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 Bohrer

von Dagsburg, Heinrich

männlich - 1063


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Generation: 1

  1. 1.  von Dagsburg, Heinrich (Sohn von von Dagsburg, Hugo V. und Mathilde); gestorben am 28 Jun 1063.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf von Dagsburg

    Notizen:

    Sohn des Grafen Hugo V. von Dagsburg-Egisheim und der Mathilde; Neffe von Papst Leo IX.

    Legl Frank: Seite 55-57, "Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim."

    Heinrich I. von Dagsburg-Egisheim

    Der Sohn Hugos V. von Dagsburg-Egisheim, der das Geschlecht in agnatischer Linie weitergeführt hat, ist der oben schon erwähnte Neffe Leos IX., Graf Heinrich I. von Dagsburg-Egisheim. Er ist uns in den Privilegien Leos IX. für die Hauskloster dieser Familie, Heiligkreuz zu Woffenheim und Hesse, gut bezeugt und durch das Papstprivileg für Hesse als Sohn Hugos V. und dessen Frau Mathilde und Neffe Leos IX. ausgewiesen [300 Druck des Privilegs von Leo IX. für Hesse bei CALMET, Histoire de Lorraine, 2. Band, 2. Auflage, preuves, col 287 ff.: ... Domnae Mathildis & filii ejus Henrici nostri quondam nepotis (Zitat ebda., col 288), ... data per manus Mathildis dilectae uxoris fratris nostri Hugonis praedicti, & filii ejus Henrici (ebda., col 289). Zum Privileg für Hesse siehe, auch oben Seite 49 mit Anm. 265.]. Man erfährt aus dem Privileg Leos IX. für Heiligkreuz zu Woffenheim, daß Heinrich I. zum Ausstellungszeitpunkt der Papstbulle der Besitzer der Burg Egisheim und dadurch auch Inhaber der Vogtei über das genannte Kloster war [301 Das Privileg Leos IX. ist abgedruckt in: SCHÖPFLIN, Alsatia diplomatica I, Seite 103f.: .. sed ipsa advocatia, sicut nunc eam commisi nepoti meo Heinrico, castrum Egenesheim habenti, ita semper dum vixerit in eo consistat (Zitat ebda, Seite 163)]. Auch als Graf im elsässischen Nordgau kann Heinrich in den fünfziger fahren des 11. Jahrhunderts mehrfach nachgewiesen werden. So schenkt Kaiser HEINRICH III. dem Stift Jung-St. Peter in Straßburg an ihn gefallene Güter eines Heimo in Rosheim und Imbsheim, welche in der Grafschaft Heinrichs gelegen waren, wie uns durch ein am 16. Juni 1052 in Zürich ausgestelltes Diplom berichtet wird [302 DH III 290, Seite 392f.: Quapropter ... notum esse volumus, qualiter nos ... ad altare, quod est in monasterio principis apostolorum Petri foris murtum extructo, tale praedium, quale Heimo in villis Rodesheim et Ilumudesheim habuit, quod in nostram imperialem potestatem iure devenit, in pago Alsatiae et in comitatu Henrici comites situm cum omnibus suis pertinentiis, ... in proprium dedimus atque tradidimus (Zitat, ebda., Seite 393; siehe RegBfeStr. I, Nr. 281, Seite 277.]. Ein weiterer Beleg für Heinrich als Graf im Nordgau findet sich in einem am 15. Oktober 1059 in Speyer ausgestellten Diplom HEINRICHS IV., in dem der minderjährige Nachfolger Kaiser HEINRICHS III. einen Streit zwischen Graf Heinrich und Bischof Hermann/Hezelinus von Straßburg über einen Wildbann, im Nordgau in der Grafschaft Heinrichs gelegen, schlichtet, der auch schon HEINRICHS IV. Vater beschäftigt hatte [303 DH IV 59, Seite 75 ff.: .. notum esse volumus, qualiter venerabilis Strazburgensis ecclesie episcopus Hecill ..., ut litem, que inter illum comitemque Heinricum pro wiltbanno cuiusdam foresti sue ecclesie diu infinita habebat, imposito aliquo discretionis fine reguli nostra maiestate sedaremus.... in pago autem Alsacia et in comitatu predicti Heinrici comitis (Zitat ebda., Seite 76); siehe auch RegßfeStr. I, Nr 284, Seite 278.]. Letztmalig wird Heinrich I. in einer Urkunde Folmars und Heilichas genannt, mit der der Straßburger Kirche die Übertragung der Abtei Hugshofen beurkundet wird [304 Druck der Urkunde bei SCHÖPFLIN, Alsatia diplomatica 1, Nr. 215, Seite 170: Heinrici Alsatiae comitis; vgl. RegBfeStr. I, Nr. 285, Seite 278.].
    Graf Heinrich I. von Dagsburg-Egisheim dürfte in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts verstorben sein, nach 1061, jedoch vor 1064, da in einer am 1. März dieses Jahres in Straßburg für das Kloster Ottmarsheim ausgestellten Urkunde von König HEINRICH IV. schon Heinrichs I. Sohn Gerhard als Graf im Nordgau genannt wird [305 DH IV 126, Seite 164f.: ... in comitatu Gerardi comitis Artenheim, lebensheim, Prietenheim, Scherweilare, Northusen cum omnibus suis appendiciis (Zitat, ebda., Seite 165). Hier wird zwar Gerhards Grafschaft nicht explizit Nordgau genannt, jedoch kann man auf Grund der genannten Orte die Grafschaft als im elsässischen Nordgau liegend identifizieren; vgl. WITTE, Genealogische Untersuchungen, 2. Teil Seite 107.]. Der Todestag Heinrichs I. wird im heute verlorenen Altdorfer Nekrolog als der 28. Juni angegeben [306 SCHÖPFLIN, Alsatia illustrata, Seite 482 hat das Nekrolog anscheinend noch gesehen und zitiert daraus den Eintrag zu Heinrich von Dagsburg-Egisheim: IV kal. jul. Obiit Henricus comes, pro quo venerabilis ejus filius Bruno tradidit huic casa Dei ad S.Cyriacum unum molendinum vgl. WITTE, Genealogische Untersuchungen, 2. Teil, Seite 107; F. TIHON, Genealogie des comtes de Moha, in: BIAL 23, Liege 1892, Seite 436. Grandidier hatte sich beim Abt von Altdorf vergeblich um Einsicht in das Altdorfer Nekrolog bemüht. Siehe GRANDIDIER, Histoire I,2, Seite 184 mit Anm. g. Erst für Band II,2 konnte er es auswerten. Vgl. A. SCHULTE, Notae historicae Altorfenses, in: MIÖG 4, 1883, Seite 209.].

