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 Bohrer

von Burgund, Richard I.

männlich um 850 - 921  (71 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Burgund, Richard I. wurde geboren um 850 (Sohn von von Amiens, Balduin und von Arles, Richilde); gestorben am 1 Sep 921; wurde beigesetzt in Sens [89100],Yonne,Burgund,Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 876-921, Autun [71400],Saône-et-Loire,Burgund,Frankreich; Graf von Autun
    • Titel/Amt/Status: 900-921, Burgund,Frankreich; Herzog von Burgund

    Notizen:

    Richard I. der Gerichtsherr
    Herzog von Burgund (900-921)
    Graf von Autun (876-921)
    um 850?-1.9.921 Begraben: Ste-Colombe-les-Sens

    Sohn des Grafen Buvinus, Abt von Gorze und der Richardis von Arles, Tochter von Graf Boso; Bruder Bosos von Vienne und Schwager des Königs KARL II. DER KAHLE

    Lexikon des Mittelalters: Band VII Spalte 813

    Richard ‚der Justitiar‘, Herzog von Burgund
    + 1. September 921 Begraben: Ste-Colombe-les-Ses

    Sohn des Grafen Biwin, eines entfernten Nachfahren von Karl Martell (BOSONIDEN), Bruder von Richilde, Gemahlin Kaiser KARLS DES KAHLEN, und des Königs Boso

    Richard tritt 876 als Graf in Erscheinung, ist als missus in Italien belegt (877), nahm an der Wahlversammlung für Boso teil, verband sich dann jedoch mit König Karlmann, der ihm die Grafschaft Autun und die Abtei St-Symphorien übertrug (880). Unbekannt ist, ob er an der Belagerung von Vienne beteiligt war, doch wurde seine Schwägerin, die Gemahlin Bosos, seiner Obhut unterstellt. 887 oder 888 heiratete er Adeleidis, die Tochter des WELFEN Konrad II., und folgte Hugo Abbas, dem Bruder Konrads II., als Graf von Auxerre und Laienabt von Ste-Colombe nach. 888 ererbte er 'honores' seines Bruders Boso (+ 887) und fungiert aals Oberbefehlshaber einer Mark (doch trägt er den Titel 'comes et marchio' erst später). Nach der Absetzung KARLS DES DICKEN unterstützte er seinen Neffen LUDWIG bei der Inbesitznahme des Königreiches Provence (890), verbündete sich mit Odo (891), dann mit Karl dem Einfältigen, zu dessen wichtigsten fideles er zählte; bei alledem vermied er es aber, sich in die Konflikte des W-Frankenreiches zu verstricken, und baute seine Macht in dem Teil Burgunds, der zur Francia occidentalis gehörte, geschickt aus. Unterstützt vom Grafen Manasses, der Richards Nichte heiratete, brachte Richard dessen Bruder auf den Bischofssitz von Autun, ließ den Bischof Tedbald von Langres blenden und den Erzbischof von Sens gefangensetzen; auch verfügte er über den Bischofssitz von Auxerre. Er unterwarf die Grafschaften Nevers und Troyes. Seine Siege über die Normannen bei Argenteuil und St-Florentius (892,898) sowie Chartres (911), sein Reichtum und sein Ansehen als 'Jusitiar' verschafften ihm eine Autorität, die den Titel 'dux', den er seit ca. 918 führte, legitimierte; er sah sich in der Lage, die Herzogswürde an seinen älteren Sohn Rudolf (Raoul) weiterzugeben, wohingegen sein jüngerer Sproß, Hugo der Schwarze, die Grafschaften 'jenseits der Saone' ('Outre-Saone') erwerben sollte. Richard 'der Justitiar' hat somit das Herzogtum Burgund begründet.

    Literatur:
    M. Chaume, Les origines duduche de Bourgogne, 1925 - E. Hlawitschka, Die verwandtschaftlichen Verbindungen ... (Fschr. P. Acht, 1976) - K. F. Werner, La genese des duches en Franche et en Allemagne, Sett. cent. it., 1981 - Ders. Un poeme contemporain ..., Annales de Bourgogne 58, 1986.

