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 Bohrer

von Schwaben, Hermann I.

männlich um 900 - 949  (49 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Schwaben, Hermann I. wurde geboren um 898/900 (Sohn von im Lahngau, Gebhard II. und Ida); gestorben am 10 Dez 949; wurde beigesetzt in Reichenau [78479],Konstanz,Baden-Württemberg,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Lahngau,Deutschland; Graf im Ohm- und Lahngau
    • Titel/Amt/Status: 926-949, Schwaben,Deutschland; Herzog von Schwaben

    Notizen:

    Hermann I. Herzog von Schwaben (926-949)
    Graf im Ohm- und Lahngau
    ca 898/900-10.12.949 Begraben: Reichenau, St-Kilians-Kapelle
    Sohn des Herzogs Gebhard II. der Jüngere von Lothringen aus dem Hause der KONRADINER und der EZZONIN Ida; Vetter von König KONRAD I. und Herzog Eberhard von Franken

    Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 2161

    Hermann I., Herzog von Schwaben seit 926
    + 10. Dezember 949 Begraben: Reichenau, St-Kilians-Kapelle
    Aus der Familie der KONRADINER, Sohn Gebhards (+ 910), Herzog in Lotharingien
    oo Regilinde, Witwe Burchards I. von Schwaben

    Hermann I., der ein wichtiger Helfer König HEINRICHS I. war, erhielt von diesem nach dem Tode Burchards I. das Herzogtum Schwaben übertragen und verfügte außerdem über das Elsaß. Als loyaler Anhänger OTTOS I., der auch während der schweren Krise 938/39 (Aufstand Heinrichs, des Bruders OTTOS) zum König stand, empfing Hermann I. die Abtei Echternach; seine Tochter und Erbin Ita (Ida) wurde 947 mit OTTOS Sohn Liudolf vermählt. Der wegen seiner Klugheit gerühmte Hermann zählte gemeinsam mit seinem Bruder Udo zu den engsten Beratern OTTOS und hat vor allem bei dessen Politik gegenüber Lotharingien und dem westfränkischen Reich sowie in der frühen Phase der ottonischen Italienpolitik Einfluß ausgeübt.

    Literatur:
    ADB XII, 153f. - NDB VIII, 64.

    Neue Deutsche Biographie: Band 8

    Hermann I., Herzog von Schwaben (seit 926)
    + 10.12.949Begraben: Reichenau, St. Kilians-Kapelle
    Aus dem Geschlecht der KONRADINER

    Vater:
    Gebhard (+ 910, Herzog von Lothringen)
    Bruder:
    Udo (+ 949), Graf in der Wetterau
    Tochter:
    Ita oo Herzog Liudolf von Schwaben, + 957, Sohn des Kaisers OTTO I.
    Großneffe:
    Herzog Hermann II. von Schwaben (+ 1003, s. NDB VIII)

    oo Reginlinde, Witwe des Herzogs Burchard I. von Schwaben

    Hermann, ein Vetter König KONRADS I. und des Herzogs Eberhard von Franken, erwies sich als tatkräftiger Helfer König HEINRICHS I.; dieser übertrug ihm 926 nach dem Tod Herzog Burchards I. das schwäbische Herzogtum, außerdem verfügte Hermann über das Elsaß. Als während der ersten Regierungsjahre OTTOS DES GROSSEN die Empörung der Herzöge Eberhard und Giselbert sowie des Königsbruders Heinrich die schwerste Krise des Liudolfingischen Königtums auslöste (939), stand Hermann entschlossen an der Seite des Königs, der ihm das Kloster Echternach zusprach und in die Verlobung seines Sohnes und präsumtiven Nachfolgers Liudolf mit Hermanns einziger Tochter und Erbin Ita einwilligte. Hermann zählte hinfort, ebenso wie sein Bruder Udo, zu den vertrautesten Beratern OTTOS DRES GROSSEN; seine Umsicht und Klugheit rühmt eine zeitgenössische Quelle mit Nachdruck. 941 führte er den aus seiner Herrschaft vertriebenen Markgraf Berengar von Ivrea und dessen Gemahlin an den Hof und beteiligte sich 946/47 an den Feldzügen OTTOS gegen Hugo von Franzien; sein Einfluß machte sich demnach wohl in der lothringisch-westfränkischen Politik OTTOS ebenso geltend wie in der ersten. Phase einer Einwirkung auf die politische Ordnung Italiens.

    Literatur:
    siehe zu Hermann II. von Schwaben.

    Althoff Gerd: Seite 386, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    H 44 Me: 13.12. Herimannus dux + 949 Hermann I. Herzog von Schwaben

    (Es.) Der KONRADINER Hermann wurde 926 schwäbischer Herzog und war mit den OTTONEN verwandtschaftlich verbunden - seine Tochter Ida (H 13) wurde die Gemahlin Liudolfs (H 32). Nach dem Urteil der Forschung gehörte er zu den engsten Ratgebern HEINRICHS I. und OTTOS DES GROSSEN, vgl. allg. NDB 8, S. 641 und FW H 14; Zotz, Der Breisgau und das alemannische Herzogtum, passim (Register, S. 251); Maurer, Der Herzog von Schwaben, passim (Register, S. 354).
    Hermann I. war eine treue Stütze seines königlichen Cousins KONRAD I., danach HEINRICHS I., der ihm auf der Reichsversammlung von Worms im November 926 das Herzogtum Schwaben übertrug. Als stammesfremder Herzog heiratete er die Witwe seines Vorgängers Burchards II., um so eine gewisse Verbindung mit seinem Vorgänger und den schwäbischen Familien herzustellen. Seine Ernennung markierte den Wandel vom Stammes- zum Beamtenherzogtum. Mehrmals fielen 927 die Ungarn plündernd ins Land ein. Er stärkte die königliche Macht in Schwaben, fungierte 936 bei der Krönung OTTOS I. als Mundschenk und wurde dessen wichtige, zuverlässige Stütze. Er unterwarf 937-939 die gefährlichen Rebellionen von OTTOS Bruder, Franken und Lothringen und zeitweise belagerte sein Cousin Herzog Eberhard von Franken Breisach. 939 erbte er einen Teil von dessen Eigengütern und bekam auch etliche Positionen im fränkisch-hessischen Raum. Er brachte Schwaben wieder in engste Anlehnung ans Reich, wurde Laienabt von Echternach und unterstützte OTTO auch gegen Frankreich. Er kam zu höchsten Ansehen im Reich.

    Barth Rüdiger E.: Seite 106,190, "Der Herzog in Lotharingien im 10. Jahrhundert"

    Herimannus

    Aus Gründen des Lebensalters kann es sich nicht um den 989 erstmalig als comes palatinus urkundlich erwähnten Pfalzgrafen Hermann I. Pusillus handeln (s. W. Bader, Benediktinerabtei, 1937, S. 42; R. Gerstner, Geschichte der lothringischen und rheinischen Pfalzgrafschaft, S. 14, H. Witte, Genealogische Untersuchungen, in: MIÖG, Ergänzungsband 5,1 (1896-1903) S. 335,474.
    Es handelt sich hier wohl um den 927 zum Herzog von Schwaben ernannten und 10.12.949 verstorbenen KONRADINER Hermann, Sohn Gebhards, des Grafen in der Wetterau.
    Vgl. dazu Isenburg, Tafel 4; Maurer, Herzog von Schwaben, S. 30,48f.,64,67,69, 70,72f.,77-80,132,142,149,156f.,162,165f.,169,171, 175f.,184,191,193f., 1898; D K I, Nr.3, S. 4, v. 5.3.912, nur in der Pönformel verunechtete Schenkungsbestätigung an Bistum Eichstätt; ebd., Nr. 15, v. 18.2. 913; D O I, Nr. 25, v. 7.4.940: per interventum... Herimanni ducis Alemannorum; D O I 111, S. 194, v. 1.6.949: conventu... Conradus dux, Herimannus dux, Hezzo comes, Godefridus comes, Rudolfus comes, Reginberus comes; Wampach, Luxemburg, S. 205; Beyer, Nr. 183, v. 29.12.945, Nr. 194, a. 950-956; VK II, S. 395.
    Die Berichte über den Aachener Hoftag 944 enthalten keinerlei Hinweise über eine Einsetzung Konrads. Es hätte nahe gelegen, ihn anläßlich dieses Hoftages zu ernennen. Ganz im Gegenteil wird im Jahre 944 Hermann von Schwaben in herzogsähnlicher Mission zur Anführung eines Heeres gegen Reginar III. und seinen Bruder Rudolf eingesetzt. Zum gleichen Jahr 944 berichtet Flodoard, dass Herzog Hugo von Franzien Hermann von Schwaben, nicht Konrad, um eine Unterredung bat. Und wiederum zum gleichen Jahr 944 heißt es beim selben zuverlässigen zeitgenössischen Chronisten, dass OTTO I. Hugo von Franzien ein unter dem Kommando Herzog Hermanns stehendes Heer entgegensandte.

    Stälin Paul Friedrich: Seite 177-180, "Geschichte Württembergs"