    Die Gemahlin Heinrichs I. von Dagsburg-Egisheim

    Über die Gemahlin Heinrichs I. von Dagsburg-Egisheim sind uns zwar keine Quellenzeugnisse bekannt, man kann jedoch auf Grund einiger wesentlicher Indizien auf ihre Herkunft schließen. So weist uns der Umstand, daß einer der Söhne von Heinrich I., nämlich Albert I., unter anderem den Titel eines Grafen von Moha führte [307 So in einer bei H. BLOCH, Die älteren Urkunden des Klosters S. Vannc zu Verdun, 2. Teil, in: JGLGA 14, Metz 1902, Nr. 62, Seite 86f. abgedruckten Urkunde vom 10. Mai 1096, die Graf Albert von Moha für das Kloster St. Vanne zu Verdun ausgestellt hat.], den Weg. Es ist weder der Titel noch Besitz in Moha in der Familie der DAGSBURG-EGISHEIMER zeitlich vor Albert I. zu finden, so daß daraus geschlossen werden kann, daß Albert I. den Titel und die Herrschaft Moha von seiner Mutter, also der Gemahlin Heinrichs I., geerbt haben muß. Bei der Mutter Alberts muß es sich folglich um eine Tochter des Herren von Moha gehandelt haben.
    Ein weiteres Indiz, das diese These stützt, ist durch den Namen Albert gegeben, der - abgesehen von dem die Namensform Adalbero tragenden Kanoniker in Toul [308 Zu dem Kanoniker Adalbero von Toul siehe oben, Seite 53f.] - ebenfalls erst ab diesem Sohn Heinrichs I. in der Familie der DAGSBURG-EGISHEIMER vorkommt und sich etabliert hat. Auffallenderweise ist er in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts bei den Herren von Moha zu finden, deren Erbe nachweislich Albert I. antrat. So kann man für das Jahr 1031 in einer Urkunde Bischof Reginhards von Lüttich einen Albert von Moha, der hier keinen Grafentitel trägt, als Zeugen nachweisen [309 Die Urkunde ist abgedruckt bei A. MIRAEUS und J. F. FOPPENS, Opera diplomatica et historica, 2. Band, 2. Auflage, Lovanii 1723, Seite 809f.: Testes, scribere, judicavi quorumdam majorum nomina subnotare ... De Laicis ... Albertum de Musal ... (Zitat, ebda., Seite 810); weiterer Druck bei B. FISEN, Historia ecclesiae Leodiensis, Leodii 1642, Seite 318.]. Um ein und dieselbe Person handelt es sich bei dem Albert von Moha, der in einer undatierten Urkunde des Erzbischofs Poppo von Trier, ausgestellt zwischen 1040 und 1044, als Zeuge erscheint [310 Die Urkunde ist abgedruckt bei H. BEYER, Urkundenbuch zur Geschichte der mittelrheinischen Territorien, Band 1: Von den ältesten Zeiten bis zum Jahr 1169, Hildesheim, New York 1974 (= unv. Ndr. d. Ausg. Coblenz 1860), Nr. 324, Seite 377f. - Kurzregest bei A. GOERZ, Regesten der Erzbischöfe zu Trier von Hetti bis Johann II. 814-1503, Trier 1861 (2. Nachdruck: Aalen 1984), Seite 9, ausführliches Regest bei DERS., Mittelrheinische Regesten, 1. Teil, Koblenz 1876, Nr. 1307, Seite 372f.], und wahrscheinlich dürfte es sich bei dem Grafen Albert von Mohn um dieselbe Person handeln, die in einer Urkunde Herzog Friedrichs von Nieder-Lothringen für die Abtei Saint-Trond aus dem Jahre 1059 als Zeuge genannt wird [311 Die Urkunde ist abgedrückt bei Ch. PIOT, Cartulaire de I'abbaye de Saint-Trond, 1. Band, Bruxelles 1870, Nr. 13, Seite 18f.: Signum Alberti, comitis de Musal (ebda., Seite 19). Zu der Frage der Identifizierung des Grafen Albert von Moha siehe unten, Seite 66 und 226. Leonis IX vita, lib. I, cap. 1, Seite 129.]. Dieser Albert von Moha müßte sehr wahrscheinlich der Schwieger-Vater Heinrichs I. von Dagsburg-Egisheim gewesen sein. Legt man die übliche Praxis bei der Namenvergabe in Adels-Familien zugrunde, so könnte der Name Alberts I. von Dagsburg und Moha, da er ja bestenfalls ein zweit- oder drittgeborener Sohn Heinrichs von Dagsburg-Egisheim gewesen ist, sicherlich bei der mütterlichen Seite seinen Ursprung haben, nämlich durch seinen Großvater, Albert von Moha.

    Die Kinder Heinrichs 1. von Dagsburg-Egisheim

    Aus der Ehe zwischen Heinrich I. von Egisheim und seiner Gemahlin, der Erbtochter von Moha, sind uns vier Söhne aus den Quellen bekannt: Gerhard, Hugo, Albert und Bruno. Von weiteren Kindern aus dieser Verbindung wissen die einschlägigen Quellen nichts.

    oo N.N. von Moha, Tochter des Grafen Albert
    Kinder:
    Gerhard (IV.?)
    Hugo † 5.9.1089
    Albert I.
    Bruno


    Gestorben:
    28.6. nach 1061, vor 1064 (Legl)


Generation: 2

  1. 2.  von Dagsburg, Hugo V. wurde geboren um 1000 (Sohn von von Dagsburg-Egisheim, Hugo IV. und von Dagsburg-Egisheim, Heilwig); gestorben vor 18 Nov 1049.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf von Dagsburg
    • Titel/Amt/Status: um 1010; Graf von Egisheim

    Notizen:

    Hugo V. Graf von Dagsburg
    um 1000 + vor 18.11.1049 (1048 Trillmich)
    Sohn des Grafen Hugo IV. im elsäßischen Nordgau und der Heilwigis von Dagsburg-Egisheim, Tochter von Graf Ludwig; Bruder des Papstes Leo IX.

    Glocker Winfrid: Seite 347, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."
    VIII. 151. Hugo + vor 1049 XI 18 oo NN

    Dieser beiden Brüder Leos IX. ist in der Urkunde dieses Papstes von 1049 XI 18 (JL. 4201; gedruckt bei Schöpflin, Alsatia diplomatica Band 1, Nr. 207) gedacht; des weiteren sind sie auch in der Vita Leonis IX I c. 10, Seite 140, udn II c. 2, Seite 151, bezeugt.

    Als Parteigänger KONRADS II. wurden seine Besitzungen durch den aufständischen Ernst II. von Schwaben verwüstet.

    Weller Tobias: Seite 13, "Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert."

