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 Bohrer

von Habsburg, Albrecht III.

männlich - 1199


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Generation: 1

  1. 1.  von Habsburg, Albrecht III. gestorben am 25 Nov 1199.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1167-1199; Graf von Habsburg

    Notizen:

    Albrecht III. Graf von Habsburg (1167-1199)
    -25.11.1199 (11.2.1199 Prinz von Isenburg)
    Sohn des Grafen Werner II. von Habsburg

    Thiele, Andreas: Tafel 87, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    ALBRECHT III. DER REICHE
    + 1199
    Sohn des Grafen Werner II., der als treuer STAUFER-Anhänger 1167 in Italien umkam (Seuche), direkter Nachkomme des Grafen Guntram des Reichen von Muri (+ um 973) und damit gleichen Stammes wie das ETICHONEN-Haus und der Grafen von Egisheim-Dagsburg, Bruder des bedeutenden Bischofs Otto II. von Konstanz (1166-1174) (zu Vorfahren vgl. bei Burgund I a und Lothringen II); zu seinen zwei Schwestern Richenza und Gertrud siehe bei Bar I

    Albrecht III. folgte seinem Vater als Graf von Habsburg, war außerdem Graf zu Lenzburg und im Zürichgau, in Schwyz und Unterwalden, Graf im Klettgau, Landgraf im Ober-Elsaß, Vogt von Murbach, Muri und Säckingen und beherrschte als wichtige STAUFER-Stütze das Kerngebiet der Schweiz. Er bekam von Kaiser FRIEDRICH I. den Zürichgau und als Verwandter des gräflich lenzburgischen Hauses, das 1172 ausstarb, einen Teil von dessen Gütern am Luzerner See.

    oo ITA VON PFULLENDORF-BREGENZ
    Tochter und Miterbin des Grafen Rudolf II. (vgl. bei Welfen II)

    Franzl Johann: Seite 292, "Rudolf I. Der erste Habsburger auf dem deutschen Thron."

    Der Name Adalberts III. erscheint zwischen 1164 und 1169 als der des Sohnes Werners III. Er heiratete Ita von Pfüllendorf, Tochter des Grafen Rudolfs II. von Pfüllendorf aus dem Schwabenland. Dessen Sohn Berchtold starb bereits 1167, und Ita wurde die Erbin großer Güter derer von Pfüllendorf. Durch die Erbschaft Itas kamen die Güter an das Haus HABSBURG. Zu den Ahnen Itas gehören Herzog Magnus von Sachsen und Herzog Heinrich der Schwarze von Bayern. Heinrich der Löwe und Kaiser FRIEDRICH I. BARBAROSSA waren ihre Vettern.

    Wolf Armin: Seite 51,55, "Welf VII. Letzter der schwäbischen Welfen?"

    Im Jahre 1164 belagerte der junge Herzog Welf den Pfalzgrafen von Tübingen. Welf VII. wurde dabei von seinen amicis, cognatis et fidelibus unterstützt. Zu diesen Freunden, Verwandten und Getreuen gehörten nicht allein Herzog Berthold IV. von Zähringen, Markgraf Berthold II. von Vohburg, Markgraf Hermann II. von Baden, je zwei Brüder der Grafen Calw, Ronsberg und Berg, sondern auch Graf Rudolf von Pfullendorf sowie Graf Albrecht von Habsburg. Nach unserer Deutung war der PFULLENDORFER mit der Schwester des jungen Herzogs Welfs vermählt und der HABSBURGER mit deren Tochter Ita. Dies würde auch gut erklären, warum der PFULLENDORFER und der HABSBURGER auf Herzogs Welfs Seite standen.
    Im übrigen gab es einen Erbvertrag nicht nur zwischen dem Kaiser und Welf dem Älteren, sondern auch einen zwischen dem Kaiser und dem Grafen Rudolf von Pfullendorf, dem Gemahl (oder Witwer) der soror ducis Welph. Hier haben wir einen Parallelfall. Rudolf von Pfullendorf hatte ebenso wie Welf VI. keinen überlebenden Sohn und vermachte sein gesamtes Erbe um 1173 an FRIEDRICH BARBAROSSA, obwohl er doch eine Tochter (Ita) hatte. Im Gegenzug erhielt der Gemahl dieser Ita von Pfullendorf, Albrecht von Habsburg, vom Kaiser die Grafschaft Zürich, die Vogtei Säckingen und andere Güter. Die habsburgischen Erben der soror ducis Welph und ihrer Tochter Ita wurden also keineswegs übergangen, sondern vielmehr - teilweise aus lenzburgischem Erbe - großzügig ausgesteuert oder abgefunden. Wegen dieser Entschädigung wird Albrecht von Habsburg, der übrigens bezeichnenderweise den Beinamen "der Reiche" erhielt, gegen die Einziehung des Erbes seiner Gemahlin und von deren Mutter durch den Kaiser nicht protestiert haben.
    Darüber hinaus war Itas Sohn der erste HABSBURGER, der den Titel eines Landgrafen im Elsass trug (1196). Auch diese Rangerhöhung könnte als eine Entschädigung oder Abfindung für einen Anteil am welfischen Erbe zu verstehen sein, das sich im übrigen hauptsächlich der Kaiser gesichert hatte.
    Schließlich sind im Erbgang auch die Nähe der Verwandtschaftsgrade zu berücksichtigen. So stand Rudolf der Alte von Habsburg von Herzog Welf dem Älteren im 3. kanonischen Grade der Verwandtschaft, also um einen Graf weiter als Kaiser FRIEDRICH, der nur zwei kanonische Grade vom Erblasser entfernt war. Die Tatsache, dass die HABSBURGER nicht erkennbar in das Erbe Welfs VI. eintraten, widerspricht also nicht meiner These, dass die habsburgische Überlieferung von der soror ducis Welph auf Welf den Jüngeren zu beziehen ist und Herzog Welf der Ältere auf diese Weise über eine Tochter und eine Enkelin zu einem Stammvater der HABSBURGER wurde.



    oo Ita von Pfullendorf-Bregenz, Tochter des Grafen Rudolf II.

    Kinder:

    - Rudolf II. der Gütige - 1232


    Literatur:
    Franzl Johann: Rudolf I. Der erste Habsburger auf dem deutschen Thron. Verlag Styria Graz Wien Köln 1986 Seite 292 - Jehl, Rainer: Welf VI., Wissenschaftliches Kolloquium zum 800. Todesjahr vom 5. bis 8. Oktober 1991 im Schwäbischen Bildungszentrum Irse, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 44,46,49,51,55 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 87 - Wolf, Achim: Welf VI. – Letzter der schwäbischen Welfen oder Stammvater der Könige?, in Welf VI. Wissenschaftliches Kolloquium zum 800. Todestages Welfs VI. im Schwäbischen Bildungszentrum Irsee, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Seite 51,55 -

    Gestorben:
    (11.2.1199 Prinz von Isenburg)

    Albrecht heiratete von Pfullendorf, Ita in 1164. Ita (Tochter von von Pfullendorf, Rudolf und von Pfullendorf, Elisabeth) wurde geboren in 1150/1152; gestorben vor 1191. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. von Habsburg, Rudolf II.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1232.


Generation: 2

  1. 2.  von Habsburg, Rudolf II. Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Albrecht1) gestorben in 1232.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf von Habsburg

    Notizen:

    Rudolf II. der Gütige
    Graf von Habsburg
    - 1232
    Einziger Sohn des Grafen Albrecht III. von Habsburg und der Ita von Pfullendorf-Bregenz, Tochter von Graf Rudolf II.

    Thiele, Andreas: Tafel 87, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    RUDOLF II. DER GÜTIGE + 1232

    Rudolf II. der Gütige folgte 1199 seinem Vater, verzichtete auf das mütterliche Erbe, stellte Kaiser FRIEDRICH II. bedeutende Geldmittel (1.000 Mark Silber) zur Verfügung, wofür ihm dieser die Grafschaft Aargau und später die Grafschaft im Frickgau verlieh. Er wurde bis 1231 Reichsvogt von Url, das seitdem reichsfrei und damit Keimzelle der Schweiz wurde. Er war auch Vogt von Frauenmünster und eine treue und zuverlässige Stütze Kaiser FRIEDRICHS II.

    oo AGNES VON STAUFEN
    Tochter des Marschalls von Zähringen Gottfried II.

    Franzl Johann: Seite 293, "Rudolf I. Der erste Habsburger auf dem deutschen Thron."

    Rudolf II. heiratete Agnes, Tochter Gottfrieds von Stauf. Das Haus derer von Stauf hatte seinen Sitz in der bayrischen Pfalz zwischen Worms und Speyer unweit von Neu-Leiningen.
    Im Laufe des 12. Jahrhunderts hatten die HABSBURGER ihren Besitz immer mehr ausgeweitet. Der Einflussbereich erstreckte sich vom Bodensee bis zum Breisgau und reichte bis ins Elsass hinein. Südwärts erstreckte sich der Besitz bis zum Vierwaldstättersee und Aargau.
    Im Streit um die Königswürde zwischen WELFEN und STAUFERN unterstützte Graf Rudolf II. den STAUFER FRIEDRICH II., was ihm neue Besitztümer in Schwaben einbrachte. Beim Tode Rudolfs II. waren die HABSBURGER neben den KYBURGERN das bedeutendste Fürstengeschlecht im Oberland. Nach dem Tode Rudolfs II. kam es zwischen seinen Söhnen Albrecht IV. und Rudolf III. zur Länderteilung.

    Wolf Armin: Seite 51, "Welf VII. Letzter der schwäbischen Welfen" in "Welf VI."

    Argumente zur Bekräftigung meiner These:

    * Rudolf der Alte, der erste HABSBURGER, der von jener "Schwester des Herzogs Welf" abstammt, war auch der erste HABSBURGER, der den Titel eines Fürsten führte (princeps). Dies würde mit einer Abstammung aus dem herzoglichen Geschlecht der WELFEN gut zusammenpassen.
    * Der habsburgische Besitz an den Burgen Alt- und Hohen-Wülflingen bei Winterthur stammte, wie bereits Redlich vermutete, wohl schon von Ita von Pfullendorf. Dieser bisher nur vermutete Erbgang fände jetzt eine Erklärung. Denn Wülflingen war zur Zeit Welfs IV. (+ 1101) in welfischen Besitz gelangt, kann also gut über eine WELFIN (Elisabeth), deren Tochter (Ita) um 1164 einen HABSBURGER heiratete, an dieses Geschlecht gelangt sein.


    oo Agnes von Staufen, Tochter des Marschalls von Zähringen Gottfried II.

    Kinder:

    - Albrecht IV. der Weise - 1239
    - Rudolf III. Linie Kiburg - 1249
    - Heilwig - 30.4.1260
    oo Hermann III. Graf von Froburg-Waldenburg - vor 1237
    - Gertrud
    oo Ludwig III. Graf von Froburg zu Honberg - um 1258

    Der Sitz des gräflichen Hauses FROHBURG befand sich im Kanton Solothurn. Die reich begüterten Brüder Hermann II. und Ludwig II., Söhne des Grafen Hermann III. von Froburg, werden 1201-1256 mehrfach in Urkunden erwähnt.


    Literatur:
    Franzl Johann: Rudolf I. Der erste Habsburger auf dem deutschen Thron. Verlag Styria Graz Wien Köln 1986 Seite 293 - Jehl, Rainer: Welf VI., Wissenschaftliches Kolloquium zum 800. Todesjahr vom 5. bis 8. Oktober 1991 im Schwäbischen Bildungszentrum Irse, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 44,47,49,57 - Stürner, Wolfgang: Friedrich II. Teil 1: Die Königsherrschaft in Sizilien und Deutschland 1194-1220, Primus-Verlag Darmstadt 1997, Seite 154 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 87 -