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 Bohrer

von Lothringen, Adalbero I.

männlich um 910 - 962  (52 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Lothringen, Adalbero I. wurde geboren um 910; gestorben am 26 Apr 962.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Lüttich [4000],Lüttich,Wallonien,Belgien; Abt von Lüttich
    • Titel/Amt/Status: 929-962, Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Bischof von Metz

    Notizen:

    Adalbero I.
    Bischof von Metz (929-962)
    Abt von Lüttich
    910-26.4.962
    Ältester Sohn des Pfalzgrafen Wigerich von Lothringen und der Kunigunde, Enkelin von König Ludwig dem Stammler

    Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 93

    Adalbero I., Bischof von Metz seit 929
    Abt des Metzer Eigenklosters St. Trond (Diözese Lüttich) seit 944
    + 26. April 962
    Sohn des lothringischen Pfalzgrafen Wigerich, Bruder Friedrichs, seit 959 Herzog von Ober-Lothringen, und Stiefbruder Siegfrieds, Graf von Luxemburg.

    Adalbero gab durch die Reform des Klosters Gorze und die Einsetzung des Abtes Einold der lothringischen Reformbewegung starke Impulse. Er reformierte die Metzer Klöster St. Felix, St. Glodesindis und St. Peter. Im lothringischen Aufstand von 939 verteidigte er Metz gegen OTTO I., näherte sich seit 940 OTTO und stand bei dem Aufstand Herzog Konrads des Roten (954) treu zum Kaiser. Im Westreich vermittelte er zwischen Herzog Hugo dem Großen von Franzien und König Ludwig IV.

    Literatur:
    DBF I, 384-388 - NDB I, 40f. [beide mit weiterführender Lit.] - H. Fichtenau, Vier Reichsbischöfe der Ottonenzeit, Fschr. F. Maass, 1973, 81-95.

    Finckenstein Finck von: Seite 81, "Bischof und Reich"

    So ist der König offensichtlich schon mit der Bestätigung Adalberos I., eines Sohnes des lothringischen Pfalzgrafen Wigerich, zum Nachfolger des geblendeten und verstümmelten Bennos in diese Richtung eingeschwenkt. Adalbero I., von OTTO I. als "compater" bezeichnet, besaß bereits eine persönlich, wenngleich nicht mehr näher bekannte Bindung an das Königshaus. Adalbero starb am 26. April 962. Alle auf Dietrich I. folgenden Bischöfe knüpften dann verwandtschaftlich wieder an Adalbero I. und damit an die Sippe Wigerichs an, waren aber ausnahmslos dadurch der Dynastie verwandt, dass Adalberos I. Bruder Gozlin ein Nichte HEINRICHS I. namens Uda geheiratet hatte und später HEINRICH II. durch seine Ehe mit Kunigunde, der Nichte Adalberos I. und Kusine Adalberos II., Schwager Dietrichs II. und Onkel Adalberos III. wurde.

    Adalbero I., gefördert von seinem Onkel Abt Friedrich, rebellierte 937-939 gegen König OTTO I. und wurde danach dessen wichtige Stütze in Lothringen. Er förderte Cluny und galt als einer der angesehensten Fürsten seiner Zeit.


    Literatur:
    Barth Rüdiger E.: Der Herzog in Lothringen im 10. Jahrhundert, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990, Seite 19,39,66,80, 86,91,96, 101,108,112,123,125,133,134,136,141,159,172,192 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I, Seite 478,480/Band III Seite 503 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 57,58,70,71,73,84,179 -

    Neue Deutsche Biographie - Adalbero I.

    Bischof von Metz (seit 929), † 962 Sankt Trond (Diözese Lüttich).

    Leben
    Mit der Reform des Klosters Gorze (Urkunde von 12.12.933) und der Einsetzung des Abtes Ainold gab Adalbero der lothringischen Reformbewegung einen mächtigen Impuls. 942 führte er Gorzer Mönche nach St. Arnulf (Kollegiatkirche seit dem 9. Jahrhundert), reformierte bis 960 die Abteien St. Felix, St. Glodesindis und St. Peter in Metz und war Abt von St. Trond, das altes Metzer Eigenkloster war. Adalbero verteidigte im lothringischen Aufstand Metz gegen Otto I. und vermittelte mit Herzog Konrad von Lothringen den Frieden zwischen Hugo dem Großen und Ludwig IV. Bei Konrads Aufstand gegen Otto I. (954) stand er auf kaiserlicher Seite. Anfangs in St. Trond begraben, wurde er im 16. Jahrhundert in St. Arnulf beigesetzt. – Adalbero erhielt den Ehrentitel Vater der Mönche. Die Gorzer Reform bildete die Grundlage für die Reform der Reichsklöster in ottonisch-salischer Zeit.

    Literatur
    ADB I (unter Adelbero); Vita Joh. Gorziensis in: MGH SS IV, S. 348, u. Urk. Karls d. Einfältigen (undatiert) für Lüttich (über d. wahrscheinlich königlich Abstammung Adalbero I.s); M. Meurisse, Histoire des Evesques de l'église de Metz, Metz 1634; A. Calmet, Histoire ecclésiastique et civile de Lorraine I, Nancy 1728, S. 359; K. Wichmann. A.s I. Schenkungsurk f. d. Arnulfkloster u. ihre Fälschung, in: Jb. d. Ges. f. Lothring. Gesch. 2, 1890, S. 306 bis 319; ders., A. I., Bischof v. Metz, ebenda, 3, 1891, S. 104-75; R. Parisot, Le royaume de Lorraine sous les Carolingiens, Paris 1898, S. 343 ff.; V. Chatelain, Le comté de Metz et la vouerie épiscopale du VIIIe au XIIIe siècle, in: Jb. d. Ges. f. Lothring. Gesch. 10, 1898, 13, 1901; F. Chaussier, in: Revue ecclésiastique de Metz, 2e année, Metz 1891/92, S. 23; Hauck III, S. 353 ff., 999; C. Wampach, Gesch. d. Grundherrschaft Echternach im FrühMA, = Publications de la Section historique de l'Institut de Luxembourg, Bd. 63, Luxemburg 1929, S. 209 ff.; Wattenbach-Holtzmann I, 1939; H. Renn, Das erste luxemburg. Grafenhaus, = Rhein. Archiv, H. 39, 1941; C. Hallinger, Studia Anselmiana 22-23, Gorze-Cluny, in: Stud. z. d. monast. Lebensformen u. Gegensätzen im HochMA, 1950/51; Dictionnaire d’Histoire et de Géographie Ecclésiastiques I, 1912. Sp. 431-33; LThK; A. Schütte, Hdb. d. dt. Hll., 1941, S. 22; Enc. Catt. I, 1949.