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 Bohrer

von Stade, Hildegard

weiblich um 965 - 1011  (46 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Stade, Hildegard wurde geboren um 965 (Tochter von von Stade, Heinrich I. und von Reinhausen, Hildegard); gestorben am 3 Okt 1011; wurde beigesetzt in Lüneburg [21335],Lüneburg,Niedersachsen,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Sachsen,Deutschland; Herzogin von Sachsen

    Notizen:

    Hildegard von Stade Herzogin von Sachsen
    um 965-3.10.1011
    Einzige Tochter des Grafen Heinrich I. der Kahle von Stade aus seiner 2. Ehe mit der Hildegard von Rheinhausen, Tochter von Graf Elli II.

    Althoff Gerd: Seite 383, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    H 33 Lü: 3.10. Hildegarth ducissa + 1011 Gemahlin Herzog Bernhards I.

    Hildegard, die Gemahlin Bernhards I. (H 4), war eine Tochter Heinrichs I., des Kahlen von Stade (G 45); vgl. Hucke, Die Grafen von Stade, S. 26.
    Mit dieser Ehe wurde nach Meinung der Forschung die Rivalität zwischen STADER Grafen und BILLUNGERN beendet; vgl. dazu oben S. 57.
    Zu den zahlreichen Einträgen der STADER Grafenfamilie vgl. Kommentar G 45.
    Hildegards Todesjahr erwähnen die Annales Quedlinburgenses (a. 1011) und der Annalista Saxo (S. 664), sonst wird sie nur in zwei Urkunden und in der Tabula Gentis Billingorum (S. 344) aufgeführt; vgl. Bork, S. 97.

    Me: 3.10. Hildigerd ductris

    Der Eintrag in Merseburg gehört nicht der Ergänzungsschicht an.
    Da Hildegard zu dem Verwandtenkreis Thietmars von Merseburg gehört, erklärt sich von daher ihre Eintragung; s. dazu oben S. 228 ff. und Lippelt, Thietmar von Merseburg, S. 48, sowie Holtzmann, Thietmar-Ausgabe, Einleitung S. XIII.

    Brandenburg Erich: Tafel 3 Seite 6, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    VIII. ?24. HILDEGARD
    * ..., + 1011 3. X.

    Gemahl:
    Bernhard I., Herzog von Sachsen
    + 1011 9. II.

    Anmerkungen: Seite 126
    VIII. 24? Hildegard

    Von Uslar-Gleichen, Veröffentlichungen zur Niedersächsischen Geschichte 3, folgert daraus, daß der im 12. Jahrhundert schreibende Annalista Saxo 969, S. 6, 623 nur drei Töchter der Judith nennt, daß Hildegard aus einer zweiten Ehe des Grafen Heinrich stamme. Das ist jedoch nicht beweisend.
    Für Abstammung der Hildegard von Judith spricht, daß Thietmar 7, 34 Herzog Bernhard II. von Sachsen, Hildegards Sohn, seinen consanguineus nennt; als Judiths Sohn war er in der Tat sein Vetter, als Sohn einer anderen Frau Heinrichs aber nicht mit Thietmar blutsverwandt. Da die Frage aber nicht ganz sicher zu lösen ist, gebe ich die Nachkommen in Teil II.

    Korrektur (Werner):
    Hildegard (von Stade) stammt aus der zweiten Ehe des Grafen Heinrich I. und somit nicht von seiner ersten Gemahlin Judith.

    Korrektur (Wolf):
    Nach R. Hucke, Die Grafen von Stade, 1956, stammt Hildegard aus 2. Ehe Heinrichs von Stade. Sie ist an dieser Stelle zu streichen.

