Genealogische Datenbank
 Bohrer

von Bayern, N.

weiblich


Generationen:      Standard    |    Kompakt    |    Vertikal    |    Nur Text    |    Registerformat    |    Tabellen    |    PDF

Generation: 1

  1. 1.  von Bayern, N.

    Notizen:

    vielleicht Tochter des bayerischen dux Theodo

    Name:
    ?

    Familie/Ehepartner: Gotfrid. Gotfrid wurde geboren um 650; gestorben in 709. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Lantfrid  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 730.
    2. 3. Huoching  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 4. Regarde  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 5. Liutfried  Graphische Anzeige der Nachkommen
    5. 6. Theutbald  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren vor 709; gestorben nach 746.
    6. 7. von Bayern, Odilo  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 700; gestorben am 18 Jan 748; wurde beigesetzt in Osterhofen [94486],Deggendorf,Bayern,Deutschland.


Generation: 2

  1. 2.  Lantfrid Graphische Anzeige der Nachkommen (1.N.1) gestorben in 730.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 712-730, Alamannien ; Herzog der Alamannen

    Notizen:

    Lantfrid Herzog der Alamannen (712-730)
    + 730
    Sohn des Alamannen-Herzogs Gotfrid

    Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 1706

    Lantfrid, Herzog der Alemannen + 730

    Einer der Söhne des alemannischen Herzogs Gottfried (+ 709), begegnet erstmals in der Regierungszeit Karl Martells und im Zusammenhang mit der Gründungsgeschichte der Abtei Reichenau um 724. In dieser Phase, die auf den Feldzug Karls gegen die Alemannen 722 und deren Rebellion von 723 folgte, hat offenbar zwischen dem alemannischen Herzog und dem Hausmeier Einvernehmen bestanden. Doch bereits 725 und 728 hat Karl auf Kriegszügen nach Bayern seine Macht in Alamannien demonstriert, und auch die Vertreibung Pirmins von der Reichenau durch Lantfrids Bruder Theudebald zeugt von der Verschlechterung der fränkisch-alemannischen Beziehungen. 730 hat sich Karl schließlich gegen Lantfrid selbst gewandt. Dessen Tod im selben Jahr bedeutet eine Zäsur in der Spätphase des alemannischen Dukats. In Fortsetzung der legitimistischen, auf formale Unterordnung unter die MEROWINGER bedachten Einstellung seines Vaters, die zugleich der Abwehr des karolingischen Zugriffs auf Alemannien diente, hat Lantfrideine Neufassung der Lex Alamannorum (Lantfridana) veranstaltet, in welcher die Bedeutung des merowingischen Königs als dominus des alemannischen Herzogs betont und auch gleichzeitig die Rechte des letzteren als Gerichtsherr, Friedensgarant und Kriegsherr verkündet werden.

    Literatur:
    NDB XIII, 621f. [Lit.] - Die Gründungsurkk. der Reichenau, hg. P. Classen (VuF 24), 1977 - J. Jarnut, Unters. zu den frk.-alem. Beziehungen in der 1. Hälfte des 8. Jh., SchZG 30, 1980, 7-28 - Die Bayern und ihre Nachbarn, hg. H. Wolfram - A. Schwarcz (AAW, phil.-hist. Kl. 179) I, 1985 - C. Schott, Zur Geltung der Lex Alam. (Die hist. Landschaft zw. Lech und Vogesen, hg. P. Fried - W.-D. Sick, 1988), 75-105.

    Geuenich, Dieter: Seite 104-106, "Geschichte der Alemannen"

    Als Gotfrid 709 starb, erhoben seine beiden Söhne Lantfrid (+ 730) und Theudebald Anspruch auf den Titel eines dux. Demnach bestand im alemannischen Herzogshaus das Prinzip der Herrschaftsteilung und nicht das der Individualsukzession. Erblichkeit und Teilung der Herzogswürde waren entsprechend auch in der Neufassung des alemannischen Rechts vorgeschrieben, die mit dem Namen des Herzogs Lantfrid verbunden ist.
    Ob Gotfrid der erste seines Hauses war, der die Herzogswürde erlangte, oder ob etwa die duces Alamannorum Crodobert (631/32) und Leuthari (643) zu seinen Vorfahren zu zählen sind, entzieht sich unserer Kenntnis. Auch die Frage, ob er und seine S Söhne zu Beginn des 8. Jahrhunderts die einzigen Herzöge in Alemannien waren und ihre Herrschaft das gesamte Land umfaßte, ist aus den Quellen nicht eindeutig zu beantworten. Wir wissen nicht, aus welchem Grund und mit welchem Ziel der Hausmeier Pippin der Mittlere nach dem Tode Gotfrids (709) in Alemannien eingriff. Seine Feldzüge richteten sich gegen einen dux Wilharius (Vilarius/Willicharius), von dem die Lebensbeschreibung des heiligen Desiderius berichtet, daß er im Gebiet der Alemannen in der Ortenau geherrscht habe. Es erscheint durchaus möglich, daß Pippin mit seinen Kriegszügen gegen Wilharius unter Inanspruchnahme königlicher Hoheitsrechte in die Regelung der Nachfolge Gotfrids - möglicherweise zugunsten der Söhne des verstorbenen Herzogs - eingreifen wollte. Sollte er damit eine engere Bindung der Söhne Gotfrids an die PIPPINIDEN angestrebt haben, so wurde dieses Ziel jedenfalls nicht erreicht. Lantfrid und sein Bruder Theudebald standen nach dem Tode Pippins den Hausmeiern in erbitterter Feindschaft gegenüber.
    Die Quellen berichten, 722 habe Karl Martell (714-741) Alemannien und Bayern unterworfen, 723 hätten sich beide Völker wieder gegen Karl erhoben und die "Friedenseide schmählich gebrochen". Offensichtlich standen die beiden miteinander verwandten Herzogsfamilien in Bayern und Alemannien in gemeinsamer Oppoition gegen die fränkischen Hausmeier. 724 gründete der Klosterbischof Pirmin unter dem Schutz von Karl Martell auf der Bodenseeinsel Reichenau ein Kloster, das inmitten des alten Kerngebites der Alemannen-Herzöge offensichtlich als Provokation empfunden wurde. Nur etwa drei Jahre konnte sich Pirmin als Abt auf der Insel halten, dann vertrieb ihn Theudebald, der Sohn Gotfrids und Bruder Lantfrids, "aus Haß gegen Karl".
    Das verfassungsgeschichtliche Problem, ob Theudebald bereits neben seinem Bruder als Herzog - vielleicht eines südlichen Teilherzogtums - amtierte oder ob er erst nach dem Tod Lantfrids die Herzogswürde übernahm, ist keineswegs als gelöst anzusehen. 730 wandte sich Karl Martell mit einem Heerzug gegen Lantfrid, der noch im selben Jahr starb.

    Ewig Eugen: Seite 196, "Die Merowinger"

    Herzog Lantfrid löste nach Pippins Tod jegliche Bindung an die ARNULFINGER und ließ sogar die Lex Alamannorum in eigener Machtvollkommenheit redigieren und verkünden.

    Störmer Wilhelm: Seite 23,38, "Adelsgruppen"

    Herzog Landfried, unter dessen Herrschaft die Lex Alemannorum neu redigiert wurde, stand - wie später sein Bruder Odilo und vor ihm bereits 725 seine bayerischen Verwandten, ja selbst sein Vater Gottfried - im Gegensatz zu den karolingischen Hausmeiern. Karl Martell zog gegen ihn 730 zu Felde; im gleichen Jahr starb Landfried.
    724 scheinen sich die alemannischen AGILOLFINGER bei der Gründung des Klosters Reichenau noch einmal mit den Hausmeiern (zwangsweise?) arrangiert zu haben. 730 rückte Karl Martell siegreich in Alemannien ein; im gleichen Jahr starb der dux Landffried. Dessen Bruder Theutbald gelang es aber noch einmal, eine alemannische Herzogsgewalt aufzubauen. Sollte das mit Unterstützung Swanahilds, der Gemahlin Karl Martells geschehen sein? Sie war ja eine neptis Odilos und damit auch Theutbalds, da beide Brüder waren.

    Stälin Paul Friedrich: Seite 80, "Geschichte Württembergs"

    In den Jahren 709 und 710 rückte Pippin selbst ins Feld und ließ 711 und 712 seine Unterbefehlshaber kämpfen, scheint übrigens mehr eine Verheerung des Landes als dauernde Unterjochung bewirkt zu haben. Nur zu Karl Martell mag kurze Zeit das alamannische Herzogtum in freundlicher Beziehung gestanden haben. Im Jahre 725 wurde Alamannien von Karl Martell aus Anlaß seines Krieges mit den Bayern auf dem Zuge vom Rhein zur Donau berührt und in der nächsten Zeit standen an der Spitze des Lanndes Herzog Lantfrid, welcher durch eine Revision des alamannischen Gesetzes wiederum eine selbständigere Stellung bekundet haben soll, und sein Bruder Theutbald, dessen herzogliche Gewalt übrigens nicht sicher bezeugt ist. Im Jahre 727 soll sich Theutbald nach nicht ganz sicheren Angaben gegenüber von Karl insofern feindlich bewiesen haben, als er den genannten Pirmin von Reichenau vertrieb; im Jahre 728 scheinen erneute Unruhen in Bayern und auch auf Alamannien von Einfluß gewesen zu sein und im Jahre 730 wurde Karl zu einem Kriege gegen Lantfrid genötigt. Doch verstarb letzterer noch im gleichen Jahre wohl eines natürlichen Todes. Er ist der letzte Herzog von Alamannien, welcher in den Quellen mit Sicherheit bezeichnet wird, und da das Land im Jahre 741 von Karl mit Austrasien seinem erstgeborenen Sohne Karlmann zugeteilt wurde, während des selbständiger gebliebenen Bayern bei dieser Teilung keine Erwähnung geschieht, so liegt die Vermutung nahe, nach der Besiegung Lantfrids sei Alamannien mit Beseitigung des Herzogtums dem Frankenreiche unmittelbar einverleibt worden und Lantfrids in der Folge so oft "rebellierender" Bruder Theutbald sei nur Usurpator der herzoglichen Gewalt gewesen.

    Literatur:
    Ewig Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1988 Seite 196,200 - Geuenich, Dieter: Geschichte der Alemannen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1997, Seite 104-106,108,159 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 62,75 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 42,53 - Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1995 Seite 368 -

    Neue Deutsche Biographie - Lantfrid
    Herzog der Alemannen, * vor 709 (vermutlich um oder vor 700), † 730.

    Es scheint, daß L. nach dem Tode seines Vaters, des mächtigen Herzogs und Führers der antikaroling. Front in Alemannien, zunächst nur ein Teilherzogtum erhalten hat, denn 709-21 wird nur Williheri als alemann. dux genannt, und zwar im Bereich der Ortenau. Als solcher ist Williheri (nicht aber ausdrücklich L.) 709, 710, 711 und 721 den|Angriffen des Hausmeiers Pippin d. M. und anderer fränk. Herren ausgesetzt. Da L. in diesem Zusammenhang nicht genannt wird, scheint er sich aus dem Kampf herausgehalten zu haben, oder er war noch nicht Herzog (unwahrscheinlich). Eindeutig sichtbar wird die Herzogsherrschaft erst 725, als Karl Martell gegen die Alemannen unter Hzg. L. und anschließend gegen die Bayern zu Felde zog.

    Da L. der Erneuerer des alemann. Gesetzes und Redaktor der Lex Alamannorum Lantfridana (wohl um oder vor 724) war, gewinnt man jedoch den Eindruck, daß er schon längere Zeit Herzog Gesamtalemanniens war oder doch die Vorherrschaft auch über die durch Nutzteilung entstandenen Teilherzogtümer errungen hatte. Völlig unwahrscheinlich ist, daß auch Karl Martell an der Redaktion dieser Lex beteiligt war. Im Gegenteil verraten sowohl die Lex als auch die gleichzeitigen Aktionen des Hausmeiers gegen L., daß die Lantfridana unabhängig und in Konfrontation zu Karl Martell entstanden sein muß. L. hat in diesem Gesetz dem Herzog entscheidende Positionen im alemann. Stammesherzogtum zuerkannt. Er ist Gerichtsherr, Friedensgarant, Kriegsherr und Befehlshaber. Des Merowingerkönigs wird zwar in der Lex gedacht, doch steht er relativ im Hintergrund. L.s Herzogsrecht in der Lantfridana hat eine Reihe von Gemeinsamkeiten mit dem Königsrecht des langobard. Edictum Rothari (643). Der fränk. Hausmeier findet in der Lantfridana keine Erwähnung. Diese neue Lex mit offizieller Anbindung an das merowing. Königtum war offensichtlich als Schutz gegen den Zugriff der karoling. Hausmeier gedacht. Tatsächlich scheint sie für diese Stein des Anstoßes gewesen zu sein und zu mehr oder weniger permanenten kriegerischen Aktionen Karl Martells gegen L. den Vorwand geboten zu haben. Da man neuerdings wieder den Einweisungsbefehl Karl Martells für Pirmin, der an Hzg. L. und Gf. Berthold gerichtet ist, als echt erweisen kann, wird man davon ausgehen müssen, daß der Hausmeier 724 mit der Entsendung Pirmins auf die Reichenau, einer zentralen alemann. Herzogslandschaft, die Eingliederung Alemanniens zu realisieren trachtete. 727 wird Pirmin von L.s Bruder und Teilhzg. Theutbald vertrieben – Zeichen aktiven Vorgehens der Brüder gegen karoling. Einfluß. 725, 727, wohl auch 728 und schließlich 730 kämpfte der Hausmeier gegen L. und sein Herzogtum. L. starb 730, wohl beim letzten Angriff Karl Martells. Die wiederholten Angriffe zeigen den Gegensatz zwischen L. und den fränk. Hausmeiern sowie den erbitterten Widerstand der Alemannen, der selbst nach L.s Tod noch nicht gebrochen werden konnte.


  2. 3.  Huoching Graphische Anzeige der Nachkommen (1.N.1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Alamannien ; Alamannen-Prinz

    Notizen:

    Name:
    Houchi,Hug

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. Hnabi  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 710; gestorben in 785/788.

  3. 4.  Regarde Graphische Anzeige der Nachkommen (1.N.1)

    Familie/Ehepartner: Hildebrand. Hildebrand (Sohn von Sigiprand) gestorben nach 744. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 9. von Spoleto, Adellinde  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 735; gestorben nach 787.

  4. 5.  Liutfried Graphische Anzeige der Nachkommen (1.N.1)

  5. 6.  Theutbald Graphische Anzeige der Nachkommen (1.N.1) wurde geboren vor 709; gestorben nach 746.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 712/730-744, Alamannien ; Herzog der Alamannen

    Notizen:

    Theutbald Herzog der Alamannen (712/30-744)
    † nach 746
    Jüngerer Sohn des Alemannen-Herzogs Gotfrid; Bruder Herzog Lantfrids

    Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 685

    Theudebald, Herzog der Alamannen
    * vor 709, † 746?

    Der Bruder des alamannischen Herzogs Lantfrid vertrieb 727 den Abt Pirmin von der Reichenau »aus Haß gegen Karl (Martell)« (Hermann von Reichenau). Seit Lantfrids Tod 730 Haupt des antiarnulfingischen Widerstands, verbannte Theudebald 732 Pirmins Nachfolger Heddo, wurde aber selbst von Karl Martell vertrieben. Seinem Einfall ins Elsaß 741 folgte 742 die Verwüstung Alemanniens durch die Hausmeier, die er 743 zusammen mit dem Herzog von Bayern, Odilo, erfolglos angriff. Theudebald - und mit ihm das alemannische Herzogtum - fand sein Ende wohl auf dem Gerichtstag von Cannstatt.

    U. Nonn

    Literatur:
    B. Behr, Das alem. Hzm. bis 750, 1985 - Die Gründungsurkunden der Reichnenau, hg. P. Classen (VuF 24, 1977).

