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 Bohrer

von Stade, Cunigunde

weiblich um 958 - 997  (39 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Stade, Cunigunde wurde geboren um 958; gestorben am 13 Jul 997 in Bebertal [39343],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Gräfin von Walbeck

    Notizen:

    Cunigunde von Stade
    Gräfin von Walbeck
    um 958-13.7.997 Burg Germersleben
    Tochter des Grafen Heinrich I. der Kahle von Stade aus dem Hause der UDONEN aus seiner 1. Ehe mit der Judith von Rheinfranken, Tochter von Graf Udo von der Wetterau

    Brandenburg Erich: Tafel 3 Seite 6, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    VIII. 20. KUNIGUNDE
    * ca. 950, + 997 13. VII.
    Gemahl:
    ca 970
    SIEGFRIED, Graf von Walbeck + 990 15. III.

    Anmerkungen: Seite 126
    VIII. 20. Kunigunde

    Thietmar 4, 11 Todeszeit 4, 26 [VIII 23]

    Thiele Andreas: Tafel 216, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    KUNIGUNDE + 997
    oo SIEGFRIED I. Graf von Walbeck + 991

    Werner Karl Ferdinand: Seite 477, "Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)"

    21-26
    Zu den Angehörigen des Hauses der "Grafen von Stade" ist zunächst auf ein Mißverständnis von Brandenburg aufmerksam zu machen (Hinweis meines Assistenten, Herrn Atsma): Brandenburg hat Thietmar IV, 25 so aufgefaßt, als sei die dort genannte Adela/Ethela Gattin Heinrichs II. von Stade. Diese Tochter des Grafen Gero war aber Gattin des Grafen Siegfried von Stade. Damit nicht genug, bringt Brandenburg die gleiche Adela, mit demselben Terminus ante der Eheschließung "vor 994" zu Siegfried noch einmal! Im übrigen habe ich die Daten im Anschluß an das Buch von Richard G. Hucke, Die Grafen von Stade 944-1144, Stade 1956, in folgenden Punkten berichtigt:
    Durch das berichtigte Todesdatum von Heinrichs II. Vater Heinrich (siehe oben Anmerkung VII, 14) ergibt sich c 975/76 als Zeitpunkt des Regierungsantritts Heinrichs II. Seine bei Brandenburg nicht erwähnte Frau hieß Mechthild, stammte aus Schwaben und starb an einem X 19 (Hucke 16).
    Das Ehedatum seiner Schwester Kunigund ist gegenüber "c 970" bei Brandenburg zu präzisieren auf 972 Ende (Hucke 24, der als Geburtsjahr dieser Mutter Thietmars von Merseburg c 959/60 annimmt, während Brandenburg an c 950 gedacht hatte). Kunigunds Gemahl, Graf Siegfried von Walbeck, starb 991 III 15, nicht 990 III 15, wie Brandenburg angibt (Hucke 25). -
    Siegfried folgte seinem 1016 verstorbenen Bruder, Heinrich II., durch die 1017 erfolgte kaiserliche Verleihung (Hucke 16) in der Grafschaft zwischen Niederelbe und Niederweser, die, wie wir schon oben Anmerkung VII, 14 erwähnten, nach dem späteren dauernden Sitz der Grafen "Grafschaft Stade" genannt wird.
    Nicht in dieser Grafschaft war, im Gegensatz zur Angabe Brandenburgs VIII, 19, Udo, der zweitälteste der Brüder, Graf. Von ihm stammen die späteren Grafen von Catlenburg ab (Hucke 16-20).
    Siegfried, den Brandenburg unnötig "Siegfried II." nennt, starb 1037, aber nicht am 1. Mai, wie Brandenburg angibt, sondern am 6. Januar (Hucke 21, Anmerkung 119, wo Lappenbergs Angabe MG SS 16, 379 berichtigt wird, der Brandenburg offenbar gefolgt war). Für seine Gattin Adela gibt Hucke 21, Anmerkung 120 den bei Brandenburg fehlenden Todestag V 1.
    Zu streichen ist endlich die von Brandenburg VIII, 24, wenn auch mit Fragezeichen, aufgeführte Hildegard, Gattin Herzog Bernhards von Sachsen. Sie ist die Tochter ihrer gleichnamigen Mutter, der zweiten Gemahlin Heinrichs I. "von Stade" (Hucke 15,26), hat also mit der karolingischen Abkunft, die dem Grafenhause ja durch Heinrichs erste Gattin Judith zugeführt wurde, nichts zu tun.

    Hucke, Richard: "Die Grafen von Stade 990-1144"

    Der berühmteste Sohn aus Cunigundes Ehe mit dem Grafen Siegfried von Walbeck, der Geschichtsschreiber Thietmar, wurde als ihr dritte Sohn am 25. Juli 975 geboren. Cunigunde heiratete erst Ende des Jahres 972. Da sie nach dem sonst zuverlässigen Dyptichon als jüngere Schwester der Äbtissin Hathui erscheint, ist es ausgeschlossen, dass Thietmars Angabe über das Alter der Äbtissin, die nach ihm im Jahre 973 kaum 12 Jahre alt gewesen sein soll, stimmt. Wäre Hathui wirklich so jung gewesen, hätte ihre noch jüngere Schwester Cunigunde bereits im Alter von 11 Jahren ihren ersten Sohn geboren. Es ist daher anzunehmen, dass sowohl Cunigunde, als auch Hathui im Jahre 973 etwa 14-15 Jahre alt waren.
    Thietmars Mutter starb am 13. Juli 997. Der Großvater Siegfrieds, Luder, fiel zusammen mit seinem Stader Namensvetter 929 bei Lenzen. Luders Sohn Lothar beteiligte sich 941/42 am Aufstand gegen OTTO DES GROSSEN, erlangte aber wieder die Gunst des Kaisers. Er ist der Gründer des Stiftes Walbeck.
    Aus Cunigundes Ehe mit Siegfried gingen fünf Söhne hervor:
    Heinrich folgte seinem Vater in der Grafschaft, Friedrich wird vom sächsischen Annalisten als Burggraf von Magdeburg bezeichnet, obwohl Thietmar selbst seinen Bruder niemals als solchen erwähnt. Aber vielleicht hat Friedrich das Amt erst nach dem Tode des Bischofs erhalten. In diesem Zusammenhang sei eine wenig beachtete Sache vermerkt, die das Verhältnis der WALBECKER zum Magdeburger Kloster Berge erläutert. Auf Betreiben Siegfrieds, der dort von 1009-1022 Abt war, stifteten Thietmar, Heinrich und Friedrich drei Hufen und wurden in die Brüderschaft des Klosters aufgenommen. Als dritter Sohn Cunigundes folgt Thietmar, der 1009 von König HEINRICH II. zum Bischof des wiedererrichteten Bistums Merseburg ernannt wurde. Er starb 1018. Sein jüngerer Bruder Siegfried, Abt im Kloster Berge, wurde 1022 Nachfolger seines Vetters auf dem Bischofsstuhl von Münster (+ 1032). Der fünfte Sohn endlich, Bruno, war von 1034-21. August 1049 Bischof von Verden. Bruno bekämpfte mit seinem Onkel, Graf Siegfried von Stade, und dessen Sohn Luder-Udo, den Bremer Erzbischof Bezelin Aldebrand, einen der schärfsten Gegner des STADER Grafenhauses.
    Als sechtes Kind aus der Ehe Cunigundes mit Siegfried von Walbeck nennt der Sächsische Annalist einmal eine Oda. An einer anderen Stelle zählt er wie die Magdeburger Annalen, nur die fünf Söhne auf. Aus weiteren Erwägungen geht hervor, dass diese Oda und ihr Vater Siegfried wesentlich später gelebt haben müssen. Siegfried starb 991, demnach könnte Oda noch 992 geboren sein. Aber andererseits soll sie die Mutter Gebhards von Heinsberg sein, der frühestens 1108 [Albert 1144 p 326 gibt zwar an, dass Irmgard erst nach dem Tode ihres Sohnes Heinrich von Stade, das heißt nach 1128, wieder heiratet. Dagegen wendete Bollnow p 20 mit Recht ein, dass Irmgard, wenn wir Heinrichs Geburt 1102 ansetzen, bei der Geburt ihrer Tochter Ude/Oda, die dann erst um 1130 geboren wurde, bereits 45-50 Jahre alt gewesen sei. Gänzlich unmöglich wäre dann auch, dass Irmgards Sohn aus ihrer 2. Ehe (mit Gerhard) bereits als 7/8-jähriger 1137 auf LOTHARS Italienzug in Bari fiel. Wir setzen deshalb Irmgards zweite Ehe um 1108 an.] die Witwe des 1106 verstorbenen Markgrafen Luder-Udo III. von Stade, Irmgard heiratet, während ein anderer Sohn Odas, namens Goswin von Heinsberg, als Vater des berühmten Philipp von Heinsberg Erzbischof von Köln (1167-1191) bekannt ist [Oda wird als Großmutter des Kölners genannt in den Regesten der Erzbischöfe von Köln, 952 zu 1170 ed. Kipping; vgl. Lacomblet I 436]. Oda kann deshalb erst um 1100 gelebt haben und ihr Vater muß ein jüngerer Siegfried von Walbeck sein [Wie erwähnt, spricht der A S zu 1032 und 1049 von einer Judith als Frau Siegfrieds I. Vielleicht heißt die Frau des jüngeren Siegfried so.].
    Wahrscheinlich ist es der in einer Urkunde von 1087 auftretenden Graf Siegfried. Wie dieser verwandtschaftlich mit seinem Namensvetter zusammenhängt, konnte noch nicht sicher geklärt werden. Vermutlich war er ein Enkel des älteren Siegfried, das heißt, ein Sohn Heinrichs. Starke stellt einen großem Teil des Walbecker Eigengutes bei ihm fest.