    Thiele Andreas: Tafel 216, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
    Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I


    HILDEGARD + 1011
    oo BERNHARD I. Herzog von Sachsen + 1011

    Werner Karl Ferdinand: Seite 477, "Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)"

    21-26
    Zu den Angehörigen des Hauses der "Grafen von Stade" ist zunächst auf ein Mißverständnis von Brandenburg aufmerksam zu machen (Hinweis meines Assistenten, Herrn Atsma): Brandenburg hat Thietmar IV, 25 so aufgefaßt, als sei die dort genannte Adelela/Ethela Gattin Heinrichs II. von Stade. Diese Tochter des Grafen Gero war aber Gattin des Grafen Siegfried von Stade. Damit nicht genug, bringt Brandenburg die gleiche Adela, mit demselben Terminus ante der Eheschließung "vor 994" zu Siegfried noch einmal! Im übrigen habe ich die Daten im Anschluß an das Buch von Richard G. Hucke, Die Grafen von Stade 944-1144, Stade 1956, in folgenden Punkten berichtigt:
    Durch das berichtigte Todesdatum von Heinrichs II. Vater Heinrich (siehe oben Anmerkung VII, 14) ergibt sich c 975/76 als Zeitpunkt des Regierungsantritts Heinrichs II. Seine bei Brandenburg nicht erwähnte Frau hieß Mechthild, stammte aus Schwaben und starb an einem X 19 (Hucke 16).
    Das Ehedatum seiner Schwester Kunigund ist gegenüber "c 970" bei Brandenburg zu präzisieren auf 972 Ende (Hucke 24, der als Geburtsjahr dieser Mutter Thietmars von Merseburg c 959/60 annimmt, während Brandenburg an c 950 gedacht hatte). Kunigunds Gemahl, Graf Siegfried von Walbeck, starb 991 III 15, nicht 990 III 15, wie Brandenburg angibt (Hucke 25). -
    Siegfried folgte seinem 1016 verstorbenen Bruder, Heinrich II., durch die 1017 erfolgte kaiserliche Verleihung (Hucke 16) in der Grafschaft zwischen Niederelbe und Niederweser, die, wie wir schon oben Anmerkung VII, 14 erwähnten, nach dem späteren dauernden Sitz der Grafen "Grafschaft Stade" genannt wird.
    Nicht in dieser Grafschaft war, im Gegensatz zur Angabe Brandenburgs VIII, 19, Udo, der zweitälteste der Brüder, Graf. Von ihm stammen die späteren Grafen von Catlenburg ab (Hucke 16-20).
    Siegfried, den Brandenburg unnötig "Siegfried II." nennt, starb 1037, aber nicht am 1. Mai, wie Brandenburg angibt, sondern am 6. Januar (Hucke 21, Anmerkung 119, wo Lappenbergs Angabe MG SS 16, 379 berichtigt wird, der Brandenburg offenbar gefolgt war). Für seine Gattin Adela gibt Hucke 21, Anmerkung 120 den bei Brandenburg fehlenden Todestag V 1.
    Zu streichen ist endlich die von Brandenburg VIII, 24, wenn auch mit Fragezeichen, aufgeführte Hildegard, Gattin Herzog Bernhards von Sachsen. Sie ist die Tochter ihrer gleichnamigen Mutter, der 2. Gemahlin Heinrichs I. "von Stade" (Hucke 15,26), hat also mit der karolingischen Abkunft, die dem Grafenhause ja durch Heinrichs 1. Gattin Judith zugeführt wurde, nichts zu tun.

    Hildegard war die Erbin von Hadeln/Anteil.

    Annalista Saxo: Reichschronik

    Das Jahr 969.

    Graf Heinrich von Stade hatte eine Gemahlin Namens Judith, die Schwester des Herzogs Udo, der später unter Otto dem Rothen mit Vielen in Calabrien gefallen ist; sie gebar ihm drei Söhne, Heinrich, Udo und Sigefrid, und drei Töchter, von welchen allen an seiner Stelle gesprochen werden wird. Er selbst erbaute ein Schloß an dem Orte, der Hersefeld heißt, dessen Grundmauern und Wälle bis heute erkannt werden können. Er ist mit seiner Gemahlin in Heslinge begraben.

    Annalen von Quedlinburg

    Das Jahr 1011.