    Vermutlich auf einer Versammlung zu Worms, allwo zahlreiche schwäbische Große, namentlich Geistliche, vielleicht auch Herzog Burchards Schwiegersohn, König Rudolf, sich einfanden, im Anfang November 926, übertrug König HEINRICH I. das Herzogtum an den fränkischen Grafen Hermann I. (926-949). Der neue Herzog war ein Sohn des im Ungarnkampfe gefallenen Grafen Gebhard und Geschwisterkind König KONRADS I. und Herzog Eberhards von Franken, bisher vermutlich Graf im Engersgau und Oberlahngau, auch in Franken, besonders in der Gegend des späteren Montabaur, reich begütert. Durch treue Ergebenheit gegenüber dem Könige brachte er Schwaben in ein engeres Verhältnis zum Reich und vermählte sich bald, ohne Zweifel sowohl zum Zwecke der Annäherung an seine neue Heimat, deren Sitten und Einrichtungen er stets in Ehren hielt, als auch zur Erwerbung ansehnlichen Güterbesitzes in derselben, mit der Witwe seines Vorgängers, Reginlinde.
    Nach dem Tode König HEINRICHS, während dessen späterer Regierungszeit in SW-Deutschland Ruhe herrschte, wurde zunächst wieder durch die Franken und Sachsen sein Sohn OTTO I. zum deutschen König gewählt und die Wahl zu Aachen allgemein bestätigt. Bei der Krönungsfeier allda (um den 1. August 936) war Herzog Hermann oberster Mundschenk, während Herzog Eberhard von Franken das Truchsessenamt verwaltete. Bereits im folgenden Jahr stürmten die Ungarn, furchtbar hausend, über O-Franken und Schwaben hin, wandten sich jedoch bald weiter und über den Rhein. Sodann aber lehnten sich wiederholt mächtige Große des Reiches gegen die königliche Gewalt auf und entzündeten innere Kriege. Es war dies vor allem Herzog Eberhard von Franken, welcher es nicht verwinden konnte, dass nach dem Tode seines Bruders die Krone vom fränkischen Stamme auf das sächsische Haus übergegangen war. Griff er im Jahre 937 allein zu den Waffen, so tat er es im folgenden Jahre im Bunde mit OTTOS Halbbruder Thankmar, dessen Ansprüche an die erledigte sächsische Pfalz- und Markgrafenwürde OTTO nicht befriedigt hatte. Thankmar schlug in Westfalen los, allein als hier Gebhard, der Sohn des Grafen Udo von der Wetterau und vom Rheingau, eines Bruders von Herzog Hermann, im Kampfe vor Belecke gefallen war, spaltete sich die fränkische Familie selbst in unversöhnlicher Feindschaft; Udo und sein Bruder, der in seiner Treue bereits wankend gemachte Hermann, sowie ihr Vetter, Graf Konrad vom Niederlahngau, Kurzbold genannt, schlossen sich jetzt in ihrem Haß gegen Eberhard aufs engste an König OTTO an, Thankmar mußte im Juli des Jahres sein Unternehmen mit dem Leben büßen und Eberhard um Vergebung flehen, die ihm auch wie früher zuteil wurde. Schon im Jahr 939 erhoben OTTOS jüngerer Bruder Heinrich und der Gemahl seiner Schwester Gerberga, Herzog Giselbert von Lothringen, einen neuen Sturm. Wollte jener die deutsche Krone auf sein Haupt setzen, weil er, nicht OTTO, geboren worden sei, während sein Vater schon König gewesen, so strebte dieser nach einer unabhängigen königlichen Stellung. Sie wurden bei Birten, unweit Xanten, von OTTO besiegt, gewannen jedoch durch Huldigung den Beistand König Ludwigs IV. von Frankreich; auch Herzog Eberhard erhob sich jetzt wortbrüchig und der Kampf zog sich mehr in die oberen Lande. Als jedoch Eberhard und Giselbert den Rhein bei Andernach überschritten, um die rechts gelegenen Gaue der Vettern Eberhards, Konrad Kurzbolds und Udos, den Niederlahngau, Rheingau und die Wetterau zu verwüsten, wurden sie von den letzteren unvermutet bei einem Mahle überfallen. Eberhard erlag nach hartnäckigem Kampfe, mit vielen Wunden bedeckt, dem Schwert, Giselbert fand auf der Flucht seinen Tod im Rhein, und ihr Gefolge ward teils niedergemacht, teils gefangen. Das Herzogtum Franken erlosch mit Eberhards Tode, zumal da er keine männlichen Nachkommen hinterließ und blieb fortan unmittelbar mit der Krone vereinigt; ein Teil der herzoglichen Liegenschaften wurde vom König eingezogen, ein anderer dürfte an Eberhards dem Könige treu gebliebene Vettern gefallen sein. Herzog Hermann insbesondere ist hierbei wohl nicht leer ausgegangen, ja als derselbe unter der großen Schar derer, welche dem siegreichen Könige zu seinen Erfolg Glück wünschten, erschien und im Vertrauen auf den Umfang seiner Besitzungen und die Größe seines Reichtums für seine noch im Kindesalter stehende Tochter und einzige Erbin, Ida, um OTTOS damals erst 9 Jahre alten Erstgeborenen, Liudolf, warb, willigte der König ohne Zögern in die Verbindung.
    Die in verschiedenen Kämpfen erprobte treue Gesinnung bewahrte Herzog Hermann dem Könige fortwährend, er fand sich nicht selten an seinem Hoflager ein und leistete ihm da und dort gute Dienste. So bekriegte er für ihn im Jahr 944 die Vasallen König Ludwigs Übermeer von Frankreich, Ragnar und Rodulf, mit Erfolg und beteiligte sich im Jahr 946 an des Königs Feldzug gegen Herzog Hugo den Großen von Francien. Andererseits hatte auch er selbst manchen Gewinn von dieser Verbindung mit OTTO: er bekam das Kloster Echternach als Laienabt und wußte insbesondere schwäbischen Klöstern wiederholt Gunstbezeugungen zuzuwenden. Noch im besten Mannesalter starb der Herzog am 10. Dezember 949. Er hinterließ den Ruhm eines weisen, um König und Reich, sowie sein Herzogtum in jeglicher Richtung wohlverdienten Fürsten und wurde in der S. Kilians-Kirche zu Reichenau bestattet. Seine Witwe zog sich für den Rest ihres Lebens nach Zürich in das Kloster zu St. Felix und Regula zurück, das ihr schon längere Zeit her unterstellt war, soll sich jedoch zuletzt nach einer sagenhaften Nachricht in eine Klause auf der Insel Ufnau begeben haben, dort (ums Jahr 958) gestorben und im Kloster Einsiedeln begraben worden sein.

    Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Seite 176, "Kaiser Otto der Große"

    Dem Grafen Udo folgte im Tode sein Bruder, der Herzog Hermann von Schwaben, noch am 10. Dezember des nämlichen Jahres nach und wurde in der Kapelle des heiligen Kilian zu Reichenau bestattet. Eine zuverlässige Stütze des Thrones in den Wirren der ersten Jahre OTTOS, wird er als einer der weisesten Fürsten seiner Zeit gepriesen und erscheint als solcher besonders häufig im Rat des Königs. In den westfränkischen Händeln namentlich bediente sich derselbe öfters seines Beistandes, sei es, weil ihm gerade durch den Besitz des Elsasses diese Dinge näher lagen, sei es, daß Hermann außer der Abtei Echternach noch andere lothringische Lehen hatte. Mit dem Herzogtum Schwaben verband er auch manche fränkische Güter, so in der Gegend des späteren Montabaur. Trotz seiner fränkischen Abkunft scheint er den Schwaben keinen Anstoß gegeben zu haben, denn es wird ihm als Beweis seiner Klugheit nachgerühmt, daß er die Sitten und Einrichtungen des ihm anvertrauten Landes stets in hohen Ehren gehalten habe. Er unterstützte auch den Bau der neuen Kirche und des Klosters, welches der Straßburger Probst Eberhard an der Stelle der alten Meinradzelle errichtete und als erster Vorsteher leitete und schenkte der neuen Stiftung zwei Rippen der Züricher Schutzpatrone Felix und Regula. Von seiner Gemahlin Reginlinde, die bereits mit Herzog Burchard vermählt gewesen war, hinterließ Hermann als einzige Erbin [Über Regilinde vgl. Stälin Wirttemberg. Geschichte I, 435,436,444,553; Waitz, Jahrbücher Heinrichs Seite 94 Anmerkung 3. Waitz sagt (Anmerkung 2): "Auch die zweite Ehe der Regilinde war unfruchtbar", obgleich die Mirac. S. Verenae c. 5 ihr nur die Söhne absprechen, dagegen ausdrücklich erzählen: Quae consepit et peperit filiam etc. Wilmans (Kaiserurkunden der Provinz Westfalen J, 452) bemerkt darüber: "Wenn Waitz dann aus der Mirac. S. Verenae den Beweis erbringt, daß auch die zweite Ehe der Reginlind ... mit Kindern nicht gesegnet gewesen." und gibt daher Ida eine andere Mutter.] seines reichen Gutes Ida [Über Ida siehe oben Seite 100 Anmerkung 4.], Liudolfs Weib, die gerade in diesem Jahr von einer Tochter, Mathilde, genas.

    Holtzmann Robert: Seite 80,83,112,117,119,123,127,130,136,139, "Geschichte der sächsischen Kaiserzeit"

    Obgleich es noch einen HUNFRIDINGER gab, ernannte HEINRICH I. auf der Reichsversammlung von Worms im November 926 einen stammesfremden fränkischen Mann zum Herzog von Schwaben: Hermann, Sohn des KONRADINERS Gebhard und mithin Vetter KONRADS I. und Eberhards von Franken. Hermann begab sich, wohl gewiß nicht ohne militärischen Schutz, in sein neues Herzogtum und heiratete hier die Witwe Burchards, Regilinde, um so nachträglich eine gewisse Verbindung mit dem Vorgänger und den schwäbischen Familien herzustellen. Aber es versteht sich, daß er stark auf die königliche Unterstützung angewiesen war und nicht im entferntesten die Selbständigkeit Burchards besaß. Er hat keine so große Gewalt über die schwäbischen Stifte ausgeübt, er mußte die Besetzung der Bistümer völlig dem König überlassen, und auch die eigenmächtige auswärtige Politik des Herzogs von Schwaben hatte ein Ende. Andererseits hat der König den Umkreis der Macht dieses seines herzoglichen Beamten und Stammesfürsten dadurch erweitert, daß er das Elsaß aus seiner Verbindung mit Lothringen löste und ihm als ein besonderes Herzogtum anvertraute, wie das dem alemannischen Volkstum im Elsaß entsprach. Zweifellos hat HEINRICH mit der Wahl Hermanns einen sehr guten Griff getan. Der neue Herzog hat schon dadurch, daß er sich in Schwaben ohne ernstere Schwierigkeiten gehalten hat, seine Fähigkeiten bewiesen. Fast ein Vierteljahrhundert lang hat er seines Amtes gewaltet und sich jederzeit als ein treuer, völlig zuverlässiger Freund HEINRICHS wie seiens Sohnes bewährt.
    Von HEINRICH I. haben wir Münzen, außer aus Sachsen, aus Mainz, Straßburg, Metz und Verdun, also aus Franken, Elsaß-Schwaben ud Lothringen. Aus Franken kennen wir nur diese Königsmünze, aus Schwaben und Lothringen dagegen auch Münzen Hermanns und Giselberts.
    Nun folgte noch eine Fortsetzung alten kultischen Brauches, das festliche Königsmahl in der Pfalz, wobei die vier Herzöge dem neuen König die Ehrendienste versahen, die man später als Erzämter bezeichnet hat und in denen sich etwas von dem Amtscharakter der Herzöge aussprach: Giselbert von Lothringen, in dessen Herzogtum man sich befand, diente als Kämmerer, Eberhard von Franken als Truchseß, Hermann von Schwaben als Mundschenk, Arnulf von Bayern als Marschall.
    Aber es ging nicht alles so, wie die Empörer wollten. Es war dem Herzog Eberhard von Franken gelungen, auch ein jüngeres Mitglied seines Hauses auf seine Seite zu ziehen, Gebhard, einen Sohn des rheinfränkischen Grafen Udo (der ein Bruder Hermanns von Schwaben und mithin ein Vetter Eberhards war). Dieser Gebhard ist im Kampf um Belecke gefallen, und das schien den anderen KONRADINERN, Hermann, Udo und ihrem Vetter Konrad Kurzbold, ein Gottesgericht, so daß sie um so fester auf der Seite des Königs aushielten.
    Aber der neue Herzog Berchthold mußte nun in der Tat auf das wichtige Recht der Bischofseinsetzung verzichten, er mußte außerdem eine Reihe von Erwerbungen und Okkupationen Arnulfs wieder herausgeben: dem König das karolingische Reichsgut, der Kirche einen Teil der säkularisierten Besitzungen, dem Herzog von Schwaben das Engadien. So empfing Hermann, der einzige unter den Herzögen, auf dessen Treue Verlaß gewesen war, seinen Lohn, während zugleich der Gegensatz zwischen Bayern ud Schwaben geschickt genährt wurde.
    Gegen die Feinde schickte der König den treuen Herzog Hermann mit schwäbischen Truppen nach Norden, und zwei Grafen dieses Hauses, Hermanns Bruder Udo und sein Vetter Konrad Kurzbold, Vettern auch des Franken-Herzogs, haben am 2. Oktober 939 den entscheidenden Sieg am Rhein, gegenüber von Andernach, davon getragen. Eberhard und Giselbert waren bereits über den Strom gekommen, ihr Heer war am Beutemachen, ein großer Teil der Truppen schaffte den Raub auf das andere Ufer, da wurden die Herzöge von den beiden Grafen überrascht und völlig geschlagen. Eberhard ist im Kampf gefallen, Giselbert auf der Flucht im Rhein ertrunken.
    Eben die großen fränkischen Herrn standen damals (941) bei OTTO in höchstem Ansehen, so neben Hermann, dem Schwaben-Herzog, und den anderen KONRADINERN der am Mittelrhein, in der Gegend von Worms und Speyer, reich begabte Graf Konrad der Rote.
    Von Kamerich aus rückte OTTO im August 946 in Frankreich ein, mit einem starken Heer, bei dem sich auch der König Konrad von Burgund wieder befand, ferner Hermann von Schwaben mit seinem Bruder Udo, die Erzbischöfe von Mainz und Trier und andere weltliche und geistliche Fürsten.
    Seine ganze Liebe zu ihr wandte OTTO jetzt seinem einzigen Sohn Liudolf zu, der damals 16 Jahre zählte, aber schon seit 940 mit Ida, der einzigen Tochter des Herzogs Hermann von Schwaben, verlobt war. Jetzt, nach dem Tod der Mutter, wurde Liudolf vom Vater zum Nachfolger im Reich designiert und im Jahre darauf mit Ida vermählt; er galt ohne Zweifel schon damals auch als einstiger Nachfolger Hermanns in Schwaben. Am 10. Dezember 949 schließlich starb auch der um das Königshaus seit mehr als zwei Jahrzehnten außerordentlich verdiente, bei OTTO in höchstem Ansehen stehende Herzog Hermann von Schwaben, der "weiseste und klügste" unter seinen Standesgenossen, worauf Liudolf die Herrschaft in Schwaben übernahm.
    Herzog Hermann führte 941 den flüchtigen Markgrafen Berengar von Ivrea vor König OTTO, der ihn freundschaftlich aufnahm und seine Auslieferung, die Hugo forderte, verweigerte.