    Die Gemahlin Friedrichs von Büren entstammte allem Anschein nach der elsässischen Grafen-Familie DAGSBURG-EGISHEIM und war eine Tochter aus der Ehe des 1038 gewaltsam zu Tode gekommenen Gerhard III. mit Bertha, einer Nichte König Rudolfs III. vovon Burgund († 1032) [13 Siehe auch LEGL, DagsburgEgisheim 48f., 58f. - Demgegenüber hat man für Hildegard früher zuweilen eine Herkunft aus dem Grafen-Haus MOUSSON-MÖMPELGRAD angenommen (vgl. zum Beispiel DECKER-HAUFF, Haus, No. 14, 344; ENGELS, Staufer 9; auch noch OPLL, Friedrich Barbarossa 19). Hansmartin SCHWARZMAIER (LMA-Artikel wie Anm. 7) gibt hinsichtlich der Herkunft beide Identifikationsvarianten an, ohne eine Entscheidung zu treffen. Gegen die These von der MÖMPELGARDER Herkunft Hildegards vgl. HLAWITSCHKA, Grundlagen 82-88.]. Denach war Hildegard eine Nichte Graf Hugos V. von Dagsburg († vor 1049) und Bischof Brunos von Toul († 1054), der 1049 unter dem Pontifikatsnamen Leo IX. die cathedra Petri bestieg.

    Legl Frank: Seite 49-50, "Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim."

    Hugo V .
    Auch Gerhards Bruder Hugo V. ist - wie oben schon erwähnt - im Jahre 1049 bereits nicht mehr am Leben [264 Siehe oben Anm. 256.]. Weitere Nachrichten über diesen Sohn von Hugo IV. enthält die Bulle seines Bruders Leo IX. für das Familienkloster Hesse, dem Gerberga, die Nichte Leos IX., als Äbtissin vorstand [265 Druck in: CALMET, Histoire de Lorraine, 2. Band, 2. Auflage, preuves, col. 287ff.: ... per eam Serbergae Abbatissa nepti nostra (Zitat, ebda., col. 287). Das Privilegs Leos IX. für Hesse wird von PARISSE, La noblesse Lorraine, Seite 129, als verfälscht angesehen, was jedoch für die genealogischen Überlegungen nicht ins Gewicht fällt. Siehe unten im Kap. 'Besitzungen' die Art. 'Inglange/lnglingen' und 'Sarrebourg/Saaarburg'.]. So werden unter den Wohltätern der Abtei auch Graf Hugo, seine Frau Mathilde und deren Sohn Heinrich genannt, die Besitzungen an die Abtei tradierten [266 Ebda., preuves, col. 289: Ecclesia Igolingen, cum conductu & villa ex toto, datata per manus Mathildis dilecta uxoris fratris nostri Hugonis pradicti, & filii ejus Henrici.]. Möglicherweise war die Äbtissiu Gerberga ebenfalls ein Kind aus dieser Ehe [267 Siehe dazu unten, Seite 57.]. Über die Familie, welcher Hugos Gemahliin Mathilde entstammte, lassen sich keinerlei Aussagen treffen [268 PARISSE, Noblesse et chevalerie, Seite 89, vermutet als Herkunft der Mathilde „de Eename'", was aber völlig unbelegt geblieben ist.]. Hugo V. wurde in Hesse bestattet, wie in der Bulle Leos IX. für diese Abtei zu lesen ist [269 Druck in: CALMET, Histoire de Lorraine, 2. Band, 2. Auflage, preuves, col. 288: Tegit enim martyr ... fratrem nostrum Hlugonem.].

    oo Mathilde
    Kinder:
    Heinrich Graf im Elsaß + 1063
    Albrecht I. Graf von Dagsburg + 1098

    Literatur:
    Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band III Seite 157,159,177 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 347 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 104,106-108,111,113,116, 122,128,138,146,150 - Legl Frank: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim. Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung Band 31 Kommissionsverlag: SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH, Saarbrücken 1998 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2004 Seite 13

    Gestorben:
    1048 Trillmich

    Hugo heiratete Mathilde. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Mathilde
    Kinder:
    1. 1. von Dagsburg, Heinrich gestorben am 28 Jun 1063.
    2. von Dagsburg, Albrecht I. wurde geboren in um 1050/1060; gestorben in um 1098.


Generation: 3

  1. 4.  von Dagsburg-Egisheim, Hugo IV. wurde geboren um 970 (Sohn von von Nordgau, Hugo raucus III. und N.); gestorben nach 1047.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Nordgau,Elsass,Frankreich; Graf im elsässischen Nordgau

    Notizen:

    Hugo IV. Graf im elsässischen Nordgau
    ca. 970 + nach 1047 [ 1049 (Trillmich]

    Sohn des Grafen Hugo III. raucus und einer Tochter von Graf Gerhard, Attavus Kaiser HEINRICHS III., Vater von Papst Leo IX.

    Glocker Winfrid: Seite 332,"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."

    VII. 98. Hugo, * c 970, + n (1047) Graf im elsässischen Nordgau c 995
    oo Heilwig, Erbin von Dagsburg-Egisheim (angeblich Tochter des Grafen Ludwig von Dagsburg-Egisheim)

    Hugo, der Vater Papst Leos IX., ist in einer Urkunde dieses Papstes für das Cyakriuskloster Altdorf (JL. 4206, gedruckt bei Schoepflin, Alsatia diplomatica Band 1, Nr. 208) als Sohn des Hugo raucus bezeugt. Aus dieser Urkunde wie aus "Wiberts" V Vita Leonis I c. 1, S. 128, kennen wir auch Heilwig, die Gemahlin Hugos. Die Belege für die Stellung Hugos als Graf sind bei Vollmer, Etichonen Seite 181, zusammengestellt; vergleiche ebenda Seite 181 Anm. 326 zur letzten Bezeugung Hugos c 1047. Im übrigen vgl. zu den Familienzusammenhängen Papst Leos IX. Hlawitschka, Anfänge Seite 121 ff.

    Vollmer Franz: Seite 181,"Die Etichonen. Ein Beitrag zur Frage der Kontinuität früher Adelsfamilien. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels"

    Von diesem comes Hugo, der Heilwig/Heilwida, die angebliche Grafen-Tochter und Erbin von Dagsburg, heiratet, stammen die Grafen von Dagsburg-Egisheim, möglicherweise auch Hildegard, die Stammutter der Grafen von Mousson, Bar, Mömpelgard und Lützelburg, ab. Der berühmteste Sohn des Paares, das auch als Klosterstifter in der elsässischen Kirchengeschichte weiterlebt, ist aber zweifellos Bruno, der 1049 Papst Leo IX. wird.
    Als Schwester Brunos/Leos IX. hat man die Hildegardis comitissa erschlossen, die nach Ober-Lothringen-Hoch-Burgund einheiratet und dort die Stammutter der Grafen von Montbeliard-Pfirt-Lützelburg-Bar wird.
    Hugo und Heilwig haben aber auch zwei Söhne Hugo und Gerhard, die beide bedeutende Nachkommenschaft einleiten.
    Namengebende Stammburg für beide Familienzweige ist nun die oberelsässische Burg Egisheim, wo jeder Familienzweig eigene Türme und damit Besitzanteile behält. Nähe zur Reformbewegung und Opposition gegen die salischen Herrscher kennzeichnen im 11. Jahrhundert diese im Elsaß übermächtige Grafensippe.

    Erkens Franz-Reiner: Seite 77,"Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers."