    Herzog Bernhard, nach dem Könige der Höchste, reich an mannigfachen Gaben der Weisheit, Erfahrung und Frömmigkeit, wird in den Himmel entführt und ist auf lange Zeit von der heiligen Kirche zu betrauern. Ihm, der des Wehklagens würdig ist, folgtte am achtzehnten Tage sein Bruder Graf Liudger im Tode. Pest und Sterben wüthen mit unerhörter Heftigkeit unter allen Völkern und verwüsten Klöster, Burgen und Städte. Der Winter war von ungewöhnlicher Strenge der Kälte und unbequem lang, so dadaß lange Zeit das Eis von der Wärme der Sonne ungeschmolzen blieb und viele Menschen schwachen Körpers wurden. Es starb Erzbischof Willigis und an seiner Stelle wurde der Abt Erkenbold von Fulda ernannt, ein Mann, der sich mit Recht freute, weieil er den Namen eines Vaters beibehielt und die höchste Ehre eines Hirten empfing. Der Priester Asiko, ein Klausner, starb. In demselben Jahre fielen am 30. Juli, einem Montage, am 26. Monde große und staunenswerthe Hagelkörner. Abt Thietdiv und Mönch . . . . und Adhela, welche zu Rom eingeschlossen war, steigen zu den Geheimnissen des Himmels auf. In diesem Jahre veranlaßte der grausige Tod auch wegen des Hinscheidens der Herzogin Hildegard jämmerliche Klagen, da sie die schmerzerfülllten verließ. Auch nahm er aus dem Kranze der königlichen Familie die Perle, Aebtissin Machtild, Liudulfs Tochter. Bischof Suithger ging heim zu Christus und an seiner Stelle wird Thietrich ernannt. Ein gewaltiger Wind warf im plötzlichen Wirbel viele Häuser um und brachte vielen andern Schaden. In demselben Jahre kam der König nach Tribur und seufzte mit Recht über die neue Niederlage der Seinen, welche, als die Gegner des Königs, Heinrich und die Uebrigen, gleichsam des Friedens wegen einbrachen, theils durch das Schwert umkamen, theils nur mit Mühe entrinnen konnten, während des Königs Vetter Herzog Thiedrich gefangen wurde.

    Hucke, Richard: Seite 26, "Die Grafen von Stade 990-1144"

    Aus der zweiten Ehe Heinrichs des Kahlen mit Hildegard ging nur eine Tochter hervor, die den Namen der Mutter trug. Durch ihre Ehe mit Bernhard I. Billung (+ 9. Februar 1011), den Sohn Hermann Billungs wurde die lang anhaltende Rivalität dieseer Häuser beendet. Bernhards und Hildegards Väter waren bis an ihr Lebensende erbitterte Gegner und Nebenbuhler um die Gunst OTTOS DES GROSSEN. Doch bereits ein Jahr nach dem Tode des alten BILLUNGERS scheint die Zusammenarbeit begonnen zu habenen, die, gefestigt durch gemeinsame Kämpfe, sich von nun an gegen die Erzbischöfe von Bremen richtete. Das Geburtsjahr Hildegards läßt sich kaum bestimmen, einen Anhaltspunkt für ihr Alter bildet nur die Tatsache, dass ihre (wohl älteste) Tochter Godesti, bereits seit 993 Äbtissin von Meteln ist und eine andere namens Imma 995 als Nonne zu Hersfeld überliefert wurde. Eine dritte Tochter Mathilde starb am 28. April 1014 (als Nonne?) im Kloster Gernrode. Freytag setzt die Geburt des ältetesten Sohnes und Nachfolgers in der "Herzogswürde", Bernhard II., erst nach 990 an (+ 29. Juni 1059). Sein jüngerer Bruder Thietmar wurde 1048 bekanntlich bei einem gerichtlichen Zweikampf tödlich verwundet. Im Lüneburger Necrolog wird Hildegard bei der Meldung ihres Todes zum 3. Oktober 1011 als "Herzogin" (ducissa) bezeichnet. Außerdem sind nur noch zwei weitere Urkunden überliefert, in denen sie erwähnt wird.

    Althoff Gerd: Seite 41,57,238,240, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen."