    Geuenich, Dieter: Seite 104-107, "Geschichte der Alemannen"

    Als Gotfrid 709 starb, erhoben seine beiden Söhne Lantfrid († 730) und Theudebald Anspruch auf den Titel eines dux. Demnach bestand im alemannischen Herzogshaus das Prinzip der Herrschaftsteilung und nicht das der Individualsukzession. Erblichkeit und Teilung der Herzogswürde waren entsprechend auch in der Neufassung des alemannischen Rechts vorgeschrieben, die mit dem Namen des Herzogs Lantfrid verbunden ist.
    Ob Gotfrid der erste seines Hauses war, der die Herzogswürde erlangte, oder ob etwa die duces Alamannorum Crodobert (631/32) und Leuthari (643) zu seinen Vorfahren zu zählen sind, entzieht sich unserer Kenntnis. Auch die Frage, ob er und seine Söhne zu Beginn des 8. Jahrhunderts die einzigen Herzöge in Alemannien waren und ihre Herrschaft das gesamte Land umfaßte, ist aus den Quellen nicht eindeutig zu beantworten. Wir wissen nicht, aus welchem Grund und mit welchem Ziel der Hausmeier Pippin der Mittlere nach dem Tode Gotfrids (709) in Alemannien eingriff. Seine Feldzüge richteten sich gegen einen dux Wilharius (Vilarius/Willicharius), von dem die Lebensbeschreibung des heiligen Desiderius berichtet, daß er im Gebiet der Aleamannen in der Ortenau geherrscht habe. Es erscheint durchaus möglich, daß Pippin mit seinen Kriegszügen gegen Wilharius unter Inanspruchnahme königlicher Hoheitsrechte in die Regelung der Nachfolge Gotfrids - möglicherweise zugunsten der Söhne des verstorbenen Herzogs - eingreifen wollte. Sollte er damit eine engere Bindung der Söhne Gotfrids an die PIPPINIDEN angestrebt haben, so wurde dieses Ziel jedenfalls nicht erreicht. Lantfrid und sein Bruder Theudebald standen nach dem Tode Pippins den Hausmeiern in erbitterter Feindschaft gegenüber.
    Die Quellen berichten, 722 habe Karl Martell (714-741) Alemannien und Bayern unterworfen, 723 hätten sich beide Völker wieder gegen Karl erhoben und die "Friedenseide schmählich gebrochen". Offensichtlich standen die beiden miteinander verwandten Herzogsfamilien in Bayern und Alemannien in gemeinsamer Opposition gegen die fränkischen Hausmeier. 724 gründete der Klosterbischof Pirmin unter dem Schutz von Karl Martell auf der Bodenseeinsel Reichenau ein Kloster, das inmitten des alten Kerngebietes der Alemannen-Herzöge offensichtlich als Provokation empfunden wurde. Nur etwa drei Jahre konnte sich Pirmin als Abt auf der Insel halten, dann vertrieb ihn Theudebald, der Sohn Gotfrids und Bruder Lantfrids, "aus Haß gegen Karl".
    Das verfassungsgeschichtliche Problem, ob Theudebald bereits neben seinem Bruder als Herzog - vielleicht eines südlichen Teilherzogtums - amtierte oder ob er erst nach dem Tod Lantfrids die Herzogswürde übernahm, ist keineswegs als gelöst anzusehen. 730 wandte sich Karl Martell mit einem Heerzug gegen Lantfrid, der noch im selben Jahr starb. In der darauf folgenden Zeit bis zur Beseitigung des alemannischen Herzogtums im Jahre 746 scheint Theudebald allein das Herzogsamt in Alemannien beansprucht zu haben. Die Frage, ob er von den karolingischen Hausmeiern nach dem Jahre 732, in dem er nach dem Bericht der Chronik Hermanns des Lahmen "vertrieben" worden war, noch als Herzog anerkannt worden ist, können wir hier offen lassen.
    Gemeinsam zogen die beiden Hausmeier 742 gegen den "Schwaben"-Herzog Theudebald, wie Hermann der Lahme ihn an dieser Stelle nennt. Vorangegangen war eine Rebellion Theudebalds im Elsaß, der auch Wasconen, Bayern und Sachsen beteiligt waren. Im folgenden Jahr führten Pippin und Karlmann wiederum vereint einen Feldzug gegen den Bayern-Herzog Odilo (737-748) durch, der mit Theudebald verwandt, vielleicht sogar sein Bruder war. Er wurde von Slawen und Sachsen unterstützt
    Trotz der Niederlage, die Odilo und Theudebald 743 am Lech erlitten und die sie zur Flucht zwang, hören wir 744 erneut von einem Aufstand des Alemannen-Herzogs. Diesmal ist es Pippin, der Theudebald "durch die Macht seines Heeres schimpflich aus den Stellungen in den Alpen (Vogesen?) in die Flucht [trieb]". Pippin "brachte", heißt es in den Aufzeichnungen Childebrands weiter, "den Dukat dieser Gegend wieder an sich und kehrte nach Hause zurück". Im folgenden Jahr 746 schlug Karlmann, zu dessen Reichsteil Alemannien gehörte, eine letzte Empörung nieder. "In großer Wut" sei Karlmann mit einem Heer nach Alemannien eingefallen. schreibt Childebrand, "und sehr viele von denen, die sich gegen ihn erhoben, tötete er mit dem Schwert". Die Metzer Ananlen berichten von einer Versammlung bei Cannstatt die Karlmann angeordnet habe. "Dort wurde das Heer der Franken und Alemannen vereint. Es war dort ein großes Wunder, daß ein Heer das andere ergriff und fesselte ohne irgendeine Kriegsgefahr. Die aber, die die ersten waren mit Theudebald bei der Unterstützung des Odilo gegen die unbesiegbaren Fürsten Pippin und Karlmann, nahm er fest und wies sie gnädig zurecht, wie es die einzelnen verdient hatten".

    Theutbald wurde nach dem Tode seines Vaters mit Erbgut im Thurgau und Bodenseegebiet ausgestattet. Er wurde 744 als Herzog abgesetzt.

    Störmer Wilhelm: Seite 23, "Adelsgruppen im Früh- und hochmittelalterlichen Bayern. Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte Band IV."

    Dem Herzog Landfried folgte sein Bruder Theutbald auf den alemannischen Herzogstuhl. Das schließt nicht aus, dass er möglicherweise vorher schon Teil-Herzog war. Politisch entscheidend ist, dass Theutbalds Annahme des Herzogstitels von fränkischen Quellen als Anmaßung bezeichnet wird. Trotz offenbarer fränkisch-karolingischer Widerstände baute er nach 730 wieder einen alemannischen Dukat auf. 742 erhob er sich gegen den Hausmeier Karlmann, der seines Bruders Odilo Schwager war, und teilte mit Herzog Odilo von Bayern 743 die Niederlage am Lech durch Pippin und Karlmann. Das sogenannte Blutgericht von Canstatt 746 bedeutete das Ende von Theutbalds Macht; die karolingischen Hausmeier hatten endgültig über die Alemannen gesiegt.

    Stälin Paul Friedrich: Seite 81, "Geschichte Württembergs"

    Unermüdlich in seinem Frankenhaß, verjagte nämlich Theutbald ums Jahr 732 Karls Schützling, den Nachfolger Pirmins, Eto, von seiner Abtsstelle, mußte jedoch dieses Unternehmen mit seiner Vertreibung büßen. Alsbald nach Karls Tod erhob er sich wieder, zunächst im Elsaß, und wahrscheinlich war es eine Folge seiner Umtriebe, dass die meisten alamannischen, insbesonders rechtsrheinischen Bischöfe von der ersten germanischen Synode im Frühjahr 742 sich entfernt hielten. Allein die Hausmeier drangen im Herbst des Jahres 742 bis zur Donau, verwüsteten das Land und bewirkten die Wiederunterwerfung ganz Alamanniens. Im Jahre 743 verband sich Theutbald mit dem Bayern-Herzog Odilo, wurde aber mit diesem durch die vereinten fränkischen Streitkräfte am Lech geschlagen und mußte fliehen. Zum letzten Male trat er zwei Jahre später zunächst im Elsaß und vielleicht, dort besiegt, auf der Schwäbischen Alb auf, unterlag aber auch hier wieder Pippin und wird von nun an nicht mehr genannt.


    Literatur:
    Geuenich, Dieter: Geschichte der Alemannen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1997, Seite 104-107,159 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 42,44,53 - Störmer Wilhelm: Adelsgruppen im Früh- und hochmittelalterlichen Bayern. Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte Band IV. Kommission für bayerische Landesgeschichte München 1972 Seite 23 - Stälin, Paul Friedrich: Geschichte Württembergs, Gotha 1882 Seite 81 -


  6. 7.  von Bayern, Odilo Graphische Anzeige der Nachkommen (1.N.1) wurde geboren um 700; gestorben am 18 Jan 748; wurde beigesetzt in Osterhofen [94486],Deggendorf,Bayern,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 736-748, Bayern,Deutschland; Herzog von Bayern

    Notizen:

    Odilo Herzog von Bayern (736-748)
    um 715-18.1.748 Begraben: Kloster Gengenbach

    Sohn des Alemannen-Herzogs Gotfrid und einer AGILOLFINGERIN
    Sepp hält ihn für einen Sohn Hukberts, Riezler für einen Sohn Tassilos II.
    Spindler: Während für Odilo eine Abkunft sowohl von Hucbert als auch von Tassilo II. vermutet, von keinem aber bewiesen worden ist.

    Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 1351

    Odilo, bayerischer Herzog seit 736 + 748 Begraben: Kloster Gengenbach
    offensichtlich Sohn des Alamannen-Herzogs Gottfried aus der alemannischen Linie der AGILOLFINGER
    oo Hiltrud, Tochter Karl Martells und Schwester Pippins III. und Karlmanns
    Sohn:
    Tassilo III.

    Vieles spricht dafür, dass Odilo zunächst ein alemannischen Teilherzogtum innehatte, bevor er 736 das Herzogtum Bayern erhielt. Trotz einer schwierigen Situation in den ersten Herzogsjahren gelang es ihm, schon 739 im Verein mit Bonifatius die kanonischen Bischofssitze Regensburg, Passau, Freising und Salzburg einzurichten und damit eine Kirchenorganisation zu schaffen, die bis heute gültig ist. Ob diese Bischofsorganisation der Hauptgrund für die Opposition in Bayern wurde, die Odilo veranlaßte, an den Hof Karl Martells und dessen Gemahlin Swanahild, einer Verwandten Odilos, zu fliehen, ist nicht mehr feststellbar. Während der Flucht vermählte er sich mit Hiltrud. Noch zu Lebzeiten Karl Martells (+ 741) konnte Odilo nach Bayern zurückkehren, gründete unmittelbar darauf das Kloster Niederaltaich in Verbindung mit dem Kloster Reichenau und ließ im Zusammenwirken mit Bonifatius das Kloster Eichstätt durch Willibald gründen. 742/43 spitzte sich bereits der Konflikt mit Pippin und Karlmann zu, genährt aus der Heirat mit Hiltrud, aus der karolingischen Sukzessionskrise durch die Ansprüche Grifos ud durch die kirchlichen Aktivitäten des Bonifatius in Franken. 743 wurde Odilo mit seinen Verbündeten von Pippin angegriffen und besiegt. Odilo erhielt nur noch Bayern südlich der Donau, während die Gebiete nördlich der Donau fränkisch wurden. Mit der Niederlage Odilos wurde auch sein bayerischer Sonderweg in Kirchenfragen beendet. Der Hausmeier setzte in Salzburg mit Virgil einen Abt und Bischof karolingischen Vertrauens ein. Trotz innen- und außenpolitischer Schwierigkeiten der 40-er Jahre vermochte Odilo, die slavischen Karantanen unter seine Botmäßigkeit zu bringen, die Karantanenmission zu beginnen und neben Niederaltaich und Mondsee noch eine Reihe weiterer Klöster zu gründen.

    Literatur:
    J. Jarnut, Stud. über Hzg. O. (736-748), MIÖG 85,1977,273-284 - H. Wolfram, Die Geburt Mitteleuropas,1987,8f.,125f., 128ff. - W. Störmer, Die bayer. Hzg.skirche (Der hl. Willibald - Kl.bf. oder Bm.sgründer?, hg. H. Dickerhof u.a., 1990), 115-142 - J. Jahn, Ducatus Baiuvariorum (Monogr. zur Gesch. des MA 35, 1991), 221-259

    Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 558

    Odilo (Oatilo, Uatiolo), Herzog von Bayern
    + 748 Begraben: Osterhofen

    Vater: Gottfried, alemannischer Herzog (+ 709)
    oo Hiltrud, Tochter Karl Martells

    Aus der alemannischen Linie der AGILOLFINGER.
    Eingesetzt von den fränkischen Hausmeiern, trat Odilo um 713/37 die Nachfolge Herzog Hucberts an.
    Zunächst frankenfreundliche Politik.
    Allmähliche Lösung aus der karolingischen Befehlsgewalt.
    739 Veranlassung der kanonischen Ordnung der Landeskirche durch Bonifatius.
    740/41 Aufenthalt am karolingischen Hof.
    Feldzug gegen Karlmann und Pippin führte 743 zur Niederlage am Lech.
    744 von den Hausmeiern wieder als Herzog im flächenmäßig verkleinerten Bayern bestätigt.
    Bemühungen um die Organisation der bayerischen Landeskirche; Klosterstiftungen, unter anderem Niederaltaich.

    Literatur:
    ADB 24; BWB 2; LThK 7; J. Jarnut, Stud. Üb. Hzg. O. (736-748), in: MIÖG 85, 1977.

    Schieffer Rudolf: Seite 49, "Die Karolinger"

    Nach dem Tode Herzog Hukberts fiel die Führung des Herzogtums an Odilo, der ebenfalls als naher Verwandter Swanahilds bezeugt ist und überdies mit guten Gründen als Sproß einer Verbindung der alemannischen Herzogsfamilie mit den AGILOLFINGERN angesehen wird. Er förderte die römisch-christliche Organisation einer herzoglichen Landeskirche in Verbindung mit Bonifatius, um ein Gegengewicht gegen die Franken und seinen unbotmäßigen Adel zu bekommen. Swanahilds Verwandter, Herzog Odilo, hielt sich, anscheinend verdrängt von bayerischen Großen, 740/41 in der Francia auf und knüpfte damals seine Beziehung zu Karls Tochter Hiltrud an, aus der ihr Sohn Tassilo III. - mit gut bezeugtem Geburtsjahr 741 - hervorging, übrigens ein Skandal, der noch zu LUDWIGS DES FROMMEN Zeiten in peinlicher Erinnerung war. Nach Karl Martells Tod eilte Hiltrud nach Bayern und heiratete nun den Vater ihres kleinen Sohnes gegen den Willen ihrer Brüder. Er bekämpfte die Eroberungspolitik der beiden fränkischen Hausmeier, die ihn 743 am Lech besiegten, aber nach Gebietsabtretungen in seiner Stellung beließen. Er unterwarf die Karantanier, wurde von der Kirche gestützt, gründete das Kloster Nieder-Altaich und initiierte die "Lex Baiuvariorum"

    Spindler Max: Seite 163, "Handbuch der bayerischen Geschichte"

    Der Nachfolger des um 736 verstorbenen Hucbert war Odilo, dessen Verwandtschaftsverhältnis zu seinem Vorgänger ungeklärt ist. Zöllner hat nachzuweisen versucht, dass Odilo ein Sohn Herzogs Gottfrieds von Alemannien und damit ein Bruder des alemannischen Herzogs Lantfrid gewesen sei. Die von Eckhardt darüber hinaus angeführte Vermutung, Gottfried sei mit einer Tochter Herzog Theodos verheiratet gewesen, wird von Störmer abgelehnt, der jedoch noch weitere Gründe für diese alemannisch-bayerische Versippung beizubringen versucht. Es sind freilich gegen diese genealogischen Beziehungen auch Einwände erhoben worden. Odilo erscheint im Salzburger Verbrüderungsbuch in der Deszendenz der übrigen agilolfingischen Herzöge. Wie bei Hucbert wird seine Einsetzung durch den fränkischen Hausmeier zwar immer wieder behauptet, aber sie ist nicht zu beweisen. Sie ist auch wenig wahrscheinlich; alle Anzeichen deuten darauf hin, dass Odilovom Anfang seiner Regierung an völlig selbständig herrschte. Ein Beweis dafür ist die Tatsache, dass er die Organisation der bayerischen Kirche, die schon Herzog Theodo im Zeichen der Unabhängigkeit in Angriff genommen hatte, durch direkten Kontakt mit dem römischen Sendboten Bonifatius vollendete. Dass Bayern ein unabhängiges Reich bildete, ist auch daraus zu erkennen, dass Karl Martell bei der im Jahre 741 vorgenommene Teilung seines Reiches nicht darüber verfügen konnte, im Gegensatz zu Alemannien und Thüringen.
    Bis zum Tode Karl Martells blieb Bayern unbehelligt, und erst unter der Regierung seiner beiden Söhne Pippin und Karlmann kam es zu erneuten kriegerischen, durch dynastische Verwicklungen ausgelösten Auseinandersetzungen, die wir nicht mehr bis ins Letzte erkennen können. Auf Swanahilts Rat hat sich Hiltrud, die Tochter Karl Martells aus seiner 1. Ehe, nach dem Tod ihres Vaters (22.10.741) zu Herzog Odilo von Bayern begeben und sich gegen den Willen und Rat ihrer Brüder mit ihm vermählt . Ob ein Zusammenhang zwischen dem Aufstand Grifos und dem Kampf Odilos von Bayern mit Karlmann und Pippin bestand, ist nicht mehr zu entscheiden. Möglich wäre es immerhin, dass der Bayern-Herzog zugunsten seiner Verwandten interveniert hat. Auf jeden Fall wurde Odilo zum Zentrum einer sich über das ganze Abendland erstreckenden Opposition gegen die imperialistische Politik der beiden Hausmeier. Als Karlmann und Pippin im Jahre 743 gegen ihn heranzogen, befanden sich in Odilos Heer sächsische, alemannische und slawische Truppen, der Herzog Hunold von Aquitanien war mit ihm im Bündnis und bei Odilo befand sich ein päpstlicher Gesandter, Sergius, der die Franken von einem Angriff auf Bayern abzuhalten suchte. Diese eindeutige päpstliche Stellungnahme für Bayern ist erstaunlich und in der Literatur auch entsprechend gewürdigt worden. Vielleicht hängt sie zusammen mit dem vergeblichen päpstlichen Versuchen, bei den Franken Unterstützung gegen die ihn bedrängenden Langobarden zu finden, vielleicht aber griff der Papst hier fern aller politischen Rücksichtnahme und Zweckmäßigkeit als die "höchste moralische Autorität in der Völkergemeinschaft des Corpus Christianum" ein, die durch den zupackenden Imperialismus der Franken gefährdet schien.
    Schließlich scheint Odilo seinen Kampf auch im Namen der Legitimität geführt zu haben, wozu er sich um so mehr befugt halten durfte, als die karolingischen Hausmeier wenigstens nominell immer noch keine selbständigen Herrscher waren. Mit einem ähnlichen Argument hatte eine Generation früher bereits Herzog Gottfried von Alemannien seinen Kampf gegen Pippin den Mittleren gerechtfertigt, und ein in diese Richtung deutender Zusatz ist anscheinend auch zur Zeit Odilosin die Lex Baiuvariorum aufgenommen worden. Wie ernst die KAROLINGER ein solches Argument nahmen, sieht man daraus, dass sie noch vor Beginn ihres Feldzuges gegen Odilo von Bayern im Frühjahr 743 mit Childebert III. noch einmal einen MEROWINGER-König einsetzten, obwohl der Thron bereits seit 732 vakant war. Die militärische Entscheidung fiel jedoch gegen Bayern aus; nachdem sich die beiden Heere 15 Tage lang am Lech gegenübergestanden hatten, überschritten die Franken den Fluß an einer unerwarteten Stelle und fielen dem bayerischen Heer in die Seite und in den Rücken. Den Schlachtort sucht man bei Apfeldorf in der Nähe von Epfach, die Schlacht selbst endete mit einer völligen Niederlage des bayerischen Heerbannes, die Sieger durchstreiften 52 Tage lang plündernd das Land. Herzog Odilo zog sich hinter den Inn zurück. Der Bericht der Brever Notitiae, er sei in die Hand des Siegers gefallen, dürfte nicht den Tatsachen entsprechen. Der Friede, der zustande kam, glich nicht entfernt dem Strafgericht, das die Alemannen nach einem neuen Aufstand 746 bei Canstatt über sich ergehen lassen mußten. Die schonende Behandlung Bayerns hatte Odilo wohl auch seiner Verwandtschaft mit den KAROLINGERN zu verdanken, seine Gemahlin Hiltrud war ja die Schwester der Hausmeier.