    Thiele Andreas: Band II Teilband 1 Tafel 97, "Erzählende genealogische Stammtafeln"

    Als Schwager KARLS II. wurde er Graf von Autun, um 880 Herzog von Burgund, Lehnsherr über Auxerre, Macon, Nevers, Chalons, Duesmois, Alesia, Attuyer und andere Gebiete. Wegen gleicher Interessen im Rhonegebiet geriet er mit seinem Bruder und seinen Neffen in Streit und stützte sich besonders auf die Grafen von Chalon und Troyes, die er sehr förderte. Er unterstützte die KAROLINGER und übte zeitweilig eine Art Vormundschaft über Karl III. aus, was ihm die Feindschaft der ROBERTINER und der Grafen von Vermandois einbrachte. 894 ließ er durch seine Vasallen den Bischof von Langres blenden und unterwarf das Bistum, 895 nahm er den Erzbischof von Sens gefangen und gewann durch Verrat dessen Stadt. Richard gewann Troyes, Tonnerre, Langres und Sens dazu und sein Herrschaftsgebiet, verstärkt durch den Besitz großer Klöster, die er als Laienabt regierte, erstreckte sich schließlich von Macon und Chalon im Süden über Autun und Dijon, Auxerre und Langres bis nach Sens und Troyes im Norden. Er baute somit den mächtigsten französischen Teilstaat auf. 892 und 898 wehrte er die Normannen erfolgreich ab, 911 besiegte er im Bunde mit Robert von Neustrien und Graf Ebal von Poitou die Normannen bei Chartres und machte so Burgund zum sichersten Land Frankreichs. 910 stiftete Wilhelm I. von Aquitanien in Burgund das Kloster Cluny, das zum Ausgangspunkt der weitreichendsten Reformbewegung wurde.

    Werner Karl Ferdinand: Seite 467,470, "Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000"

    Dies war die Folge einer weiteren Vertragsklausel von größter Bedeutung: Odo sanktionierte tatsächlich die Stellung, die Richard seit den Jahren 894 und 895 im regnum Burgundiae erreicht hatte. So bezeichnete man den Teil des fränkischen Teilreichs Burgund, der 843 an W-Franken gefallen war. Robert und Richard erscheinen nach 898 in den Urkunden Karls III. mit dem Titel marchio.
    Die princeps konnten sich dabei eine dauerhafte Legitimität sichern, denn ihr Erfolg kam dem ganzen Land und seinen Bewohnern zugute. Bei Argenteuil-sur-Armancon nahe Tonnerre überraschte Richard von Burgund am 28. Dezember 898 die Normannen, die gerade mehrere Klöster geplündert hatten - Beze, Sainz-Florentin, Saint-Vivant. Er konnte ihnen eine schwere Niederlage beibringen, weil er eine neue Taktik anwandte: Verfolgung der Normannen auf ihrem Marsch durch Elitereiter und Übergang zum Angriff, sobald der Feind mit Beute beladen war.
    Der Sieg war ein Vorspiel des Triumphs, den die vereinigten Streitkräfte der Fürsten im Jahr 911 vor Chartres erringen konnten. Diesmal funktionierte die Nachrichtenübermittlung zwischen den wichtigsten fränkischen Anführern tadellos. Die Zusammenarbeit zwischen diesen Fürsten gegen den Reichsfeind war gewährleistet. Chartres, dessen Verteidigung Bischof Gauciolenus (Gauzhelm) heldenhaft leitete, wurde von einem starken normannischen Heer belagert. Am 20. Juli 911 erfolgte der Gegenangriff der zu Hilfe gerufenen und konzentrisch vereinigten Streitkräfte der Markgrafen Robert von Neustrien und Richard von Burgund, den sein mächtiger Vasall Manasses begleitete; außerdem beteiligten sich noch die Leute des Grafen Ebalus von Poitiers. 6.000 Normannen fielen im Kampf. Kein Zweifel, diese Schlacht zählt zu den wenigen, denen wirklich historische Bedeutung zukommt.