    Zu einer unbekannten Zeit, jedoch wohl nicht allzu viel später, heiratete Bernhard, der Nachfolger Hermanns im Herzogsamt, Hildegard, die Tochter Heinrichs von Stade [Vgl. Hucke; Seite 26f. und Bork, Billunger, Seite 98]. An diesem Beispiel wird also der 'friedens- und bündnisstiftende' Charakter der Eheschließung im Mittelalter besonders evident.
    Ein gutes Beispiel für den Zusammenhang verwandtschaftlicher Beziehungen und den Gebetsgedenken ist die Familie der Grafen von Stade. Die bekannte Rivalität zwischen Hermann Billung und Heinrich dem Kahlen von Stade, von der Thietmar von Merseburg ausführlich berichtet [Vgl. Thietmar von Merseburg II, 28; Hucke, Die Grafen von Stade, Seite 26; Althoff, Das Bett des Königs in Magdeburg, Seite 142f.], wurde zu einem uns unbekannten Zeitpunkt durch die Heirat Bernhards I. mit Hildegard, der Tochter Heinrichs des Kahlen, überwunden. Von da an finden wir beide Familien mehrfach bei gemeinsamen Aktionen gegen Seeräuber, Dänen und auch gegen die Hamburger Domkirche. Korrespondierend mit diesem gemeinsamen Vorgehen auf politischem Feld, finden sich auch viele Mitglieder der STADER Grafenfamilie im Lüneburger Necrolog, so etwa der zitierte Heinrich der Kahle, seine Mutter Swanhild und seine Gemahlin Judith, seine Söhne Heinrich II. und Luder-Udo, ferner des letzteren Sohn Siegfried sowie die beiden Markgrafen Udo I. und Udo II.
    Auch machen die zahlreichen Verwandten der Hildegard, der Gemahlin Herzog Bernhards I., die aus dem STADER Grafenhaus stammte, es wahrscheinlich, daß eben Hildegard es war, die für die Aufzeichnung ihrer Angehörigen Sorge trug. Dies vor allem deshalb, weil einige der Angehörige des STADER Grafenhauses bereits vor der Eheschließung der Hildegard verstorben waren. Wir dürfen also begründet vermuten, daß eine ähnliche Übertragung von Gedenkverpflichtungen vorliegt, wie wir sie auch am Beispiel der Kaiserin Adelheid zeigen konnten. Ähnliche Beobachtungen lassen sich zudem auch bei den anderen Gattinnen der billungischen Herzöge machen.
    Bei zwei Gemahlinnen der billungischen Herzöge, Hildegard und Sophia, ließ sich ebenfalls zeigen, daß sie nach ihrer Heirat die Namen von Verwandten in die billungische Gedenktradition einbrachten.

    Lippelt, Helmut: Seite 48, "Thietmar von Merseburg"

    Thietmars Tante Hildegard von Stade schlug durch ihre Vermählung mit Herzog Bernhard I. die Brücke zu den BILLUNGERN, ihr Bruder Siegfried die zur weitverzweigten Sippe des Markgrafen Gero.

    oo 2. Bernhard I. Herzog von Sachsen um 950-7.2.1101

    Kinder:
    - Bernhard II. 985/90-29.6.1059
    - Thietmar um 990-30.9./3.10.1048
    - Mathilde Nonne zu Gernrode - 28.4.1014
    - Godesti Äbtissin von Meteln und Herford (993/1002-1041) um 980-30.8.1041/42
    - Imma Nonne zu Herford

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 41,49,57,186, 238,240,383 H 33 - Annalen von Quedlinburg a. 1011 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 623,661, 664 - Bork Ruth: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation Greifswald 1951 Seite 97-100 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 3 Seite 6 - Hucke, Richard: Die Grafen von Stade 990-1144, Stade 1956 Seite 26 - Lippelt, Helmut: Thietmar von Merseburg, Böhlau Verlag Köln 1973 Seite 48 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 11 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 216 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Seite 477 -