    Störmer Wilhelm: Seite 23-28, "Adelsgruppen"

    Auch Odilo, der Bruder der beiden alemannischen duces Landfried und Theutbald, besaß vor der Übernahme seines bayerischen Dukats im alemannischen Raum allem Anschein nach eine größere Herrschaft, und zwar im Gebiet von Pfungen bei Winterthur. Hier errichtete der heilige Pirmin anfänglich sein Kloster, bevor es auf die Reichenau verlegte. Im Gebiet um Pfungen trägt noch ein Berg mit einer bereits vorgeschichtlichen, dann mittelalterlichen Befestigung den Namen Odilos: der Uetliberg. Dass freilich Odilo auf dieser Burg "residierte", wie Josef Siegwart annimmt, wird man in dieser Form nicht übernehmen können.
    Nach der freilich recht späten Überlieferung des Gallus Öhem empfing Watilon ( = Odilo), der Sohn Herzog Gottfrieds, den heiligen Pirmin im oben genannten Pfungen, also unmittelbar beim Uetliberg, und gab ihm dort den Grundbesitz für den Klosterbau. Nach 709, dem Tod Herzog Gottfrieds, soll Pirmin Pfungen verlassen haben und schließlich die Insel Reichenau als Klosterplatz auserwählt haben. Sprandel betont, dass die Söhne Gottfrieds weitgehend das Schicksal des Klosters bestimmten. Selbst wenn sie nicht immer der Abtei Reichenau freundlich gesinnt waren, so wird ein enger Kontakt Odilos zu diesem Kloster doch deutlich in der Tatsache, dass seine bayerische Klostergründung Niederaltaich das Reichenauer Patrozinium St. Mauritius, ja sogar die ersten Mönche aus der Reichenau erhielt.
    Erich Zöllner hat gezeigt, dass Odilonoch mit einem weiteren alemannischen Kloster in Verbindung steht: Gengenbach an der Kinzig im westlichen Schwarzwald. Einer jüngeren Überlieferung zufolge war Herzog Odilo nicht nur an der Gründung dieses Klosters beteiligt, er soll auch dort begraben sein.
    Wir kehren noch einmal zu den Anfängen Odilos in Bayern zurück: Noch zu Karl Martells Zeiten wurde OdiloNachfolger Hugiberts auf dem bayerischen Herzogsstuhl, offensichtlich unter dem Einfluß Swanahilds, die in den Einhardsannalen zu 741 als neptis Odilosbezeichnet wird. Unter Swanahilds Einfluß stand schließlich auch ihre Stieftochter Hiltrud, Schwester Pippins, die auf den Rat Swanahilds gegen den Willen ihrer Brüder Herzog Odilo heiratete, doch offensichtlich ebenfalls aus politischen Gründen. Odilo ist denn auch nach dem Tode Karl Martells zusammen mit seinem Verwandten, dem Alemannen-Herzog, und mit Swidker, dem Inhaber der regio Eichstätt, der Verteidiger des Swanahild-Erben Grifo gegen Pippin und Karlmann. Durch den Einfluß Swanahilds kam mit Odilo offensichtlich eine schwäbische Linie der AGILOLFINGER auf den bayerischen Herzogsstuhl. Auffallend ist, dass damit die beiden den Ostalpen vorgelagerten Stämme praktisch in die Hand einer Familie kommen. Das kann nicht vom Interesse des fränkischen Gesamtreiches her erklärt werden, sondern nur aus dynastischen Interessen, hinter denen Swanahild steckte.

    741 oo Hiltrud, Tochter Karl Martells um 715 - 754
    Kinder:
    - Tassilo III. 741-11.12. nach 794

    Literatur:
    Bauer Dieter R./Histand Rudolf/Kasten Brigitte/Lorenz Sönke: Mönchtum - Kirche - Herrschaft 750-1000 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1998 Seite 12-20,24-26,33,41,81 - Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 185 - Geuenich, Dieter: Geschichte der Alemannen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1997, Seite 107,160 - Jarnut Jörg: Agilolfingerstudien. Anton Hiersemann Stuttgart 1986 Seite 82,118 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 63, 74,83 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 43,49,51,53,57 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte Erster Band Das alte Bayern das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München Seite 160-164 - Störmer Wilhelm: Zu Herkunft und Wirkungskreis der merowingerzeitlichen 'mainfränkischen' Herzöge in Festschrift für Eduard Hlawitschka zum 65. Geburtstag. Verlag Michael Lassleben Kallmünz Opf. 1993 Seite 23-28 - Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1995 Seite 386,388 - Wies Ernst W.: Karl der Große. Kaiser und Heiliger. Bechtle Verlag Esslingen 1986 Seite 34,137 -

    Neue Deutsche Biographie Odilo (auch Oatilo, Uatilo)

    bayerischer Herzog, * wohl vor 700, † 18.1.748, ⚰ Osterhofen (Niederbayern).

    Nach dem Tod Hzg. Hugberts wurde O. mit Unterstützung Karl Martells, der mit O.s Nichte Swanahild verheiratet war, 736 dessen Nachfolger. Vermutlich war er zuvor Herzog in einem Teil Alemanniens gewesen. 739 wirkte O. eng mit dem päpstl. Legaten Bonifatius zusammen, als dieser die bayer. Kirche in die vier Diözesen Salzburg, Regensburg, Freising und Passau einteilte und drei neue Bischöfe weihte. Möglicherweise war diese Maßnahme ein Anlaß für einen gegen O. gerichteten Aufstand, der ihn 740/41 zwang, für einige Monate bei Karl Martells Sohn Pippin im Frankenreich Zuflucht zu suchen. Damals kam es zu einer Verbindung zwischen ihm und Chiltrud, der der 741 geborene Tassilo entstammte. Gegen den Willen ihrer Brüder Karlmann und Pippin heiratete O. nach dem Tod Karl Martells (22.10.741) wahrscheinlich noch 741 die Mutter seines Sohnes. Die Auseinandersetzungen um die Nachfolge des verstorbenen Hausmeiers hatten O. seinen Schwagern entfremdet, da er dabei wohl Grifo, den Sohn Swanahilds, unterstützte. 743 besiegten ihn seine Schwager am Lech, obwohl er päpstl., alemann., sächs. und aquitan. Unterstützung erhielt. Ein 744 mit Karlmann abgeschlossener Friedensvertrag stärkte seine Position wieder, wenn er damals vielleicht auch den bayer. Nordgau an die Franken abtreten mußte. In seinem Dukat gründete O. eine Reihe von z. T. bedeutenden Klöstern wie Niederaltaich und Mondsee. Durch einen Sieg über die Awaren konnte er 742 die von diesen bedrängten slaw. Karantanen von sich abhängig machen und dabei die Grundlagen für ihre Christianisierung legen. Trotz einiger schwerer Rückschläge gelang es O. in seiner zwölfjährigen Regentschaft, sein zuvor durch jahrzehntelange schwere innere Auseinandersetzungen erschüttertes Herzogtum zu konsolidieren und so die Voraussetzungen für die glanzvolle, erst 788 durch das Eingreifen Karls d. Gr. beendete Herrschaft seines Sohnes Tassilo zu schaffen.



    Name:
    auch Oatilo, Uatilo

    Begraben:
    oder im Kloster Gengenbach?

    Odilo heiratete Hiltrud um 741. Hiltrud (Tochter von Karl Martell und Chrotrud) wurde geboren um 715; gestorben in 754. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 10. von Bayern, Tassilo III.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 742; gestorben nach 794; wurde beigesetzt in Lorsch Kloster [64653],Bergstraße,Hessen,Deutschland.


Generation: 3

  1. 8.  Hnabi Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Huoching2, 1.N.1) wurde geboren um 710; gestorben in 785/788.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Alamannien ; Herzog der Alamannen
    • Genannt: um 724, Reichenau [78479],Konstanz,Baden-Württemberg,Deutschland; Mitbegründer des Klosters Reichenau

    Notizen:

    Hnabi Herzog der Alemannen
    um 710/15 + 785/88
    Sohn des Alamannen-Prinzen Huoching und Enkel des Herzogs Gotfrid aus dem Hause der AGILOLFINGER

    Mitterauer Michael: Seite 8, "Karolingische Markgrafen im Südosten"

    Hnabi war um 724 Mitbegründer des Klosters Reichenau.
    In der neueren Forschung werden allerdings Zweifel an der Richtigkeit dieser Angaben laut. Hnabi ist getrennt von den übrigen als Angehörigen des alemannischen Herzogshauses bezeugten Personen im Reichenauer Verbrüderungsbuch eingetragen. Es erscheint daher fraglich, ob Huoching wirklich ein Sohn Herzog Gotfrids war. Möglicherweise ist aus seinem Namen und dem seines Sohnes Hnabi eine Abstammung der Familie aus dem Maas-Mosel-Gebiet zu erschließen. Solange sich jedoch diese Hypothese nicht weiter untermauern läßt, wird an der von Thegan überlieferten Ableitung festgehalten werden müssen. Für sie lassen sich auch einige Argumente aus der Namensbung der Familie erbringen. Hnabi hatten einen Sohn Roadbert, der seit 770 als Graf im Hegau erschien. Chrodebert aber hieß auch einer der alemannischen Stammes-Herzoge des siebenten Jahrhunderts.
    Er erbte von seinem Onkel Odilo das Albisgebiet.

    Borgolte Michael: Seite 184, "Die Grafen Alemanniens"

    NEBI
    belegt als Verstorbener + vor 769/70/72/73 VIII 9

    Beleg mit comes-Titel: Das Verbrüderungsbuch der Abtei Reichenau 115B5

    Belege ohne comes-Titel:
    Vita Galli confessoris triplex 319 cap. II.10 (Vita s. Galli, ed. Meyer von Knonau 66 cap. 51; Duft, Sankt Otmar 40-43; mit dux-Titel), Herimanni Augiensis Chronicon 98 ad a. 724 (mit princeps-Titel), Chronik des Gallus Öhem 9, W I Nr. 57 (= ChLA I Nr. 71), Thegan, Vita Hludowici 590 f. cap. 2

    Literatur:
    Stälin, Geschichte I 226,243 - Brandi, Die Reichenauer Urkundenfälschungen 105 - Bauer, Gau und Grafschaft 75f. - Mayer, Die Anfänge der Reichenau 327-339 - Dienemann-Dietrich, Der fränkische Adel 184f. - Siegwart, Zur Frage 235,247, 249-251 - Duft, Sankt Otmar 71f. - Lacher, Die Anfänge der Reichenau 114-120 - Prinz, Frühes Mönchtum in Südwestdeutschland 71 A. 132,74f. - Behr, Das alemannische Herzogtum 179-186 - Jänichen, Nebi und Berthold - Wenskus, Sächsischer Stammesadel 60f.,423,497-500 - Walther, Fiskus Bodinan 232-235 - Jarnut, Untersuchungen 23-28 - Borgolte, Geschichte der Grafschaften Alemanniens, Kap. I

    In der Liste der verstorbenen Wohltäter im Verbrüderungsbuch der Reichenau hat eine anlegende Hand Nebi comis unter Grafen eingetragen, die in der zweiten Hälfte des 8. und am Beginn des 9. Jahrhunderts urkundlich nachgewiesen sind (Ruthard, Wararin, Scopo, Chancor, Isanbard). Für die nähere Bestimmung Nebis ist besonders wichtig, dass auf ihn Ruadb(er)t comis folgt (115B5; vgl. auch Art. Gerold I). Diese Namensequenz findet nämlich eine Entsprechung in der St. Galler Traditionsurkundee, die Rotbertus comes, filius Hnabi condam, ausgestellt hat (W I Nr. 57). Wenn der Vater Ruadberts (I), wie die Forschung wohl zurecht annimmt, mit Nebi identisch war, muß dieser am 9. August 769,770,772 oder 773 bereits verstorben gewesen sein. Nebi glaubt man, auch mit jenem Nebi/Nebe gleichsetzen zu können) den Thegans Genealogie der Königin Hildegart als Großvater der zweiten Gemahlin KARLS DES GROSSEN, Vater der Imma, aufführt. Tatsächlich ist auch diese Identifikation gerechtfertigt, da Ruadbert (I) neben den als Söhne der Imma und Brüder Hildegards belegten Grafen Udalrich (I) und Gerold (II) auch im Anlageeintrag des St. Galler Gedenkbuches stehen dürfte. Nebi war also mütterlicherseits der Urgroßvater LUDWIGS DES FROMMEN.
    Thegan leitet Nebi über Huoching von dux Gotefridus ab; Hildegart wäre somit eine Nachfahrin des alemannischen Herzogs Gottfried gewesen. Gegen diese Version der Herkunft Hildegarts hat Mayer darauf hingewiesen, dass Nebi im Reichenauer Verbrüderungsbuch nicht in der Umgebung der altalemannischen Herzogsfamilie (115B1-2), sondern unter karolinger-zeitlichen Grafen, und zwar keineswegs an hervorragendem Platz, eingetragen sei (vgl. aber jetzt Jarnut 26).
    Etwa zur selben Zeit, zu der der Trierer Chorbischof seine Biographie des zweiten Kaisers aus karolingischem Hause verfaßte, überarbeitete Walahfrid Strabo die Miracula des hl. Gallus. Die Vorlagen Walahfrids sind verloren, so dass die Zutaten des Reichenauer Mönchs und Hofgelehrten nicht mehr mit Sicherheit zu ermitteln sind. Von der Neugründung St. Gallens (um 719) erzählt Walahfrid, dass Waldram von dem comes Viktor von Chur den Priester Otmar erbeten habe, dem er die Galluszelle übertragen wollte. Als dies geschehen war, soll Waldram auf den Rat ducis nomine Nebi zu Karl Martell gezogen sein und diesem die Zelle proprietatis iure übergeben haben. Der princeps Karl habe auf Waldrams Bitte hin dem Otmar St. Gallen anvertraut und diesen beauftragt, dort ein reguläres (Mönchs-)Leben einzurichten (Vita Galli confessoris triplex 319). Diese Schilderung der Anfänge des Otmarsklosters ähnelt dem Bericht, den Hermann der Lahme im 11. Jahrhundert von der Gründung der Reichenau gibt. Zum Jahr 724 heißt es in Hermanns Weltchronik: Sanctus Pirminius abbas et chorepiscopus a Berhtoldo et Nebi principibus ad Karolum ductus, Augiaeque insulae ab eo praefectus, serpentes inde fugavit, et coenobialem inibi vitam instituit annis 3 (Herimanni Augiensis Chranicon 98; vgl. Chronik des Gallus Öhem 9).
    Bei der Beurteilung der beiden Erzählungen wird man feststellen können, dass mit dem dux bzw. princeps Nebi sicherlich Nebi gemeint war. Der Name ist, zumindest in Alemannien, sehr selten, und eine Aktivität Nebis im Bodenseegebiet um 720 läßt sich mit dem urkundlichen Zeugnis aus St. Gallen und mit dem Gedenkbucheintrag aus Reichenau durchaus vereinbaren. Das heißt jedoch noch nicht, dass die Nebi zugeschriebene Rolle bei den Klostergründungen gesichert wäre. In seine Kritik Thegans h hat Mayer auch Walahfrid einbezogen und auf mögliche Kontakte beider Autoren am KARLS-Hof hingewiesen. Hier kann man Mayer, aber nicht vollständig folgen. Zwar fällt auf, dass Walahfrid Nebi als dux bezeichnet, doch laßt sich Mayers Annahme, der Reichenauer sei von Thegan der möglichen Tendenz nach abhängig, nicht beweisen. Walahfrids Werk, das 833/34 entstanden sein soll (Krusch, Vita Galli confessoris triplex 234), hat zumindest die Priorität gegenüber Thegans Vita (um 837/38, s. Wattenbach-Levison-Löwe III 333). Außerdem darf man nicht übersehen, dass die Miracula s. Galli nicht für den Hof bestimmt waren und Walahfrid Nebis Namen jedenfalls nicht explizit mit Hildegart in Verbindung bringt. Man muß deshalb wohl die Möglichkeit offenhalten, dass Nebi, wenn auch vielleicht nicht als dux, doch mit Otmar zu tun gehabt hat (vgl. auch Duft und zuletzt Jarnut 26f.).
    Dagegen darf man wohl Prinz (vgl. Brandi) gegen Mayer (339) zustimmen, dass Hermanns Zeugnis über Nebis Beteiligung an der Gründung Reichenaus kaum verläßlich erscheint. Mit Recht hat Prinz darauf hingewiesen, dass Hermann mit dieser Tradition in Reichenau allein steht (s.a. Art. Bertold I) und die Anklänge an die Miracula S. Galli auf literarische Abhängigkeit schließen lassen (anders Jarnut 27).
    Trennt man Nebi mit Mayer von der Nachkommenschaft Herzog Gottfrieds, dann erhebt sich die Frage, ob er überhaupt alemannischer Abstammung war. In diesem Sinne hat Siegwart (249-251) Nebis Herkunft aus dem Mittelrheingebiet zu erweisen gesucht. Die Identifikation mit einem in den Lorscher Urkunden mehrfach bezeugten Nebi/Nebo ist aber nicht gelungen. Die Gemahlin dieses Nebi, Herswind, glaubte Siegwart im Reichenauer Verbrüderungsbuch in der Umgebung des alemannischen Herzogs Lantfrid wiederzufinden (115B2: Heresint), doch ließ er dabei unerklärt, weshalb dann hier Nebi fehlt. Der von Lacher, (116) angedeutete Ausweg, es sei eben Herswind gewesen, die dem Herzogshaus entstammte, überzeugt nicht; der Widerspruch zu Thegan bleibt dabei bestehen. Vom Namen her haben Dienemann-Dietrich und neuerdings wieder Wenskus (bes. 497-500) Nebi in den Zusammenhang mit dem historischen Geschlecht der NIBELUNGEN gebracht. Jänichen hat zuletzt die Überlieferung von dem Vater-Sohn-Paar Hoc (Hocing) - Hnaef in altenglischen Literaturdenkmälern (Beowulf, Finnsburg-Fragment, Widsid) ausgewertet; er glaubte erweisen zu können, dass Huoching - Nebi das historische Vorbild für die sagenhaften Helden abgegeben hätten.
    Welche Aufgaben Nebi im Verfassungsleben Alemanniens wahrgenommen hat, ist ungewiß. Die Tatsache, dass sich sein Sohn Ruadbert (I) um 770 in der alten Herzogsresidenz Überlingen aufhielt, könnte dafür sprechen, dass er hier - als alemannischer M Magnat mit oder ohne Herzogsverwandtschaft - vor dem karolingischen Zugriff von ca. 760 Herrschaftsrechte ausgeübt hatte. Auch Ruadberts Besitz im Aitrachtal scheint auf Nebi zurückzugehen (Borgolte). Siegwart (235, 247) hielt Nebi für den Erben herzoglichen Grundbesitzes am Albis, der Nebi von dem Bayern-Herzog Odilo überkommen sein soll.

