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 Bohrer

Gerelind

weiblich - nach 698


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Generation: 1

  1. 1.  Gerelind (Tochter von Odo und von Pfalzel, Adela); gestorben nach 698.

    Notizen:

    Gerelind
    † nach 698
    Tochter des Odo und der Adela von Pfalzel

    Hlawitschka Eduard: Seite 80, "Die Vorfahren Karls des Großen."

    35 Gerelindis - Haderich

    Vgl. bei Nr. 24.

    Im Jahre der Gründung der Abtei Echternach (697/98) und der Übergabe dieser Abtei an Willibrord schenkte eine Gerelindis, filia Odonis, dem heiligen Willibrord einen Weinberg nebst Winzer und dessen gesamte Habe in Klotten (aus dem mütterlichen Erbe).

    Werner, Matthias: Seite 227,251-253,295-297, "Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet"

    Die hoch- und spätmittelalterlichen Nachrichten über die regina Regentrud beziehen sich, wie zuletzt Klein hervorhob, zweifellos auf jene Regindrud abbatissa, die in dem unter Bischof Virgil im Jahre 784 angelegten Verbrüderungsbuch von St. Peter in Salzburg unter dem Ordo sanctimonialium defunctarum an vierter Stelle nach den Äbtissinnen Erentrud, Gerlind und Waltrat aufgeführt wird.
    Ausgangspunkt sind die beiden folgenden, den Ort Klotten an der Mosel betreffenden Nachrichten: 697/98 schenkte hier eine Gerelind eine vineam cum vinitore et omni peculio in monte Clotariense an Willibrord.
    Hlawitschka, der sich dieser verwandtschaftlichen Zuweisung anschließt, hebt hervor, daß "gleicher Besitzanteil im selben Ort in den Händen eines Plektrud-Enkels und einer Adela-Tochter ... wieder auf eine zwischen den Irmina-Töchtern Plektrud und Adela vorgenommene Erbteilung" verweisen. Die Erbgüter Adelas in Klostten seien an ihre Tochter Gerelind, diejenigen Plektruds an ihren Enkel Arnulf gefallen [338 Hlawitschka, Studien Seite 45f.].
    Die zitierten Nachrichten besagen zunächst nicht mehr, als daß eine Gerelind an einem Orte begütert war, an dem gut 20 Jahre später mit Arnulf auch ein Angehöriger des karolingischen Hauses über Besitz verfügte. Beide schenkten Weinbergsbesitz von vergleichsweise geringem Umfang, wobei die Schenkung Gerelinds an Willibrord persönlich gerichtet war.
    Will man bei der Besitzbeziehungen zu dem Ort Klotten mit einer Erbteilung zwischen der als Mutter Gerelinds angesehenen Adela von Pfalzel und der Großmutter Arnulfs, Pippins II. Gemahlin Plektrud, erklären, so bedarf es hierfür sicherer zusätzlicher Argumente.
    Auch unabhängig von der Frage, inwieweit Gerelind als Tochter Adelas erwiesen werden kann - die Verwandtschaft wird über mehrere, im wesentlichen aufgrund von Gleichnamigkeit vorgenommener Personengleichsetzungen erschlossen -, wird man die Besitzverhältnisse in Klotten kaum als Argument dafür werten können, daß Pippins II. Gemahlin mit der in der Adela-Urkunde genannten Plektrud identisch war und Adela von Pfalzel zur Schwester hatte.
    Noch problematischer erscheint die Annahme, der toxandrische Schenker Haderich sei der Bruder jener Gerelind gewesen, die im Jahr 697/98 einen Weinberg in dem Moselort Klotten an Willibrord schenkte. Diese genealogische Zuweisung wird im wesentlichen damit begründet, daß Gerelind als filia Odonis wie Haderich einen Vater namens Odo hatte und daß beide zu den Förderern Willibrords zählten [527 Wie Anm. 502. Fraglich ist der Schluß von Hlawitschka, Studien Seite 45 Anm. 186: "Jene beiden (sc. Haderich und Gerelind) beschenkten Irminas Stiftung Echternach noch im Gründungsjahr 698, was schon auf enge Beziehungen zu Irmina hinweist." Die Schenkung Haderichs in Toxandrien war, wie die übrigen Schenkungen, die Willibrord in diesem Gebiet erhielt, mit Sicherheit an Willibrord und nicht an Echternach zum Emppfännger gehabt haben, vgl. oben Seite 81 mit Anm. 222.].
    Selbst unter der Voraussetzung, daß die beiden Grundbesitzer in Susteren, Alberich und Haderich, Söhne Adelas von Pfalzel gewesen seien, kommt somit der Zuweisung des in Toxandrien genannten Haderich und der in Klotten schenkenden Gerelind zur Familie der Adela nur eine geringe Wahrscheinlichkeit zu [530 Damit ist zugleich auch der noch weitergehenden Hypothese von Eckhardt, Merowingerblut 2 Seite 158ff., der sich unter anderem bereits Schnyder Seite 306 Anm. 14, Friese Seite 27 mit Anm. 81 und Seitze 44 sowie mit Vorbehalten auch Hlawitschka, Merowingerblut Seite 81, 85 Anm. 70 angeschlossen haben, daß nämlich Adelas Tochter Gerelind die Gemahlin des elsässischen Herzogs Adalbert (gest. 722) gewesen sei und daß die Verwendung der Leitnamen Adela und Hugo bei den ETICHONEN mit dem Namengut der aus der Familie Adelas von Pfalzel stammenden Gemahlin Adalberts zu erklären sei, bereits von ihrem wesentlichen Ausgangspunkt her die Grundlage entzogen.].