    Zunächst zog Herzog Ernst II. nämlich gegen den elsäßischen Grafen Hugo von Egisheim, einen nahen Verwandten von König KONRADS Mutter, dessen Sohn Brun, der spätere Reform-Papst Leo IX. (1049-1054), erst im Frühjahr von dem salischen Herrscher zum Bischof von Toul erhoben worden war. Nachdem der Elsaß verwüstet und einige EGISHEIMER Burgen gebrochen, also ein treuer Parteigänger des Stiefvaters zumindest zeitzweise ausgeschaltet war, wandte sich Ernst seinen eigentlichen Ziel zu und fiel in das Königreich Burgund ein.

    Legl Frank: Seite 41-43,"Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim."
    Hugo IV. und Heilwig von Dagsburg


    Derjenige Sohn des Hugo raucus, der die Hauptlinie des Geschlechts weiterführte, ist Hugo IV., den wir aus der Vita S. Leonis als Vater des späteren Papstes Leo IX. kennen [222 Leonis IX vita, lib. 1, cap. 1, Seite 128.]. Er führte den Hauptstrang des Geschlechts in agnatischer Linie fort. Daß Hugo raucus der Vater Hugos IV. war, wird uns ebenfalls durch die Vita Leos IX. bestätigt, denn wir erfahren daraus, daß Leos Groß- und Ur-Groß-Eltern die Abteien Hesse und Altdorf gestiftet haben [223 Ebda., lib. 1, cap. 1, Seite 129. ], Da uns die Stifter von Altdorf bekannt sind, es handelt sich um Eberhard III. und seinen Sohn Hugo raucus, zudem Leos Großvater mütterlicherseits Ludwig von Dagsburg war [224 Siehe unten, Seite 43-46.], muß folglich Hugo IV. ein Sohn des Hugo raucus gewesen sein [225 Vgl. HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 104ff.; zur Stiftung von Altdorf siehe oben, Seite 24f. mit Anm. 119 und unten im II. Teil das Kap. 'Die Stiftung des Klosters Altdorf'. ].
    Auch die Ehe Hugos IV. ist durch die Touler Vita Leos IX. dokumentiert. Er war mit einer gewissen Hedwig verheiratet [226 Leonis IX vita, lib. 1, cap. 1, Seite 128f.], die die Tochter eines Grafen Ludwig war, der in späteren Quellen nach Dagsburg genannt wird [227 Chronicon Mediani-monasterii authore Joanne de Bayon, ed. CALMET, Histoire de Lorraine, 3. Band, 2. Aufl., lib. II, ex cap. 43, Seite 215. Zitat siehe unten Seite 44 mit Anm. 237. Die Chronik des Jean de Bayon ist unter dem Titel 'Historia Mediani in Vosago monasterii' ebenfalls abgedruckt bei H. BELHOMME, Historia Mediani in monte Vosago monasterii ordinis Sancti Benedicti ex congregatione Sanctorum Vitoni et Hidulfi, Argentorati (Straßburg) 1724, Seite 228-300. Zitiert wird im folgenden nach der Ausgabe von Calmet.], und über den im folgenden Kapitel genauer gehandelt werden soll. Die Ehe Hugos IV. mit der Erbin von Dagsburg war eines der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der EGISHEIMER Grafen-Famamilie, da im Laufe der nächsten Jahrhunderte gerade in der Hauptlinie der Familie der Name Dagsburg durchgesetzt hat. Während die Egisheinter Linie, die ab den letzten Dekaden des 11. Jahrhunderts einen Nebenzweig des Geschlechtes bildete, schon in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts ihr Ende fand, bestand die Dagsburger Linie bis ins erste Viertel des 13. Jahrhunderts. Auch nach dem Erlöschen der Familie mit Gertrud, der Tochter Alberts II., im Jahre 1225, blieb der Name in der Benennung der Grafschaft Dagsburg weiter erhalten.

    Wenn wir einer Nachricht des im 14. Jahrhundert schreibenden Jean de Bayon Glauben schenken dürfen, ist Hugo IV. - ebenso wie seine Gemahlin - im Jahre 1038 beim Tod seines Sohnes Gerhard noch am Leben gewesen, denn Jean de Bayon berichtet, daß der in einer Fehde mit Reginbald von Rappoltstein gefallene Gerhard von seinen Eltern betrauert wurde [228 Siehe dazu das Zitat in der folgenden Anm..]. Wir haben keine Kenntnis davon, welcher Quelle Jean de Bayon diese Mitteilung entnommen hat, es dürfte sich aber bei seiner Vorlage um eine Quelle chronikalischer Art gehandelt haben. Die Aussage über die Trauer der Eltern müßte wohl schon in der Vorlage enthalten gewesen sein. Allerdings fällt bei näherer Betrachtung der gesamten Passage acrem luctum tam parentibus & fratri, quam cunctae provinciae & ipsi Augusto reliquit [229 Chronicon Medlani-monasterii authore Joanne de Bayon, lib. II, cap. 48, col. 220: Hinc Gerardus Comes Ekenisheim castri, frater scilicet jam dicti EEpiscopi Brunonis, dum contra Reginbaldum de Castello, quod ab ejus nomine Reginbaldi Petra dicitur, qui Alemanniam tunc & saepius populabatur, cum paucis profectus, orto gravi conflictu insigniter bellans occisus est: acrem luctum tam parentibuus & fratri, quam cunctae provincia & ipsi Augusto reliquit; auch auszugsweise abgedruckt in: K. ALBRECHT, Rappoltsteinisches Urkundenbuch, 759-1500. Quellen zur Geschichte der ehemaligen Herrschaft Rappoltstein im Elsaß, 1. Band 759-1363, Colmar i. Elsaß 1891, Nr. 6, Seite 4.] auf, daß sie nach einem rhetorischen Aufbau konstruiert ist. Von der ganz natürlichen Trauer der Eltern um ihren toten Sohn führt der Weg über die Trauer der Brüder hin zu der schon erstaunlicher anmutenden Trauer einer gesamten Provinz - bei der es sich in dem vorliegenden Fall um das Elsaß handeln dürfte - ja der gesamte Vorgang erfährt durch die Trauer des Kaisers um Gerhard noch eine zusätzliche Steigerung. Der Tote wird dadurch in seiner politischhen Bedeutung enorm herausgehoben. Ob sich daraus ein für uns verwertbarer Terminus post quem für den Tod Hugos IV. ergibt, scheint nach dieser Betrachtung doch zumindest fragwürdig. Es muß also hinter der Angabe des Jean de Bayon doch ein großes Fragezeichen stehenbleiben [230 Jedoch wird dadurch das von dem im 14. Jahrhundert schreibenden Chronisten behauptete Faktum, daß der Tod Gerhards sich tatsächlich 1038 während der Fehde mit dem RAPPOLTSTEINER ereignete, nicht in Zweifel gezogen. Es sollte mit der 'Trauersequenz' lediglich die Bedeutung Gerhards verdeutlicht werden. Zu Gerhard III. siehe unten, Seite 48f.]. Im Jahre 1049 sind Hugo IV. und seine Gemahlin jedenfalls sicher schon verstorben, wie uns die Bulle ihres Sohnnes Leo IX. für ihre eigene Stiftung Heiligkreuz bei Woffenheim beweist [231 Bulle Leos IX. vom 18. November 1049, abgedruckt bei SCHÖPFLIN, Alsatia diplomatica, l. Band, Nr. 207, Seite 163f.: Ecclesiam patris mei Hugonis & matris mea Heilwigdis, amborumque fratrurn meorum Gerardi & Hugonis videlicet jam defunctorum, meique memor adhuc viventis, & apostolica sede licet indignissime tamen sedentis, ab eisdem meis parentibus fundatam & suo studio dedicatam, mihique jure hereditario deleggatam, praeditus legalis successionis jure nostrae apostolicae sedi substituo (Zitat, ebda, Seite 163.], in der das Ehepaar auch begraben ist [232 L. VIELLARD, Documents et memoire pour servir a 1'histoire du territoire de Betfort, Besancon 1884, Nr. 97, Seite 147-150: Quisquis ergo hanc eeclesiam [= Heiligkreuz], ubi domnus noster praedictus [= Hugo IV.] seipsum et uxorem suam sepelivit (Zitat, ebda., Seite 148); zur Identifizierung des domnus noster siehe auch HLAWITSCHKA, Grundlagen, Seite 59 mit Anm. 87.].

