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 Bohrer

von Trier, Bertolf

männlich um 835 - 883  (48 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Trier, Bertolf wurde geboren um 835 (Sohn von im Lahngau, Gebhard I. und N.); gestorben am 10 Feb 883 in Trier [54290],Trier,Rheinland-Pfalz,Deutschland; wurde beigesetzt in Trier [54290],Trier,Rheinland-Pfalz,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Mettlach [66693],Merzig-Wadern,Saarland,Deutschland; Abt von Mettlach
    • Titel/Amt/Status: 869-883, Trier [54290],Trier,Rheinland-Pfalz,Deutschland; Erzbischof von Trier

    Notizen:

    Bertholf Erzbischof von Trier (869-883)
    Abt von Mettlach/Saar
    -10.2.883
    Sohn des Grafen Gebhard I. vom Lahngau; Neffe des Bischofs Adventius von Metz

    Dümmler Ernst: Seite 44,74,75, "Die Chronik des Abtes Regino von Prüm"

    Um diese Zeit entbehrten aber die Städte Trier und Köln der Bischöfe, weil, wie man früher erzählt haben, die Vorsteher beider in Italien aus dem Leben geschieden waren. Der König setzte jedoch, nachdem er mit den Großen Rat gepflogen, den Bertulf, einen Neffen des erwähnten Bischofs Adventius, der Trierer Kirche vor. Daß dieser Mann die Bischofswürde erlangte, geschah aber durch die Verwendung und den Beistand des besagten Adventius, der zu jener Zeit beim König sehr viel vermochte, weil er als sein Anhänger zur Erlangung der Reichsregierung aus Ehrgeiz ihm beigestanden hatte.
    Als dies der Bischof dieser Stadt erfahren hatte, vereinigte er sich mit dem Bischof Bertulf von Trier und dem Grafen Adalard von Metz und rückt jenen aus eigenem Entschlusse zur Schlacht entgegen [Am 10. April 882 bei Remich an der Mosel.]. In dem Handgemenge blieben die Normannen Sieger. Jener Bischof Wala fiel in der Schlacht, die übrigen flohen.
    Um diese Zeit ging der Bischof Bertulf von Trier zum Herrn ein am 10. Februar.

    Dümmler Ernst: Band I Seite 728,731,734 Band II 82,161, "Geschichte des Ostfränkischen Reiches"

    Ein passender Nachfolger ward hier bald gefunden: Bertolf, Abt von Mettlach an der Saar, ein Neffe des Bischofs Adventius. Nachdem der König auf die Verwendung des Bischofs von Metz den Abt Bertolf wahrscheinlich zu Aachen unter Zustimmung der Erzbischöfe von Reims, Sens und Tours, von Lyon, Bisanz und Vienne zum Erzbischof von Trier gewählt, ließ er denselben an seinen Sitz durch Adventius und Arnolf von Toul, denen Hinkmar drei seiner Suffragana zur Ergänzung hinzufügte, in gesetzmäßiger Weise weihen und einführen, worauf Adventius alsbald Boten nach Rom schickte, um für ihn das erzbischöfliche Pallium zu erbitten. Der Trierer Geistlichkeit mochte diese Wahl erwünscht sein, weil dadurch endlich der langen Zerrüttung und Verwahrlosung ihrer Kirche ein Ziel gesetzt wurde, zudem schenkte KARL dem neuernannten Erzbischof das Krongut Merzig.
    In Trier versuchte Ludwig der Deutsche den rechtmäßig gewählten Bertolf wieder zu verdrängen, indem er den Mönch Walto ermunterte, sich zum Gegenbischof aufzuwerfen und dem Anhänger KARLS den Besitz der Kirchengüter streitig zu machen.
    Wahrscheinlich von Attigny aus schrieb Hinmatr auch in Gemeinschaft mit fünf Erzbischöfen über die Trierer Bischofswahl an Ludwig und beschwor ihn, nicht länger jenen eingedrungenen Mönch Walto gegen den rechtmäßig gewählten und geweihten Erzbischof Bertolf zu unterstützen.
    Wie früher schon an die Fürsten selbst, so richtete er nunmehr (12. Juli 878) auch an die Metropliten Liutbert, Bertolf sowie an Witgar von Augsburg, als dem vornehmsten Bischof im Schwabenreiche noch besondere Schreiben, um durch ihre Vermittlung die Könige entweder zu persönlichem Erscheinen oder zur Absendung von Bevollmächtigten zu bestimmen.
    Der Bischof Wala von Metz, seit einigen Jahren vom Papst mit dem sonst nur Erzbischöfen zustehenden Abzeichen des Palliums geschmückt, wollte es jedoch nicht dahinkommen lassen, daß sein Sitz dasselbe Los erführe, wie Trier. Vereint mit dem flüchtigen Erzbischof Bertolf von Trier und dem Grafen Adalhard von Metz stellte er sich an der Spitze von eilig aufgebotenen Mannschaften am 10. April 882 den Räubern bei Remich an der Mosel entgegen. Während die übrigen Führer entkamen, fiel Wala von Metz.