    Nach dem Tode ihrer Schwiegermutter Mathilde setzte die Erbauseinandersetzung ein, da Lothar und Siegfrieds Söhne zu gleichen Teilen erbten. Lothar versuchte, Kunigunde um das Erbe zu bringen. Es bedurfte des kaiserlichen Eingreifens, um sie wieder in ihren rechtmäßigen Besitz zu setzen.

    Thietmar von Merseburg: Seite 132,140,154, "Chronik"

    Außer seiner Gattin Kunigunde [von Stade, Thietmars Mutter. Vgl. Stammtafel] beweinte ihn seine in vorbildlicher Rechtschaffenheit ehrwürdige Mutter Mathilde, die ihm bald nachfolgen sollte. Ja, sie erwartete nun, all ihres Trostes beraubt, in tiefer Trauer ihren letzten Tag und ging am 3. Dezember des gleichen Jahres gläubig ein zu Christus, im Jahre 996 der Fleischwerdung des Herrn. Mein Oheim Liuthar [später Markgraf der sächsischen Nordmark, Bruder Siegfrieds von Walbeck, vgk. III, 9.] aber, unser Miterbe zu gleichen teilen, erneuerte meiner Mutter den alten Schmerz und fügte ihr viel Leid zu; obwohl sie von ihrer Mutter seiner starken Hut anvertraut war, suchte er sie doch aller Besitzungen Siegfrieds zu berauben. Aber wozu sich dabei aufhalten? Des Kaisers Hilfe gab ihr alles zurück.
    Meine Mutter gab, schmerzlichst erschüttert, für die Befreiung ihrer Brüder alles, was sie besaß oder irgendwie aufbringen konnte. Da Siegfried keinen Sohn hatte, bat mer meine Mutter, ihm mit einem ihrer Söhne zu helfen. In der Absicht, diese dringende Bitte zu erfüllen, schickte sie sogleich einen Boten zu Abt Rikdag, um mit dessen Erlaubnis meinen Bruder Siegfried zu holen.
    Neun Tage nach diesem blutigen Überfall starb meine Mutter Kunigunde am 13. Juli in der Burg Germersleben [11 Zage später! - bei Markt-Alvensleben].

    972 oo Siegfried Graf von Walbeck - 15.3.991
    Kinder:
    - Heinrich Graf von Walbeck 973-25.11.
    - Friedrich Burgraf von Magdeburg 974- nach 1012
    - Thietmar Bischof von Merseburg (1009-1018) 25.7.975-1.12.1018
    - Siegfried Bischof von Münster (1022-1032) - 27.11.1032
    - Brun II. Bischof von Verden (1034-1049) - 20.8.1049

    Literatur:
    Annalen von Magdeburg ad a. 968 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 38 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 3 Seite 6 - Eickhoff Ekkehard: Theophanu und der König. Otto III. und seine Welt. Klett-Cotta Stuttgart 1996 Seite 440 - Hucke, Richard: Die Grafen von Stade 990-1144, Stade 1956 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 216 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 108,132,140,154,216,292,390,448 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Seite 477 -

    Gestorben:
    Burg Germersleben

    Cunigunde heiratete von Walbeck, Siegfried in 972. Siegfried (Sohn von von Walbeck, Lothar II. und von Arneburg, Mathilde) wurde geboren in 945/950; gestorben am 15 Mrz 991 in Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. von Walbeck, Heinrich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 973; gestorben in 1002.
    2. 3. von Walbeck, Friedrich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 974; gestorben nach 1012.
    3. 4. von Merseburg, Thietmar  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Jul 975 in Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; gestorben am 1 Dez 1018 in Merseburg [06217],Saalekreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland; wurde beigesetzt in Merseburg [06217],Saalekreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland.
    4. 5. von Walbeck, Siegfried  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 27 Nov 1032.
    5. 6. von Verden, Brun II.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 980; gestorben am 20 Aug 1049.


Generation: 2

  1. 2.  von Walbeck, Heinrich Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Cunigunde1) wurde geboren in 973; gestorben in 1002.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Graf von Walbeck

    Notizen:

    Heinrich
    Graf von Walbeck
    973-25.11.1002/nach 1014
    Ältester Sohn des Grafen Siegfried von Walbeck und der Kunigunde von Stade, Tochter von Graf Heinrich I. der Kahle

    Brandenburg Erich: Tafel 3 Seite 7, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    IX. 34. HEINRICH, Graf von Walbeck
    * ..., + nach 1014
    Anmerkungen: Seite 130
    IX. 34. Heinrich
    Thietmar 4, 26; zuletzt 1014 ib. 7,6, siehe Hirsch 1, 324

    Thiele Andreas: Tafel 219, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    HEINRICH + 1002 gefallen
    Gegner des Onkels

    Schölkopf, Ruth: "Die sächsischen Grafen 919-1024"

    Heinrich übernahm den Magdeburger Annalen zufolge die Grafschaft seines Vaters, die vermutlich im Nordthüringgau lag. 998 unterstützte er zusammen mit seinem Bruder Friedrich den Vetter Werner bei der Entführung Liutgards von Meißen aus dem Stift in Quedlinburg nach Walbeck. 1004 beteiligte er sich am Feldzug HEINRICHS II. nach Böhmen. Am zweiten abenteuerlichen Unternehmen seines Vetters Werner nahm er nicht teil, denn er wurde 1014 beauftragt, das Strafverfahren gegen Werner einzuleiten, der sich auf dem Reichstag zu Allstedt verantworten sollte. Auf Bitten seines Bruders Thietmar und mit Einwilligung seines Bruders Friedrich vermachte er sein Gut zu Thundersleben der Merseburger Kirche.

    Thietmar von Merseburg: Seite 156,258,360, "Chronik"

    998
    Nun fand in Derenburg [998] ein Landtag der Äbtissin Mathilde [von Quedlinburg. 997 während OTTOS III. Romzug Regentin (matricia). E.E. Stengel, Die Grabschrift der ersten Äbtissin von Quedlinburg. Dt. Archiv 3 (1939).] mit allen Großen statt. Währenddessen erstieg Werner mit meinen Brüdern Heinrich, Friedrich [Heinrich, Graf von Walbeck; Friedrich, später Burggraf von Magdeburg] und anderen trefflichen Rittern die Burg - ich glaube, nicht auf Rat seines Vaters, sondern aus Liebe zu dem Mädchen und aus Furcht vor offenkundigem Schimpf -, entführte seine Braut trotz ihres Widerstrebens und Klagens gewaltsam und erreichte mit den Seinen froh und wohlbehalten Walbeck.
    1004
    Mein Bruder, Graf Heinrich, dessen Vasall er war, mußte die Leiche Hemuzos mit Geld lösen und brachte ihn heim.
    1014
    Zur Durchführung dieses Beschlusses wurde gleich mein Bruder, Graf Heinrich, abgesandt und die Aufforderung erlassen, man solle sich zu Allstedt zur öffentlichen Verhandlung einfinden. Er war schon unterwegs, als die Grafen zurückkehrten und dem Caesar das Geschehene meldeten.

    Hirsch, Siegfried: Band 1 Seite 294,324, "Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II."