    Vor dem Hintergrund des Todeszeitpunkts von Hugo IV. ist auch die Frage zu behandeln, ob es sich bei dem Grafen Hugo, der im Jahre 1027 Kaiser KONRAD II. gegen dessen aufständischen Stief-Sohn, Herzog Ernst von Schwaben, uutcrstütz.t hatte [2333 Siehe dazu unten Seite 200 ff.], um Hugo IV. oder schon um dessen gleichnamigen Sohn Hugo V. gehandelt hat. Falls Hugo IV. zu diesem Zeitpunkt noch gelebt hat, wird er jedenfalls schon relativ alt gewesen sein, vielleicht um die 60 Jahre, eher noch älter, da seine Söhne damals alle schon politisch handlungsfähig gewesen sind, wie sich unschwer an dem im Jahre 1002 geborenen Bruno ablesen läßt. Bruno war für den geistlichen Stand bestimmt [234 Siehe dazu unten Seite 46ff. und Seite 2 203.], also ein dritt-, viert- oder fünftgeborener oder möglicherweise noch weiter hinten rangierender Sohn. Er führte schließlich im Jahre 1026, als vierundzwanzigjähriger Touler Domkanoniker, das Aufgebot seines Bistums beim Italienzug KONRADS II. an [235 Siehe dazu unten Seite 263.].
    Gerhard III. und Hugo V. waren sicher älter als Bruno, vielleicht an die Dreißig und somit politisch natürlich voll handlungsfähig. Berücksichtigt man zudem noch die Zweifel an der Nachricht des Jean de Bayon, Hugo IV. sei 1038 noch am Leben gewesen, so kann man davon ausgehen, daß der im Jahre 1027 von Herzog Ernst von Schwaben bedrängte DAGSBURGER Graf namens Hugo der Sohn Hugos IV. gewesen ist.


    995 oo Heilwig von Dagsburg-Egisheim, Tochter des Grafen Ludwig

    Kinder:

    - Bruno Bischof von Toul = Leo IX. 21.6.1002 † 19.4.1054
    - Hugo V. Graf von Dagsburg † vor 18.11.1049
    - Gerhard III. Graf von Egisheim † 1038
    - Tochter
    oo Adalbert Graf von Calw
    - Hildegard
    Stammutter der Grafen von Montbeliard-Pfirt-Lützelburg-Bar


    Literatur:

    Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band II Seite 423 - Erkens Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1998 Seite 77 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 332 - Hlawitschka, Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987 Seite 145-147,164 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 103,105,107,111-116,118,120,122-124,126,128,130, 135-137,146,148-150 - Legl Frank: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim. Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung Band 31 Kommissionsverlag: SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH, Saarbrücken 1998 - Vollmer Franz: Die Etichonen. Ein Beitrag zur Frage der Kontinuität früher Adelsfamilien. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 181 -

    Gestorben:
    1049 (Trillmich)

    Hugo heiratete von Dagsburg-Egisheim, Heilwig um 995. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  von Dagsburg-Egisheim, Heilwig (Tochter von von Dagsburg, Ludwig).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Nordgau,Elsass,Frankreich; Gräfin im elsässischen Nordgau

    Notizen:

    Heilwig von Dagsburg-Egisheim Gräfin im elsässischen Nordgau
    Tochter des Grafen Ludwig von Dagsburg-Egisheim
    Die Namen der Eltern Brunos/Leos IX., Hugo und Heilwig, erfahren wir nicht nur durch die Vita Leonis, auch eine Urkunde des Papstes vom 18. November 1049 für das bei Egisheim gelegene Heiligkreuz-Kloster in Woffenheim überliefert sie.


    995 oo Hugo IV. Graf im elsässischen Nordgau ca. 970 † nach 1047

    Kinder:

    - Bruno Bischof von Toul = Leo IX. 21.6.1002 † 19.4.1054
    - Hugo V. Graf von Dagsburg † vor 18.11.1049
    - Gerhard III. Graf von Egisheim † 1038
    - Tochter
    oo Adalbert Graf von Calw
    - Hildegard
    Stammutter der Grafen von Montbeliard-Pfirt-Lützelburg-Bar


    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987 Seite 145-147 - Hlawitschka Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Kommissionsverlag: Minerva-Verlag Thinnes Nolte OHG Saarbrücken 1969 Seite 103,105-108,115,123,129-131,138,146,149 -

    Kinder:
    1. von Egisheim, Adelheid
    2. von Egisheim, Hildegard
    3. 2. von Dagsburg, Hugo V. wurde geboren um 1000; gestorben vor 18 Nov 1049.
    4. von Egisheim, Gerhard III. wurde geboren vor 1000; gestorben in 1038.
    5. von Egisheim-Dagsburg, Bruno wurde geboren am 21 Jun 1002 in Eguisheim [68420],Haut-Rhin,Elsass,Frankreich; gestorben am 19 Apr 1054 in Rom [00100],Latium,Italien.


Generation: 4

  1. 8.  von Nordgau, Hugo raucus III. wurde geboren um 945 (Sohn von von Egisheim, Eberhard III. und von Lothringen-Verdun, Liutgard); gestorben in 974/986.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Nordgau,Elsass,Frankreich; Graf im elsässigen Nordgau

    Notizen:

    Hugo III. raucus Graf im elsässigen Nordgau
    um 945 + nach 974/vor 986
    Einziger Sohn des Grafen Eberhard III. von Egisheim und der Liutgard, Tochter von Pfalzgraf Wigerich

    Glocker Winfrid: Seite 312, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."
    VI. 65. NNw oo Hugo raucus 951-973/c. 985 Graf im elsässischen Nordgau

    Die elsässischen Grafen von Dagsburg-Egisheim erscheinen wiederholt als "propinqui" Kaiser KONRADS II. So wird Bischof Brun von Toul, der als Papst Leo IX. (1049-1054) fünf Jahre lang die Kirche regierte, öfter als Verwandter KONRADS II. bezeugt; vgl. die bei Hlawitschka, Anfänge Seite 103, Anm. 103, zusammengestellten Belege. Wie derselbe, ebenda Seite 145f., wahrscheinlich gemacht hat, wurde die Verwandtschaft der Grafen von Dagsburg-Egisheim über die unbekannte Gemahlin des Großvaters Leos IX., die Gemahlin des elsässischen Nordgau-Grafen Hugo raucus, vermittelt. Vgl. zu den väterlichen Vorfahren Leos IX. Vollmer, Etichonen Seite 181.