    Literatur:
    Dümmler Ernst: Die Chronik des Abtes Regino von Prüm. Verlag der Dykschen Buchhandlung Leipzig Seite 44,74,75 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 728,731,734,743,746,768,806,828 Band II 82,161-

    Bertulf Erzbischof von Trier

    * ...
    † 10. Februar 883 in Trier
    bestattet in der Abtei St. Paulin in Trier
    V.: Graf Gebhard im Lahngau; M.: ...

    Angehöriger der Konradiner
    Zugehörigkeit zum Metzer Klerus; Tätigkeit als Abt von Mettlach umstritten
    Bekanntschaft mit Hinkmar von Reims
    869 Erhebung zum Bischof von Trier unter Einfluss Karls des Kahlen gegen den Widerstand Papst Johannes VIII.
    Verweigerung des Palliums durch den Papst, Übergabe des Palliums an Wala von Metz
    bis 880 Auseinandersetzung mit Wala von Metz im sog. Palliumsstreit
    870 Teilnahme an der westfränkischen Synode von Attigny
    871 Teilnahme an der westfränkischen Synode von Douzy
    880 Vertrag von Ribémont; Verbindung von Metz und Trier
    5. April 882 Brandschatzung Triers durch die Normannen
    10. April 882 Allianz der Bischöfe Bertulf von Trier und Wala von Metz sowie Graf Adalbert von Metz gegen die Normannen; Schlacht bei Remich
    Vorbereitung organisatorischer Reform im Bistum Trier
    Lit.: Geschichte des Bistums Trier, Bd. 1 (2003), S. 271-277
    Con



    Name:
    Bertulf

    Begraben:
    Abtei St. Paulin


Generation: 2

  1. 2.  im Lahngau, Gebhard I. wurde geboren um 795/810; gestorben in 879.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Kettenbach [65326],Rheingau-Taunus-Kreis,Hessen,Deutschland; Vogt von Kettenbach/Gemünden
    • Titel/Amt/Status: 832-879, Lahngau,Deutschland; Graf im Lahngau

    Notizen:

    Gebhard I.
    Graf im Lahngau 832-879
    Vogt von Kettenbach/Gemünden
    ca 795/810- 879
    Sohn des Grafen Udo II. im Lahngau aus dem Hause der KONRADINER
    Nach Donald C. Jackman und Johannes Fried Sohn des Grafen Udo von Orleans (+ 834)

    Gebhard I. hatte sich unter LUDWIG I. DEM FROMMEN Verdienste und Ansehen erworben, wurde Graf im Niederlahngau und in der Wetterau und war eventuell mit den ROBERTINER-KAPETINGERN verwandt. Der Vater profitierte durch deren Sturz im Raum Franken. Er gründete das Hauskloster Kettenbach/Gemünden und war dessen Vogt. Er mischte in den Bruderkriegen der KAROLINGER mit, stand auf französischer Seite und wurde daher 861-876 vertrieben.
    Von 832-879 ist der in Urkunden bezeugt.
    Seine Söhne waren die nepotes des Grafen Ernst, und der westfränkische Adlige Adalhard, der Seneschall, war ihr propinquus. Offenbar waren die Brüder die Söhne eine Schwester Ernsts. Gebhard war also mit einer Schwester Ernsts vermählt oder Ernst hatte eine Schwester Gebhards zur Frau.