    1004
    Später, aber noch während Thietmars Regierung, verlieh Graf Heinrich, dessen Bruder, mit Bestimmung des anderen Bruders Friedrich (Burggrafen von Magdeburg) ein Gut Tundersleben der Kirche.
    Unter unsäglichen Schwierigkeiten, welche die Schlechtigkeit der Wege veranlaßte, gelangte man wahrscheinlich schon zu Ende des September vor Budissin (Bautzen) an. Die Stadt hatte polnische Besatzung und mußte belagert werden. Hemuza, ein tapferer Vasall des Grafen Heinrich von Walbeck, hatte die Feinde bis unter die Mauer verfolgt; da zerschmetterte ihm ein Mühlstein das durch den Helm verwahrte Haupt; die barbarischen Feinde zogen den Leichnam höhnend in die Stadt; aber der Lehnsherr des Gefallenen löste ihn aus und brachte ihn in die Heimat zurück [Das: Hemuko laic. et occius zum 24. April des Necrol. Luneb. (Wedekind, Noten III, 30) bezieht sich nicht auf ihn. - Ist jener Hemuzo derselbde, den wir 981 beim Erzbischof Athalbert finden (Thietm. III, 8)?].

    Literatur:
    Annalen von Magdeburg ad a. 968 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 38,51 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 3 Seite 7 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II., Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 Band 1 Seite 294,324 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 219 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 156,258,292,360 -

    Gestorben:
    25.11.1002 ? nach 1014 ?


  2. 3.  von Walbeck, Friedrich Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Cunigunde1) wurde geboren in 974; gestorben nach 1012.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Magdeburg [39104],Magdeburg,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Burggraf von Magdeburg
    • Titel/Amt/Status: Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Graf von Walbeck

    Notizen:

    Friedrich
    Graf von Walbeck
    Burggraf von Magdeburg
    974- nach 1012
    2. Sohn des Grafen Siegfried von Walbeck und der Kunigunde von Stade, Tochter von Graf Heinrich I. der Kahle

    Brandenburg Erich: Tafel 3 Seite 7, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    IX. 33. FRIEDRICH, Burggraf von Magdeburg
    * ..., + nach 1012
    Gemahlin:
    TIETBERGA

    Anmerkungen: Seite 130
    IX. 33. Friedrich

    Ann. Saxo 998, S. S. 6, 643. Er muß nach Thietmar 1,7 noch 1012 gelebt haben.

    Gemahlin:
    Tietberga, Ann. Saxo 1049, S. S. 6, 688;
    sie war danach wiedervermählt mit einem hessischen Edlen, siehe Hirsch 1, 294.

    Thiele Andreas: Tafel 219, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    FRIEDRICH + nach 1012

    Graf von Walbeck, Burggraf von Magdeburg
    Mitmörder Dedis I. von Merseburg, daher abgesetzt zusammen mit seinem Cousin

    Schölkopf, Ruth: "Die sächsischen Grafen 919-1024"

    Friedrich unterstützte seinen Vetter Werner bei dessen Unternehmungen und wurde wegen seiner Beteiligung an der Ermordung Dedis I. von Wettin mit dem Cousin abgesetzt.

    Hirsch, Siegfried: Band 1 Seite 294, "Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II."

    1004
    Später, aber noch während Thietmars Regierung, verlieh Graf Heinrich, dessen Bruder, mit Bestimmung des anderen Bruders Friedrich (Burggrafen von Magdeburg) ein Gut Tundersleben der Kirche.

    oo 1. Thietberga
    (2. oo hessischer Edler unbekannten Namens)

    Kinder:
    1. Ehe
    - Konrad Burggraf von Magdeburg
    2. Ehe
    - Meinfried Burggraf von Magdeburg - 1080

    Literatur:
    Annalen von Magdeburg ad a. 968 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 38,51,67 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 3 Seite 7 - Brüsch, Tania: Die Brunonen, ihre Grafschaften und die sächsische Geschichte. Herrschaftsbildung und Adelsbewußtsein im 11. Jahrhundert. Matthiesen Verlag Husum 2000 Seite 182 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II., Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 Band 1 Seite 294 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 18,156,158,292,298 -


  3. 4.  von Merseburg, Thietmarvon Merseburg, Thietmar Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Cunigunde1) wurde geboren am 25 Jul 975 in Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; gestorben am 1 Dez 1018 in Merseburg [06217],Saalekreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland; wurde beigesetzt in Merseburg [06217],Saalekreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Chronist
    • Titel/Amt/Status: Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Propst von Walbeck
    • Titel/Amt/Status: 1009-1018, Merseburg [06217],Saalekreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Bischof von Merseburg

    Notizen:

    Thietmar von Walbeck
    Bischof von Merseburg (1009-1018)
    25.7.975 Walbeck a.d. Aller - 1.12.1018 Merseburg Begraben: Merseburg Dom
    3. Sohn des Grafen Siegfried von Walbeck und der Kunigunde von Stade, Tochter von Graf Heinrich I. der Kahle

    Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 694

    Thietmar, Bischof von Merseburg seit 1009 und Geschichtsschreiber
    * 25. Juli 975, + 1. Dezember 1018 Begraben: Merseburg

    [1] LEBEN

    Thietmar entstammte der Familie der Grafen von Walbeck als dritter Sohn Graf Siegfrieds (+ 991) und seiner Gemahlin Kunigunde. Er war verwandt mit STADER Grafen, den BILLUNGERN, den EKKEHARDINERN, verfügte aber auch außerhalb Sachsen über einflußreiche Verwandte wie die KONRADINER oder die Markgrafen von Schweinfurt. Das Wissen um seine Herkunft und hochadlige Verwandtschaft hat sich in Thietmars Chronik vielfach niedergeschlagen. Seine erste Erziehung erhielt Thietmar, der für die geistliche Laufbahn vorgesehen wurden bei seiner Großtante Emnild im ottonischen Familienstift Quedlinburg. Im Jahre 990 wurde er ins Magdeburger Domstift aufgenommen; aus diesem Anlaß stiftete sein Vater den Magdeburger Kanonikern ein zweitägiges convivium. Der Verbundenheit gegenüber Magdeburg gab er in seiner Chronik später vielfach Ausdruck, nicht zuletzt durch zahlreiche Memorien verstorbener confratres. Durch die Vermittlung des Magdeburger Erzbischof Tagino bei HEINRICH II. erreichte Thietmar 1009 die Promotion auf den Merseburger Bischofssitz, obgleich er kein Mitglied der königlichen Hofkapelle gewesen war. Thietmars Wirken als Bischof war geprägt von den Problemen um die Wiederherstellung des Bistums Merseburg, dem nach seiner Meinung weiterhin Besitzungen vorenthalten wurden, sowie von überaus häufigen Aufenthalten des Königshofes in Merseburg. Thietmar gehörte zu den Sachsen, die HEINRICH II. gegen Boleslaw Chrobry nachdrücklich unterstützten, von Vorbehalten wegen seines Bündnisses mit den Lutizen abgesehen.

    [2] WERK

    Thietmars Chronik stellt als historische Quelle wohl einen Glücksfall dar, ist als literarische Leistung aber alles andere als unumstritten. Geschrieben für die Nachfolger im Bischofsamt, bietet sie einmal eine detaillierte und parteiische Geschichte der Einrichtung, Aufhebung und Wiedererrichtung des Bistums Merseburg. In dieser Hinsicht ist sie pragmatische Geschichtsschreibung, die Argumente gegen zukünftige Angriffe auf Status und Besitz des Merseburgs bereitstellt. Zugleich ist sie aber auch Zeugnis für Thietmars Geschichtsauffassung, die das Geschehen um die Einrichtung und Aufhebung eines Bistums als Einwirken Gottes begreift, so etwa die Niederlage von Cotrone (982, Capo Colonne) und den Slavenaufstand (983) als Folgen der "Sünde" der Zerstörung des Bistums Merseburg (981). Für die Reichsgeschichte seit den 80-er Jahren des 10. Jh. liefert die Chronik wertvolle Informationen, für die Zeit HEINRICHS II. gewinnt sie geradezu den Charakter einer Leitüberlieferung. Trotz einer deutlichen Affinität namentlich zur Politik HEINRICHS II. bewahrt Thietmar sich genügend Unabhängigkeit, um auch andere Meinungen zu Wort kommen zu lassen. Dies ist nicht zuletzt dadurch begründet, dass seine Urteile seiner Amtsstellung, seiner adligen Herkunft und seinen religiösen Auffassungen verpflichtet sind. Kaum ein Geschichtsschreiber seiner Zeit läßt unmittelbaren Einblick in die Gedankenwelt und Mentalität eines hochadligen Klerikers zu als dieser sächsische Grafensohn, der nach eigener Aussage klein, unansehnlich und im Gesicht entstellt war. Zwar ist seine Religiösität geprägt von Angst vor Strafe und Verdammnis, vom Glauben an Vorzeichen, Visionen und Erscheinungen, doch ist auffällig, wie durchgehend er religiösen und kanonischen Verhaltensmustern Priorität zubilligt, auch und gerade wenn sie mit adligen oder politischen Vostellungshorizonten in Konflikt geraten. Immer wieder unterbricht er seinen Erzählfluß, um seine Verpflichtung zum Gedenken an verstorbene Verwandte, Freunde oder confratres auch in der Geschichtsschreibung zu erfüllen. Die Angst um sein Seelenheil ist allgegenwärtig und wird nur durch die Gewißheit gemildert, durch fromme Werke Sünden ausgleichen zu können, indem er anderen Gebetshilfe leistet. Zahlreiche exempla dieser Thematik lassen erkennen, wie Thietmar seine diesbezügliche Seelsorge betrieben haben wird. Erhalten hat sich der Codex, dem Thietmar seine Verpflichtungen zum Gebetsgedenken anvertraute. Zur Teigiturinitiale trug er wohl eigenhändig eine Gebetsbitte für sich ein: "Sacerdos Dei, reminiscere Thietmari fratris tui peccatoris et indigni". In das Necrolog dieses Codex ließ Thietmar auch mehrere 100 Namen einschreiben, die wohl HEINRICH II. aus Quedlinburg nach Merseburg transferieren ließ.