    Hugo raucus ist 951- ca. 985 als Graf im elsässischen Nordgau bezeugt.

    Vollmer Franz: Seite 181, "Die Etichonen. Ein Beitrag zur Frage der Kontinuität früher Adelsfamilien. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels"

    Eberhards Sohn Hugo III "raucus" ist 951-973 als Graf des elsässischen Nordgaus nachweisbar [951 und 956 liegt Straßburg in Hugos Grafschaftsbezirk, 968 sind Hochfelden, Morschweiler, Schweighausen, Sermersheim und Selz in seinem comitatus.]. Hier vollendet er auch die von seinem Vater begonnene Stiftung des Familienklosters Altdorf. Vielleicht greift Hugos Tätigkeit auch nach Westen ins oberlothringische Gebiet über.
    Von Hugo raucus kennen wir mindestens drei Söhne, Eberhard, Gerhard und Hugo.

    oo NN.Tochter des Grafen Gerhard, Attavus Kaiser HEINRICHS III.

    Kinder:

    - Hugo IV. 970 † 1047
    - Eberhard IV. Graf im elsäßischen Nordgau
    - Matfrid
    - Gerhard

    Literatur:
    Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 186 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 312 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 104,107-109,111-118,120-124,126,128-130,136-138,146,148-151 - Legl Frank: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim. Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung Band 31 Kommissionsverlag: SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH, Saarbrücken 1998 - Vollmer Franz: Die Etichonen. Ein Beitrag zur Frage der Kontinuität früher Adelsfamilien. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 181 -

    Hugo heiratete N.. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  N. (Tochter von von Metz, Gerhard II.).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Nordgau,Elsass,Frankreich; Gräfin im elsässischen Nordgau

    Notizen:

    NNW Gräfin im elsässischen Nordgau
    Namentlich unbekannte Tochter des Grafen Gerhard von Metz, Attavus von Kaiser HEINRICHS III.; Schwester des Grafen Richard von Metz

    Glocker Winfrid: Seite 312, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."
    VI. 65) NNW

    oo Hugo raucus, 951-973/c 985 Graf im elsässischen Nordgau

    Die elsässischen Grafen von Dagsburg-Egisheim erscheinen wiederholt als "propinqui" Kaiser KONRADS II. So wird Bischof Bruno von Toul, der als Papst Leo IX. (1049-1053) fünf Jahre lang die Kirche regierte, öfter als Verwandter KONRADS II. bezeugt; vgl. die bei Hlawitschka, Anfänge Seite 103 Anm. 103, zusammengestellten Belege. Wie ders. ebd. Seite 145f., wahrscheinlich gemacht hat, wurde die Verwandtschaft der Grafen von Dagsburg-Egisheim über die unbekanne Gemahlin des Großvaters Leos IX., die Gemahlin des elsässischen Nordgau-Grafen Hugo raucus, vermittelt. Vgl. zu den väterlichen Vorfahren Leos IX. Vollmer, Etichonen Seite 181.

    Legl Frank: Seite 36-37, "Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim."

    Die Gemahlin des Hugo raucus und die Verwandtschaft der Eberhardiner zu den Saliern

    Die wahre Identität der Gemahlin des Hugo raucus blieb den Genealogen lange Zeit unbekannt [190 Die wichtigsten Forschungsergebnisse zur Gemahlin des Hugo raucus werden ausführlich dargestellt und kritisch diskutiert bei HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 117-135.]. Erst die Forschungen von Eduard Hlawitschka konnten Licht in das Dunkel um ihre Person bringen. In seiner Untersuchung zu den Anfängen des Hauses HABSBURG-LOTHRINGEN gelang es ihm, sie genealogisch einer bestimmten Familie zuzuordnen und auch den Nachweis zu erbringen, daß in ihr das fehlende Bindeglied zwischen den EBERHARDINERN und den SALIERN zu sehen ist [191 Ebda, vor allem Seite 135-153. Die Möglichkeit, daß die Verwandtschaft zwischen beiden Familien durch einen Elternteil einer Schwester oder eines Bruders des Hugo raucus hergestellt worden sei, konnte Hlawitschka ausschließen (ebda., Seite 137).]. Eine bestehende Blutsverwandtschaft zwischen beiden Familien ist uns aus den Quellen, so vor allem aus der Vita Leos IX., gut bezeugt [192 Leonis IX vita ab ipsius in ecclesia Tullensi archidiacono Wiberto conscripta, ed. 1. M. WATERICH, Pontificum Romanorum qui fuerunt finde ab exeunte saeculo IX usque ad finem saeculi XIII vitae, Tom. 1, Pars 1-4, Lipsiae 1862, liber I, cap. 1, Seite 128f.: Et Pater eius [= Leos IX.] natione Teutonicus, imperatoris Conradi consobrinus. In der Vita wird immer wieder auf die Verwandtschaft zwischen Leo IX. und den SALIERN hingewiesen, es seien hier lediglich einige Stellen zitiert: ... a parentibus et consanguineis assignaretur g lorioso imperatori Conrado contribuli suo (ebda, cap. 6, Seite 133); ... delectus penes eius imperialem maiestatem consanguineus Bruno haberetur (ebda , cap. 8, Seite 1135); Meam sententiam super honore tuo, dulcissime mi nepos, iam diu deliberatam, superna video sententia impugnari, irruno expugnari (ebda , cap. 9, Seite 138); Adeptus ergo donum pontificalis culminis, in non minimo reliquit contribules aulicae potestatis moerore (ebda., cap. 10, Seite 139); Anselmi monachi Remensis Historia dedicationis ecclesiae S. Remigii, ebda., Seite 113: Qui [= HEINRICH III.] super hoc negotio episcoporum et optimatum imperii sui quaerens consilium, invenit intnter ceteros dominum Brunonem Tullensem ad idem officium subeundum esse idoneum, utpote qui aetatis maturitate, morumque et scientiae claritudine videbatur conspicuus sibique sanguinis affinitate proximus. - Wipo, Gesta Chuonradi II. imperatoris, in: Wiponis Opera, ed. H. BRESSLAU, MGH Script. rer. Germ., 3. Aufl., Hannover und Leipzig 1915, cap. 19, Seite 39. Aus der Leonis IX vita ist diese Information in die späteren Quellen eingeflossen, siehe dazu HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 103 mit Anm. 106.].
    Die einzelnen Beweisgänge brauchen hier nicht ausführlich wiederholt zu werden, sondern lediglich die wichtigsten Fakten und Folgerungen. Einen entscheidenden Hinweis zur näheren Bestimmung der Verwandtschaft gibt uns der bei der Erhebung Brunoos von Egisheim auf den Bischofsstuhl von Toul getätigte Ausspruch KONRADS II., daß den EGISHEIMER Grafen-Sohn nicht nur dessen unermüdlicher Eifer für das Bischofsamt empfehle, sondern auch eine durch großelterliche Verwandtschaft hervorgerufenne Zuneigung zwischen Blutsverwandten [193 Leonis IX vita, lib. 1, cap. 9, Seite 138: De nostri autem consilii et iuvaminis solatio, quantumlibet illud sit, ne filias ullo modo dubios, quia super omnes tui ordinis de tua re prosperanda semper ero sollicilus, quem nobis commendat et indefessus labor fidelis erga nos serviminis et consanguineus invicem affectus avitae propinquitatis.]. Daraus folgt, daß die Verwandtschaft auf der Generationsebene der Großeltern KONRADS II. und auch der von Leo IX. zustande gekommen sein muß [194 HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 136f. mit Anm. 207.]. Folglich muß die Verwandtschaft durch die Gemahlin des Hugo raucus begründet sein. Sie ist höchstwahrscheinlich eine Schwester des Grafen Richard von Metz. Richard, vermutlich der Sohn des Grafen Gerhard [195 Ebda., Seite 146.], war KONRADS II. Großvater [196 Ebda , Seite 146.]. Somit dürfte das lange nicht eindeutig bestimmbare Verwandtschaftsverhältnis von Hugo IV. von Egisheim und dessen Sohn Leo IX. zu den SALIERN als geklärt betrachtet werden (siehe auch Tafel 5).