    Friese Alfred: Seite 104, "Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels"

    Nur Gebhard scheint schnell ein gutes Verhältnis zu Ludwig dem Deutschen gewonnen zu haben (D LdD 40), was allerdings nicht hinderte, dass seine Söhne im Jahre 861 an einer Verschwörung gegen den König beteiligten und zu KARL II. fliehen mußten. Die Fronten für und wider Ludwig den Deutschen liefen quer durch die großen Familien.

    Boshof Egon: Seite 205,208, "Ludwig der Fromme"

    Noch Ende des Jahres versuchte Ludwig der Deutsche in direkten Verhandlungen mit LOTHAR eine Besserung der Lage des Vaters zu erreichen, aber weder er noch seine an den alten Kaiser abgeordneten Gesandte, der Abt Grimald von Weißenburg und der Graf Gebhard vom Lahngau, die im übrigen nur unter der Aufsicht des Erzbischofs Otgar von Mainz und des Obertürwarts Richard mit dem Häftling sprechen konnten, hatten Erfolg [Zu Gebhard vgl. Tremp, Studien, 52f.; Brunner, Oppositionelle Gruppen, 33 u. ö.].
    In Blois unterwarf sich LOTHAR dem Vater. Die letzten Verhandlungen hatten von seiten des alten Kaisers der Bischof Badurad von Paderborn, der Graf Gebhard vom Lahngau und der Markgraf Bernhard von Toulouse geführt.

    Stein, Friedrich: Seite 2, "Geschichte des Königs Konrad I. von Franken und seines Hauses"

    Crollius und Kremer suchten nun die nächsten Vorgänger Konrads und seines Bruders in derselben Gegend und Grafschaft zu ermitteln und benutzten hierbei zwei von Jakob Kremer in den Archiven zu Dillenburg, Westerburg und Runkel aufgefundene Abschriften von Urkunden, wonach der bis dahin nur aus einer Urkunde vom 15. Juli 832 bekannt gewesene Graf Gebhard im Lahngau noch in den Jahren 845 und 879 lebte und im letzten Jahr den Gründungsbrief des St. Severusstiftes zu Gemünden im Westerwald am 9. November 879 ausstellte, in welchem auch seine Söhne Udo, Berthold und Berengar als solche genannt und Udo und Berengar bei dessen Errichtung mit einem weiteren Sohn Waldo tätig sind, und wonach Udo insbesondere ebenfalls im Lahngau begütert erscheint.

    Dümmler Ernst: Band I Seite 92,99,131, "Geschichte des Ostfränkischen Reiches"

    Nach dem heiligen Dreikönigstag des Jahres 834 schickte Ludwig von Frankfurt aus wiederum Gesandte nach Aachen: den Grafen Gebhard vom Lahngau [Thegan. c. 47. Den Gebaardum nobilissimus atque fidelissimus ducem kennen wir aus einer Urkunde des Kaisers LUDWIG, worin dieser 13. Juli 833 einen Gütertausch zwischen ihm (Gebehardus comes fidelis noster) und dem Priester Rikulf in pago Loganaha bestätigt, sowie aus einer Urkunde Ludwigs des Deutschen, in der dieser ihm (vir venerabilis fidelisque noster) im Jahre 845 eine Schenkung für das neugegründete Kloster Kettenbach macht (Boehmer reg. Kar. N.425, 749).], einen treuen Anhänger seines Vaters und seinen Kanzler, den Abt Grimoald von Weißenburg. LOTHAR gestattete den Gesandten diesmal den alten Kaiser selbst zu sehen, doch nur in Gegenwart der Wächter, denen er seine Hut anvertraute. Grimoald und Gebhard warfen sich demütig zu Füßen des Kaisers nieder und richteten ihm Grüße von seinem Sohn Ludwigs aus, ihre geheimen Aufträge aber konnten sie ihm in Angesicht der Zeugen nicht mitteilen.
    Als daher jetzt der alte Kaiser den Bischof Badurad von Paderborn, den ostfränkischen Grafen Gebhard und den Markgrafen Berengar, Bernhards Nachfolger an ihn abschickte, mußte LOTHAR die Ermahnungen des Bischofs geduldig anhören.
    Der Kaiser erwartete die Rückkehr der nach Baiern geschickten Gesandten in Kreuznach, wo er nach einer Urkunde am 8. Juli 839 verweilte. Hierher gehört vermutlich ein Schreiben Einhards, durch welches auf kaiserlichen Befehl die Grafen in Austria Hatto, Poppo und Gebhard unter anderem zu einer Versammlung aufgeboten wurden.