    Editionen:
    Die Chronik des Bf.s Th. v. M. und ihre Korveier Überarbeitung, hg. R. Holtzmann (MGH SRG NS 9, 1955) - Faks.-Ausg.: Die Dresdner Hs. der Chronik des Bf.s Th. v. M., hg. L. Schmidt, 1905 - Die Totenbücher v. Merseburg, Magdeburg und Lüneburg, hg. G. Althoff-J. Wollasch (MGH LM NS 2, 1983).

    Literatur:
    R. Holtzmann, Über die Chronik Th.s v. M., NA 50, 1935, 159-209 - H. Lippelt, Th. v. M. (Mitteldt. Forsch.en 772, 1973) - G. Althoff, Adels- und Kgs.familien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung (Münstersche MA-Schrr. 47, 1984) - E. Karpf, Von Widukinds Sachsengesch. bis zu Th.s Chronicon (Sett. cent. it. 32, Bd. 2, 1986), 547-580 - K. Görich, Otto III. Romanus Saxonicus et Italicus, 1993, 62-86 - H. Hoffmann, Mönchskg. und rex idiota. Studien zur Kirchenpolitik Heinrichs II. und Konrads II. (MGH Studien und Texte 8, 1993), 151-176 - Herrschaftsrepräsentation im otton. Sachsen, hg. G. Althoff-E. Schubert (VuF [im Dr.]) [Beitr. von G. Althoff, E.-D. Hehl].

    Brandenburg Erich: Tafel 3 Seite 7, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    IX. 35. THIETMAR, Propsst in Walbeck 1002, Bischof von Merseburg 1009
    * 975 25. VII., + 1018 1. XII.

    Anmerkungen: Seite 130
    IX. 35. Thietmar
    siehe F. Kurze, Einleit. z. s. Ausgabe Thietmars S. IX.

    Althoff Gerd: Seite 336, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    B 174 Lü:
    1.12. Tithmarus eps + 1018 Merseburg
    Me: 1.12. Thietmarius Merseburg(ensis) eps
    Me: 24.4. ordinatio Thietmaari praesulis

    Thietmar war als Angehöriger des WALBECKER Grafenhauses wie seine ebenfalls ins Lüneburger Necrolog eingetragenen Brüder Siegfried von Münster (B 171) und Brun von Verden (B 104) mit den BILLUNGERN verwandt; vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 81; Lippelt, Thietmar von Merseburg, S. 48.
    Im Zusammenhang der Ostpolitik erwies sich Thietmar als entschiedener Anhänger HEINRICHS II. und als Gegner der sächsischen Opposition gegen die Polenkriege, der auch die BILLUNGER angehörten; s. oben S. 105 ff.
    Beide Einträge ins Merseburger Necrolog gehören nicht der Ergänzungsschicht an.
    Wellmer, Persönliches Memento, S. 61 ff. hat das gesamte Necrolog als ein Zeugnis des persönlichen Gedenkens des Merseburger Bischofs interpretiert. Diese Interpretation ist jedoch nur für die Einträge zu halten, die nicht zur Ergänzungsschicht gehören: s. dazu oben S. 228 ff.
    Zur Rolle Thietmars bei der Übertragung der ottonischen Gedenktradition von Quedlinburg nach Merseburg, s. oben S. 193.
    Zu Thietmars Werdegang und zu seiner historiographischen und politischen Bedeutung vgl. Lippelt, Thietmar von Merseburg, mit der älteren Literatur sowie neuerdings Goez, Gestalten des Hochmittelalters, S. 70 ff.

    Thiele Andreas: Tafel 219, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    THIETMAR "VON MERSEBURG"
    * 975, + 1018

    1002 Probst von Walbeck, steht mit den Brüdern jahrelang gegen den Onkel, der ihnen das erbe vorenthält; 1009 Bischof von Merseburg, muß für das wiedererrichtete Bistum mit seinem Vermögen bürgen und steht besonders gegen die Erzbischöfe von Magdeburg und die Bischöfe von Naumburg, aus deren Bistümern Merseburg wieder herausgenommen wurde; wichtige Stütze Kaiser HEINRICHS II. in den Kriegen gegen Polen; bedeutender Gelehrter und berühmter und wichtigster Chronist der gesamten OTTONEN-Zeit, ist mit großer Detailfülle unersetzlich.

    Thietmar wurde in den Domstiften von Quedlinburg und Magdeburg erzogen und dort mit Brun von Querfurt bekannt. 1002 in Allstedt zum Priester geweiht, wurde er Probst zu Walbeck und erhielt am 20.4.1009 von König HEINRICH II. das 981 aufgegebene, 1004 wiederhergestellte Bistum Merseburg. Er mußte für das wieder errichtete Bistum mit seinem Vermögen bürgen und stand besonders gegen die Erzbischöfe von Magdeburg und Bischöfe von Naumburg, aus deren Bistümern Merseburg wieder herausgenommen wurde. Er war eine wichtige Stütze Kaiser HEINRICHS II. in den Kriegen gegen Polen. In seiner zwischen 1012 und 1018 verfaßten Chronik behandelte Thietmar die Zeit von HEINRICH I. bis 1018 vor allem auf Grund eigener Erlebnisse sowie der mündlichen Tradition, wobei ihm die weitreichenden Verbindungen seiner Familie nützten, und der schriftlichen Überlieferung. Thietmar, der die slawische Sprache verstand und als Haupt eines auch slawische Gebiete umfassenden Bistums vielfachen Kontakt mit Slawen hatte, schilderte mehrfach Bräuche und die Bekämpfung namentlich der Elbslawen durch deutsche Feudalherren. Die mit Stolz auf das sächsische Herrscherhaus geschriebene Chronik, deren Inhalt im wesentlichen als gesichert gilt und besonders für die Zeit OTTOS III. und HEINRICHS II. ergiebig ist, befruchtete die nachfolgende mittelalterliche Geschichtsschreibung in Sachsen in hohem Maße.

