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Urkundlich: 1210 - 1256
1210 zum Ritter geschlagen
Verzichtet 1222 auf ein Gut zu Mimmenhausen zugunsten des Kloster Salem
{AL Halder, G. Todt. in Worldroots.com}
Genannt: Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland
Notizen:
Urkundlich: 1248 - 1270, aus Oberschwaben.
1268 Ulrich ... Kilso, als Zeuge erwähnt in Urkunde des Grafen Diepold von Aichelberg (Verkauf von Gütern und Rechten an Kloster Sirnau)
4. Kils, Elisabeth wurde geboren um 1255 in Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben nach 12 Apr 1304 in Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland.
Kils, Elisabeth (3.Ulrich3, 2.Dietrich2, 1.Heinrich1) wurde geboren um 1255 in Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben nach 12 Apr 1304 in Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland.
Notizen:
Schwester der Nonne Mechthildis der Kilsin.
{Quelle: G. Schweizer, G. Todt. in Worldroots.com}
Elisabeth heiratete Remser, Albrecht um 1275/1280. Albrecht (Sohn von Remser, N.) wurde geboren um 1250 in Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben um 1299 in Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]
Kinder:
6. Remser, Hans wurde geboren um 1280 in Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben um 1341 in Reutlingen [72760],Reutlingen,Baden-Württemberg,Deutschland.
Remser, Hans (4.Elisabeth4, 3.Ulrich3, 2.Dietrich2, 1.Heinrich1) wurde geboren um 1280 in Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben um 1341 in Reutlingen [72760],Reutlingen,Baden-Württemberg,Deutschland.
Anderer Ereignisse und Attribute:
Beruf: Bürgermeister
Beruf: Richter
Beruf: Schultheiß
Genannt: 1310, Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland
Notizen:
Richter zu Esslingen 1301-15, 1317-19, 1321-24,
Bürgermeister 1315-1317, 1319-1321, 1324-27, 1330-35,
Schultheiß 1327-30.
Versucht, das Bürgermeister- und das Schultheissenamt in seiner Hand zu vereinen und wird 1335 gestürzt. Zieht später nach Reutlingen.
{Quelle : DGB 170; AL Halder, Guenter Todt. in Worldroots.com}
1330 April 3 zuo Ezzlingen, an dem eritag vor dem Ostertag 1330 r.a. 16 i.a. 3. Esslingen
König Ludwig belehnt Johann Remser, seinen Schultheißen zu Esslingen, mit allen Lehen, die er von ihm und dem Reich zu Lehen haben soll vnd die wir (Ks.) ihm durch reht leihen suollen. ... zuo Ezzlingen, an dem eritag vor dem Ostertag 1330 r.a. 16 i.a. 3.
{Quelle :Überl.: Orig. Perg. dt. im HStA Stuttgart, H 51 Urk. 305; Kaisersiegel mit Rücksiegel (Posse 1, Tf. 51,1 und 2) an grün-roten Seidenfäden. Abschrift 18. Jh. im Stadtarchiv Esslingen, Urk. Reichsstadt Nr. 60. Reg.: Böhmer S. 68 Nr. 1107. Diehl, UB Esslingen S. 293 Nr. 598. in Regesta Imprerii Regg.LdB 1 n. 83 }
7. Remser, Hans wurde geboren um 1315 in Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben in 1366/1379 in Reutlingen [72760],Reutlingen,Baden-Württemberg,Deutschland.
Generation: 6
7.
Remser, Hans (6.Hans5, 4.Elisabeth4, 3.Ulrich3, 2.Dietrich2, 1.Heinrich1) wurde geboren um 1315 in Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben in 1366/1379 in Reutlingen [72760],Reutlingen,Baden-Württemberg,Deutschland.
Anderer Ereignisse und Attribute:
Titel/Amt/Status: Bürger
Genannt: 1347, Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland
Notizen:
Urkundlich: 1347 - 1361
zog 1361/63 nach Reutlingen.
1356 als Erbe des Hermann Vend erwähnt.