    Dümmler Ernst: Band II Seite 116,146,210,332,383,405, "Geschichte des Ostfränkischen Reiches"

    Nach diesem Abkommen nahm Boso die Grafschaft Autun in Besitz, um sie dann seinem Bruder Richard zu überlassen, zog sich aber bald darauf selbst ganz von der Entscheidung über das W-Reich zurück.
    Wahrscheinlich unterwarf sich jetzt ohne weiteren Widerstand auch Bosos leiblicher Bruder, der Graf Richard von Autun, da wir ihn etwas später mit dem König Karlmann ausgesöhnt finden.
    Im Sommer 882 eröffnete endlich Karlmann in eigener Person die Belagerung Viennes von neuem, während gleichzeitig ein italienischer Graf Berard, des Bonifacius Sohn, wahrscheinlich auf Befehl des Kaisers, Boso in seinem Gebiet bedrängte. Diesmal nun führte die Einschließung wirklich zum Ziele: das feste Vienne, von Anfang an einer der Hauptsitze der Macht des Usurpators ergab sich im September, Irmingard, die Gemahlin Bosos und ihre Tochter Engeltrud nahm sein Bruder Richard unter seinen Schutz und führte sie nach Autun.
    Sein Oheim, der Herzog Richard von Burgund, obschon Untertan des Königs Odo und seine Mutter Irmingard, eine Frau von männlichem Scharfsinn sollten im Verein mit den Großen zunächst statt seiner kindlichen Arme das Steuer des Staates lenken.
    Nach Ostern (8. April) rückten Fulko und Heribert mit ihrem kleinen König gegen Odo ins Feld, während von der anderen Seite Herzog Richard von Burgund und die Grafen Wilhelm von Aquitanien und Adhemar von Poitou mit starker Mannschaft ihnen begegneten. Für diesmal kam es indessen zu keiner Entscheidung, da Odo Unterhandlungen anknüpfte.
    Die Hilfsschar, die ARNOLF im verflossenen Jahre durch seine lothringischen Vasallen dem kleinen König Karl mitgab, kehrte unverrichteter Dinge zurück und bald mußte dieser in Burgund bei dem Herzog Richard eine Zuflucht suchen, während sein Gegner Francien beherrschte und ihn auch in Burgund noch zu beunruhigen suchte. Ein trauriger Zustand der Verwilderung riß durch diese Spaltung in zwei feindliche Heerlager im W-Reich ein. Da geschah es, daß der Bischof Teutbald von Langres von Richard, seinem Vertrauten, dem Grafen Manasses und Rampo, einem Verwandten Fulkos von Reims überfallen und geblendet wurde. Die ersteren beiden bemächtigten sich später auch der Stadt Sens (8. Juni 895) und nahmen den Erzbischof Walther gefangen, von dessen Hand Odo einst zum Könige gesalbt worden. Wegen dieses Frevels, der von der Partei Karls ausging und gegen Anhänger Odos gerichtet war, wurde von dem Papst über die vornehmen Missetäter der Bann verhängt.

    Ehlers Joachim: Seite 20-22, "Die Kapetinger"

    Als ARNULF im Jahr darauf Karl den Einfältigen anerkannte, brach die robertinische Position in Burgund zusammen, wo Graf Richard von Autun die Anhänger Odos, allen voran den Erzbischof Walter von Sens, auf seine Seite zwang und eine herzogsähnliche Stellung erreichte.
    Das zeigt der Chartres gemeinsam errungene Sieg Roberts von Neustrien, Richards von Burgund und des Grafen Ebalus von Poitiers über ein großes Normannenheer im Juli 911.
    Eine gewisse Kontinuität der Umstände bei der westfränkischen Königserhebung zeigt sich daran, daß schon Odo 888 von einem entsprechenden Wählerkreis erhoben worden war und erst anschließend die Zustimmung Richards von Burgund und der Aquitanier gewonnen hatte.

    Kienast, Walther: Seite 85, "Der Herzogstitel in Frankreich und Deutschland (9. bis 12. Jahrhundert)"