    Holtzmann Robert: Seite 40, "Geschichte der sächsischen Kaiserzeit"

    Das rheinfränkische Haus der KONRADINER, auch in Hessen begütert, ging auf den Grafen Gebhard von Lahngau zurück, der unter LUDWIG DEM FROMMEN sich Verdienste und Ansehen erworben hat. Seine Söhne, voran der älteste, Udo, sind mit Ludwig dem Deutschen zerfallen und wurden 861 abgesetzt. Das Geschlecht trat dann eine Zeitlang zurück, bis die vier Söhne Udos durch den Anschluß an ARNULF bei dessen Ergebung wieder zu Macht und Einfluß gelangten, die Brüder Konrad, Gebhard, Eberhard und Rudolf.

    oo NN, Schwester des Grafen Ernst
    -
    Kinder:
    - Udo Graf im Lahngau ca. 805/30- nach 879
    - Waldo Abt von St. Maximin in Trier ca 825/30- nach 879
    - Berthold Erzbischof von Trier ca 835- nach 879
    - Berengar ca 836- nach 879

    Literatur:
    Boshof Egon: Ludwig der Fromme. Primus Verlag Darmstadt 1996 Seite 205,208 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 92,99,131 - Friese Alfred: Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels. Der mainländisch-thüringische Raum vom 7. bis 11. Jahrhundert. Klett-Cotta Stuttgart 1979 - Hlawitschka Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Kommissionsverlag: Minerva-Verlag Thinnes Nolte OHG Saarbrücken 1969 Seite 49-51 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 40 -

    Gebhard heiratete N.. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  N. (Tochter von Ernst).

    Notizen:

    Schwester des Grafen Ernst

    Kinder:
    1. im Lahngau, Udo wurde geboren um 825/830; gestorben nach 879.
    2. im Lahngau, Waldo wurde geboren um 825/830; gestorben nach 879.
    3. 1. von Trier, Bertolf wurde geboren um 835; gestorben am 10 Feb 883 in Trier [54290],Trier,Rheinland-Pfalz,Deutschland; wurde beigesetzt in Trier [54290],Trier,Rheinland-Pfalz,Deutschland.
    4. im Lahngau, Berengar wurde geboren um 836; gestorben nach 879.


Generation: 3

  1. 6.  Ernst

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf

    Notizen:

    Ernst Graf

    Alfred Friese: Seite 97, "Zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels"

    Die wichtige Familie der ERNSTE wird 785/802 mit Ernst (I) und seiner Frau Wartrun fassbar, die elterliches Erbgut zu Streu (bei Mellrichstedt) schenken. Derselbe Ernst gibt zwischen 750/802 6 Hufen und einen Eigenpriester zu Hergolshausen (Lkr. Schweinfurt); weitere Erwähnungen in Schenkungen aus der Nähe sind bei Dronke: Codex 255, 275, 276, 307, 339, 348, 350, 467, 468 und TAF c. 4 nr. 68 überliefert. Auf Wetterau, Main- und Wormsgau beziehen sich die Traditionen von Ernst in Södel, Dorfelden sowie seine Besitzerwähnung in der Traditio Bilidrudae in Ulfriedesheim (Oppenheim). Die Ortsnamen Ernustesheim an der Streu, wo Poppo I. 839 Besitz hat, und Ernesteswinden im Aischgrund, wo dessen Enkel Adalhard (von Babenberg) auftritt, sind in Dronke: Codex 524 bzw. TAF c. 4 nr. 115 überliefert.

    oo Wartrun
    Kinder:
    - Ernst I. - 11.11.865

    Kinder:
    1. 3. N.