{Quelle : AL Gaisberger/Mager; G. Todt. in Worldroots.com}
Name:
Schreibweisen: gen. Reutlinger
Gestorben:
zwischen 18.08.1366 und 23.08.1379
Hans heiratete Vend, Adelheid vor 1346. Adelheid (Tochter von Vend, Hermann und Wetzel, Irmgard) wurde geboren um 1320 in Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben nach 1356 in Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]
Kinder:
8. Remser, Adelheid wurde geboren um 1350 in Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben nach 1421 in Stuttgart [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland.
Generation: 7
8.
Remser, Adelheid (7.Hans6, 6.Hans5, 4.Elisabeth4, 3.Ulrich3, 2.Dietrich2, 1.Heinrich1) wurde geboren um 1350 in Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben nach 1421 in Stuttgart [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland.
Notizen:
Gestorben:
1421/1426
Stuttgart ?
Adelheid heiratete Tegen, Aberlin (Albrecht) um 1370 in Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland. Aberlin (Sohn von Tegenhardt, Wolfgang) wurde geboren um 1345 in Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben nach 1421 in Stuttgart [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]
Kinder:
9. Tegen, Hans wurde geboren um 1370 in Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben nach 1419.
10. Tegen, Anna wurde geboren um 1380; gestorben um 1400/1410.
Familie/Ehepartner: Lyher, Hans. Hans (Sohn von Liher, Kunzlin) wurde geboren um 1385 in Waiblingen [71332],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben nach 1427 in Nürtingen [72622],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]
Kinder:
12. Lyher, Konrad wurde geboren um 1400; gestorben in 1472/1478.
Erbin von Scharnhausen.
{Quelle : NWDB 2770; SL Gaisberger V,15; AL Gaisberger/Mager; AL Mader,
Hoelderlin, Hauff, Zeller, Moerike et al; G. Todt in Worldroots.com}
13. Gaisberger, Claus I wurde geboren um 1440 in Schorndorf [73614],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben um 1505 in Schorndorf [73614],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland.
14. von Gaisberg, Hans V wurde geboren in 1440; gestorben in 1516 in Stuttgart [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland.
Gräfl. württemb. Kanzler Stuttgart {DFA 116}
Besitzt 1441-1448 Burg Rohrau bei Herrenberg mit Hof {DFA 116}
Geheimschreiber des Grafen Ulrich und Vogt Stuttgart {AL Halder}
Obervogt 1468 ;1441 und 1448 Hofkanzleischreiber zu Stuttgart {OFB Vaih}
1451 bis etwa 1466 Vogt und Keller zu Markgröningen {OFB Vaih}
30.05.1441
Die Grafen Ludwig I. und Ulrich V. verkaufen an Graf Ulrichs V. Schreiber Konrad Liher die Burg Rohrau und den dazugehörigen Hof um 2000 fl. und 400 lb. h.
{Württembergische Regesten A 602 Nr 9178 = WR 9178, http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-35175 }
10.04.1447
Graf Ludwig I. freit dem Schreiber Graf Ulrichs V., Konrad Liher, die Burg Rohrau ob Ehningen, die er und Graf Ulrich V. ihm vor Zeiten um 2400 lb. h. verkauft haben, von Steuern und Lasten.
{Württembergische Regesten WR 1015, http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-26123 }
02.01.1448
Konrad Liher, Graf Ulrichs V. Schreiber, verkauft an Graf Ludwig I. die Burg Rohrau und den Hof, der dazu gehört, um 2600 fl.
{Württembergische Regesten A 602 Nr 9184 = WR 9184, http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-35181 }
15.02.1466
Graf Eberhard V. erlaubt Konrad Liher und seiner Frau Margarete den Wohnsitz in seinen Landen, frei von Steuer und Diensten für ihre jetzige Habe.
{Württembergische Regesten WR 1087, http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-26195 }
15.02.1466
Graf Eberhard V. gibt Konrad Liher und seiner Frau Margarete für ihr Lebtag Sicherheit und Geleit.