    Thegan: Seite 217, "Das Leben Kaiser Ludwigs. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band V."

    2. Als dieser im Jugendalter stand, verlobte er sich mit einer Jungfrau aus edelstem schwäbischen Geschlecht, Namens Hildigard, von der Sippe des Alamannen-Herzogs Gotefrid. Herzog Gotefrid zeugte den Huoching, Huoching zeugte Nebi; Nebi die Imma; Imma aber gebar die selige Königin Hildigard. Nachdem nun der genannte Kaiser sie zur Ehe genommen hatte, zeugte er mit ihr drei Söhne, von denen einer den Namen seines Vaters Karl, der andere Pippin, der König über Italien war, der dritte aber Ludwig hieß, der König über Aquitanien war. Lange lebte ihr Vater mit ihnen glücklich und unterrichtete sie nützlich in den freien Wissenschaften und weltlichen Gesetzen.

    oo Hereswind
    Kinder:
    - Roadbert (Robert I.)
    - Imma
    oo Gerold Graf im Kraichgau † 784/86

    Literatur:
    Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 69,120,184,216-218,224 - Mitterauer Michael: Karolingische Markgrafen im Südosten. Archiv für österreichische Geschichte Band 123. Hermann Böhlaus Nachf./Graz-Wien-Köln 1963 Seite 8 - Thegan: Das Leben Kaiser Ludwigs. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band V Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1974 Seite 217 - Wenskus Reinhard: Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1976 Seite 60f.,423,497-500 -

    Name:
    Nebi

    Familie/Ehepartner: Hereswind. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 11. Roadbert I.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben um 786.
    2. 12. Imma  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 730; gestorben nach 784.

  2. 9.  von Spoleto, Adellinde Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Regarde2, 1.N.1) wurde geboren um 735; gestorben nach 787.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Thurgau,Schweiz; Gräfin im Thurgau

    Notizen:

    Adellinde von Spoleto Gräfin im Thurgau
    um 735-28.8. nach 787
    Tochter des Herzogs Hildebrand von Spoleto und der Regarde, Schwester Herzog Odilos von Bayern

    Borgolte Michael: Seite 151,285,287, "Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie."

    Ausdrücklich stellt Isanbard schließlich fest, daß er die Tradition für die Ruhe seiner Seele, für die seines Vaters Warin, der an anderer Stelle der carta als bereits verstorbener Graf bezeichnet wird, und die seiner Mutter Hadellinda unternehme.
    Warin, der Gemahl Hadallinds und Vater Isanbrads, hatte noch einen weiteren Sohn Swabo.
    Aus der Überlieferung des Klosters Buchau erschloß Decker-Hauff Warins Gemahlin Hadellind als Gründerin.

    um 750 oo Warin Graf im Thurgau -20.5.774

    Kinder:
    - Isanbart Graf in Schwaben - nach 806
    - Spancozza
    oo Richer Graf
    - Swabo

    Literatur:
    Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 151,155,285,287 -

    Gestorben:
    28.8

    Familie/Ehepartner: Warin. Warin (Sohn von Ruthard) gestorben um 790. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 13. Isanbart  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 806.
    2. 14. Spancozza  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 15. Swabo  Graphische Anzeige der Nachkommen

  3. 10.  von Bayern, Tassilo III. Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Odilo2, 1.N.1) wurde geboren um 742; gestorben nach 794; wurde beigesetzt in Lorsch Kloster [64653],Bergstraße,Hessen,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 748-788, Bayern,Deutschland; Herzog von Bayern

    Notizen:

    Tassilokelch

    Kelch, der um 780 von dem bayerischen Herzog Tassilo und seiner Gemahlin Luitpirga gestiftet wurde, möglicherweise anlässlich der Gründung Kremsmünsters 777. Der Kelch selbst wird in der Schatzkammer des Stiftes aufbewahrt.


    HTML tutorial


    Tassilo III. Herzog von Bayern (748-788)
    741-11.12. nach 794 Kloster Lorsch
    Einziger Sohn des Herzogs Odilo von Bayern und der Hiltrud, Tochter von Karl Martell

    Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 485

    Tassilo III., letzter bayerischer Herzog aus der Zeit der AGILOLFINGER
    * 741, + nach 794
    oo ca.765 Liutbirc, Tochter des Langobarden-Königs Desiderius

    Sohn: Theodo

    Nach dem Tode seines Vaters Odilo 748 übernahm der minderjährige Tassilo III. die Herrschaft, freilich unter der Vormundschaft seiner Mutter Hiltrud (+ 754; Tochter Karl Martells). Sein Erscheinen auf dem Maifeld in Compiegne 757 war nach den Reichsannalen verbunden mit dem Vasalleneid gegenüber König Pippin. In heutiger Sicht wurde er lediglich aus der Vormundschaft Pippins in die Mündigkeit entlassen. 757 zeigte sich erstmals ein herzogliches Gefolge. Die Reichsannalen berichten zum Jahre 763 vom harisliz Tassilos beim Zug König Pippins gegen die Aquitanier. Dieser Bericht wird heute (Becher) als Fälschung angesehen, doch könnte bei allen Ungereimtheiten der Quellen ein Konfliktfall Tassilosvorliegen.
    Als König Pippin 768 starb, stand Tassilo III. bereits auf dem Höhepunkt seiner Macht. Außenpolitisch kam ihm der Konflikt der Pippin-Nachfolger KARL und Karlmann 768-771 zugute. Innenpolitisch wirkte Tassilo III. besonders auf den Synoden in Aschheim (756?), Dingolfing (768/70 oder 776/77?) und Neuching (771), schuf die herzoglichen Klöster Mattsee (zwischen 777 und 783/84) und Kremsmünster (777), wirkte aber auch bei der Errichtung von Adelsklöstern im Sinne der Errichtung einer eigenen Herzogskirche mit. 772 gelang es ihm, die Karantanen endgültig zu unterwerfen und einen neuen Herzog für den so wichtigen SO-Alpenraum einzusetzen. Auch Tassilos Klostergründungen Innichen (769) und Kremsmünster sind deutliche Zeugnisse für diese aktive Ostpolitik. Seit den 60-er Jahren läßt sich eine S-Orientierung Tassilos fassen. 768/69 bricht Tassilo III. nach Italien auf, verbündet sich nicht nur mit Desiderius, sondern auch mit dem Papst. Zu Pfingsten 772 wurde Tassilos Sohn Theodo in Rom von Papst Hadrian I. getauft und gesalbt. Die neuen karolingisch-römischen Machtkonstellationen nach dem Tod König Karlmanns (771) führten jedoch zum Zusammenbruch des Langobardenreiches (774) und isolierten den Bayern-Herzog völlig.
    Der Nieder- und Untergang Tassilos vollzog sich erst zwischen 781 und 788, vorbereitet und inszeniert von Tassilos Vetter KARL DER GROSSE, wobei Tassilos Bündnis mit Rom zerbrach. Als KARL ihn 787 auf den Reichstag zu Worms entbieten ließ, verweigerte sich Tassilo III. Bald darauf marschierten fränkische Heeressäulen gegen Tassilo, der sich nur noch unterwerfen konnte, den Vasalleneid leisten udn sich von KARL mit dem Herzogtum Bayern belehnen lassen mußte.
    788 lud KARL Tassilo III. auf die Reichsversammlung zu Ingelheim, der er nicht ehr entkommen konnte. Er wurde der Eidbrüchigkeit und der Konspiration mit den Avaren angeklagt. KARL wandelte die Todesstrafe in Klosterhaft für die ganze Familie Tassilos um, Bayern wurde eingezogen. Rechtsverbindlich mußte Tassilo 794 noch einmal auf der Synode von Frankfurt abdanken und auf alle Rechte für seine ganze Familie verzichten.

    Literatur:
    Spindler I,1981 I²,166-176 - H. Wolfram, Das Fsm. T.s III. (Mitt. der Ges. für Salzburger LK 108,1968),157-179 - L. Kolmer, Zur Kommendation und Absetzung T.s III., ZBLG 43,1980,291-327 - Die Bajuwaren, hg. H. Dannheimer-H. Dopsch, 1988,130-166, 305-326 - W. Störmer, Die bayer. Hzg.skirche (Der hl. Willibald -Kl.bf. oder Bm.sgründer?, hg. H. Dickerhof u.a., 1990), 115-142 - J. Jahn, Ducatus Baiuvarium, 1991 - M. Becher, Eid und Herrschaft (VuF Sonderbd. 39, 1993)) - H. Wolfram, Salzburg, Bayern, Österreich, 1995, 337-378.

    Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 771, Tassilo III., bayer. Herzog, 8. Jh.

    * um 742, + 11.12. nach 794 Lorsch
    Vater: Herzog Odilo (+ 748)
    Mutter: Hiltrud
    oo um 763 Liutburc

    748 Einsetzung als Herzog in Bayern.
    Seit 757 selbständige Regierung.
    Wollte sich von der Herrschaft des Franken-Königs freimachen.
    Gründete zahlreiche Klöster wie Kremsmünster, Innichen, Mattsee, Wessobrunn, Münchsmünster, Weltenburg, Chammünster, Chiemsee und Gars als Herbergs- und Pflegestationen.
    772 Niederschlagung der Karantanererhebung.
    781 Erneuerung seines Lehsneides im Worms, wofür er vermutlich die Königshöfe Lauterhofen/Oberpfalz und Ingelheim zurückerhielt.
    788 Abdankung in Ingelheim.
    Begnadigt und geblendet, nahm er in St. Goar die Tonsur.
    Zunächst in das Kloster Jumieges, dann nach Lorsch verbracht.
    794 erschien er noch einmal auf dem Hoftag in Frankfurt, um seinem Fürstentum zu entsagen.

    Literatur:
    ADB 37; BWB 3; E. Zöllner, Der bairische Adel und die Gründung von Innichen, in: MIÖG 68, 1960; W. Störmer, Adelsgruppen im früh- und hochma. Bayern, 1972.

    Tassilo III. folgte seinem Vater als Herzog von Bayern unter der Vormundschaft der Mutter und seines Onkels Pippin und regierte seit 757 allein. Er leistete 757 Pippin dem Kleinen den Vasallenseid und zog mit ihm gegen die Langobarden und Aquitanien. Später löste er sich von Pippin und wendete sich nach alter bayerischer Tradition den Langobarden zu. Er förderte die bayrische Ostsiedlung und Mission unter den Slawen, gründete zahlreiche Kirchen und Klöster, unter anderem Kremsmünster uund Innichen, und wurde von der Kirche gestützt. Er rebellierte mehrmals gegen seinen Cousin KARL DEN GROSSEN und unterwarf sich immer wieder, zuletzt 787 in Augsburg. Er unterstützte die Karantanen bei der Abwehr der Awaren und unterwarf sie 772 nach einem Sieg seiner Herrschaft. Er verbündete sich zuletzt sogar mit den Awaren, die aber auf dem Ybbsfelde - etwa zwischen Persenbeug, Pöchlarn und Amstetten - von einem im wesentlichen bayerischen Aufgebot unter Führung der beiden königlilichen Missi Grahaman und Audaccrus aufs Haupt geschlagen, da KARL ihm die Langobardenstütze genommen hatte. 788 wurde er in Ingelheim wegen "Heeresverlassung" (Tassilo hatte 763 Pippin auf seinem aquitanischen Feldzug in Stich gelassen) zum Tode verurteilt, dann von KARL DEM GROSSEN begnadigt und mit seinem Sohn, den Mitregenten Theodo III., ins Kloster nach Jumieges gesteckt. Mit der Eingliederung Bayerns in das Frankenreich wurde das letzte ältere Stammesherzogtum beseitigt. 794 wurde der gefangene und abgesetzte Tassilo III. in Frankfurt gezwungen, endgültig auf das Herzogtum zu verzichten.

    Schieffer Rudolf: "Die Karolinger"

    Zur Familie gehörte als Neffe des Königs eigentlich auch Tassilo III., der Erbe des agilolfingischen Herzogtums Bayern. Für ihn führte zunächst seine Mutter, Pippins Schwester Hiltrud, bis zu ihrem Tod (754) die Vormundschaft, die dann auf den König selbst übergegangen zu sein scheint mit der Folge, dass Tassilo ihn beim zweiten Zug gegen die Langobarden 756 nach Italien begleitete. 757 wurde der junge Herzog, 16-jährig, für mündig erklärt und leistete in Compiegne Pippin sowie ausdrücklich auch dessen Söhnen KARL und Karlmann, seinen Vettern also, einen Treueid, der erst später zu einer förmlichen Lehnsbindung umgedeutet worden sein dürfte. Dass die damit übernommene Herrschaft in Bayern aus fränkischer Sicht gewissen Einschränkungen unterlag, geht schon aus der Beteiligung einer Reihe von Großen des Stammes an der Vereidigung hervor, die gewissermaßen für das Wohlverhalten Tassilos bürgen sollten, durch ihre unmittelbare Beziehung zum Frankenkönig die Autorität des Herzogs im Lande aber auch fühlbar schwächten. Den eingeräumten Spielraum suchte Tassilo anscheinend zu mehren, indem er sich nach einigen Jahren (763) der Heerfolge des Onkels entzog und gemäß den Reichsannalen "nach Bayern ging und das Angesicht des genannten Königs nie wieder sehen wollte"; damals oder wenig später vermählte er sich mit der Tochter des Langobarden-Königs Desiderius, offenbar um eine Allianz der letzten von den KAROLINGERN halbwegs unabhängigen Mächte beiderseits der Alpen zu schmieden.
    Die resolute Beseitigung der Autonomie Benevents war zudem geeignet, die Isolation Tassilos weiter zu steigern, der nach der kurzlebigen Aussöhnung mit seinem Vetter KARL (770) und dem Achtungserfolg der Taufe seines Sohnes Theodo durch den Papst (772) bereits den Zusammenbruch des Langobardenreiches an seiner Südflanke tatenlos hatte mit ansehen müssen und 781 von Hadrian I. auf Betreiben KARLS zur Bekräftigung seines früheren Treueids gegenüber den KAROLINGERN gemahnt worden war. Sechs Jahre nach diesem Schwur nahm der besorgte Bayern-Herzog nun seinerseits den Rombesuch KARLS zum Anlaß, um die Vermittlung des Papstes anzurufen, doch Hadrian schlug sich diesmal noch deutlicher auf die Seite des Franken-Königs, indem er Tassssilomit dem Anathem drohte, falls er sich nicht den Eiden gemäß verhalte. Das leitete unmittelbar in die offene Konfrontation über, denn als der Herzog bei KARLS Rückkehr einer Vorladung nach Worms nicht folgte, marschierten dessen Heere noch im Spätsommer 787 von drei Seiten gegen Bayern auf und machten jeden Widerstand sinnlos, zumal die KAROLINGER auch dort längst große Teile des Adels und der hohen Geistlichkeit auf ihre Seite gezogen hatten. Tassilo ergab sich auf dem Lechfeld (bei Augsburg), leistete einen klar bezeugten Vasalleneid und nahm seinen Dukat von KARL zu Lehen; überdies stellte er wie Arichis von Benevent 13 Geiseln, darunter seinen Sohn Theodo.
    Doch war auch damit das doppelte Drama noch nicht zu Ende. Angeblich von seiner unversöhnlichen langobardischen Gattin Liutbirg aufgestachelt, erging sich Tassilo in despektierlichen Reden gegen KARL und suchte verzweifelt den Rückhalt, den sein beneventanischer Schwager an den Byzantinern hatte, im Bündnis mit seinen östlichen Nachbarn, den heidnischen Awaren im mittleren Donauraum, zu gewinnen, beschleunigte aber wohl nur das Verhängnis, das auf ihm lastete. Es fiel KARL leicht, ihn im Juni 788 nach Ingelheim zu zitieren, dort seinen Anklägern, den (in den Augen der Reichsannalen) "getreuen Bayern", gegenüberzustellen und ihn schließlich durch ein Gericht aus Franken, Bayern, Langobarden und Sachsen zum Tode verurteilen zu lassen, formal nicht wegen seiner jüngsten Eigenmächtigkeiten, sondern mit der offenbar juristisch brauchbaren Begründung, er habe 25 Jahre zuvor gegenüber König Pippin in Aquitanien Fahnenflucht ("harisliz" in der erstmals so bezeichneten theodisca lingua, der gemeinsamen Sprache des fränkischen Heeres) begangen. KARL übernahm die Rolle, für seinen Vetter die gnädige Umwandlung der Strafe in dauernden Klosterhaft zu erbitten, dehnte dies dann aber auf die gesamte Familie, die Herzogogin sowie ihre beiden Söhne und beiden Töchter, aus, womit die AGILOLFINGER endgültig der generationenalten Rivalität der ARNULFINGER erlegen waren. Sechs Jahre später mußte der Mönch Tassilo noch einmal vor der Reichsversammlung in Frankfurt in aller Form den Herrschaftsverzicht seines Geschlechts erklären.