    Der Begründer des Herzogtums Burgund ist Richard le Justicier, "der Gerichtsherr" (+ 921). Im Jahre 876 erscheint er als Graf, wohl von Sens; 880 befindet er im Besitz des großen Comitats Autun, dem Kerngebiet des späteren Herzogtums; 894 läßt er durch seine Vasallen den Bischof von Langres blenden und unterwirft sich das Bistum; 895 nimmt er schließlich den Erzbischof von Sens gefangen und gewinnt durch Verrat seine Stadt. Schließlich erstreckt sich sein Herrschaftsgebiet, verstärkt durch den Bsitz großer Klöster, die er als Laienabt regiert, von Macon und Chalon im S über Autun und Dijon, Auxerre und Langres bis nach Sens und Troyes im Norden. Richard ist der Bruder Bosos von Vienne, des Verräters, der das Königreich Provence dem legitimen KAROLINGER entriß und, der erste Usurpator gegen einen Nachkommen KARLS DES GROSSEN, sich die Krone aufs Haupt setzte. Die Anfänge Richards, der dem W-Frankenherrscher die Treue hielt, wurden dadurch begünstigt, daß der König gezwungen war, die Macht des Grenzgrafen gegen Boso zu stärken. Den weiteren großartigen Aufstieg verdankte er allein seinem unzähmbaren Ehrgeiz, seiner rückhaltlosen Tatkraft und seiner Kunst der Menschenbehandlung, die eine Reihe tüchtiger Vasallen mit dem eigenen Schicksal verband und auf seiner Seite festhielt. Siegreiche Abwehr der ins Land gedrungenen Normannen (892 und 898), dann die schwere Niederlage, die er ihnen zusammen mit Robert dem Tapferen von Franzien und dem Grafen Ebles von Poitou bei Chartres 911 zufügte, bedeckte seinen Namen mit Ruhm und verlieh seinem Gewaltregiment ein höheres Recht.
    Wir haben drei einschlägige Urkunden aus seiner späteren Zeit, als er seine Herrschaft bereits über eine Anzahl burgundischer Grafschaften ausgedehnt hatte: eine Notitia für die Abtei Montieramey signiert er als comes, eine Gerichtsurkunde heißt ihn nobilissimus nmarchio und erst 918 lautet die Intitulatio eines Originals: Richardus comes et dux Burgundiae. Dieser erste Beleg für dux ist zugleich durch den Zusatz Burgundiae zum Titel ein sicheres Zeugnis für dessen Erweiterung, welche den feudalen Herzog im Gegensatz zum karolingischen Amtsherzog kennzeichnet.



    oo Adelheid von Auxerre, Tochter des Grafen Konrad II. um 870- nach 929 Schwester König Rudolfs I. von Hoch-Burgund

    Kinder:
    - Rudolf Herzog von Burgund vor 890-14./15.1.936
    - Hugo I. der Schwarze - 17.12.952
    - Boso Graf von Vitry - 13.9.935
    - Irmgard
    oo Giselbert Graf von Chalon-sur-Saone - 8.4.936
    - Richilde
    948/55 oo Leotald II. Graf von Burgund-Macon - 17.9.965
    - Adelheid
    oo Reginar II. von Hennegau



    Literatur:
    Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band II Seite 116,146,210,332, 383,405,435 - Ehlers Joachim: Die Kapetinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 20-22 - Ehlers Joachim/Müller Heribert/Schneidmüller Bernd: Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888-1498. Verlag C. H. Beck München 1996 Seite 29,36,49 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 23,41,171 - Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968 Seite 86,91,95-98,106,118,133-135,139-141, 151,216,241,244-249 - Kienast, Walther: Der Herzogstitel in Frankreich und Deutschland (9. bis 12. Jahrhundert), R. Oldenbourg Verlag München-Wien 1968 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 275,278,289 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 176,199, 204 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 78,80 - Schwager, Helmut: Graf Heribert II. von Soissons. Verlag Michael Lassleben Kallmünz/Opf. 1994 Seite 98,159,234 - Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1995 Seite 467, 470,483,490, 493 -

    Geburt:
    ?

    Begraben:
    Abtei Sainte-Colombe

    Familie/Ehepartner: von Auxerre, Adelheid. Adelheid (Tochter von von Auxerre, Konrad II. und Adelais) wurde geboren um 870; gestorben nach 929. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. von Burgund, Rudolf I. wurde geboren vor 890; gestorben in Jan 936 in Auxerre [89000],Yonne,Burgund,Frankreich; wurde beigesetzt in Sens [89100],Yonne,Burgund,Frankreich.
    2. von Burgund, Hugo I. wurde geboren um 890; gestorben am 17 Dez 952; wurde beigesetzt in Besançon [25000],Doubs,Franche-Comté,Frankreich.
    3. von Burgund, Boso wurde geboren um 890/895; gestorben am 13 Sep 935.
    4. von Burgund, Irmgard
    5. von Burgund, Richilde