{Württembergische Regesten WR 1088 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-26196 }
15. Lyher, Ulrich gestorben am 14 Apr 1508 in Heilbronn [74072],Heilbronn,Baden-Württemberg,Deutschland.
16. Lyher, Elisabeth wurde geboren um 1430 in Markgröningen [71706],Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben um 1490 in Markgröningen [71706],Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland.
Beruf: 1498, Stuttgart [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland; 1498 auf dem württ. Landtag in Stuttgart
Notizen:
1472 ,1480 und 1485 mit dem Lehen zu Neckarrems belehnt
am 28.05.1501 Anwalt seiner Mutter Adelheid Tegen
16.10.1499 Wappenbesserung für ihn und seinen Bruder Hans (V.)
Claus heiratete Fünffer, Barbara um 1465. Barbara wurde geboren um 1445 in Stuttgart [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland; wurde beigesetzt am 18 Feb 1510 in Lorch [73547],Ostalbkreis,Baden-Württemberg,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]
18. Gaisberger, Georg wurde geboren um 1476 in Schorndorf [73614],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben in 1539 in Schorndorf [73614],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland.
1497 Ulrich Lyher, Bürger zu Heilbronn, quittiert für Bezahlung einer Forderung von 4000 fl. aus Hauptgut, Gülten und Dienstgeld seines verstorbenen Vaters Konrad.
{Württembergische Regesten A 602 Nr 3726 d = WR 3726d, http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-28875 }
21. Lyher, Margarethe wurde geboren in Heilbronn [74072],Heilbronn,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben in 1548 in Heilbronn [74072],Heilbronn,Baden-Württemberg,Deutschland.
16.
Lyher, Elisabeth (12.Konrad9, 10.Anna8, 8.Adelheid7, 7.Hans6, 6.Hans5, 4.Elisabeth4, 3.Ulrich3, 2.Dietrich2, 1.Heinrich1) wurde geboren um 1430 in Markgröningen [71706],Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben um 1490 in Markgröningen [71706],Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland.
Beruf: 1496, Stuttgart [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland; herzogl. württ. Kanzleischreiber bei der Rentkammer Stuttgart 1496-1501
Beruf: 1498; Botenmeister
Beruf: 1506, Schorndorf [73614],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland; Vogt bzw. Untervogt 1506-1534
Beruf: 1520; Renovationsschreiber 1520/1521
Notizen:
1496 mit 1/2 Scharnhausen und zu Neckarrems belehnt
1514 Fürsprecher der Bauern im Armen Konrad
versteuert 1525 Schorndorf Herdstättenverzeichnis 800 fl
Beruf:
Alter Vogt 1536
Familie/Ehepartner: Mager, Clara die Jüngere. Clara wurde geboren um 1480 in Vaihingen an der Enz [71665],Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben nach 1540. [Familienblatt] [Familientafel]
Ambrosius Volland
(* um 1468 in Grüningen; † 4. Juni 1551 in Stuttgart) war ein deutscher Gelehrter beider Rechte, der von einer geistlich-wissenschaftlichen Laufbahn in die Politik wechselte und als gefürchteter Kanzler Herzog Ulrichs von Württemberg in die Geschichte und Literatur[1] einging. Während seiner Verbannung von 1519 bis 1551 war er Rat im Dienste des Erzbischofs von Salzburg und des württembergischen Prinzen Christoph, der unter Aufsicht des habsburgischen Kaisers Karl V. stand.