    Begraben:
    Lüneburg St. Michaelis

    Hildegard heiratete von Sachsen, Bernhard I. um 990. Bernhard (Sohn von Billung, Hermann I.) wurde geboren um 950; gestorben am 9 Feb 1011 in Corvey [37671],Höxter,Nordrhein-Westfalen,Deutschland; wurde beigesetzt in Lüneburg [21335],Lüneburg,Niedersachsen,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. von Sachsen, Bernhard II. wurde geboren in 985/990; gestorben am 29 Jun 1059.
    2. von Sachsen, Thietmar wurde geboren um 990; gestorben am 3 Okt 1048 in Pöhlde [37412],Osterode am Harz,Niedersachsen,Deutschland.
    3. von Sachsen, Mathilde gestorben am 28 Apr 1014 in Gernrode [06507],Quedlinburg,Sachsen-Anhalt,Deutschland.
    4. Billung, Godesdiu wurde geboren um 980; gestorben in 1041/1042.
    5. von Sachsen, Imma

Generation: 2

  1. 2.  von Stade, Heinrich I. gestorben in 975/976.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 929-976, Stade [21680],Stade,Niedersachsen,Deutschland; Graf von Stade

    Notizen:

    Heinrich I. der Kahle Graf von Stade (929-976)
    -10.5.975/76
    Sohn des Grafen Lothar II. von Stade und der Swanhilde

    Althoff Gerd: Seite 379, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    G 45 Lü: 9.5. Heinricus com + um 976 Graf von Stade

    Das Stader Grafenhaus war mit den BILLUNGERN verwandtschaftlich verbunden: Hildegard (H 33), die Tochter Heinrichs von Stade, heiratete den BILLUNGER Bernhard I. (vgl. Bork, Billunger, S. 98 f.; Hucke, Die Grafen von Stade, S. 26 f.). Durch diese Heirat wurde wohl der enge Zusammenhalt zwischen STADER Grafen und den BILLUNGERN begründet, während aus der Regierungszeit OTTOS I. Rivalitäten zwischen Hermann Billung und Heinrich von Stade überliefert werden; vgl. Thietmar II, 28 und dazu Althoff, Das Bett des Königs in Magdeburg.
    Die Verbindung beider Familien ist neben gemeinsamen Feldzügen (vgl. Thietmar III, 60 Dänenfeldzug 974 und IV, 23 gegen die Seeräuber 994) vor allem durch die Eintragung zahlreicher Mitglieder der STADER Grafenfamilie dokumentiert.
    Vgl. Swanhild, Mutter Heinrichs I. (G 175); Judith, erste Gemahlin Heinrichs I. (G 140); Thietmar Abt von Corvey, Bruder Heinrichs I. (A 14); Heinrich II., Sohn Heinrichs I. (G 131); Luder-Udo, Sohn Heinrichs I. (G 68), Hildegard, Tochter Heinrichs I. und Gemahlin des BILLUNGERS Bernhard I. (H 33); Siegfried, Sohn Heinrichs II. (G 145); Udo, Enkel Heinrichs I. (G 155); dessen Sohn Ludiger (G 19); sowie Rudolf II. von Stade (G 28).

    Me: 10.5. Henricus com

    Der Eintrag im Merseburger Necrolog zum 10.5. gehört der Ergänzungsschicht an. Thietmar II, 28 erwähnt, dass Heinrich, der consanguineus OTTOS I., das besondere persönliche Vertrauen des Kaisers besessen habe, siehe dazu Althoff, Das Bett des Königs in Magdeburg; allg. zu Heinrich I. und seiner Familie vgl. Hucke, S. 10-15; zum Todesdatum - das Jahr ist unsicher - ebd. S.12.

    Brandenburg Erich: Tafel 3 Seite 6, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    VII. 12. JUDITH
    * ..., + 973 16. X.

    Gemahl:
    HEINRICH Graf von Stade + 976 9. V..

    Anmerkungen: Seite 121
    VII. 12. Judith

    Thietmar 2,42; 3,20. Wolters, Grafen von Stade, Stad. Arch. N.F. 1 [VII 15]

    Thiele Andreas: Tafel 216, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    HEINRICH I. "DER KAHLE"
    + 976

    Folgt dem Vater 929 als Graf von Stade, Graf im Steiringau, Heiangau, Ammergau und Herr zu Harsfeld, wo er 964 eine Burg errichtete. Er war zuerst Kanoniker (daher der Beiname), kämpfte gegen Slawen und Dänen und stand in Sachsen besonders gegen die BILLUNGER und Erzbischof Adaldag von Bremen. Er war der Führer des sächsischen Adels gegen diese und entging 968 nur knapp einer Gefangennahme in Magdeburg. Streitpunkte waren Grafen-, Vogtei- und Besitzrechte, etwa die Vogtei Heeslingen, die er 973 gewann. Die Schwerpunkte seines Besitzes waren im Raum Stade, Harsefeld, Heeslingen und Lesum. Seine Familie gehörte neben den BILLUNGERN und OTTONEN zu den führenden in Ostfalen.

    1. oo JUDITH VON FRANKEN, Tochter des KONRADINERS Graf Udo IV. der Wetterau + wohl 973
    2. oo HILDEGARD (VON REINHAUSEN?), wohl Tochter und Miterbin des Grafen Elli I.

    Glocker Winfrid: Seite 356, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."

    7. GRAF HEINRICH DER KAHLE VON STADE

    Thietmar von Merseburg berichtet in seiner Chronik II c. 28, Seite 74, Graf Heinrich "von Stade" habe einen besonderen Einfluß auf OTTO DEN GROSSEN ausüben können, "quia eius fuit consanguineus". Dieser Graf Heinrich gehörte zu einem seit 929 faßbaren Geschlecht (bei dem die Bezeichnung nach ihrer wichtigsten Burg in Stade allerdings erst seit dem 12. Jahrhundert üblich wird). Schon der Name Heinrich deutet auf eine Verwandtschaft mit den LIUDOLFINGERN hin, ebenso wie die Namen Gerburg und Hadwig bei den Töchtern Heinrichs und der Name Bruno unter Heinrichs Enkeln; zudem trug auch eine mußmaßliche Schwester Graf Heinrichs von Stade den Namen Gerburg (vgl. Holtzmann, Einleitung Thietmar-Ausgabe Seite XII, Anmerkung 3). Ein besonders enges Verhältnis zwischen OTTO I. und STADERN wird uns darin faßbar, daß der Kaiser für Hadwig, eine Tochter des Grafen Heinrich, die Patenschaft übernahm und sich 973 dafür verwandte, daß sie trotz ihres jugendlichen Alters zur Äbtissin des Klosters Heeslingen bestimmt wurde (Thietmar II c. 42 Seite 90). Hucke, Grafen Seite 13 Anmerkung 60, vermutet, ausgehend vom Namen dieses Patenkindes OTTOS DES GROSSEN, verwandtschaftliche Beziehungen zwischen Hadwig, der Gemahlin Ottos des Erlauchten, und Lothar (Ludger), dem Ahnherren der Stader Grafen. Die klassische genealogische Kombination machte diesen Lothar ja zum Gemahl der Enda, einer Tochter des Liudolf dux (vgl. oben II, 5).
    Mit Sicherheit fesstellen können wir jedoch nur die Verschwägerung Liudolfs, des Sohnes OTTOS DES GROSSEN, mit den STADERN: seine Gemahlin Itawar eine Kusine der Judith, der ersten Gemahlin Graf Heinrichs des Kahlen von Stade; vgl. dazu die KONRADINER-Stammtafel bei Hlawitschka, Kuno Seite 36 f.

    S 14) HEINRICH I. ("DER KAHLE"), Graf "von Stade" + c 976 am V 10
    1. oo JUDITH, Tochter Graf Udos von der Wetterau + vor 973 am X 16
    2. oo HILDEGARD + VI 11.

    Eine Stammtafel zu den STADER Grafen findet man bei Hucke, Grafen (am Ende des Buches).

    Althoff, Gerd: Seite 142-143,147, "Das Bett des Königs in Magdeburg"

    Während der Abwesenheit OTTOS DES GROSSEN empfing Erzbischof Adalbert, anläßlich einer Ständeversammlung in Magdeburg, den Herzog Hermann Billung, der die Regentschaft in Sachsen stellvertretend führte, wie einen König. Er geleitetet ihn in einer Prozession unter Glockengeläut an der Hand in die Kirche. Später nahm der Herzog an der Tafel, umgeben von Bischöfen, den Platz des Kaisers ein und schlief in dessen Bett. Diese Anmaßung (superbia) mißfiel schon dem anwesenden Grafen Heinrich von Stade. Der Herzog versuchte ihn zunächst in seine Gewalt zu bringen, doch schützten den Grafen seine milites. Daraufhin befahl ihm der Herzog, zum Kaiser nach Rom zu gehen. Dies tat Heinrich von Stade und berichtete OTTO DEM GROSSEN den Vorfall, worauf der Kaiser in großem Zorn Erzbischof Adalbert befahl, ihm so viele Pferde nach Italien zu senden, wie er Hermann habe Kronleuchter anzünden und Glocken läuten lassen. Soweit der Bericht Thietmars, der geprägt ist von der Hervorhebung der Rolle, die Thietmars Großvater, Graf Heinrich von Stade, bei der Geschichte spielte.
    Es mag daher auch nur wenig verwundern, daß aus dem sächsischen Adel gerade Heinrich von Stade die Position des Königs zu vertreten suchte, war er doch ein consanguineus OTTOS DES GROSSEN.

    959 1. oo Judith von Rheinfranken, Tochter des Grafen Udo -16.10. vor 973
    2. oo Hildegard von Reinhausen, Tochter des Grafen Elli I. -11.6.

    Kinder:
    1. Ehe
    - Heinrich II. der Gute -2.10.1016
    - Lothar-Udo I. -23.6.994
    - Siegfried II. -6.1.1037
    - Gerburg (Gertrud) - um 1000 Mutter des Bischofs Dietrich von Münster (1011-3.1.1022)
    oo Brun Graf von Arneburg -27.11.978
    - Hathui Äbtissin von Heeslingen 973 958-
    - Kunigunde -13.7.997
    oo Siegfried Graf von Walbeck -15.3.991

    2. Ehe
    - Hildegard -3.10.1011
    oo Bernhard I. Herzog von Sachsen -7.2.1011

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 33,40,57,92, 250,397 G 45 - Althoff, Gerd: Das Bett des Königs in Magdeburg, in: Festschrift für Berent Schwinekörper Sigmaringen 1982, Seite 141-153 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 133 - Annalen von Hildesheim ad a. 994 - Annalen von Quedlinburg - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 28,31,44,51,66,70 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 3 Seite 6 - Chronik des Albert von Stade - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 14, 261,356 - Hucke, Richard: Die Grafen von Stade 990-1144, Stade 1956 Seite 10-15 - Jordan, Karl: Heinrich der Löwe, Deutscher Taschenbuch Verlag München, Seite 74,137 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 245 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 216 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 64,66,78,80,90 -

    Gestorben:
    10.5.

    Heinrich heiratete von Reinhausen, Hildegard. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  von Reinhausen, Hildegard

    Notizen:

    Hildegard von Reinhausen
    Gräfin von Stade
    - 11.6.
    Tochter des Grafen Elli I. von Reinhausen

    Glocker Winfrid: Seite 357, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."

    S 14) HEINRICH I. ("DER KAHLE"), Graf "von Stade"
    + c 976 am V 10
    1. oo JUDITH, Tochter Graf Udos von der Wetterau + v 973 am X 16
    2. oo HILDEGARD + VI 11.
    Eine Stammtafel zu den Stader Grafen findet man bei Hucke, Grafen (am Ende des Buches).
    (oo 2. Heinrich I. der Kahle Graf von Stade -10.5.975/76)

    Kinder:
    - Hildegard -3.10.1011
    oo Bernhard I. Herzog von Sachsen -7.2.1011

    Literatur:
    Chronik des Albert von Stade - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 357 -

    Gestorben:
    11.6.

    Kinder:
    1. 1. von Stade, Hildegard wurde geboren um 965; gestorben am 3 Okt 1011; wurde beigesetzt in Lüneburg [21335],Lüneburg,Niedersachsen,Deutschland.