    Siehe Grafik: Verwandtschaft der Eberhardiner mit den Saliern

    Literatur:
    Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 312 - Legl Frank: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim. Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung Band 31 Kommissionsverlag: SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH, Saarbrücken 1998 Seite 36-37 -

    Kinder:
    1. von Nordgau, Eberhard IV. gestorben nach 1016.
    2. von Nordgau-Egisheim, Matfried
    3. von Nordgau-Egisheim, Gerhard
    4. 4. von Dagsburg-Egisheim, Hugo IV. wurde geboren um 970; gestorben nach 1047.

  3. 10.  von Dagsburg, Ludwig gestorben um 1015.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Dagsburg (Grafschaft ),Lothringen,Frankreich; Graf von Dagsburg

    Notizen:

    Ludwig Graf von Dagsburg
    + um 1015

    Legl Frank: Seite 43-46, "Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim."

    Der Vater Heilwigs: Ludwig von Dagsburg

    Über die Vorfahren Hedwigs von Dagsburg ist fast gar nichts bekannt. Wir wissen aus der vom sogenannten Wibert verfaßten Vita Leos IX., daß Leos Mutter Heilwig romanischsprechend war [236 Leonis IX vita, lib. I, cap. I, Seite 129:... mater [Leoos IX.] quoque latina aeque utriusque linguae perita.], ihre Eltern kamen also wahrscheinlich aus einem Gebiet, das sprachlich am Westreich orientiert war. Von Hedwigs Mutter ist ansonsten kein Zeugnis auf unsere Zeit gekommen. Lediglich der Name ihres Vaters ist uns, allerdings aus einer Quelle aus dem 14. Jahrhundert, überliefert. So kann man bei Jean de Bayon lesen, daß der Großvater Leos IX. ein gewisser Graf Ludwig von Dagsburg war [237 Chronicon Mediani-monasterii authore Joanne de Bayon, lib. II, ex cap. 43, Seite 215:... Ludovicas Comes de Dasporch, avus S. Brunonis. Der das Geschlecht charakterisierende Name von Dagsburg ist aus der Sicht des im 14. Jahrhundert schreibenden Chronisten zu sehen. Ob Ludwig sich selbst schon nach der Dagsburg genannt hat, bleibt doch sehr fraglich.]. Es kann sich hierbei natürlich nur um den Vater der Mutter Leos IX. handeln, da uns ja mit Hugo III. raucus sein Großvater väterlicherseits hinlänglich bekannt ist [238 Vgl. auch HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 104f.]. Möglicherweise führte der Dagsburger Graf auch einen Doppelnamen, nämlich Ludwig Otto. Diese Information stammt aus einem Memoire aus dem 18. Jahrhundert, welches über die Stiftung der Zelle St. Quirin im Jahre 966 durch den Dagsburger Grafen berichtet, und das heute in Nancy im Archiv des Departements Meurthe-et-Moselle aufbewahrt wird [239 Französischsprachiges Memoire zur Stiftung von St. Quirin aus dem 18. Jahrhundert in Nancy, AD M-et-M, H 30303. Hier wird uns knapp von der Stifung St. Quirins im Jahre 966 durch den Dagsburger Grafen berichtet, der mit einem Doppelnamen, Ludwig Otto, bezeichnet wird: Le Prieure de St. Quirin en vosgea, Bioces de Metz, fut fonde en 966 par Louis Ottonn, Cante de Dabo, en Javeur de l'abbaye de Marmoutier en alsace, ordre de St.Benoit Diocese de Strasbourg. Regest bei F.-J. HIMLY, Les sources de I'histoire d'Alsace conservees dans les archives Torraines Xtle-XVIIIe siecles, Strasbourg 1968, Nr. 958, Seite 106.]. Die Angaben des Memoires gehen sicher auf eine ältere Überlieferung zurück, leider wird in dem Memoire keine Quelle genannt, die diese Information absichern könnte. Auch zur Stiftung von St. Quirin fehlen uns bedauerlicherweiise zeitgenössische Quellen. Hier maß ebenfalls auf ein Zeugnis aus dem 18. Jahrhundert zurückgegriffen werden. So erwähnt Johann Daniel Schöpflin in seinem Werk „Alsatia illustrata", daß in einer alten - heute nicht mehr auffindbaren - Äbtelistte des Klosters Maursmünster, dem St. Quirin schließlich übertragen wurde, zur Stiftung von St. Quirin eine Notiz eingetragen war, die Ludwig von Dagsburg als Stifter und das Stiftungsjahr mit 966 angibt [240 SCHÖPFLILA, Alsatia illustrata, Seite 479, Anm. c: Sub hoc Abbate Francisco An. DCCCCLXVI fundata feit Cella S. Quirini a Ludovico Comite de Dagesburg, avo S. Leonis Papae noni, & Abbatiae Maurimonasteriensi tradita; vgl. F. SIGRIST, L'abbaye de Marmoutier. Histoire des institutions de fordre de Saint Benoit du Diocese de Strasbourg, 1. Band, Strasbourg 1899, Seite 277, der die Stelle aus der Äbteliste ebenfalls zitiert, sich jedoch auf Schöpflin stützt.]. Darüber hinaus sind wohl keine Nachrichten zu Graf Ludwig von Dagsburg bekannt [241 Lieut.-Col. LAROSE, Etudes sur les origines du pape St.-Leon, in: Sandas Leo, comes Dasburgensis, 9e centenaire de la mort de St.-Leon, Metz 1954, Seite 31ff. weist auf einen Hludowicus comes Alemanorum hin, von dem uns berichtet wird, daß er um 1015 auf der Rückkehr von einer Pilgerreise nach dem Mont St. Michel bei Sens erkrankt und ins Kloster eingetreten ist, diesem Kloster schließlich den Ort Ariscourt geschenkt hat und verstorben ist. Siehe dazu Chronique dde Saint-Pierre-le-Vif de Sens, dite du moine Clarius. Chronicon Sancti Petri Vivi Senonensis, ed. R.-H. BAUTIER et M. GILLES, Paris 1979, Seite 114: Eodem tempore, Hludovicus, comes Alemannorurn, orationis causa profectus est ad Sancti Michaelis Periculum rediensque usque Senonas, infirmitate carnis preventus, in monnsterio Sancti Petri monachus effectus, migravit in astra locandus, relinquens ibi possessiones in villa que dicitur Ariscurt ei palleum unum quod usque hodie vocatur palleum Hludovici. Vgl. dazu auch das in den MGH poetae latini medii aevi 5, ed. K. STRECKER unter Mitarbeit von N. FICKERMANN und G. SILAGI in Verbindung mit B. BISCHOFF, Leipzig, Berlin, München 1937-1979, Seite 329, abgedruckte Epitaphium:

    Regali de stirpe satus tumulatus habetur
    Consulis officio functus mundo Ludovicus,
    Quem genuit nobis monachum Alamannia gratis.


    LAROSE Seite 31ff. glaubt, in diesem Grafen Ludwig von Dagsburg zu erkennen. Larose möchte Ariscurt mit dem bei Roucy gelegenen heutigen Variscourt identifizieren, folglich sieht er den Grafen Ludwig als einen Grafen von Roucy an. Dieser Hludowicus comes Alemanorum sei der Sohn der Albrada und Rainalds von Roucy. Der Vorschlag von Larose, in dem Hludowicus comes Alemanorum den Grafen Ludwig von Dagsburg zu sehen, kommt meines Erachtens schon aus zeitlichen Gründen nicht in Betracht. LuLudwig, der Vater Hedwigs, der ja angeblich im Jahr 966 das Priorat St. Quirin gestiftet hat - also schon erwachsen gewesen sein maß - wird 1015 höchstwahrscheinlich nicht mehr am Leben gewesen sein; zu der These von Larose vgl. auch HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 105f. mit Anm. 114.], wenn man nicht einen Eintrag im Reichenauer Verbrüderungsbuch als ein bisher unbekanntes Lebenszeugnis für Ludwig von Dagsburg werten will. So ist auf fol. 31 ein wohl aus dem 10. Jahrhundert stammender Einintrag zu finden, der vier Personen umfaßt: Eberchar, Huge, Cotesscalch, Liutuich [242 Das Verbrüderungsbuch der Abtei Reichenau, hrsg. v. J. AUTENRIETH, D. GEUENICH und K. SCHMID, MGH Libri memoriales et necrologia, NS I, Hannover 1979, fol. 3131. Vgl. ebda., fol. 23, wo nochmals ein Eberhard und ein Ludwig zusammen eingetragen sind. Drei der vier auf fol. 31 genannten Personen, Eberhard, Ludwig und Gottschalk, werden in einem großen Eintrag auf fol. 141 genannt: Odalrich, Kerung, Aba, Norpreth, Aba, Gozolt, Purchart, Odalrich, Gozolt, Pertha, Heinrich, Tiemuoth, Judenta, Tiemuoth, Judenta, Hazicha, Hilteprant, Gozoll, Eberhart, Werindruth, Hilteburch, Gisela, Richenza, Matilt, Irmenkart, Hirmenkart, Luodewich, Judenta, Timela, Wezel, Odalrich, Adalbert, Adalbert, Francho, Gothescal, Werinhere, Odalrich, Tiemuoth, Adalbret, Kebehart, Liuthere, Goteboh, Friderich, Wipert, Egino, Marchwart, Arnolt, Gozolt, Heriman, Harturan, Hilteprant, Heinrich, Werinhere. Des weiteteren ist noch auf einen Eintrag auf fol. 23 zu verweisen, der uns ebenfalls einen Eberhard und Ludwig nennt: Egilolf, Aberhilt, Vuanig, Engilbold, Eberchar, Liutuuig, Vuitsind, Ruodgart. Der Eintrag auf fol. 24, der einen Hugo neben einem Ludwig erwähnt, scheint auf die liutfridingische Sippe zu verweisen: Hug, Liutfrid, Irmengast, Hiltesind, Liutfrid, Ludouuig.]. Eberhard und Hugo sind die Leitnamen in der eberhardinischen Familie. Sie sind natürlich auch in dem für uns in Frage kommenden Zeitraum von 950-1000 in dieser Familie die dominierenden Namen und mehrfach nachweisbar. So trägt nicht nur der Gemahl der Hedwig von Dagsburg den Namen Hugo (= Hugo IV.), sondern auch dessen Vater (= Hugo III. raucus), der ein Zeitgenosse Ludwigs von Dagsburg gewesen sein muß, sowie auch der Bruder des Vaters von Hugo raucus (= Hugo II.), der noch um die Mitte des 10. Jahrhunderts nachweisbar ist. Der Vater des Hugo raucus trug den Namen Eberhard, ebenso wie ein Bruder Hugos IV. Zu diesen beiden Personen tritt - neben einem unbekannten Mann namens Cotesscalch; der sicher im näheren Verwandtenkreis der anderen in diesem Eintrag genannten Personen zu suchen sein wird - eine Person namens Liutuich hinzu. Die Verbindung der Namen Eberhard, Hugo und Ludwig dürfte nicht allzu häufig sein, so daß es möglich ist, daß wir bei den Personen dieses Eintrages Mitglieder des eberhardinischen und des dagsburgischen Familienverbandes vor uns sehen. Doch muß das vorerst unübersehbar anmutende Namensgewirr des Reichenauer Verbrüderungsbuches erst
    genauer erschlossen werden, um über die hier vorgetragene These Sicherheit zugewinnen [243 Der jüngste Versuch, einen Bruchteil des reichen Namensgutes - unter anderem des Reichenauer Verbrüderungsbuches - aufzuschlüsseln, stammt von ALTHOFF, Amicitiae. Zur Person des Verfassers der Vita Leos IX. siehe die folgende Anm.].
    Ludwig von Dagsburg hatte anscheinend nur ein Kind, nämlich Heilwig, die die Grafschaft Dagsburg erbte. Somit ging der dagsburgische Besitz und der Name der Grafschaft in die Familie der EGISHEIMER Grafen über.

    Literatur:
    Legl Frank: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim. Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung Band 31 Kommissionsverlag: SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH, Saarbrücken 1998 Seite 43-46 -

    Kinder:
    1. 5. von Dagsburg-Egisheim, Heilwig