Im Unterschied zu seiner Familie schrieb sich der vom Kaiser 1530 in den Reichsadel erhobene Ambrosius "Volant".[2] Damit suggerierte er eine Herleitung seines Namens von volare (Latein für fliegen)[3] und trat so der damals naheliegenden Herleitung von Fahland (= Teufel) entgegen.[4]
Familiärer Hintergrund
Ambrosius Volland wurde um 1468 als Sohn des Kaufmanns und Kellers[5] Heinrich Volland II. und dessen Gattin Elisabeth Lyher[6] in der württembergischen Residenz- und Amtsstadt Grüningen (heute Markgröningen) geboren. Die Grüningen hundert Jahre lang dominierende Volland-Sippe gehörte wie die Familien Lyher oder Lamparter, von der sein Amtsvorgänger als württembergischer Kanzler stammte, zu einem kleinen Kreis miteinander verwandter, wohlhabender und zunehmend einflussreicheren Patrizier-Dynastien, die anstelle des Adels sukzessive die wichtigsten Amtsträger des Herzogtums Württemberg stellten. So war bereits sein mütterlicher Großvater Konrad Lyher Vogt in Grüningen und württembergischer Kanzler. Die im damals florierenden Grüningen ansässigen Vollands hatten ebenfalls Ämter als Richter, Keller und Vogt inne, vertraten die Stadt in der Landschaft und waren darüber hinaus auch als erfolgreiche Kaufleute aktiv. So hatte sein Großvater Heinrich Volland I. das weitaus größte, in Württemberg zu versteuernde Vermögen[7] großteils im überregional betriebenen Handel mit Wein, Tuchen, Metall und Korn erworben[8]. Die sogenannten „Fugger Württembergs“ profitierten zudem von Kreditgeschäften – vermutlich auch mit dem hochverschuldeten Landesherrn Ulrich von Württemberg.
Während Ambrosius außerorts Karriere machte, hielt in Grüningen sein jüngerer Bruder Philipp Volland (1472–1537) die Stellung: Der Jurist und Kaufmann war von 1501 bis 1519 Vogt in Grüningen und vertrat die Stadt von 1514 bis 1519 als Landschaftsabgeordneter zu Stuttgart. Mit dem Einmarsch des Schwäbischen Bundes musste auch er 1519 außer Landes flüchten, wurde im Exil Vogt in Pforzheim und nach Herzog Ulrichs Rückkehr 1534 bis 1537 nochmals Vogt in Grüningen.
Akademischer Werdegang
Ambrosius Volland schloss seine im Wintersemester 1482/1483 an der Universität Tübingen begonnene und 1484 in Heidelberg fortgesetzte Universitätsausbildung nach einem Rechtsstudium in Italien um die Mitte der 1490er-Jahre mit der Promotion zum Doktor im kirchlichen und weltlichen Recht (doctor utriusque iuris) an der Universität Padua ab.
Wegen der geplanten Ehe mit Sibylla Wächter gab er eine für kurze Zeit bekleidete geistliche Stelle in seiner Heimatstadt Grüningen auf und begann eine Tätigkeit in Stuttgart als Advokat oder Prokurator. Seit 2. Februar 1500 stand er in württembergischen Regierungsdiensten und war daneben wohl auch Rechtslehrer an der Universität Tübingen. Hier lernte er Johann von Staupitz kennen, der ihn 1502 als Professor der Rechte an die neu gegründete Universität Wittenberg vermittelte. Spätestens 1504 kehrte er allerdings nach Württemberg zurück.