    Spindler Max: Seite 166, "Handbuch der bayerischen Geschichte"

    Die Herrschaft des letzten AGILOLFINGERS, Tassilos III., begann ganz im Zeichen der Abhängigkeit von den Franken. Wahrscheinlich 741 geboren, hat er im Jahre 748 seines Vaters Odilo unter der Hoheit seines Onkels, des fränkischen Hausmeiers Pippin, und der Vormundschaft seiner Mutter Hiltrud seine Herrschaft angetreten, die allerdings gleich zu Beginn durch die Rebellion Grifos unterbrochen wurde. Wieweit schon damals eine lehnsrechtliche Bindung geschaffen wurde, ist nicht sicher. Nach dem Tod seiner Mutter im Jahre 754 scheint Pippin selbst die Vormundschaft innegehabt zu haben. Im Jahr 756 nahm Tassilo an Pippins Feldzug gegen die Langobarden teil, und im folgenden Jahr 757 leistete der jetzt 16-jährige Tassilo in Compiegnne Pippin und seinen beiden Söhnen den vasallitischen Lehenseid, der aber in seiner streng juristischen Bedeutung auch wieder angezweifelt wurde. Diese Lehensbindung sollte hinfort die Grundlage der Beziehungen zwischen Franken und Bayern werden, und wie sehr man dabei auch an die Zukunft dachte, zeigt die Tatsache, dass der junge Tassilo seinen Eid nicht nur Pippin, sondern auch dessen beiden Söhnen KARL und Karlmann leisten mußte, und dass in Compiegne auch eine Anzahl bayerischer Adliger in die fränkische Vasallität eintrat. Andererseits war Tassilo in Compiegne für mündig erklärt worden, und das bedeutete, dass sein Onkel die vormundschaftliche Regierung niederlegte und Tassilo im Innern seines Herzogtums frei schalten konnte. Eine Abhängigkeit vom Frankenreich bestand nur auf dem Gebiet der Außenpolitik, sie gründete auf der Treueverpflichtung des Lehsnmannes, der den Interessen des Lehsnherrn nicht zuwiderhandeln durfte, und daraus ergab sich auch die Verpflichtung des Herzogs, dass er dem Frankenherrscher bei dessen Kriegen Heeresfolge leisten mußte. Ausdrücklich überliefert ist diese Heeresfolge allerdings erst für den vierten Kriegszug gegen Aquitanien, den Pippin im Jahre 763 antrat. Tassilo erschien zwar noch auf dem Hoftag, doch hier kam es zum Bruch: er schützte Krankheit vor und kehrte mit seinen Truppen heim, mit dem zornigen Schwur, seinen Oheim nie wiedersehen zu wollen. Das war zweifellos eine einseitige Lösung des Lehensverhälttnisses, über deren Anlaß und letzte Gründe man allerdings keine Klarheit gewinnt. Auf jeden Fall war es nicht der unüberlegte Trotz eines jungen Mannes und keine spontane Handlung. Die Tat war geplant und berechnet, die fränkischen Reichsannalen sprechen von trügerischen Machenschaften. Vielleicht stand Tassilo im Einverständnis mit Herzog Waifar von Aquitanien, dem alten Bundesgenossen seines Vaters; zumindest hat er nicht dazu beitragen wollen, "seinen Bundesgenossen im Westen zu vernichten". Auf dem Wormser Reichstag des Jahres 764 verhandelte man über Tassilo, kam jedoch zu keinem Ergebnis; ein Kriegszug gegen ihn, wie ihn Pippin gegen Odilo unternommen hatte, unterblieb. Tassilo scheint eine militärische Intervention befürchtet zu haben, er wandte sich um Unterstützung an die beiden Mächte, die dafür allein in Frage kamen, an das Papsttum und die Langobarden. Tassilo suchte seine Beziehungen zum südlichen Nachbarn durch seine Heirat mit Liutbirc, der Tochter des Langobarden-Königs Desiderius, zu stärken. Liutburc ist als Gemahlin Tassilos natürlich vielfach bezeugt, wenn auch die Tatsache der Hochzeit nirgends erwähnt ist, so dass die Datierung nicht ganz sicher ist. Man nimmt allgemein an, dass er bei dieser Gelegenheit Gebiete in Südtirol zurückerhielt, die Bayern anläßlich der Auseinandersetzung zwischen Grimoald und Hucbert an die Langobarden verloren hatte. Im Endergebnis war jedenfalls die fränkische Politik gegenüber Bayern trotz aller Kriegszüge und Verschwägerungen seit 725 gescheitert, denn es war Pippin nicht mehr gelungen, das Land in irgendeiner Weise für die Franken zurückzugewinnen.
    Das Herausstreben aus dem Verband des fränkischen Reiches und der Bruch der Lehenseide finden ihre Erklärung und Rechtfertigung darin, dass Bayern mit dem W und N kaum verbunden war, dass vielmehr seine politischen, wirtschaftlichen, kulturelleen und zum Teil auch seine kirchlich-missionarischen Interessen und seine geschichtlichen Aufgaben im S und O lagen. Hier gelang Herzog Tassilo auch noch eine wesentliche Erweiterung seines Herrschaftsbereiches. Nach der Darstellung der Conversisio hätten die Bayern nach ihrem Sieg über die Awaren die Karantanen "der Herrschaft der Könige" unterworfen. Ein heidnischer Aufstand der Karantanen konnte erst 772 von Herzog Tassilo niedergeworfen werden. Tassilo ist es offenbar auch gelungen, auf dem Höhepunkt seiner Auseinandersetzung mit KARL DEM GROSSEN mit den Awaren ein Bündnis zu schließen.
    Tassilos Unabhängigkeit wurde in allen diesen Jahren nicht gestört, und auch als KARL DER GROSSE sich die Alleinherrschaft erkämpft hatte, stellte er das bayerische Problem vorläufig zurück und begann 772 mit der Lösung der sächsischen Frage. Auf die bayerischen Verhältnisse wirkte mehr die geschäftige Tätigkeit der Mutter KARLS, Bertrada, ein. Ihr Ziel war eine fränkisch-langobardische Versöhnung, und dafür scheint sie auch die bayerische Unterstützung gewonnen zu haben; vielleicht vermittelte der gebürtige Bayer Abt Sturm von Fulda hier den Ausgleich im Jahr 769. Im gleichen Jahr reiste Tassilo zu seinem Schwiegervater Desiderius nach Italien, und wenig später nahm auch Bertrada auf ihrer Reise ins Langobardenreich ihren Weg über Bayern. Wegen seiner Verwandtschaft mit Desiderius war Tassilo zu einer solchen Vermittlung besonders geeignet, und die 770 zustande gekommene Heirat KARLS mit einer Tochter des Desiderius, die KARL und Tassilo zu Schwägern machte, hatte sicher das Ziel, durch diesen fränkisch-bayerisch-langobardischen Dreibund einen dauerhaften Frieden herzustellen. Tassilo steht in diesen Jahren zweifellos auf einem Höhepunkt seiner Macht, der sich auch in seinen Karantanensieg dokumentiert. DaDas zeigt ferner die Taufe und Salbung seines Sohnes durch den Papst in Rom, sowie die erstmalige Führung des Herzogtitels, der sich eng an Pippins Königstitel anschloß. Vielleicht 770, sicher 772 sind Synoden bekannt, deren Protokolle Tassilo a an der Spitze einer bayerischen Landeskirche zeigen, und in die Jahre 769 bzw. 777 fällt die Gründung von Innichen und Kremsmünster. Schließlich wird man darauf hinweisen können, dass der wohl 767 begonnene Bau der Rupertikirche in Salzburg, mit den gleichen Ausmaßen wie St. Denis, 774 mit der Weihe vollendet wurde und damit die "Metropolitankirche der bayerischen Kirchenprovinz und (oder) agilolfingische Königskirche", die "Krönungskirche" der AGILOLFINGER, vielleicht für die Königskrönung Tassilos bestimmt, geschaffen war. Bereits das Jahr 771 leitete eine allmähliche Änderung der Verhältnisse ein: nach dem Tode seines Bruders brachte KARL unter Zurücksetzung der Gemahlin und der Kinder Karlmanns dessen Erbe an sich; zugleich verstieß er seine langobardische Gemahlin, die ebenso wie die Familie Karlmanns an den Hof des Desiderius flüchtete, der jetzt zu einem Sammelpunkt aller Gegner des Franken-Königs wurde. Von Bayern und Tassilo hören wir in diesem Zusammenhang nichts; er unterließ es, seinen Schwiegervater in den Kämpfen der Jahre 773/74 zu unterstützen, die zum Zusammenbruch des Langobardenreiches führten. Die Gründe sind dafür nicht bekannt, und sein Verhalten bleibt um so unerklärlicher, als ihn der Ausfall der Langobarden ja seines einzigen Bundesgenossen beraubte. Möglich wäre natürlich auch, dass Tassilo durch die von Abt Sturm vermittelten Abmachungen irgendwie gebunden war.
    Anläßlich eines Besuches in Rom im Jahre 781 gewann KARL den Papst zu einem gemeinsamen Vorgehen gegen den Bayern und beraubte Tassilo damit seines letzten außerbayerischen Rückhalts. Eine gemeinsame Gesandtschaft von Papst Hadrian I. und König KARL erinnerte Tassiloan die Einhaltung der in Compiegne geschworenen Eide. Gegen die Verbürgung freien Geleits stellte Tassilo sich daraufhin im gleichen Jahre 781 in Worms ein, erneuerte seinen Lehenseid und stellte 12 Geiseln. Wahrscheinlich geschah es damals auch, dass er von KARL die 725/28 von Bayern abgetrennten Höfe Ingolstadt und Lauterhofen auf dem Nordgau zurückerhielt. Doch war das nicht nur ein Geschenk im Zeichen der wieder erneuerten Freundschaft, sondern bedeutete, dass er zu der bisher rein persönlichen Bindung, die Tassilo durch die vasallitische Kommendation eingegangen war, jetzt auch noch eine dingliche Bindung trat.
    Die 782 erneuerten Beziehungen zwischen den beiden Herrschern wurden abermals getrübt, vielleicht auf Grund kriegerischer Verwicklungen, die sich im Jahre 784 an der bayerisch-langobardischen Grenze ereigneten. Tassilo muß in diesen Jahren die Überzeugung gewonnen haben, dass KARL zu einem entscheidenden Schlag gegen ihn ausholte, denn er bat im Jahre 787 den Papst um Vermittlung zwischen ihm und dem Franken-König. Das blieb ohne Erfolg; vielmehr erinnerte der Papst ihn anläßlich der Heerfahrt KARLS gegen Tassilos Schwager Arichis von Benevent unter Androhung des Bannes an die Einhaltung seiner Eide, hielt allerdings vielleicht auch KARL von einem Angriff auf Bayern ab, zugleich lud ihn der König nach Worms vor. Als Tassilo sich hier nicht einfand, unternahm KARL, mit drei getrennten Heeresgruppen operierend, einen Feldzug gegen Bayern. Doch ehe es überhaupt zur Schlacht kam, mußte Tassilo kapitulieren, da sein Adel ihm die Gefolgschaft versagte, die vasallitische Bindung an den Frankenkönig also offenbar für höher erachtete als die landrechtliche an den Bayernherzog. Tassilo mußte daraufhin erneut die Lehenshoheit des fränkischen Königs anerkennen, diesmal aber in noch bindenderer Form als früher: er übergab mit der symbolischen Überreichung eines Szepters Land und Herrschaft dem König und erhielt beides als Lehen zurück. Darüber hinaus mußte er wiederum zwölf Geiseln stellen und als 13. seinen Sohn Theodo. Jetzt war die dingliche Bindung des Herzogs über die Güterkomplexe Ingolstadt und Lauterhofen hinaus auf das ganze Land ausgedehnt und Bayern war ein Lehen des fränkischen Königs. Vielleicht ist zu diesem Zeitpunkt auch die Bestimmung in die Lex Baiwariorum eingefügt worden, die strenge Sanktionen gegen den dem König ungehorsamen Herzog vorsieht. Auch der ganze bayerische Adel ist damals dem Franken eidlich verpflichtet worden.
    Das geschickte Vorgehen des Königs, das den bayerischen Herzog schließlich in ein ganzes Netz von Bindungen verstrickt und zudem von seinem eigenen Adel isoliert hatte, führte schließlich zum vollen Erfolg. Als Tassilo im Jahre 788 in Erfüllung seiner Vasallenpflichten auf einem Hoftag in Ingelheim erschien, wurde er unter der von den Bayern erhobenen Anklage verhaftet, er habe ein Bündnis mit den Awaren geschlossen, er gehe gegen die königlichen Vasallen in Bayern vor, habe auch seine eigenen Leute angewiesen, dem Franken-König nur unter Vorbehalt die Treue zu schwören. Nach der fränkischen Berichterstattung wurde Tassilo aller dieser Vergehen auch überführt, doch reichte das zu einer Verurteilung offensichtlich nicht auss. So griff man auf das 25 Jahre zurückliegende Verbrechen des "harisliz", der eigenmächtigen Entfernung vom Heer auf dem aquitanischen Feldzug, zurück und fällt daraufhin ein Todesurteil. Dadurch wurde es möglich, nicht nur Tassilo, sondern auch die im bayerischen Gesetzbuch verankerten rechtlichen Ansprüche der AGILOLFINGER auf die Herrschaft in Bayern zu treffen. Offensichtlich waren in Ingelheim auch TassilosGemahlin Liutpurc, seine Söhne Theodo und Theodebert und seine Töchter Rotrud und Cotani anwesend. Durch einen bedeutsamen Fund Bischoffs können wir aus zeitgenössischen Briefen noch neue Einblicke in die Zeit des Untergangs eines selbständigen bayerischen Herzogtums gewinnen. Ein Brief berichtet von Verhandlungen, die ein Priester Liudprand und ein weiterer ungenannter bayerischer Priester am fränkischen Königshof geführt haben, und enthält schließlich den Befehl an die Herzogstochter Cotani, sich an den Königshof zu begeben. Zwei weitere Briefe von einem Geistlichen Promo und vermutlich von Fater, dem Abt von Kremsmünster und Kaplan Tassilos, bestätigen die annalistischen Notizen, dass mit Tassilo auch mehrere seiner bayerischen Anhänger verurteilt worden sind. War ein Todesurteil über Tassilo gefällt, kam es auf dessen Vollstreckung nicht mehr an und Tassilo konnte vom König zu Klosterhaft "begnadigt" werden. In St. Goar erhielt er die Tonsur, später kam er nach Jumieges, noch später nach Lorsch. Doch auch jetzt war noch kein Abschluß erreicht. Sechs Jahre später, 794, wurde Tassilo auf einer Reichsversammlung in Frankfurt vorgeführt, und hier "verzichtete er auf jeden Rechtsanspruch und auf allen Eigenbesitz, soweit er ihm oder seinen Söhnen und Töchtern im Herzogtum rechtmäßig zugestanden war". Über die Hintergründe dieses erneuten Verzichts können wir nur Vermutungen anstellen, etwa, ob ein Zusammenhang mit der zwei Jahre zuvor erfolgten Empörung des Königssohnes Pippin bestand. In Lorsch ist Tassilo am 11. Dezember eines unbekannten Jahres gestorben. Auch seine Frau und seine Kinder kamen hinter Klostermauern, bekannt ist nur der Aufenthalt des ältesten Sohnes Theodo in St. Maximin in Trier und seiner Töchter Cotani in Chelles und Rotrud in Soissons.

    769 oo Liutberga, Tochter des Langobardenkönigs Desiderius
    + um 793

    Kinder:
    - Theodo III. um 770- nach 793
    - Theudebert 772- nach 793
    - Cotani Sie kam 788 ins Kloster Chelles, wo einst auch Swanahild im Exil war.
    - Rotrud Sie wurde 788 in Laon zur Nonne gezwungen.
    - Guntharius Er kam bei einer Jagd in Kremsmünster um.