    Maurer, Helmut: Seite 48f.,64,67,77-80,132,142,149, "Der Herzog von Schwaben. Grundlagen, Wirkungen und Wesen seiner Herrschaft in ottonischer, salischer und staufischer Zeit"

    Aus der Regierungszeit der nächste beiden Herzöge, Hermann I. (926-949), eines KONRADINERS, und Liutolfs (949-953), eines OTTONEN, besitzen wir nicht die geringste Hinweise auf eine Verankerung ihrer Herzogsherrschaft am westlichen Bodensee und im Hegau. Die Tatsache, daß beide weder der Familie Erchangers noch diejenigen der sogenannten HUNFRIDINGER, der Burchard I. entstammte, angehörten, könnte zunächst zu dem Gedanken verleiten, daß beide Nachfolger Burchards der Herrschaftsgrundlage, über die dieser offensichtlich noch verfügt hatte, nach dessen Tode beraubt worden seien. Gegen die Stichhaltigkeit einer solchen Annahme spricht indessen nicht allein die Erkenntnis, daß sowohl Hermann I. - durch die Heirat mit Burchards II. Witwe Reginlinde - als auch Liutolfs - durch die Ehe mit Hermanns und Reginlindes Tochter Ita - als vollberechtigte und eindeutig legitimierte Erben Herzog Burchards II. gelten mußten und dementsprechend auch über die gleiche Herrschaftsgrundlage wie Burchard II. verfügt haben dürften. Gegen die Annahme einer stärkeren Zäsur innerhalb der schwäbischen Herzogsherrschaft während der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts spricht aber auch die Beobachtung, daß sich sowohl Hermanns I. als auch Liutolfs Wirkungsbereiche weitgehend mit demjenigen Burchards II. deckten. Für die beiden Nachfolge-Herzöge ist, obgleich sich die räumliche Reichweite ihrer Herzogsherrschaft insgesamt wesentlich vergrößert hatte, Zürich von großer Wichtigkeit, und beide stehen wiederum in enger Verbindung zu den alten Reichsabteien St. Gallen und Reichenau und zu der neu gegründeten Abtei Einsiedeln. Hermann I. setzte zudem das schon von Burchard I. eng gestaltete Verhältnis zu dem kleinen Hochrheinkloster Zurzach mit seinem für das Herzogshaus offenbar wichtigen Verena-Kult fort.
    Angesichts dieses im wesentlichen gleichgebliebenen geographischen Rahmens spricht nichts dagegen, sondern eher alles dafür, daß auch bis hin zu Liutolf die frühen "Herzogsorte" am Westrande des Bodensees und im Hegau, das heißt im Umkreis der einstigen Königspfalz Bodman, und unter ihnen zumindest der Hohentwiel, in diese Herzogsherrschaft Hermanns und Liutolfs eingeschlossen gewesen sind und immer noch eine wesentliche Grundlage für die Ausübung der herzoglichen Rechte abgegeben haben werden.
    Von Hermann I. an hat kein Herzog von Schwaben bis einschließlich Herzog Ernst II. auf eine Münzprägung in Zürich verzichtet. Das spricht nicht nur für die herausragende Rolle, die Zürich auch im 10. und frühen 11. Jahrhundert als Wirtschaftsplatz zukam; es spricht zugleich für eine überaus starke Stellung, die den Herzögen in Zürich eignete.
    Diese herzogliche Kirchenherrschaft gibt sich am sichtbarsten darin zu erkennen, daß die Chorherren in einer notitia des Jahres 968 Herzog Burchard als ihren senior bezeichnen und daß ebenso wie die karolinguischen Königstöchter Hildegard und Berta und wie Richardis, die Gattin KARLS III., auch Reginlinde, die Gattin Herzog Burchards II. und Herzog Hermanns I., als Laien-Äbtissin der Frauenabtei - wenn nicht gar zugleich dem Chorherrenstift - vorstand.
    Wenn nun erstmals von Herzog Hermann von Schwaben (926-949), einem engen Vertrauten OTTOS I., dem der König den am 2.X.939 bei Andernach erfochtenen Sieg über seine herzoglichen Feinde zu verdanken hatte, - wenn nun also erstmals von Herzog Hermann in Breisach geprägte Münzen vorhanden sind, dann kann dieses Fußfassen des schwäbischen Herzogs auf dem Berg von Breisach am ehesten mit der Einnahme des Berges durch OTTO I. und einer Weiterverleihung der "Burg" an Hermann als seinen engsten Vertrauten erklärt werden.
    Wiederum war es kein Platz in der Mitte des Herzogtums, den der König dem Herzog als neuen Vorort überließ, sondern eine Örtlichkeit an dessen Grenze, und wiederum war es ein Platz, der erst dem Feinde - diesmal freilich durch den König selbst - mit Gewalt abgerungen werden mußte.
    Die Aktivität der Münzstätte des Herzogs von Schwaben in Breisach wird schon darin sichtbar, daß allein von Herzog Hermann I. (926-949) für den kurzen Zeitraum von nicht ganz zehn Jahren (ca. 939 bis 949) vier verschiedene Denar-Typen ausgeprägt worden sind, von denen drei den Namen Hermanns mit dem OTTOS I. verbinden, ja einer sogar das Brustbild des Kaisers zeigt, der vierte aber den Namen des Herzogs ohne den des Königs trägt.
    Eine natürliche Folge dieser Bindung der Herzogsherrschaft an Königtum und Reich ist es dann, wenn Herzog Burchards Nachfolger im Amte, der KONRADINER Hermann I., nicht mehr vom Adel Schwabens im Lande selbst, sondern jetzt, 926, von König HEINRICH I. sogar außerhalb des Landes, auf einem Reichstag in Worms, zum Herzog in Schwaben eingesetzt wird. Deutlicher kann denn wohl die Abhängigkeit der schwäbischen Herzogswürde von Willen und Gunst des Königs nicht unterstrichen werden: Sie wird vom König, sie wird - wie fortan bis zum Jahre 1048 ausschließlich - außerhalb des Landes und sie wird dazu noch einen Landfremden vergeben. Denn Herzog Hermann heiratet Reginlinde, die Witwe Herzog Burchards II., deren Sohn offensichtlich beim Tode des Vaters noch nicht mündig gewesen war. Es bleibt demnach nicht nur eine institutionelle, sondern durchaus auch eine personelle Kontinuität gewahrt. Und an die Heirat mit einer Herzogswitwe oder einer Herzogstochter ebenso wie durch die unmittelbare Abstammung von einem Herzog oder gar - wie im Falle Liutolfs - durch Adoption begründeten Ansprüche haben sich die Könige bei der Vergabe des ducatus - trotz ständigem Wechsels zwischen Mitgliedern aus den Häusern der BURCHARINGER, KONRADINER und LIUDOLFINGER im 10. Jahrhundert und der BABENBERGER im 11. Jahrhundert, künftige durchweg ebenso gehalten, wie sie andererseits das Recht auf Vergabe des Herzogsamtes nie mehr ais der Hand gegeben haben.
    Vom König an den Herzog überlassenes Reichsgut werden wir etwa in jenen Besitzungen suchen dürfen, die der Königssohn Herzog Liutolf und seine Frau Ita im Jahre 950 in den Orten Truchtelfingen (südlich von Tailfingen) und Trossingen (südlich von Rottweil) zum Seelenheil von Itas Vater, an die Abtei Reichenau schenken, eine Schenkung, die bemerkenswerterweise einer Legitimierung durch König OTTO I. bedurfte, indem der König diese Schenkung an das Kloster kurze Zeit darauf noch einmal durch eine eigene Urkunde wiederholte. Die Notwendigkeit einer solchen Legitimierung zeigt bereits, daß es sich bei den Besitzungen, über die das Herzogspaar verfügte, um Königsgut handelte, das dem Herzog als Amtsgut verliehen worden war.