Politische Karriere
Rat und Kanzler am Hof Herzog Ulrichs
Seit 1505 ist Volland in Stuttgart als herzoglicher Rat nachgewiesen, ohne zunächst am württembergischen Hof in Erscheinung zu treten. Besonders erwähnt wird sein Name 1511 als diensttuender Gesellschaftskavalier bei der ebenso glanzvollen wie verschwenderischen Hochzeit von Herzog Ulrich von Württemberg mit Sabine von Bayern[9]. Als brillanter Jurist und Redner gelangte er danach in immer größere Nähe zum Herzog. Diese war bedroht, als er in einem Gutachten mit anderen herzoglichen Räten am 6. Januar 1515 den Herzog drängte, in den Schwäbischen Bund zurückzukehren und den Tübinger Vertrag von 1514 mit seiner Verpflichtung zu größerer Sparsamkeit zu beachten. Ulrich war darüber so empört, dass Volland auf dessen Linie des Widerstands gegen kaiserliche Forderungen einschwenkte. Ulrich begegnete der kaiserlichen Forderung eines sechsjährigen Regierungs- und Anwesenheitsverzichts mit dem Entschluss, sich der Führer der Ehrbarkeit, d. h. der Repräsentanten der Führungsschicht im Landtag, die seine Absetzung befürwortet hatten, zu entledigen. Einige wurden im November 1516 gefangen genommen, andere, wie der seit 1496 amtierende württembergische Kanzler Gregor Lamparter[10], konnten außer Landes fliehen. Nachfolger Lamparters im Kanzleramt wurde nun Ambrosius Volland. Er steuerte die Hochverratsverfahren und nutzte die durch Folter erpressten Geständnisse zur Hinrichtung unbequemer, vermeintlich „bündisch“ gesinnter Repräsentanten der Ehrbarkeit – darunter auch die Vögte von Tübingen, Cannstatt und Weinsberg.
Mit der Kanzlerschaft Vollands kam eine andere Fraktion der städtischen Führungsschicht ans Staatsruder. In der Außenpolitik näherte sie sich den Gegnern Habsburgs, innenpolitisch half sie dem Landesherrn bei der Neuordnung des Herzogtums. Ohne die landständische Verfassung anzutasten, wurden die Landtage unter der geschickten Regie Vollands gleichgeschaltet und somit zum gefügigen Werkzeug in der Hand des Herzogs. Mit rücksichtsloser Härte und mit taktischem Geschick manövrierte Volland im Auftrag des Herzogs die ihrer Führer beraubte, österreichisch gesinnte Fraktion der Ehrbarkeit in Württemberg aus. Vollands „Diplomatie“ schüchterte die Landschaft so ein, dass der vom Kaiser mit dem Herzog im Oktober 1516 geschlossene Blaubeurer Vertrag über einen sechsjährigen Regierungs- und Anwesenheitsverzicht Ulrichs nicht vollzogen werden konnte und das in diesem Vertrag vorgesehene Regiment keinen politischen Einfluss erlangte.
Seitenwechsel im Exil
Als Herzog Ulrich nach dem Tod Kaiser Maximilians I. am 12. Januar 1519 das Machtvakuum im Reich genutzt hatte, die Reichsstadt Reutlingen, ein Mitglied des Schwäbischen Bundes, gewaltsam zu annektieren, und daraufhin vom Schwäbischen Bund aus Württemberg vertrieben wurde, musste Volland dem Herzog außer Landes folgen, allerdings nicht ohne seine Schäfchen ins Trockene zu bringen: So versprach er 1519 Herzog Wilhelm IV. von Bayern als Truppenbefehlshaber des Bundesheers schriftlich, ihm nach dessen Einmarsch in Württemberg Möglichkeiten zur Einnahme des Hohenaspergs mitzuteilen, wenn jener seine Grüninger Güter schonen würde. Da dieses Schreiben nachträglich in die Hände Ulrichs geriet, war Volland gezwungen, Ulrich im Sommer 1522 zu verlassen. Der Herzog hat ihm diesen, in habsburgischen Diensten fortgesetzten Verrat nicht mehr verziehen und nach seiner Rückkehr 1534 den Hohenasperg zur modernen Festung ausbauen lassen.
Vom Kloster Schussenried aus versöhnte sich Volland 1522 mit dem Schwäbischen Bund und dem nun in Württemberg regierenden Hause Habsburg und trat 1523 bis 1533 in den Dienst des Salzburger Erzbischofs Matthäus Lang. Seiner politischen Karriere schadete es dabei nicht, dass er als Kanzler Herzog Ulrichs eine antihabsburgische Politik betrieben hatte. 1530 erhielt er von Kaiser Karl V. den Reichsadel mit Wappenbesserung, die Hofpfalzgrafenwürde und den Titel eines kaiserlichen Rates. Nebenher hatte sich Volland mit der Gießtechnik beschäftigt und eine brauchbare Brandkugel erfunden.