    Finckenstein Fink von: Seite 123-125, "Bischof und Reich"

    Die Vorgänge um die Erhebung von Wigberts Nachfolger kennen wir aus dessen eigenem Bericht. Danach haben, als der Tod Wigberts absehbar wurde, Beratungen wegen dessen Nachfolge zwischen HEINRICH II. und Erzbischof Tagino von Magdeburg stattgefunden. Taginos Vorschlag, Thietmar zu ernennen, fand zunächst die Zustimmung des Königs. Als Wigbert dann aber drei Monate nach dieser Besprechung starb, hatte HEINRICH II. die Absicht, Ethelgero cuidam bene merito das Bistum zu übertragen. Leider verlautet über diesen Gegenkandidaten in den Quellen sonst nichts, so dass eine Beurteilung der Gründe für diese Meinungsänderung des Königs, die Thietmarinstinctu quorundam zuschreibt, nicht möglich ist. Auf die energische Intervention Taginos hin entschied sich der König dann schließlich doch für Thietmar und beschied diesen zu sich nach Augsburg. Dort hat sich der Kandidat zunächst auf Befragung hin grundsätzlich mit einer "Unterstützung der Merseburger Kirche aus seinem Erbgut" einverstanden erklären müssen. Erst dann erfolgte, am 19. April 1009, in Gegenwart des Königs seine Wahl und Investitur, nach welcher er wenige Tage später, am 24. April, in Neuburg an der Donau von Erzbischof Tagino unter Assistenz von vier weiteren Bischöfen geweiht wurde.
    Thietmar (1009-1018), Sohn des Grafen Siegfried von Walbeck und der Kunigunde aus dem Hause der Grafen von Stade, gehörte abstammungsmäßig der höchsten Adelsschicht des Reiches an, deren "mehrstämmige" verwandtschaftliche Beziehungen in ihrer Bedeutung für das Zusammenwachsen des Reiches am Beispiel Thietmars schon behandelt worden sind. Dem Rang von Thietmars eigener Familie entsprach es dann auch, dass außer ihm noch zwei seiner Brüder Bischöfe wurden, Siegfried von Münster und Brun von Verden. Einer seiner Vettern wurde königlicher Kapellan und italienischer Kanzler HEINRICHS II.
    Am 25. Juli 975 geboren und von Bischof Hildeward von Hildesheim getauft, der ihn später auch firmte, erhielt Thietmar seine Ausbildung zunächst in Quedlinburg, den, seit 990, im Magdeburger Domstift, wo Brun von Querfurt, der spätere Preußenmissionar und Bischof sein Mitschüler wurde, der ihm auch verwandtschaftlich verbunden war. Im Jahre 1002 erwarb er mit Zustimmung aller Miterben die Propstei des Familienstiftes Walbeck, an dem er seit dem Tode seines Vaters erblich beteiligt war. Seine Priesterweihe erhielt Thietmar 1004 in Allstedt durch Erzbischof Tagino in Gegenwart HEINRICHS II., der dem Geweihten eine wertvolle Kasel schenkte. Hier werden schon die Beziehungen zu Tagino sichtbar, die dann 1009 bei Thietmars Promotion eine Rolle gespielt haben. Da in Thietmars eigenem Bericht von nahen persönlichen Beziehungen zu HEINRICH II. nirgends die Rede ist, wäre seine Erhebung allein dem Einfluß Taginos beim König zuzuschreiben. Diese Feststellung ist indessen bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass der Erzbischof den von ihm geförderten Thietmar gegen einen anderen Kandidaten durchsetzte, der dem König mindestens zeitweise geeigneter erschienen sein muß, obwohl Thietmar niemals Mitglied der Hofkapelle war und auch den von HEINRICH II. geförderten kirchlichen Reformkreisen ferngestanden hat. So ist die Ernennung Thietmars angesichts der Bedeutung, die Merseburg als Stützpunkt der Ostpolitik des Königs hatte - HEINRICH II. hat 26 Mal dort geweilt - gewiß ein erstaunliches Faktum.
    Folgt man Thietmars eigener Darstellung, so habe er die Ostpolitik seines Königs, an der er als Bischof von Merseburg natürlich auch aktiv teilzunehmen hatte, kritisch gegenüber gestanden. Das Maß seines Einflußes auf den König wird man daraus allein doch nicht folgern dürfen. Fünfzehn Aufenthalte des Königs in Merseburg während Thietmars Amtszeit, während eines solchen fand sogar 1013 eine Festkrönung HEINRICHS II. anläßlich der Huldigung durch Herzog Boleslaw von Polen statt, aber auch die gelegentliche Anwesenheit der Königin in Merseburg in Vertretung ihres Gemahls und Besuche des Kanzlers Gunther, dazu sechs nachweisbare Zusammenkünfte Thietmars mit dem König außerhalb Merseburgs, sprechen für einen engen Kontakt des Bischofs zum Hof, der sich für ThietmarsBistum auch in Landschenkungen und in Stiftungen von wertvollem Meßgerät für die Kirchen des Bistums auszahlte. Letzteres werden wir als sichtbares Zeichen seines Ansehens am Hofe werten dürfen. Mindestens also hat sein Rat beim König Gewicht gehabt. Obwohl häufig auf Reisen ist Thietmarselten außerhalb Sachsens anzutreffen, sicher nur auf der Synode im Mai 1012 in Bamberg und vielleicht auch auf einer solchen im November desselben Jahres in Koblenz. Gleichwohl zeigt sich der Bischof über alle kirchenpolitischen Vorgänge wohl informiert. Dabei hat er sich, bei aller Hochschätzung seines Königs, in kirchlichen Fragen seinen eigenen konservativen Standpunkt bewahrt: etwa in der Ablehnung der von HEINRICH II. geförderten Klosterreform und dem energischen Eintreten auch gegen den König für das Privileg der freien Bischofswahl anläßlich der Wahlen in Magdeburg 1012.
    Seine Aufgabe als Bischof von Merseburg hat er vor allem in der Wiederherstellung der Diözese in ihrem einstigen Umfang vor der Suppression und in deren innerem, besonders wirtschaftlichen Ausbau gesehen. Viermal begegnet der Bischof in Königsurkunden als Petent für sein Bistum, nur in einer Urkunde interveniert er in fremder Sache. Doch wird man dieser Intervention für Meinwerk von Paderborn nicht allzu große Bedeutung beimessen dürfen, da sie in Magdeburg gemeinsam mit 12 weiteren Bischöfen erfolgte. Fragen der Politik und die Verwaltung seines Bistums sind ihm wichtiger gewesen als sein geistlich missionarischer Aufgabenkreis, dem er in seiner Chronik nur wenig Raum gegeben hat. Er starb am 1. Dezember 1018 und wurde im Merseburger Dom, dessen Bau er 1015 noch in Auftrag gegeben hatte, beigesetzt.

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 112,115,143, 145,148,154,166,187,193,195,228,239,244,336 B 174 - Annalen von Magdeburg ad a. 968 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 38,51 - Finckenstein, Albrecht Graf Finck von: Bischof und Reich. Untersuchungen zum Integrationsprozeß des ottonisch-frühsalischen Reiches (919-1056), Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1989 Seite 123-125 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 9,11,14,17,21,46,50,95,171, 179,200,211,223,233,239,259,263, 270 - Goez, Werner: Lebensbilder aus dem Mittelalter. Die Zeit der Ottonen Salier und Staufer. Primus Verlag Darmstadt 1998, Seite 106-120 - Görich Knut: Otto III. Romanus Saxonicus et Italicus, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 62-86 - Lippelt, Helmut: Thietmar von Merseburg, Böhlau Verlag Köln 1973 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II. 1. und 2. Band, Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan: Otto III. Heinrich II. Eine Wende? Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 -

    Allgemeine Deutsche Biographie - Thietmar.

    Thietmar, von 1009—1018 Bischof von Merseburg, hat uns eine sehr werthvolle Chronik hinterlassen. Geboren am 25. Juli 975 stammte er aus sehr vornehmer Familie der Grafen von Walbeck und von mütterlicher Seite der Grafen von Stade, verwandt mit den angesehensten Fürstenhäusern und selbst mit den Ottonen. Er war aber unansehnlich von Gestalt und wurde als Kind durch einen Bruch des Nasenknorpels entstellt. Eine weitere Entstellung durch eine auf der linken Seite des Gesichts ausgebrochene Fistel mag erst später eingetreten sein, aber schon als Kind scheint er als ungeeignet zum Kriegsmann betrachtet zu sein und wurde zum geistlichen Stande bestimmt. Den ersten Unterricht genoß er von seiner Muhme Emnilde im Stift Quedlinburg, dann wurde er 988 Ricdag, dem Abt des Johannesstifts in Magdeburg anvertraut. Ihm hier eine Stelle zu verschaffen gelang aber nicht, doch wurde er am 1. November|991 in die Brüderschaft des Domcapitels zu Magdeburg aufgenommen. Endlich gelang es ihm 1002 durch Abtretung eines Landgutes an seinen Oheim die Propstei des von seinem Großvater gestifteten Klosters Walbeck an der Aller zu erhalten. Dagegen lehnte er die Zusage, aus seinem Vermögen das Stiftsgut von Merseburg zu vermehren, ab, und erhielt 1009 die bischöfliche Würde ohne Bedingung. Sich selbst und seinem Charakter gibt er in seiner Chronik ein sehr schlechtes Zeugniß, aber eben die Demuth dieses Bekenntnisses läßt vermuthen, daß er, wenn auch nicht frei von Schwächen, doch von redlichem Streben beseelt war, und zu diesem Schlusse führt auch die in seiner Chronik überall hervortretende Gesinnung. Leider fehlt es ganz an Aeußerungen von Zeitgenossen über ihn. Er starb am 1. December 1018.