    927 oo 2. Regilinde, Tochter des UNRUOCHINGERS Eberhard im Sülichgau, um 888- nach 959

    Kinder:
    - Ida 930/32-17.5.986
    947 oo Liudolf Herzog von Schwaben 930-6.9.957

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 138,158,215,246,386 H 44 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 49,52,74,86,93 - Barth Rüdiger E.: Der Herzog in Lothringen im 10. Jahrhundert, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990, Seite 39,92,106,107,108,111,121,123,125,145,190 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 40,54,59-62,66,114 - Diwald Helmut: Heinrich der Erste. Die Gründung des Deutschen Reiches, Gustav Lübbe Verlag Bergisch Gladbach 1994, Seite 398,401 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 65,71,101,115,174,246 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 48,65,67,105 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 80,83,112,117,119,121,123,127,130,136,139,242,274 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 Seite 177 - Maurer, Helmut: Der Herzog von Schwaben. Grundlagen, Wirkungen und Wesen seiner Herrschaft in ottonischer, salischer und staufischer Zeit, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1978 Seite 30,48f.,64, 67,69,70,72f.,77-80,132,142,149,156f.,162,165f.,169,171,175f.,184,191,193f. - Rappmann Roland/Zettler Alfons: Die Reichenauer Mönchsgemeinschaft und ihr Totengedenken im frühen Mittelalter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1998 Seite 301,365,435,438,448 - Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983, Seite 170,409,412 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 84 - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan (Hrsg.): Ottonische Neuanfänge. Symposium zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa" Verlag Philipp von Zabern Mainz 2001 Seite 94,105, 274 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 117,127,129,142 - Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 170,173,183,186 - Wies, Ernst W.: Otto der Große, Bechtle Esslingen 1989, Seite 12,51,74,105,110,115,118 -

    Begraben:
    St-Kilians-Kapelle

    Hermann heiratete im Sülichgau, Regilinde in 927. Regilinde wurde geboren um 888; gestorben nach 959 in Ufenau (Insel) Freienbach [8807],Schwyz,Schweiz; wurde beigesetzt in Reichenau [78479],Konstanz,Baden-Württemberg,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. von Schwaben, Ida wurde geboren in 932/934; gestorben am 17 Mai 986.

Generation: 2

  1. 2.  im Lahngau, Gebhard II. wurde geboren um 865 (Sohn von im Lahngau, Udo und N.); gestorben am 22 Jun 910 in Augsburg [86150],Augsburg,Bayern,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Wetterau,Hessen,Deutschland; Graf in der Wetterau
    • Titel/Amt/Status: Lothringen,Frankreich; Statthalter von Lothringen

    Notizen:

    Gebhard II. der Jüngere
    Statthalter von Lothringen
    Graf in der Wetterau
    ca 865-22.6.910 gefallen bei Augsburg
    Jüngster Sohn des Grafen Udo im Lahngau aus dem Hause der KONRADINER


    Gebhard II. der Jüngere wurde Graf im Nieder-Lahngau und gesamten südlichen Hessen mit Niddagau, Rheingau und Wetterau, Vogt von St. Maximin und Oeren und half gegen die BABENBERGER. Er wurde vom König 904 als Statthalter in Lothringen, wo ihm und seiner Familie mehrere Güter und Lehen übertragen worden waren, im Widerstreit mit dem Hause HENNEGAU eingesetzt. Gestützt auf die konradinische Hausmacht konnte sich Gebhard in dem unruhigen Lothringen behaupten. Vergeblich empörten sich 906 die Grafen Gerhard und Matfried. Dieser Aufstand wurde aber nicht durch Gebhard, der gegen die BABENBERGER kämpfte, sondern Konrad den Jüngeren niedergeworfen. An der Spitze des ostfränkischen Heeres fiel er in einer Schlacht gegen plündernde Ungarn am Lech. Er gründete eine Kirche zu Wetzlar.

    Barth Rüdiger E.: Seite 180, "Der Herzog in Lothringen im 10. Jahrhundert"

    Gebehardus + 22.6.910 gegen Ungarn

    Bruder o.e. Konrads, Graf im Rheingau und in der Wetterau, zu jener Zeit der erste Mann in Lothringen; s.a. Isenburg I, Tafel 4; Wampach, Lux. S. 148, Nr. 135, a. 899; G. Streich, Burg und Ki., S. 143.

    Mohr Walter: Band I Seite 14, "Geschichte des Herzogtums Lothringen"

    Die Familie der KONRADINER war nicht in Lothringen beheimatet, der König stattete sie aber jetzt im Lande mit Besitzungen aus, um ein entsprechendes Gegengewicht gegen die allzu selbständigen Großen zu erhalten. Und nun ist es auffallend, dass Gebhard in einer königlichen Urkunde aus dem Jahre 903 den Titel trägt: Herzog des Reichs, das von vielen das Lothars genannt wird. Die Stellung eines Herzogs des Reichs dürfte darauf deuten, dass Gebhard ein Stellvertreter des Königs war, und daß sich seine Befugnisse innerhalb einer Amtsstellung über ganz Lothringen erstreckten. Wichtiger für unsere Betrachtung ist es aber, dass es sich hier um ein Gebiet handelte, das nach den Grenzen des Reichs Lothars ausgerichtet war, das also immer noch als gewissermaßen außerhalb des eigentlichen ostfränkischen Reichs liegend aufgefaßt wurde.
    Indes könnte die Ernennung Gebhards zum Herzog in Lothringen, die man schon vor das Jahr 903 datieren will, darauf weisen, dass Ludwig das Kind seine Herrschaft in Lothringen nicht als Nachfolger im Königtum Zwentibolds, sondern im Sinne einer Annexion des Landes aufgefaßt hat, denn Gebhard erscheint lediglich als Stellvertreter des Königs, er besaß nicht die Befugnisse eines Stammesherzogs. Bezeichnend ist es wohl auch, dass er nicht in Lothringen residierte, vielmehr hielt er sich durchweg in der Umgebung des Königs auf. Im allgemeinen wurde er sogar einfach als Graf tituliert. Man wird demgemäß nicht von der Existenz eines Herzogtums Lothringen im üblichen Sinne für die damalige Zeit sprechen können. Die Stellung Gebhards war natürlich stark umstrittten, da Reginar, Gerhard und Matfried besser berechtigt zu sein glaubten, diese Rolle in ihrem eigenen Lande zu spielen als Landfremde. Wir wissen nicht, wie die Parteigruppierungen sich im einzelnen gestalteten. Eine oppositionelle Bewegung ging schließlich von Gerhard und Matfried aus. Beide scheinen aber nur wenig Anhang besessen zu haben, sogar ihre Verwandten hielten sich von ihnen fern. Auch Reginar hatte nichts mit ihnen zu tun.
    Anfang 906 gingen Gerhard und Matfried gegen die Besitzungen der KONRADINER in Lothringen vor und besetzten die Abteien St. Maximin und Oeren in Trier. Wir hören dann von einem Waffenstillstand, doch läßt sich für das Ganze kein abschließendes Bild gewinnen. Jedenfalls griff im Herbst 906 König Ludwig in Lothringen ein. Er erschien in Metz und eröffnete gegen die geflüchteten Gerhard und Matfried ein Verfahren, das gegen sie die Ächtung und die Konfiszierung ihrer Güter aussprach. Bei dieser Gelegenheit taucht auch Reginar für uns wieder in der Öffentlichkeit auf. Er befand sich in der Umgebung des Königs und stand auch mit dem mächtigen Gebhard auf gutem Fuß. Über die Stellungnahme der übrigen lothringischen Großen zum Urteil von Metz ist uns nichts bekannt.
    Neben dem weiterhin in maßgebender Stellung verbleibenden Gebhard dürfte jetzt auch ein steter Aufstieg Reginars eingesetzt haben. Beide Grafen erscheinen zusammen unter der ehrenvollen Bezeichnung egregius. Mit dem Tode Gebhards im Jahre 910 eröffneten sich für Reginar neue Möglichkeiten. Ein Nachfolger für den Verstorbenen im Herzogsamte scheint nicht bestimmt worden zu sein, und so besaß Reginar schon rein faktisch in seiner Macht keinen Konkurrenten mehr.

    Holtzmann Robert: Seite 40,44, "Geschichte der sächsischen Kaiserzeit"

    Das rheinfränkische Haus der KONRADINER, auch in Hessen begütert, ging auf den Grafen Gebhard von Lahngau zurück, der unter LUDWIG DEM FROMMEN sich Verdienste und Ansehen erworben hat. Seine Söhne, voran der älteste, Udo, sind mit Ludwig dem Deutschen zerfallen und wurden 861 abgesetzt. Das Geschlecht trat dann eine Zeitlang zurück, bis die vier Söhne Udos durch den Anschluß an ARNULF bei dessen Ergebung wieder zu Macht und Einfluß gelangten, die Brüder Konrad, Gebhard, Eberhard und Rudolf. Konrad, der älteste von ihnen (der Vater König KONRADS I.), erhielt Grafschaften im Lahngau und in Hessen, 892 vorübergehend auch die Sorbische Mark, Gebhard und Eberhard besaßen ebenfalls Grafschaften in Rheinfranken, Rudolf, der jüngste, wurde 892 Bischof von Würzburg, trotz seiner geistigen Beschränktheit: "obgleich adelig, dennoch sehr dumm" so wird er uns geschildert. Da im Bereich der Würzburger Diözese die Grafschaften der BABENBERGER lagen, kam es alsbald zu Reibereien, die schließlich zu der großen Babenberger Fehde zwischen den beiden Häusern führte. Sie hat fünf Jahre gedauert und ist in Mainfranken ausgetragen worden. In einer ersten Schlacht (902) wurden die BABENBERGER geschlagen, Heinrich II. fiel und auch Adalhard geriet in Gefangenschaft. Doch auch einer der KONRADINER, Eberhard, hatte eine tödliche Wunde erhalten, und als er nach wenigen Tagen starb, ließ der darob ergrimmte Gebhard auch dem gefangenen Adalhard den Kopf abschlagen, so daß von den BABENBERGERN nur mehr der älteste, Adalbert, übrig war. Ihm oblag die Blutrache für den hingemordeten Adalhard, und die Gegner bekamen das zu spüren. Adalbert verjagte in der Folge den Bischof Rudolf von Würzburg, riß mit Gewalt die Besitzungen des gestorbenen Eberhard an sich, überfiel schließlich im Februar 906 den Grafen Konrad bei Fritzlar und errang auch über ihn einen vollständigen Sieg, Konrad selbst ist in der Schlacht gefallen.
    Man war sich aber darüber klar, daß das von manchen Seiten bedrohte Lothringen eines Führers bedurfte, und die Reichsregierung bediente sich auch hier der KONRADINER, indem sie den Grafen Gebhard zum Herzog von Lothringen erhob. Hier handeltes sich also um keine aus einem Volksstamm heraus erwachsene Gewalt, sondern um einen vom König erhobenen Beamten. Er wurde mit einigen Gütern und Abteien ausgestattet, konnte aber keinen festen Rückhalt bei den lothringischen Herren gewinnen. Der kluge Reginar verstand es, sich mit den neuen Herren im Reiche wie im Lande zu stellen; er wurde in seine Grafschaften und Besitzungen wieder eingesetzt und scheint einen größeren Einfluß als der landfremde Herzog besessen zu haben. Die Ungarn, die auf ihren Streifzügen weit nach Westen, nach Lothringen, Burgund und Oberitalien kamen, machten beiden viel zu schaffen; im Jahre 910 ist Gebhard in einer Schlacht gegen sie gefallen.