Generation: 2

  1. 2.  von Amiens, Balduin gestorben um 862.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Amiens [80000],Somme,Picardie,Frankreich; Graf von Amiens
    • Titel/Amt/Status: Gorze [57680],Moselle,Lothringen,Frankreich; Laienabt von Gorze

    Notizen:

    Balduin (Buvinus) von Amiens
    Graf von Metz
    Laienabt von Gorze
    - um 862
    Sohn des Grafen Richard von Amiens aus fränkischem Reichsadel

    Thiele Andreas: Band II Teilband 1 Tafel 97, "Erzählende genealogische Stammtafeln"

    Buvin war gemeinsam mit seinem Bruder Richard Stütze von Kaiser LOTHAR I. und König Lothar II.

    Tellenbach Gerd: Seite 63, "Der großfränkische Adel"

    Bosos Vater Biwin dürfte mit dem Laienabt von Gorze, Biwin, identisch sein. Den Namen Boso hatte er nach seinem mütterlichen Großvater erhalten, jenem Grafen Boso, der 826 Güter bei Biella in der Grafschaft Vercelli für acht Hufen mit einer Kapelle in der villa Beek bei Nimwegen vom Kaiser eintauschte.

    Hlawitschka, Eduard: Seite 23, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    Hat man nun den Vetter Bivins als Abt in Gorze erwähnt, so ist auch noch daran zu erinnern, daß um die Mitte des 9. Jahrhunderts schon einmal ein Bivin etwas mit dem Abtstuhl von Gorze zu tun hatte und daß dieser gleichfalls sehr freigiebig über das Gorzer Klostergut verfügte: 856 und 857 war der Graf Bivin - Bruder des einst mit LOTHAR I. nach Italien ausgewanderten Richardus ostiarius und Vater des Königs Boso von der Provence und des Herzogs Richard von der Bourgogne, ja Vater Richildes, der zweiten Gemahlin KARLS DES KAHLEN, die auch an Gorze schenkte - zugleich Laienabt von Gorze. Er war von König Lothar II. - offenbar für besondere Verdienste - dort eingesetzt worden, was allerdings dem äußeren und inneren Klosterleben, dem Erhaltungszustand und der Regelbeachtung, nicht von Nutzen gewesen ist, so daß Bischof Adventius von Metz dort 863 bessernd eingreifen mußte.



    oo Richardis von Arles, Tochter des Grafen Boso, Schwägerin Lothars II.

    Kinder:

    - Richilde 1.8. um 850 - 910/14
    22.10.870 oo KARL II. DER KAHLE König von Frankreich, 13.6.823-6.10.877
    - Radbert Bischof von Valence (859-879) - um 879
    - Richard I. der Gelehrte Herzog von Burgund - 1.9.921
    - Boso Graf von Arles 825/28-11.1.887



    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 23,41,171 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 58 -

    Name:
    (Buvinus)

    Balduin heiratete von Arles, Richilde. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  von Arles, Richilde (Tochter von von Arles, Boso).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Gräfin von Metz

    Notizen:

    Richilde (Richardis) von Arles Gräfin von Metz
    Tochter des Grafen Boso von Arles (+ vor 855) aus dem Hause der HUGONIDEN
    Schwester der Königin Theutberga und der Abtes Hukbert von S-Maurice


    oo Balduin (Buvinus) von Amiens Graf von Metz - um 862


    Kinder:

    - Richilde 1.8. um 850 - 910/14
    22.10.870 oo KARL II. DER KAHLE König von Frankreich, 13.6.823-6.10.877
    - Radbert Bischof von Valence (859-879) - um 879
    - Richard I. der Gelehrte Herzog von Burgund - 1.9.921
    - Boso Graf von Arles 825/28-11.1.887

    Name:
    Richardis

    Notizen:

    Stammeltern des Kaiserhauses von Vienne

    Kinder:
    1. von der Provence, Richlinde wurde geboren um 850; gestorben am 22 Mrz 929.
    2. von Valence, Radbert gestorben um 879.
    3. 1. von Burgund, Richard I. wurde geboren um 850; gestorben am 1 Sep 921; wurde beigesetzt in Sens [89100],Yonne,Burgund,Frankreich.
    4. von Vienne, Boso wurde geboren in 825/828; gestorben am 11 Jan 887; wurde beigesetzt in Vienne [38200],Isère,Rhône-Alpes,Frankreich.