    Von den politischen Begebenheiten wurde er vielfach unmittelbar berührt; schon 994 sollte er den noch einmal wieder siegreich vordringenden Normannen als Geisel übergeben werden, und später waren es die Verhältnisse zu den wendischen und polnischen Nachbarn, welche ihn und seine Verwandten oft gefährdeten; er selbst mußte mit seinen Lehnsmannen den Kaiser in den Krieg begleiten. Schon 1004 ist er von Heinrich II. bei seiner Priesterweihe beschenkt worden, und seitdem war er häufig am Hofe und empfing auch den Kaiser als Wirth in Merseburg, so daß es ihm nicht an Gelegenheit fehlte, auch von entfernteren Vorgängen Kunde zu erhalten.

    Das Bisthum Merseburg war durch Giseler's Ehrgeiz zerstört und erst 1004 wieder hergestellt worden; diese Vorgänge waren es zunächst, welche Th. veranlaßten, im J. 1012 sein Geschichtswerk zu beginnen. Allein bald erweiterte sich sein Gesichtskreis, er schrieb eine Reichsgeschichte von Heinrich I. an, und verwandte dazu als der erste gelehrte Geschichtschreiber das Werk Widukind's, dann auch die später ihm bekannt gewordenen Quedlinburger und wohl auch Halberstädter Jahrbücher, auch nekrologische und andere Nachrichten nebst mündlichen Berichten. Zugleich verzeichnete er bis nahe an seinen Tod die Begebenheiten seiner Zeit, wie sie ihm zu Ohren kamen oder er sie selbst mit durchlebte. Für Otto III. und Heinrich II., den er sehr verehrte, ist er unsere wichtigste Quelle. Im Vordergrunde steht natürlich, was ihn und sein Bisthum am nächsten berührte, vorzüglich die Kriege mit Wenden und Polen, aber ausgeschlossen ist nichts. Er berichtet von sich selbst und seiner Sippschaft, von Träumen und Wundern, von dem erbaulichen Ende frommer Personen. Die Darstellung einheitlich zu gestalten vermochte er nicht, nur im allgemeinen tritt die wehmüthige Erinnerung an die Glanzzeit Heinrich's I. und Otto's I. lebhaft hervor, und der Kummer über die arge Verschlechterung der Zeiten, den Verfall des Reichs und die Verwilderung der Sitten. Seine Wahrheitsliebe ist unbezweifelt, und gerade durch die Fülle einzelner, an sich unbedeutender Mittheilungen gewährt er, wie früher Gregor von Tours, einen unschätzbaren Spiegel seiner Zeit. Lebhafte Vaterlandsliebe und uneigennützige redliche Gesinnung sind unverkennbare Vorzüge seines Werkes; die Ausdrucksweise ist ziemlich unbeholfen.

    Sein uns, wenn auch nicht vollständig, erhaltenes Autograph zeigt noch deutlich die Art, wie er gearbeitet hat, mit der Zeitgeschichte beginnend, dann rückgreifend auf die Anfänge, und unaufhörlich bessernd und nachtragend; in sorgfältigster Weise hat auf Durchforschung derselben Fr. Kurze seine Ausgabe begründet, neben welcher die früher beste von Lappenberg veraltet ist.

    Literatur
    Thietmari Chronicon ed. Fr. Kurze. Hann. 1889. — Uebers. Geschichtschr. d. deut. Vorzeit XI, 1, 2. A. 1879 von Strebitzki; mit Verbesserungen und neuem Vorwort von Wattenbach 1892. — Wattenbach, D. Geschichtsqu. (6. A.)|I, 355—360. — W. Gundlach, Heldenlieder der deutschen Kaiserzeit I (1894), 114—156, mit versch. Einwendungen gegen Annahmen von Kurze.



    Sächsische Biografie Thietmar (Dietmar, Dithmar) von Walbeck

    Bischof von Merseburg, Propst von Walbeck, Chronist
    * 25.7.[975/76] Walbeck bei Oebisfelde-Weferlingen
    † 1.12.1018 Merseburg (?) Merseburg, Dom

    Vater: Siegfried, Graf von Walbeck († 991)
    Mutter: Kunigunde, geb. Gräfin von Stade († 997)
    Geschwister: Willigis, Propst des Klosters Walbeck (Halbbruder); Heinrich, Graf von Walbeck; Friedrich, Burggraf von Magdeburg; Siegfried († 1032), Abt des Klosters Berge bei Magdeburg, Bischof von Münster; Brun († 1049), Abt des Klosters in Nienburg und des Klosters Berge bei Magdeburg, Bischof von Verden; Oda, Gräfin von Falkenburg