Rückkehr erst nach Herzog Ulrichs Tod
1533 schloss sich der beim bayerischen Hof in Landsberg am Lech situierte Volland im Einvernehmen mit dem Erzbischof von Salzburg dem unter Aufsicht des kaiserlichen Hofs stehenden Prinzen Christoph von Württemberg als Berater an, der ihn nach seinem Regierungsantritt Anfang 1551 nach Stuttgart zurückberief. Allerdings wirkte der Hochbetagte für diesen nicht mehr lange als Rat, da er bereits am 2. Juni dieses Jahres in Stuttgart verstarb. Der von ihm veranlasste Bau einer Neuen Kanzlei wurde darauf abgebrochen, obwohl der erste Stock bereits erstellt war, und die Bauruine als „Stockgebäude“ verspottet. Trotz dieser post mortem erfolgten Entwürdigung erhielt Volland ein Ehrengrab in der Stiftskirche.
Aus seiner ersten Ehe mit Sibylla Wächter, die vor 1533 starb, hinterließ er eine Tochter Margarethe, die Wilhelm von Brand zu Nybling und Brandhausen geheiratet hatte. Aus seiner zweiten Ehe mit Barbara Angst (Hengst) hatte er trotz hohen Alters noch sechs Kinder, die bei seinem Ableben noch nicht volljährig waren und mit ihrer Mutter nach Landsberg zurückkehrten. Die überlieferte Nachlass-Verteilung[11] belegt in der Verbannung erfolgte Vermögenseinbußen in Grüningen, wo es wegen der 1519 erfolgten Enteignung offenbar nicht mehr viel zu erben gab[12]: Sein „Tochtermann“ Wilhelm von Brand erhielt „für seinen siebenten Theil“ lediglich 100 Gulden und einige „Pretiosen“. Zu verteilen waren neben Vollands Büchern, Haushalts-[13] und Gießereiutensilien drei Hellebarden, drei Jagdgewehre, zwei „Zielbüchsen“, drei Harnische und eine offenbar bemerkenswerte Silbermünze, die einerseits den Papst und andererseits den Teufel zeigte.
Einzelnachweise
1. Siehe Wilhelm Hauff: Lichtenstein. Romantische Sage aus der württembergischen Geschichte. Stuttgart 1826 (Volltext bei Wikisource)
2. Siehe Ludwig Friedrich Heyd: Der wirtembergische Canzler Ambrosius Volland. Stuttgart 1828, S. 1 und obenstehende Medaille
3. Sein gebessertes Wappen hatte Volland entsprechend um Flügel ergänzt (siehe Rückseite der Medaille)
4. Siehe Hermann Römer: Markgröningen im Rahmen der Landesgeschichte I. Urgeschichte und Mittelalter. 291 S., Markgröningen 1933, S. 168, der den Namen Volland von Fahland herleitete, einem älteren Synonym für Teufel. Fahland als Familienname findet sich noch heutzutage, aber eher im norddeutschen Raum.
5. Ein Keller ist für die herrschaftliche Finanzverwaltung einer Burg, Stadt und/oder eines „Amts“ (frühere Form des Landkreises) zuständig.