    Literatur:
    Bauer Dieter R./Histand Rudolf/Kasten Brigitte/Lorenz Sönke: Mönchtum - Kirche - Herrschaft 750-1000 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1998 Seite 10,42,56,59,239 - Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 125,196 - Borgolte Michael: Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit. Vorträge und Forschungen Sonderband 31 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1984 Seite 41,45,118,155,220 - Herm, Gerhard: Karl der Große. ECON Verlag GmbH, Düsseldorf, Wien, New York 1987 Seite 11,74,79,82,128,193-208,217,221 - Jarnut Jörg: Agilolfingerstudien. Anton Hiersemann Stuttgart 1986 Seite 28,78,114,118 - Kalckhoff Andreas: Karl der Große. Profile eines Herrschers. R. Piper GmbH & Co. KG, München 1987 Seite 38,49-52,65-66.69,109,209,252 - Menghin Wilfried: Die Langobarden. Archäologie und Geschichte Konrad Theiß Verlag Stuttgart Seite 200 - Riche Pierre: Die Karolingeger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 84,99,113,122,130,139,161,166,380 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 49,51,57,65,72,83-86 - Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983, Seite 33, 287,297 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 23,25,28 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte Erster Band Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München Seite 166-176 - Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1995 Seite 363,389 - Wies Ernst W.: Karl der Große. Kaiser und Heiliger. Bechtle Verlag Esslingen 1986 Seite 34,57, 61,71,75,138-148,194 -



    Allgemeine Deutsche Biographie - Tassilo III.

    Tassilo III. (nach älterer, unrichtiger Zählung II.), geboren ca. 742 als Sohn des Baiernherzogs Oatilo und der fränkischen Hiltrud, Schwester des Hausmaiers Pipin, der letzte Agilolfingerherzog Baierns 749—788. Nach dem Tode Oatilo's hatte Grifo, der ehrgeizige Sohn Karl Martell's von der bairischen Swanehild, Hiltrudens und des unmündigen Tassilo sich bemächtigt und eine unabhängige Herrschaft in Baiern zu begründen versucht. Pipin überwältigte ihn (749) und gab T. unter Obhut seiner Mutter das Herzogthum zurück, doch nur als fränkisches Lehen. In der französischen Heldendichtung, im Charlemagne des Girart von Amiens, leben diese Ereignisse in sagenhafter Entstellung fort; die Rollen sind dort vertauscht, Cassile-Tassilo zum Verräther und Usurpator, Naimes-Grifo, der wackere Held, zum legitimen Landesherrn umgestempelt. Nach Hiltrudens Tode (754) übernahm Pipin, nunmehr König der Franken, allein die Oberleitung. Mit seinen Baiern nahm der vierzehnjährige T. 756 an dem fränkischen Feldzuge gegen den Langobardenkönig Aistulf und der Eroberung Pavian's theil. Mündig geworden, gelobte er das Jahr darauf auf dem Reichstage zu Compiègne Pipin und seinen Söhnen Vasallentreue. Aber seine Herrschaft schien ihm nicht in Pipin's Gnade, sondern in seinem Geburtsrecht begründet, und er benützte die erste Gelegenheit, das aufgenöthigte Joch abzuschütteln. Zum vierten aquitanischen Feldzuge (763) hatte er wie vorher in anderen Kriegen die Baiern dem fränkischen Heere zugeführt; plötzlich aber verließ er, wir wissen nicht, wodurch gereizt, das königliche Feldlager mit dem zornigen Schwur, daß er seinen Oheim nie wieder sehen wolle. Achtzehn Jahre lang regierte er nun völlig selbständig, suchte jedoch bald mit den Franken wieder ein gutes Einvernehmen anzubahnen. Die Vermittlung des Papstes Paul I., die er zu diesem Zwecke anrief, ward zwar durch den Langobardenkönig Desiderius, dem die Spaltung zwischen Baiern und Franken willkommen war, vereitelt. Dann aber vermittelte Abt Sturm von Fulda Freundschaft zwischen T. und Pipin's Sohne Karl. Dieselbe bestand mehrere Jahre und fand eine Stütze in der Verschwägerung der beiden Fürsten. Wie Karl reichte T. einer Tochter des Königs Desiderius seine Hand: seine Vermählung mit der stolzen Langobardin Liutbirg muß zwischen 765 und 769 angesetzt werden. Vielleicht bei diesem Anlaß erhielt Baiern seine südlichen Alpengaue Norithal und Vinstgau zurück, die unter Grimoald an die Langobarden verloren worden waren. 772 gelang es T., auch das von den Slaven besetzte Kärnten zurückzuerobern, wo nun mit frischer Kraft die unterbrochene Christianistrung wieder aufgenommen ward. In diesem Siege über die heidnischen Slaven und der damit verbundenen Ausbreitung des Christenthums, in Colonisationen und Klostergründungen liegen Tassilo's Herrscherverdienste. Mit den Fortschritten nach außen hielt unter ihm die Erstarkung der Kirche im Innern gleichen Schritt. Laut urkundlicher Zeugnisse sind die Klöster Innichen (769) und Kremsmünster (777) seine Gründungen, nach der Tradition auch Mattsee, das Manns- und das Frauenkloster auf den Inseln im Chiemsee und Wessobrunn, dessen Entstehung an ein Jagdabenteuer des Herzogs geknüpft wird. Unter seiner Regierung und zum Theil Mitwirkung entstanden ferner die Klöster Scharnitz, Schäftlarn, Schliers, wahrscheinlich auch Gars und St. Castulus in Moosburg. Von ihm|einberufen, tagten die bairischen Kirchensynoden zu Aschheim, Dingolfing, Neuching, deren Beschlüsse den Bund zwischen Staat und Kirche befestigten.

    Nach Unterwerfung der Sachsen blieben die Baiern der einzige deutsche Stamm, der dem Weltreiche Karl's des Großen noch nicht eingefügt war. Daß dieses Verhältniß auf die Dauer bestehen würde, war um so unwahrscheinlicher, seit Karl durch die Zertrümmerung des Langobardenreiches T. seines Rückhaltes beraubt und seit er in dem Papste einen ergebenen Bundesgenossen gefunden hatte. Das Gewicht dieser Factoren machte sich sofort geltend, als Karl und Papst Hadrian 781 durch eine gemeinsame Gesandtschaft den Herzog an seine vergessene Lehenspflicht mahnten: noch im selben Jahre erschien T. in Worms, erneuerte die alten Eide und stellte Geiseln. Doch er hatte zu lange fürstliche Selbständigkeit genoffen, um sich in die Vasallenrolle zu finden. Wir wissen zwar nicht, ob ihn eine Schuld traf, wenn es 784 bei Bozen an der bairischen Südgrenze zu einem Kampfe zwischen Baiern und Franken kam. Aber der Auflehnung seines Schwagers Arichis von Benevent gegen Karl scheint er nicht ganz fremd geblieben zu sein, wenn er demselben auch gegen Karl's Angriff (787) keine Hülfe leistete. Als Karl von diesem Feldzuge heimkehrte, traf er in Rom bairische Gesandte, die Papst Hadrian zur Wiederherstellung eines guten Verhältnisses zwischen Karl und T. gewinnen sollten. Da dieselben jedoch keine bindenden Verpflichtungen für ihren Herrn übernehmen wollten, drohte der Papst T. den Bann, wenn er die den Franken geschworenen Eide nicht beachten wolle. Auf einer Reichsversammlung zu Worms ward beschlossen, T. zu Persönlicher Stellung aufzufordern, und da er keine Folge leistete, setzten sich von drei Seiten, von Süden, Norden und Westen ungeheuere fränkische Heere zum Entscheidungskampfe gegen Baiern in Bewegung. Noch vor der kriegerischen Uebermacht aber erwies sich T. die Gegnerschaft der Kirche als gefährlich. Schon vor Jahren hatte der Herzog dem Bischof Arbeo von Freising, "weil derselbe dem Könige Karl und den Franken getreuer war, als ihm selbst", Besitzungen entzogen. Mit der Heiligkeit geschworener Eide verfocht jetzt die Kirche zugleich die Sache der geschichtlichen Nothwendigkeit. Ihr Einfluß, die Wirkung des vom Papste gedrohten Bannes und die fränkische Partei unter dem bairischen Adel waren schon zu mächtig, als daß das Loos der Waffen nöthig gewesen wäre, und ein allgemeiner Abfall des Volkes beraubte T. aller Mittel zum Widerstand. Am 3. October 787 stellte er sich auf dem Lechfelde vor Karl, um zum dritten Male die fränkische Oberhoheit anzuerkennen. Unter den Geiseln, die er stellte, war sein Sohn Theodo, den er schon 777 zum Mitregenten erhoben hatte. Ueberdies mußte nun das ganze bairische Volk den Franken Treue geloben. Von Liutbirg, seinem bösen Dämon, aufgestachelt, scheint dann T. nochmals seinem Eide untreu geworden zu sein. Er soll Lehensmannen des fränkischen Königs, die in Baiern saßen, nach dem Leben gestrebt, seine Unterthanen zum Treubruch ermuntert, ja den Erbfeind, die heidnischen Avaren, um Beistand angegangen haben. Doch erschien er Ende Juni oder Anfang Juli 788 auf der Reichsversammlung zu Ingelheim, sei es, daß seine Pläne noch nicht gereift waren, oder daß er den König in Sicherheit gewiegt glaubte. Festgenommen und wehrlos gemacht, mußte er seine eigenen Unterthanen gegen sich als Ankläger auftreten sehen, mußte ohnmächtig dulden, daß eine fränkische Gesandtschaft in Baiern seine Gemahlin und Kinder verhaftete. Wie es scheint, ließ sich aber für die neuen Beschuldigungen doch kein sicherer Beweis erbringen, da die Reichsversammlung in willkürlichem Verfahren auf den 763 begangenen Harisliz (Desertion) zurückgriff. Wegen dieses Verbrechens ward T. nach fränkischem Gesetz zum Tode verurtheilt. Karl milderte das Urtheil auf Verbannung in ein Kloster und ließ ihn am 6. Juli zu St. Goar als Mönch einkleiden,|ein Aufenthalt, den der Unglückliche bald mit dem Kloster Jumièges unterhalb Rouen und später mit Lorsch bei Worms vertauschte. Seine Familie ward auseinander gerissen und in verschiedene Klöster gesteckt. Nach sechs Jahren ward der Herzog nochmals vor die Reichsversammlung in Frankfurt geführt, um einen scheinbar freiwilligen Verzicht auf die bairische Herrschaft zu erklären. Von seinem Tode ist nur der Tag (11. December), nicht das Jahr überliefert. Die Sage hat sich seines Endes bemächtigt. Sie läßt ihn in blutiger Schlacht unterliegen, zeigt ihn in Lorsch als blinden Greis, geblendet auf Befehl des grausamen Siegers, von Engeln zum Altar geleitet. In Zügen, welche die ganze bairische Geschichte durchziehen und ihr die charakteristische Färbung geben, dem ununterbrochenen Aufeinanderwirken von Kirche und Staat und dem immer lebendigen Gegensatze zwischen Stammesgefühl und Reichseinheit ist dieser letzte Agilolfingerfürst, der haltlos zwischen erzwungener Pflicht und natürlicher Neigung schwankt, bis er zuletzt, vom eigenen Volke verlassen, mit dem Makel des Eidbrüchigen und dem Verdacht des Landesverraths befleckt, unrühmlichem Untergange verfällt, eine typische Erscheinung.



    Gestorben:
    11.12.

    Familie/Ehepartner: Liutberga. Liutberga (Tochter von Desiderius und Ansa) wurde geboren um 745/750; gestorben um 793. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 16. von Bayern, Theodo III.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 770; gestorben nach 793.
    2. 17. von Bayern, Theudebert  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 772; gestorben nach 793.
    3. 18. von Bayern, Cotani  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 19. von Bayern, Rotrud  Graphische Anzeige der Nachkommen
    5. 20. von Bayern, Guntharius  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in Kremsmünster [4550],Oberösterreich,Österreich.


Generation: 4

  1. 11.  Roadbert I. Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Hnabi3, 3.Huoching2, 1.N.1) gestorben um 786.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 770, Hegau,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf
    • Titel/Amt/Status: 770-785; Graf in den Bodenseegrafschaften

    Notizen:

    Roadbert Graf in den Bodenseegrafschaften 770-785
    + ca. 786
    Sohn des Herzogs Hnabi und der Hereswind; Onkel der Königin Hildegard

    Roadpert erscheint seit 770 als Graf im Hegau und seit 778 in den Bodenseegrafschaften.

    Borgolte Michael: Seite 216-219, "Die Grafen Alemanniens"

    RUADBERT (I)
    belegt als Graf 769/70/72/73 VIII 9 - 797/798/800/801 VI 9,
    Hegau 778 V 3,
    Grafschaft am Nordufer des Bodensees 778 IX 13 - ?799 VI 23, 797/ 798/800/801 VI 9
    - Linzgau 778 IX 13 - 787/88/90/91
    - Argengau 783/4/6/7 IV 25 - ?799 Vi 23, 797/798/800/801 VI 9)

    Belege mit comes-Titel: W I Nrn. 57 (= ChLA I Nr. 71, dazu Clavadetscher-Staerkle, Dorsualnotizen 18f.),83 (ChLA I Nr. 89), 84 (= ChLA I Nr. 86),99 (= ChLA I Nr. 104),100 (= ChLA I Nr. 105), 101 (= ChLA I Nr. 106),106 (= ChLA II Nr. 111),119 (= ChLA II Nr. 119),137,152,155 (= ChLA II Nr. 149, ThUB I Nr. 24),156 (= ChLA II Nr. 145), Das Verbrüderungsbuch der Abtul Reichenau 115B5, Necrologium Augiae Divitis 276 ad 13.5.

    Belege ohne comes-Titel: St. Galler Gedenkbuch pag. 8 (= Piper, Libri Confrat. 20 col. 32,1), ? W I Nr. 98 (= ChLA I Nr. 99)

    Literatur:
    Stälin, Geschichte I 243,326 - Baumann, Gaugrafschaften 43,49 - Tumbült, Hegau 623 - Schultze, Gaugrafschaften 255,280 - Knapp, Buchhorner Urkunde 205,209,211,213,215 - Mayer, Die Anfänge der Reichenau 328f. - Schmid, Graf Rudolf von Pfullendorf 33 - Jänichen, Baar und Huntari 94,149 - Tellenbach, Der großfränkische Adel 54 A. 75,67 - Schmid, Familie, Sippe und Geschlecht 13 - Siegwart, Zur Frage 252-260 - Mitterauer, Markgrafen 9,14,16f., 19,25 - Schulze, Grafschaftsverfassung 83,104,138 - Prinz, Frühes Mönchtum in Südwestdeutschland 74 - Lacher, Die Anfänge der Reichenau 116-120 - Bilgeri, Geschichte Vorarlbergs I 70,72, 258 A. 114 - Jänichen, Nebi und Berthold 30,35 - Schmid, Zur historischen Bestimmung 513f. - Walther, Fiskus Bodman 235f. - Jarnut, Untersuchungen 24 - Borgolte, Geschichte der Grafschaften Alemanniens, Kapp. VIII, IX - Rappmann, Die älteren necrologischen Aufzeichnungen

    Nach einer St. Galler Urkunde aus den Jahren 769,770,772 oder 773 übertrug Rotbertus comes, filius Hnabi condam, dem Kloster an der Steinach Güter in Aulfingen, das in pago, qui dicitur Eitrahuntal lokalisiert wird (W I Nr. 57). Der Vater des Schenkers war nach einhelliger Meinung der Forschung mit Nebi identisch, der in Thegans Genealogie der Königin Hildegart als Enkel des Alemannen-Herzogs Gottfried und Großvater der Gemahlin KARLS DES GROSSEN erscheint (Thegan, Vita Hludowici 590 f. cap. 2). Diese Gleichsetzung wird entscheidend von Einträgen in den frühmitteialterlichen Gedenkbüchern des Bodenseeraumes gestützt. In der Liste der verstorbenen Wohltäter der Reichenau steht Ruadb(er)t comis nach Nebi comis; der folgende, titellose Name Kerolt gehört nicht mehr zur Anlage (Das Verbrüderungsbuch der Abtei Reichenau 115B5, s. Autenrieth, Beschreibung des Codex XXXI), doch scheint er nicht wesentlich später nachgetragen worden zu sein. Es könnte sich um Ruadberts Schwager Gerold (I), den Gemahl der Imma und Vater der Hildegart handeln (zum Eintrag zuletzt Jarnut; Jänichen, Nebi und Berthold 30; Walther; Prinz; ferner Mayer). Im St. Galler Gedenkbuch setzt die Magnatenliste des ältesten Eintrags auf pag. 8 mit Rodbertus, Odalricus und Kerolt ein, wobei der erste Name durch Majuskelschrift hervorgehoben ist. In ihm treffen wir sicher auf Ruadbert, da Odalricus und Kerolt mit Brüdern der Königin, seinen Neffen, zu identifizieren sein dürften (Schmid, Zur historischen Bestimmung 513f., vgl. Facsimilia des Eintrags in ursprünglicher und jetziger Form ebd. 507f.; Mitterauer 19; s. auch Artt. Udalrich I, II und Gerold 11 sowie - zu weiteren Gedenkbucheinträgen - Art. Ruadbert II).
    Die Rechtshandlung von 769/773 fand in Überlingen statt, einer alten Residenz der alemannischen Herzöge (hierzu und zum folgenden Borgolte 191). Überlingen wird in der UrkundeRuadberts als uilla publica, also als ein Ort bezeichnet, der der königlichen Aufsicht in besonderer Weise unterstand; vielleicht gehörte er zum Fiskalbesitz. Die Herrschaft der KAROLINGER in Überlingen dürften Warin und Ruthard begründet haben, als sie um 760 auch den Linzgau in ihre Konfiskationen einbezogen. E Es fällt deshalb auf, dass jetzt mit Ruadbert der Sohn Nebis, der nach Thegan ein Herzogsenkel war, in Überlingen weilte. Vermutlich muß man dieses Faktum in den Zusammenhang mit einer Liberalisierung der karolingischen Alemannenpolitik stellen, die unter Pippins (+ 768) Söhnen Karlmann und KARL spürbar ist; wichtigstes Indiz dieses neuen Kurses ist wohl die Vermählung von Ruadberts Nichte Hildegart mit KARL 771. So könnte Ruadbert im Zuge einer Zurückdringung Warins und Ruthards eine vor-karolingische Machtposition seiner Familie wiedergewonnen haben.
    Das heißt freilich nicht, dass die Urkunde von 769/73 Ruadbert als Graf im Linzgau belegen würde; um 763/67 war hier noch Warin selbst bezeugt. Man kann zwar nicht behaupten, dass Warins gräfliche Amtswaltung im Linzgau bis zu seinem Tode im Jahr 774 währte, doch ist bemerkenswert, dass auf ihn immerhin im Thurgau sein Sohn Isanbard folgte. Auch für Aulfingen bzw. das Aitrachtal, wo die Güter Ruadberts lagen, kann man Ruadbert nicht als Graf in Anspruch nehmen; Ruadberts Privatbesitz muuß ja nicht unbedingt einem ihm anvertrauten Grafensprengel angehört haben (das verkennen Schultze 255 und Mitterauer 9). Da der Urkunde eine Grafenformel im Eschatokoll fehlt, obwohl der Schreiber das Diktatelement kannte, scheint das Aitrachtatal um 770 vielmehr noch gar nicht in die Grafschaftsverfassung einbezogen gewesen zu sein (s. Jänichen, und Huntari 123-125, und, weiterführend: Borgolte 200f.). Der Grafentitel, den Ruadbert in der St. Galler Urkunde 57 führt, kann demnach wohl kaum auf einen bestimmten Amtssprengel bezogen werden; er ist wahrscheinlich eher ein Rangprädikat oder Akzidenz einer Adelsberrschaft gewesen.
    Seit dem Jahr 778 ist ein Graf Ruadbert dann aber durch die Grafenformel für den Hegau, Linz- und Argengau bezeugt; zweifellos war dieser mit Ruadbert identisch. Am 3. Mai 778 wird er für Leipferdingen in der Nachbarschaft Aulfingens (W I Nr. 83), am 13. September 778 für Fischbach im Linzgau genannt (W I Nr. 84). Bezeichnenderweise fallen diese Erstbelege in die Zeit der Ablösung Isanbards, des Warin-Sohnes, im Thurgau (ca. 779). Im W und N des Bodensees hat Ruadbert, wenn auch nur vorübergehend (s. u.), ein ausgedehntes Gebiet verwaltet.
    Ruadberts Grafentätigkeit im Hegau belegt nur die St. Galler Urkunde Nr. 83. Dagegen kommen für die Amtswaltung im Linz- und Argengau (Grafschaft am Nordufer des Bodensees) insgesamt neun St. Galler cartae in Betracht (zur Abgrenzung gegenüber späteren Stücken s. Art. Ruadbert II). Ein Graf namens *Hroadbertus u. ä. erscheint in ihnen in der sub N. comite-Formel (W I Nrn. 84,99-101, 106,119,152,156); W I Nr. 137 bietet an deren Statt einen ausdrücklichen Vermerk der Anwesenheit des Verrwaltungschefs (in presente Ruadperto comite). Gegenwärtig herrscht völlige Unklarheit darüber, ob in jedem der genannten Fälle Ruadbert gemeint war, wie es die ältere Forschung annahm (Knapp 205; vgl. Baumann, und Schultze 280), oder ob außer ihhm noch ein anderer, gleichnamiger Verwalter des Comitats zu erschließen ist. Vorschläge, die in diesem Sinne neue Wege einschlugen, sind bisher noch nicht kritisch gesichtet oder gegen die traditionelle Auffassung abgewogen worden (vgl. Schultze 83, Bilgeri 72, 258 A. 114).
    Tellenbach hat vermutet, Ruadbert sei bereits 784 oder 785 verstorben (Der großfränkische Adel 67, vgl. Jänichen, Baar und Huntari 94,149-; Ders., Nebi und Berthold 35). Er wies auf Annalenberichte hin, nach denen *Hrodpertus u.ä. mit Bayern beei Bozen in Kämpfe verwickelt war und dabei den Tod fand. In den Annales Sancti Rudberti Salisburgenses (769 ad a. 784) und im Auctarium Garstense (564 ad a. 784) wird der Heerführer als dux bezeichnet (ohne Titel in den Annales Sancti Emmerarnmi Maiotes 735 ad a. 785). Der Name, nicht unbedingt der Titel, sprach für eine Personengleichheit mit Ruadbert; freilich sollte später auch Ruadberts Neffe Gerold (II) als Präfekt mit bayerischen Angelegenheiten befaßt werden (vgl. Klebel, Bayern und der fränkische Adel 193). Indessen hat Tellenbach bei seiner Annahme nicht berücksichtigt, dass noch Aventin ein verlorenes bayerisches Geschichtswerk des 8. Jahrhunderts benutzt hat, dem dieser weitere Nachrichten über die Tiroler Vorgänge entnommen haben könnte (Riezler, Geschichtswerk, bes. 263-265). Zwar ist Aventins Schilderung nicht über jeden Zweifel erhaben (Steinacker, Aventin 165f.; vgl. aber Wattenbach-Levison-Löwe II 191), doch darf man nicht ohne weiteres Übergehen, dass er herzog Ruprechten als haubtmann in Italien bzw. aus der Lambardei bezeichnet, der von KARL DEM GROSSEN nach der Eroberung des Langobardenreiches eingesetzt worden sei (Aventinus, Werke V. 1,108,110; auch zit. bei Abel-Simson, Jbb. Kararl der Große I 477f. AA. 3 und 2). Solange diese Aussagen nicht widerlegt sind, muß man mit guter Substanz rechnen (s. Reindel, Handbuch der bayerischen Geschichte 1 174 A. 180; Heuberger, Rätien 209,288f.; Riezler, Geschichte Bayerns I. 1 316). Ein derartiges Führungsamt in Oberitalien dürfte kaum mit einer gleichzeitigen Grafentätigkeit in Alemannien verbunden gewesen sein.
    Obwohl auch Siegwart Ruadbertmit dem Gegner der Bayern im Etschtal identifizierte, setzte er den Tod des Grafen in die Zeit um 788 (Zur Frage 255f.). Er machte dafür geltend, dass von diesem Jahr an bis 794 kein Graf namens Robert belegt sei. DiDie Datumsauflösungen Wartmanns für die betreffenden Urkunden (Nrn. 119,137) sind aber nicht sicher; auch ein nicht besonders auffälliger Abstand von nur zwei Jahren wäre möglich (Borgolte, Kommentar, zu den betr. Nrn.). Nach Siegwarts Auffassung ist auf Ruadbertdessen gleichnamiger Sohn, "Robert II", gefolgt, der später Alemannien verlassen haben soll, um die Comitate im Oberrhein- und Wormsgau zu übernehmen (256-260); er wäre als solcher mit Rupert II. identisch gewesen. Für keine dieser Annahmen gibt es ausreichende Argumente (zum Methodischen s. Art. Ruadbert II), wie der Verfasser selbst einräumt (254,257f.,270). Ein Sohn Ruadberts ist in den Quellen nicht belegt, und für den RUPERTINER-Grafen hat Glöckner, den Vater Turincbert erschlossen (Lorsch und Lothringen 305-307; Gockel, Königshöfe 233 A. 100). Immerhin konnte Siegwart mit seinem Beitrag auf die Möglichkeit verwandtschaftlicher Beziehungen von Nebi und seinen Nachkommen mit dem Adel des Mittelrheins aufmerksam machen. Darin liegt ein wichtiges Verdienst seines Beitrags (s. Lacher; Schnyder, Luzern 268-284; 436-472).
    Nach allem sehe ich keine ernsthaften Gründe, weshalb Ruadberts Grafentätigkeit schon in den 80-er Jahren geendet haben sollte. Auch das Lebensalter, für das die Geburt der Nichte Hildegart um 757 einen Anhaltspunkt gibt (Udalrich I, II), zwingt nicht zu dieser Annahme. Wenn Ruadbert aber ca. 799 (W I Nr. 156) oder sogar 800/01 (W I Nr. 152) noch amtiert hat, darf man an ihn auch in erster Linie bei jenem Graf Ruadpertus denken, der in der Thurgauer carta eines Wurmher von ungefähr 799 am Beginn der Zeugenreihe genannt wird (W I Nr. 155; Knapp 209). Ruadbert (II) kommt weniger in Betracht, da er als Graf sonst erst seit 806 belegt ist und im Jahr 800 noch nicht amtiert zu haben scheint (Ruadbert II). Im Zusammenhang dieser Urkunde hat Siegwart (256f., vgl. Tellenbach 54) auf W I Nr. 98 hingewiesen, nach der ein titelloser Roadpertus Besitz in Zuckenriet an St. Gallen tradiert hatte. Hier steht ein Uuramhari an der Spitze der Zeugen. Diese Wechselbeziehung mit Nr. 155 könnte für eine Identität des Ausstellers mit Ruadbert sprechen. Es ist bemerkenswert, dass in der Urkunde die Grafenformel fehlt (Isanbard).
    Schon am Ende der 80-er oder am Beginn der 90-er Jahre ist im Hegau Ruadberts Neffe Udalrich (I) als Graf belegt; Udalrich (I) selbst oder sein Sohn Udalrich (II) trat rund 12 Jahre danach auch Ruadberts Nachfolge im Linz- und Argengau an. Damit Ist deutlich, dass die Grafengewalt im Hegau, Linz- und Argengau um die Jahrhundertwende innerhalb einer Adelssippe, den Nachkommen Nebis, aufgeteilt und weitergegeben wurde. Die Trennung des Hegaus vom Linz- und Argengau setzte sich verwaltungsmäßig bis ca. 830 aber endgültig durch, während der Linz- und Argengau, später auch ergänzt um den Alpgau (das Allgäu) und den Rheingau, eine eigene Grafschaft bildeten, die zuerst die "UDALRICHINGER", dann die WELFEN verwaltet haben (s. Borgolte, Geschichte der Grafschaften Alemanniens, Kapp. VIII, IX).
    Im älteren Necrolog der Reichenau wird zum 13.5. (Necrologium Augiae Divitis 276) ein Rodbertus com(es) vermerkt; wegen der Anlagezeit des Totenbuches muß er vor 856/58 verstorben sein (s. Rappmann). Mit Rodbertus kann Ruadbert (II) nicht gemeint sein, wenn dieser während des Aufstandes Bernhards von Italien in der zweiten Jahreshälfte 817 umgekommen ist. Deshalb identifiziere ich Rodbertus mit Ruadbert (vgl. auch Rappmann).
    Über Nachkommen Ruadberts sind neben der schon zurückgewiesenen These Siegwarts noch andere Vermutungen geäußert worden. Jänichen (Baar und Huntari 94,149) hat behauptet, dass Anshelm, St. Galler Wohltäter in pago Pirihteloni (W I Nr. 102; ChLA II Nr. 113), "der Sohn Rodperts, also der Vetter der Königin Hildegard" gewesen sei; eine Begründung wird nicht gegeben, noch erhellt sie in irgendeiner Weise aus der genannten Urkunde selbst. Durchsichtiger argumentierte Mitterauer (Markgrafeen 14,25), der eine Weißenburger Urkunde von 788 zitierte (Trad. Wiz. Nr. 123). Danach schenkte Erbio pro remedium anime mee et patris mei Ruotberti seinen Gesamtbesitz in Duntenhuson. Mitterauer erwog, Erbios Vater mit Ruadbertzu identifizieren, da der Name des Donators bei den UDALRICHINGERN auch sonst belegt sei, und weil er den Ort des Traditurns nach Bruckner (Regesta Alsatiae I 205 Nr. 327) mit Dunzenheim gleichsetzte. Hier hätten auch die ETICHONEN, häufig Besitzvorgänger der UDALRICHINGER, Eigengut innegehabt (vgl. Trad. Wiz. Nr. 14). Neuerdings hat Doll zwar (Vorbemerkung zu Trad. Wiz. Nr. 123) Erbios Schenkgut im nördlichen Unterelsaß lokalisiert, ohne doch den Ort selbst nachweisen zu können. Hält man trotzdem an Mitterauers genealogischer Rekonstruktion fest, für die in der Tat Hausbesitz der Angehörigen Ruadberts westlich des Rheins spricht (Borgolte, Die Geschichte der Grafengewalt im Elsaß 21-24), so bedeutet Erbios Motivation für seine Schenkung nicht unbedingt, dass Ruotbertzum gegebenen Zeitpunkt bereits verstorben war.
    Ruadbert wird in der Forschung als UDALRICHINGER oder GEROLDE bezeichnet, obwohl er mit den beiden namengebenden Persönlichkeiten des Geschlechts, Gerold (I) und Udalrich (I), nur durch Verschwägerung verwandt war. Auf das Problem der Zuordnung hat unter diesem Aspekt Schmid aufmerksam gemacht (Familie, Sippe und Geschlecht 13).


    oo Thietrata, Schwester eines hochadeligen Dudo

    Kinder:
    - Erbio 788

    Literatur:
    Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 41,129,125,152,184,214,216-219,220, 222,224,248,250,252,283,285,290 - Borgolte Michael: Geschichhte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit. Vorträge und Forschungen Sonderband 31 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1984 Seite 27,61,148,181,192,200-202,223,227,241,243,249-251 - Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983, Seite 195,494 -

    Name:
    Robert

    Familie/Ehepartner: Thietrata. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 21. Erbio  Graphische Anzeige der Nachkommen

  2. 12.  Imma Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Hnabi3, 3.Huoching2, 1.N.1) wurde geboren um 730; gestorben nach 784.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Kraichgau,Baden-Württemberg,Deutschland; Gräfin im Kraichgau

    Notizen:

    Imma Gräfin im Kraichgau
    um 730 † nach 784 (798)
    Tochter des Alemannen-Herzogs Hnabi und der Hereswind

    Thegan: Seite 217, "Das Leben Kaiser Ludwigs. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band V."

    2. Als dieser im Jugendalter stand, verlobte er sich mit einer Jungfrau aus edelstem schwäbischen Geschlecht, Namens Hildigard, von der Sippe des Alamannen-Herzogs Gotefrid. Herzog Gotefrid zeugte den Huoching, Huoching zeugte Nebi; Nebi die Imma; Imma aber gebar die selige Königin Hildigard. Nachdem nun der genannte Kaiser sie zur Ehe genommen hatte, zeugte er mit ihr drei Söhne, von denen einer den Namen seines Vaters Karl, der andere Pippin, der König über Italien war, der dritte aber Ludwig hieß, der König über Aquitanien war. Lange lebte ihr Vater mit ihnen glücklich und unterrichtete sie nützlich in den freien Wissenschaften und weltlichen Gesetzen.

    Rappmann Roland/Zettler Alfons: Seite 369,426,481, "Die Reichenauer Mönchsgemeinschaft und ihr Totengedenken im frühen Mittelalter."

    IMMA
    Necr. A 8.8. "Imma abbatissa", † vor 856/58

    Eine Identifizierung dieser Äbtissin gelang nicht; vgl. schon Baumann, MGH Necr. 1 Index Seite 742. Jedenfalls ist sie vor der Anlage des älteren Necrologs in den Jahren 856/58 verstorben. Im Reichenauer Verbrüderungsbuch begegnet p. 125D2 eine einzel eingeschriebene "Imma abbatissa", die Piper MGH Libri confrat. Seite 313 Anm. zu Seite 523, 6 für die gleichnamige Äbtissin von Herford von "ca. 955" hält. Dem paläographischen Befund zufolge handelt es sich aber um eine Notiz des 9. Jahrhunderts, so daß diese Vermutung nicht zutreffen kann. Ferner findet sich im Verbrüderungebuch von St. Peter in Salzburg p. 21/Ca unter den verstorbenen Äbtissinnen an fünfter Stelle eine "Imma ab.", deren Eintrag zum Anlageband von 784 gehört. Demnach muß Imma zu diesem Zeitpunkt bereits tot gewesen sein. Karl Schmid hat aufgrund der Beobachtung, "daß die weiblichen Angehörigen königlicher und adliger Familien nicht selten mit der Leitung ihnen nahestehender Frauenklöster betraut worden sind" (Schmid, Probleme der Erschließung Seite 186; vgl. auch Seite 195f. Anm. 118 und Hasdenteufel, Das Salzburger Erentrudis-Kloster Seite 21-26), die Vermutung geäußert, diese Äbtisisn könnte mit der gleichnamigen Mutter des Bayern-Präfekten und alemannischen Grafen GEROLD (II) († 799) identisch sein; zur Verwandtschaft Immas vgl. Borgolte, Grafen Seite 557ff. Doch ist diese Vermutung angesichts der Tatsache, daß die Mutter Gerolds, "Imma genetrix", offenbar noch am 3.3.786 gemeinsam mit ihrem Sohn eine Urkunde unterzeichnete, nicht unproblematisch und bedürfte weiterer Erhärtung: UB St. Gallen 1 Seite 102 Nr. 108, dazu Borgolte, Grafen Seite 559 und Seite 562. Imma starb nach den Annales Alamannici wahrscheinlich erst 798, Seite 172 ad q. 798: "Imma defunctus est"; zur Identifizierung vgl. Pertz, MGH SS 1 Seite 48 Anm. 1; Henking in: Die annalistischen Aufzeichnungen Seite 243 Anm. 115 und Borgolte, Grafen Seite 768. Eine weitere, sonst unbekannte Äbtissin Imma wurde von einer Nachtraghand wohl des 9. Jahrhunderts in das Salzburger Gedenkbuch eingetragen: Das Verbrüderungsbuch von St. Peter in Salzburg p. 15/Aa. Sicher nicht gemeint sein kann mit der Notiz im älteren Reichenauer Necrolog die Äbtissin Imma von Remiremont († 20.9.818/19; vgl. Hlawitschka, Studien Seite 34f.) und auch nicht die gleichnamige Gemahlin Einhards, des Biographen KARL DES GROSSEN, die am 13.12.836 gestorben ist, vgl. etwa Wellmer, Persönliches Memento Seite 15 mit Anm. 11.

    Erstaunen mag das Fehlen der Gemahlin KARLS DES GROSSEN, Hildegard († 30.4.783), da ihre Verbindung zur Reichenau hinlänglich bekannt ist [94 Hildegard war die Tochter des alemannischen Grafen Gerold und seiner Gemahlin Imma; ihr Bruder, Graf Gerold (II.), muß als einer der größten Wohltäter der Abtei Reichenau angesehen werden.].
    Beide Grafen Ruadbert werden allgemein den UDALRICHINGERN oder GEROLDEN zugerechnet. Der erste soll ein Sohn des alemannischen Herzogs Nebi, des Mitbegrünnders des Klosters Reichenau, und somit auch eine Bruder von Imma, der Mutter der Gemahlin KARLS DES GROSSEN Hildegard (†783) und des Bayern-Präfekten Gerold gewesen sein.

    Mitterauer Michael: Seite 8-10, "Karolingische Markgrafen im Südosten"

    Thegan verfolgte jedoch bloß die Linie ihrer Mutter Imma zurück, die eine Tochter Herzog Hnabis, des Mitbegründers der Reichenau war. Imma schenkte 784 zusammen mit ihrem Gatten Gerold reiche Besitzungen im Worms-, Lobden-, Anglach-, Uff- und Kraichgau an das Kloster Lorsch. Die Güter lagen hauptsächlich zwischen Worms und Oppenheim sowie zwischen Heidelberg und Bruchsal.
    Die geschlossene Eintragung Eugenia Imma im St. Gallener Verbrüderungsbuch legt nahe, dass die Verwandtschaft durch die Mutter Präfekt Gerolds I. vermittelt wurde. Dafür spricht auch ihr noch zu Lebzeiten ihres Gatten nachweisbarer Besitz im Elsaßgau. Sie entstammte also wohl väterlicherseits der schwäbischen und mütterlicherseits der elsässischen Herzogsfamilie. Über Imma scheinen die GEROLDE noch mit den ALAHOLFINGERN verwandt gewesen zu sein, denn ein Graf Berthold war zusammen mit ihrem Vater Hnabi 724 an der Gründung des Klosters Reichenau beteiligt.

    Borgolte Michael: Seite 119-122,248-251, "Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie."

    Am 3. Mai 786 übertrug Graf Gerold an St. Gallen in pago, qui uocatur Perihtilinpara, Güter, die sich zwischen Seedorf im Westen, Betra im Norden, Hechingen im Osten und Deilingen im Süden erstreckten (W I Nr. 108; vgl. die Karte bei Borgolte, Das Königtum am oberen Neckar). Während er sich zu einem jährlichen Zins von 20 solidi verpflichtete und das Recht zum Rückkauf mit drei Wergeldern vorbehielt, sollten die Güter nach seinem Tod endgültig an das Kloster fallen.
    Des großzügigen Mehrers des Klostergutes haben die Reichenauer, aber auch Ratpert von St. Gallen, mehrfach gedacht. Bei Ratpert (15 c. 8) und Walahfrid Strabo (Visio Wettini 329 Z. 813f.) wird Gerold dabei als Bruder der Königin Hildegart bezeichnet. Das paßt zum signum der Imma genetrix in Gerolds St. Galler Tradition von 786, da bei Thegan (Vita Hludowoci 590f. c. 2) eine Imma als Mutter Hildegarts genannt wird.
    Neben Imma als Mutter, Gerold (I) als Vater und die Königin Hildegart als Schwester glaubt man, noch weitere Verwandte Geroldszu kennen. Zu Gerolds Geschwistern zählte demnach Udalrich (I) und Voto. Ein weiterer Bruder könnte Megingoz/Meingoz gewesen sein.
    Wie im Reichenauer Verbrüderungsbuch, in dem er an der Spitze der Grafen steht (vgl. Beyerle, Verbrüderungsbuch 1115), wurde Gerold wohl auch im ältesten Eintrag des St. Galler Gedenkbuches neben seinem Bruder Udalrich (I) vermerkt (St. Galler Gedenkbuch pag. 8; vgl. Schmid, Zur historischen Bestimmung 507,513f.). Die Namenreihe beginnt hier mit Rodbertus, Odalricus, Kerolt, von denen der erste auf Immas Bruder Ruadbert (I) bezogen werden kann.
    Gerold wird nämlich wie Tassilo dem Geschlecht der AGILOLFINGER zugerechnet; einerseits soll er diesem Geschlecht durch die Abkunft seiner Mutter von den altalemannischen Herzögen angehört haben (Chaume, Bourgogne I 113 A. 2; Zöllner, Otakare 15 mit A. 64; Ders., Agilulfinger 125-134; zuletzt Prinz, Frühes Mönchtum in Südwestdeutschland 55f.; Lacher, Die Anfänge der Reichenau 106f.; s. Art. NEBI), andererseits werden die GEROLDE, das heißt das Geschlecht von Gerolds Vater Gerold (I), aufgrund ihres Namens und mittelrheinischen Besitzes ebenfalls als AGILOLFINGER betrachtet (Werner, Adelsfamilien 111f.; Wenskus 425-427).
    Nach Notker dem Stammler hatte Hildegart, die Gemahlin KARLS DES GROSSEN, einen Bruder namens Udalrich, dem sein königlicher Schwager plurgma tribuit (Gesta Karoli Magni 17). Udalrich wäre somit ein Sohn GEROLDs (I) und der Imma, ein Neffe des bis zur Jahrhundertwende als Graf im nördlichen Bodenseegebiet bezeugten Grafen RUADBERT (I) und ein Bruder GEROLDs (II), des Präfekten von Bayern und berühmten Awarenkämpfers, gewesen. Die Nachricht Notkers wird durch Fuldaer Urkunden über Liegenschaften im Elsaß gestützt, wenn auch nicht ausdrücklich bestätigt.
    Zu Graf Vodalrichus und seinem 798 wohl bereits verstorbenen Bruder Voto passen zwei weitere Urkunden aus der vorangegangenen Zeit. Am 31. März 778 hatte Imma/Immina ihrem ungenannten Sohne für 600 solidi ihren von Walthari erworbenen Besitz in pago Alsacinse in Oberehnheim, Walf, Krautergersbeim, Rosheim und in der Stadt Straßburg verkauft (UB Fulda I Nr. 84; Regesta Alsatiae I Nr. 273 zu den Orten). Am Anfang der Zeugenreibe erscheint Graf Vodalrich. Zehn Jahre darauf schenkte ein Uoto der Abtei Fulda unter Abt Baugulf seine Güter im Eisaßgau und nannte dabei unter anderem Liegenschaften in Oberehnheim, Walf, der Stadt Straßburg sowie in Barr, Altbronn und Hürtigheim (UB Fulda I Nr. 176; vgl. Regesta Alsatiae I Nr. 329). Als Grundberr in den drei zuletzt genannten Orten war Uoto zweifellos mit dem Voto von 798 identisch; da er andererseits über Besitz in Oberehnheim, Walf und Straßburg verfügte, dürften er oder sein Bruder, sicher der Spitzenzeuge bei Immas Rechtsgeschäft, der Käufer von 778 gewesen sein. Graf Vodalrich und Voto wären somit Söhne der Imma gewesen, die ihrerseits denselben Namen wie Hildegarts Mutter trug.
    Auf pag. 8 des St. Galler Gedenkbuches findet man Udalrich offenbar noch einmal inmitten anderer Verwandter. Die Abfolge der Magnatennamen auf dieser Seite beginnt RODBERTUS, Odalricus, Kerolt. Der erste Name bezeichnet wohl den Bruder Immas (RUADBERT I), der zweite und dritte deren beide Söhne, den hier behandelten Udalrichund den Markgrafen GEROLD (II) (Schmid, Zur historischen Bestimmung 513; MIitterauer 19).
    Vom Lebensalter her betrachtet, kann Udalrich durchaus noch im letzten St. Galler Beleg von 817 gemeint gewesen sein. Da Hildegart wohl 757 geboren wurde (Abel-Simson I 449 mit A. 3) und die Notiz der Annales Alamannici zum Jahr 798: Imma defunctus est (Lendi, Untersuchungen 172; Henking, Die annalistischen Aufzeichnungen 243 mit A. 115) wahrscheinlich den Tod der Mutter ermittelt, wird Udalrich kaum vor 750 zur Welt gekommen sein.

    oo Gerold Graf im Kraichgau um 730 † 785/86

    Kinder:
    - Ulrich I. † 807
    - Gerold der Jüngere † 1.9.799
    - Hildegard 758 † 30.4.783
    770 oo 3. KARL I. DER GROSSE 2.4.742 † 28.1.814

    Literatur:
    Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 119-122,124,184,195,216,248-251 - Borgolte Michael: Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit. Vorträge und Forschungen Sonderband 31 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1984 Seite 27,154,246,249 - Geuenich, Dieter: Geschichte der Alemannen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1997, Seite 117 - Mitterauer Michael: Karolingische Markgrafen im Südosten. Archiv für österreichische Geschichte Band 123. Hermann Böhlaus Nachf./Graz-Wien-Köln 1963 Seite 8-10,14,17,19,20,22,23, 25,82 - Rappmann Roland/Zettler Alfons: Die Reichenauer Mönchsgemeinschaft und ihr Totengedenken im frühen Mittelalter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1998 Seite 369,426,481 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 73 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 22 - Thegan: Das Leben Kaiser Ludwigs. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band V Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1974 Seite 217 -

    Gestorben:
    (798)

    Familie/Ehepartner: Gerold. Gerold wurde geboren um 730; gestorben in 784/786. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 22. Gerold II.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 755/760; gestorben am 1 Sep 799 in Pannonien,Ungarn; wurde beigesetzt in Reichenau [78479],Konstanz,Baden-Württemberg,Deutschland.
    2. 23. Udalrich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 750; gestorben in 807.
    3. 24. Hildegard  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 758; gestorben am 30 Apr 783 in Diedenhofen (Thionville) [57100],Moselle,Lothringen,Frankreich; wurde beigesetzt in Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich.
    4. 25. Roadbert  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 817; wurde beigesetzt in Lindau [88131],Lindau,Bayern,Deutschland.
    5. 26. Uto  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben vor 803.
    6. 27. Megingoz  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 808.
    7. 28. Adrianus  Graphische Anzeige der Nachkommen
    8. 29. Erbo  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 793.

  3. 13.  Isanbart Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Adellinde3, 4.Regarde2, 1.N.1) gestorben nach 806.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Thurgau,Schweiz; Graf im Thurgau
    • Titel/Amt/Status: Sachsen,Deutschland; Graf in Sachsen

    Notizen:

    Isanbart
    Graf in Sachsen
    Graf im Thurgau
    - nach 806 (um 824?)
    Sohn des Grafen Warin im Thurgau und der Adellinde von Spoleto, Tochter von Herzog Hildebrand

    Notker: Seite 388, "Taten Karls. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VII"

    Nun wollten fast alle ihren Herrn zu Gefallen ihre Hosen ausziehen, aber er verhinderte es mit den Worten: In solcher Verfassung muß ich vor Hildegard [66 Hildegard war seit 783 tot.] treten. Isambard [67 Isambard ist als Thurgaugraf 774-779 bezeugt. Kloster St. Gallen erhielt von ihm von 798-806 mehrfach Schenkungen: Urkundenbuch Nr. 154 (Seite 146). Nr. 190 (Seite 180).] aber, der Sohn Warins [68 Warin aus moselfränkischem Geschlecht, erstmals 754 bezeugt (Wartmann, Urkundenbuch Band I Seite 22) als Graf im Thurgau, letztmals 772 (ebd. Seite 63f.), gründete um 770 das Chorfrauenstift Buchau im Federsee.], des Verfolgers Eures Schutzheiligen Othmar, setzte dem Tier nach, warf seine Lanze, da er nicht wagte in größere Nähe heranzukommen, traf es zwischen Hals und Schulter ins Herz und übergab es noch zuckend dem Kaiser. Dieser tat als bemerke er es nicht, überließ das Wild seinen Gefährten und kehrte nach Hause zurück. Hier rief er die Königin herbei, zeigte ihr die Löcher im Beinkleid und sagte: Was verdient derjenige, welcher mich von einem Feind befreit hat, der mir dies angetan hat? Und als sie "Alles Gute" antwortete, erzählte ihr der Kaiser alles der Reihe nach, wies die gewaltigen Hörner zum Zeugnis vor und brachte die Herrscherin dazu, daß sie weinte, seufzte und sich an die Brust schlug. Und als sie gar erfuhr, daß der gehaßte und aller Lehen beraubte Isambard den Kaiser vor einem solchen Gegner gerettet hatte, warf sie sich dem Kaiser zu Füßen und erlangte für ihn alles, was man ihm genommen hatte, beschenkte ihn aber selbst mit reichen Gaben.

    Isanbart war eine KAROLINGER-Stütze und war mit einer Tochter des in Sachsen sehr mächtigen, mit einer Sächsin verheirateten KAROLINGERS Bernhard vermählt.

    Schmid Karl: Seite 444, "Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter"

    Ähnlich wie sein Onkel Ruthard zog auch Isanbart die Ungnade KARLS DES GROSSEN auf sich.

    Fleckenstein Josef: Seite 97,98, "Die Herkunft der Welfen"

    Eine umfangreiche Schenkung Isanbards, des Sohnes Warins, an St. Gallen zeigt deutlich, wie wirkungsvoll das Kloster seine Klagen vorzubringen wußte und wie es sie vom Vater auf den Sohn übertrug. Die Schenkung erfolgte ausdrücklich, um diese Klagen ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen; nur unter dieser Voraussetzung sollte sie auch gelten. Damit hätte Isanbard aber auch das Unrecht seines Vaters gut gemacht.
    Scheint es hiernach bereits, dass die WELFEN mit Ruthard enger verbunden waren als mit Warin, so können wir andrerseits mit ziemlicher Bestimmtheit sagen, dass Warin und sein Sohn Isanbard, ein Zeit- und Altersgenosse Welfs [Die erwähnte Tradition Isanbards ist vom 29. Oktober 806, seine früheste Bezeugung von 771/74], des Vaters der Kaiserin Judith, nicht dem gleichen Mannesstamm wie Welf angehört haben können; denn so wenig wie ihre Namen (Isanbard hatte noch einen Bruder Swabo) sich mit den bekannten welfischen Namen berühren, so wenig kehrt auch nur eine ihrer Besitzungen in der Hand der WELFEN wieder. Vielmehr spricht alles dafür, dass sie dem Verwandtschaftskreis der WIDONEN zuzurechnen sind.



    oo Thietrade, Tochter des KAROLINGERS Bernhard Abt von Sankt Quentin
    Cousine KARLS DES GROSSEN


    Kinder:

    - Heilwig - nach 833
    oo Welf - 825
    - Adallinde
    oo Sigefried Er war begütert in Clerf (Luxemburg).
    - Adalung Abt von Lorsch - 837


    Literatur:
    Ay, Karl-Ludwig/Maier, Lorenz/Jahn Joachim: Die Welfen. Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft. Universitätsverlag Konstanz GmbH 1998 Seite 42,44,51 - Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 44,94,112,132,150-156,199,217,221,234,237,252,283-286 - Borgolte Michael: Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit. Vorträge und Forschungen Sonderband 31 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1984 Seite 86,92,109,154,191,200,202,232,250 - Fleckenstein Josef: Über die Herkunft der Welfen und ihre Anfänge in Süddeutschland. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 71-136 - Herm, Gerhard: Karl der Große. ECON Verlag GmbH, Düsseldorf, Wien, New York 1987 Seite 235 - Notker: Taten Karls. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VII Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1969 Seite 388 - Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983 -

    Gestorben:
    um 824?

    Familie/Ehepartner: Thietrade. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 30. Adallinde  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 31. Adalung  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 837.
    3. 32. Heilwiga  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 778; gestorben nach 833.

  4. 14.  Spancozza Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Adellinde3, 4.Regarde2, 1.N.1)

    Familie/Ehepartner: Richer. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 15.  Swabo Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Adellinde3, 4.Regarde2, 1.N.1)

  6. 16.  von Bayern, Theodo III. Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Tassilo3, 7.Odilo2, 1.N.1) wurde geboren um 770; gestorben nach 793.

  7. 17.  von Bayern, Theudebert Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Tassilo3, 7.Odilo2, 1.N.1) wurde geboren in 772; gestorben nach 793.

  8. 18.  von Bayern, Cotani Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Tassilo3, 7.Odilo2, 1.N.1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Wohnort: 788, Chelles [77500],Seine-et-Marne,Île-de-France,Frankreich; Sie kam 788 ins Kloster Chelles, wo einst auch Swanahild im Exil war.


  9. 19.  von Bayern, Rotrud Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Tassilo3, 7.Odilo2, 1.N.1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: 788, Laon [02020],Aisne,Picardie,Frankreich; Sie wurde 788 in Laon zur Nonne gezwungen


  10. 20.  von Bayern, Guntharius Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Tassilo3, 7.Odilo2, 1.N.1) gestorben in Kremsmünster [4550],Oberösterreich,Österreich.

    Notizen:

    Gestorben:
    Er kam bei einer Jagd in Kremsmünster um.