    Thietmar war ein bedeutender Merseburger Bischof, der stets bemüht war, das ihm anvertraute Bistum bestmöglich auszustatten und zu sichern. Dies war umso wichtiger, da das Bistum zwar zusammen mit dem Erzbistum Magdeburg und den Bistümern Meißen und Zeitz 968 auf Betreiben Ottos I. gegründet, aber bereits 981 unter dessen Sohn Otto II. aufgehoben und erst 1004 wiedergegründet worden war. Bekannt ist T. heute vorwiegend dank seiner schriftlichen Hinterlassenschaft. Seine Chronik, mit der er 1012 begonnen hatte, ist neben Widukinds „Sachsengeschichte“ (bis 973) eine der wichtigsten Geschichtsquellen für die Zeit der Ottonen. – T. stand zu vielen Adelsfamilien seiner Zeit (z.B. den Ekkehardinern, den Billungern, den Liudolfingern und den Konradinern) in verwandtschaftlichen Beziehungen, wobei er sich sogar auf die Karolinger hätte zurückführen können - was er allerdings nirgends erwähnt. Die Forschung hatte in neuerer Zeit aufgrund der Angaben in seiner Chronik 975 als sein Geburtsjahr angegeben. Dem widerspricht inzwischen Carsten Hess mit überzeugenden Argumenten und favorisiert stattdessen 976. Taufe und Firmung empfing T. von Bischof Hildeward von Halberstadt. Nach dem Wunsch seiner Eltern sollte T. eine geistliche Laufbahn einschlagen. Von seiner Großtante Emnilde erhielt er im Quedlinburger Nonnenkloster die Erstausbildung und wurde 987 ins Kloster Berge bei Magdeburg geschickt. Wegen der besseren Aussicht auf eine Pfründe vertraute sein Vater ihn schließlich am 1.11.990 der Magdeburger Dombruderschaft an. Im Sommer 994 gerieten drei Onkel mütterlicherseits - Heinrich, Udo und Siegfried - in die Gefangenschaft von Seeräubern. Da Siegfried keinen eigenen Sohn als Geisel stellen konnte, bat er seine Schwester Kunigunde, ihm einen Neffen zu schicken. Nachdem Abt Rikdag vom Kloster Berge die Auslieferung von T.s Bruder Siegfried, der dort Mönch war, verhinderte, wurde T. von dem Magdeburger Domschulleiter Ekkehard freigestellt. Seinem Onkel gelang allerdings die Flucht und so konnte T. nach Magdeburg zurückkehren, während die anderen Geiseln von den Seeräubern umgebracht wurden. – In seiner Chronik klagt sich T. an, dass er am 7.5.1002 durch Simonie (Ämterkauf im geistlichen Bereich) Propst des von seinem Großvater Liuthar gestifteten Familienstifts in Walbeck geworden war, da er nach dem Tod seiner Mutter seinen Onkel Liuthar, dem das Recht der Verleihung der Propstei oblag, mit Gebiet entschädigen musste. Als T.s Schwägerin gestorben war, gab er den eindringlichen Bitten seines Bruders (Heinrich?) nach und bestattete sie in Walbeck, obwohl an der entsprechenden Stelle bereits der einstige Abt Willigis sein Grab hatte. In dieser Grabschädigung sah T. die Ursache einer späteren Erkrankung, weshalb er 1003 nach Köln pilgerte. Am 21.12.1004 nahm Erzbischof Tagino von Magdeburg in Allstedt T.s Priesterweihe vor. König Heinrich II. war zugegen und schenkte T. anlässlich dieses Ereignisses eine Kasel. Als Bischof Wigbert von Merseburg im Sterben lag, empfahl Erzbischof Tagino dem König an Weihnachten 1008 T. als dessen Nachfolger. Da Heinrich II. sich diesem Vorschlag anschloss, wurde T. über die Entscheidung von seinem Cousin Dietrich, der zu der Zeit wahrscheinlich Kaplan Taginos war, unterrichtet. Nach Wigberts Tod am 22./24.3.1009 hatte T., der sich zu dieser Zeit auf seinem Hof in Rottmersleben aufhielt, in Augsburg zu erscheinen. Am 24.4. wurde er durch den Magdeburger Erzbischof in Assistenz von Bischof Hildeward von Zeitz und vier weiteren Bischöfen in Neuburg/Donau gesalbt, ohne dass er vor seinem Episkopat der königlichen Hofkapelle angehört hatte. Von Heinrich II. nach Merseburg geschickt, erfolgte dort am 21.5. T.s Inthronisation durch Bischof Erich von Havelberg. Anschließend reiste er über Magdeburg nach Walbeck und übergab die Propstei seinem Halbbruder Willigis. Später nahm T. noch in Walbeck Beerdigungen von Verwandten vor - z.B. 1012 die der Markgräfin Liudgard und zwei Jahre später ihres Gemahls Markgraf Werner. – Als Bischof von Merseburg war T. bemüht, den Fortbestand des erst 1004 wiedererrichteten Bistums zu sichern, wobei er von Heinrich II. unterstützt wurde. Nach dem Tod Taginos am 9.6.1012 verpflichtete T. dessen Nachfolger Erzbischof Walthard zur Unterstützung der Merseburger Kirche und zur Rückerstattung von weiteren Gebieten. Allerdings starb Walthard bereits am 12.8.1012. Obwohl der vom Magdeburger Domkapitel gewählte Dietrich, ein Cousin T.s, die Würde nicht erhielt, versuchte T. stets, Vorteile für Merseburg zu erwirken. Vermutlich 1015 konnte T. von Erzbischof Gero von Magdeburg die Pfarrsprengel von Schkeuditz, Taucha bei Leipzig, Püchen, Wurzen und Raßnitz entgegennehmen, aber noch nicht die ebenfalls erbetenen von Eilenburg, Pouch, Düben, Löbnitz und Zöckeritz. Bezüglich der Rückgabe der bei der Aufhebung 981 verlorenen Gebiete an Merseburg unternahm T. viele Anstrengungen. Er scheute anscheinend auch nicht vor Urkundenfälschungen zurück, wobei es sich in seinen Augen eher um eine Verschriftlichung von geglaubtem Recht handelte. Neben Ländereien erhielt die Merseburger Kirche durch ihn auch weitere Bücher, Reliquien etc. Dies alles soll T. nach eigener Aussage in dem von ihm geschriebenen Martyrologium verzeichnet haben. Einige Geschenke Heinrichs II., von denen es laut T. keine Urkunden gab, listete er auch in seiner Chronik auf. Das wieder an Bedeutung gewinnende Merseburg wurde zu einem wichtigen Stützpunkt Heinrichs II. bei dessen Auseinandersetzungen mit Bolesław Chrobry, wobei T. in seiner Chronik eindeutig Position gegen den Polenherzog bezieht. 1015 erfolgte durch ihn die Grundsteinlegung für einen neuen Dom, dessen Fertigstellung und Weihe durch Bischof Bruno von Merseburg am 1.10.1021 er jedoch nicht mehr erlebte. T.s Grabplatte befindet sich heute noch im Merseburger Dom. Die Inschrift ist dagegen nicht mehr lesbar. Sie soll gelautet haben: „Wer je das Rechte erstrebt / in Wissen, Handeln und Lehre, / den lehrt es das Leben des T.: / sein Fühlen, sein Schreiben, sein Tun“ (Goez, S. 112). – Die meisten Informationen über T. wissen wir aus seiner schriftlichen Hinterlassenschaft. Die seinem Bruder Siegfried gewidmete und an seine Nachfolger im Bischofsamt gerichtete Chronik begann T. 1012 und setzte sie bis kurz vor seinem Tod fort. Neben der Reichsgeschichte unter den liudolfingischen Herrschern war für T. v.a. die wechselvolle Geschichte des Bistums Merseburg von Bedeutung. Gleichzeitig enthält sie viele Informationen über seine Familie sowie über seine Person und sein Leben. Sich selbst beschreibt T. sehr kritisch und geht sowohl auf körperliche wie auf charakterliche Schwächen ein. – Für die frühere Zeit der Ottonen benutzte T. verschiedene schriftliche Quellen, während er die Geschehnisse der späteren Jahre vermehrt aus eigenen Erfahrungen beschrieb, da er sich oft in der Umgebung Heinrichs II. aufhielt. Obwohl T. auch Legenden wiedergab, war er um Glaubwürdigkeit und eine gewisse Objektivität bemüht. Seine Chronik liegt heute in mehreren Handschriften vor. In der Dresdner Handschrift nahm T. selbst noch Notizen und Korrekturen vor. Auch einige Ergänzungen, die nur durch eine Corveyer Überarbeitung des 12. Jahrhunderts, die sich heute in Brüssel befindet, bekannt sind, gehen wahrscheinlich auf T. zurück. – Dass für T. das Totengedenken sehr wichtig war, zeigt sich nicht nur in den entsprechenden Nachrichten seiner Chronik, sondern auch im Merseburger Nekrolog. Denn zu seiner Zeit wurde das liudolfingische Familiengedenken von Quedlinburg nach Merseburg transferiert. In dem mit dem Kalendar zusammengebundenen Sakramentar schrieb wohl T. um die bekannte T(e igitur)-Initiale „Priester Gottes, gedenke deines Mitbruders T., einem Sünder und Unwürdigen“. Bereits vor 1009 (und wahrscheinlich nach 1002, d.h. als Walbecker Propst) hatte er ein aus Distichen bestehendes Gedicht auf die Grablege seiner Eltern und seiner Großmutter Mathilde geschrieben. Das in der Chronik genannte Martyrologium T.s ist nicht erhalten.

    Quellen: Chronica episcoporum ecclesiae Merseburgensis, hrsg. von R. Wilmans (MGH SS 10), Hannover 1852, S. 157-212; Urkundenbuch des Hochstifts Merseburg I, hrsg. von P. Kehr, Halle 1899; Die Totenbücher von Merseburg, Magdeburg und Lüneburg, hrsg. von G. Althoff/J. Wollasch, Hannover 1983.

    Werke: Verse auf die Grablege von T.s Vorfahren in der Stiftskirche zu Walbeck, in: H. Meibom, Walbeckische Chronica, Helmstedt 1619, S. 24f.; Chronicon [Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Mscr.Dresd.R.147; Die Dresdner Handschrift der Chronik des Bischofs T. von Merseburg, mit Unterstützung der Königlich Sächsischen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, der König-Johann-Stiftung und der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica in Faksimile, hrsg. von L. Schmidt, Dresden 1905 (online: http://www.mgh-bibliothek.de/digilib/thietmar.html); Chronicon, hrsg. von R. Holtzmann (MGH SS rer. Germ. N.S. 9), Berlin 1935; Chronik, hrsg. von W. Trillmich, Darmstadt 92011 (Übersetzung)].

    Literatur: F. Kurze, Abfassungszeit und Entstehungsweise der Chronik T.s, in: Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 14/1889, S. 59-86; ders., Bischof T. von Merseburg und seine Chronik (Neujahrsblätter 14), Halle/Saale 1890; L. Schmidt, Zur Geschichte der Dresdner Thietmarhandschrift, in: NASG 16/1895, S. 129-131; R. Holtzmann, Über die Chronik T.s von Merseburg, in: Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 50/1935, S. 159-209; A. Schneider, Studien zu T. von Merseburg, Diss. Halle/Saale 1954; N. Fickermann, T. von Merseburg in der lateinischen Sprachtradition, in: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands 6/1957, S. 21-76; A. Schneider, T. von Merseburg über kirchliche, politische und ständische Fragen seiner Zeit, in: Archiv für Kulturgeschichte 44/1962, S. 34-71; H. Lippelt, T. von Merseburg, Köln/Wien 1973; H. Hoffmann, Mönchskönig und rex idiota, Hannover 1993, S. 151-176; L. E. von Padberg, Geschichtsschreibung und kulturelles Gedächtnis, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte 105/1994, S. 156-173; D. Warner, T. of Merseburg on Rituals of Kingship, in: Viator 26/1995, S. 53-76; M. Brömel, T. von Merseburg, in: Auf den Spuren der Ottonen, Bd. 2, Halle/Saale 2000, S. 131-139; K. Heise/H. Kunde/H. Wittmann (Hg.), Zwischen Kathedrale und Welt, Katalog, Petersberg 2004; D. Fraesdorff, Der barbarische Norden, Berlin 2005; H. Kunde u.a. (Hg.), Zwischen Kathedrale und Welt, Aufsätze, Petersberg 2005; C. Hess, T. von Merseburg, Magisterarbeit Westfälische Wilhelms-Universität Münster 2006 [MS]; S. Rossignol, Die Spukgeschichten T.s von Merseburg, in: Concilium medii aevi 9/2006, S. 47-76; U. Erdmann, Als Quelle ein Glücksfall, in: R. Holtzmann (Hg.), Die Chronik des T. von Merseburg, Halle/Saale 2007, S. 243-253; R. Meens, Kirchliche Buße und Konfliktbewältigung, in: Frühmittelalterliche Studien 41/2007, S. 317-330; K. Schulmeyer-Ahl, Der Anfang vom Ende der Ottonen, Darmstadt 2010. – ADB 38, S. 26-28; BBKL 11, Sp. 1212f.; DBA I, II, III; DBE 10, S. 10; B. Wachinger (Hg.), Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, Bd. 9, Berlin/New York ²1995, Sp. 795-801; W. Goez, Lebensbilder aus dem Mittelalter, Darmstadt ²1998, S. 106-117; Lexikon des Mittelalters, Bd. 8, Stuttgart/Weimar 1998, Sp. 694-696.