Generation: 3

  1. 6.  von Arles, Boso gestorben vor 855.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Arles (Grafschaft),Bouches-du-Rhône,Provence-Alpes-Côte d’Azur,Frankreich; Graf von Arles

    Notizen:

    Boso Graf von Arles
    - vor 855

    Thiele, Andreas: Tafel 390, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

    BOSO, GRAF VON ARLES
    + vor 855
    Boso tauschte 826 den Besitz der Familie bei Nimwegen gegen entsprechenden bei Vercelli ein und wurde auch ein angesehener Graf in Italien.

    Tellenbach Gerd: Seite 63, "Der großfränkische Adel und die Regierung Italiens in der Blütezeit des Karolingerreichs." in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels

    Den Namen Boso hatte Boso von Vienne von seinem mütterlichen Großvater erhalten, jenem Grafen Boso, der 826 Güter bei Biella in der Grafschaft Vercelli für 8 Hufen mit der Kapelle in der villa Beek bei Nimwegen vom Kaiser eintauschte. Der gleichnamige Sohn des alten Boso ist ein in seiner Lebenszeit in Italien mächtiger Graf, der am berühmtesten dadurch wurde, dass er sich vergeblich abmühte, seine ehebrecherische Gemahlin Engeltrud, die Tochter Matfrieds I. von Orleans, zurückzuerlangen. Diese Dame hatte Italien verlassen und auf fränkischen Gütern gelebt. Ihren Töchtern konnte sie Besitz in der Erzdiözese Mainz hinterlassen. Noch berüchtigter fast als Engeltrud war der zweite Bruder der Mutter Bosos, der Laienabt Hukbert von St. Maurice. Dass von den beiden Söhnen des älteren Boso der eine Graf in Italien, der andere der Herr des nördlichen Zugangs zum großen St. Bernhard war, spricht dafür, dass schon der Vater, der niederländische Allodien besaß, eine wichtige Stellung in der großfränkischen Italienpolitik eingenommen haben muß. Aber schon früh mag sein Haus in einer gewissen Konkurrenz mit den WELFEN gestanden haben. Denn ein Hymnus Walahfried Strabos läßt deutlich Beziehungen von Kaiserin Judiths älteren Bruder Konrad zu St. Maurice erkennen. So hätte dann sein Sohn ältere welfische Ansprüche wieder aufgenommen, als er 864 bei Orbe Hukbert Leben und Herrschaft nahm. Die Konkurrenz zwischen beiden Häusern setzte sich aber noch fort, indem KARL DER KAHLE Hukberts Neffen Boso die Abtei verlieh, der sich freilich in ihren Besitz setzen konnte. Dass St. Maurice nicht bloß für die Italienpolitik eine hohe strategische Bedeutung hatte, sondern auch in Italien selbst wahrscheinlich längst interessiert war, erkennt man daran, dass der WELFE Rudolf, der erste hochburgundische König, der Kaiserin Angilberga ein Gut seines Klosters in Toskana zur Nutznießung übertragen konnte.



    oo N.N.

    Kinder:
    - Theutberga - 25.11.875 Sie starb als Äbtissin von St. Glossinde bei Metz.
    855-862 oo Lothar II. König von Lothringen 835-8.8.869
    - Hugbert Herzog von Transjuranien - 864 gefallen
    - Richardis
    oo Balduin (Buvinus) Graf von Amiens - um 862
    Stammeltern des Kaiserhauses von Vienne
    - Boso
    oo Ermentrud von Orleans, Tochter des Grafen Matfried I.
    820/25- vor 878





    Literatur:
    Tellenbach Gerd: Der großfränkische Adel und die Regierung Italiens in der Blütezeit des Karolingerreichs. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 63 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 390 -

    Kinder:
    1. von Arles, Teutberga wurde geboren um 835/840; gestorben am 25 Nov 875.
    2. von Arles, Hugbert gestorben in 864 in Orbe [1350],Waadt,Schweiz.
    3. 3. von Arles, Richilde
    4. Boso wurde geboren um 820/825; gestorben nach 874.