    Hlawitschka Eduard: Seite 171,189-193, "Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte"

    Da hier nämlich St. Maximin und Oeren bei Trier als Lehen Gebhards und Konrads bezeichnet sind, ihnen beiden also aus Königshand zum Nießbrauch überlassen waren, ja da außerdem feststeht, daß St. Maximin schon 887/88 von König ARNULF an den Grafen Megingaud verliehen worden war und Megingauds honores nach seiner Ermordung 892 ex parto an Zwentibold übergingen, bleibt nur der Schluß übrig, daß Oeren 897 in der Hand Zwentibolds blieb, nach dessen Tode dann zusammen mit dem ihm schon 892 zugefallenen St. Maximin in die Hand Ludwigs des Kindes kam, um von diesem an seine Hauptbeauftragten für Lotharingien, Gebhard und Konrad verliehen zu werden.
    Nicht einmal die Abteien, die ihnen Zwentibold 897 abgesprochen hatte, konnten sie zurückgewinnen; diese gingen in die Hände der auch mit alten Interessen im Moselgebiet auftretenden KONRADINER (das heißt in die Hände Konrads des Älteren und seines Bruders Gebhard) über, die freilich mit den MATFRIEDINGERN in einer entfernten Verwandtschaft gestanden zu haben scheinen [Zu jenem Adalhard I. flohen nun aber 861 die Grafen Uto und Berengar samt ihrem Bruder Waldo (Ann. Fuldens. ad 861 Seite 55). Sie waren Adalhards propinqui (Ann. Bertin. ad 861 Seite 55 und ad 865 Seite 80); einer von ihnen ist wiederum der Vater Konrads des Älteren und Herzog Gebhards. Gerhard und Matfried standen demnach also in einer weiteren, aber ihnen wohl durchaus noch bewußten Verwandtschaft mit den KONRADINERN.]. Gerade diese Verwandtschaft, auf die man bislang noch nicht aufmerksam wurde, dürfte es erklären, daß die MATFRIEDINGER eine solche Wendung zunächst hinnahmen; von ihren Verwandten mochten sie wohl erst eine Förderung ihrer Interessen erwartet haben. Der Bruch mußte wohl gleichsam zur beschlossenen Sache werden, als die KONRADINER Eberhard und Otto im niederrheinischen-lotharingischen Grenzraum, und zwischen Duisburggau und im Keldachgau, die Grafschaftsrechte erwarben und ihr Bruder Konrad der Jüngere (der Sohn Konrads des Älteren und spätere König KONRAD I.) die Abtei Kaiserswerth gewinnen konnte [Zu Otto und Eberhard als Grafen des Duisburg- und des Keldachgaues vgl. MG DD Ludwig das Kind Seite 150 nr. 35 vom 3. August 904. Ebenda wird Konrad der Jüngere als Laienabt von Kaiserswerth genannt. Am 26. Juli 910 ist dann Konrad der Jüngere auch als Graf im Keldachgau bezeugt, vgl. MG DD Ludwig das Kind Seite 210f. nr. 73. - Es durchaus möglich, daß die KONRADINER auch die Abtei Chevremont erwerben konnten.], ja deren Onkel Gebhard - vielleicht bei Ludwigs mehrwöchigem Aufenthalt in Lotharingien während des Jahres 902 - ganz offiziell zum ersten Mann des ehemaligen Lothar-Reiches bestimmt und von der königlichen Kanzlei 903 dann auch als dux regni quod a multis Hlotharii dicitur bezeichnet wurde.
    Die Gelegenheit zum Zuschlagen bot sich den MATFRIEDINGERN, als wohl gegen Ende 905 der Streit zwischen den KONRADINERN und den BABENBERGERN um die Vormachtstellung in O-Franken in voller Heftigkeit zu entbrennen begann. Nun schlugen auch die MATFRIEDINGER gegen ihre konradinischen Rivalen los: Gerhard und Matfried bemächtigten sich der Trierer Abteien Oeren und St. Maximin. Aber bereits zu Beginn des Jahres 906 zog Graf Konrad der Jüngere (Sohn Konrads des Älteren und Neffe des Herzogs Gebhard) gegen Gerhard und Matfried zu Felde, um ihnen diese Kloster wieder zu entreißen. Während indessen sein Vater Konrad der Ältere, dem Herzog Gebhard vergeblich Unterstützung zuzuführen versuchte, im Kampf gegen den BABENBERGER Adalbert fiel (22.2.906), vermochte Konrad der Jüngere die beiden MATFRIEDINGER in den Bliesgau zurückzudrängen.
    Gerhard fiel dann offenbar, wie auch sein großer Rivale Herzog Gebhard, am 22. Juni 910 in der Augsburger Ungarnschlacht
    Daß sich Reginar Langhals im Oktober 906 in Metz bei der Verurteilung der MATFRIEDINGER einfand und daß er auch 908 zusammen mit Herzog Gebhard bei der Vergabe von MATFRIEDINGER-Gut am Königshof intervenierte, gibt noch einmal deutlich die Rivalität zu erkennen, in der er zu den MATFRIEDINGERN seit Jahren gestanden haben muß, und unterstreicht andererseits, daß Reginar vorerst in Verbindung mit den KONRADINERN, nicht gegen sie, seine Stellung zu festigen suchte.
    Durch den plötzlichen Tod, den der konradinische dux Gebhard 910 im Kampf gegen die Ungarn fand, geriet das labile Gleichgewicht ins Schwanken und kam eine neue Entwicklung ins Rollen.

    Hlawitschka, Eduard: Seite 51,60, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    Schenk zu Schweinsberg, a.a.O. meint, daß man in Gebhard, Cuno und nochmals Cuno die zwischen 940 und der Jahrtausendwende im Ufgau (MG DD Otto I Seite 110 nr. 23, DD Otto III Seite 438 nr. 39 und Seite 574 nr. 162) nachzuweisenden Grafen (vgl. auch MG DD Otto II Seite 61 nr. 51, Seite 160 nr. 143 und DD Otto III Seite 570 nr. 158, Seite 693 nr. 273 aus der angrenzenden Ortenau und der Wingarteiba) vor sich hat, daß weiterhin der erste Cuno mit dem Cuonradus filius Gebehardi comitis gleichzusetzen ist, welcher sich 950 mit unerlaubten Beziehungen zu einer neptis OTTOS DES GROSSEN gebrüstet habe und darüber in Worms im Zweikampf gegen einen Sachsen namens Burchard unterlag (Contin. Regin. ad. 950, ed. F. Kurze, MG SS rer. Germ., 1890, Seite 164), daß schließlich der Cono filius Cononis, welcher nach der Aufgebotsliste des Jahres 981 oder 983 (MG Const. I Seite 633 nr. 436) 40 Panzerreiter zu stellen hat, mit dem zweiten Cuno der genealogischen Notiz zu identifizieren ist, und daß letztlich der erste Cuno auch mit dem vielbehandelten "Kuno von Öhningen" der Historia Welforum c. 6 (ed. E. König, Schwäb. Chroniken der Stauferzeit 1, 1938, Seite 76) und der Genealogia Welforum c. 4 (ebenfalls Seite 12) identisch ist. Dieser Deutung haben sich vor kurzem H. Keller, Kloster Einsiedeln im ottonischen Schwaben (1964) Seite 77, und H. Jakobs, Der Adel in der Klosterreform von St. Blasien (1968) Seite 170-182, angeschlossen. K. Schmid, Probleme um den "Grafen Kuno von Öhningen" (1966), bejaht aus der Interpretation von Reichenauer Gedenkeinträgen die konradinischen Zusammenhänge, in denen man "Kuno von Öhningen" zu sehen hat, möchte aber eine bestimmte Identifizierung noch nicht vornehmen. Abgesehen von dem Problem der Identifizierung der ersten Cuno der genealogischen Notiz mit "Kuno von Öhningen", der sowohl in der welfischen Überlieferung als auch nach Ausweis des Reichenauer Gedenkeintrages einen gleichnamigen Sohn Cuonrad (= Kuno) hatte, bleibt freilich noch die Frage, wer der Gebehard der genealogischen Notiz gewesen ist und von wem dieser abstammte, das heißt wie dessen Vorfahren hießen. Sieht man in Udo, dem nepos des Gebehard, Udo I. aus Rheinfranken, so kommt - da Gebehard und Udo als filii duorum fratrum gekennzeichnet sind und als UdosVater der 910 bei der Ungarnabwehr gefallene Herzog Gebhard von Lotharingien feststeht (Contin regin. ad. 910, Seite 154) - als Vater Gebhards nur ein Bruder dieses 910 gefallenen Herzogs Gebhard in Frage. Diese waren die aus der großen Babenberger Fehde bekannten Eberhard der Ältere (+ 902), Konrad der Ältere (+ 906) und Bischof Rudolf von Würzburg (+ 908), wie wir Reginos Chronik ad 902-906 (ed. F. Kurze, MG SS rer. Germ. Seite 149-151) entnehmen können. Da Rudolf Geistlicher und wohl kinderlos war, Konrad der Ältere aber nur Konrad den Jüngeren, den König KONRAD I., sowie Eberhard, den 939 ums Leben gekommenen Herzog von Franken, und einen Otto zu Söhnen gehabt zu haben scheint, dürfte Gebhards Vater also Graf Eberhard der Ältere gewesen sein, als dessen Sohn wir sonst nur Konrad Kurzpold (Contin. Regin. ad 948 Seite 164) kennen. Aus Reginos Chronik ad 903 (Seite 149) geht aber hervor, daß Eberhard der Ältere mehrere Söhne (filios etiam Everhardi) hatte, so daß der Anreihung Gebehards nichts im Wege steht. Einen weiteren Sohn Eberhards des Älteren, der vermutlich auch Eberhard hieß, versucht I. Dietrich, Das Haus der Konradiner (Diss. Masch. Marburg 1952) Seite 199ff., nachzuweisen.
    Bei H. Decker-Hauff, Die Ottonen und Schwaben, in: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 14 (1955) Seite 264 und Tafel II nach Seite 280, wird die Meinung vertreten, Oda sei nicht von dem MATFRIEDINGER Gerhard, sondern von dem KONRADINER Gebhard (+ 910) geheiratet worden. Das widerspricht der obigen Quellenaussage völlig.

    Hlawitschka Eduard: Seite 47-49, "Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“

    E. Hlawitschka, Kuno und Richlind Seite 36-49: Anhang - Die Stammtafel der KONRADINER und ihre Quellenbasis. Dort auch die Filiationsnachweise für die anderen in der umseitigen Tafel angeführten Vorfahren Hermanns II.; nachzutragen hierzu ist ein Hinweis auf MG Libri memoriales I: Liber mem. von Remiremont Seite 4 (= fol. 3 v nr. 18), wo über einer Rasur auf der "Königsseite" dieses Gedenkbuches der im 1. Jahrzehnt des 10. Jahrhunderts geschriebene Eintrag steht: Gebardi duci, Hidda, Riquinus, Cristianus ... Auf Seite 37 (= fol. 18r) dieses Buches findet man zudem von der gleichen Hand, die Seite 29 (= fol. 14v) zum 22. Juni (910) den Tod des Herzogs Gebhard eintrug, zum 19. November den Eintrag migravit Idda comitissa. Offensichtlich war demnach Herzog Gebhard mit einer Hidda/Ida vermählt. Dies würde auch gut erklären, daß Gebhards Sohn Herzog Hermann I. von Schwaben seine Tochter Ida (= Gemahlin von OTTOS I. Sohn Liudolf) nannte, ja, daß auch Gebhards Enkel Herzog Konrad von Schwaben seiner Tochter den Namen Ita gab (vgl. dazu unten Seite 99ff.)

    oo Ida (Hidda) (EZZONIN) -19.11.
    Kinder:
    - Udo I. Graf der Wetterau 896/900-12.12.949
    - Hermann I. Herzog von Schwaben ca 898/900-10.12.949

    Literatur:
    Barth Rüdiger E.: Der Herzog in Lothringen im 10. Jahrhundert, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990, Seite 19,20,21,26,29,33,35, 36,169,179-181,183 - Beumann, Helmut: Die Ottonen, Verlag W. Kohlhammer, 1991 Seite 25 - Dümmler Ernst: Die Chronik des Abtes Regino von Prüm. Verlag der Dykschen Buchhandlung Leipzig Seite 103,112,115,117 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band II Seite 357,453,468,488,503,519,522,532,537,547,555,568 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 51,60,76,134 - Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968 Seite 171,179,189-193,198 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 47-49,65 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 40,44,80 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 194,197 - Schulze Hans K: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag Seite 119,121 - Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1995 Seite 477 -

    Gestorben:
    gefallen bei Augsburg

    Gebhard heiratete Ida. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Ida

    Notizen:

    Name:
    EZZONIN

    Gestorben:
    19.11.

    Kinder:
    1. von der Wetterau, Udo I. wurde geboren in 895/900; gestorben am 12 Dez 949; wurde beigesetzt in Wetzlar [35576],Lahn-Dill-Kreis,Hessen,Deutschland.
    2. 1. von Schwaben, Hermann I. wurde geboren um 898/900; gestorben am 10 Dez 949; wurde beigesetzt in Reichenau [78479],Konstanz,Baden-Württemberg,Deutschland.


Generation: 3

  1. 4.  im Lahngau, Udo wurde geboren um 825/830 (Sohn von im Lahngau, Gebhard I. und N.); gestorben nach 879.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Lahngau,Deutschland; Graf im Lahngau

    Notizen:

    Udo
    Graf im Lahngau
    ca 825/30- nach 879
    Ältester Sohn des Grafen Gebhard im Lahngau aus dem Hause der KONRADINER

    Aus dem Auftauchen der Namen Konrad und Rudolf in dieser Generation wird weiterhin vermutet, dass deren Mutter, die Gemahlin Udos, eine WELFIN gewesen ist.

    Hlawitschka Eduard: Seite 164,169, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert."

    Jedoch wurde Adalhard I. schließlich 861 dort mehr oder weniger ein Opfer der andauernden Gegnerschaft seiner Verwandten - Graf Berengar, Graf Uto und Abt Waldo, Söhne des Grafen Gebhard vom Lahngau - zu Ludwig dem Deutschen bei gleichzeitiger politischer Aussöhnung Lothars II. mit Ludwig dem Deutschen. Mit den zu ihm geflohenen ostfränkischen Verwandten mußte er das Mittelreich verlassen.
    Zum Namen Gebhard ist zu beachten, daß Adalhard I. der propinquus Utos, Berengars und Waldos, der Söhne des Grafen Gebhard I. vom Lahngau, war.

    Hlawitschka Eduard: Seite 189, "Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte"

    Nicht einmal die Abteien, die ihnen Zwentibold 897 abgesprochen hatte, konnten sie zurückgewinnen; diese gingen in die Hände der auch mit alten Interessen im Moselgebiet auftretenden KONRADINER (das heißt in die Hände Konrads des Älteren und seines Bruders Gebhard) über, die freilich mit den MATFRIEDINGERN in einer entfernten Verwandtschaft gestanmden zu haben scheinen [Zu jenem Adalhard I. flohen nun aber 861 die Grafen Uto und Berengar samt ihrem Bruder Waldo (Ann. Fuldens. ad 861 Seite 55). Sie waren Adalhards propinqui (Ann. Bertin. ad 861 Seite 55 und ad 865 Seite 80); einer von ihnen ist wiederum der Vater Konrads des Älteren und Herzog Gebhards. Gerhard und Matfried standen demnach also in einer weiteren, aber ihnen wohl durchaus noch bewußten Verwandtschaft mit den KONRADINERN.].

    Dümmler Ernst: Band I Seite 463,576,593, "Geschichte des Ostfränkischen Reiches"

    Wie KARL durch seine Einmischung in den Ehehandel Lothars ein bequemer Anlaß geboten wurde, denselben zu beunruhigen, seine Macht zu untergraben und zugleich seinen kirchlichen Eifer im hellen Licht leuchten zu lassen, so erlangte er bald auch eine erwünschte Gelegenheit seinen Bruder Ludwig durch Verbindungen mit den Mißvergnügten seines Reiches im Innern zu beschäftigen und zu gefährden und so Gleiches mit Gleichem zu vergelten. In der dritten Woche nach Ostern gegen Ende April 861 hielt der deutsche König zu Regensburg, wohin er sich soeben von Frankfurt begeben, eine Reichsversammlung, auf welcher er den Markgrafen Ernst, den vornehmsten seiner Edlen und ersten seiner Freunde plötzlich wegen Untreue seiner Ämter und Lehen beraubte. Das gleiche Los traf als Mitschuldige seine Neffen, den Abt von Schwarzach (am Oberrhein) [Über Waldo, den Lambert irrig nach Fulda versetzt siehe Eckhart (comment. de reb. Franciae orient. II, 482) und die Urkunde Ludwigs und Lothars vom 4. März 828. Die Abstammung der Brüder von dem Grafen Gebhard (vgl. über diesen oben Seite 92,99) folgt aus einer Urkunde bei Kremer origines Nassiocae, cod. dipl. p. 14 vom Jahre 879, in der Udo und Berengar als Söhne Gebhards genannt werden.] und dessen Brüder, die Grafen Uto und Berengar, wahrscheinlich Söhne des hochangesehenen Grafen Gebhard vom Lahngau, ferner die Grafen Sigihard und Gerols nebst mehreren anderen. Während die übrigen ruhig auf ihren Eigengütern verblieben, begaben sich die Söhne Gebhards zu ihrem Verwandten Adalhard, dem Oheim der westfränkischen Königin, der damals im lotharischen Reich lebte. Jetzt indessen äußerte das Bündnis Lothars mit Ludwig seine Wirkung dadurch, daß Adalhard mit seinen Verwandten das Mittelreich verlassen mußte und nun natürlich sich mit ihnen zu KARL DEM KAHLEN begab. Dieser bestellte nicht nur den Oheim seiner Gemahlin bald darauf zum Hofmeister seines Sohnes, sondern gab auch dessen Vettern zum Ersatz ihrer Verluste Güter und Lehen in seinem Reich.
    Adalhard selbst und seine Verwandten Uto und Berengar fielen noch im selben Jahr (865) bei KARL in Ungnade, angeblich weil sie bei der Hut gegen die Normannen, die 20 Tage lang ungestraft im Kloster St. Denis hausten, ihre Schuldigkeit nicht getan und verloren ihre Lehen, wodurch der Bund zwischen Ludwig und KARL nur befestigt werden konnte.
    Namentlich trat Ludwig der Jüngere mit den im vorigen Jahr abgesetzten Grafen Werner, sowie mit Uto und Berengar, den Neffen Adalhards, in Verbindung und versprach ihnen für ihre Hilfeleistung ihre früheren Ämter und Lehen wieder zu verschaffen.

    Holtzmann Robert: Seite 40, "Geschichte der sächsischen Kaiserzeit"

    Das rheinfränkische Haus der KONRADINER, auch in Hessen begütert, ging auf den Grafen Gebhard von Lahngau zurück, der unter LUDWIG DEM FROMMEN sich Verdienste und Ansehen erworben hat. Seine Söhne, voran der älteste, Udo, sind mit Ludwig dem Deutschen zerfallen und wurden 861 abgesetzt. Das Geschlecht trat dann eine Zeitlang zurück, bis die vier Söhne Udos durch den Anschluß an ARNULF bei dessen Ergebung wieder zu Macht und Einfluß gelangten, die Brüder Konrad, Gebhard, Eberhard und Rudolf.

    oo N.N. (eventuell WELFIN)
    -
    Kinder:
    - Eberhard Graf im Nieder-Lahngau ca 858- 902 gefallen
    - Konrad Graf im Ober-Lahngau ca 855-27.2.906
    - Gebhard II. Graf im Nieder-Lahngau ca 865-22.6.910
    - Rudolf Bischof von Würzburg (892-908) ca 860-3.8.908

    Literatur:
    Hlawitschka Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Kommissionsverlag: Minerva-Verlag Thinnes Nolte OHG Saarbrücken 1969 Seite 134,164,169 - Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968 Seite 189 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 40 -

    Udo heiratete N.. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  N. (Tochter von Konrad I. und von Tours, Adelheid).

    Notizen:

    Namentlich nicht bekannte Tochter des Grafen Konrad I. von Auxerre.
    Nach Donald C. Jackman: Die Ahnentafeln der frühesten deutschen Könige. In: Herold-Jahrbuch. Neue Folge. 15. Band, 2010, S. 47–67.
    sowie Eduard Hlawitschka: Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen. Ein kommentiertes Tafelwerk, 2 Teile in einem Band, 2006.

    Kinder:
    1. im Lahngau, Konrad wurde geboren um 855; gestorben am 27 Feb 906 in Fritzlar [34560],Schwalm-Eder-Kreis,Hessen,Deutschland.
    2. im Lahngau, Eberhard wurde geboren um 858; gestorben in 902.
    3. im Lahngau, Rudolf I. wurde geboren um 860; gestorben am 3 Aug 908.
    4. 2. im Lahngau, Gebhard II. wurde geboren um 865; gestorben am 22 Jun 910 in Augsburg [86150],Augsburg,Bayern,Deutschland.


Generation: 4

  1. 8.  im Lahngau, Gebhard I. wurde geboren um 795/810; gestorben in 879.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Kettenbach [65326],Rheingau-Taunus-Kreis,Hessen,Deutschland; Vogt von Kettenbach/Gemünden
    • Titel/Amt/Status: 832-879, Lahngau,Deutschland; Graf im Lahngau

    Notizen:

    Gebhard I.
    Graf im Lahngau 832-879
    Vogt von Kettenbach/Gemünden
    ca 795/810- 879
    Sohn des Grafen Udo II. im Lahngau aus dem Hause der KONRADINER
    Nach Donald C. Jackman und Johannes Fried Sohn des Grafen Udo von Orleans (+ 834)

    Gebhard I. hatte sich unter LUDWIG I. DEM FROMMEN Verdienste und Ansehen erworben, wurde Graf im Niederlahngau und in der Wetterau und war eventuell mit den ROBERTINER-KAPETINGERN verwandt. Der Vater profitierte durch deren Sturz im Raum Franken. Er gründete das Hauskloster Kettenbach/Gemünden und war dessen Vogt. Er mischte in den Bruderkriegen der KAROLINGER mit, stand auf französischer Seite und wurde daher 861-876 vertrieben.
    Von 832-879 ist der in Urkunden bezeugt.
    Seine Söhne waren die nepotes des Grafen Ernst, und der westfränkische Adlige Adalhard, der Seneschall, war ihr propinquus. Offenbar waren die Brüder die Söhne eine Schwester Ernsts. Gebhard war also mit einer Schwester Ernsts vermählt oder Ernst hatte eine Schwester Gebhards zur Frau.

    Friese Alfred: Seite 104, "Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels"

    Nur Gebhard scheint schnell ein gutes Verhältnis zu Ludwig dem Deutschen gewonnen zu haben (D LdD 40), was allerdings nicht hinderte, dass seine Söhne im Jahre 861 an einer Verschwörung gegen den König beteiligten und zu KARL II. fliehen mußten. Die Fronten für und wider Ludwig den Deutschen liefen quer durch die großen Familien.

    Boshof Egon: Seite 205,208, "Ludwig der Fromme"

    Noch Ende des Jahres versuchte Ludwig der Deutsche in direkten Verhandlungen mit LOTHAR eine Besserung der Lage des Vaters zu erreichen, aber weder er noch seine an den alten Kaiser abgeordneten Gesandte, der Abt Grimald von Weißenburg und der Graf Gebhard vom Lahngau, die im übrigen nur unter der Aufsicht des Erzbischofs Otgar von Mainz und des Obertürwarts Richard mit dem Häftling sprechen konnten, hatten Erfolg [Zu Gebhard vgl. Tremp, Studien, 52f.; Brunner, Oppositionelle Gruppen, 33 u. ö.].
    In Blois unterwarf sich LOTHAR dem Vater. Die letzten Verhandlungen hatten von seiten des alten Kaisers der Bischof Badurad von Paderborn, der Graf Gebhard vom Lahngau und der Markgraf Bernhard von Toulouse geführt.

    Stein, Friedrich: Seite 2, "Geschichte des Königs Konrad I. von Franken und seines Hauses"

    Crollius und Kremer suchten nun die nächsten Vorgänger Konrads und seines Bruders in derselben Gegend und Grafschaft zu ermitteln und benutzten hierbei zwei von Jakob Kremer in den Archiven zu Dillenburg, Westerburg und Runkel aufgefundene Abschriften von Urkunden, wonach der bis dahin nur aus einer Urkunde vom 15. Juli 832 bekannt gewesene Graf Gebhard im Lahngau noch in den Jahren 845 und 879 lebte und im letzten Jahr den Gründungsbrief des St. Severusstiftes zu Gemünden im Westerwald am 9. November 879 ausstellte, in welchem auch seine Söhne Udo, Berthold und Berengar als solche genannt und Udo und Berengar bei dessen Errichtung mit einem weiteren Sohn Waldo tätig sind, und wonach Udo insbesondere ebenfalls im Lahngau begütert erscheint.

    Dümmler Ernst: Band I Seite 92,99,131, "Geschichte des Ostfränkischen Reiches"

    Nach dem heiligen Dreikönigstag des Jahres 834 schickte Ludwig von Frankfurt aus wiederum Gesandte nach Aachen: den Grafen Gebhard vom Lahngau [Thegan. c. 47. Den Gebaardum nobilissimus atque fidelissimus ducem kennen wir aus einer Urkunde des Kaisers LUDWIG, worin dieser 13. Juli 833 einen Gütertausch zwischen ihm (Gebehardus comes fidelis noster) und dem Priester Rikulf in pago Loganaha bestätigt, sowie aus einer Urkunde Ludwigs des Deutschen, in der dieser ihm (vir venerabilis fidelisque noster) im Jahre 845 eine Schenkung für das neugegründete Kloster Kettenbach macht (Boehmer reg. Kar. N.425, 749).], einen treuen Anhänger seines Vaters und seinen Kanzler, den Abt Grimoald von Weißenburg. LOTHAR gestattete den Gesandten diesmal den alten Kaiser selbst zu sehen, doch nur in Gegenwart der Wächter, denen er seine Hut anvertraute. Grimoald und Gebhard warfen sich demütig zu Füßen des Kaisers nieder und richteten ihm Grüße von seinem Sohn Ludwigs aus, ihre geheimen Aufträge aber konnten sie ihm in Angesicht der Zeugen nicht mitteilen.
    Als daher jetzt der alte Kaiser den Bischof Badurad von Paderborn, den ostfränkischen Grafen Gebhard und den Markgrafen Berengar, Bernhards Nachfolger an ihn abschickte, mußte LOTHAR die Ermahnungen des Bischofs geduldig anhören.
    Der Kaiser erwartete die Rückkehr der nach Baiern geschickten Gesandten in Kreuznach, wo er nach einer Urkunde am 8. Juli 839 verweilte. Hierher gehört vermutlich ein Schreiben Einhards, durch welches auf kaiserlichen Befehl die Grafen in Austria Hatto, Poppo und Gebhard unter anderem zu einer Versammlung aufgeboten wurden.

    Holtzmann Robert: Seite 40, "Geschichte der sächsischen Kaiserzeit"

    Das rheinfränkische Haus der KONRADINER, auch in Hessen begütert, ging auf den Grafen Gebhard von Lahngau zurück, der unter LUDWIG DEM FROMMEN sich Verdienste und Ansehen erworben hat. Seine Söhne, voran der älteste, Udo, sind mit Ludwig dem Deutschen zerfallen und wurden 861 abgesetzt. Das Geschlecht trat dann eine Zeitlang zurück, bis die vier Söhne Udos durch den Anschluß an ARNULF bei dessen Ergebung wieder zu Macht und Einfluß gelangten, die Brüder Konrad, Gebhard, Eberhard und Rudolf.

    oo NN, Schwester des Grafen Ernst
    -
    Kinder:
    - Udo Graf im Lahngau ca. 805/30- nach 879
    - Waldo Abt von St. Maximin in Trier ca 825/30- nach 879
    - Berthold Erzbischof von Trier ca 835- nach 879
    - Berengar ca 836- nach 879

    Literatur:
    Boshof Egon: Ludwig der Fromme. Primus Verlag Darmstadt 1996 Seite 205,208 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 92,99,131 - Friese Alfred: Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels. Der mainländisch-thüringische Raum vom 7. bis 11. Jahrhundert. Klett-Cotta Stuttgart 1979 - Hlawitschka Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Kommissionsverlag: Minerva-Verlag Thinnes Nolte OHG Saarbrücken 1969 Seite 49-51 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 40 -

    Gebhard heiratete N.. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  N. (Tochter von Ernst).

    Notizen:

    Schwester des Grafen Ernst

    Kinder:
    1. 4. im Lahngau, Udo wurde geboren um 825/830; gestorben nach 879.
    2. im Lahngau, Waldo wurde geboren um 825/830; gestorben nach 879.
    3. von Trier, Bertolf wurde geboren um 835; gestorben am 10 Feb 883 in Trier [54290],Trier,Rheinland-Pfalz,Deutschland; wurde beigesetzt in Trier [54290],Trier,Rheinland-Pfalz,Deutschland.
    4. im Lahngau, Berengar wurde geboren um 836; gestorben nach 879.

  3. 10.  Konrad I. wurde geboren um 800 (Sohn von Welf und Heilwiga); gestorben am 16 Feb 863.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Argengau,Baden-Württemberg,Deutschland
    • Titel/Amt/Status: Linzgau,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf im Argen- und Linzgau

    Notizen:

    Konrad I. Graf im Argen- und Linzgau
    um 800-16.2.863 (Sepp)
    Sohn des Grafen Welf und der Sächsin Eigilwicha (Heilwich); Bruder der Kaiserin Judith

    Thiele, Andreas: Tafel 27, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"
    KONRAD I. + 863

    Konrad I. war wohl mit den Vorfahren der KONRADINER verwandt und rivalisierte in Schwaben mit der Familie der UDALRICHE, der KARLS DES GROSSEN Frau Hildegard angehörte (Nachkommen der alemannischen Herzöge), löste sie als enger Berater und Vertrrauter seines kaiserliches Schwagers ab und begründete den Aufstieg zur einflußreichsten Familie in Schwaben. Er wurde 833/34 mit Kaiser LUDWIG DEM FROMMENinhaftiert und war danach Graf im Linzgau, Albgau, Rheingau, Argengau/Schussenried, Eritgau und Zürichgau und Laienabt von Auxerre und St. Germain. Er bereitete 843 mit den Vertrag von Verdun vor und war bis 859 treue Stütze von König Ludwig II. dem Deutschen gegen den französischen Neffen. Er fiel plötzlich von Ludwig ab, während didieser gerade versuchte, Frankreich zu erobern und entschied damit das Schicksal des Reiches und seiner Familie, die politisch auch so auseinanderwuchs, dass schon nach wenigen Generationen das Bewußtsein einer gemeinsamen Herkunft verloren ging. Er verlor alle Grafschaften im ostfränkischen Reich und sein Sohn verschwand weitgehend aus der Überlieferung seiner Zeit. Konrad baute in Burgund mit französischer Hilfe neue Machtpositionen aus und wurde Graf von Auxerre.

    oo ADELHEID VON TOURS

    Tochter des Grafen Hugo, Schwägerin des römisch-fränkischen Kaisers LOTHAR I. aus der großen Adelsfamilie der ETICHONEN

    Schmid Karl: Seite 444, "Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge."

    Und was über Etichos Sohn Heinrich im welfischen Erzählgut gesagt wird, trifft nicht weniger trefflich auf Welfs Sohn Konrad den Älteren zu. Als Heinrich wehrhaft und mündig geworden sei, habe er sich ohne Wissen seines Vaters zum Kaiser begeben, mit diesem Freundschaft geschlossen und ihm die Lehenshuldigung geleistet, nachdem er das ganze Reich kennengelernt hatte. Auf diese Weise wäre der Bruder der Kaiserin Judith nicht gerade schlecht charakterisiert, der in der Weite des karolingischen Imperiums als kaiserlicher Beauftragter und am Hof des Kaisers als Ratgeber in Erscheinung trat. Dazu kommt, dass der Landgewinn der WELFEN in Oberschwaben durch die Belehnung von seiten des Kaisers, der nach dem Erzählgut Heinrich gelungen sein soll, weit besser in den historischen Kontex der älteren WELFEN paßt. Denn unter LUDWIG DEM FROMMEN haben die WELFEN mit Konrad dem Älteren nachweislich in Oberschwaben festen Fuß gefaßt, während der Schussengau, das Kerngebiet der späteeren WELFEN-Herrschaft, noch im Jahre 816 als königlicher Fiskus bezeugt ist. Judiths Bruder Konrad tritt als erster welfischer Graf und Inhaber von Besitztiteln im Bereich der späteren Kernlande der süddeutschen WELFEN auf, so dass die Forschung die Meinung vertritt, die Heirat Judithsmit LUDWIG DEM FROMMEN habe die Festsetzung der WELFEN in Oberschwaben ermöglicht.
    Tatsächlich verlieren sich mit dem Weggang Konrads des Älteren aus dem Reich König Ludwigs des Deutschen im Jahr 859, dem "Epochenjahr" der älteren welfischen Geschichte, die Spuren der WELFEN im O-Frankenreich nach und nach: in Oberschwaben, wo Konrad gewaltet hatte, schneller als in S-Alemannien und in Rätien, wo die Nachfahren des westfränkischen Rudolf wenigstens vorübergehend auftauchen und vielleicht sogar zum Zuge gekommen sind. Über kurz oder lang aber bahnte sich im Osten erneut eine Zeit welfischer Königsferne an, in der jener Zweig des Geschlechtes, der vom großen und berühmten welfischen Sippenkreis in zunehmender Absonderung lebte, neue Wege des Aufstiegs suchen mußte.

    Hartmann, Wilfried: Seite 92,98, "Ludwig der Deutsche."

    Nicht nur Bischof Salomo von Konstanz und Abt Grimald von St. Gallen als Vertraute Ludwigs und seine Töchter als Äbtissinnen in alemannischen Klöstern spielen bei der Beherrschung Alemanniens durch den König eine wichtige Rolle, sondern es ist aauch zu berücksichtigen, daß der WELFE Konrad, der Bruder von Ludwigs Gattin Hemma, seit 839 als Graf in Alemannien belegt ist. Daß dieser WELFE mindestens seit 841 ein Vertrauensmann Ludwigs des Deutschen war, kann man daraus ersehen, daß Ludwig ihn 842 als seinen Vertreter zu den Verhandlungen mit seinem Bruder LOTHAR I. schickte [332 Anders Dümmler, Ostfränk. Reich I Seite 129; Josef Fleckenstein, Über die Herkunft der Welfen und ihre Anfänge in Süddeutschland, in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des großfränkischen und frühdeutschen Adels, hrsg. von Gerd Tellenbach (Freiburg 1957) Seite 71-136, besonders Seite 120 und Fried, Weg Seite 363. ]. Noch 860 und 862 trat er als wichtigster Berater Ludwigsin den schwierigen Verhandlungen mit seinem Stiefbruder KARL DEM KAHLEN nach dem Westfranken-Abenteuer von 858/59 auf.
    Daß Cobbo zu den wichtigsten Helfern Ludwigs gehörte, kann man aus seiner Rolle im Jahr 842 erkennen, als er neben Ludwigs Schwager Konrad den ostfränkischen König bei seinem Bruder LOTHAR vertrat [367 Vgl. Nithard IV,3 (hrsg. Müller, Seite 44,9-34); Dümmler, Ostfränk. Reich I Seite 181f.].

    oo Adelheid von Tours, Tochter des Grafen Hugo, Schwägerin Kaiser LOTHARS I. - nach 866

    Kinder:
    - Welf I. Graf im Argen- und Linzgau - vor 876
    - Hugo "der Abt" -12.6.886
    - Konrad II. Graf von Auxerre - vor 876 Stammvater der Könige von Burgund
    - Rudolf - früh verstorben

    Literatur:
    Annalen von St. Bertin, in: Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte. Zweiter Teil Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darnstadt 1972 Seite 12,114,136,162 - Annalen von St. Vaast in: Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte. Zweiter Teil WiWissenschaftliche Buchgesellschaft Darnstadt 1972 Seite 356,358 - Ay, Karl-Ludwig/Maier, Lorenz/Jahn Joachim: Die Welfen. Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft. Universitätsverlag Konstanz GmbH 1998 Seite 59,63, 98,100 - Borgolte Michaelel: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 142,147,165-170,200,214,227,259, 289 - Borgolte Michael: Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit. Vorträge und Forschungen Sonderband 31 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1984 Seite 75,147,167,169,187, 193-195,238,242,254 - Boshof Egon: Ludwig der Fromme. Primus Verlag Darmstadt 1996 Seite 180, 183,186 - Das Leben Kaiser Ludwigs vom ssogenannten Astronomus. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band V Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1974 Seite 338 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 59,176,421,465,485,518 - Fleckenstein Josef: Über die Herkunft der Welfen und ihre Anfänge in Süddeutschland. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 71-136 - Hartmann, Wilfried: Ludwig der Deutsche. Primus Verlag 2002 Seite 92,98 - Jordan, Karl: Heinrich der Löwe, Deutscher Taschenbuch Verlag 1993 Seite 2,295 - Nithard, Vier Bücher Geschichten. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band V Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1974 Seite 390,452 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 120,129 - Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983 Seite 262,444 - Schmid, Karl: Königtum, Adel und Klöster zwischen Bodensee und Schwarzwald (8.-12. Jahrhundert) Seite 288,308 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erininnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 50,53, 58,59,61-66,117 - Tellenbach Gerd: Exkurs Über die ältesten Welfen im West- und Ostfrankenreich. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 335-340 - Stälin, Paul Friedrich: Geschichte Württembergs, Gotha 1882 Band I Seite 327,331 - Thegan: Das Leben Kaiser Ludwigs. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band V Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1974 Seite 236 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 27 - Vollmer Franz: Die Etichonen. Ein Beitrag zur Frage der Kontinuität früher Adelsfamilien. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 168 -

    Konrad heiratete von Tours, Adelheid. Adelheid (Tochter von von Tours, Hugo und Ava) gestorben nach 866. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  von Tours, Adelheid (Tochter von von Tours, Hugo und Ava); gestorben nach 866.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Argengau,Baden-Württemberg,Deutschland
    • Titel/Amt/Status: Linzgau,Baden-Württemberg,Deutschland; Gräfin im Argen- und Linzgau

    Notizen:

    Adelheid von Tours Gräfin im Argen- und Linzgau
    + nach 866
    2. Tochter des Grafen Hugo von Tours aus dem Hause der ETICHONEN und der Ava; Schwägerin des Kaisers LOTHAR I.

    Vollmer Franz: Seite 168, "Die Etichonen. Ein Beitrag zur Frage der Kontinuität früher Adelsfamilien." in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels

    Hugo von Tours zweite Tochter Adelais heiratet zuerst den WELFEN Konrad, dessen eine Schwester Judith 819 zweite Gemahlin LUDWIGS DES FROMMEN geworden ist, während die zweite, Emma, 827 Frau Ludwigs des Deutschen wird. So bringt Adelais (Adelheid) auch die fortan bei den WELFEN verfolgbaren Familiennamen Adelais und Hugo zu den WELFEN. Dass Aelis/Adelais in zweiter Ehe Robert den Starken heiratet, ist von der neueren Forschung wiederholt angenommen worden.

    Tellenbach Gerd: Seite 338, "Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des großfränkischen und frühdeutschen Adels"

    Nach dem Wortlaut der Brüsseler Handschrift sind wohl Mutter und Kind (Hrudulf) bei der Geburt gestorben. Nun findet man allerdings in der früheren Forschung die Theorie von einer zweiten Heirat der Adelheid mit dem KAPETINGER Robert dem Tapferen [Mit der politischen Lage läßt sich eine Ehe Roberts mit Adelheid ganz schwer zusammenreimen. Robert erhielt nämlich 865 die Grafschaft Auxerre, die KARL DER KAHLE kurz zuvor dem Sohn Adelheids, Konrad, genommen hatte]. Sie erweckt jedoch schon bei chronologischen Erwägungen Bedenken. Wenn Konrad 862 zuletzt erwähnt, also in einem der folgenden Jahre gestorben, Robert der Tapfere 866 gefallen ist, bleibt für eine solche zweite Ehe, aus der vor dem Tode Roberts die beiden Söhne Odo und Robert hervorgegangen sein sollen, nicht viel Zeit. Eine verwandtschaftliche Verknüpfung zwischen WELFEN und KAPETINGERN ist wahrscheinlich, muß aber nicht über Adelheid gehen.

    Schneidmüller Bernd: Seite 50,61,62, "Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung."

    Eine grenz- und völkerüberschreitende Aristokratenfamilie trat durch zwei Ehen in doppelte Nähe zur karolingischen Herrscherfamilie. Und das wurde noch weiter bekräftigt, als Konrad der Ältere, Bruder Judiths und Hemmas, mit Adelheid die Schwester der Gemahlin Kaiser LOTHARS I. heiratete, des Sohnes Kaiser LUDWIGS DES FROMMEN aus erster Ehe, des Bruders König Ludwigs II. und Stiefsohns derJudith.
    Konrad (der Ältere, + nach 862) war mit Adelheid, der Schwester von LOTHARS I. Gemahlin Irmingard, verheiratet und damit so vielfältig mit der karolingischen Herrscherfamilie versippt, daß eine komplizierte Aufzählung nötig wird.
    Von Heiric von St-Germain/Auxerre (+ nach 875) stammte der erste Fürstenpreis auf ein welfisches Ehepaar. Diese Erinnerung an Konrad den Älteren und an seine Gattin Adelheid wurde aus Dankbarkeit für die welfische Friegebigkeit formuliert und nannte Konrad einen "hochberühmten Fürsten, Genossen der Könige, ganz besonders ausgezeichnet unter den Ersten bei Hof." Adelheid glänzte durch vornehmste Herkunft. Vor anderen genannten Tugenden zeichne eheliche Liebe und Verbundenheit das Paar aus.

    Literatur:
    Ay, Karl-Ludwig/Maier, Lorenz/Jahn Joachim: Die Welfen. Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft. Universitätsverlag Konstanz GmbH 1998 Seite 59 - Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prososopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 147,167,291 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Seite 422 - Fleckenstein Josef: Über die Herkunft der Welfen und ihre Anfänge in Süddeutschland.in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 71-136 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Tascheenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 185 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 120 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Kölln 2000 Seite 50,61,62 - Tellenbach Gerd: Exkurs Über die ältesten Welfen im West- und Ostfrankenreich. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seitite 338 - Vollmer Franz: Die Etichonen. Ein Beitrag zur Frage der Kontinuität früher Adelsfamilien. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 168 -

    Kinder:
    1. Welf I. gestorben vor 876.
    2. Hugo gestorben am 12 Jun 886.
    3. von Auxerre, Konrad II. gestorben vor 876.
    4. Rudolf
    5. 5. N.