    Portrait: Relief am Stadtbrunnen, K. Donst, 2006, Metallguss, Tangermünde.

    Ulrike Siewert 30.8.2011



    Thietmar von Merseburg

    Neuzeitliche Darstellung des Bischofs Thietmar von Merseburg auf dem Stadtbrunnen in Tangermünde

    Neuzeitliche Darstellung des Bischofs Thietmar von Merseburg auf dem Stadtbrunnen in Tangermünde



    Chronicon Thietmari Merseburgensis



    Begraben:
    Dom


  4. 5.  von Walbeck, Siegfried Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Cunigunde1) gestorben am 27 Nov 1032.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1009-1022, Magdeburg [39104],Magdeburg,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Abt im Kloster Berge bei Magdeburg
    • Titel/Amt/Status: 1022-1032, Münster [48143],Nordrhein-Westfalen,Deutschland; Bischof von Münster

    Notizen:

    Siegfried von Walbeck
    Bischof von Münster (1022-1032)
    Abt im Kloster Berge bei Magdeburg (1009-1022)
    -27.11.1032
    Jüngerer Sohn des Grafen Siegfried von Walbeck und der Kunigunde von Stade, Tochter von Graf Heinrich I. der Kahle

    Brandenburg Erich: Tafel 3 Seite 7, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    IX. 36. SIEGFRIED, Abt im Kloster Berge bei Magdeburg 1009, Bischof von Münster 1022
    * ..., + 1032 27. XI.
    Anmerkungen: Seite 130
    IX. 36. Siegfried
    Abt vor 1012, Thietmar 6,41 und 44. Bischof von Münster 1022. Todeszeit Breßlau 2, 11.

    Althoff Gerd: Seite 336, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
    B 171 Lü:
    27.11. Sigifridus eps + 1032 Münster

    Siegfried entstammte dem WALBECKER Grafenhaus und war ein Bruder Thietmars von Merseburg (B 174) und Bruns II. von Verden (B 104).
    Über ihre Mutter Kunigunde (G 84) waren die Bischöfe mit den BILLUNGERN verwandt. Siegfriedwar vor seiner Erhebung im Kloster Berge bei Magdeburg erzogen worden und hatte dort 1009-1022 die Abtswürde innegehabt; vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 80 f.; Lippelt, Thietmar von Merseburg, S. 58.
    Zum Todesdatum: Bresslau, Jbb. Konrads II. 2, S. 11 mit Anm. 2.

    Thiele Andreas: Tafel 219, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    SIEGFRIED + 1032

    Wird ebenfalls Geistlicher, 1009 Abt in Magdeburg, 1022 als Nachfolger seines Vetters Dietrich (Haus STADE) Bischof von Münster; er steht gegen Werl.

    Literatur:
    Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 336 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 3 Seite 7 - Bresslau, Harry: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II. 3 Bände Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1879 Band 2 Seite 11 Anm. 2 - Lippelt, Helmut: Thietmar von Merseburg, Böhlau Verlag Köln 1973 Seite 48 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens Seite 80 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 2,140,308,316,392,418,420 -


  5. 6.  von Verden, Brun II. Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Cunigunde1) wurde geboren um 980; gestorben am 20 Aug 1049.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1034-1049, Verden (Aller) [27283],Verden,Niedersachsen,Deutschland; Bischof von Verden (1034-1049)

    Notizen:

    Brun II. von Walbeck
    Bischof von Verden (1034-1049)
    um 980-20.8.1049
    5. und jüngster Sohn des Grafen Siegfried von Walbeck und der Kunigunde von Stade, Tochter von Graf Heinrich I. der Kahle; Bruder der Bischöfe Thietmar von Merseburg und Siegfried von Münster

    Brandenburg Erich: Tafel 3 Seite 7, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    IX. 37. Bruno, Abt zu Nienburg, dann in Magdeburg 1025, Bischof von Verden 1034
    * ..., + 1049
    Anmerkungen: Seite 130
    IX. 37. Bruno
    war nach Thietmar 4, 47 in Corvey erzogen, + 1049, Ann. Saxo 1032 und 1049, S. S. 6, 679 und 688.

    Althoff Gerd: Seite 317, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
    B 104
    Lü: 19.8. Brun ep ?+ 1049 Verden
    Me: 19.8. Brun eps
    Me: 21.8. Brun eps et mart.

    Im Lüneburger Necrolog stammt der Eintrag nach Wedekind erst von einer Hand des 14. Jahrhunderts.
    Im Merseburger gehören beide Einträge der Ergänzungsschicht an. Nach dem Ausweis zweier spät überlieferter Verdener Quellen verstarb Brun II. von Verden am 21.8.1049; vgl. Wichmann, Untersuchungen zur älteren Geschichte des Bistums Verden (Fortsetzung) Seite 2.
    Er kann nicht mit den Einträgen ins Merseburger Necrolog gleichgesetzt werden, da die Ergänzungsschicht bereits 1017 eingeschrieben wurde; siehe dazu oben Seite 153 f.
    Dagegen gibt der Lüneburger Eintrag aller Wahrscheinlichkeit nach den Verdener Bischof wieder, da auch alle anderen Verdener Bischöfe des 11. Jahrhunderts in diesem Necrolog erscheinen. Wer die beiden Bischöfe namens Brun - falls es sich überhaupt um zwei verschiedene handeln sollte - sind, die im Merseburger Necrolog begegnen, kann nicht entschieden werden.
    Brun von Querfurt, an den man angesichts der Bezeichnung martyr am ehesten denken würde, erlitt sein Martyrium wohl am 9. März; vgl. Biogr. Wörterbuch 1, Spalte 369 f.; NDB 2, Seite 674 f.
    Brun I. von Verden verstarb entweder am 14.2. oder 26.4. im Jahre 976, Thietmar von Merseburg (III, 6; S. 104 mit Anm. 3) vermehrt die Unsicherheit dadurch, dass er die Todestage der Bischöfe Brun von Querfurt und Brun I. von Verden verwechselt. Hinzuweisen ist auch noch auf den Eintrag am 21. August ins Necrolog von Weißenburg: Brun eps. bei dem es sich wohl ebenfalls um den 1049 verstorbenen Verdener Bischof Brun II. handelt.
    Brun II. entstammte dem WALBECKER Grafenhaus und war ein Bruder Thietmars von Merseburg (B 174) und Siegfrieds von Münster (B 171). Durch ihre Mutter Kunigunde, eine Tochter Heinrichs von Stade (G 45), waren die Bischöfe aus der WALBECKER Familie mit den BILLUNGERN verwandt.
    Vor seiner Erhebung war Brun (seit 1025), wie vorher sein Bruder Siegfried, Abt der Klöster Berge bei Magdeburg und Nienburg; vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 80 f.; zur Familie Bruns vgl. auch Lippelt, Thietmar von Merseburg, S 48 u. ö.

    Thiele Andreas: Tafel 219, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    BRUN II. + 1049

    Mönch in Corvey, wird Abt zu Nienburg und in Magdeburg, 1034 Bischof von Verden; steht besonders gegen den Erzbischof von Bremen.

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 317 B 104 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 3 Seite 7 - Lippelt, Helmut: Thietmar von Merseburg, Böhlau Verlag Köln 1973 Seite 48 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens Seite 80 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 219 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 184 -