    Literatur:
    Hlawitschka Eduard: Die Vorfahren Karls des Großen. In: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 80 - Werner, Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982 Seite 47,81,132,227,231,251-253, 295-297,325 -


Generation: 2

  1. 2.  Odo gestorben in 693.

    Notizen:

    Odo † 693

    Hlawitschka Eduard: Seite 76, "Die Vorfahren Karls des Großen."

    24 Odo

    Odo wird urkundlich als Vater Haderichs und Gerelinds ausgewiesen; C. Wampach, Echternach 1, 2, Nr. 7, Seite 27 und Nr. 5, Seite 23. Jene beiden beschenkten Irminas Stiftung Echternach noch im Gründungsjahr 698, was schon auf enge Beziehungen zu Irmina hinweist. Da nun außerdem Haderich und Alberich gemeinsam Süsteren besitzen und an die Gemahlin Pippins des Mittleren, Plektrud (Nr. 17), verkaufen (ebd., Nr. 24, Seite 59), sie also Brüder gewesen sein dürften, und da Alberich seinerseits als Sohn Adelas von Pfalzel nachzuweisen ist (vgl. Nr. 36), kann man Odo als Gemahl Adelas von Pfalzel betrachten. Grundbesitz sowohl Gerelinds wie auch Arnulfs (Nr. 37) in monte Clotariense läßt auf gemeinsame Ahnen schließen und bestätigt somit die Rekonstruktion.Vgl. hierzu schon C. Wampach, Echternach 1, 1, Seite 127 Anm. 1, und Seite 131 bis 133. Ob Wampachs Vermutung zutrifft, daß man in Odo jenen inluster vir und domesticus Hodo vor sich hat, der bereits in einer Urkunde König Childerichs II. von 669/70 auftritt, mag dahingestellt bleiben. Man könnte eher noch an jenen Grafen Odo denken, der 722 und 726 Urkunden Karl Martells mit unterschrieb; MG. DD Merow., Nr. 11 und 12, Seite 99f.

    Werner, Matthias: Seite 194,221,295-298, "Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet"

    Nimmt man nicht an, daß Adela diesen Schritt bereits zu Lebzeiten ihres Mannes unternahm, so dürfte, wie auch allgemein in der Forschung vermutet, sehr wahrscheinlich der frühe Tod ihres Gatten den äußeren Anlaß dafür gebildet haben, daß Adela sich zu einem geistlichen Leben entschloß und daß sie in diesem Zusammenhang für ein Kloster stiftete, das ihr als angemessener Witwensitz diente [90 Vgl. Hlawitschka, Merowingerblut Seite 83f. und Heyen Seite 10ff. Zu dem Gemahl Adelas, als der zumeist ein Odo angesehen wird, vgl. unten Seite 297 mit Anm. 531.].
    Als Gemahl der Adela gilt zumeist ein Odo, von dem ein Teil der Forschung wiederum annimmt, er sei mit einem 669/70 in der Umgebung von Stablo-Malmedy tätigen domesticus Hodo identisch gewesen [203 Vgl. hierzu unten Seite 297 mit Anm. 531.].
    Selbst unter der Voraussetzung, daß die beiden Grundbesitzer in Susteren, Alberich und Haderich, Söhne Adelas von Pfalzel gewesen seien, kommt somit der Zuweisung des in Toxandrien genannten Haderich und der in Klotten schenkenden Gerelind zur Familie der Adela nur eine geringe Wahrscheinlichkeit zu [530 Damit ist zugleich auch der noch weitergehenden Hypothese von Eckhardt, Merowingerblut 2 Seite 158ff., der sich unter anderem bereits Schnyder Seite 306 Anm. 14, Friese Seite 27 mit Anm. 81 und Seite 44 sowie mit Vorbehalten auch Hlawitschka, Merowingerblut Seite 81, 85 Anm. 70 angeschlossen haben, daß nämlich Adelas Tochter Gerelind die Gemahlin des elsässischen Herzogs Adalbert (gest. 722) gewesen sei und daß die Verwendung der Leitnamen Adela und Hugo bei den ETICHONEN mit dem Namengut der aus der Familie Adelas von Pfalzel stammenden Gemahlin Adalberts zu erklären sei, bereits von ihrem wesentlichen Ausgangspunkt her die Grundlage entzogen.]. Dies gilt in noch höherem Maß für die Annahme, Adela habe einen Odo zum Gemahl gehabt [531 Odo wiederum wird von einem Teil der Forschung mit einem 669/70 bei Stablo-Malmedy genannten und im Umkreis beider Klöster tätigen Hodo domesticus identifiziert, D Mer 29 Seite 28 = Halkin/Roland Nr. 6 Seite 20; vgl. Wampach 1, 1 Seite 132, Eckhardt, Merowingerblut 2 Seite 152, Semmler, Episcopi potestas Seite 318 mit Anm. 14 sowie zuletzt Schnyder Seite 189 mit Anm. 11 und Friese Seite 27. Die beiden letztgenannten Forscher bringen Hodo mit der Weißenburg nahestehenden "Wolfold-Gundwin-Sippe bzw. mit der Weißenburger Gründerfamilie der "GUNDOINE" in Verbindung; ähnlich bereits Ebling Seite 64.]. Sie setzt mehrere unerweisbare Personengleichsetzungen und genealogische Verknüpfungen voraus.






    oo Adela 1. Äbtissin von Pfalzel ca 660 † nach 732


    Kinder:
    - Gerelindis
    - Alberich
    - Haderich



    Literatur:
    Hlawitschka Eduard: Die Vorfahren Karls des Großen. In: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 76 -
    Werner, Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982 Seite 194,221, 295-298,325 -

    Odo heiratete von Pfalzel, Adela. Adela (Tochter von Hugobert und von Oeren, Irmina) wurde geboren um 660; gestorben in 735. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  von Pfalzel, Adela wurde geboren um 660 (Tochter von Hugobert und von Oeren, Irmina); gestorben in 735.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Pfalzel [54293],Trier,Rheinland-Pfalz,Deutschland; 1. Äbtissin von Pfalzel

    Notizen:

    Adela 1. Äbtissin von Pfalzel
    ca 660 † nach 732
    Tochter des Seneschalls Hugobert und der Irmina von Oeren

    Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 143

    Adela von Pfalzel * ca. 660, † ca. 735

    Sie entstammte der im Mosel-Maas-Raum begüterten Famile Irminas. Sie war die Tochter Irminas (Mitbegründerin von Echternach, später Äbtissin von Oeren) und des fränkischen Seneschalls Hugobert, Enkel des dux Theotar (Metz), Schwester der Regentrud, Chrodelind, Plektrud (Gemahlin Pippins des Mittleren) und vermutlich der älteren Bertrada (Gründerin von Prüm), verwandt vielleicht mit mit Bischof Higobert von Maastricht-Lüttich. Adela war verheiratet (mit Odo vir inluster) und hatte Kinder (Alberich, eventuell Haderich, Gerelind; Enkel: Bischof Gregor von Utrecht). Sie gründete wohl bald nach 700 das Frauenkloster Pfalzel in einem von ihrem Schwager Pippin erworbenen spätrömischen Landsitz und richtete dem neuen Konvent, dessen erste Äbtissin sie war, in der villa eine gleicharmige Kreuzkirche ein. Ihre Gründung stattete sie mit Gütern an Maas und Mosel, in Gill- und Bidgau aus (Testament von 732/33). Die ersten Nonnen des Konvents mögen aus Oeren, Nivelles, Andenne gekommen sein, wohin verwandtschaftliche Beziehungen bestanden. Adela wird in die Verbindungen ihrer 704/710 verstorbenen Mutter zu angelsächsischen Pilger- und Missionskreisen hineingewachsen sein: ein vor 713 datierter Brief einer angelsächsischen Äbtissin (Bonifatius ep. 8) empfahl eine nach Rom reisende Äbtissin der Fürsorge der wegen ihrer Frömmigkeit gerühmten Adela. 721 besuchte Bonifatius Pfalzel und gewann Adelas Enkel Gregor für Missionsaufgaben. Vermutlich gehörte der Fuldaer Ragyndrudiscodex, mit dem Bonifatius sein Haupt vor den Mördern geschützt haben soll, der genannten Regentrud und gelangte über Pfalzel in Bonifatius' Besitz. - Ihr Heiligenkult scheint auf Pfalzel beschränkt gewesen zu sein.
    D. v. d. Nahmer

    Hlawitschka Eduard: Seite 76, "Die Vorfahren Karls des Großen."

    23 Adela von Pfalzel
    Vgl. bei Nr. 21

    In ihrer Urkunde vom 1. April 732/33, mit der sie - anläßlich der Unterstellung ihrer Klostergründung samt aller Pertinenzien unter das regnum des jeweiligen Trierer Bischofs beziehungsweise unter defensio et mundiburgium der Trierer Kirche - die schon lange vorher vorgenommene Gründung und Besitzausstattung ihres Klosters Pfalzel nochmals verbriefte, nannte sie nämlich auch die Besitzungen, die sie an ihre Gründung geschenkt hatte.
    Adelas Besitztümer lagen im Trierer Gebiet, im östlich anschließenden Moselland und nach Norden sogar über den Zülpichgau hinaus im Maas- und Niederrheingebiet.






    oo Odo vir inluster + 693


    Kinder:
    - Alberich † nach 714/vor 721
    - Gerelind † nach 699
    - Haderich † nach 699




    Literatur:
    Hlawitschka Eduard: Die Vorfahren Karls des Großen. In: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 76 - Werner, Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982 Seite 15,25-35,65,83,99,121,129,132, 175,176-185,188,191-226,233-238,241-247,250-259,262-270,274,280-283,290-292,294,297-300,304, 310,316-325,326-328 -

    Allgemeine Deutsche Biographie - Adela

    Adela: die heilige Adela Das Damenstift zu Pfalzel (1 Stunde unterhalb Trier) führt seinen Ursprung auf die h. A. zurück, die eine Schwester der h. Irmina, Gründerin des Klosters Horreum zu Trier, und angeblich Tochter Dagoberts II. gewesen sein soll Mit gutem Recht sieht man die h. A. in der Aebtissin Addula, welche der h. Bonifacius 722 auf seiner Reise zu den Hessen "in einem Nonnenkloster an der Mosel bei Trier" besuchte und deren 15jährigen Enkel Albericus er damals mit sich nahm. A. war mit einem fränkischen Großen Namens Alberich vermählt gewesen. Ihre Gebeine wurden laut einer Bleiinschrift 1207 in der alten Stiftskirche zu Pfalzel erhoben und befinden sich jetzt in der dortigen Pfarrkirche. — Zur Geschichte ihrer Klosterstiftung, die später aufgehoben und zu einem Mannsstifte umgewandelt wurde, s. Kraus, Bonn. Jahrb. XLII. 122 ff.; Marx, Erzstift Trier III. 466 ff. — Eckhart und Hontheim halten die Stifterin der Abtei zu Pfalzel für dieselbe|Matrone, welche im Leben der h. Gertrud v. Nivelles erwähnt wird, und Mabillon glaubt, sie sei jene Aebtissin Adolana, an welche in den Briefen des h. Bonifacius Elfled und eine andere englische Aebtissin empfohlen werden.



    Jennifer Striewski, Adela von Pfalzel, im Portal Rheinische Geschichte

    Adela von Pfalzel (um 660/675-735), Äbtissin

    Adela von Pfalzel gründete um 700 das Kloster Pfalzel bei Trier, dem sie als erste Äbtissin vorstand. Ihr Gedenktag ist der 24. Dezember.
    Adela wurde um 660/675 vermutlich als Tochter der Irmina von Trier und des fränkischen Seneschalls und Pfalzgrafen Hugobert (gestorben um 697) geboren. Sie entstammte einem führenden austrasischen Adelsgeschlecht und hatte enge Beziehungen zu den Arnulfingern und Pippiniden. Als ihre Schwestern werden Plektrud, Bertrada die Ältere, Regentrud (um 660/665-730/740) und Chrodelinde vermutet, auch wenn diese Familienkonstruktion in der Forschung nicht unwidersprochen geblieben ist. Über ihre Schwester Plektrud war sie mit dem fränkischen Hausmeier Pippin dem Mittleren (Regierungszeit 679-714) verschwägert.
    Vor ihrem Klostereintritt war Adela verheiratet. Ihr Ehemann lässt sich möglicherweise mit dem vir inluster Odo identifizieren. Aus ihrer Ehe ging ein Sohn, Alberich (gestorben nach 714) hervor. Ihr Enkel war Gregor von Utrecht (707-776).
    Nach dem Tode ihres Mannes erwarb Adela um 700 von ihrem Schwager Pippin dem Mittleren durch Gütertausch die Grundherrschaft in Pfalzel und gründete in dem weitgehend erhaltenen ehemals römischen Gebäudeareal aus dem 4. Jahrhundert ein Frauenkloster als Witwensitz. Sie übernahm die Leitung des Klosters, stattete es mit reichen Schenkungen aus und sorgte als Klostergründerin für die Zusammenführung des Konvents und dessen monastische Prägung. Die ersten Nonnen stammten möglicherweise aus Oeren und Nivelles, wohin Adela Beziehungen pflegte. Wahrscheinlich stand das Kloster Pfalzel über Echternach in Kontakt zur angelsächsischen Mission. Für das Jahr 721 ist ein Besuch des angelsächsischen Missionars Bonifatius (672/675-754/755) bezeugt, dem sich bei dieser Gelegenheit Adelas Enkel Gregor anschloss.nach obenAls Eigenkloster verblieb Pfalzel zunächst in der Hand der Klostergründerin; erst 732/733 übertrug Adela das Kloster in ihrem Testament dem Schutz und der Oberherrschaft der Trierer Kirche. Um das Kloster nach ihrem Tode in seinem weiteren Bestand zu sichern, stattete sie es zudem mit weiterem Landbesitz aus.
    Adela starb um 735 und wurde in Pfalzel in der Klosterkirche beigesetzt. Zwischen 1207 und 1802 befand sich ihr Grab im Chor der Stiftskirche. Am 9.8.1802, nach der Aufhebung des Stiftes während der Säkularisation, wurden ihre Gebeine in die Pfarrkirche St. Martin in Pfalzel, 1962 schließlich in die St. Marien-Kirche übertragen.
    Adela wurde nicht generell als Heilige verehrt, ihr Kult beschränkte sich auf Pfalzel. In der St. Marien- und der St. Martin-Kirche in Pfalzel wird ihrer am 3. Januar gedacht.
    In Trier-Pfalzel ist die Adulastraße nach ihr benannt.
    In der hochmittelalterlichen Trierer Tradition (Libellus de rebus Trevirensibus) wurde Adela unzutreffend zu einer Tochter König Dagoberts I. (Regierungszeit 629-639), um die Gründung des Klosters Pfalzel politisch aufzuwerten.

    Quellen
    Libellus de rebus Trevirensibus (MGH XIV, S. 98-106), bearb. von Georg Waitz, Hannover 1883.
    Vita Gregorii abbatis Traiactensis auctore Liudgero (MGH SS XV, S. 63-79), bearb. von Oswald Holder-Egger, Hannover 1887.
    Wampach, Camille, Urkunden- und Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit, Band 1, Luxemburg 1935.

    Literatur
    Bautz, Friedrich Wilhelm, Artikel „Adela", in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon 1 (1990), Sp. 33-34.
    Heyen, Franz-Josef, Das St. Marien-Stift in (Trier-)Pfalzel, Berlin 2005.
    Heyen, Franz-Josef, Untersuchungen zur Geschichte des Benediktinerinnenklosters Pfalzel bei Trier (700-1016), Göttingen 1966.
    Werner, Matthias, Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel, Sigmaringen 1982.

    Online
    Die digitalen Monumenta Germaniae Historica (dmgh) [Für eine Recherche innerhalb der dmgh siehe die jeweiligen Angaben unter der Rubrik Quellen].

    Jennifer Striewski (Bonn), 30.09.2010



    Kinder:
    1. 1. Gerelind gestorben nach 698.
    2. Alberich wurde geboren in 685/690; gestorben in 714/721.
    3. Haderich


Generation: 3

  1. 6.  Hugobert (Sohn von N); gestorben in 697.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Genannt: Köln [50667],Köln,Nordrhein-Westfalen,Deutschland
    • Genannt: Trier [54290],Trier,Rheinland-Pfalz,Deutschland; Einflußbereich der Familie, erstreckte sich über das Trierer Gebiet bis in die Gegenden nördlich von Köln
    • Titel/Amt/Status: 693/694; Seneschall (693/694 bezeugt)
    • Titel/Amt/Status: 697; Pfalzgraf

    Notizen:

    Hugobert Seneschall 693/94 bezeugt
    † wohl 697
    Sohn des N.N.; Enkel des dux Theotar

    Hlawitschka Eduard: Seite 74, "Die Vorfahren Karls des Großen."

    11 Hugobert

    Als Seneschall 693/94 und als Pfalzgraf 697 bezeugt; MG. DD. reg. Franc. e stirpe Merow., hrsg. von K. Pertz, Nr. 66, Seite 58 und Nr., 70, Seite 62. Daß er der Gemahl Irminas von Oeren und der Vater Plektruds, der Gemahlin Pippins des Mittleren war, wurde nach vorausgegangenen Untersuchungen A. Halbedels, Fränkische Studien (wie in Nr. 4), Seite 11-24, schlüssig dargetan von C. Wampach, Echternach 1,1 (wie inn Nr. 4) Seite 113-135; vgl. auch Ders., Irmina von Oeren und ihre Familie (Trierer Zeitschrift 3, 1928), Seite 144ff. und E. Hlawitschka, Zur landschaftlichen Herkunft (wie in Nr. 4), Seite 8ff. - A. Halbedel, Seite 20 Anm. 17, möchte Hugobert als Sohn jenes Hugus oder Chugus aufgefaßt wissen, der um 617 vermutlich austrasischer Hausmeiser war; echte Anhaltspunkte hierfür fehlen jedoch. - Pfalzgraf Hugobert, Irminas Gemahl, wird vielfach mit Bischof Hugobert von Lüttich (701?-727) identifiziert, da die aus dem 12. Jahrhundert stammende 3. Vita S. Huberti in Ausschmückung der älteren Aufzeichnungen diesen Lütticher Bischof vorher comes palatii sein läßt; so zum Beispiel E. Ewig, Trier im Merowingerreich, Trier 1954, Seite 136,141,171 und Ders., Milo et eiusmodi similes (St.- Bonifatius-Gedenkgabe zum 1200. Todestag, Fulda 1954), Seite 423. Dies ist jedoch unmöglich, da Plektrud 706 bereits als filia Hugoberti quondam auftritt - vgl. C. Wampach, Echternach 1, 2, Nr. 14 und 15, Seite 39ff. - und Irmina sogar seit 698 in den Echternacher Urkunden als Witwe und Deo sacrata erscheint. - Von anderen wird Hugobert, der Gemahl Irminas, als "direkter Verwandter, wenn nicht als Vater des gleichnamigen Bischofs von Lüttich" angesehen; so etwa bei C. Wampach, Echternach 1, 1, Seite 130, der hierbei den Vermutungen A. Halbedels, Seite 21, folgt. Neben der Namensgleichheit wird geltend gemacht, daß Bischof Hugobert von Lüttich gerade jene beiden 706 ausgestellten Urkunden Pippins und Plektruds für Echternach (Wampach, Echternach 1, 2, Nr. 14 und 15) als erster Zeuge nach Pippin und Plektrud und deren Sohn Drogo firmiert und dabei vor anderen Bischöfen und weltlichen Großen steht. Das berechtigt aber noch nicht, auf die angegebene Filiation zu schließen. Hätten übrigens die fünf Hugobert-Irmina-Töchter einen Bruder, eben Hugobert, den späteren Bischof von Lüttich, gehabt, so hätten diese fünf Geschwister entsprechend den fränkischen Erbgewohnheiten (vgl. bereits oben bei Nr. 4) nicht als große Landbesitzerinnen auftreten können, als die sie uns bekannt sind. Der Landbesitz Hugoberts und Irminas hätte in die männlichen Hände, das heißt in die Verfügungsgewalt dieses Hugobert und seines Sohnes Florebert, der schließlich (727) seinem Vater im Lütticher Bistum nachfolgte (vgl. L. Duchesnes, Fastres 3 [wie in Nr. 1], Seite 192), übergeben müssen. Man wird in Bischof Hugobert von Lüttich demnach wohl eher als einen Vetter, nicht als Bruder der Hugobert-Irmina-Töchter zu betrachten haben. Ob die Verwandtschaft durch einen Bruder oder durch eine Schwester des älteren Hugobert lief, bleibt unbekannt. Ebenfalls unbestimmt bleibt, ob und wie jener Pfalzgraf Hugbert, der 747 neben Karlmann auftritt (BM² 51), hier einzureihen ist.

    Der Einflußbereich der Familie, die mehrfach führende Positionen besetzte, erstreckte sich über das Trierer Gebiet bis in die Gegenden nördlich von Köln. In denselben zentralen Landschaften begütert wie auch die KAROLINGER, wäre die Verwandtschaft der Irmina von Oeren als eine der mächtigsten Familien innerhalb der austrasischen Führungsschicht anzusehen. Die Familie hatte diese Stellung bereits vor dem Herrschaftsantritt Pippins II. von 679/80 inne.





    oo Irmina † 25.12.704/10


    Kinder:
    - Plektrud um 650 † 725
    670/75 oo Pippin II. der Mittlere 635 oder 640/50 †-16.12.714
    - Adela Äbtissin von Pfalzel um 660 † nach 732
    - Crodelind
    - Regentrud
    - Bertrada die Ältere † nach 721


    Literatur:
    Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 56-57 - Hlawitschka Eduard: Die Vorfahren Karls des Großen. In: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 74 - Werner, Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982 Seite 27,174,213,241,247,250,256,266, 276,279,324,326 -

    Name:
    (Chugoberctus)

    Gestorben:
    wohl 697

    Hugobert heiratete von Oeren, Irmina. Irmina gestorben in 704/710. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 7.  von Oeren, Irminavon Oeren, Irmina gestorben in 704/710.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Trier [54290],Trier,Rheinland-Pfalz,Deutschland; Äbtissin von Oeren

    Notizen:

    Allgemeine Deutsche Biographie - Irmina

    Irmina, die heilige, soll nach älteren Annahmen eine Tochter König Dagoberts I. (622—638) und Stifterin des Klosters Oeren (ad horreum, weil hier königliche Scheunen, Vorraths- oder Kornkammern lagen) zu Trier gewesen sein. Man hat sich dafür namentlich auf eine Schenkungsurkunde Dagoberts I. von 633 berufen, welche durch die ihr von Henschen und Papebroch, wie von den Benedictinern gewidmete Paläographische Untersuchung eine gewisse Berühmtheit erlangt hat, deren Unechtheit aber jetzt längst erwiesen ist (s. Görz, Mittelrhein. Regesten Nr. 73, S. 31). Historisch ist nur festzustellen, daß zu Ende des 7. und zu Anfang des 8. Jahrhunderts eine Aebtissin J. oder Ermina in dem Kloster lebte, von welcher Schenkungsbriefe aus den Jahren 698 (Görz, a. a. O., Nr. 110 u. 111), 699 (ebend. Nr. 113) und 704 (ebend. 114 u. 115) zu Gunsten des von ihr für Bischof Willibrord in Echternach an der Saur (Epternacus) gestifteten Klosters vorliegen. Die im Echternacher goldnen Buch von 1191 (jetzt in Gotha) enthaltene Vita (f. 23) nennt sie gloriosa virgo Irmina primi et inclyti regis Dagoberti fuit de Nanthilde filia, documentirt sich also sofort als ein Elaborat auf Grund der falschen Totationsurkunde von 633. Das von mir herausgegebene Fragment Trierischer Geschichtschreibung aus dem 11. Jahrhundert (Bonn. Jahrb. XLII. 133) läßt sie als Tochter des Königs Dagobert und der Nantild und als Schwester der Regentrudis und Adela, der Aebtissin von Pfalzel, erscheinen. Daß J. das Kloster in Oeren nicht gestiftet, steht urkundlich fest; es bestand schon längere Zeit vor ihr und führte später nur ihren Namen, St. Irmina, weil es ihr ohne Zweifel seinen Hauptbesitz verdankte. Was sonst Trithemius von Irmina's Verlobung, dem Tode ihres Bräutigams u. s. f. zu berichten weiß und ihm Brower (Metropol. eccl. Trev. Irmina 557) nachschreibt, dürfte müßige Erfindung sein. Endlich ist der Nachricht zu gedenken, welche J. in Weissenburg im Unterelsaß sterben läßt und sie als Stifterin auch dieser Abtei bezeichnet. Die Tradd. Wizenburg. ed. Zeuss p. 337 enthalten in dem Reliquienverzeichniß die Angabe: corpus integrum sancte yrmine virgins filie Dagoberti regis, ohne weitere Mittheilungen über das Grab. Solche finden sich dann bei Coccius, Dagobert. c. 18 mit der Grabschrift: Hic reconditum est integrum | corpus b. Irminae virginis filiae | Dagoberti regis Francorum funda | toris huius monasterii. Das Haupt der Heiligen|soll nach Sponheim gekommen sein, was Trithemius Veranlassung gab, von ihr zu sprechen. Die Weissenburger Inschrift, welche auch von Henschen (De Dagoberto libr. II. c. 10—13), Brower (Ann. Trev. Irmina 608) u. s. f. aufgeführt wird, war schon zu Zeiten Laguille's (Hist. d'Alsace Irmina 71) verschwunden. Das Trierische Brevier feiert den Todestag der hl. J. auf den 18. December, doch geben ihn ältere Kalendarien, wie dasjenige des ältesten gedruckten Breviarium Trevirense (Basel 1502) auf den 24. desselben Monats. — Eine handschriftliche Vita s. Irmine auetore Dietr. Hoffmann (17. Jahrh.) bewahrt das Prov. Archiv zu Koblenz.

    Literatur
    Vgl. außer dem oben angeführten Material noch Rettberg, KG. Deutschlands. I. 477. Clouet, Hist. eccl, de la prov. de Trèves, II. 78. 80. Marx, II. 1. S. 461. Liehs, Leb. Trierischer Heiligen, I. 150.



    Jennifer Striewski, Irmina von Trier, im Portal Rheinische Geschichte

    Irmina von Trier (gestorben zwischen 706 und 709), Äbtissin und Heilige

    Irmina von Trier, auch bekannt als Irmina von Oeren, war die zweite Äbtissin des Trierer Klosters Oeren, Stifterin des Klosters Echternach und Gönnerin des Missionars Willibrord (658-739). Ihr Gedenktag ist der 3. Januar (im Bistum Trier und in Luxemburg) beziehungsweise der 24. Dezember.
    Irmina entstammte einem führenden austrasischen Adelsgeschlecht und hatte verwandtschaftliche Beziehungen zu den Arnulfingern und Pippiniden. Ihre Eltern sind nicht bekannt. Vor ihrem Klostereintritt war sie mit dem fränkischen Seneschall und Pfalzgrafen Hugobert (gestorben um 697) verheiratet. Aus der Ehe gingen möglicherweise die Töchter Plektrud, Adela von Pfalzel, Bertrada die Ältere, Regentrud (um 660/665-730/740) und Chrodelinde hervor, jedoch ist diese Familienkonstruktion in der Forschung nicht unwiedersprochen geblieben.
    Seit 697/698 ist Irmina als zweite Äbtissin des um 650 von dem Trierer Bischof Numerian gegründeten Benediktinerinnenklosters Oeren nachgewiesen. Das in unmittelbarer Nachbarschaft großer römischer Getreidespeicher (horrea) im antiken Trierer Hafen erbaute und der Gottesmutter Maria geweihte Frauenkloster war ausschließlich Angehörigen des fränkischen Adels vorbehalten. Unter Irminas Leitung wurde es zu einem kirchlich-kulturellen Zentrum der Stadt; für lange Zeit galt Oeren als das bedeutendste Trierer Nonnenkloster. Irmina war die Nachfolgerin Modestas, der Gründungsäbtissin von Oeren. Sie unterhielt enge Kontakte zu dem angelsächsischen Missionar Willibrord, der zeitweilig den Oerener Nonnen seelsorgerische Betreuung und monastische Unterweisung zukommen ließ. Ihre enge Verbundenheit mit Oeren fand Ausdruck in Irminas reichen Schenkungen an das Kloster.
    Nach dem Tod ihres Mannes stiftete Irmina im Zusammenwirken mit dem Trierer Erzbischof Basin, seinem Neffen Liutwin und mit der Zustimmung ihres Oerener Nonnenkonvents 697/698 ein Benediktinerkloster auf ihrem Eigengut in Echternach, das sie Willibrord, zu dessen wichtigsten Förderern sie zählte, übertrug. Durch Irminas Unterstützung wurde Echternach zu einem festen Standort für die Missionsarbeit und entwickelte sich zu einem seelsorgerischen Zentrum. Außerdem betätigten sich die Mönche in der Armenpflege und Armenfürsorge. 699 schenkte sie dem Kloster Echternach liturgische Gewänder und für den Gottesdienst notwendige Gegenstände, 704 stattete sie es mit weiterem Landbesitz aus. Während Irmina vor allem für die materielle Ausstattung des Klosters sorgte, kam Willibrord wohl die Rolle des geistlichen Gründers zu.nach obenDas genaue Todesdatum Irminas ist ebenso wie ihre letzte Ruhestätte unbekannt, als Todestag gilt der 24. Dezember. Ab 710 erscheint ihre Nachfolgerin Anastasia in den Quellen des Klosters Oeren als Äbtissin, sodass man davon ausgehen muss, dass Irmina vor oder um 710 verstarb. Einer Legende nach wurde sie in der 1284 geweihten Marienkapelle des elsässischen Klosters Weißenburg (Wissembourg) in einem Hochgrab beigesetzt, nachdem ihre Reliquien vorher im Hochaltar der dortigen Kirche aufbewahrt worden waren. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sie in Oeren starb und dort ihre letzte Ruhestätte fand. Die Gesta Treverorum berichten, dass Irmina im 12.Jahrhundert im Kloster Oeren beerdigt war und ihr Grab verehrt wurde. Von hier aus gelangten einige ihrer Reliquien nach Sponheim und Weißenburg, wo noch im 15. Jahrhundert eine Verehrung Irminas nachzuweisen ist.
    Seit dem 11.Jahrhundert wurde Irmina als Tochter Dagoberts I. (Regierungszeit 629–639) sowie Gründerin und Lokalpatronin des Trierer Nonnenklosters Oeren verehrt. Ihr zu Ehren wurde das Kloster in St. Irminen umbenannt. Großen Anteil hieran dürfte die vor 1081 durch den Echternacher Mönch und späteren Abt Thiofrid (Amtszeit 1081/1083-1110) verfasste Vita der heiligen Irmina gehabt haben. Die Vita stellt Irmina als Tochter Dagoberts I. dar, die sich nach dem Tod ihres Verlobten Christus versprochen habe. Unterstützt durch ihren Vater gründete sie der Legende nach das Kloster Oeren und wurde dessen erste Äbtissin. Eine offizielle Kanonisation Irminas ist nicht bezeugt.

    Quellen
    Chronicon Epternacense auctore Theoderico monacho. Vita sanctae Irminae (MGH SS XXIII, S. 48-50), bearb. von Ludwig Weiland, Hannover 1874.
    Gesta Treverorum (MGH SS VIII, S. 111-260), bearb. von Georg Waitz, Hannover 1858.
    Poncelet, Albert (Bearb.), De fontibus Vitae sanctae Irminae, in: Analecta Bollandia 8 (1889), S. 285-286.
    Wampach, Camille (Bearb.), Geschichte der Grundherrschaft Echternach im Frühmittelalter. Untersuchungen über die Person des Gründers, über die Kloster- und Wirtschaftsgeschichte aufgrund des liber aureus epternacensis (698-1222), 2 Bände, Luxemburg 1929-1930.

    Literatur
    Knichel, Martina, Irmina von Oeren. Stationen eines Kultes, in: Crusius, Irene (Hg), Studien zum Kanonissenstift, Göttingen 2001, S. 185-201.
    Schmidt-Sommer, Irmgard Gertrud, Dunkle Zeiten-helle Wege. Frauen des frühen Mittelalters gestalten Kirche und Welt, Trier 1998, S. 113-125.
    Werner, Matthias, Adelsfamilien im Umkreis der Karolinger: die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet, Sigmaringen 1982.
    Werner, Matthias, Zu den Anfängen des Klosters St. Irminen-Oeren in Trier, in: Rheinische Vierteljahrsblätter 42 (1978), S. 1-51.
    Wesseling, Klaus-Gunther, Artikel „Irmina von Trier", in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon 2 (1990), Sp. 1336.

    Online
    Die digitalen Monumenta Germaniae Historica (dmgh) [Für eine Recherche innerhalb der dmgh siehe die jeweiligen Angaben unter der Rubrik Quellen].

    Jennifer Striewski (Bonn), 30.09.2010



    Titel/Amt/Status:
    Zweite Äbtissin des Frauenklosters Oeren (ursprünglich St. Marien, später umbenannt in St. Irminen) in Trier.

    Gestorben:
    25.12.

    Kinder:
    1. Crodelind
    2. Regentrud wurde geboren um 660/665; gestorben in 730/740.
    3. Plektrudis wurde geboren um 650; gestorben in 725; wurde beigesetzt in Köln [50667],Köln,Nordrhein-Westfalen,Deutschland.
    4. 3. von Pfalzel, Adela wurde geboren um 660; gestorben in 735.
    5. Bertrada wurde geboren um 670; gestorben nach 721.


Generation: 4

  1. 12.  N (Sohn von Theotarius).

    Notizen:

    vielleicht Chugus, um 617 Hausmeier in Austrien

    Kinder:
    1. 6. Hugobert gestorben in 697.