6. Siehe Wilhelm Bertz: „Ich, Elisabetha Lyherin, Heinrich Vollands seligen Witwen …“ Betrachtungen über den Wortlaut einer Markgröninger Stiftungsurkunde von 1483. In: Band 4 der Reihe Durch die Stadtbrille. S. 54–76, hrsg. v. Arbeitskreis Geschichtsforschung und Denkmalpflege. Markgröningen 1989, S. 54ff
7. Siehe Peter Fendrich: Die Stadt und ihre Bürger im ausgehenden Mittelalter. Zur Sozialstruktur der württembergischen Amtsstadt Markgröningen im Rahmen der Landesgeschichte. In: Band 3 der Reihe Durch die Stadtbrille. Hrsg. v. Arbeitskreis Geschichtsforschung und Denkmalpflege Markgröningen, S. 94–119, Markgröningen 1987, S. 102ff
8. Siehe auch Klaus Militzer: Das Markgröninger Heilig-Geist-Spital im Mittelalter. Ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 15. Jahrhunderts. 214 S., Sigmaringen 1975
9. Siehe Ludwig Friedrich Heyd: Geschichte der vormaligen Oberamts-Stadt Markgröningen mit besonderer Rücksicht auf die allgemeine Geschichte Württembergs, größtenteils nach ungedruckten Quellen verfasst. Stuttgart 1829, S. 71ff
10. Siehe auch Karl Konrad Finke: Vom Kanzleischreiber zum Kanzler - erste württembergische Kanzler bis 1520. In: Schwäbische Heimat. Zeitschrift für Regionalgeschichte, württembergische Landeskultur, Naturschutz und Denkmalpflege. 63 (2012), S. 302–308
11. Siehe Ludwig Friedrich Heyd: Der wirtembergische Canzler Ambrosius Volland. Stuttgart 1828, S. 155ff
12. Nach Herzogs Ulrichs kurzer Rückkehr 1919 beschloss die Interimsregierung des Schwäbischen Bunds, zur Finanzierung ihrer Söldner die Parteigänger des Herzogs zu enteignen.
13. Laut Werner Fleischhauer befanden sich im Nachlass Vollands auch wertvolle Einrichtungsgegenstände wie ein vierfüßiger Ahorntisch, mehrere Spiegel und Gemälde, Uhren in vergoldetem Gehäuse bzw. mit vergoldeter Scheibe, dazu insbesondere 16 vergoldete Trinkgeschirre, 14 weißsilberne Becher, 3 Maserköpfe und 15 Löffel, was einen gehobenen Lebensstil dokumentiert.
14. Vgl. Wilhelm Hauff: Lichtenstein. Romantische Sage aus der württembergischen Geschichte. Stuttgart 1826 und Ludwig Friedrich Heyd: Der wirtembergische Canzler Ambrosius Volland. Stuttgart 1828
Genannt: 1520, Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland
Notizen:
Anna verließ 1525 das Kloster "inn ansehnung strittiger Relligion,auch anndern beweglichen Ehrhaftern ursachen",
wie sie 1550 aus Kaufbeuren schreibt,als sie Bürgermeister und Rat von Esslingen um ein Leibgeding bittet,
da sie alt und kränklich sei (ihre Vögte und Pfleger waren damals die "Ersamen und Erbern" Kaufbeurer Bürger
Andres von Zobel und Hans Ruoff)
Als Fürsprecher gibt sie an die "Erhwarn unnd Furnehmen,meinen lieben Schwester Sunen Thoman und Hannsen,die Wolffhartten gebrüedern , burgern zu Wayblingen"
1553 quittierten dann "Thoma Wolffhart und Hanns Wolffhart,gebrüder und Burgerer zu Waiblingen" den Erhalt von
100 Gulden von Bürgermeister und Rat zu Esslingen im Namen ihrer "liebe(n) baß" "Anna Kiehornin von Waiblingen
weylund ain closterfraw zu Sant Clara zu Eßlingen" und verzichteten in Gegenwart des Waiblinger Vogts Johann
Waltenperger auf jede weitere Forderung
{W.Ludwig,SWBF Bd 19 H4 1988,S182}
Mutter der älteren Söhne Thomas und Hans vermutlich auch des Sohnes Michael
Barbara heiratete Wolffhart, Hans um 1500 in Waiblingen [71332],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland. Hans (Sohn von Wolffhart, Erhard) wurde geboren in Waiblingen [71332],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben um 1545 in Waiblingen [71332],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]
Kinder:
34. Wolffhart, Thomas wurde geboren um 1506 in Waiblingen [71332],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben in 1563.
36. Wolffhart, Michel wurde geboren um 1515 in Waiblingen [71332],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben nach 1591 in Waiblingen [71332],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland.