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 Bohrer

Volkmar I.

männlich - vor 961


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Generation: 1

  1. 1.  Volkmar I. gestorben vor 961.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Harzgau,Deutschland; Graf im Harzgau

    Notizen:

    Volkmar I. Graf im Harzgau
    - vor 961
    Nach Lex. MA, H. Ludat und K.A. Eckhardt Sohn des Grafen Friedrich II. im Harzgau

    Posse, Otto: Tafel 1, "DIE WETTINER. Genealogie des Gesamthauses Wettin."

    VOLKMAR
    Sohn des Grafen Friedrich im Harzgau

    Kinder:
    - Rikdag Markgraf von Meißen - 985
    - Eilsuit, Äbtissin von Gerbstedt - nach 985

    Albert Herzog zu Sachsen: Seite 12, "Die Wettiner in Lebensbildern"

    Die WETTINER waren im niedersächsischen Raum, genauer gesagt im Harzgau beheimatet, wo als Ahne Dietrichs oder Dedis Graf Volkmar in den Quellen aufscheint. Dieser empfing gemeinsam mit seinem Bruder Rikbert vier Orte im slawischen Gebiet an der Fuhne im Gau Serimunt aus der Hand Kaiser OTTOS I. DES GROSSEN. Volkmar starb noch vor 961; sein Vater war Friedrich II., Graf im Harzgau, dessen Spuren wir 937 und 945 in den Quellenberichten vorfinden. Dessen Vater Friedrich I. war ebenfalls im Harzgau zu Hause und trug die Bezeichnung "Graf im Harzgau". Er vermählte sich mit einer Frau namens Bia. Friedrich II. schenkte seiner Mutter Bia am 21. Oktober 937 einen Besitz im Schwabengau, der sich östlich von Quedlinburg bis zur Saale erstreckte. Dort war er offenbar reich begütert. Der erwähnte Gau Serimunt schloß sich unmittelbar an den Schwabengau östlich der Saale im Raum von Nienburg an. Damit ist erwiesen, daß die WETTINER aus dem heutigen Niedersachsen stammten und als treue Anhänger der OTTONEN im Zuge der mittelalterlichen Ostkolonisation während des 10. Jahrhunderts in das eroberte Sorbenkland zwischen Saale und Elbe einwanderten.





    oo N.N.

    Kinder: nach Lex MA

    - Friedrich III. Graf im Harzgau
    - Dietrich I. (Dedi) Graf im Gau Quesizi - 982
    - Frederuna
    oo Brun Graf von Arneburg - 978



    Literatur:
    Albert Herzog zu Sachsen: Die Wettiner in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1995 Seite 12 - Eckhardt Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 164-190 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Stammtafel im Anhang - Lexikon des Mittelalters Band IX Stammtafel im Anhang - Posse, Otto: DIE WETTINER. Genealogie des Gesamthauses Wettin. Zentralantiquariat Leipzig GmbH 1994 Tafel 1 -

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Frederuna  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 2

  1. 2.  Frederuna Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Volkmar1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Arneburg [39596],Stendal,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Gräfin von Arneburg

    Notizen:

    Frederuna Gräfin von Arneburg

    Nach Lex. MA und H. Ludat Tochter des Harzgrafen Volkmar I.

    Hirsch Siegfried: Band I Seite 456, "Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II."

    Excurs V

    Des Bruno von Arneburg Gemahlin heißt Friderun. Das Calendarium Merseburgense bemerkt den Tod einer Frideruna dicht neben dem des Bruno; in einer Urkunde Benedicts VII. wird sie ausdrücklich so genannt. In trierischen Aufzeichnungen erscheint bekanntlich eine Schwester der Königin Mathilde, Gemahlin HEINRICHS I., unter diesem Namen. Gibt es aber einen Beweis, daß diese Friderun, des Thiaderich, Grafen im westlichen Sachsen, Tochter, mit Bruno von Arneburg verheiratet war, und wenn nicht, was hat denn Raumer und Lappenberg zu diesen Annahmen verleitet? So viel wir sehen, nichts als die Vermutung des Johann Georg Eccard, daß Bruno, der Emnilde Vater, auch der Vater Ekberts des Einäugigen sei, welche sich wiederum auf eine Reihe der gewagtesten Vermutungen gründet.
    Die Mutter Ekberts und Wigmanns II. war ohne Zweifel eine Schwester der Königin Mathilde, Gemahlin HEINRICHS I.; daß sie aber von Eccard und seinen Nachfolgern Friderun genannt wird, ist nur eine auf der oben angeführten Stelle beruhende Conjectur. Falke war scharfsinnig und gelehrt genug, zu wissen, daß Bruno, der Vater der Emnilda, nicht Ekbert des Einäugigen Vater gewesen, und keinen Zusammenhang mit dem billungischen Hause habe.

    Schölkopf, Ruth: "Die sächsischen Grafen 919-1024"

    Graf Brun wurde durch seine Klostergründung in Arneburg selber bekannt. Zusammen mit seiner Gattin Frideruna errichtete er dort ein Mönchskloster. Er dotierte es reich mit Besitz, und zwar mit einem halben Besitzanteil an Arneburg selber und dem ganzen dazu gehörenden Eigentum, ferner mit Gut in Sewerowinkel, Thormaka (Dorfmark Kr. Fallingbostel), Heretburun, Wunna, Rondesdorf und in Weddingen. Die Neugründung erhielt erst nach 980 - also zu einem Zeitpunkt, als Graf Brun nicht mehr unter den Lebenden weilte - die Bestätigungsurkunde, die OTTO II. während seines Italienzuges vom Papst erwirkte. Ein Teil der vergabten Güter tritt in einem Diplom HEINRICHS II. zutage, der 1006 seinem Kaplan Dietrich unter Vorbehalt des Rückfalles bei seinem Tode oder bei Erlangung eines Bistums Besitzungen in Rodensleben im Nordthüringgau, in Altenweddingen und Börnecke (Kr. Blankenburg) im Harzgau und in Thormarka (Kr. Fallingbostel) im Leinegau schenkte. Diese Schenkung muß mit den Arneburger Dotationsgütern im Zusammenhang gesehen werden. Sie beweist, dass die schon im Harz-, Nordthüring- und Leinegau begüterte Familie, ihr Allod durch königliche Schenkung auszubauen verstand.

    Lutz Partenheimer:

    Nach Wolfgang Podehl: Burg und Herrschaft, S. 21 f., hatte Brun - nach einer Papsturkunde von 983 (Benedikt VII.) mit seiner Gemahlin Friderun zu Arneburg ein Benediktinermönchskloster gestiftet,
    das Kaiser Otto II. auf Bitten der Gründerfamilie in seinen Schutz nahm, so daß es den Status eines Reichsklosters erhielt. Die Hälfte der Arneburg hatte Brun dem Kloster überwiesen, die (andere) Hälfte mit 100 dazugehörigen Hufen ist durch eine Königsurkunde von 1006 als Besitz von Bruns Sohn Ziazo, einem Kaplan König Heinrichs II., überliefert. Ziazo muß den Besitz damals gegen eine Entschädigung an den Herrscher abtreten.





    oo Brun Graf von Arneburg - 30.11.978

    Kinder:

    - Ziazo Kanzler für Italien
    - Dietrich Kanzler und Kaplan - 1023
    - Mathilde um 930/40-3.12.991
    oo Lothar II. Graf von Walbeck - 21.1.964

    Nach H. Ludat
    - Brun Graf von Querfurt - zw. 1009/13
    - Emnilde - 991
    oo N.N. (Dobromir?)


    Literatur:
    Eckhardt Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 164-190 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II., Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 Band I Seite 456 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens -

    Familie/Ehepartner: von Arneburg, Brun. Brun gestorben am 30 Nov 978. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. von Arneburg, Mathilde  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 3 Dez 991.
    2. 4. von Arneburg, Ziazo  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren vor 978; gestorben in 1023.
    3. 5. von Arneburg, Emnilde  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 950; gestorben in 991.
    4. 6. von Arneburg, Brun  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1009/1017.


Generation: 3

  1. 3.  von Arneburg, Mathilde Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben am 3 Dez 991.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Gräfin von Walbeck

    Notizen:

    Mathilde von Arneburg
    Gräfin von Walbeck
    - 3.12.991
    Tochter des Grafen Bruno von Arneburg und der Frederuna

    Althoff Gerd: Seite 425, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    G 174 Me:
    3.12. Mahttild com + 991 Großmutter Thietmars von Merseburg

    Es handelt sich um die Großmutter Thietmars von Merseburg väterlicherseits, die Gemahlin Liuthars von Walbeck; vgl. Holtzmann, Thietmar-Ausgabe, Einleitung S VII ff.; Lippelt; Thietmar von Merseburg, S. 48.
    Ihre Herkunft ist nicht mit Sicherheit zu klären; vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 74 und 88.
    Sie findet sich auch im Necrolog von Magdeburg.

    Schölkopf, Ruth: Seite 74,88, "Die sächsischen Grafen 919-1024"

    Graf Lothar starb am 21. Januar 964. Er war mit Mathilde vermählt, deren Herkunft uns noch später beschäftigen wird. Sie sorgte unter Mitwirkung ihrer beiden Söhne für die Stiftung ihres Gatten, den sie als Witwe um viele Jahre überlebte, bis sie am 3. Dezember 991 starb. Als beider Söhne nannte der Sächsische Annalist Siegfried und Lothar.
    Mit dem Tode ihrer Schwiegermutter Mathilde, die nicht zuletzt aus Gram über den Verlust ihres Sohnes starb, setzte die Erbauseinandersetzung ein, da Lothar und Siegfrieds Nachkommen zu gleichen Teilen erbten. Lothar versuchte, Kunigunde um das Erbe zu bringen. Es bedurfte des kaiserlichen Eingreifens, um sie wieder in ihren rechtmäßigen Besitz zu setzen. Leider führte Thietmar die strittigen Erbgüter nicht näher auf.

    Thietmar von Merseburg: Seite 132,290, "Chronik"

    Außer seiner Gattin Kunigunde [von Stade, Thietmars Mutter] beweinte ihn seine in vorbildlicher Rechtschaffenheit ehrwürdige Mutter Mathilde, die ihm bald nachfolgen sollte. Ja, sie erwarteet nun, all ihres Trostes beraubt, in tiefer Trauer ihren letzten Tag und ging am 3. Dezember des gleichen Jahres gläubig ein zu Christus, im Jahre 996 der Fleischwerdung des Herrn [richtig:991. Vgl. Anm. 72].
    Als er gestorben war [21.1.964 (Ann. necr. Fuld.], wünschte seine Gemahlin Mathilde mit Zustimmung ihrer beiden Söhne, das Gelübde ihres lieben Ehehernn zu vollenden, und ließ nach dem Tode des hochwürdigen Vaters Willigis den aus Ostfranken stammenden reinbert folgen.

    oo Lothar II. Graf von Walbeck - 21.1.964

    Kinder:
    - Eilika - 19.8.1016
    942 oo Berthold Graf von Schweinfurt um 915-15.1.980
    - Lothar III. - 25.1.1003
    - Siegfried - 15.3.991
    - Heinrich
    - Thietmar Abt von Corvey (983-1001) - 12.3.1001

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 235,425 G 174 - Eckhardt Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 164-190 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens Seite 74, 88 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 132,290 - Wenskus Reinhard: Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1976 Seite 210 -

    Familie/Ehepartner: von Walbeck, Lothar II.. Lothar (Sohn von von Walbeck, Lothar I.) wurde geboren um 900; gestorben am 21 Jan 964. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 7. von Walbeck, Lothar III.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 940/945; gestorben am 25 Jan 1003 in Köln [50667],Köln,Nordrhein-Westfalen,Deutschland; wurde beigesetzt in Köln [50667],Köln,Nordrhein-Westfalen,Deutschland.
    2. 8. von Walbeck, Siegfried  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 945/950; gestorben am 15 Mrz 991 in Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland.
    3. 9. von Walbeck, Heinrich  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 10. von Corvey, Thietmar  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 12 Mrz 1001.
    5. 11. von Walbeck, Heilika  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 930; gestorben am 19 Aug 1015; wurde beigesetzt in Schweinfurt [97421],Bayern,Deutschland.

  2. 4.  von Arneburg, Ziazo Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren vor 978; gestorben in 1023.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1006-1023, Italien; Kaplan und Kanzler für Italien

    Notizen:

    Ziazo (Dietrich) Kaplan und Kanzler für Italien 1006-1023
    vor 978- 1023

    Nach K. A. Eckhardt und H. Ludat Sohn des Grafen Brun von Arneburg und der Frederuna, Tochter von Graf Volkmar I. vom Harzgau

    Schölkopf Ruth: "Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 22."

    Graf Brun wurde durch seine Klostergründung in Arneburg selber bekannt. Zusammen mit seiner Gattin Frideruna errichtete er dort ein Mönchskloster. Er dotierte es reich mit Besitz, und zwar mit einem halben Besitzanteil an Arneburg selber und dem ganzen dazu gehörenden Eigentum, ferner mit Gut in Sewerowinkel, Thormaka (Dorfmark Kr. Fallingbostel), Heretburun, Wunna, Rondesdorf und in Weddingen. Die Neugründung erhielt erst nach 980 - also zu einem Zeitpunkt, als Graf Brun nicht mehr unter den Lebenden weilte - die Bestätigungsurkunde, die OTTO II. während seines Italienzuges vom Papst erwirkte. Ein Teil der vergabten Güter tritt in einem Diplom HEINRICHS II. zutage, der 1006 seinem Kaplan Dietrich unter Vorbehalt des Rückfalles bei seinem Tode oder bei Erlangung eines Bistums Besitzungen in Rodensleben im Nordthüringgau, in Altenweddingen und Börnecke (Kr. Blankenburg) im Harzgau und in Thormarka (Kr. Fallingbostel) im Leinegau schenkte. Diese Schenkung muß mit den Arneburger Dotationsgütern im Zusammenhang gesehen werden. Sie beweist, dass die schon im Harz-, Nordthüring- und Leinegau begüterte Familie, ihr Allod durch königliche Schenkung auszubauen verstand.
    Aus dem gleichen Jahre datiert eine Urkunde, die der erzbischöflichen Kirche in Magdeburg den Ort Arneburg mit 160 Hufen Land als Eigentum übertrug. Der König hatte diesen Besitz von seinem Kleriker Ziazo, den die Urkunde filius Brunonis comitis nannte, und Graf Unego erworben. Der Erbanteil an Arneburg und die königliche Schenkung in einem Gebiet, wo die Familie schon nachweisbar Eigentumsrechte besaß, sind ein Beweis dafür, dass Ziazo Sohn des Grafen Brun von Arneburg war. Ziazo wurde unter HEINRICH II. Kanzler für Italien. Er ist als solcher in der Rekognition nachweisbar. Ferner liegen mehrere Testate von ihm vor. Sein gutes Verhältnis zum König ergibt sich aus der Bezeichnung noster dilectus cacellarius und familiares.

    Weinfurter Stefan: Seite 118,148, "Heinrich II. Herrscher am Ende der Zeiten."

    Nach dem Wechsel des ARIBONEN Pilgrim 1021 auf den Kölner Erzbischofsstuhl übernahm der Kapellan Dietrich die Aufgaben des Kanzlers für Italien. Er gehörte zur Familie der Grafen von Walbeck [71 Lippelt, Thietmar von Merseburg, Seite 46-58. Stammtafel in: Thietmar von Merseburg, Chronik, hg. von Werner Trillmich (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters 9), Darmstadt 1957, Seite XIII.] und war einer der jüngeren Söhne Liuthars, des Markgrafen der sächsischen Nordmark (+ Januar 1003). Dietrich stammte also aus einer Familie alter Getreuer des Königs. An der Magdeburger Bischofskirche stieg er unter seinem Förderer, dem Erzbischof Tagino, auf und wurde dessen Kappelan und Domkanoniker [73 Lippelt, Thietmar von Merseburg, Seite 57.]. 1012 sollte er zunächst selbst die Erzbischofswürde von Magdeburg übernehmen, aber HEINRICH II. zog es vor, ihn als Kapellan an den Hof zu nehmen, wo er ihm bald wichtige politische Missionen anvertraute. 1021 übertrug er ihm schließlich das Kanzleramt für Italien. In mehreren Gerichtsurkunden erscheint Dietrich als "Kanzler und oberster Ratgeber des Herrn Kaisers" [74 MGH DD H II 465 und 467: cancellarius et summus consiliarus domni imperatoris.]. In einer anderen Urkunde wird er familiaris noster genannt, "unser Vertrauensmann" [75 MGH D H II 474.]. 1023 freilich ist er schon gestorben.
    Als Walthard schon kurze Zeit später, nach 1012, starb, waren die Magdeburger Domkleriker immer noch nicht bereit, die Lehre aus den vergangenen Bischofserhebungen zu ziehen. Erneut nahmen sie ohne Absprache mit dem König ihre Wahl vor. Sie fiel auf Dietrich, der immerhin Kapellan und enger Vertrauter Erzbischof Taginos gewesen war und beste Voraussetzungen mitbrachte. Diesmal blieb HEINRICH II. unerbittlich. Er lehnte den Gewählten ab und setzte seinen Kapellan Gero als neuen Erzbischof ein.

    Partenheimer, Lutz per E-Mail [an Karl-Heinz Schreiber]:

    Nach Wolfgang Podehl: Burg und Herrschaft, S. 21 f., hatte Brun - nach einer Papsturkunde von 983 (Benedikt VII.) mit seiner Gemahlin Friderun zu Arneburg ein Benediktinermönchskloster gestiftet, das Kaiser Otto II. auf Bitten der Gründerfamilie in seinen Schutz nahm, so daß es den Status eines Reichsklosters erhielt. Die Hälfte der Arneburg hatte Brun dem Kloster überwiesen, die (andere) Hälfte mit 100 dazugehörigen Hufen ist durch eine Königsurkunde von 1006 als Besitz von Bruns Sohn Ziazo, einem Kaplan König Heinrichs II., überliefert. Ziazo muß den Besitz damals gegen eine Entschädigung an den Herrscher abtreten.

    Der Name ist sehr selten, aber es könnte natürlich dennoch andere Ziazos gegeben haben. Auf alle Fälle ist Arneburg nicht so weit weg von Mose (nördlich von Magdeburg, bei Wolmirstedt), wo Werner von Walbeck (Sohn des 1003 - wohl am Suff - gestorbenen Nordmarkgrafen Lothar von Walbeck) den Dedi erschlug und daraufhin das vom Vater übernommene Nordmarkgrafenamt verlor. Die frühen Wettiner scheinen also wohl da oben um 1000 Besitz gehabt zu haben. Aber das ist natürlich nur ein kleines Indiz dafür, daß Brun und Ziazo von Arneburg zu den frühen Wettinern gehört haben. Auf alle Fälle war Brun wohl vermögend, denn er überwies dem von ihm gegründeten Kloster Arneburg reichen Allodial-, also Eigenbesitz. Das und die Tatsache, daß sein Sohn Kanzler und Patricius Ottos III. war - wenn Ziazo von Arneburg und der Kanzler ein und dieselbe Person waren - spricht natürlich für eine bedeutende Familie - also möglicherweise die Wettiner.

    Eckhardt Karl August: Seite 85-86, "Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte."

    Nach Thietmar V 3 war der jüngere Rikbert ein avunculus Markgraf Liuthars, also ein Bruder oder Vetter von dessen Mutter (und Thietmars eigener Großmutter)Mathilde. Diese hatte eine Schwester Emnilde; denn nach Thietmar IV 16 ließ Thietmars Vater den Sohn in Quidlingeburg apud suam materteram nomine Emnildam erziehen. Die Quedlinburger Annalen vermelden, daß Emnild filia Brunonis gestorben sei. Dieser Brun war also auch der Vater Mathildes, dies um so gewisser, als Thietmar einen Bruder Brun (+ 1049 als Bischof von Verden) und einen Bruder Friedrich (Burggraf von Magdeburg) hatte, deren Namen sonst in seiner Verwandtschaft nicht nachzuweisen sind. Gegen die Identifizierung Bruns mit dem gleichnamigen Arneburger Grafen könnte Thietmars Notiz zum 30. November 978 [78 Chronik II 8; vgl. R. Schölkopf, a.a.O. Seite 87f.] ins Feld geführt werden, daß auf dem Kriegszug gegen König Lothar Brun, comes Harneburggiensis, miles per cuncta laudabilis, den Tod gefunden habe. Thietmar hat also nicht darauf hingewiesen, daß es sich um seinen eigenen Urgroßvater handelt, obwohl er sich solche Bemerkungen im allgemeinen nicht entgehen läßt. Aber das hohe Lob "ein in jeder Weise preiswürdiger Ritter" deutet doch wohl auf eine persönliche Beziehung. Es ist jedoch letztlich für uns ohne Belang, ob auch Thietmar von Merseburg von dem Arneburger Grafen abstammte oder ob seine Großmutter Mathilde nur eine Halbschwester der Brun-Tochter Emnilde war. Wohl aber ist wichtig für uns, daß laut einer oben bereits angeführten Urkunde [80 D H II 111. - Vgl. oben Seite 69.] vom 7. April 1006 HEINRICH II. 100 Hufen samt der Hälfte von Arneburg de Ziazone, clerico nostro, filio Brunonis comitis, 60 Hufen samt der anderen Hälfte von Arneburg ab Unecone comite eintauschte, um sie an das Erzbistum Magdeburg zu schenken. Graf Uniko könnte ebenfalls ein Sohn oder auch ein Schwiegersohn von Brun sein. Seine Grafschaft griff in den Nordwestzipfel des Harzgaus hinüber, wo am 12. November 996 Wendilburgoroth [= Wülperode] als in ihr gelegen bezeichnet wird [81 D O III 183.], lag aber zur Hauptsache im angrenzenden Laragau, woselbst am 16. August 1010 VVerela [= Werla] in comitatu Vniconis comitis erscheint [82 D H II 222.], vielleicht auch im Ostfalen- und Derlingau. Noch in einer in Wallhhausen am 25. Dezember 1005 oder 1006 für Hersfeld ausgestellten Privaturkunde wird VVnico comes als Zeuge genannt [83 UB der Reichsabtei Hersfeld I, 1 (1936) 77.]. Daß Ziazo, das heißt HEINRICHS II. Kaplan Dietrich, ein Sohn des Graf Brun von Arneburg war, wird durch die oben zitierte Urkunde vom 7. August 1006 und die dieser vorausgegangene Tauschurkunde [84 D H II. 110. - Vgl. oben Seite 69.] unmittelbar bezeugt. Man kann es unmöglich als Zufall abtun, daß Brun einen seiner Söhne Dietrich nannte und daß für diesen, wie für Dietrichs Sohn Dedi I. die sonst nirgends nachweisbare Koseform Ziazo erscheint. Bruns Frau Frederuna [85 Vgl. Siegfried Hirsch, Jahrbücher des Deutschen Reichs unter Heinrich II., I (1882) Seite 456.] war offfenbar eine Schwester Friedrichs und Dietrichs, das heißt ihre Tochter Mathilde war eine Base von Friedrichs Sohn Rikbert, der daher mit Recht als avunculus von Mathildes Sohn Markgraf Liuthar bezeichnet werden konnte.
    Daß hier ständig Frauennnamen auftauchen, die wir aus der Verwandtschaft der Königin Mathilde kennen - außer Mathilde selbst noch Bia, Frederuna, Oda, Gerburg - deutet auf eine genealogische Beziehung zum Königshaus; aber welcher Art sie war, vermochte ich nicht zu ermitteln.


    Literatur:
    Eckhardt Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 85-86 - Schölkopf Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 22. Göttingen 1957 - Weinfurter Stefan: Heinrich II. Herrscher am Ende der Zeiten. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1999 Seite 118, 148 -

    Name:
    (Dietrich)


  3. 5.  von Arneburg, Emnilde Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 950; gestorben in 991.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Lausitz,Deutschland; Fürstin der beiden Lausitzen
    • Titel/Amt/Status: Quedlinburg [06484],Quedlinburg,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Nonne in Quedlinburg

    Notizen:

    Emnilde von Arneburg
    Fürstin der beiden Lausitzen
    Nonne in Quedlinburg
    um 950- 991

    Nach H. Ludat Tochter des Grafen Bruno von Arneburg und der Frederuna, Tochter vom Harzgaugrafen Volkmar I.
    Nach W. Trillmich: Chronik. Stammtafel Tochter des Grafen Brun von Querfurt

    Ludat, Herbert: Seite 20-23,126,134, "An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa"

    Als Zeitpunkt für die Eheschließung Boleslaws mit Emnildis gilt 987; es war seine dritte Ehe nach seiner ersten Verbindung mit einer Tochter des Markgrafen Rikdag.
    Die deutsche Forschung wußte mit Thietmars Angabe über Dobromir als Vater von Emnildis überhaupt nichts anzufangen und nahm nicht einmal von den zahlreichen Hypothesen, die polnische Historiker aufgestellt hatten, Notiz. Zuletzt hat A. F. Grabski sogar die Vermutung ausgesprochen, daß Emnildis die Tochter eines sächsischen Grafen gewesen sei.
    Von den drei Töchtern, die Emnildis geboren hat, ist zwar nur die älteste, Reglindis, mit ihrem Namen bekannt. Aber die beiden Namen Emnildis (Erminildis) und Reglindis beweisen bereits, daß Dobromir seine Frau aus einem deutschen Grafengeschlecht genommen hat. Da nun der Name Emnildis [125 Neben Thietmar IV, 58 (Handschrift 2) hat auch der Ann. Saxo (zu a. 992) die Namensform Erminildis. - Zu dem Namen Emnild (auch Irminhild, zu as. irmin "groß, gewaltig" vgl. W. Schlaug, Studien zu den altsächsischen Personennamen des 11. und 12. Jahrhunderts, 1955, Seite 117, wo die Belege - darunter auch die Gemahlin Boleslaws - u.a. neben sechs weiteren Belegen aus dem Lüneburger Totenbuch verzeichnet sind. Hierfür sind aber auch die Emnild-Belege aus dem 9. und 10. Jh. heranzuziehen (zu as. * amja "emsig"; vgl. auch J. Schatz, in: Zs. f. dt. Altertum, Band 72, 1935, Seite 129ff; W. Schlaug, Die altsächsischen Personennamen vor dem Jahre 1000, 1962, Seite 119), wo gleichfalls Boleslaws Frau aufgeführt ist. Dazu die zusätzliche Bemerkung von W. Schlaug, daß diese Namengruppe teilweise auch mit Irmin-Namen verbunden werden (vgl. F. Stark, Die Kosenamen der Germanen, 1868, Seite 207f.). Es lassen sich offenbar die beiden Namen Imhildis (Emnildis) und Erminildis nicht voneinander trennen.] in sächsischen Familien dieser Zeit belegt ist [126 Unter den Belegen bei W. Schlaug, a.a.O., 1962, Seite 119, ist das Auftreten des Namens in der Rikdag-Sippe (siehe oben Anm. 112), im Geschlecht der QUERFURTER (vgl. Thietmar IV, 16; und Stammtafel III in der Ausgabe von R. Holtzmann) und in der Familie Erzbischof Geros von Magdeburg (Thietmar VII, 55), über deren genaue Verbindung mit anderen sächsischen Geschlechtern leider nichts bekannt ist, am bemerkenswertesten. Hinzu kommt vielleicht noch die unmittelbar neben Kero (Gero) im Reichenauer Gedenkbuch (Cod. aug. col. 263; vgl. K. Schmid, in: Zeitschriften für Geschichte des Oberrheins, Band 108, Seite 213) aufgeführte Eininhilt (sonst nirgends belegt, vielleicht für Erninhilt?). Auch die in den Ann. Quedl. zu 991 genannte Emnild sowie die im Merseburger Nekrolg unter 21. September als Äbtissin und die ebenda am 13.4. als sancta monialis verzeichnete Emnild sind sicherliche Angehörige des sächsischen Adels gewesen. Der in diesem Zusammenhang älteste und meines Erachtens gewichtigste Beleg ist der Name der Gemahlin des comes Siegfried, des Schwagers HEINRICHS I. und Bruder Geros, in einem verschollenen St. Gallener Verbrüderungsbuch (MGH Libri confraternitatum, 1884, Seite 84): Herminburch (zu Irmin - vgl. W. Schlaug, a.a.O., 1962, Seite 120); es handelt sich um eine Schwester des Königs (vgl. K. A. Eckhardt, a.a.O., Seite 20), deren Todesdatum 29. Dezember (Irminburg) auch der Merseburger Nekrolog enthält.], diese Grafengeschlechter aber - wie neue genealogisch-besitzgeschichtliche Forschungen erwiesen haben - weithin miteinander nahe versippt gewesen sein und viele in enger verwandtschaftlicher Beziehung zum Königshaus und durch sie und über EKBERTINER auch zu den KAROLINGERN gestanden haben [129 Schon von S. Krüger und R. Schölkopf ist auf diese Tatsache aufmerksam gemacht worden; noch ausdrücklicher mit dem Hinweis auf das Auftreten von Namen, die auf Verbindung zum Geschlecht der Königin Mathilde und damit auf die EKBERTINER hindeuten, wie Ida, Friderun, Bia usw. speziell in der Rikdag-Gruppe und deren Umkreis bei Haldensleben und den Querfurter Grafen, K. A. Eckhardt, a.a.O., besonders Seite 86f.], wo ebenfalls der Name Reglindis auftaucht, liegt es nahe, zunächst an ihren Kreis zu denken, aus dem Dobromirs Gemahlin gestammt haben dürfte. Daher läßt sich mit Sicherheit nur soviel erschließen, daß Dobromir - wohl zwischen 963 und 973 [131 Dieser Zeitraum ergibt sich aus dem Mindestalter der Emnildis, die 987 die Ehe mit Boleslaw Chrobry einging, und den politischen Vorgängen im Zusammenhang mit Geros Aktionen 963, in die Dobromir aller Wahrscheinlichkeit nach verwickelt gewesen ist (vgl. unten, Brandenburg in der Politik um die Jahrtausendwende, Seite 34 ff. und Anm. 241,242 und 260.] - wahrscheinlich eine Angehörige aus der Verwandtschaft des Markgrafen Gero oder der sogenannten Harzgrafen, zu denen die Sippe des Markgrafen Rikdag und das Geschlecht Bruns von Querfurt gehört haben, geehelicht hat, da in beiden Familien der Name in jener Zeit überliefert ist.
    Die Frage nach der eindeutigen Familienzugehörigkeit der Mutter der Emnildis läßt sich, wie mir scheint, vorläufig jedenfalls noch nicht mit Sicherheit beantworten und muß daher offen bleiben, obwohl die Lösung gerade dieses Rätsels fraglos ganz wesentlich zur weiteren Erhellung der politischen Beziehungen im Elbe-Oderraum in der zweiten Hälfte des 10. Jhs. beitragen könnte [134
    Die Schwierigkeit besteht in erster Linie darin, daß auch die sicheren und nachweisbaren verwandtschaftlichen Beziehungen dieser Familien bei der bruchstückhaften Quellengrundlage nur einen sehr kleinen Teil der genealogischen Verbindungen erkennen lassen und sich deshalb für eine überzeugende Verknüpfung der Namen Emnildis und Regelindis mehrere Möglichkeiten anbieten.]. Aber daß der Zusammenhang, in dem Dobromir mit den sächsischen Adelsfamilien gestanden haben muß, nur auf diese Landschaften hindeutet und alle sonstigen Spekulationen über seine Herkunft und Herrschaft überflüssig macht, darf als feststehend gelten, besonders wenn man die sich daraus ergebenden Schlußfolgerungen überdenkt.





    oo N.N. (Dobromir senior Fürst der beiden Lausitzen)
    -
    Kinder:

    - Emnildis um 970/75 - 1017
    987 oo Boleslaw Chrobry Herzog von Polen 967-17.6.1025
    - Tochter
    oo Gunzelin von Kuckenburg, Markgraf von Meißen um 965- nach 1017


    Literatur:
    Annalen von Quedlinburg ad a. 991 - Eckhardt Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 164-190 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Seite 21-23,126,134 Stammtafel im Anhang - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 Seite 277 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 133

    Emnilde heiratete Dobromir um 963. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 12. Emnildis  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 970/975; gestorben in 1017.
    2. 13. N.  Graphische Anzeige der Nachkommen

  4. 6.  von Arneburg, Brun Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben in 1009/1017.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Lüneburg [21335],Lüneburg,Niedersachsen,Deutschland; Abt des Michaelsklosters Lüneburg
    • Titel/Amt/Status: Querfurt [06268],Saalekreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Graf von Querfurt-Schrapelau

    Notizen:

    Brun der Ältere
    Graf von Querfurt-Schrapelau
    Abt des Michaelsklosters Lüneburg
    -19.10.1009/17
    Sohn des Grafen Brun von Arneburg und der Friederuna; Bruder des Grafen Ricbert im Hassegau

    Althoff, Gerd: Seite 418, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung."

    G 141 Me: 19.10. Brun conversus Graf von Querfurt

    Der Eintrag in Merseburg gehört nicht der Ergänzungsschicht an. Nach Thietmar IV, 95 handelt es sich um den Grafen von Querfurt, der vor seinem Tode Mönch geworden war, den Vater des Missionsbischofs gleichen Namens. Brun war ein Verwandter Thietmars von Merseburg; vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 89 f.; Lippelt, Thietmar von Merseburg, S. 48.
    Zu den Verwandten Thietmars von Merseburg im Merseburger Necrolog s. oben S. 235.
    Es spricht einiges dafür, dass dieser Brun auch die Funktion des Abtes von St. Michael in Lüneburg ausübte, denn zum 19. Oktober weist das Lüneburger Necrolog einen Brun noster abbas auf, der der 3. Abt des Michaelsklosters war, was zeitlich zu den Lebensdaten des Grafen von Querfurt passen würde; vgl. Kommentar zu A 64 und G 142.

    Über seine Schwester Mathilde, der Großmutter Thietmars, war er mit den Grafen von Walbeck verwandt. Er gilt allgemein als Mitglied der OTTONEN-Sippe und ist kaum greifbar.

    Fenske, Lutz: Seite 299,301-303, "Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen."

    Bischof Thietmar von Merseburg, mit dem er blutsverwandt war, nennt ihn seinen contemporalis et conscolasticus [28 Thietmar Chron. VI c. 94 (58) Seite 386.]. Ihm verdanken wir eine Beschreibung des jungen Brun [29 Vgl. ebd.], der, wie Thietmar berichtet, Abkömmling einer angesehenen und vornehmen Adelsfamilie war [30 Ebd.: ...ex genere clarissimo editus ...]. Seinen Vater, der gleichfalls den Namen Brun trug, bezeichnet Thietmar als seinen Verwandten [31 Thietmari Chron. VI c. 94 Seite 387.]. Thietmar entstammte dem Geschlecht der Grafen von Walbeck, das zu den sächsischen Hochadelsgeschlechtern zählte. Die Querfurter Edelfreien haben mit ihnen in einem genealogischen Zusammenhang gestanden [33 Versuche, die Eltern des hl. Brun genealogisch genauer einzuordnen, hat R. Schölkopf a.a.O. Seite 88ff. unternommen. Sie führen aber nicht zu überzeugenden, die Abstammung klärenden Ergebnissen.].
    Die Herrschaftsgrundlagen der Edelfreien von Querfurt finden sich im Umkreis der Burg, nach der das Geschlecht später auch den Namen führte. Ihre Besitzstellung in diesem Raum dürfte mindestens bis in die frühe OTTONEN-Zeit zurückreichen. Schon der ältere Brun, dessen Lebenszeit in die zweite Hälfte des 10. und in die Anfänge des 11. Jahrhundert fällt, ist Inhaber der Burg Querfurt gewesen, denn von seinem gleichnamigen Sohn wurde dort eine geistliche Stiftung errichtet.
    Bruns Vater war zu einem unbekannten Zeitpunkt nach dem Tode seines Sohnes - also frühestens 1009 - in ein Kloster eingetreten, wo er später auch starb [43 Thietmar Chron. VI c. 95 Seite 388.]. Weitere zeitgenössische Quellennachrichten über die Edelfreien von Querfurt sind für das 11. Jahrhundert nicht überliefert.
    Von dem älteren Brun betont die Quelle mit Sicherheit zu wissen, daß er der Vater jener schon genannten vier Söhne war, fügt aber gleichzeitig hinzu, über die Nachkommen des vierten von ihnen, Wilhelm, keine Kenntnisse zu besitzen.

    Rupp Gabriele: Seite 206-207, "Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten"

    Über Brun von Querfurt berichtet sein Verwandter Thietmar von Merseburg, er sei mit einer Ida verheiratet gewesen, mit der er einen gleichnamigen Sohn gehabt habe, der 1009 den Märtyrertod erlitt. Seine Herkunft nennt Thietmar "ex genere clarissimo". Auch die "Fundatio ecclesie collegiate Querfurtensis" schildert Brun als einen edlen Herrn von hoher adliger Abstammung, der durch seine christlichen und weltlichen Tugenden den Ruhm seines Namens und seines Geschlechts weithin ausgebreitet habe. Über Bruns Leben ist sonst kaum etwas bekannt. Nach dem Tod seines Sohnes, des Erzbischofs Brun (+ 1009), wurde er Mönch und starb an einem 13. Oktober, wohl zwischen 1009 und 1013. Aus der Ehe mit Ida sind laut der Fundatio vier Söhne hervorgegangen: Brun, der spätere Erzbischof und Märtyrer, Gebhard, der von seinem Vater Burg und Herrschaft Querfurt erhalten hat, Dietrich und Wilhelm.
    Schölkopf weist Brun von Querfurt der RIKDAG-Sippe zu.
    Borawska hält es dagegen für möglich, dass Brun von Querfurt ein Cousin Gunthers von Merseburg und somit ein weitläufiger Verwandter der EKKEHARDINER gewesen sei. Sie sieht in dem 954 verstorbenen Ekkehard, dem Vater Gunthers, einen Bruder des 978 gestorbenen Grafen von Arneburg namens Brun aus der Verbindung des Legaten Siegfried und der Guthie. Und Brun sei wiederum der Vater des Brun von Querfurt gewesen, dessen Sohn der 1009 als Märtyrer gestorbene Brun gewesen ist. Leider war es mir nicht möglich, ihre Beweisführung nachzuvollziehen, da ich nur auf eine kurze Zusammenfassung ihrer Forschung zurückgreifen konnte.
    Interessant in diesem Zusammenhang ist auch eine Nachricht von Petrus Damiani, der den Märtyrer Brun als einen Blutsverwandten des Kaisers OTO III. bezeichnet. Leider wird sich anhand dieser einen Meldung die Art der Verwandtschaft nur schwer näher feststellen lassen.





    oo Ida (EKBERTINERIN) -27.5.vor 1009

    Kinder:

    - Brun der Jüngere 973/74-9.3.1009
    - Gebhard I. um 970- um 1017
    - Dietrich
    - Wilhelm




    Literatur:
    Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 418 G 141 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 41,117 - Brüsch, Tania: Die Brunonen, ihre Grafschaften und die sächsische Geschichte. Herrschaftsbildung und Adelsbewußtsein im 11. Jahrhundert. Matthiesen Verlag Husum 2000 Seite 49 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977, Seite 299,301-303,318,325 - Lippelt, Helmut: Thietmar von Merseburg, Böhlau Verlag Köln 1973 Seite 48 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 Seite 206-207 - Schölkopf Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 22. Göttingen 1957 Seite 89 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 342,344 -

    Gestorben:
    19.10.



Generation: 4

  1. 7.  von Walbeck, Lothar III. Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 940/945; gestorben am 25 Jan 1003 in Köln [50667],Köln,Nordrhein-Westfalen,Deutschland; wurde beigesetzt in Köln [50667],Köln,Nordrhein-Westfalen,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 964-1003, Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Graf von Walbeck
    • Titel/Amt/Status: 993-1003, Nordmark,Deutschland; Markgraf der Nordmark

    Notizen:

    Lothar III.
    Graf von Walbeck (964-1003)
    Markgraf der Nordmark (993-1003)
    um 940/45-25.1.1003 Köln, Begraben: Köln
    Ältester Sohn des Grafen Lothar II. von Walbeck und der Mathilde von Arneburg, Tochter von Graf Bruno

    Thiele Andreas: Tafel 219, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    LOTHAR III. + 1003

    Lothar III. folgte seinem Vater in allen Rechten und Besitzungen und erscheint seit 993 als Markgraf von Nordmark-Lausitz als Nachfolger des Markgrafen Hodo I. von der Nordmark-Niederlausitz. Er trat erstmalig 979 hervor, als ihm zusammen mit seinem Bruder Siegfried die Überwachung Geros von Alsleben anvertraut wurde. Nach dem Tode seiner Mutter und seines Bruders Siegfried im Jahre 991 versuchte er, seine Schwägerin um das Erbe zu bringen. Er stritt viel mit seinen Neffen, sprach ihnen ihre Erbansprüche ab, mußte aber letztlich nachgeben und deren Erbanteile herausgeben. Lothar vergrößerte wesentlich die Macht des Hauses WALBECK. Nach der Absetzung Markgraf Dietrichs ging die markgräfliche Stellung an ihn über. Als Markgraf nahm Lothar 993 an einem Feldzug unter Führung Ekkehards I. von Meißen gegen Brandenburg teil. Die Grenzfeste Arneburg wurde während der Bewachungszeit des Erzbischofs Giselher von Magdeburg von den Wenden angesteckt, ohne dass es der zur Ablösung eintreffende Lothar verhindern konnte. Lothar wurde deswegen beim König verklagt und mußte sich durch Eid reinigen. Er geriet wegen der Haltung des Markgrafen Ekkehard I. von Meißen in der Heiratsfrage seines Sohnes Werner schroff gegen Ekkehard und wurde 1002 bei der Vorwahl zur Königswahl dessen entschiedenster Gegner. Er unterstützte zuerst Herzog Hermann II. von Schwaben, anerkannte dann doch König HEINRICH II., der ihn in allen Ämtern und Rechten bestätigte. Möglicherweise animierte Lothar die Grafen von Northeim und von Katlenburg zum Mord an Ekkehard I. Er erschöpfte sich in vielen sinnlosen Fehden, vernachlässigte alle Markgrafenpflichten und starb nach dem Genuß eines giftigen Trankes.

    oo GODELA (VON ROTHENBURG), Tochter des hessischen Grafen Werner I., + 1015

    Assing Helmut: Seite 77-78,92, "Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter. Askanier und Ludowinger beim Aufbau fürstlicher Territorialherrschaften."

    Als Intervenienten der Schenkung vom 3.7.993 erscheinen Kaiserin Adelheid, die Großmutter OTTOS III., Bischof Hildebald von Worms, Markgraf Ekkehard, Markgraf Gero und Graf Lothar.
    Nicht ganz eindeutig läßt sich Graf Lothar bestimmen, doch dürfte es Lothar von Walbeck gewesen sein, der zu 997 erstmals in den Quellen als Markgraf bezeichnet wird [Den ältesten Beleg, der "marchio" verwendet, bringt Thietmar von Merseburg (MGH, Scriptores rerum Germanicarum, Nova Series, Tomus IX: Thietmari Merseburgensis episcopi Chronicon, hrsg. von Robert Holtzmann, Berlin 1935, zitiert: MGH, SS rer. Germ., N S. 9, S. 176, IV/38). Die Jahresangabe fehlt bei ihm zwar, doch läßt sich 997 im Vergleich mit anderen Quellen erschließen.] und 1003 - möglicherweise an den Folgen übermäßigen Alkoholgenusses - starb.
    Im Mittelpunkt steht die Frage nach dem Inhaber des Markgrafenamtes für die Nordmark, in deren Zentrum Potsdam ja lag. Möglicherweise war nach 985, dem Todesjahr des Markgrafen Dietrich von Haldensleben, der polnische Herzog Mieszko mit der Wahrnehmung des Amtes betraut worden. Dietrichs Sohn Bernhard wurde 985 übergangen, und auch kein anderer Angehöriger des sächsischen Adels ist bis zum Tode Mieszkos als Markgraf der Nordmark bekannt. Erst zu 997 verlautet wieder etwas von dem Amt, das damals Lothar von Walbeck - wahrscheinlich der Graf Lothar unserer Potsdamer Urkunde - bekleidet. All das würde wenig besagen, wenn nicht Mieszko im Fuldaer Nekrolog als marchio bezeichnet worden wäre [Lübke: Regesten (wie Anm. 38), Seite 89, Nr. 269]. Sollte das "ernst" gemeint und nicht die Abwandlung des dux-Titels sein, der allgemein für seine Herrschaftsgewalt in Polen verwendet wurde, so bliebe eigentlich nur das Amt für die Nordmark übrig, da die anderen östlichen Markgrafenämter zu Mieszkos Zeit stets besetzt waren.

    Hlawitschka, Eduard: Band 1 Seite 184,186, "Zur Herkunft und zu den Seitenverwandten des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden – Genealogische und politisch-historische Untersuchungen", in Die Salier und das Reich

    Der dux Rudolf sei aber freilich nur ein Halbbruder König Konrads und Adelheids gewesen; er stamme nicht - wie jene - von König Rudolf II. von Hoch-Burgund ab, sondern sei ein uneheliches Kind der Königin Berta gewesen, den diese kurz nach dem Tode ihres Mannes König Rudolf II. von einem sächsischen Grafen Liuthar aus dem Hause WALBECK empfangen habe usw. Diese "abenteuerliche Geschichte" [So das Urteil von O. Frhr. von Dungern, Thronfolgerecht und Blutsverwandtschaft der deutschen Kaiser seit Karl dem Großen, Papiermühle 1910, ND Darmstadt 1966, Seite 82.] ist bar jeder soliden Quellenbasis.
    Emil Kimpen hat den Ansatz Gisis übernommen, dabei aber den dux Rudolf nicht von Liuthar von Walbeck hergeleitet, sondern als regulären Sohn der Königin Bertha und ihres Gemahls König Rudolfs II. von Hoch-Burgund belassen, ihm dafür aber eine WALBECKERIN NN als Gemahlin zugesprochen.

    Althoff, Gerd: Band 1 Seite 315, "Die Billunger in der Salierzeit", in Die Salier und das Reich

    Die sächsischen Großen versammelten sich im Königshof Frohse zur diesbezüglichen Willensbildung, unter ihren Herzog Bernhard. Der BILLUNGER tritt jedoch in den Quellen weder als Initiator dieses Treffens entgegen noch scheint er eine leitende Funktion hierbei ausgeübt zu haben. Vielmehr profilierte sich in dieser Hinsicht sehr eindeutig der Graf Liuthar, der den Erzbischof Giselher von Magdeburg und die melior pars der Großen dazu brachte, den Ambitionen Markgraf Ekkehards von Meißen auf die Königswürde entgegenzutreten. Hierzu rief er immerhin diese Großen zu einer geheimen Besprechung zusammen, was wohl genügend deutlich macht, daß nicht der Herzog die Leitung dieser Versammlung innehatte.

    oo 1. Godila von Rothenburg, Tochter des hessischen Grafen Werner I., um 977-18.6.1015
    (1007 2. oo 2. Hermann II. Graf von Werl ca 980-14.5. nach 1024 )

    Kinder:
    - Werner ca 990-11.11.1014
    - Bertold

    Holtzmann Seite 441

    - Dietrich -30.10.
    - Brigitta Äbtissin in Magdeburg - 29.1.
    - Liutger-Lothar Graf im Harzgau - 1033 gefallen

    Literatur:
    Althoff, Gerd: Die Billunger in der Salierzeit, in Die Salier und das Reich, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1992 Band I Seite 315 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 44 - Assing Helmut: Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter. Askanier und Ludowinger beim Aufbau fürstlicher Territorialherrschaften. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1997 Seite 77-78,92 - Beumann, Helmut: Die Ottonen, Verlag W. Kohlhammer, 1991 Seite 180,203 - Görich Knut: Otto III. Romanus Saxonicus et Italicus. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995 Seite 154-157 - Hlawitschka, Eduard: Zur Herkunft und zu den Seitenverwandten des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden - Genealogische und politisch-historische Untersuchungen, in: Die Salier und das Reich, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1992 Band I Seite 184,186 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 292,310-325,367,391 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 25,42,46,48,51,54,165,321,323,373,375,462 - Lüpke, Siegfried: Die Markgrafen der Sächsischen Ostmarken in der Zeit von Gero bis zum Beginn des Investiturstreites (940-1075), Dissertation Halle 1937 - Pätzold, Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221, Böhlau Verlag Köln 1997, Seite 13,95,114 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 81,82A,99,113A, 116A,128-130,136A - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 219 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 94, 132,138,154,156,158,168,196,208,290,292,296,334,412 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1999, Seite 50,64,118 -

    Familie/Ehepartner: von Rothenburg, Godila. Godila wurde geboren um 977; gestorben am 18 Jun 1015. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 14. von Walbeck, Werner  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 980/985; gestorben am 11 Nov 1014 in Allerstedt [06642],Burgenlandkreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland; wurde beigesetzt in Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland.
    2. 15. von Walbeck, Bertold  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 16. von Walbeck, Dietrich  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1014.
    4. 17. von Walbeck, Brigitta  Graphische Anzeige der Nachkommen
    5. 18. von Walbeck, Liutger-Lothar  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 995; gestorben in 1033.

  2. 8.  von Walbeck, Siegfried Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren in 945/950; gestorben am 15 Mrz 991 in Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Nordthüringgau,Deutschland; Graf im Nordthüringgau
    • Titel/Amt/Status: Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Graf von Walbeck

    Notizen:

    Siegfried
    Graf von Walbeck
    Graf im Nordthüringengau
    um 945/50-15.3.991 Burg Walbeck
    Sohn des Grafen Lothar II. von Walbeck und der Mathilde von Arneburg, Tochter von Graf Bruno

    Brandenburg Erich: Tafel 3 Seite 6, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    VIII. 20. KUNIGUNDE
    * ca. 950, + 997 13. VII.
    Gemahl:
    ca 970
    SIEGFRIED, Graf von Walbeck + 990 15. III.

    Althoff Gerd: Seite 393, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    G 29 Me:
    15.3. (Sigi)frith com + 991 Graf von Walbeck

    Der von Dümmler, Seite 231 gelesene Namensteil -frith und der Titel com, die er zu Siegfried com. ergänzte, sind auf einem kleinen Rest der verlorenen Seite 2 des Merseburger Necrologs noch zu verifizieren. Es ist nicht sicher zu entscheiden, ob der Eintrag zur Ergänzungsschicht gehört.
    Am 15. März 991 starb der Vater Thietmars von Merseburg, Graf Siegfried von Walbeck, der hier wohl gemeint ist; vgl. Thietmar IV, 17; Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 79; Lippelt, Thietmar von Merseburg, S.49.
    Sein Tod wurde auch im Magdeburger Necrolog vermerkt.
    Zu den Verwandten Thietmars im Merseburger Necrolog s. oben S. 235.

    Thiele Andreas: Tafel 222, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte" Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    SIEGFRIED I. + 991
    Sohn des Grafen Lothar II. von Walbeck

    Graf im Nordthüringengau, Graf von Walbeck
    Auch treue Stütze der OTTONEN, zeitweise mit den kaisern in Italien, Feldherr gegen die Slawen, besonders 983 beim großen Slawenaufstand; unterstützt Kaiser OTTO III. im Thronkrieg gegen Heinrich den Zänker von Bayern 983-985; führt viele Fehden mit den Nachbarn.

    oo Ende 972 KUNIGUNDE VON STADE, Tochter des Grafen Heinrich I. der Kahle, + 997

    Schölkopf, Ruth: Seite 79, "Die sächsischen Grafen 919-1024"

    Lothar war der Namensgebung nach wohl der älteste Sohn. Er wurde an sechs Stellen von Thietmar als sein Onkel (patruus) bezeichnet. Er trat erstmalig 979 hervor, als ihm zusammen mit seinem Bruder Siegfried die Überwachung Geros von Alsleben anvertraut wurde. Nach dem Tode seiner Mutter und seines Bruders Siegfried im gleichen Jahr 991 versuchte er, seine Schwägerin um das Erbe zu bringen, eine Handlungsweise, die ihm Thietmar nie ganz verzieh. Das schlechte persönliche Verhältnis zu seinem Onkel trug dazu bei, dass er ihn in seiner Darstellung möglichst in den Hintergrund treten ließ.
    Die Beziehungen dieser ostsächsischen Familie zum Westen Deutschlands waren auffallend stark, ohne dass man sie hinreichend erklären könnte. Lothars Bruder Siegfried und dessen Sohn Thietmar hielten sich nachweisbar in Köln auf. Durch Siegfrieds Gattin Kunigunde, die mütterlicherseits aus dem Geschlecht der KONRADINER stammte, wurden Interessen der WALBECKER an Mittel- und Niederrhein geweckt.
    Kehren wir nun zu Lothars Bruder, dem Grafen Siegfried von Walbeck, zurück. Er ist vom Sächsischen Annalisten (a. 979) als Sohn Lothars (II.) von Walbeck und Bruder des späteren Markgrafen Lothar bezeugt. Siegfried trat erstmalig 972 als junger, unverheirateter Mann - aber schon unter dem Titel eines Grafen - handelnd auf, als er an der Seite des Markgrafen Hodo gegen Herzog Miseco von Polen zu Felde zog und in der unglücklich verlaufenen Schlacht bei Zehden mitfocht. Siegfried kämpfte ebenfalls 983 in der Schlacht am Tanger gegen die Wenden, die - durch die superbia des Markgrafen Theoderich aufgereizt - aufständisch wurden. Bei der Aufzählung der Großen des östlichen Sachsens nahm er seinen Platz hinter dem Markgrafen, dem Grenzgrafen und dem Pfalzgrafen an letzter Stelle ein. 990 befand sich Siegfried in dem Heer, das die Kaiserin Theophanu zur Unterstützung Herzogs Miseco von Polen gegen Herzog Boleslav von Böhmen entsandte. Wiederum stand er am Schluß der aufgeführten Teilnehmer. Siegfried hatte ein unbedingtes Treueverhältnis zur Kaiserin Theophanu und diente ihr in Krieg und Frieden. Noch im gleichen Jahr stürzte er bei einem Unternehmen gegen Brandenburg vom Pferde. Seither wurde seine Gesundheit nicht mehr völlig wiederhergestellt. Schon am 15. März 991 ereilte ihn auf seiner väterlichen Burg Walbeck der Tod. Sein Todestag wurde im Merseburger und im Magdeburger Totenbuch verzeichnet. In dem ersteren fand er wohl durch seinen Sohn Thietmar Aufnahme. Siegfried von Walbeck wurde in keiner Königsurkunde bezeugt. Es besteht jedoch darüber kaum Zweifel, dass er ein Grafenamt bekleidete. Thietmar bezeichnete ihn nämlich ausdrücklich an drei Stellen als comes. Seine Grafschaften lagen wohl im östlichen Sachsen nahe der Grenze, was wir aus seiner häufigen Teilnahme an den Kämpfen schließen dürfen. Thietmar legte ihm deshalb mit Recht die ehrenvolle Bezeichnung defensor patriae bei.
    Graf Siegfried war mit Kunigunde vermählt. Sie war eine Tochter des Grafen Heinrich des Kahlen von Stade. Thietmar gab sie als seine Mutter an und somit erweist sie sich als Gattin Siegfrieds, den Thietmar an drei Stellen seinen Vater nannte. Seine Mutter hatte nach dem Tode ihres Gatten einen schweren Stand gegen ihren Schwager Lothar. Mit dem Tode ihrer Schwiegermutter Mathilde, die nicht zuletzt aus Gram über den Verlust ihres Sohnes starb, setzte die Erbauseinandersetzung ein, da Lothar und Siegfrieds Nachkommen zu gleichen Teilen erbten. Lothar versuchte, Kunigunde um das Erbe zu bringen. Es bedurfte des kaiserlichen Eingreifens, um sie wieder in ihren rechtmäßigen Besitz zu setzen. Leider führte Thietmar die strittigen Erbgüter nicht näher auf. Kunigunde starb als Witwe am 13. Juli 997. Ihren Todestag gibt das Merseburger Necrologium wieder, in dem sie als Gräfin verzeichnet steht.
    Als Kinder Siegfrieds und Kunigundes führte der Sächsische Annalist auf: Siegfried, den Bischof von Münster, Bruno, den Bischof von Verden, Thietmar, den Bischof von Merseburg, Graf Heinrich und Friedrich, den Burggrafen von Magdeburg. Dieselbe Reihenfolge der Kinder brachten die Magdeburger Annalen. Schwerlich entsprach diese Reihenfolge ihrem natürlichen Alter.

    Siegfried I. trat erstmalig 972 als junger, unverheirateter Mann, aber schon mit dem Titel eines Grafen, handelnd auf, als er an der Seite des Markgrafen Hodo gegen Mieszko I. von Polen zog und in der unglücklich verlaufenen Schlacht bei Zehden mitfocht. Er war eine treue Stütze der OTTONEN, war zeitweise mit den Kaisern in Italien und kämpfte als Feldherr gegen die Slawen und ebenfalls 983 in der Schlacht am Tanger gegen die Wenden. Er unterstütze 983-985 Kaiser OTTO III. gegen Heinrich II. den Zänker im Thronkrieg und führte viele Fehden mit den Nachbarn. 990 befand er sich in dem Heer, das die Kaiserin Theophanu zur Unterstützung Mieszkos I. gegen Böhmen entsandte. Noch im gleichen Jahr stürzte er bei einem Unternehmen gegen Brandenburg vom Pferd. Seither wurde seine Gesundheit nicht mehr völlig hergestellt.

    Eickhoff, Ekkehard: Seite 386,395,472, "Theophanu und der König"

    Der ältere von ihnen war Thietmar, Kanoniker an der Domkirche und damit in der engsten Umgebung des Erzbischofs. Er war ein jüngerer Sohn des Grafen Siegfried von Walbeck, mit OTTONEN und KAROLINGERN verwandt.
    Außer der Kaiserin, den Spitzen der königlichen Kanzlei und Erzbischof Giselher waren die Markgrafen Ekekhard von Meißen, Siegfried von Walbeck und Siegfried von Northeim sowie die Grafen Esiko und Binizo von Merseburg zugegen, welche den sächsischen Heerbann nach Magdeburg unter die Fahnen gerufen hatten.
    Um den König waren die Fürsten und Grafen der Grenzfront: Erzbischof Giselher, Herzog Bernhard, dessen Bruder Liutgar, Graf Siegfried von Walbeck und die anderen sächsischen Großen, die zum Aufgebot des Herzogs gehörten.

    Görich Knut: Seite 154,157, "Otto III. Romanus Saxonicus et Italicus."

    Thietmars Vater Graf Siegfried (+ 992) und dessen Bruder Liuthar (+ 1003) standen 984 während des Thronstreits auf der Seite Heinrichs des Zänkers [Zwar gibt es keine diesbezügliche direkte Quellenaussage; die Tatsache, daß Thietmar weder seinen Vater noch seinen Onkel unter den Anhängern der ottonischen Vormundschaftsregierung beim Treffen auf der Asselburg erwähnt (vgl. Chronicon IV 2), läßt aber den Schluß zu, daß beide auf seiten des Zänkers standen; so schon Holtzmann in MGH SS rer. Germ. NS 9, S. IX. Thietmar verrät durch sein Schweigen indirekt "die Trennungslinie, die innerhalb der höheren sächsischen Aristokratie verliefen", (Leyser, Herrschaft, Seite 75).].
    Heinrich und Udo gelten als Söhne des um 994 im Kampf mit normannischen Piraten gefallenen Graf Luder-Udo von Stade. Dessen Schwester Kunigunde war die Frau von Liuthars Bruder Siegfried von Walbeck und die Mutter Thietmars von Merseburg.

    972 oo Kunigunde von Stade, Tochter des Grafen Heinrich I. der Kahle, um 958-13.7.997

    Kinder:
    - Heinrich Graf von Walbeck 973-25.11.
    - Friedrich Burgraf von Magdeburg 974- nach 1012
    - Thietmar Bischof von Merseburg (1009-1018) 25.7.975-1.12.1018
    - Siegfried Bischof von Münster (1022-1032) - 27.11.1032
    - Brun II. Bischof von Verden (1034-1049) - 20.8.1049

    Literatur:
    Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 393 - Annalen von Magdeburg - Annalista Saxo: Reichschronik ad a. 979 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 3 Seite 6 - Eickhoff, Ekkehard: Theophanu und der König, Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 386,395,472 - Görich Knut: Otto III. Romanus Saxonicus et Italicus. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995 Seite 62,68,154,157 - Lippelt, Helmut: Thietmar von Merseburg, Böhlau Verlag Köln 1973 Seite 49 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Seite 141 Anm. 313 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 66,94,104,106,126,132,290,296, 388 -

    Gestorben:
    Burg Walbeck

    Siegfried heiratete von Stade, Cunigunde in 972. Cunigunde (Tochter von von Stade, Heinrich I. und von Rheinfranken, Judith) wurde geboren um 958; gestorben am 13 Jul 997 in Bebertal [39343],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 19. von Walbeck, Heinrich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 973; gestorben in 1002.
    2. 20. von Walbeck, Friedrich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 974; gestorben nach 1012.
    3. 21. von Merseburg, Thietmar  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 25 Jul 975 in Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; gestorben am 1 Dez 1018 in Merseburg [06217],Saalekreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland; wurde beigesetzt in Merseburg [06217],Saalekreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland.
    4. 22. von Walbeck, Siegfried  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 27 Nov 1032.
    5. 23. von Verden, Brun II.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 980; gestorben am 20 Aug 1049.

  3. 9.  von Walbeck, Heinrich Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

  4. 10.  von Corvey, Thietmar Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben am 12 Mrz 1001.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 983-1001, Corvey [37671],Höxter,Nordrhein-Westfalen,Deutschland; Abt von Corvey

    Notizen:

    Thietmar Abt von Corvey (983-1001)
    -12.3.1001
    Jüngerer Sohn des Grafen Lothar II. von Walbeck und der Mathilde von Arneburg, Tochter von Graf Bruno

    Althoff Gerd: Seite 344, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    A 14 Lü:
    12.3. Thiamarus abb + 1001 Corvey

    Der 983-1001 in Corvey regierende Abt Thietmar wird in der Forschung vermutungsweise in den Verwandtschaftszusammenhang der BILLUNGER eingeordnet, und zwar von Holtzmann, Thietmar-Ausgabe, S. XV und Hucke, Die Grafen von Stade, S. 12 (nach ihm Wenskus, Sächsischer Stammesadel, S. 335) in die STADER Grafenfamilie.
    Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 74 f. weist auf die Familie der Grafen von Walbeck. Direkte Zeugnisse gibt es für die Hypothesen nicht. Doch spricht neben der Eintragung des Abtes in die Necrologien von Lüneburg und Möllenbeck auch der Eintrag am 12.3. ins Necrolog von Borghorst: Thetmarus, mit dem wohl der gleiche Abt gemeint ist, für engere Beziehungen Thietmars zu den BILLUNGERN, den Verwandten der STADER und WALBECKER Grafen.
    Zu seinem Abbiat vgl. Kaminsky, Corvey, S. 27 und FW A 48; zum Todesdatum BU Nr. 1403a.

    Schölkopf Ruth: "Die sächsischen Grafen"

    Die Fragmenta Corb., die jedoch mit Vorsicht auszuwerten sind, hielten ihn ebenfalls für einen Sohn Lothars. Sie bezogen die von einem Liudharius für seinen Sohn Thietmar gemachte Schenkung von 44 Morgen in Rothen (wüst von Marburg) auf Graf Lothar von Walbeck, der den Landbesitz für die Aufnahme seines Sohnes in Corvey übertragen habe.

    Literatur:
    Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 344 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 212,416 -

    Name:
    Ditmar, Thiatmarus, Thetmarus, Tedmarus


  5. 11.  von Walbeck, Heilika Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 930; gestorben am 19 Aug 1015; wurde beigesetzt in Schweinfurt [97421],Bayern,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Schweinfurt [97421],Bayern,Deutschland; Gräfin von Schweinfurt

    Notizen:

    Eilika von Walbeck
    Gräfin von Schweinfurt
    um 930 † 19.8.1015 Begraben: Kloster zu Schweinfurt
    Älteste Tochter des Grafen Lothar II. von Walbeck und der Mathilde von Arneburg, Tochter von Graf Bruno

    Schwennicke Detlev: Tafel 88, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    BERTHOLD
    † 15.I.980

    Graf 941
    960 Graf im RADENZGAU
    961 Graf an der UNTEREN NAAB
    973 Graf im VOLKFELD
    976 MARKGRAF
    980 Graf des ÖSTLICHEN FRANKEN

    oo um 970 EILIKA (EILISWINTHA, EILA) † 19.VIII.1015 Begraben: Schweinfurt
    Erbaut Schweinfurter Münster
    Tochter von Lothar II. Graf von Walbeck

    Althoff Gerd: Seite 411, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    G 109 Me:
    19.8. Eila com † 1015 Gräfin von Schweinfurt

    Der Eintrag in Merseburg gehört nicht der Ergänzungsschicht an. Es handelt sich um Thietmars Tante, die mit dem Markgrafen Berthold vom bayerischen Nordgau verheiratet war, vgl. Holtzmann, Thietmar-Ausgabe, Einleitung, Seite XI; Schölkopf, Die sächsischen Grafen, Seite 74; Lippelt, Thietmar von Merseburg, Seite 48.
    Zu den Verwandten im Merseburger Necrolog Seite 235.

    Thiele Andreas: Tafel 219, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte"
    Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I


    EILIKA † 1015
    oo BERCHTOLD, Markgraf von Schweinfurt † 980

    Thietmar von Merseburg: Seite 233,235, "Chronik"

    Nun entsandte der König HEINRICH, den Bischof der Würzburger Kirche, und Erkanbald, den Abt des Klosters Fulda, um die Burg Schweinfurt niederzubrennen und zu zerstören. Graf Heinrichs erlauchte Mutter Eila empfing und begrüßte die Herren bei ihrer Ankunft ihrem Range entsprechend; als sie aber die königliche Weisung vernommen hatte, eilte sie entsetzt in die Kirche und erklärte, lieber wolle sie dort verbrennen, als lebend der Brandstiftung weichen. Daher stellten die Herren christliche Nächstenliebe über weltliche Bedenken und milderten den ergangenen Spruch. Sie brachen lediglich die Mauern und Gebäude und trösteten die bekümmerte Frau mit dem Versprechen, wenn es in des Königs Gnade möglich sei, würden sie alles von sich aus wiederherstellen lassen. Der König aber verheerte alle Eigengüter des Grafen und verteilte sie weithin als Lehen.

    Schölkopf Ruth: Seite 74, "Die sächsischen Grafen 919-1024"

    Schon nach einem Jahr erlangte Lothar zugleich mit der königlichen Gnade und einer Geldentschädigung sein Allod in Santersleben (Klein-Santersleben bei Neuhaldensleben) und Gutenswegen (bei Groß-Santersleben) zurück, die beide im Nordthüringgau im Raume nördlich von Magdeburg lagen. Die Beziehungen zu Graf Berthold waren so freundschaftlich, dass sie durch dauernde Familienbande gefestigt wurden. Nach seiner Entlassung gab ihm Lothar seine einzige Tochter Eila (Heilikswinda) zur Gattin. Thietmar erwähnte Eila als seine Tante und Gattin Bertolds, dem sie die Söhne Heinrich und Bucco (Burchard) schenkte. Sie starb am 19. August 1015 und wurde in dem von ihr errichteten Kloster zu Schweinfurt bestattet.

    Pohl Walter: Seite 48,83, "Die Welt der Babenberger. Schleier, Kreuz und Schwert."

    Der Nordgauer BABENBERGER Berthold von Schweinfurt († 980) war mit Eila von Waleck, einer Tante Thietmars, verheiratet. Deswegen bezeichnet Thietmar Bertholds Sohn Heinrich von Schweinfurt einmal als seinen "nepos" - in diesem Fall bedeutet es Vetter. Heinrich wiederum wird "nepos" Leopolds I. genannt, wo die Verwandtschaft wohl etwas weniger nahe war.
    Daraufhin ergab sich der Bruder des Markgrafen, und Heinrich von Schweinfurt floh von Burg zu Burg, während der König eine Festung nach der anderen zerstörte, das Land verwüstete und die Lehen des SCHWEINFURTERS an andere weitergab. Eila, die greise Mutter des Markgrafen, verhinderte nur mit Mühe, daß Schweinfurt völlig niedergebrannt wurde, indem sie sich in die Kirche zurückzog und drohte, sich bei lebendigem Leib mitverbrennen zu lassen. Daraufhin wurden nur die Mauern und Gebäude gebrochen.

    Althoff Gerd: Seite 28,68 Anm 35, "Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde."

    Überraschender als die Tatsache der Unterstützung des Markgrafen durch seine Vasallen und andere Helfer sind aber die Formen der bewaffneten Auseinandersetzung, denen Thietmar breiten Raum gibt: „Auf ihren Rat hin (gemeint ist die Besatzung einer Burg Heinrichs von Schweinfurt) dürfte sich Bukko als Befehlshaber der Burg mit Otto, dem Bruder seiner Herrin, verständigt und durch seine Vermittlung die Burg in die Gewalt des Königs übergeben haben; er selbst aber zog mit allen seinen Leuten sicher ab. Der König ließ die Burg sofort von Grund auf zerstören; weil jedoch dieser Auftrag mit Schonung ausgeführt wurde, blieb sie samt den Gebäuden zum großen Teil erhalten." [18 Thietmar von Merseburg, Chronik, V, 35, S. 260: Horum ... consilio custos eiusdem civitatis Bucco cum Ottone, germano suimet domine, loquitur eiusque suffragiis urbem regiae potestati tradidit; ipse autem cum omnibus sibi commissis securus abiit. Corfestim civitas radicitus dirui a rege iubetur, set parcentibus huius rei auctoribus magna ex Parte cum aedificiis servatur (Übersetzung nach FSGA 9, S.231). Für die Beurteilung der Verhandlungsführung zwischen den Parteien scheint nicht unwichtig darauf hinzuweisen, daß Bukko der Bruder des Markgrafen Heinrich war, der also mit seinem Schwager verhandelte, der offensichtlich auf seiten des Königs stand; vgl. Hirsch, Heinrich II., Bd. 1, S. 269; siehe dort auch die Kritik an der abweichenden Schilderung dieser Ereignisse in Adalbold, Vita Heinrici lI. imperatoris, cap. 26, S. 72 ff.] Vergleichbares passierte, als in einer anderen Burg die Mutter des Markgrafen den königlichen Truppen bedeutete, sie würde lieber in der Kirche verbrennen als tatenlos der Zerstörung der Burg zusehen. Daraufhin „stellten die Herren christliche Nächstenliebe über weltliche Bedenken und milderten den ergangenen Spruch. Sie brachen lediglich die Mauern und Gebäude und trösteten die bekümmerte Frau mit dem Versprechen, wenn es in des Königs Gnade möglich sei, würden sie alles von sich aus wiederherstellen lassen [19 Thietmar von Merseburg, Chronik, V, 38, S. 264. König Heinrich hatte den Bischof Heinrich von Würzburg und Abt Erkanbald von Fulda mit dem Auftrag losgeschickt, die Burg Schweinfurt zu zerstören. Zunächst empfing Eila, die Mutter des Markgrafen, die Herren standesgemäß: Quos adventanes Heinrici comitis inclita mater Eila nomine, ut talibus decebat personis, uscipiens et salutans ... Ihre Reaktion, als sie den Auftrag der Herren erfuhr, kann man wohl gleichfalls als standesgemäß bezeichnen, sie hatte jedenfalls die beabsichtigte Wirkung: Unde seniores prefati ob Christi amorem seculares postponendo timores decretam mutabant sententiam; murosque urbis ac aedifitia solotenus frangentes, tristem matronam his mulcebant promissis, si quando cum gratia regis id fieri potuisset, hoc totum ex sua Parte se renovaturos (Übersetzung nach FSGA 9, Seite 233 ff.). Es ist gegen Weinfurter, Die Zentralisierung der Herrschaftsgewalt, Seite 274, der aus dieser Stelle schließt, die geistlichen Großen hätten mit ihrem Verhalten zu erkennen gegeben, „wie stark die Anordnungen des Königs als willkürliche Beschränkungen adelsrechtlicher Belange empfunden wurden", festzuhalten, daß sie ausdrücklich auf das Einverständnis des Königs verwiesen, das sie einholen wollten.]."
    Die folgende Zerstörung der Burg war dann nicht selten alles andere als vollständig, es wurde dabei durchaus so etwas wie die Verhältnismäßigkeit der Mittel beachtet [35 Vgl. dazu etwa das bezeichnende Verhalten des Bischofs Heinrich von Würzburg und des Abtes Erkanbald von Fulda, die ihren Auftrag, die Stammburg des Markgrafen von Schweinfurt zu zerstören, auf Intervention der Mutter des Markgrafen dahingehend änderten, daß sie der hochadligen Dame versprachen, sie würden das Zerstörte, wenn der König es erlaube, auf eigene Kosten wieder aufbauen; vgl. die diesbezüglichen Angaben in: Thietmar von Merseburg, Chronik, V, 38, Seite 264; zum Hintergrund siehe Althoff, Königsherrschaft und Konfliktbewältigung (in diesem Band), Seite 28. Die bekannte Sage der Weiber von Weinsberg thematisiert gleichfalls nichts anderes als das verbreitete Verfahren, Burgen kampflos gegen freies Geleit zu übergeben; vgl. dazu Bernheim, Sage von den treuen Weibern von Weinsberg, S.242f., mit dein Hinweis, daß die gleiche Sage ungefähr 30mal überliefert ist. Zum historischen Hintergrund vgl. Bernhardi, Konrad III., Seite 188 ff.].

    942 oo Berthold Graf von Schweinfurt um 915 † 15.1.980

    Kinder:
    - Heinrich um 960 † 18.9.1017
    - Burchard (Bucco) Graf zu Moosburg
    - Eilika Äbtissin von Niedernburg/Passau † nach 1010
    - Otto

    Literatur:
    Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 185,235,411 - Althoff Gerd: Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1997 Seite 28,68 Anm. 35 - Pohl Walter: Die Welt der Babenberger. Schleier, Kreuz und Schwert, hg. von Brigitta Vacha, Verlag Styria, Seite 48,83 - Lippelt, Helmut: Thietmar von Merseburg, Böhlau Verlag Köln 1973 Seite 48 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens Seite 74 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 88 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 111,219 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 206,232,234,372,424 -

    Name:
    Eiliswintha, Eila, Eilika

    Begraben:
    Kloster zu Schweinfurt

    Heilika heiratete von Schweinfurt, Berthold I. in 942. Berthold wurde geboren um 915; gestorben am 15 Jan 980. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 24. von Moosburg, Bucco  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 960; gestorben nach 1003.
    2. 25. von Schweinfurt, Otto  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 26. von Niedernburg, Eilika  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 954 in Hof (Saale) [95028],Hof (Stadt),Bayern,Deutschland; gestorben am 23 Sep 1020 in Passau [94032],Passau,Bayern,Deutschland.
    4. 27. von Schweinfurt, Heinrich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 960; gestorben am 18 Sep 1017; wurde beigesetzt in Schweinfurt [97421],Bayern,Deutschland.

  6. 12.  Emnildis Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Emnilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 970/975; gestorben in 1017.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Polen; Herzogin von Polen

    Notizen:

    Emnildis Herzogin von Polen
    um 970/75- 1017
    Tochter des Heveller-Fürsten Dobromir und der Emnildis von Arneburg, Tochter von Graf Bruno

    Lexikon des Mittelalters: Band III Seite 1890

    Emnild (Emnildis) + 1017
    Tochter des "senior Dobromir"
    3. Gemahlin (oo 987) des polnischen Königs Boleslaw I. Chrobry (965/67-1025)

    Kinder:
    Tochter N.N., Äbtissin 1017
    Regelindis (+ nach 1014), oo 1002 Markgraf Hermann von Meißen
    Mieszko II. Lambert (10. Mai 1034), König von Polen 1025, oo 1013 Richeza, Nichte Kaiser OTTOS III.
    Tochter N.N. (+ nach 1018) oo zw. 1009/12 Sjvatopolk von Kiev
    Otto (+ 1033).
    Thietmar von Merseburgs Lob für Emnild (IV/59) läßt auf ihr hohes Ansehen und ihren großen Einfluß am PIASTEN-Hof schließen.

    Thiele, Andreas: Tafel 333, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

    BOLESLAW I. "DER TAPFERE"

    * um 967, + 1025
    1. oo N (HEMNILDE?) VON MEISSEN, geschieden 985, Tochter des Markgrafen Rikdag
    2. oo JUDITH VON UNGARN, 987 geschieden, Tochter des Fürsten Geisa
    3. oo HEMINILDE + 1017, Tochter des Elbsorbenhäuptlings Dobromir
    4. oo ODA VON MEISSEN + 1025, Tochter des Markgrafen Ekkehard I.

    Ludat, Herbert: Seite 21,22,26, "An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa."

    Welch außerordentlicher Bedeutung die PIASTEN diesem Pakt beigemessen haben müssen, beweist, dass Boleslaw die erst kurz zuvor geschlossenen Ehe mit der Ungarin Judith löste, um sich selbst mit Dobromirs Tochter Emnildis vermählen zu können, eine Ehe, die durch keine anderweitigen politischen Rücksichten mehr in Frage gestellt worden ist.
    Als Zeitpunkt für die Eheschließung Boleslaws mit Emnildis gilt 987; es war seine dritte Ehe. Da die Eheschließungen zwischen Adelsgeschlechtern in jener Zeit stets einen politischen, das heißt friedens- und bündnisstiftenden Charakter trugen, ist fraglos auch die drei Jahrzehnte währende Ehe mit Emnildis aus ebensolchen Gründen zustande gekommen.
    Absolute Gewißheit, dass es sich bei Dobromir nur um eine Persönlichkeit gehandelt haben kann, die im Gebiet zwischen Elbe und Oder im Bereich der sächsischen Grafengeschlechter eine politische Rolle gespielt haben muß, erbringt nun folgender Gedankengang: Von den drei Töchtern, die Emnildis geboren hat, ist zwar nur die älteste, Reglindis, mit ihrem Namen bekannt. Aber die beiden Namen Emnildis (Erminildis) und Reglindis beweisen bereits, dass Dobromir seine Frau aus einem deutschen Grafengeschlecht genommen hat. Da nun der Name Emnildis in sächsischen Familien dieser Zeit belegt ist, diese Grafengeschlechter aber - wie neue genealogisch-besitzgeschichtliche Forschungen erwiesen haben - weithin miteinander versippt gewesen sind und viele in enger verwandtschaftlicher Beziehung zum Königshaus und durch sie und über die EKBERTINER auch zu den KAROLINGERN gestanden haben, wo ebenfalls der Name Reglindis auftaucht, liegt es nahe, zunächst an ihren Kreis zu denken, aus dem DobromirsGemahlin gestammt haben dürfte.

    Görich Knut: Seite 102,133, "Eine Wende iim Osten: Heinrich II. und Boleslaw Chrobry" in: Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?

    In dieser Mächtekonstellation spielte Ekkehard von Meißen die zentrale Rolle. Bis zum Tod OTTOS III. und der Ermordung Ekkehards im Jahre 1002 herrschten friedliche Verhältnisse im östlichen Vorland Meißens. Folgt man Herbert Ludat, so ist der Grund dafür der Interessenausgleich zwischen den EKKEHARDINERN und den PIASTEN im Milsenerland und der Lausitz, dem wahrscheinlichen Herrschaftsgebiet eines venerabilis senior Dobromir, dessen Tochter Emnildis wohl 987 Mieszkos Sohn Boleslaw Chrobry geheiratet hatte [41 Dazu die Ausführungen von Ludat (wie Anm. 9), Seite 19.-31; außerdem Christian Lübke, Milsener, in: Lexikon des Mittelalters 6, München 1993, Spalte 628.].
    Schließlich berichtet Thietmar, Boleslaw habe schon lange vor dem Frieden von Bautzen 1018 um Hermanns Schwester Oda als Gemahlin geworben. Möglicherweise hängt Boleslaws Werbung mit dem Tod von Hermanns Gemahlin, Boleslaws Tochter Reglindis zusammen [224 Todesdatum allerdings unbekannt; wird datiert auf die Zeit nach 1014, vgl. Rupp (wie Anm. 40), Seite 135 mit Anm. 195; Lübke (wie Anm 9), Nr. 505 (ab 1016 März 21). Hinzuweisen ist ferner auf den Tod von Boleslaws Gemahlin Emnildis 1017, vgl. Lübke, Nr. 519.].




    987 oo 3. Boleslaw I. der Tapfere Herzog von Polen 967-17.6.1025


    Kinder:

    - Otto um 1000 - 1033 ermordet
    - Mieszko II. Lambert 990-10./11.5.1034
    - Regilindis 989-21.3. nach 1014
    1002 oo Hermann II. Markgraf von Meißen um 980-1.11.1038
    Tochter - nach 1018
    oo Swjatopolk I. Großfürst von Kiew 980 - 1019
    - Tochter Nonne 1017 988-



    Literatur:
    Black-Veldtrup, Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien, Böhlau Verlag Köln 1995, Seite 159 - Eickhoff Ekkehard: Theophanu und der König. Otto III. und seine Welt. Klett-Cotta Stuttgart 1996 Seite 474 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 21-23,26,29,31,35,85;109,116,118,124-126,131,134,202,235,426,496 - Schneidmüller, Bernd/ Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 102,133 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 333 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 174,338 -

    Emnildis heiratete von Polen, Boleslaw I. in 987. Boleslaw wurde geboren in 967; gestorben am 17 Jun 1025; wurde beigesetzt in Posen [60-010],Großpolen,Polen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 28. von Polen, N.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 988.
    2. 29. von Polen, Mieszko II.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 990; gestorben in Mai 1034.
    3. 30. von Polen, Mathilde  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 995; gestorben nach 1018.
    4. 31. von Polen, Regilindis  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 989; gestorben nach 1014.
    5. 32. von Polen, Otto  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1000; gestorben in 1033.

  7. 13.  N. Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Emnilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    N. heiratete von Kuckenburg, Gunzelin in 987. Gunzelin wurde geboren um 965; gestorben nach 1017. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 5

  1. 14.  von Walbeck, Werner Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Lothar4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren in 980/985; gestorben am 11 Nov 1014 in Allerstedt [06642],Burgenlandkreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland; wurde beigesetzt in Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1003-1009, Nordmark,Deutschland; Markgraf der Nordmark

    Notizen:

    Werner
    Markgraf der Nordmark (1003-1009)
    um 980/85-11.11.1014 Allstedt Begraben: Walbeck
    Ältester Sohn des Grafen Lothar III. von Walbeck und der Godila von Rothenburg, Tochter von Graf Werner I.

    Althoff Gerd: Seite 433, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    G 160
    Lü: 11.11. Wirinhor com + 1014 Graf von Walbeck
    Me: 11.11. Wernizo com.

    Thietmar von Merseburg berichtet ausführlich über die Taten seines Neffen Werner. Dieser war zunächst mit Liudgard, der Tochter Ekkehards von Meißen verlobt, die dieser ihm dann jedoch verweigerte. Daraufhin entführte Werner sie aus Quedlinburg. Die Hochzeit fand jedoch erst nach dem Tode Ekkehards statt.
    In der Folgezeit stand Werner in Opposition zu HEINRICH II. Die in diesem Zusammenhang 1009 erfolgte Ermordung des WETTINERS Dedi durch Werner benutzte der König, ihm Markgrafschaft und Lehen abzusprechen.
    1013 wurde er der landesverräterischen Beziehungen zu Boleslaw Chrobry verdächtigt und verfiel der Acht (Thietmar VI, 90); siehe dazu oben Seite 115.
    Allgemein vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 77f.; Lüpke, Markgrafen, S. 17.
    Zum Todesdatum s. BG Nr. 1851d.

    Thiele Andreas: Tafel 219, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte" Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    WERNER + 1014

    Obwohl Werner beim Tode seines Vaters noch unmündig war, folgte er als Markgraf, Graf im Derlingau und Vogt von Walbeck. Seiner Mutter gelang es, durch Zahlung von 200 Mark Silber Lehen und Markgrafschaft ihres Gatten ihrem Sohn zu erhalten. Werner verstand es nicht, das gute Verhältnis seines Vaters zu HEINRICH II. zu pflegen. Er entführte 998 die ihm versprochene Braut aus dem Kloster Quedlinburg, mußte sie aber auf Drängen des mächtigen Markgrafen Ekkehard I. von Meißen, dem Brautvater, wieder zurückgeben. Diese Zurücksetzung führte zur erbitterten Feindschaft des Vaters zu Ekkehard. Werner erschöpfte sich wie der Vater weitgehend in verheerenden und sinnlosen Fehden, wobei es um Besitz- und Nachfolgefragen in der Nordmark ging, und stand dabei besonders gegen die Schwäger in Meißen und den Markgrafen Dedi I. von Wettin-Merseburg. Im Jahre 1009 erschlug Werner den Grafen Dedi I. bei Mose (in der Nähe von Wolmirstedt), weil dieser seine Burg Wolmirstedt eingeäschert hatte. Wegen Friedensbruch wurde ihm auf dem Hoftag zu Pöhlde sowohl die Markgrafschaft als auch die dazu gehörenden Lehen abgesprochen. Im Jahre 1013 wurde Werner der Konspiration mit Boleslaw von Polen gegen den König verdächtigt. Als er der Aufforderung des Königs, vor ihm zu erscheinen, nicht nachkam, verfiel er der Acht, aus der er sich unter Einsatz von Geld und Allod löste. Obwohl er bereits seine Gattin Liutgard aus Quedlinburg entführt hatte, versuchte er 1014 auf dieselbe Weise Reinhilde von Beichlingen zu gewinnen. Er zog sich bei diesem abenteuerlichen Unternehmen eine Verwundung zu, der er kurz darauf erlag.

    oo 1003 LIUTGARD VON MEISSEN, Tochter des Markgrafen Ekkehard I., + 1012

    CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER WETTINER: Seite 231

    Ebendiesen Dedi erschlug der Markgraf Werner [Werinzo] ; Dedis Sohn Dietrich aber erhielt <1009> als Königslehen die Grafschaft und die gesamten Lehen seines Vaters. Die Mark jedoch und alles übrige, womit Werner vom König belehnt worden war, wurde dem Grafen Bernhard , einem Onkel [avunculus] der Markgrafen Dietrich , zugesprochen.

    Ludat, Herbert: Seite 54; Anmerkungen 283,382, "An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa"

    Im voraufgegangenen Jahr 1009 war ein Wandel im Markgrafenamt der Nordmark eingetreten. Liuthars Sohn Wirinher, der nach dem Tode des Vaters 1003 sein Nachfolger geworden war, verlor nach seiner Fehde mit dem Grafen Dedi von Wettin dieses Amt, mit dem nunmehr Bernhard, der Sohn Dietrichs und der Bruder der aus Polen vertriebenen Oda, betraut wurde [Vgl. ThietmarVI, 50; dazu S. Lüpke, a.a.O., Seite 16 f.] und das daraufhin im Hause HALDENSLEBEN bis zum Aussterben dieses Geschlechts (1056) verblieb. Um so bemerkenswerter sind die vertrauten Beziehungen zu Boleslaw, über die Bernhards schärfster Gegner, der 1009 abgesetzte Markgraf Wirinher, verfügt hat; Thietmar hat über diese Machenschaften seines Vetters Wirinher und die heimlichen Botschaften, die dieser mit Boleslaw in den Jahren zwischen 1010 und 1013 ausgetauscht hat, berichtet [Vgl. Thietmar VI, 90. - Zur Feindschaft zwischen Bernhard und Wirinher vgl. bes. Thietmars Nachricht (VII, 8), wonach 1014 auch der Kaiser hierbei seine Hand im Spiel gehabt hat und für die Beseitigung Wirinhers dem Markgrafen Bernhard die Elbeinsel Parey versprochen zu haben scheint.]. Der Gedanke ist wohl kaum von der Hand zu weisen, daß hinter diesen Umtrieben mehr als nur die Unrast und Unzufriedenheit des entmachteten Markgrafen gesteckt hat, nämlich sehr handfeste politische Pläne, um mit Boleslaws Hilfe wieder in den Besitz der Nordmark zu kommen. Denn soviel scheint sicher, daß auch das Haus HALDENSLEBEN die Anwartschaft auf das piastische Erbe in Polen niemals preisgegeben hatte und seine Hoffnungen darauf nicht aufgegeben waren.
    [Zu Thietmars negativem Urteil über Markgraf Dietrich vgl. oben Seite 24 und Anm. 157 und 164; kritisch steht er auch Oda, der zweiten Gemahlin Mieszkos I., gegenüber (IV, 57); über seine Einstellung zu deren Schwester Mathilda vgl. den folgenden Text; die Existenz von Dietrichs Sohn Bernhard als Anwärter auf die Markgrafschaft verschweigt er, deutet nur ihre Verleihung 1009 kurz an (VI, 50). Aus der Rivalität um dieses Amt war bekanntlich der tiefe Haß zwischen den HALDENSLEBENERN und den WALBECKERN entstanden, der 1009 in der Ermordung Dedis (Ziazos), des Schwagers des Grafen Bernhard, durch Graf Wirinher von Walbeck seinen Höhepunkt fand (vgl. Thietmar VI, 49) und erst 1017 beigelegt wurde (VII, 8).]

    Pätzold Stefan: Seite 13,87,95, "Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221."

    Die Jahre vor Dedos Tod waren schließlich von schweren Auseinandersetzungen mit den WALBECKERN überschattet [Thietmari Chronicon IV 48, Seite 334, Zeile 3-7 und VI 49, Seite 336, Zeile 1-4. Zu den WALBECKERN vgl. R. Schölkopf, Seite 73-82 und S. Lüpke, Seite 13 ff.], deren Ursache jedoch nicht bekannt ist. Möglicherweise beanspruchte Dedo als Schwiegersohn des Markgrafen von der Nordmark nach dessen Tod das Amt für sich, das freilich der WALBECKER Lothar erhielt. Thietmar, ein Neffe Lothars, erwähnt in diesem Zusammenhang, daß sich Dedo an der Verwüstung der Burg Wolmirstedt beteiligte, die den WALBECKERN gehörte [Das Datum der Zerstörung der Burg Wolmirstedt ist umstritten; vgl. Lübke, Regesten 3, 361, der eine Vernichtung zu Lebzeiten Lothars und damit vor 1003 annimmt; S. Hirsch, Band 1, Seite 287 sieht sie hingegen im Zusammenhang mit den Ereignissen von 1009.]. Auch mit Lothars Sohn Werner war der WETTINER verfeindet, gegen den er sogar vor dem Kaiser Klage erhob; allerdings berichtet Thietmar darüber nicht ausführlicher. Der Konflikt eskalierte jedenfalls, und Dedo wurde im Jahre 1009 von seinem Widersacher Werner in der Nähe von Mose am Zusammenfluß von Tanger und Elbe getötet [Die Ermordung Dedos I. durch Thietmars Verwandten, den Markgrafen Werner, der daraufhin sein Amt einbüßte, ist für den Merseburger Bischof der eigentliche Anlaß, so ausführlich über den WETTINER und seine Verwandten zu berichten.].
    So berichtet Bischof Thietmar zwar, daß Dedo I. im Sommer 1009 vor OTTO III. [Persönlicher Einwurf: Selbstverständlich fand die Verhandlung vor HEINRICH II. statt, denn OTTO III. war bereits 1002 gestorben.] Klage gegen Markgraf Werner von der Nordmark erhob, über die am Hofe in Magdeburg verhandelt werden sollte.
    Mit Ekkehard I. von Meißen waren die WETTINER durch die Ehe zwischen dessen Tochter Mathilde und Dedos Sohn Dietrich II. verbunden. Auch der EKKEHARDINGER war mit Werner von der Nordmark verfeindet [Werner hatte Liutgard, die Tochter Ekkehards, geraubt, vgl. Lübke, Regesten 3, 361 und S. Lüpke Seite 15.].

    Weinfurter, Stefan: Seite 50,64,215,218, "Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten."

    Aber Ekehard hatte auch Feinde. Einer von ihnen war Markgraf Liuthar. Dessen Sohn Werinhar sollte ursprünglich eine Tochter Ekkehards, Liutgard, zur Frau erhalten. Doch der Vater hielt sich nicht an die Zusage. Seither standen die beiden Familien in Fehde zueinander.
    Auch die südlich (im Bereich der Heveller) sich anschließende sächsische Nordmark war durch die Erhebung der Slaven stark beeinträchtigt worden. Ihre Leitung oblag den Herren von Walbeck: Markgraf Liuthar von 985 bis zu seinem Tode 1003, dann seinem Sohn Werinher, der 1014 starb.
    Auch Werinhar von Walbeck trat zum Polen-Herzog über, nachdem er 1009 als Markgraf von der Nordmark abgesetzt worden war.
    Wenig später, ebenfalls noch 1009, ergab sich für den König auch die Gelegenheit den Markgrafen Werinhar von der Nordmark abzusetzen. Auch hier nutzte HEINRICH II. Konflikte innerhalb des sächsischen Adelsfamilien.




    1003 oo Liutgard von Meißen, Tochter des Merkgrafen Ekkehard I., 980-13.11.1012 Wolmirstedt



    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 57,113,115, 187,235,433 G 160 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 43 - CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER WETTINER, fliegenkopf verlag Halle 1996 Seite 231 - Giese, Wolfgang: Der Stamm der Sachsen und das Reich in ottonischer und salischer Zeit, Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1979 Seite 27 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 205,335 - Hlawitschka, Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987 Seite 24,139 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 367,391,441 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Seite 54; Anmerkungen 165,283,321,382 - Lüpke, Siegfried: Die Markgrafen der Sächsischen Ostmarken in der Zeit von Gero bis zum Beginn des Investiturstreites (940-1075), Dissertation Halle 1937 Seite 17 - Pätzold Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1997, Seite 13,87, 95,114,274 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 - Schneidmüller, Bernd/ Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 113A,116A,126,129,136A - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens Seite 68,76 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 156,158,296,298,332,334,338,356, 358,360 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1999, Seite 50,64,215,218 -

    Allgemeine Deutsche Biographie - Werner, Markgraf

    Werner, Markgraf der Nordmark, † 1014, entstammte einem alten vornehmen Geschlechte Nordthüringens, dem der Grafen v. Walbeck, und war der Sohn des Markgrafen Lothar (s. A. D. B. XIX, 257); nach dem Vater seiner Mutter, der Lothringerin Godila, hatte er den Namen Werner erhalten. Schon früh traf Lothar seinetwegen eine Eheberedung mit dem Markgrafen Ekkehard von Meißen, der ihm für den genannten Sohn seine Tochter Liutgard in aller Form versprach. Später scheint letzterer, wol veranlaßt durch die hohe Gunst, in der er beim Kaiser stand, für die Tochter höhere Pläne gehegt zu haben; er|löste die Verlobung auf und zog sich dadurch den tödtlichen Haß der Walbecker zu. W. aber suchte mit Gewalt zu seinem Rechte zu kommen. Während Markgraf Ekkehard mit dem Kaiser in Italien und die Aebtissin Mathilde von Quedlinburg, der Liutgard zur Erziehung anvertraut war, auf einer Versammlung in Derenburg weilten, entführte er 998 mit Hülfe seiner Vettern Heinrich und Friedrich, aber wol ohne Wissen des Vaters, die ihm vorenthaltene Braut mit Gewalt aus den Mauern Quedlinburgs und brachte sie vor den nachsetzenden Verfolgern nach Walbeck in Sicherheit. Auf die Frage von Werner's Vater und einem Vasallen Ekkehard's erklärte Liutgard, daß sie bei ihrem Verlobten bleiben wollte. Die Fürsten aber setzten auf die Anfrage der Aebtissin einen Tag nach Magdeburg an, wo das Paar — sponsum cum contectali nennt sie Thietmar IV, 26 bezeichnend — seine Schuld bekennen oder verurtheilt werden sollte. Bußfertig und barfuß stellte sich W. hier ein, erbat und erhielt Verzeihung, indem er die Gemahlin zurückgab, die dann Mathilde, wol in guter Absicht für die Liebenden, wieder mit sich fort führte. Als dann Markgraf Ekkehard am 30. April 1002 gestorben war, kehrte Liutgard freiwillig zu ihrem Gatten zurück; im Januar 1003 scheint die Hochzeit gefeiert zu sein. Bald darauf, am 25. Januar 1003, starb Lothar auf einer Reise im Westen von Deutschland. Den Bemühungen seiner Wittwe Godila gelang es, daß König Heinrich II. die Lehen und die Verwaltung der Nordmark, wol schon während seines Aufenthalts in Sachsen um Ostern 1003, gegen Zahlung von 200 Mark Silber auf Lothar's Sohn W. übertrug. Ein Widersacher von diesem war Dedo von Meißen, der sich mit Dietburg, einer Tochter jenes Markgrafen Dietrich (Grafen v. Haldensleben?) verheirathete, von dem 983 die Nordmark in den Besitz von Werner's Vater Lothar übergegangen war. Schon im Juni 1009 hatte Dedo in Magdeburg den Kaiser gegen W. einzunehmen versucht. Doch waren die damals erhobenen Klagen nicht zur Entscheidung gekommen, da W. krank war und der Pfalzgraf Burchhard deshalb die Hegung des Gerichtes verschoben hatte. Da griff man in der Weise der Zeit zur Selbsthülfe. Auf Dedo's Anstiften wurde Wolmirstedt, ein Allod der Walbecker, niedergebrannt. Bald darauf lauerte W. bei dem Dorfe Mose unweit Wolmirstedt Dedo auf, überfiel und überwältigte ihn, obwol dieser ihm an Mannschaft weit überlegen war. Dedo selbst fand den Tod in dem Treffen, das wol am 13. November (9. Juli?) 1009 stattfand. Wegen dieser Gewaltthat wurde W. um Weihnachten desselben Jahres von dem Könige in Pöhlde der Nordmark entsetzt, die nun Bernhard, der Sohn jenes 983 abgesetzten Markgrafen Dietrich, erhielt. Mehrere Jahre darauf, am 13. November 1012, starb in Wolmirstedt Werner's Gemahlin Liutgard, die vor ihrem Tode noch den ihr nahestehenden Vetter ihres Gemahls, den Bischof Thietmar von Merseburg, hatte rufen lassen, der ihr die letzte Oelung ertheilte. Hatte die fromme Frau noch einen besänftigenden Einfluß auf den ungestümen Gemahl ausüben können, so kam ein solcher jetzt gänzlich in Fortfall. Wol schon früher hatte er, der Markgrafschaft beraubt, Verbindungen mit dem Polenkönige Boleslaw angeknüpft, die jetzt so offenkundig wurden, daß König Heinrich, während er im Februar 1013 in Magdeburg verweilte, ihn vor sich fordern ließ. Er scheute sich der Ladung zu folgen. Es ward daher die Acht über ihn gesprochen, und seine Güter wurden als die eines Rebellen beschlagnahmt. Doch glückte es ihm, durch Opfer an Gut und Geld die Gnade des Königs und das Heimathsrecht zurück zu erlangen. Aber auch danach kam er nicht zur Ruhe. Nochmals versuchte er mit Gewalt eine Frau sich zu erringen. Es war Reinhilde, Herrin von Beichlingen, die er — ob im Einverständniß mit ihr. oder durch Andere getäuscht, muß dahin gestellt bleiben — trotz ihrem dem Könige gegebenen Versprechen, ohne seine Zustimmung keinen Gatten zu wählen, mit gewaffneter Hand|entführte. Das Wagniß ist schon geglückt, als der Hülfruf eines Gefährten ihn in die Burg zurückzieht. Er wird umzingelt und verwundet, leistet aber so mannhaften Widerstand, daß niemand ihn mehr anzugreifen wagt; doch muß er sein Pferd im Stich lassen, um durch einen kühnen Sprung von der Mauer die Freiheit zu gewinnen. Durch einen nachfallenden Stein schwer verletzt, erreicht er noch die Seinigen, die ihn bis Wiehe in das Haus eines königlichen Amtmanns bringen. Dieser meldet dem König den Vorfall, der sogleich drei Edle abschickt, die ihn vor seinen Richterstuhl nach Merseburg schaffen sollen. Da der Kranke den weiten Weg nicht mehr zurücklegen kann, so läßt ihn einer der Drei, der ihm befreundete Graf Wilhelm von Weimar, in ein festes Haus nach Allerstädt unweit Memleben schaffen, um ihn so am Entrinnen zu hindern und besonders vor seinen Feinden zu schützen. Der Spruch der Fürsten machte die Entscheidung der Sache von der Stellungnahme Reinhilde's abhängig: sei die Entführung ohne ihren Willen geschehen, so habe W. sein Leben verwirkt, im anderen Falle aber sei es das Beste, daß er sie als Ehefrau heimführe. Ein Rechtstag war nach Alstedt schon angesetzt, doch es kam nicht mehr zum Austrage, da W. schon vorher, am 11. November 1014, seinen Wunden erlag. In allen Ehren wurde er zur Linken seiner Gattin in Walbeck beigesetzt, wo auch sein Großvater Lothar 986 die letzte Ruhe gefunden hatte. Jetzt ist dort von den Gräbern keine Spur mehr vorhanden. — Graf W. ist ein charakteristischer Vertreter der Tugenden und der Mängel des Ritterthums seiner Zeit. Ohne höhere Ziele, die seinem Wesen einen festen Halt, seinem Leben würdige Aufgaben gesteckt hätten, verschwendete er nutzlos in Fehden und Abenteuern seine Kräfte. Zur Gewaltthat geneigt und stets gern bereit mit dem Schwerte dreinzuschlagen, den Freunden aber in der Noth ein treuer Freund, besaß er die Eigenschaften, die man von einem Ritter der Zeit forderte in so hohem Grade, daß auch der Kaiser und selbst der Sohn jenes Dedo, den er erschlug, seinen frühen Tod aufrichtig beklagten. Nachkommen hat er nicht hinterlassen.

    Literatur
    Vgl. besonders die Chronik von Thietmar von Merseburg, dem Vetter Werner's. — Meibom's Walbeckische Chronik hg. von Abel (Helmstedt 1749). — v. Raumer's Regesta historiae Brandenburgensis. — Hirsch, Jahrbücher des Deutschen Reichs unter Heinrich II., Bd. I u. II.

    Werner heiratete von Meißen, Liutgard in 1003. Liutgard (Tochter von von Meißen, Ekkehard I. und Billung, Suanehild) wurde geboren in 985/990; gestorben am 13 Nov 1012 in Wolmirstedt [39326],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; wurde beigesetzt in Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 15.  von Walbeck, Bertold Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Lothar4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

  3. 16.  von Walbeck, Dietrich Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Lothar4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben nach 1014.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Geistlicher

    Notizen:

    Dietrich von Walbeck
    Geistlicher
    -30.10. nach 1014
    Jüngerer Sohn des Grafen Lothar III. von Walbeck und der Godila von Rothenburg, Tochter von Graf Werner I.

    1012 zum Erzbischof von Magdeburg gewählt, verweigerte HEINRICH II. seine Zustimmung, ernannte ihn aber zum Kaplan und betraute ihn 1014 mit einer diplomatischen Mission an den Böhmen-Fürsten Othelrich.

    Thietmar von Merseburg: Seite 284,314,316,320,328,360,362, "Chronik"

    Man sandte gleich meinen Vetter Dietrich [wohl Subdiakon und Kaplan Taginos (Necr. Mers. zum 30. Oktober) und Bruder des Markgrafen Werner, vgl. VI, 66,74,81. VII, 7] zu mir, um mich von der Ansicht des Königs und des Erzbischofs zu unterreichten und möglichst meine Einwilligung herbeizuführen.
    Auch Walthard hatte meinem Vetter Dietrich [vgl. VI, 38 Anm. 137] neben seiner Pfründe für den Lebensunterhalt 20 Pfund Silber als fromme Gabe verliehen.
    Auch meinen Vetter Dietrich übergab der König nach dessen eigenem Wunsche in seine Hände [als Kaplan Walthards].
    Wir Brüder versammelten uns im Kapitel und erwählten alle bis auf Benno [Kanoniker zu Magdeburg, 1013/14-1023 Bischof von Oldenburg, vgl. VIII, 6] meinen Vetter; bei seiner Jugend rechneten wir nicht so sehr mit einer Bewilligung; wir taten es vielmehr zur Wahrung unseres Wahlrechts und besonders aus Liebe zu Erzbischof Tagino.
    Währenddessen kam der König von seinem Westfeldzuge zurück und versuchte, seinen Kaplan Gero [Erzbischof von Magdeburg 1012-1023] in das freigewordene Amt einzusetzen. Bischof Erich traf unterwegs mit ihm zusammen, fand aber kein Gehör für die überbrachte Botschaft. Mein Vetter Dietrich kam damals einer Ladung folgend nach Grone [Hier weilte der König am 17.9.1012 (D. H. II Nr. 240 ], und der König nahm ihn an Geros Stelle in seine Dienste.
    Am folgenden Tage verstarb Werner. Als ich die Nachricht erhielt, erwirkte ich meinem Vetter Dietrich Urlaub und ließ die Leiche meines Freundes durch meine Vasallen von memleben nach Helfta bringen.
    Ulrich aber erfuhr durch Vertrauensleute, daß der ganze Plan auf sein Verderben abziele; er ließ ihn also festnehmen [Mieszko von Polen], tötete die vornehmsten Männer seines Gefolges, brachte die übrigen samt ihren gefangenen Herrn nach Böhmen und warf sie in den Kerker. Als der Kaiser davon erfuhr [1014 während des Romzuges], entsandte er meinen Vetter Dietrich dorthin; er möge ihm seinen Lehnsmann ausliefern, wenn ihm etwas an seiner Huld liege, dürfe er ihn auf keinen Fall umbringen.

    Schölkopf, Ruth: "Die sächsischen Grafen 919-1024"

    Ebenfalls Lothars Sohn war Dietrich, der an sechs Stellen von Thietmar als sein Vetter bezeichnet wird. Er war Mitglied des Magdeburger Domkapitels und wurde 1012 von den Kanonikern zum Erzbischof gewählt. HEINRICH II. lehnte jedoch seine Ernennung ab, vielleicht auf Grund der schlechten Erfahrungen, die er in den letzten Jahren mit den WALBECKERN gemacht hatte. Er ernannte ihn zur Entschädigung zu seinem Kaplan. Die Gesta der Erzbischöfe von Magdeburg charakterisierte ihn als einen vir secundum carnem nobilissimum und nannte ihn filius matertere Thietmari episcopi, was aber patrui heißen müßte, denn Dietrichs Vater Lothar war bekanntlich ein Vaters-Bruder Thietmars. Vermutlich ist er der Thiedericus subdiaconus, dessen Tod das Magdeburger Necrologium zum 30. Oktober meldet. Dietrich stand in gutem Verhältnis zum König, der ihn 1014 sogar mit einer diplomatischen Mission an den Böhmen-Fürsten Othelrich beauftragte.

    Weinfurter Stefan: Seite 118,148, "Heinrich II. Herrscher am Ende der Zeiten."

    Nach dem Wechsel des ARIBONEN Pilgrim 1021 auf den Kölner Erzbischofsstuhl übernahm der Kapellan Dietrich die Aufgaben des Kanzlers für Italien. Er gehörte zur Familie der Grafen von Walbeck [71 Lippelt, Thietmar von Merseburg, Seite 46-58. Stammtafel in: Thietmar von Merseburg, Chronik, hg. von Werner Trillmich (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters 9), Darmstadt 1957, Seite XIII.] und war einer der jüngeren Söhne Liuthars, des Markgrafen der sächsischen Nordmark (+ Januar 1003). Dietrich stammte also aus einer Familie alter Getreuer des Königs. An der Magdeburger Bischofskirche stieg er unter seinem Förderer, dem Erzbischof Tagino, auf und wurde dessen Kappelan und Domkanoniker [73 Lippelt, Thietmar von Merseburg, Seite 57.]. 1012 sollte er zunächst selbst die Erzbischofswürde von Magdeburg übernehmen, aber HEINRICH II. zog es vor, ihn als Kapellan an den Hof zu nehmen, wo er ihm bald wichtige politische Missionen anvertraute. 1021 übertrug er ihm schließlich das Kanzleramt für Italien. In mehreren Gerichtsurkunden erscheint Dietrich als "Kanzler und oberster Ratgeber des Herrn Kaisers" [74 MGH DD H II 465 und 467: cancellarius et summus consiliarus domni imperatoris.]. In einer anderen Urkunde wird er familiaris noster genannt, "unser Vertrauensmann" [75 MGH D H II 474.]. 1023 freilich ist er schon gestorben.
    Als Walthard schon kurze Zeit später, nach 1012, starb, waren die Magdeburger Domkleriker immer noch nicht bereit, die Lehre aus den vergangenen Bischofserhebungen zu ziehen. Erneut nahmen sie ohne Absprache mit dem König ihre Wahl vor. Sie fiel auf Dietrich, der immerhin Kapellan und enger Vertrauter Erzbischof Taginos gewesen war und beste Voraussetzungen mitbrachte. Diesmal blieb HEINRICH II. unerbittlich. Er lehnte den Gewählten ab und setzte seinen Kapellan Gero als neuen Erzbischof ein.


    Literatur:
    Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 284,314,316,320,328,360,362,408 -

    Gestorben:
    30.10.


  4. 17.  von Walbeck, Brigitta Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Lothar4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Magdeburg [39104],Magdeburg,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Äbtissin in Magdeburg

    Notizen:

    Gestorben:
    29.1.


  5. 18.  von Walbeck, Liutger-Lothar Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Lothar4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 995; gestorben in 1033.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Harzgau,Deutschland; Graf im Harzgau

    Notizen:

    Liutger-Lothar von Walbeck Graf im Harzgau
    um 995- 1033 gefallen
    Jüngerer Sohn des Grafen Lothar III. von Walbeck und der Godila von Rothenburg, Tochter von Graf Werner I.

    Identisch mit Liutger-Lothar oder Liudger Graf im Harzgau ??

    Thiele Andreas: Tafel 219, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    LIUTGER-LOTHAR
    + 1033 gefallen

    Graf im Harzgau und Balsamgau, zu Drübeck
    Führt zeitweise auch den Titel Markgraf; ob er der Lothar ist, der als Stammvater des Hauses SUPPLINBURG bekannt ist, bleibt sehr unsicher; ist möglich




    oo N.N.

    Kinder:

    - Siegfried II. - um 1087
    - Bernhard ? - um 1069


    Literatur:
    Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 219 -

    Gestorben:
    gefallen


  6. 19.  von Walbeck, Heinrich Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Siegfried4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren in 973; gestorben in 1002.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Graf von Walbeck

    Notizen:

    Heinrich
    Graf von Walbeck
    973-25.11.1002/nach 1014
    Ältester Sohn des Grafen Siegfried von Walbeck und der Kunigunde von Stade, Tochter von Graf Heinrich I. der Kahle

    Brandenburg Erich: Tafel 3 Seite 7, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    IX. 34. HEINRICH, Graf von Walbeck
    * ..., + nach 1014
    Anmerkungen: Seite 130
    IX. 34. Heinrich
    Thietmar 4, 26; zuletzt 1014 ib. 7,6, siehe Hirsch 1, 324

    Thiele Andreas: Tafel 219, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    HEINRICH + 1002 gefallen
    Gegner des Onkels

    Schölkopf, Ruth: "Die sächsischen Grafen 919-1024"

    Heinrich übernahm den Magdeburger Annalen zufolge die Grafschaft seines Vaters, die vermutlich im Nordthüringgau lag. 998 unterstützte er zusammen mit seinem Bruder Friedrich den Vetter Werner bei der Entführung Liutgards von Meißen aus dem Stift in Quedlinburg nach Walbeck. 1004 beteiligte er sich am Feldzug HEINRICHS II. nach Böhmen. Am zweiten abenteuerlichen Unternehmen seines Vetters Werner nahm er nicht teil, denn er wurde 1014 beauftragt, das Strafverfahren gegen Werner einzuleiten, der sich auf dem Reichstag zu Allstedt verantworten sollte. Auf Bitten seines Bruders Thietmar und mit Einwilligung seines Bruders Friedrich vermachte er sein Gut zu Thundersleben der Merseburger Kirche.

    Thietmar von Merseburg: Seite 156,258,360, "Chronik"

    998
    Nun fand in Derenburg [998] ein Landtag der Äbtissin Mathilde [von Quedlinburg. 997 während OTTOS III. Romzug Regentin (matricia). E.E. Stengel, Die Grabschrift der ersten Äbtissin von Quedlinburg. Dt. Archiv 3 (1939).] mit allen Großen statt. Währenddessen erstieg Werner mit meinen Brüdern Heinrich, Friedrich [Heinrich, Graf von Walbeck; Friedrich, später Burggraf von Magdeburg] und anderen trefflichen Rittern die Burg - ich glaube, nicht auf Rat seines Vaters, sondern aus Liebe zu dem Mädchen und aus Furcht vor offenkundigem Schimpf -, entführte seine Braut trotz ihres Widerstrebens und Klagens gewaltsam und erreichte mit den Seinen froh und wohlbehalten Walbeck.
    1004
    Mein Bruder, Graf Heinrich, dessen Vasall er war, mußte die Leiche Hemuzos mit Geld lösen und brachte ihn heim.
    1014
    Zur Durchführung dieses Beschlusses wurde gleich mein Bruder, Graf Heinrich, abgesandt und die Aufforderung erlassen, man solle sich zu Allstedt zur öffentlichen Verhandlung einfinden. Er war schon unterwegs, als die Grafen zurückkehrten und dem Caesar das Geschehene meldeten.

    Hirsch, Siegfried: Band 1 Seite 294,324, "Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II."

    1004
    Später, aber noch während Thietmars Regierung, verlieh Graf Heinrich, dessen Bruder, mit Bestimmung des anderen Bruders Friedrich (Burggrafen von Magdeburg) ein Gut Tundersleben der Kirche.
    Unter unsäglichen Schwierigkeiten, welche die Schlechtigkeit der Wege veranlaßte, gelangte man wahrscheinlich schon zu Ende des September vor Budissin (Bautzen) an. Die Stadt hatte polnische Besatzung und mußte belagert werden. Hemuza, ein tapferer Vasall des Grafen Heinrich von Walbeck, hatte die Feinde bis unter die Mauer verfolgt; da zerschmetterte ihm ein Mühlstein das durch den Helm verwahrte Haupt; die barbarischen Feinde zogen den Leichnam höhnend in die Stadt; aber der Lehnsherr des Gefallenen löste ihn aus und brachte ihn in die Heimat zurück [Das: Hemuko laic. et occius zum 24. April des Necrol. Luneb. (Wedekind, Noten III, 30) bezieht sich nicht auf ihn. - Ist jener Hemuzo derselbde, den wir 981 beim Erzbischof Athalbert finden (Thietm. III, 8)?].

    Literatur:
    Annalen von Magdeburg ad a. 968 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 38,51 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 3 Seite 7 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II., Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 Band 1 Seite 294,324 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 219 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 156,258,292,360 -

    Gestorben:
    25.11.1002 ? nach 1014 ?


  7. 20.  von Walbeck, Friedrich Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Siegfried4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren in 974; gestorben nach 1012.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Magdeburg [39104],Magdeburg,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Burggraf von Magdeburg
    • Titel/Amt/Status: Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Graf von Walbeck

    Notizen:

    Friedrich
    Graf von Walbeck
    Burggraf von Magdeburg
    974- nach 1012
    2. Sohn des Grafen Siegfried von Walbeck und der Kunigunde von Stade, Tochter von Graf Heinrich I. der Kahle

    Brandenburg Erich: Tafel 3 Seite 7, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    IX. 33. FRIEDRICH, Burggraf von Magdeburg
    * ..., + nach 1012
    Gemahlin:
    TIETBERGA

    Anmerkungen: Seite 130
    IX. 33. Friedrich

    Ann. Saxo 998, S. S. 6, 643. Er muß nach Thietmar 1,7 noch 1012 gelebt haben.

    Gemahlin:
    Tietberga, Ann. Saxo 1049, S. S. 6, 688;
    sie war danach wiedervermählt mit einem hessischen Edlen, siehe Hirsch 1, 294.

    Thiele Andreas: Tafel 219, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    FRIEDRICH + nach 1012

    Graf von Walbeck, Burggraf von Magdeburg
    Mitmörder Dedis I. von Merseburg, daher abgesetzt zusammen mit seinem Cousin

    Schölkopf, Ruth: "Die sächsischen Grafen 919-1024"

    Friedrich unterstützte seinen Vetter Werner bei dessen Unternehmungen und wurde wegen seiner Beteiligung an der Ermordung Dedis I. von Wettin mit dem Cousin abgesetzt.

    Hirsch, Siegfried: Band 1 Seite 294, "Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II."

    1004
    Später, aber noch während Thietmars Regierung, verlieh Graf Heinrich, dessen Bruder, mit Bestimmung des anderen Bruders Friedrich (Burggrafen von Magdeburg) ein Gut Tundersleben der Kirche.

    oo 1. Thietberga
    (2. oo hessischer Edler unbekannten Namens)

    Kinder:
    1. Ehe
    - Konrad Burggraf von Magdeburg
    2. Ehe
    - Meinfried Burggraf von Magdeburg - 1080

    Literatur:
    Annalen von Magdeburg ad a. 968 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 38,51,67 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 3 Seite 7 - Brüsch, Tania: Die Brunonen, ihre Grafschaften und die sächsische Geschichte. Herrschaftsbildung und Adelsbewußtsein im 11. Jahrhundert. Matthiesen Verlag Husum 2000 Seite 182 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II., Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 Band 1 Seite 294 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 18,156,158,292,298 -


  8. 21.  von Merseburg, Thietmarvon Merseburg, Thietmar Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Siegfried4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren am 25 Jul 975 in Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; gestorben am 1 Dez 1018 in Merseburg [06217],Saalekreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland; wurde beigesetzt in Merseburg [06217],Saalekreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Chronist
    • Titel/Amt/Status: Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Propst von Walbeck
    • Titel/Amt/Status: 1009-1018, Merseburg [06217],Saalekreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Bischof von Merseburg

    Notizen:

    Thietmar von Walbeck
    Bischof von Merseburg (1009-1018)
    25.7.975 Walbeck a.d. Aller - 1.12.1018 Merseburg Begraben: Merseburg Dom
    3. Sohn des Grafen Siegfried von Walbeck und der Kunigunde von Stade, Tochter von Graf Heinrich I. der Kahle

    Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 694

    Thietmar, Bischof von Merseburg seit 1009 und Geschichtsschreiber
    * 25. Juli 975, + 1. Dezember 1018 Begraben: Merseburg

    [1] LEBEN

    Thietmar entstammte der Familie der Grafen von Walbeck als dritter Sohn Graf Siegfrieds (+ 991) und seiner Gemahlin Kunigunde. Er war verwandt mit STADER Grafen, den BILLUNGERN, den EKKEHARDINERN, verfügte aber auch außerhalb Sachsen über einflußreiche Verwandte wie die KONRADINER oder die Markgrafen von Schweinfurt. Das Wissen um seine Herkunft und hochadlige Verwandtschaft hat sich in Thietmars Chronik vielfach niedergeschlagen. Seine erste Erziehung erhielt Thietmar, der für die geistliche Laufbahn vorgesehen wurden bei seiner Großtante Emnild im ottonischen Familienstift Quedlinburg. Im Jahre 990 wurde er ins Magdeburger Domstift aufgenommen; aus diesem Anlaß stiftete sein Vater den Magdeburger Kanonikern ein zweitägiges convivium. Der Verbundenheit gegenüber Magdeburg gab er in seiner Chronik später vielfach Ausdruck, nicht zuletzt durch zahlreiche Memorien verstorbener confratres. Durch die Vermittlung des Magdeburger Erzbischof Tagino bei HEINRICH II. erreichte Thietmar 1009 die Promotion auf den Merseburger Bischofssitz, obgleich er kein Mitglied der königlichen Hofkapelle gewesen war. Thietmars Wirken als Bischof war geprägt von den Problemen um die Wiederherstellung des Bistums Merseburg, dem nach seiner Meinung weiterhin Besitzungen vorenthalten wurden, sowie von überaus häufigen Aufenthalten des Königshofes in Merseburg. Thietmar gehörte zu den Sachsen, die HEINRICH II. gegen Boleslaw Chrobry nachdrücklich unterstützten, von Vorbehalten wegen seines Bündnisses mit den Lutizen abgesehen.

    [2] WERK

    Thietmars Chronik stellt als historische Quelle wohl einen Glücksfall dar, ist als literarische Leistung aber alles andere als unumstritten. Geschrieben für die Nachfolger im Bischofsamt, bietet sie einmal eine detaillierte und parteiische Geschichte der Einrichtung, Aufhebung und Wiedererrichtung des Bistums Merseburg. In dieser Hinsicht ist sie pragmatische Geschichtsschreibung, die Argumente gegen zukünftige Angriffe auf Status und Besitz des Merseburgs bereitstellt. Zugleich ist sie aber auch Zeugnis für Thietmars Geschichtsauffassung, die das Geschehen um die Einrichtung und Aufhebung eines Bistums als Einwirken Gottes begreift, so etwa die Niederlage von Cotrone (982, Capo Colonne) und den Slavenaufstand (983) als Folgen der "Sünde" der Zerstörung des Bistums Merseburg (981). Für die Reichsgeschichte seit den 80-er Jahren des 10. Jh. liefert die Chronik wertvolle Informationen, für die Zeit HEINRICHS II. gewinnt sie geradezu den Charakter einer Leitüberlieferung. Trotz einer deutlichen Affinität namentlich zur Politik HEINRICHS II. bewahrt Thietmar sich genügend Unabhängigkeit, um auch andere Meinungen zu Wort kommen zu lassen. Dies ist nicht zuletzt dadurch begründet, dass seine Urteile seiner Amtsstellung, seiner adligen Herkunft und seinen religiösen Auffassungen verpflichtet sind. Kaum ein Geschichtsschreiber seiner Zeit läßt unmittelbaren Einblick in die Gedankenwelt und Mentalität eines hochadligen Klerikers zu als dieser sächsische Grafensohn, der nach eigener Aussage klein, unansehnlich und im Gesicht entstellt war. Zwar ist seine Religiösität geprägt von Angst vor Strafe und Verdammnis, vom Glauben an Vorzeichen, Visionen und Erscheinungen, doch ist auffällig, wie durchgehend er religiösen und kanonischen Verhaltensmustern Priorität zubilligt, auch und gerade wenn sie mit adligen oder politischen Vostellungshorizonten in Konflikt geraten. Immer wieder unterbricht er seinen Erzählfluß, um seine Verpflichtung zum Gedenken an verstorbene Verwandte, Freunde oder confratres auch in der Geschichtsschreibung zu erfüllen. Die Angst um sein Seelenheil ist allgegenwärtig und wird nur durch die Gewißheit gemildert, durch fromme Werke Sünden ausgleichen zu können, indem er anderen Gebetshilfe leistet. Zahlreiche exempla dieser Thematik lassen erkennen, wie Thietmar seine diesbezügliche Seelsorge betrieben haben wird. Erhalten hat sich der Codex, dem Thietmar seine Verpflichtungen zum Gebetsgedenken anvertraute. Zur Teigiturinitiale trug er wohl eigenhändig eine Gebetsbitte für sich ein: "Sacerdos Dei, reminiscere Thietmari fratris tui peccatoris et indigni". In das Necrolog dieses Codex ließ Thietmar auch mehrere 100 Namen einschreiben, die wohl HEINRICH II. aus Quedlinburg nach Merseburg transferieren ließ.

    Editionen:
    Die Chronik des Bf.s Th. v. M. und ihre Korveier Überarbeitung, hg. R. Holtzmann (MGH SRG NS 9, 1955) - Faks.-Ausg.: Die Dresdner Hs. der Chronik des Bf.s Th. v. M., hg. L. Schmidt, 1905 - Die Totenbücher v. Merseburg, Magdeburg und Lüneburg, hg. G. Althoff-J. Wollasch (MGH LM NS 2, 1983).

    Literatur:
    R. Holtzmann, Über die Chronik Th.s v. M., NA 50, 1935, 159-209 - H. Lippelt, Th. v. M. (Mitteldt. Forsch.en 772, 1973) - G. Althoff, Adels- und Kgs.familien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung (Münstersche MA-Schrr. 47, 1984) - E. Karpf, Von Widukinds Sachsengesch. bis zu Th.s Chronicon (Sett. cent. it. 32, Bd. 2, 1986), 547-580 - K. Görich, Otto III. Romanus Saxonicus et Italicus, 1993, 62-86 - H. Hoffmann, Mönchskg. und rex idiota. Studien zur Kirchenpolitik Heinrichs II. und Konrads II. (MGH Studien und Texte 8, 1993), 151-176 - Herrschaftsrepräsentation im otton. Sachsen, hg. G. Althoff-E. Schubert (VuF [im Dr.]) [Beitr. von G. Althoff, E.-D. Hehl].

    Brandenburg Erich: Tafel 3 Seite 7, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    IX. 35. THIETMAR, Propsst in Walbeck 1002, Bischof von Merseburg 1009
    * 975 25. VII., + 1018 1. XII.

    Anmerkungen: Seite 130
    IX. 35. Thietmar
    siehe F. Kurze, Einleit. z. s. Ausgabe Thietmars S. IX.

    Althoff Gerd: Seite 336, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    B 174 Lü:
    1.12. Tithmarus eps + 1018 Merseburg
    Me: 1.12. Thietmarius Merseburg(ensis) eps
    Me: 24.4. ordinatio Thietmaari praesulis

    Thietmar war als Angehöriger des WALBECKER Grafenhauses wie seine ebenfalls ins Lüneburger Necrolog eingetragenen Brüder Siegfried von Münster (B 171) und Brun von Verden (B 104) mit den BILLUNGERN verwandt; vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 81; Lippelt, Thietmar von Merseburg, S. 48.
    Im Zusammenhang der Ostpolitik erwies sich Thietmar als entschiedener Anhänger HEINRICHS II. und als Gegner der sächsischen Opposition gegen die Polenkriege, der auch die BILLUNGER angehörten; s. oben S. 105 ff.
    Beide Einträge ins Merseburger Necrolog gehören nicht der Ergänzungsschicht an.
    Wellmer, Persönliches Memento, S. 61 ff. hat das gesamte Necrolog als ein Zeugnis des persönlichen Gedenkens des Merseburger Bischofs interpretiert. Diese Interpretation ist jedoch nur für die Einträge zu halten, die nicht zur Ergänzungsschicht gehören: s. dazu oben S. 228 ff.
    Zur Rolle Thietmars bei der Übertragung der ottonischen Gedenktradition von Quedlinburg nach Merseburg, s. oben S. 193.
    Zu Thietmars Werdegang und zu seiner historiographischen und politischen Bedeutung vgl. Lippelt, Thietmar von Merseburg, mit der älteren Literatur sowie neuerdings Goez, Gestalten des Hochmittelalters, S. 70 ff.

    Thiele Andreas: Tafel 219, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    THIETMAR "VON MERSEBURG"
    * 975, + 1018

    1002 Probst von Walbeck, steht mit den Brüdern jahrelang gegen den Onkel, der ihnen das erbe vorenthält; 1009 Bischof von Merseburg, muß für das wiedererrichtete Bistum mit seinem Vermögen bürgen und steht besonders gegen die Erzbischöfe von Magdeburg und die Bischöfe von Naumburg, aus deren Bistümern Merseburg wieder herausgenommen wurde; wichtige Stütze Kaiser HEINRICHS II. in den Kriegen gegen Polen; bedeutender Gelehrter und berühmter und wichtigster Chronist der gesamten OTTONEN-Zeit, ist mit großer Detailfülle unersetzlich.

    Thietmar wurde in den Domstiften von Quedlinburg und Magdeburg erzogen und dort mit Brun von Querfurt bekannt. 1002 in Allstedt zum Priester geweiht, wurde er Probst zu Walbeck und erhielt am 20.4.1009 von König HEINRICH II. das 981 aufgegebene, 1004 wiederhergestellte Bistum Merseburg. Er mußte für das wieder errichtete Bistum mit seinem Vermögen bürgen und stand besonders gegen die Erzbischöfe von Magdeburg und Bischöfe von Naumburg, aus deren Bistümern Merseburg wieder herausgenommen wurde. Er war eine wichtige Stütze Kaiser HEINRICHS II. in den Kriegen gegen Polen. In seiner zwischen 1012 und 1018 verfaßten Chronik behandelte Thietmar die Zeit von HEINRICH I. bis 1018 vor allem auf Grund eigener Erlebnisse sowie der mündlichen Tradition, wobei ihm die weitreichenden Verbindungen seiner Familie nützten, und der schriftlichen Überlieferung. Thietmar, der die slawische Sprache verstand und als Haupt eines auch slawische Gebiete umfassenden Bistums vielfachen Kontakt mit Slawen hatte, schilderte mehrfach Bräuche und die Bekämpfung namentlich der Elbslawen durch deutsche Feudalherren. Die mit Stolz auf das sächsische Herrscherhaus geschriebene Chronik, deren Inhalt im wesentlichen als gesichert gilt und besonders für die Zeit OTTOS III. und HEINRICHS II. ergiebig ist, befruchtete die nachfolgende mittelalterliche Geschichtsschreibung in Sachsen in hohem Maße.

    Finckenstein Fink von: Seite 123-125, "Bischof und Reich"

    Die Vorgänge um die Erhebung von Wigberts Nachfolger kennen wir aus dessen eigenem Bericht. Danach haben, als der Tod Wigberts absehbar wurde, Beratungen wegen dessen Nachfolge zwischen HEINRICH II. und Erzbischof Tagino von Magdeburg stattgefunden. Taginos Vorschlag, Thietmar zu ernennen, fand zunächst die Zustimmung des Königs. Als Wigbert dann aber drei Monate nach dieser Besprechung starb, hatte HEINRICH II. die Absicht, Ethelgero cuidam bene merito das Bistum zu übertragen. Leider verlautet über diesen Gegenkandidaten in den Quellen sonst nichts, so dass eine Beurteilung der Gründe für diese Meinungsänderung des Königs, die Thietmarinstinctu quorundam zuschreibt, nicht möglich ist. Auf die energische Intervention Taginos hin entschied sich der König dann schließlich doch für Thietmar und beschied diesen zu sich nach Augsburg. Dort hat sich der Kandidat zunächst auf Befragung hin grundsätzlich mit einer "Unterstützung der Merseburger Kirche aus seinem Erbgut" einverstanden erklären müssen. Erst dann erfolgte, am 19. April 1009, in Gegenwart des Königs seine Wahl und Investitur, nach welcher er wenige Tage später, am 24. April, in Neuburg an der Donau von Erzbischof Tagino unter Assistenz von vier weiteren Bischöfen geweiht wurde.
    Thietmar (1009-1018), Sohn des Grafen Siegfried von Walbeck und der Kunigunde aus dem Hause der Grafen von Stade, gehörte abstammungsmäßig der höchsten Adelsschicht des Reiches an, deren "mehrstämmige" verwandtschaftliche Beziehungen in ihrer Bedeutung für das Zusammenwachsen des Reiches am Beispiel Thietmars schon behandelt worden sind. Dem Rang von Thietmars eigener Familie entsprach es dann auch, dass außer ihm noch zwei seiner Brüder Bischöfe wurden, Siegfried von Münster und Brun von Verden. Einer seiner Vettern wurde königlicher Kapellan und italienischer Kanzler HEINRICHS II.
    Am 25. Juli 975 geboren und von Bischof Hildeward von Hildesheim getauft, der ihn später auch firmte, erhielt Thietmar seine Ausbildung zunächst in Quedlinburg, den, seit 990, im Magdeburger Domstift, wo Brun von Querfurt, der spätere Preußenmissionar und Bischof sein Mitschüler wurde, der ihm auch verwandtschaftlich verbunden war. Im Jahre 1002 erwarb er mit Zustimmung aller Miterben die Propstei des Familienstiftes Walbeck, an dem er seit dem Tode seines Vaters erblich beteiligt war. Seine Priesterweihe erhielt Thietmar 1004 in Allstedt durch Erzbischof Tagino in Gegenwart HEINRICHS II., der dem Geweihten eine wertvolle Kasel schenkte. Hier werden schon die Beziehungen zu Tagino sichtbar, die dann 1009 bei Thietmars Promotion eine Rolle gespielt haben. Da in Thietmars eigenem Bericht von nahen persönlichen Beziehungen zu HEINRICH II. nirgends die Rede ist, wäre seine Erhebung allein dem Einfluß Taginos beim König zuzuschreiben. Diese Feststellung ist indessen bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass der Erzbischof den von ihm geförderten Thietmar gegen einen anderen Kandidaten durchsetzte, der dem König mindestens zeitweise geeigneter erschienen sein muß, obwohl Thietmar niemals Mitglied der Hofkapelle war und auch den von HEINRICH II. geförderten kirchlichen Reformkreisen ferngestanden hat. So ist die Ernennung Thietmars angesichts der Bedeutung, die Merseburg als Stützpunkt der Ostpolitik des Königs hatte - HEINRICH II. hat 26 Mal dort geweilt - gewiß ein erstaunliches Faktum.
    Folgt man Thietmars eigener Darstellung, so habe er die Ostpolitik seines Königs, an der er als Bischof von Merseburg natürlich auch aktiv teilzunehmen hatte, kritisch gegenüber gestanden. Das Maß seines Einflußes auf den König wird man daraus allein doch nicht folgern dürfen. Fünfzehn Aufenthalte des Königs in Merseburg während Thietmars Amtszeit, während eines solchen fand sogar 1013 eine Festkrönung HEINRICHS II. anläßlich der Huldigung durch Herzog Boleslaw von Polen statt, aber auch die gelegentliche Anwesenheit der Königin in Merseburg in Vertretung ihres Gemahls und Besuche des Kanzlers Gunther, dazu sechs nachweisbare Zusammenkünfte Thietmars mit dem König außerhalb Merseburgs, sprechen für einen engen Kontakt des Bischofs zum Hof, der sich für ThietmarsBistum auch in Landschenkungen und in Stiftungen von wertvollem Meßgerät für die Kirchen des Bistums auszahlte. Letzteres werden wir als sichtbares Zeichen seines Ansehens am Hofe werten dürfen. Mindestens also hat sein Rat beim König Gewicht gehabt. Obwohl häufig auf Reisen ist Thietmarselten außerhalb Sachsens anzutreffen, sicher nur auf der Synode im Mai 1012 in Bamberg und vielleicht auch auf einer solchen im November desselben Jahres in Koblenz. Gleichwohl zeigt sich der Bischof über alle kirchenpolitischen Vorgänge wohl informiert. Dabei hat er sich, bei aller Hochschätzung seines Königs, in kirchlichen Fragen seinen eigenen konservativen Standpunkt bewahrt: etwa in der Ablehnung der von HEINRICH II. geförderten Klosterreform und dem energischen Eintreten auch gegen den König für das Privileg der freien Bischofswahl anläßlich der Wahlen in Magdeburg 1012.
    Seine Aufgabe als Bischof von Merseburg hat er vor allem in der Wiederherstellung der Diözese in ihrem einstigen Umfang vor der Suppression und in deren innerem, besonders wirtschaftlichen Ausbau gesehen. Viermal begegnet der Bischof in Königsurkunden als Petent für sein Bistum, nur in einer Urkunde interveniert er in fremder Sache. Doch wird man dieser Intervention für Meinwerk von Paderborn nicht allzu große Bedeutung beimessen dürfen, da sie in Magdeburg gemeinsam mit 12 weiteren Bischöfen erfolgte. Fragen der Politik und die Verwaltung seines Bistums sind ihm wichtiger gewesen als sein geistlich missionarischer Aufgabenkreis, dem er in seiner Chronik nur wenig Raum gegeben hat. Er starb am 1. Dezember 1018 und wurde im Merseburger Dom, dessen Bau er 1015 noch in Auftrag gegeben hatte, beigesetzt.

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 112,115,143, 145,148,154,166,187,193,195,228,239,244,336 B 174 - Annalen von Magdeburg ad a. 968 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 38,51 - Finckenstein, Albrecht Graf Finck von: Bischof und Reich. Untersuchungen zum Integrationsprozeß des ottonisch-frühsalischen Reiches (919-1056), Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1989 Seite 123-125 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 9,11,14,17,21,46,50,95,171, 179,200,211,223,233,239,259,263, 270 - Goez, Werner: Lebensbilder aus dem Mittelalter. Die Zeit der Ottonen Salier und Staufer. Primus Verlag Darmstadt 1998, Seite 106-120 - Görich Knut: Otto III. Romanus Saxonicus et Italicus, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 62-86 - Lippelt, Helmut: Thietmar von Merseburg, Böhlau Verlag Köln 1973 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II. 1. und 2. Band, Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan: Otto III. Heinrich II. Eine Wende? Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 -

    Allgemeine Deutsche Biographie - Thietmar.

    Thietmar, von 1009—1018 Bischof von Merseburg, hat uns eine sehr werthvolle Chronik hinterlassen. Geboren am 25. Juli 975 stammte er aus sehr vornehmer Familie der Grafen von Walbeck und von mütterlicher Seite der Grafen von Stade, verwandt mit den angesehensten Fürstenhäusern und selbst mit den Ottonen. Er war aber unansehnlich von Gestalt und wurde als Kind durch einen Bruch des Nasenknorpels entstellt. Eine weitere Entstellung durch eine auf der linken Seite des Gesichts ausgebrochene Fistel mag erst später eingetreten sein, aber schon als Kind scheint er als ungeeignet zum Kriegsmann betrachtet zu sein und wurde zum geistlichen Stande bestimmt. Den ersten Unterricht genoß er von seiner Muhme Emnilde im Stift Quedlinburg, dann wurde er 988 Ricdag, dem Abt des Johannesstifts in Magdeburg anvertraut. Ihm hier eine Stelle zu verschaffen gelang aber nicht, doch wurde er am 1. November|991 in die Brüderschaft des Domcapitels zu Magdeburg aufgenommen. Endlich gelang es ihm 1002 durch Abtretung eines Landgutes an seinen Oheim die Propstei des von seinem Großvater gestifteten Klosters Walbeck an der Aller zu erhalten. Dagegen lehnte er die Zusage, aus seinem Vermögen das Stiftsgut von Merseburg zu vermehren, ab, und erhielt 1009 die bischöfliche Würde ohne Bedingung. Sich selbst und seinem Charakter gibt er in seiner Chronik ein sehr schlechtes Zeugniß, aber eben die Demuth dieses Bekenntnisses läßt vermuthen, daß er, wenn auch nicht frei von Schwächen, doch von redlichem Streben beseelt war, und zu diesem Schlusse führt auch die in seiner Chronik überall hervortretende Gesinnung. Leider fehlt es ganz an Aeußerungen von Zeitgenossen über ihn. Er starb am 1. December 1018.

    Von den politischen Begebenheiten wurde er vielfach unmittelbar berührt; schon 994 sollte er den noch einmal wieder siegreich vordringenden Normannen als Geisel übergeben werden, und später waren es die Verhältnisse zu den wendischen und polnischen Nachbarn, welche ihn und seine Verwandten oft gefährdeten; er selbst mußte mit seinen Lehnsmannen den Kaiser in den Krieg begleiten. Schon 1004 ist er von Heinrich II. bei seiner Priesterweihe beschenkt worden, und seitdem war er häufig am Hofe und empfing auch den Kaiser als Wirth in Merseburg, so daß es ihm nicht an Gelegenheit fehlte, auch von entfernteren Vorgängen Kunde zu erhalten.

    Das Bisthum Merseburg war durch Giseler's Ehrgeiz zerstört und erst 1004 wieder hergestellt worden; diese Vorgänge waren es zunächst, welche Th. veranlaßten, im J. 1012 sein Geschichtswerk zu beginnen. Allein bald erweiterte sich sein Gesichtskreis, er schrieb eine Reichsgeschichte von Heinrich I. an, und verwandte dazu als der erste gelehrte Geschichtschreiber das Werk Widukind's, dann auch die später ihm bekannt gewordenen Quedlinburger und wohl auch Halberstädter Jahrbücher, auch nekrologische und andere Nachrichten nebst mündlichen Berichten. Zugleich verzeichnete er bis nahe an seinen Tod die Begebenheiten seiner Zeit, wie sie ihm zu Ohren kamen oder er sie selbst mit durchlebte. Für Otto III. und Heinrich II., den er sehr verehrte, ist er unsere wichtigste Quelle. Im Vordergrunde steht natürlich, was ihn und sein Bisthum am nächsten berührte, vorzüglich die Kriege mit Wenden und Polen, aber ausgeschlossen ist nichts. Er berichtet von sich selbst und seiner Sippschaft, von Träumen und Wundern, von dem erbaulichen Ende frommer Personen. Die Darstellung einheitlich zu gestalten vermochte er nicht, nur im allgemeinen tritt die wehmüthige Erinnerung an die Glanzzeit Heinrich's I. und Otto's I. lebhaft hervor, und der Kummer über die arge Verschlechterung der Zeiten, den Verfall des Reichs und die Verwilderung der Sitten. Seine Wahrheitsliebe ist unbezweifelt, und gerade durch die Fülle einzelner, an sich unbedeutender Mittheilungen gewährt er, wie früher Gregor von Tours, einen unschätzbaren Spiegel seiner Zeit. Lebhafte Vaterlandsliebe und uneigennützige redliche Gesinnung sind unverkennbare Vorzüge seines Werkes; die Ausdrucksweise ist ziemlich unbeholfen.

    Sein uns, wenn auch nicht vollständig, erhaltenes Autograph zeigt noch deutlich die Art, wie er gearbeitet hat, mit der Zeitgeschichte beginnend, dann rückgreifend auf die Anfänge, und unaufhörlich bessernd und nachtragend; in sorgfältigster Weise hat auf Durchforschung derselben Fr. Kurze seine Ausgabe begründet, neben welcher die früher beste von Lappenberg veraltet ist.

    Literatur
    Thietmari Chronicon ed. Fr. Kurze. Hann. 1889. — Uebers. Geschichtschr. d. deut. Vorzeit XI, 1, 2. A. 1879 von Strebitzki; mit Verbesserungen und neuem Vorwort von Wattenbach 1892. — Wattenbach, D. Geschichtsqu. (6. A.)|I, 355—360. — W. Gundlach, Heldenlieder der deutschen Kaiserzeit I (1894), 114—156, mit versch. Einwendungen gegen Annahmen von Kurze.



    Sächsische Biografie Thietmar (Dietmar, Dithmar) von Walbeck

    Bischof von Merseburg, Propst von Walbeck, Chronist
    * 25.7.[975/76] Walbeck bei Oebisfelde-Weferlingen
    † 1.12.1018 Merseburg (?) Merseburg, Dom

    Vater: Siegfried, Graf von Walbeck († 991)
    Mutter: Kunigunde, geb. Gräfin von Stade († 997)
    Geschwister: Willigis, Propst des Klosters Walbeck (Halbbruder); Heinrich, Graf von Walbeck; Friedrich, Burggraf von Magdeburg; Siegfried († 1032), Abt des Klosters Berge bei Magdeburg, Bischof von Münster; Brun († 1049), Abt des Klosters in Nienburg und des Klosters Berge bei Magdeburg, Bischof von Verden; Oda, Gräfin von Falkenburg

    Thietmar war ein bedeutender Merseburger Bischof, der stets bemüht war, das ihm anvertraute Bistum bestmöglich auszustatten und zu sichern. Dies war umso wichtiger, da das Bistum zwar zusammen mit dem Erzbistum Magdeburg und den Bistümern Meißen und Zeitz 968 auf Betreiben Ottos I. gegründet, aber bereits 981 unter dessen Sohn Otto II. aufgehoben und erst 1004 wiedergegründet worden war. Bekannt ist T. heute vorwiegend dank seiner schriftlichen Hinterlassenschaft. Seine Chronik, mit der er 1012 begonnen hatte, ist neben Widukinds „Sachsengeschichte“ (bis 973) eine der wichtigsten Geschichtsquellen für die Zeit der Ottonen. – T. stand zu vielen Adelsfamilien seiner Zeit (z.B. den Ekkehardinern, den Billungern, den Liudolfingern und den Konradinern) in verwandtschaftlichen Beziehungen, wobei er sich sogar auf die Karolinger hätte zurückführen können - was er allerdings nirgends erwähnt. Die Forschung hatte in neuerer Zeit aufgrund der Angaben in seiner Chronik 975 als sein Geburtsjahr angegeben. Dem widerspricht inzwischen Carsten Hess mit überzeugenden Argumenten und favorisiert stattdessen 976. Taufe und Firmung empfing T. von Bischof Hildeward von Halberstadt. Nach dem Wunsch seiner Eltern sollte T. eine geistliche Laufbahn einschlagen. Von seiner Großtante Emnilde erhielt er im Quedlinburger Nonnenkloster die Erstausbildung und wurde 987 ins Kloster Berge bei Magdeburg geschickt. Wegen der besseren Aussicht auf eine Pfründe vertraute sein Vater ihn schließlich am 1.11.990 der Magdeburger Dombruderschaft an. Im Sommer 994 gerieten drei Onkel mütterlicherseits - Heinrich, Udo und Siegfried - in die Gefangenschaft von Seeräubern. Da Siegfried keinen eigenen Sohn als Geisel stellen konnte, bat er seine Schwester Kunigunde, ihm einen Neffen zu schicken. Nachdem Abt Rikdag vom Kloster Berge die Auslieferung von T.s Bruder Siegfried, der dort Mönch war, verhinderte, wurde T. von dem Magdeburger Domschulleiter Ekkehard freigestellt. Seinem Onkel gelang allerdings die Flucht und so konnte T. nach Magdeburg zurückkehren, während die anderen Geiseln von den Seeräubern umgebracht wurden. – In seiner Chronik klagt sich T. an, dass er am 7.5.1002 durch Simonie (Ämterkauf im geistlichen Bereich) Propst des von seinem Großvater Liuthar gestifteten Familienstifts in Walbeck geworden war, da er nach dem Tod seiner Mutter seinen Onkel Liuthar, dem das Recht der Verleihung der Propstei oblag, mit Gebiet entschädigen musste. Als T.s Schwägerin gestorben war, gab er den eindringlichen Bitten seines Bruders (Heinrich?) nach und bestattete sie in Walbeck, obwohl an der entsprechenden Stelle bereits der einstige Abt Willigis sein Grab hatte. In dieser Grabschädigung sah T. die Ursache einer späteren Erkrankung, weshalb er 1003 nach Köln pilgerte. Am 21.12.1004 nahm Erzbischof Tagino von Magdeburg in Allstedt T.s Priesterweihe vor. König Heinrich II. war zugegen und schenkte T. anlässlich dieses Ereignisses eine Kasel. Als Bischof Wigbert von Merseburg im Sterben lag, empfahl Erzbischof Tagino dem König an Weihnachten 1008 T. als dessen Nachfolger. Da Heinrich II. sich diesem Vorschlag anschloss, wurde T. über die Entscheidung von seinem Cousin Dietrich, der zu der Zeit wahrscheinlich Kaplan Taginos war, unterrichtet. Nach Wigberts Tod am 22./24.3.1009 hatte T., der sich zu dieser Zeit auf seinem Hof in Rottmersleben aufhielt, in Augsburg zu erscheinen. Am 24.4. wurde er durch den Magdeburger Erzbischof in Assistenz von Bischof Hildeward von Zeitz und vier weiteren Bischöfen in Neuburg/Donau gesalbt, ohne dass er vor seinem Episkopat der königlichen Hofkapelle angehört hatte. Von Heinrich II. nach Merseburg geschickt, erfolgte dort am 21.5. T.s Inthronisation durch Bischof Erich von Havelberg. Anschließend reiste er über Magdeburg nach Walbeck und übergab die Propstei seinem Halbbruder Willigis. Später nahm T. noch in Walbeck Beerdigungen von Verwandten vor - z.B. 1012 die der Markgräfin Liudgard und zwei Jahre später ihres Gemahls Markgraf Werner. – Als Bischof von Merseburg war T. bemüht, den Fortbestand des erst 1004 wiedererrichteten Bistums zu sichern, wobei er von Heinrich II. unterstützt wurde. Nach dem Tod Taginos am 9.6.1012 verpflichtete T. dessen Nachfolger Erzbischof Walthard zur Unterstützung der Merseburger Kirche und zur Rückerstattung von weiteren Gebieten. Allerdings starb Walthard bereits am 12.8.1012. Obwohl der vom Magdeburger Domkapitel gewählte Dietrich, ein Cousin T.s, die Würde nicht erhielt, versuchte T. stets, Vorteile für Merseburg zu erwirken. Vermutlich 1015 konnte T. von Erzbischof Gero von Magdeburg die Pfarrsprengel von Schkeuditz, Taucha bei Leipzig, Püchen, Wurzen und Raßnitz entgegennehmen, aber noch nicht die ebenfalls erbetenen von Eilenburg, Pouch, Düben, Löbnitz und Zöckeritz. Bezüglich der Rückgabe der bei der Aufhebung 981 verlorenen Gebiete an Merseburg unternahm T. viele Anstrengungen. Er scheute anscheinend auch nicht vor Urkundenfälschungen zurück, wobei es sich in seinen Augen eher um eine Verschriftlichung von geglaubtem Recht handelte. Neben Ländereien erhielt die Merseburger Kirche durch ihn auch weitere Bücher, Reliquien etc. Dies alles soll T. nach eigener Aussage in dem von ihm geschriebenen Martyrologium verzeichnet haben. Einige Geschenke Heinrichs II., von denen es laut T. keine Urkunden gab, listete er auch in seiner Chronik auf. Das wieder an Bedeutung gewinnende Merseburg wurde zu einem wichtigen Stützpunkt Heinrichs II. bei dessen Auseinandersetzungen mit Bolesław Chrobry, wobei T. in seiner Chronik eindeutig Position gegen den Polenherzog bezieht. 1015 erfolgte durch ihn die Grundsteinlegung für einen neuen Dom, dessen Fertigstellung und Weihe durch Bischof Bruno von Merseburg am 1.10.1021 er jedoch nicht mehr erlebte. T.s Grabplatte befindet sich heute noch im Merseburger Dom. Die Inschrift ist dagegen nicht mehr lesbar. Sie soll gelautet haben: „Wer je das Rechte erstrebt / in Wissen, Handeln und Lehre, / den lehrt es das Leben des T.: / sein Fühlen, sein Schreiben, sein Tun“ (Goez, S. 112). – Die meisten Informationen über T. wissen wir aus seiner schriftlichen Hinterlassenschaft. Die seinem Bruder Siegfried gewidmete und an seine Nachfolger im Bischofsamt gerichtete Chronik begann T. 1012 und setzte sie bis kurz vor seinem Tod fort. Neben der Reichsgeschichte unter den liudolfingischen Herrschern war für T. v.a. die wechselvolle Geschichte des Bistums Merseburg von Bedeutung. Gleichzeitig enthält sie viele Informationen über seine Familie sowie über seine Person und sein Leben. Sich selbst beschreibt T. sehr kritisch und geht sowohl auf körperliche wie auf charakterliche Schwächen ein. – Für die frühere Zeit der Ottonen benutzte T. verschiedene schriftliche Quellen, während er die Geschehnisse der späteren Jahre vermehrt aus eigenen Erfahrungen beschrieb, da er sich oft in der Umgebung Heinrichs II. aufhielt. Obwohl T. auch Legenden wiedergab, war er um Glaubwürdigkeit und eine gewisse Objektivität bemüht. Seine Chronik liegt heute in mehreren Handschriften vor. In der Dresdner Handschrift nahm T. selbst noch Notizen und Korrekturen vor. Auch einige Ergänzungen, die nur durch eine Corveyer Überarbeitung des 12. Jahrhunderts, die sich heute in Brüssel befindet, bekannt sind, gehen wahrscheinlich auf T. zurück. – Dass für T. das Totengedenken sehr wichtig war, zeigt sich nicht nur in den entsprechenden Nachrichten seiner Chronik, sondern auch im Merseburger Nekrolog. Denn zu seiner Zeit wurde das liudolfingische Familiengedenken von Quedlinburg nach Merseburg transferiert. In dem mit dem Kalendar zusammengebundenen Sakramentar schrieb wohl T. um die bekannte T(e igitur)-Initiale „Priester Gottes, gedenke deines Mitbruders T., einem Sünder und Unwürdigen“. Bereits vor 1009 (und wahrscheinlich nach 1002, d.h. als Walbecker Propst) hatte er ein aus Distichen bestehendes Gedicht auf die Grablege seiner Eltern und seiner Großmutter Mathilde geschrieben. Das in der Chronik genannte Martyrologium T.s ist nicht erhalten.

    Quellen: Chronica episcoporum ecclesiae Merseburgensis, hrsg. von R. Wilmans (MGH SS 10), Hannover 1852, S. 157-212; Urkundenbuch des Hochstifts Merseburg I, hrsg. von P. Kehr, Halle 1899; Die Totenbücher von Merseburg, Magdeburg und Lüneburg, hrsg. von G. Althoff/J. Wollasch, Hannover 1983.

    Werke: Verse auf die Grablege von T.s Vorfahren in der Stiftskirche zu Walbeck, in: H. Meibom, Walbeckische Chronica, Helmstedt 1619, S. 24f.; Chronicon [Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Mscr.Dresd.R.147; Die Dresdner Handschrift der Chronik des Bischofs T. von Merseburg, mit Unterstützung der Königlich Sächsischen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, der König-Johann-Stiftung und der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica in Faksimile, hrsg. von L. Schmidt, Dresden 1905 (online: http://www.mgh-bibliothek.de/digilib/thietmar.html); Chronicon, hrsg. von R. Holtzmann (MGH SS rer. Germ. N.S. 9), Berlin 1935; Chronik, hrsg. von W. Trillmich, Darmstadt 92011 (Übersetzung)].

    Literatur: F. Kurze, Abfassungszeit und Entstehungsweise der Chronik T.s, in: Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 14/1889, S. 59-86; ders., Bischof T. von Merseburg und seine Chronik (Neujahrsblätter 14), Halle/Saale 1890; L. Schmidt, Zur Geschichte der Dresdner Thietmarhandschrift, in: NASG 16/1895, S. 129-131; R. Holtzmann, Über die Chronik T.s von Merseburg, in: Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 50/1935, S. 159-209; A. Schneider, Studien zu T. von Merseburg, Diss. Halle/Saale 1954; N. Fickermann, T. von Merseburg in der lateinischen Sprachtradition, in: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands 6/1957, S. 21-76; A. Schneider, T. von Merseburg über kirchliche, politische und ständische Fragen seiner Zeit, in: Archiv für Kulturgeschichte 44/1962, S. 34-71; H. Lippelt, T. von Merseburg, Köln/Wien 1973; H. Hoffmann, Mönchskönig und rex idiota, Hannover 1993, S. 151-176; L. E. von Padberg, Geschichtsschreibung und kulturelles Gedächtnis, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte 105/1994, S. 156-173; D. Warner, T. of Merseburg on Rituals of Kingship, in: Viator 26/1995, S. 53-76; M. Brömel, T. von Merseburg, in: Auf den Spuren der Ottonen, Bd. 2, Halle/Saale 2000, S. 131-139; K. Heise/H. Kunde/H. Wittmann (Hg.), Zwischen Kathedrale und Welt, Katalog, Petersberg 2004; D. Fraesdorff, Der barbarische Norden, Berlin 2005; H. Kunde u.a. (Hg.), Zwischen Kathedrale und Welt, Aufsätze, Petersberg 2005; C. Hess, T. von Merseburg, Magisterarbeit Westfälische Wilhelms-Universität Münster 2006 [MS]; S. Rossignol, Die Spukgeschichten T.s von Merseburg, in: Concilium medii aevi 9/2006, S. 47-76; U. Erdmann, Als Quelle ein Glücksfall, in: R. Holtzmann (Hg.), Die Chronik des T. von Merseburg, Halle/Saale 2007, S. 243-253; R. Meens, Kirchliche Buße und Konfliktbewältigung, in: Frühmittelalterliche Studien 41/2007, S. 317-330; K. Schulmeyer-Ahl, Der Anfang vom Ende der Ottonen, Darmstadt 2010. – ADB 38, S. 26-28; BBKL 11, Sp. 1212f.; DBA I, II, III; DBE 10, S. 10; B. Wachinger (Hg.), Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, Bd. 9, Berlin/New York ²1995, Sp. 795-801; W. Goez, Lebensbilder aus dem Mittelalter, Darmstadt ²1998, S. 106-117; Lexikon des Mittelalters, Bd. 8, Stuttgart/Weimar 1998, Sp. 694-696.

    Portrait: Relief am Stadtbrunnen, K. Donst, 2006, Metallguss, Tangermünde.

    Ulrike Siewert 30.8.2011



    Thietmar von Merseburg

    Neuzeitliche Darstellung des Bischofs Thietmar von Merseburg auf dem Stadtbrunnen in Tangermünde

    Neuzeitliche Darstellung des Bischofs Thietmar von Merseburg auf dem Stadtbrunnen in Tangermünde



    Chronicon Thietmari Merseburgensis



    Begraben:
    Dom


  9. 22.  von Walbeck, Siegfried Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Siegfried4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben am 27 Nov 1032.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1009-1022, Magdeburg [39104],Magdeburg,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Abt im Kloster Berge bei Magdeburg
    • Titel/Amt/Status: 1022-1032, Münster [48143],Nordrhein-Westfalen,Deutschland; Bischof von Münster

    Notizen:

    Siegfried von Walbeck
    Bischof von Münster (1022-1032)
    Abt im Kloster Berge bei Magdeburg (1009-1022)
    -27.11.1032
    Jüngerer Sohn des Grafen Siegfried von Walbeck und der Kunigunde von Stade, Tochter von Graf Heinrich I. der Kahle

    Brandenburg Erich: Tafel 3 Seite 7, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    IX. 36. SIEGFRIED, Abt im Kloster Berge bei Magdeburg 1009, Bischof von Münster 1022
    * ..., + 1032 27. XI.
    Anmerkungen: Seite 130
    IX. 36. Siegfried
    Abt vor 1012, Thietmar 6,41 und 44. Bischof von Münster 1022. Todeszeit Breßlau 2, 11.

    Althoff Gerd: Seite 336, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
    B 171 Lü:
    27.11. Sigifridus eps + 1032 Münster

    Siegfried entstammte dem WALBECKER Grafenhaus und war ein Bruder Thietmars von Merseburg (B 174) und Bruns II. von Verden (B 104).
    Über ihre Mutter Kunigunde (G 84) waren die Bischöfe mit den BILLUNGERN verwandt. Siegfriedwar vor seiner Erhebung im Kloster Berge bei Magdeburg erzogen worden und hatte dort 1009-1022 die Abtswürde innegehabt; vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 80 f.; Lippelt, Thietmar von Merseburg, S. 58.
    Zum Todesdatum: Bresslau, Jbb. Konrads II. 2, S. 11 mit Anm. 2.

    Thiele Andreas: Tafel 219, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    SIEGFRIED + 1032

    Wird ebenfalls Geistlicher, 1009 Abt in Magdeburg, 1022 als Nachfolger seines Vetters Dietrich (Haus STADE) Bischof von Münster; er steht gegen Werl.

    Literatur:
    Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 336 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 3 Seite 7 - Bresslau, Harry: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II. 3 Bände Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1879 Band 2 Seite 11 Anm. 2 - Lippelt, Helmut: Thietmar von Merseburg, Böhlau Verlag Köln 1973 Seite 48 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens Seite 80 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 2,140,308,316,392,418,420 -


  10. 23.  von Verden, Brun II. Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Siegfried4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 980; gestorben am 20 Aug 1049.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1034-1049, Verden (Aller) [27283],Verden,Niedersachsen,Deutschland; Bischof von Verden (1034-1049)

    Notizen:

    Brun II. von Walbeck
    Bischof von Verden (1034-1049)
    um 980-20.8.1049
    5. und jüngster Sohn des Grafen Siegfried von Walbeck und der Kunigunde von Stade, Tochter von Graf Heinrich I. der Kahle; Bruder der Bischöfe Thietmar von Merseburg und Siegfried von Münster

    Brandenburg Erich: Tafel 3 Seite 7, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    IX. 37. Bruno, Abt zu Nienburg, dann in Magdeburg 1025, Bischof von Verden 1034
    * ..., + 1049
    Anmerkungen: Seite 130
    IX. 37. Bruno
    war nach Thietmar 4, 47 in Corvey erzogen, + 1049, Ann. Saxo 1032 und 1049, S. S. 6, 679 und 688.

    Althoff Gerd: Seite 317, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
    B 104
    Lü: 19.8. Brun ep ?+ 1049 Verden
    Me: 19.8. Brun eps
    Me: 21.8. Brun eps et mart.

    Im Lüneburger Necrolog stammt der Eintrag nach Wedekind erst von einer Hand des 14. Jahrhunderts.
    Im Merseburger gehören beide Einträge der Ergänzungsschicht an. Nach dem Ausweis zweier spät überlieferter Verdener Quellen verstarb Brun II. von Verden am 21.8.1049; vgl. Wichmann, Untersuchungen zur älteren Geschichte des Bistums Verden (Fortsetzung) Seite 2.
    Er kann nicht mit den Einträgen ins Merseburger Necrolog gleichgesetzt werden, da die Ergänzungsschicht bereits 1017 eingeschrieben wurde; siehe dazu oben Seite 153 f.
    Dagegen gibt der Lüneburger Eintrag aller Wahrscheinlichkeit nach den Verdener Bischof wieder, da auch alle anderen Verdener Bischöfe des 11. Jahrhunderts in diesem Necrolog erscheinen. Wer die beiden Bischöfe namens Brun - falls es sich überhaupt um zwei verschiedene handeln sollte - sind, die im Merseburger Necrolog begegnen, kann nicht entschieden werden.
    Brun von Querfurt, an den man angesichts der Bezeichnung martyr am ehesten denken würde, erlitt sein Martyrium wohl am 9. März; vgl. Biogr. Wörterbuch 1, Spalte 369 f.; NDB 2, Seite 674 f.
    Brun I. von Verden verstarb entweder am 14.2. oder 26.4. im Jahre 976, Thietmar von Merseburg (III, 6; S. 104 mit Anm. 3) vermehrt die Unsicherheit dadurch, dass er die Todestage der Bischöfe Brun von Querfurt und Brun I. von Verden verwechselt. Hinzuweisen ist auch noch auf den Eintrag am 21. August ins Necrolog von Weißenburg: Brun eps. bei dem es sich wohl ebenfalls um den 1049 verstorbenen Verdener Bischof Brun II. handelt.
    Brun II. entstammte dem WALBECKER Grafenhaus und war ein Bruder Thietmars von Merseburg (B 174) und Siegfrieds von Münster (B 171). Durch ihre Mutter Kunigunde, eine Tochter Heinrichs von Stade (G 45), waren die Bischöfe aus der WALBECKER Familie mit den BILLUNGERN verwandt.
    Vor seiner Erhebung war Brun (seit 1025), wie vorher sein Bruder Siegfried, Abt der Klöster Berge bei Magdeburg und Nienburg; vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 80 f.; zur Familie Bruns vgl. auch Lippelt, Thietmar von Merseburg, S 48 u. ö.

    Thiele Andreas: Tafel 219, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    BRUN II. + 1049

    Mönch in Corvey, wird Abt zu Nienburg und in Magdeburg, 1034 Bischof von Verden; steht besonders gegen den Erzbischof von Bremen.

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 317 B 104 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 3 Seite 7 - Lippelt, Helmut: Thietmar von Merseburg, Böhlau Verlag Köln 1973 Seite 48 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens Seite 80 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 219 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 184 -


  11. 24.  von Moosburg, Bucco Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 960; gestorben nach 1003.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Moosburg an der Isar [85368],Freising,Bayern,Deutschland; Graf zu Moosburg

    Notizen:

    Burchard (Bucco)
    Graf zu Moosburg
    um 960 † nach 1003
    Jüngerer Sohn des Grafen Berthold von Schweinfurt aus dem Hause der BABENBERGER und der Eilika von Walbeck, Tochter von Graf Lothar II.

    Schwennicke Detlev: Tafel 88, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1

    BUCCO 1003

    Thiele, Andreas: Tafel 111, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    BUCCO (?BURKHARD)
    zu Moosburg ?

    (vgl. Istrien II)
    Eventuell Großvater des Grafen Burkhard I. von Moosburg († nach 1060)

    Weinfurter, Stefan: Seite 190, „Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten“

    Aber den beteiligten Fürsten war nicht wohl bei diesen Ereignissen. Sie versuchten, die Schäden in Grenzen zu halten und immer wieder zwischen den Parteien zu vermitteln. Unter ihnen befand sich der mächtige KONRADINER Otto von Hammerstein, Bruder Gerbergas, der Gemahlin Heinrichs von Schweinfurt. Auf seinen Rat hin übergab Bukko, der Bruder des SCHWEINFURTERS, dem König die Burg Creußen und erlangte dafür den freien Abzug Gerbergas, ihrer Kinder und der ganzen Burgbesatzung. Das wird man als großen Erfolg der fürstlichen Vermittlung werten dürfen. Bezeichnend dafür ist auch, dass der König zwar die Zerstörung der Burg anordnete, die Fürsten diesen Auftrag, wie es heißt, mit Schonung durchführten, so dass die Anlagen zum großen Teil erhalten blieben.

    Althoff Gerd: Seite 28, "Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde."

    Überraschender als die Tatsache der Unterstützung des Markgrafen durch seine Vasallen und andere Helfer sind aber die Formen der bewaffneten Auseinandersetzung, denen Thietmar breiten Raum gibt: „Auf ihren Rat hin (gemeint ist die Besatzung einer Burg Heinrichs von Schweinfurt) dürfte sich Bukko als Befehlshaber der Burg mit Otto, dem Bruder seiner Herrin, verständigt und durch seine Vermittlung die Burg in die Gewalt des Königs übergeben haben; er selbst aber zog mit allen seinen Leuten sicher ab. Der König ließ die Burg sofort von Grund auf zerstören; weil jedoch dieser Auftrag mit Schonung ausgeführt wurde, blieb sie samt den Gebäuden zum großen Teil erhalten." [18 Thietmar von Merseburg, Chronik, V, 35, S. 260: Horum ... consilio custos eiusdem civitatis Bucco cum Ottone, germano suimet domine, loquitur eiusque suffragiis urbem regiae potestati tradidit; ipse autem cum omnibus sibi commissis securus abiit. Corfestim civitas radicitus dirui a rege iubetur, set parcentibus huius rei auctoribus magna ex Parte cum aedificiis servatur (Übersetzung nach FSGA 9, S.231). Für die Beurteilung der Verhandlungsführung zwischen den Parteien scheint nicht unwichtig darauf hinzuweisen, daß Bukko der Bruder des Markgrafen Heinrich war, der also mit seinem Schwager verhandelte, der offensichtlich auf seiten des Königs stand; vgl. Hirsch, Heinrich II., Bd. 1, S. 269; siehe dort auch die Kritik an der abweichenden Schilderung dieser Ereignisse in Adalbold, Vita Heinrici lI. imperatoris, cap. 26, S. 72 ff.] Vergleichbares passierte, als in einer anderen Burg die Mutter des Markgrafen den königlichen Truppen bedeutete, sie würde lieber in der Kirche verbrennen als tatenlos der Zerstörung der Burg zusehen. Daraufhin „stellten die Herren christliche Nächstenliebe über weltliche Bedenken und milderten den ergangenen Spruch. Sie brachen lediglich die Mauern und Gebäude und trösteten die bekümmerte Frau mit dem Versprechen, wenn es in des Königs Gnade möglich sei, würden sie alles von sich aus wiederherstellen lassen."

    Literatur:
    Althoff Gerd: Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1997 Seite 28 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II., Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 Band I Seite 269 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 88 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 111 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 228,230 - Weinfurter Stefan: Heinrich II. Herrscher am Ende der Zeiten. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1999 Seite 190 -

    Name:
    Burchard

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 33. Burkhard  Graphische Anzeige der Nachkommen

  12. 25.  von Schweinfurt, Otto Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

  13. 26.  von Niedernburg, Eilika Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren in 954 in Hof (Saale) [95028],Hof (Stadt),Bayern,Deutschland; gestorben am 23 Sep 1020 in Passau [94032],Passau,Bayern,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1010-1020, Passau [94032],Passau,Bayern,Deutschland; Äbtissin von Niedernburg

    Notizen:

    Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon Band XXVI (2006) Spalten Spalten 627-629 Autor: Bruno W. Häuptli

    HEILIKA (Helga, Eilika, Heilka) von Niedernburg (Eilica Patavensis), Äbtissin (1010-1020), Fest: 7.5., * um 954, Hof (Bayern), + 23.9. 1020, Kloster Niedernburg (Passau). - H. war die Tochter des Markgrafen Berthold I. (um 915-15.1. 980) vom bayrischen Nordgau (alte Bezeichnung für das bayerische Stammland nördlich der Donau, heute Oberpfalz) und der Eilsinde (Eila, Eilika, Eiliswintha, Heliswinda, Heliksuinda, Ilga; der Name war im bayerischen Adel verbreitet), Gräfin von Walbeck [nicht Walberg] im preußischen Sachsen (um 926-19.8. 1015), Tochter des Grafen Lothar II. von Walbeck, Tante Thietmars von Merseburg. H. hatte drei Brüder: Markgraf Heinrich I. von Schweinfurt (Heinrich vom Nordgau, um 950-18.9. 1017), Burchard (Bucco), Graf zu Moosburg, und Otto (Herkunft nach Tyroller 1962). Das ottonischen Kaiserhaus gehörte zur engen Verwandtschaft, nach dem Grabepitaph (15. Jh.) war H. eine Tante Kaiser Heinrichs II., seines Bruders Bischof Bruno von Augsburg und deren Schwester, der Königin Gisela von Ungarn (kritisch Glocker 1989). Daß H. verheiratet war und nach dem Tod ihres Gatten (gewiß nicht Heinrich vom Nordgau, wie oft behauptet) ins Kloster eingetreten sei, ist aus den Quellen nicht zu belegen. 1010 wurde H. Äbtissin des Klosters Niedernburg in Passau unmittelbar am Zusammenfluß von Inn und Donau (heute Gisela-Gymnasium) und verhalf der seit den Zerstörungen durch die Ungarn weitgehend verfallenen Anlage dank ihren Beziehungen zum deutschen Königshaus zu einer glanzvollen Epoche. Das Kloster wurde vom Königspaar Heinrich II. und Kunigunde eigentlich neu gegründet, der bischöflichen Gewalt entzogen und zur Reichsabtei erhoben, obwohl Otto III. eben erst (999) dem Bischof Christian die Herrschaft über Passau einschließlich Kloster Niedernburg verbrieft hatte. Das Kloster erhielt großzügige Schenkungen und Privilegien wie eigene Gerichtsbarkeit und Markt- und Zollrechte, die dem Kloster zur mächtigsten wirtschaftlichen unnd rechtlichen Stellung neben dem Bischof verhalfen, darunter die aufgrund des Salzhandels einträgliche böhmische Maut aus dem Wittum der Königin Kunigunde (Urkunden vom 19.4. 1010). Zu seinem Grundbesitz zählten der Nordwald zwischen den Flüssen Ilz (in Passau) und Rodel (donauabwärts bis Wilhering bei Linz), begrenzt durch Donau und Moldau, das "Land der Abtei", verliehen durch eine in Nachzeichnung erhaltene, auf 23.4. 1010 datierte Urkunde (Karte und ausführliche Diskussion der Echtheitsfrage: Veit 1965 und 1978). Weitere Güter erhielt Niedernburg von Heinrich von Lützelburg, seit 1004 Herzog Heinrich V. von Bayern als Nachfolger des zum König aufgerückten Heinrich II. H. unterstellte das Kloster, das seit der Gründung dudurch den Agilolfinger Herzog Tassilo III. um 750 auf der lockeren Kanonissenregel basierte, der strengeren Benediktinerregel und gab ihm den wohlklingenden, aber anachronistischen Namen "uralt kaiserliches Benediktinerinnenstift". 1013 wurde der Neubau der Klosterkirche begonnen, die ursprünglich Maria geweiht war, aber dank der Schenkung einer Kreuzpartikel durch Kunigunde das Salvatorpatrozinium (Heiligkreuz-Kirche) erhielt. H.s Grab befindet sich in der Klosterkirche hinter dem Grab der Königin Gisela von Ungarn, der Schwester Heinrichs II., der späteren Äbtissin von Niedernburg († 1060).

    Quellen: E. Boshof (Hrsg.), Die Regesten der Bischöfe von Passau, 1: 731-1206 (Regesten zur bayerischen Geschichte, 1), München 1992, 317 Nr. 1045; - Urkunden Heinrichs II.: H. Bresslau / H. Bloch, Die Urkunden Heinrichs II. und Arduins (MGH DD 3), Hannover 1900-1903 (Reprint 2001), Nr. 214-217.

    Lit.: J. Oswald, Alte Klöster in Passau und Umgebung: geschichtliche und kunstgeschichtliche Aufsätze, Passau 19542, 11-22;
    F. Tyroller, Genealogie des altbayerischen Adels im Hochmittelalter (Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, 4), Göttingen 1962, 74. 79;
    L. Veit, Das Diplom König Heinrichs II. über die Schenkung der "Portio Silvae, quae vocatur Nortwalt" an die Abtei Niedernburg in Passau, in: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums, 1965, 7-32 (Karte S. 17);
    B. Wagner, Das uralt kaiserliche Benediktinerinnenstift in Passau-Niedernburg auf seinem Weg durch die Zeiten, Passau 1965;
    L. Veit, Passau: das Hochstift (Historischer Atlas von Bayern. Teil Altbayern. Reihe 1, H. 35), München 1978, 9-20. 27-31. 37f, Bibl. XVII-XXX (Karte S. 19);
    H. Seibert, Libertas und Reichsabtei: zur Klosterpolitik der salischen Herrscher, in: S. Weinfurter (Hrsg.), Die Reichskirche in der Salierzeit (Die Salier und das Reich, 2), Sigmaringen 1991, 515;
    E. Boshof, Die Reorganisation des Bistums Passau nach den Ungarstürmen, in: E. Boshof / H. Wolff (Hrsg.), Das Christentum im bairischen Raum: von den Anfängen bis ins 11. Jahrhundert (Passauer historische Forschungen, 8), Köln 1994, 482f;
    W. Pohl, Die Welt der Babenberger: Schleier, Kreuz und Schwert, Graz 1995, 48. 64. 82f; - E. Boshof, Die Stadt im Früh- und Hochmittelalter: unter der Herrschaft der Bischöfe, in: E. Boshof (Hrsg.), Geschichte der Stadt Passau, Regensburg 1999, 68. 74f;
    S. Weinfurter, Heinrich II. (1002-1024): Herrscher am Ende der Zeiten, Regensburg 1999, 41. 173-175. 186. 251;
    S. Weinfurter, Heinrich II. (1002-1024): Herrscher am Ende der Zeiten, Regensburg 1999, 41. 186. 251;
    H. W. Wurster, Kloster Niedernburg: Passau, Regensburg 20022; - LMA 6 (1993) 1756 (A. Zurstrassen, s.v. Passau).

    Bruno W. Häuptli

    Name:
    Helga, Heilika, Heilka

    Gestorben:
    Kloster Niedernburg (Passau)


  14. 27.  von Schweinfurt, Heinrich Graphische Anzeige der Nachkommen (11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 960; gestorben am 18 Sep 1017; wurde beigesetzt in Schweinfurt [97421],Bayern,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Radenzgau,Bayern,Deutschland; Graf im Radenzgau
    • Titel/Amt/Status: Volkfeldgau,Bayern,Deutschland; Graf im Volkfeldgau
    • Titel/Amt/Status: 980-1017, Nordgau,Bayern,Deutschland; Markgraf im bayerischen Nordgau

    Notizen:

    Heinrich von Schweinfurt
    Markgraf im bayerischen Nordgau (980-1017)
    um 960-18.9.1017
    um 944 (nach Friese) Begraben: Burg Schweinfurt
    Ältester Sohn des Grafen Berthold I. von Schweinfurt und der Eilika von Walbeck, Tochter von Graf Lothar

    Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 2078

    Heinrich von Schweinfurt (genannt Hezilo)
    + 18. September 1017
    Graf im Volkfeld-, Radenz- und auf dem bayerischen Nordgau

    Aus dem Geschlecht der "jüngeren BABENBERGER"(SCHWEINFURTER), das zu seinen ausgedehnten Alloden am Mittel- und Obermain 973 noch Reichsgut um Bamberg erhalten hatte und wegen seiner mächtigen Stellung auch den Markgrafentitel führte. Nach Auseinandersetzungen mit Bischof Heinrich I. von Würzburg wurde Heinrich vorübergehend von Kaiser OTTO III. verbannt. Er unterstützte dann aber die Königswahl HEINRICHS II., der ihm dennoch das versprochene Herzogtum Bayern, auf das die SCHWEINFURTER eine Expektanz hatten, vorenthielt, um einer übermächtigen Stellung der BABENBERGER in S-Deutschland vorzubeugen. Deswegen schloss sich der Graf dem Aufstand des Boleslaw Chrobry von Polen gegen HEINRICH II. an, den dieser aber im Sommerfeldzug 1003 rasch niederwarf. Durch die Entziehung der Grafschaften und anderen Reichslehen, die nach der Begnadigung im November 1004 nur mehr teilweise zurückgegeben wurden, schaltete der König die fränkischen BABENBERGER politisch aus, schuf damit aber andererseits die Voraussetzung für die Gründung des Bistums Bamberg 1007. In seinen späteren Jahren konzentrierte sich Heinrich auf den inneren Ausbau der ihm verbliebenen Allode und der Nordgaugrafschaft.

    Literatur:
    R. Enders, Die Rolle der Gf.en v. Schweinfurt in der Besiedlung Nordbayerns, JbffL 32, 1972, 1-44 - K. Spindler, I, 1981, 308f [K. Reindel]; III/1, 54-57 [F.J. Schmale] - K. Bosl, Bayer. Biogr., 1983, 324.

    Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 324, Heinrich von Schweinfurt, fränkischer Adliger
    + 18.9.1017
    Vater:
    Berthold, Graf (+ 980)

    973 Übertragung von Reichsgut um Bamberg.
    Namengebung für die Familie nach der Burg Schweinfurt.
    Grafenrechte unter anderem im Volkfeldgau.
    Infolge Auseinandersetzung mit Bischof Heinrich I. von Würzburg Landesverweisung durch König OTTO III. (wieder rückgängig gemacht).
    Unterstützung der Wahl König HEINRICHS II. gegen Zusage des Herzogtums Bayern.
    Nach Bruch dieses Versprechens Anschluß an Boleslaw Chrobry von Polen (Aufstand gegen HEINRICH II.).
    Nach Zusammenbruch des Aufruhrs politische Ausschaltung der ostfränkischen BABENBERGER (Entzug der Grafschaften im Nordgau und Radenzgau, Einziehung des Reichsguts) unter Beibehaltung der Eigengüter.
    Zusammenhang mit der Gründung des Bistum Bamberg 1007.

    Literatur:
    F. J. Schmale, Franken vom Zeitalter der Karolinger bis zum Interregnum 716/19-1257), in Spindler III/I.

    Althoff Gerd: Seite 414, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberliegerung"

    G 124 Lü:
    17.9. Heinricus com + 1017 Markgraf von Schweinfurt

    Markgraf Heinrich von Schweinfurt gehörte zu den erklärten Gegnern HEINRICHS II., der ihm die bayerische Herzogswürde verweigert hatte (Thietmar V, 16) und gegen den er zusammen mit Boleslaw Chrobry (H 17) kämpfte (ebd. V, 38). In diesem Zusammenhang ist die nicht genau datierte Heirat seiner Tochter Eila (H 41) mit dem Billunger Bernhard II. (H 20) zu sehen.
    Vgl.dazu oben S. 109 und Bork, Billunger, S. 118.

    Me: 19.9. Heinricus marchio

    Der Eintrag in Merseburg gehört nicht der Ergänzungsschicht an. Da die Eintragung vor der Einschreibung der Ergänzungsschicht erfolgte, ergibt sich, daß die Ergänzungsschicht nicht vor dem 19.9.1017 eingetragen worden sein kann, siehe dazu oben S. 154f.; Heinrich war ein Vetter Thietmars von Merseburg; vgl. Holtzmann, Thietmar-Ausgabe, Einleitung S. XI; Lippert, Thietmar von Merseburg, S. 48.
    Zum Todestag vgl. BG Nr. 1908d.

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
    Wegener Dr. Wilhelm: Seite 78


    21. Heinrich von Schweinfurt

    F. u. eV. (980 Anfang) s. 8
    981 3/3 Ebermannstadt im Radenzgau liegt in der Grafschaft des Hassius DD 2, 277 n 245
    981 2/4 Scierstat (heute Stadtamhof gegenüber Regensburg) im Nordgau in suburbio Reginae civitatis liegt in der Grafschaft (an der unteren Naab) des Heinrich DD 2, 278 f. n 247
    983 5/6 Atsfeld (Attenfeld AG Neuburg an der Donau) im Nordgau liegt in der Grafschaft (an der unteren Altmühl) des Heinrich DD 2, 348 f. n 296
    994 des nepos (Vetter) Thietmars, Markgraf Heinrich, lässt einen Feind zu Lindinlog (Lindenloh AG Schwandorf, in der Grafschaft an der unteren Naab) blenden, mit 14 nach Würzburg geladen Thietmar ed. Holtzmann 156
    1000 6/4 (Klein-)Prüfening im Nordgau liegt in der Grafschaft (an der unteren Naab) des Grafen Heinrich DD 2, 780 n 351 1002 20/11 Walehinga (Ober-, Finster-Weiling AG Parsberg) im Nordgau liegt in der Grafschaft (an der unteren Altmühl) des Heinrich DD 3, 32 n 288
    1002 Forchheim, Erlangen und Eggolsheim im Radenzgau liegen in der Grafschaft des Grafen Heinrich DD3, 3 f. n 3
    1003 Aufstand Heinrichs von Schweinfurt gegen Kaiser HEINRICH II.; er wird unterstützt von seinem Bruder Bucco (Burkhard) und seinem Schwager (dem Bruder seiner Gattin) Otto Thietmar ed. Holtzmann 206
    1009 (so richtig statt 1008) 6/7 Machendorf AG Parsberg im Nordgau liegt in der Grafschaft (an der unteren Naab) des Grafen Heinrich DD 3, 238 ff. n 204
    1009 6/7 Velden AG Hersbruck, Reinbach AG Sulzbach und Kemmathen AG Gräfenburg liegen im Nordgau in der Grafschaft (an der Pegnitz) des Grafen Heinrich DD 3, 237 f. n 203
    1011 2/7 Lintbach AG Amberg im Nordgau liegt in der Grafschaft (an der unteren Naab) des Grafen HeinrichDD 3, 270 n 233
    1011 2/7 Förrenbach AG Hersbruck, Hersbruck, Vorra, Oberkrumbach (alles AG Hersbruck), Schnaittach AG Lauf, Rüsselbach und Ittling (beide AG Gräfenberg) im Nordgau liegen in der Grafschaft (an der Pegnitz) des Grafen Heinrich DD 3, 270 f. n 234
    1015 17/4 Schwarzenfeld und "Weilindorf" (Wölsendorf), beide AG Nabburg, im Nordgau liegen in der Grafschaft (an der oberen Naab) des Grafen HeinrichDD 3, 423 n 334; IV.
    1017 28/444 "Siukenriut", (Wenig-)Rötz, Diendorf, Gütenland und Hillstett (alles AG Neunburg vorm Wald) im Nordgau liegen in der Grafschaft (an der Schwarzach) des Heinrich DD 3, 467 n 365
    + 1017 18/9 Markgraf Heinrich stirbt nach langer Krankheit und wird vor dem Schweinfurter Münster begraben Thietmar ed. Holtzmann 476.

    Gemahlin:
    Gerberga, Schwester des Grafen Otto siehe oben 1003, lebt noch 1036 (SS 23, 96).
    Ihr Bruder operierte 1003 gemeinsam mit Heinrich von Schweinfurt, er muss also dessen Nachbar gewesen sein. Seine Schwester brachte den Namen Otto in das Schweinfurter Haus. Das kann nicht bloß der Name des Bruders gewesen sein, da Heinrich den Erstgeborenen so nannte und da derselbe Name dann auch bei einem Neffen von Otto von Schweinfurt (25) auftaucht, einem Enkel Heinrichs, ja auch bei einem anderen Enkel, einem Sohn des Burggrafen Rudpert von Regensburg, da ferner der Name Otto von diesen Enkeln weithin in die Zukunft ausstrahlte. Die Persönlichkeit, von der der Name ursprünglich ausging, muss also bedeutend gewesen sein und den SCHWEINFURTERN genealogisch und räumlich nahegestanden haben. Alle diese Voraussetzungen werden durch die gräflichen OTTONEN im benachbarten Grabfeldgau erfüllt, die von 950 bis 1008 erscheinen. Dieser Zeitraum von beinahe 60 Jahren erstreckt sich natürlich auf 2 Generationen. Der Otto der Jahre 950 (DD 1, 212 n 132), 975 (DD 2, 112 n 98), 979 (DD 2, 236 f. n 208) und 982 (DD 2, 331 f. n 284) wird der Vater, nach dem Otto von Schweinfurt genannt wurde, der Otto der Jahre 999 (DD 2, 762 n 334), 1000 (DD 2, 790 f. n 361), 1002 (DD 3, 33 f. n 30) und 1008 (DD 3, 205 f. n 174) der Sohn, also der Schwager Heinrichs von Schweinfurt gewesen sein.
    Vgl. Gotthold Wagner, Comitate in Franken, Mainfränk. Jahrbuch 6, 1954, Übersicht: Comitatstabellen 10: Grabfeld, S. 70 f.

    HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER, Gewin Dr. J.P.J.: Seite 122

    9. Heinrich

    1002-1017 (+), Markgraf im Nordgau.
    1002. Dem Markgrafen im Nordgau Heinrich hat König HEINRICH II. durch reiche Dotation über alle Grafen erhoben; Hirsch, Jahrbücher des deutschen Reiches unter Heinrich II.: Hirsch a.a.O. I. 221.
    1004. Heinrich wurde wieder als Markgraf im Nordgau eingesetzt: Hirsch a.a.O. I. 224 ff.
    1003. Greding war vor dem Übergang an die Eichstätter Kirche ein Reichslehen der BABENBERGER (sic), Markgrafen auf dem Nordgau. Vielleicht war es nach dem Sturz des Markgrafen Heinrich (1003) von König HEINRICH II. der Eichstätter Kirche verliehen worden: H. Regg. 267, 271, 197.
    1009, 1011, 1015, Kemnat. Parsberg, Amberg und Wieling (bei Parsberg) sind als in der Grafschaft Heinrichs gelegen bezeichnet: Guttenberg, Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Bamberg Regg. 88, 89, 96, 121.

    Note:
    Da Heinrich sich im selben Jahr (1003) gegen König HEINRICH II. empörte als Herzog Hermann II. von Schwaben sich als Kronprätendent versuchte, den König vom Throne zu stürzen, ist anzunehmen, dass er sich dem Herzog angeschlossen hat. Dessen baldiger Tod im Jahre 1003 wird bewirkt haben, dass Heinrich sich bereits im Februar 1004 dem König unterwarf.

    Thiele Andreas: "Erzählende genealogische Stammtafeln"

    Heinrich folgte dem Vater in allen Grafschaften, Marken und Vogteien und hatte unter OTTO III. seinen Besitz bedeutend erweitert. Er unterstützte 1002 im deutschen Thronstreit den Markgrafen Ekkehard I. von Meißen, anerkannte dann aber doch Heinrich von Bayern in der Hoffnung, als Herzogsenkel in Bayern nachzufolgen, worin ihn dieser noch bestärkte. Er lieferte 1003 den zu ihm geflohenen Herzog Boleslav III. von Böhmen an Polen aus und rebellierte 1003/04 mit seinem Bruder Bucco, als der König sein Versprechen auf das Herzogtum ignorierte. Er wurde von Polen gefördert, unterwarf sich und verlor zeitweise Lehen und Vogteien. Er wurde später wieder Markgraf auf dem Nordgau und zu Schweinfurt und war als ausgezeichneter Feldherr eine wichtige Stütze des kaiserlichen Neffen. Heinrich starb nach langer Krankheit und wurde in Anwesenheit von 3 Bischöfen auf seinen Wunsch in Schweinfurt außerhalb der Klosterkirche bei der Tür bestattet.

    Görich Knut: Seite 159, "Otto III."

    Der mächtige Markgraf im bayrischen Nordgau, Heinrich von Schweinfurt, war über seine Mutter Eila von Walbeck ein Neffe Liuthars. Jedoch rechtfertigt diese Verwandtschaft nicht die Annahme eines politischen Interessengleichklangs: Ihre recht selbständige Herrschaft mit Zentrum in mainfränkischen Grafschaften brachte die SCHWEINFURTER in Gegensatz zu Heinrich dem Zänker und damit nahezu zwangsläufig auf die Seite der OTTONEN. Heinrichs Vater Berthold (+ 980) unterstützte OTTO II. 976 gegen den Zänker. Über Heinrichs Haltung im Thronstreit 983/84 ist nichts bekannt, die Wiedereinsetzung des Zänkers 985 in sein bayerisches Herzogtum dürfte den alten Gegensatz jedoch belebt haben. Schwierig gestaltete sich auch das Verhältnis Heinrichs zum Bistum Würzburg: Noch während der Vormundschaftsregierung wurde der Markgraf auf Anordnung OTTOS III. wegen einer Eigenmächtigkeit gegenüber Vasallen des Würzburger Bischofs Bernward des Landes verwiesen, erlangte aber schon kurz darauf wieder die Gnade des Kaisers. Im Reichsdienst unter OTTO III. ist der SCHWEINFURTER nicht belegbar, er taucht nur ein einziges Mal als Empfänger einer Schenkung OTTOS auf. Demgegenüber sind die reichen Schenkungen OTTOS an den von ihm hochgeschätzten Würzburger Bischof Heinrich I. auch als Gegengewicht zu der sich verfestigenden Adelsherrschaft des Markgrafen zu verstehen. Wenngleich auch in diesem Fall ein durch lokale Interessenkonflikte bedingter Gegensatz zu OTTO III. denkbar erscheint, steht einer solchen Annahme doch Thietmars ausdrückliche Feststellung entgegen, dass Heinrich dem Kaiser treu ergeben war. Der Markgraf von Schweinfurt kann deshalb der Adelsopposition nicht zugerechnet werden.

    Lechner Karl: Seite 54,60, "Die Babenberger"

    Nach dem Bericht Thietmars von Merseburg war Markgraf Liutpold mit seinem Vetter Heinrich von der Schweinfurter Linie vom Bischof von Würzburg zur dortigen Kiliansmesse geladen. Dabei traf ihn am 8. Juli ein Pfeilschuss, der seinem Vetter zugedacht war, und verwundete ihn tödlich.
    Boleslaw Chrobry von Polen hatte sich mit dem SCHWEINFURTER Grafen Heinrich aus der älteren Linie der "BABENBERGER" verbündet, der sich gegen den neuen König, HEINRICH II., wegen der Nichterfüllung der Zusage, ihm das Herzogtum Bayern zu verleihen, empörte.

    Friese Alfred: Seite 125, "Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels"

    Solchermaßen um das Reich verdient, war es keine Frage, dass Bertolds Sohn Heinrich nach dem Tode des Vaters (+ 980) die Nachfolge im Markgrafenamt antrat. Aber er vermochte es nicht zu behaupten. 994/95 in eine nicht näher bekannte Fehde mit dem Würzburger Vasallen (miles) Ewerker verwickelt, den er wegen übermütiger Gewalttätigkeit zu Lindenhof (bei Schwandorf) blenden ließ, wurde Heinrich auf Betreiben Bischof Bernwards vom König des Landes verwiesen (exilio relegavit) und erst nach Zahlung einer entsprechenden Buße begnadigt. Weil er sich 1002 nach dem Tode OTTOS III. für die nicht unbestrittene Nachfolge des Zänker-Sohnes HEINRICH einsetzte, scheint ihm dieser das im Falle seiner Wahl freiwerdende Herzogtum Bayern versprochen zu haben. In seinen Erwartungen getäuscht, suchte der Markgraf jetzt seinerseits durch ein Bündnis mit Boleslaw Chrobry zu erreichen, was ihm der König mit Ausreden vorenthielt. Im Sommer 1003 begann der Aufstand, an dem sich auch Brun von Augsburg, des Königs Bruder, beteiligte. HEINRICH II. gelang es jedoch relativ schnell, die Burgen des Markgrafen, vor allem Ammerthal bei Amberg, Creußen und Schweinfurt zu brechen und Heinrich gefangen zu nehmen. "Damit war eine einheitliche politische Organisation Ostfrankens für alle spätere Zeit abgetan", denn des Markgrafen Sohn und Allodialerbe, Otto von Schweinfurt, der 1048 für Verdienste im Feldzug gegen den böhmischen Herzog Bretislaw von HEINRICH III. das Herzogtum Schwaben erhielt, hinterließ nur 5 Töchter, deren Nachkommen sich noch Jahrhunderte lang um die reiche Hinterlassenschaft der SCHWEINFURTER stritten.

    Weinfurter Stefan: Seite 41,186-193, "Heinrich II.Herrscher am Ende der Zeiten"

    Sowohl die Bischöfe als auch die mächtigen Adligen Bayerns, die er laut Thietmar "vor allem anderen ganz besonders liebte", wußte Herzog Heinrich 1002 mit wenigen Ausnahmen geschlossen auf seiner Seite, als es um das Königtum ging. Sogar den Markgrafen Heinrich von Schweinfurt, der sich keineswegs immer untergeordnet hatte, konnte er mit der Aussicht auf das freiwerdende Herzogtum Bayern für sich gewinnen - wir werden darauf noch näher eingehen.
    Der stärkste Anspruch auf das Herzogtum Bayern aber ging vom Großgrafen Heinrich von der bayerischen Nordmark aus. Dieser Heinrich, der in den Quellen als Markgraf (marchio) erscheint, gehörte wahrscheinlich zur Sippe der älteren BABENBERGER. Sein Vater war Berthold. 980, nach dem Tod Bertholds, übernahm sein Sohn Heinrich die Grafschaften in ungeschmälertem Umfang. Wie sein Vater war er ein treuer Anhänger Kaiser OTTOS II. Ihm brachte 981 ein Aufgebot von 40 Panzerrreitern nach Italien, eine enorme Anzahl, die seine kriegerische Potenz deutlich macht. Auch in den folgenden Jahren blieb er dem OTTONEN-Hof treu.
    1002 wechselte er zur Partei der "Heinriche". Von Anfang an unterstützte er den bayerischen Herzog, seinen Lehnsherrn, bei der Erlangung der Königskrone. Dafür, so deutet es Thietmar unmißverständlich an, muß ihm HEINRICH II. in Aussicht gestellt haben, der künftige Herzog von Bayern zu werden. Schon unmittelbar nach der Salbung des neuen Königs habe der SCHWEINFURTER im Juni 1002 hochrangige Vermittler, "beste Männer aus dessen Heer", zu HEINRICH II. geschickt. Über diese habe er nachdrücklich gefordert, daß ihm das "Herzogtum des bayerischen Reichs" übertragen werde, das ihm schon seit langem und fest zugesagt worden sei. Daraufhin habe der König geantwortet: "Wißt ihr nicht, daß dies auf diesem Kriegszug auf keinen Fall geschehen kann und daß die Bayern von Anfang an das Recht haben, den Herzog frei zu wählen, und daß es sich nicht geziemt, sie nun so plötzlich beiseite zu schieben und das seit alters her festgesetzte Recht ohne ihre Zustimmung zu brechen? Wenn er warten wollte, bis ich selbst in diese Regionen komme, würde ich gerne mit dem allgemeinen Rat und mit dem Willen der dortigen Großen ihn in dieser sache zufriedenstellen".
    Diese Nachricht sei für den SCHWEINFURTER, wie Thietmar weiter ausführt, ein Zeichen dafür gewesen, daß der neue König ihm das Herzogtum nicht geben wolle. Das ist eine interessante Interpretation, denn die Antwort HEINRICHS II. hielt noch alle Wege offen, ja stellte eigentlich die Unterstützung in Aussicht.
    Daß der SCHWEINFURTER mißtrauisch wurde, muß an anderen Indizien gelegen haben. Es muß rasch erkennbar gewesen sei, daß HEINRICH II. von Anfang an das Ziel verfolgte, die Herzogsherrschaft in bayern neu zu struktuieren. Dazu gehörte, daß er eine Reihe von Herzogsklöstern in seine Königsherrschaft "hinübernahm", indem er ihnen den Status von Reichsklöstern zusprach und sie damit der Zuständigkeit des künftigen Herzogs entzog. HEINRICH II. reagierte auf die Forderungen des SCHWEINFURTERS hinhaltend, weil er das Fundament seiner königlichen Machtstellung, das Herzogtum Bayern, im Grunde nicht aus der Hand geben und für seine Maßnahmen Zeit gewinnen wollte.
    Damit begann die Unzufriedenheit Markgraf Heinrichs zu wachsen. Er mußte sich getäuscht sehen, in seiner Ehre verletzt. Er war mächtig genug, um nun seinerseits durch sein Auftreten dem neuen König sein Mißfallen zu signalisieren. Am 25. Juli 1002, auf dem großen Hoftag in Merseburg, setzte er sich demonstrativ für den Polen-Herzog Boleslaw Chrobry ein, dem HEINRICH II. nicht alle Wünsche erfüllen wollte. Damit nahm die Verstimmung weiter zu, und dies um so mehr, als Boleslaw sogleich dazu überging, die Politik im Osten, vor allem in Böhmen, nach eigenen Vorstellungen zu gestalten - wir werden darauf noch zu sprechen kommen.
    Als Anfang Mai 1003 immer noch keine Entscheidung zur Besetzung Bayerns gefallen war, vereinigten sich Heinrich von Schweinfurt und der Polenherzog Boleslaw Chrobry zum offenen Aufstand. Ihnen schlossen sich weitere Unzufriedene an: Bruno, der Bruder des Königs, Bukko, der Bruder des SCHWEINFURTERS, Ernst, sein Vetter, und Siegfried von Northeim, ein Verwandter von ihm. Über Eila, die Mutter Heinrichs von Schweinfurt, waren weitreichende Verbindungen zu sächsischen Familien hergestellt. So entstand rasch ein weitgespanntes Netz der Empörung gegen HEINRICH II., ein Verbund derer, die sich von ihm nicht genügend berücksichtigt oder belohnt sahen und die sich sogar, wie der SCHWEINFURTER, in alten Versprechungen getäuscht wähnten.
    Die Reaktion unter den Großen des Reiches war gespalten. Darauf deuten die Worte Thietmars: "Wer den Anlaß zu seiner (des SCHWEINFURTERS) so kühnen Anmaßung kennt, wird sagen, er habe so handeln müssen. Den höheren Gewalten stünde es nämlich nicht an, so fest versprochene Zusagen einem treuen Diener gegenüber nicht einzuhalten und sich damit der Ergebenheit. anderer zu entfremden. Aber Thietmar fügt sogleich seine warnenden Worte hinzu: Das sei dennoch kein Grund für die Empörung gegen den König, denn jede Herrschaft in dieser Welt stamme von Gott, und wer sich gegen sie erhebe, vergehe sich an der Majestät Gottes. Selbst dann, wenn sich bei den Mächtigen ein Aufflammen ungerechter Gesinnung zeige, müsse man das geduldig ertragen und sich im demütigen Gebet Trost holen
    Das ist eine sehr aufschlußreiche Stelle, denn sie macht deutlich, wie gleich zu Beginn von HEINRICHS II. Herrschaft die Prinzipien seiner Autoritätsbegründung gegen die überkommenen Vorstellungen des Adels prallte und wie die Legitimation der neuen königlichen Handlungsweise über das Recht des Adels gesetzt werden sollte. Von Beginn an war hier die Ursache ständiger Auseinandersetzungen zwischen König und Fürsten angelegt. HEINRICH II., dessen Aufgabe eigentlich die Friedenssicherung im Reich war, hatte sich gleichsam selbst auf ein "Königtum der Konflikte" festgelegt, die dann in der Tat seine gesamte Herrschaftszeit durchzogen.
    Im Konflikt mit dem SCHWEINFURTERging HEINRICH II. sogleich mit kompromißloser Härte vor. Im Sommer 1003 setzte er mit voller Kraft seine kriegerische Überlegenheit ein, und schon nach wenigen Wochen fielen die starken Befestigungen seines Kontrahenten in seine Hand. Mit einem so harten und entschlossenen Vorgehen hatte der SCHWEINFURTER nicht gerechnet. Seine als uneinnehmbar geltenden Burgen Ammerthal bei Amberg, Creußen südlich von Bayreuth und Schweinfurt wurden von königlichen Leuten besetzt; die Burg Kronach ließe der SCHWEINFURTER kurz vor seiner Flucht nach Polen selbst in Brand stecken. Bereits am Geburtstag der hl. Maria, am 8. September 1003, konnte HEINRICH II. in Bamberg der Mutter des himmlischen Königs für den Sieg Dank sagen.
    Aber den beteiligten Fürsten war nicht wohl bei diesen Ereignissen. Sie versuchten, die Schäden in Grenzen zu halten und immer wieder zwischen den Parteien zu vermitteln. Unter ihnen befand sich der mächtige KONRADINER Otto von Hammerstein, Bruder Gerbergas, der Gemahlin Heinrichs von Schweinfurt. Auf seinen Rat übergab Bukko, der Bruder des SCHWEINFURTERS, dem König die Burg Creußen und erlangte dafür den freien Abzug Gerbergas, ihrer Kinder und der ganzen Burgbesatzung. Das wird man als großen Erfolg der fürstlichen Vermittler werten dürfen. Bezeichnend dafür ist auch, daß der König zwar die Zerstörung der Burg anordnete, die Fürsten aber diesen Auftrag, wie es heißt, mit Schonung durchführten, so daß die Anlagen zum großen Teil erhalten blieben.
    Hinsichtlich der Burg Schweinfurt spielte sich Ähnliches ab. Bischof Heinrich I. von Würztburg und Abt Erkanbald waren vom König mit einem Heer dorthin geschickt worden, um die ganze Festungsanlage niederzubrennen und zu zerstören. Aber als sie vor die Burg kamen, hatte die Mutter Heinrichs von Schweinfurt, die WALBECKERIN Eila, einen gastlichen Empfang für den hohen Besuch vorbereitet, "wie es sich bei so hohen Herren ziemte". Man war vertraut mit einander. Mit Entsetzen habe Eila dann den wahren Grund des "Besuchs" erfahren, sie in die Kirche geeilt und habe versichert, lieber würde sie mitverbrennen, als lebend der Brandstiftung weichen. Da hätten die Herren ihre "weltlich Furcht" überwunden und den Befehl des Königs eigenmächtig geändert: Nur ein paar Steine brachen sie aus den Mauern und Gebäuden heraus. Auch das, so hätten sie die bekümmerte Frau getröstet, würden sie von sich aus wiederherstellen, sobald es mit der Gande des Königs möglich sei.
    Die Großen des Reiches - und unter ihnen nicht nur die weltlichen Fürsten - waren ganz offensichtlich vom Herrschaftsstil HEINRICHS II. irritiert. Sie sahen sich hin- und hergerissen zwischen der Loyalität gegenüber der königlichen Autorität einerseits und ihrem Verständnis für die Verteidigung adliger Rechte und adliger Verhaltensregeln andererseits. Wieder wird deutlich, in welchem Ausmaß die Herrschaft HEINRICHS II. zur Zerreißprobe im Verhältnis zwischen König und Adel führen mußte.
    Der Aufstand des SCHWEINFURTERSund seiner Helfer brach rasch zusammen. Heinrich und Bruno flohen zum Polen-Herzog Boleslaw Chrobry, Bruno dann noch weiter an den ungarischen Königshof, wo seine Schwester Gisela Königin war. Schon bald kam es zu Vermittlungsversuchen. Im Februar 1004 setzten sich schließlich Erzbischof Tagino von Magdeburg und Herzog Bernhard I. von Sachsen - der eine als Vertrauensmann des Königs, der andere als Parteifreund des Gefangenen - für die Aufständischen ein, die nun die Gnade des Königs suchten. Nur zögernd sei der König darauf eingegangen, aber endlich war er dann doch bereit, dem SCHWEINFURTER wieder seine Huld zu gewähren.
    Doch die Bedingung, die HEINRICH II. damit verknüpfte, ist erneut bezeichnend für sein Herrschaftsverständnis: Heinrich von Schweinfurt mußte sich der Haft unterwerfen, und zwar solange, wie es ihm, dem König gefallen würde. Die Inhaftnahme Heinrichs von Schweinfurt nach Willkür des Herrschers ist demgegenüber als ungewöhnlich hart zu bewerten.
    Noch etwas fällt dabei auf. Heinrich von Schweinfurt, der bei seiner Unterwerfung "in Büßerhaltung und Büßergewand" seine "Schuld in jeder Hinsicht unter Tränen bekannte" und sich dem König übergab, wurde auf Befehl HEINRICHS II. von Erzbischof Tagino zur Haft auf die im Magdeburger Bistum gelegene Burg Giebichenstein abgeführt und dort streng bewacht. Dort aber, so Thietnar, habe der Gefangene unter anderen guten Werken an einem Tag unter 150 Kniebuegen den ganzen Psalter abgesungen. Diese Nachricht hat Thietmar in seiner Chronik eigenhändig nachgetragen, und wir können davon ausgehen, daß sie ihm wichtig war. Sie besagt aber nichts anderes, als daß der SCHWEINFURTER, offenbar unter den Augen der erzbischöflichen Wächter, Kirchenbuße verrichtete und zwar mit einer unglaublichen Schnelligkeit. 150 Psalmen und Kniebeugen, dazu 3 Tage und Nächte ohne Sitzen und mit nur wenig Schlaf, das nämlich entsprach, wie wir den Bußbüchern entnehmen können, genau einer regulären Kirchenbuße von einem Jahr.
    Die Bestrafung des SCHWEINFURTERS war also mit einer schwerwiegenden Kirchenbuß verknüpft.
    Ende November 1004 wurde schließlich in Merseburg die Begnadigung ausgesprochen. Der SCHWEINFURTER erhielt all seine Besitzungen zurück; nur die Grafschaften im Volkfeld- und Radenzgau blieben ihm entzogen. Hier erscheinen neue Grafen. Ob er die Nordgaugrafschaft, wo zwischenzeitlich ein Berengar als Graf auftrat, wieder in vollen Umfang übernehmen konnte, ist unsicher. Möglicherweise wurde sie auf den östlichen Raum um Cham und Nabburg beschränkt. Daß Heinrich von Schweinfurt jedenfalls auch weiterhin bei den Großen des Reiches höchstes Ansehen genoß, zeigt sein Begräbnis im Jahre 1017:"Ostfrankens Zierde", so Thietmar von Merseburg, sei von drei Bischöfen an der Nordseite des Hausklosters auf der Burg Schweinfurt feierlich beigesetzt worden.

    Schütz Alois: Seite 3, "Die Andechs-Meranier in Franken und ihre Rolle in der europäischen Politik des Hochmittelalter"

    "Am 18. September 1017 starb Markgraf Heinrich, der Stolz der Ostfranken. Der Kaiser trauerte sehr um ihn." Die Nachricht findet sich in der Chronik Bischofs Thietmar von Merseburg. Der sächsische Geschichtsschreiber des frühen 11. Jahrhunderts übertrieb nicht, als er seinen Verwandten orientalium ducus Francorum, den "Stolz der Ostfranken", nannte. Heinrich zählte in der Tat zu den angesehensten und mächtigsten Persönlichkeiten in Franken. Er gehörte damit dem Geschlecht der Markgrafen von Schweinfurt an, die mehr als 100 Jahre lang die politischen Verhältnisse zwischen Main und Donau nachhaltig beeinflußten.
    Die Hauptmasse des Familienbesitzes scheint um die namengebende Burg Schweinfurt gelegen zu haben. Dazu kamen Güter im Aischtal zu Höchstadt, Lonnerstadt, Gutenstetten, Wachenroth, Sambach, Steppach und Etzelkirchen, Streubesitz zu Retzstadt, Ochsenfurt, Frickhausen und Heidingsfeld sowie ein Güterkomplex um den Hof "Rounveldt", der Ursprungssiedlung, wie es scheint, von Grafenrheinfeld an Main. In den östlichen Maingegenden bildeten die Burgen Kronach und Creußen die Mittelpunkte größerer Gutsbezirke, denen auch der ansehnliche Streubesitz in den dazwischenliegenden Gebieten, den späteren Herrschaften Kulmbach und Bayreuth, zugeordnet gewesen ein dürfte. Zur Burg auf dem Banzer Berg gehörte dagegen der Güterkomplex zwischen Main und Itz mit dem großen Lichtenfelser Forst. Ein weiteres Zentrum Schweinfurter Besitzes lag auf der gegenüberliegenden Seite des Mains, aus dem später die Herrschaft Lichtenfels-Giech hervorging. Weiter südlich, im Jura, besaß die Familie Güter um Pottenstein und Tüchersfeld. Möglicherweise gehörte Thurnau gleichfalls zum Hausgut. Auch in den altbayerischen Gegenden links der Donau, auf dem Nordgau, faßten die SCHWEINFURTER Fuß. Hier gehörten ihnen die Burgen Ammerthal bei Amberg und Hersbruck an der Pegnitz sowie Besitz um Nahburg und Cham. Außerdem besaßen sie in Regensburg, am Sitz des bayerischen Herzogs, eine Hofstätte.
    Nach Bertholds Tod im Jahr 980 übernahm sein Sohn, Markgraf Heinrich von Schweinfurt, den Besitz und die öffentlichen Ämter des Hauses. Er diente Kaiser OTTO II. und dessen Sohn, OTTO III., ebenso treu wie sein Vater, ließ aber, nachdem König HEINRICH II. 1002 den Thron bestiegen hatte, im Jahr darauf zum Aufruhr verleiten. Die Empörung war rasch niedergeschlagen. Der Markgraf erhielt auch bald wieder die Gande des Herrschers zurück. Er mußte aber zur Strafe auf seinen Lehensbesitz sowie auf sämtliche Grafschaftsrechte verzichten.
    Die Verluste, die das Geschlecht erlitten hatte wurden unter Markgraf Otto von Schweinfurt zum Teil wieder rückgängig geacht. Der Sohn Markgraf Heinrichs, der 1017 seinem Vater in der Herrschaft nachfolgte, erhielt wieder Grafschaftsrechte auf dem bayerischen Nordgau. Er wurde Markgraf der 1040 gegründeten böhmischen Mark. 1048 übertrug ihm Kaiser HEINRICH III. sogar das Herzogtum Schwaben.

    1003 oo Gerberga von Henneberg, Tochter des Grafen Otto II. im Grabfeld; Urenkelin Poppos III., 985/88- um 1036
    Erbin des Gebietes um Schweinfurt

    Kinder:
    - Otto Graf von Schweinfurt um 995-28.9.1057
    - Judith -2.8.1058
    1021 oo Bretislav I. Herzog von Böhmen um 1005-10.1.1055
    - Eilika um 1000-10.12. nach 1055
    1020 oo Bernhard II. Herzog von Sachsen, 990-29.6.1059
    - Heinrich II. Graf von Lechsgemünd - um 1043
    - Tochter
    oo Udalschalk II. Graf von Kühbach - um 1040
    - Tochter
    oo Ruprecht Burggraf von Regensburg, Sohn Babos I., - um 1035
    - Tochter
    oo Diepold I. Graf von Traungau - um 1060
    - Burchard I. Bischof von Halberstadt (1036-1059) um 1005-18.10.1059

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 108,113,115,154,235,414 G 124 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 161,163,165,169 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 512,525/Band III Seite 313 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 371,424,426,428 - Lechner Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 41,54,60,69,72 - Pohl Walter: Die Welt der Babenberger. Schleier, Kreuz und Schwert, hg. von Brigitta Vacha, Verlag Styria, Seite 48,72,82,86,180 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. – Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 31-375 - Schütz Alois: Die Andechs-Meranier in Franken und ihre Rolle in der europäischen Politik des Hochmittelalter, in Die Andechs-Meranier in Franken. Europäisches Fürstentum im Hochmittelalter. Verlag Philipp von Zabern Mainz 1998, Seite 3 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 136,196,206-212,218, 226-234,244,258,260,424 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg 1999, Seite 41,57,84,114,186-193,199,211,223,251,262 -

    Geburt:
    um 944 (nach Friese)

    Begraben:
    Burg Schweinfurt

    Heinrich heiratete von Henneberg, Gerberga in 1003. Gerberga wurde geboren in 985/988; gestorben um 1036. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 34. von Schweinfurt, Heinrich II.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben um 1043.
    2. 35. von Schweinfurt, N.  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 36. von Schweinfurt, N.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1030.
    4. 37. von Schweinfurt, N.  Graphische Anzeige der Nachkommen
    5. 38. von Schweinfurt, Otto III.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 995; gestorben am 28 Sep 1057; wurde beigesetzt in Schweinfurt [97421],Bayern,Deutschland.
    6. 39. von Schweinfurt, Judith  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1000; gestorben am 2 Aug 1058; wurde beigesetzt in Prag [1.243.201 ],Hlavní město Praha,Tschechische Republik.
    7. 40. von Schweinfurt, Eilika  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1000; gestorben nach 1055.
    8. 41. von Halberstadt, Burchard I.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 18 Okt 1000 in Nabburg [92507],Schwandorf,Bayern,Deutschland; gestorben am 18 Okt 1059 in Halberstadt [38820],Harz,Sachsen-Anhalt,Deutschland.

  15. 28.  von Polen, N. Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Emnildis4, 5.Emnilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren in 988.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1017; Nonne


  16. 29.  von Polen, Mieszko II.von Polen, Mieszko II. Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Emnildis4, 5.Emnilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren in 990; gestorben in Mai 1034.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1025-1034, Polen; König von Polen

    Notizen:

    Darstellung Mieszkos II. und Mathildes von Schwaben auf dem Widmungsbild des Liber de divinis officiis; St. Gallen erstes Viertel 11. Jahrhundert. Düsseldorf, Universitäts- und Landesbibliothek, Ms.C 91, (verschollen), fol. 3r

    Darstellung Mieszkos und Mathildes von Schwaben



    Mieszko II. Lambert

    König von Polen (1025-1034)
    990-10./11.5.1034

    Ältester Sohn des Königs Boleslaw I. der Tapfere von Polen aus dem Hause der PIASTEN aus seiner 3. Ehe mit der Emnildis, Tochter vom Elbsorbenhäuptling Dobremir

    Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 616

    Mieszko II. Lambert, Fürst von Polen, ab 1025 König von Polen
    * 990, † 10. Mai 1034
    Eltern:
    Boleslaw I. Chrobry, Fürst und König von Polen, Emnild
    oo Richeza, Tochter des Pfalzgrafen Ezzo und der Mathilde (Schwester Kaiser Ottos III.)

    Kinder:
    Kasimir I. (Restaurator)
    Gertrud (1. G.), oo Großfürst Izjaslav (1.I.) von Kiev
    Tochter, oo König Béla I. von Ungarn.

    Von Kindheit an verlief Mieszkos Leben in den Bahnen, die durch die Politik seiner Vorfahren (Mieszko I., Boleslaw Chrobry) vorbestimmt waren. Zu den im Jahre 1000, anläßlich des Treffens von Gnesen, getroffenen Absprachen zwischen Boleslaw und Kaiser Otto III. gehörte auch die Ehe Mieszkos mit der Nichte des Kaisers, Richeza. Der überraschende Tod Ottos und kurz darauf des Markgrafen Ekkehard I. von Meißen sowie die Thronbesteigung Heinrichs II. bedeuteten aber das Ende der damaligen Perspektiven. Als Sohn der aus der Lausitz stammenden Edlen Emnild war Mieszko zudem von den nun ausbrechenden Kämpfen zwischen Heinrich und Boleslaw (vorrangig um die Herrschaft in den Marken Lausitz und Milsenerland) ebenso in besonderem Maße betroffen wie von der Fehde zwischen dem König und dem Pfalzgrafen Ezzo um die Erbgüter der Ottonen-Tochter Mathilde. So lag auch der Schlüssel zum Abschluß des Friedens von Merseburg (1013) in seiner Person: Der Vollzug der Heirat Mieszkos mit Richeza unter Mitwirkung Heinrichs II. bedeutete für Polen die Bestätigung des Gnesener Konzepts. Als die Kämpfe kurz danach dennoch wieder ausbrachen, stand Mieszko - wie die Schilderung Thietmars von Merseburg zeigt - im inneren Konflikt zwischen den Bindungen an den Kaiser (Treueid Mieszkos 1013) und den sächsischen Adel (1014 Intervention zugunsten des in Geiselhaft befindlichen Mieszko) sowie den Verpflichtungen gegenüber dem Vater. Erst der Friede von Bautzen 1018 ermöglichte eine längere Phase friedlicher Beziehungen, in der Mieszko II. in die Gebetsbrüderschaft des von Heinrich II. geförderten Kloster Michelsberg (Bamberg, III) aufgenommen wurde.
    Es waren die Königskrönungen Boleslaws I. (Frühjahr 1025) und nach dessen baldigem Tod (17. Juni 1025) auch Mieszkos und damit - aus Sicht der Piasten - die Vollendung der Gnesener Konzeption, die den raschen Niedergang Polens einleiteten. Wenn auch im Reich das grundsätzliche Anrecht Mieszkos auf die Königswürde nicht bestritten wurde, man sogar seine königlichen Tugenden rühmte (Mathilde, Gemahlin Herzog Friedrichs II. von Lothringen [23.F.]), so war die Krönung doch ohne Zustimmung Kaiser Konrads II. erfolgt. Die Übereinstimmung mit dem Kaiser suchten nun aber die beim Thronwechsel in Polen unberücksichtigten Verwandten Mieszkos: Boleslaws ältester Sohn Bezprym (ein Neffe König Stefans von Ungarn), der auch Unterstützung bei Großfürst Jaroslav von Kiev fand, und die bereits beim Tode Mieszkos I. übergangenen Haldenslebener. Vergeblich versuchte Mieszko, einer Einkreisung durch eine militärische Offensive gegen das östliche Sachsen entgegenzuwirken. Feldzüge Konrads von W und Jaroslavs von O her besiegelten 1031 innerhalb kürzester Zeit Niederlage und Sturz Mieszkos sowie den Verlust umstrittener Grenzregionen an die Nachbarn. Mieszkos Familie floh ins Exil nach Deutschland. Der auf den Thron gelangte Bezprym unterwarf sich sofort dem Kaiser und übersandte ihm die polnischen Throninsignien. Als er bereits nach wenigen Monaten ermordet wurde, gelang Mieszko die Rückkehr, doch mußte er 1033 auf einem Hoftag in Merseburg die Aufteilung Polens durch Konrad anerkennen. Das schnelle Ableben der Mitregenten ermöglichte ihm noch einmal für kurze Zeit die Alleinherrschaft, bevor er starb. Er hinterließ ein von Aufständen und heidnischer Reaktion zerrüttetes Land.

    Chr. Lübke

    Thiele, Andreas: Tafel 333, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa", R.G. Fischer Verlag 1994 -

    MIESZKO II. LAMBERT
    * 990, + 1034

    König 1025

    Mieszko II. Lambert stellte nach jahrelangen harten Kämpfen um die Nachfolge die staatliche Einheit wieder her. Im Jahre 1030 drang Mieszko bis zur Saale vor, mußte aber auf die Lausitz und das Milzener Land verzichten, als Kaiser KONRAD II. 1031 in Polen einfiel. Im gleichen Jahr wurde er von seinem Halbbruder Bezprym nach Kiew vertrieben und kehrte 1032 mit böhmischer Hilfe zurück. Im Jahre 1033 wurde Mieszko II. von KONRAD II., der sich mit Dänemark und Kiew verbündet hatte, vernichtend geschlagen. Auf dem Reichstag in Merseburg mußte er auf den Königstitel verzichten und die deutsche Lehnshoheit anerkennen. Pommern, Schlesien, Preußen, Mähren und Tscherwenien gingen ebenfalls verloren.

    oo um 1013 RICHZA VON LOTHRINGEN + 1063, Tochter des Pfalzgrafen Ezzo, Enkelin Kaiser OTTOS II.
    1034 mit den Kindern verjagt

    Althoff Gerd: Seite 378 H 12, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen."

    H 12 Me: 10.5. Lampertus sive Misico dux Poloniorum + 1034 Mieszko II. Herzog der Polen


    Der Eintrag in Merseburg gehört nicht der Ergänzungsschicht an, sondern ist einer der wenigen nachträglichen Zusätze. Mieszko trat 1025 nach dem Tode seines Vaters Boleslaw (H 17) die Herrschaft in Polen an; vgl. Bresslau, Jbb. Konrads II. 1, Seite 99f. mit Anm. 5, wo auch die Identifizierung Dümmlers, Das alte Merseburger Totenbuch, Seite 254, der an Mieszko I. von Polen dachte (vgl. FW H 22) richtiggestellt ist. Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Mieszko und dem deutschen Reich wurden 1033 in Merseburg mit der Unterwerfung Mieszkos beendet, der hierbei beträchtliche Gebietsverluste hinnehmen mußte; vgl. Bresslau 2, Seite 79ff. Vielleicht ist durch diesen Merseburger Friedensschluß auch sein späteres Gedenken im Merseburger Necrolog bestimmt. Zu seinem Verhältnis zu KONRAD II. vgl. Claude, Magdeburg, Seite 303f.





    um 1013 oo Richza von Lothringen, Tochter des Pfalzgrafen Ezzo um 1000-21.3.1063


    Kinder:

    - Richza - nach 1052
    oo Bela I. König von Ungarn um 1016-Juli/Aug. 1063
    - Kasimir I. der Erneuerer 1016-28.11.1058
    - Gertrud um 1020/25-4.1.1107
    1043 oo Isjaslaw I. Großfürst von Kiew 1024-3.10.1078 gefallen



    Literatur:
    Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 294 - Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 154,378 H 12 - Annalen von Hildesheim - Annalen von Magdeburg -
    Annalista Saxo: Reichschronik. Seite 50,56 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 138,167,171 - Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 34,45,72,118 - Bresslau, Harry: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II. 2 Bände Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1879 - Claude, Dietrich: Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis ins 12. Jahrhundert, Mitteldeutsche Forschungen 67, Böhlau Verlag Köln 1972 Seite 303 - Erkens, Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1998, Seite 78,152,155,157 - Giese, Wolfgang: Der Stamm der Sachsen und das Reich in ottonischer und salischer Zeit. Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1979, Seite 145,148 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 215,318,322 - Hermann von Reichenau: Chronicon. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 666 - Hlawitschka, Eduard: Konradiner-Genealogie, unstatthafte Verwandtenehen und spätottonisch-frühsalische Thronbesetzungspraxis. Ein Rückblick auf 25 Jahre Forschungsdisput. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2003 Seite 148,162 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 308 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 21,28,55,63,72,77,84,87,89 Anmerkungen 106,114,167,383,407,426, 488,490, 494, 514 - Partenheimer Lutz: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2001 Seite 18,21,204 - Rhode Gotthold: Kleine Geschichte Polens. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1965 Seite 18,21-23,25,34, 35,40 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 89-161A - Schnith Karl: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 Seite 11,113 - Schulze: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 339-341,377 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 333 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 336, 338,362,364,366,370,372,376,420 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg 1999, Seite 63,198,209,218 - Wipos Leben Konrads II. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 562,588,590 - Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 Seite 91,226,230-238,244,254,342 -



    Gestorben:
    10./11.5.


  17. 30.  von Polen, Mathilde Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Emnildis4, 5.Emnilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 995; gestorben nach 1018.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Kiew,Ukraine; Großfürstin von Kiew

    Notizen:

    Mathilde von Polen Großfürstin von Kiew
    um 995- nach 1018
    Tochter des Herzogs Boleslaws I. Chrobry von Polen aus dem Hause der PIASTEN aus seiner 3. Ehe mit der Emnildis, Tochter von senior Dobromir

    Thiele, Andreas: Tafel 333, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

    N
    oo SWJATOPOLK I. Großfürst von Kiew + 1019 ermordet

    Thietmar von Merseburg: Seite 435,474, "Chronik."

    Buch VII Kapitel 72

    Einem [252 Swentepolk, der Sohn von Wladimirs Bruder Jaropulk, dessen schwangere Witwe Wladimir heiratete. Mit den anderen Söhnen meint Thietmar wohl Jaroslaw und Boris.] seiner drei Söhne gab er unseres Bedrängers, des Herzogs Boleslaw, Tochter zur Ehe; und mit ihr sandten die Polen den Bischof Reinbern von Kolberg. Als der König nun hörte, sein Sohn wolle sich, von Boleslaw angestiftet, insgeheim gegen ihn wenden, ließ er samt seinem Sohne und dessen Gemahlin auch diesen Mann festnehmen.

    Buch VIII Kapitel 33

    33. Voller Stolz über diese Erfolge entsandte Boleslaw den Erzbischof der Stadt an Jaroslaw mit der Bitte um Auslieferung seiner Tochter [108 Sie saß noch immer in Haft, vgl. VII, 72.]; er selbst sichere ihm die Entlassung seiner Gemahlin, Stiefmutter und Schwestern zu.

    Ludat, Herbert: Seite 89, "An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa"

    Daß der PIASTEN-Fürst in Kiev seine eigene Herrschaft auszurichten begann [512 Er hat hier im Anschluß an die Feststellungen von W. Meysztowicz (in: Sacrum Poloniae Millenium, Band 5, 1958, Seite 493), daß Brun wahrscheinlich erst im Oktober 1008 von Vladimir an den Hof Boleslaws gekommen sei, auf die besondere Rolle des sächsischen Missionars als Friedensstifter und politischer Vermittler aufmerksam gemacht und damit die Eheverbindung zwischen Svjatopolk und der dem Namen nach nicht bekannten Tochter Boleslaws Chrobrys für diese Zeit (1009/1010) - statt bisher 1012) meines Erachtens mit Recht in Zusammenhang gebracht - eine politisch höchst wichtige und folgenreiche Heirat, über die sich in der altrussischen Überlieferung kein Wort der Erwähnung findet.] und hier zu bleiben gedachte, ist nicht zu bestreiten, was gleichfalls ohne das Einverständnis HEINRICHS kaum denkbar erscheint.




    1009/12 oo Svjatopolk Großfürst von Kiev um 980 - 1019



    Literatur:
    Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Anm. 512 - Rhode Gotthold: Kleine Geschichte Polens. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1965 Seite 19 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 298, 333 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 474 -


  18. 31.  von Polen, Regilindis Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Emnildis4, 5.Emnilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 989; gestorben nach 1014.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Meißen [01662],Meißen,Sachsen,Deutschland; Markgräfin von Meißen

    Notizen:

    Regilindis von Polen
    Markgräfin von Meißen
    um 989-21.3. nach 1014
    2. Tochter des Herzogs Boleslaw I. Chobry von Polen aus dem Hause der PIASTEN aus seiner 3. Ehe mit der Emnildis, Tochter vom Elbsorben-Häuptling Dobremir

    Lexikon des Mittelalters: Band VII Spalte 562

    Reg(e)lindis
    Tochter Fürst Boleslaws I. von Polen und Emnild
    oo Markgraf Hermann von Meißen (1002), Sohn Ekkehards I. von Meißen

    Kurz nach dem gewaltsamen Tod Ekkehards und nach der Belehnung Boleslaws mit den Lausitzen festigte die Ehe die Beziehung zwischen PIASTEN und EKKEHARDINGERN, die trotz der Kriege HEINRICHS II. gegen Polen wirksam blieben und 1018, kurz nach dem Frieden von Bautzen, durch die letzte Ehe Boleslaws mit Hermanns Schwester Oda nochmals bekräftigt wurden.

    Literatur:
    Chr. Lübke, Reg. zur Gesch. der Slaven an Elbe und Oder, III, IV, V [Ind.], 1985ff.

    Thiele, Andreas: Tafel 333, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa

    REGLINDIS
    oo HERMANN II. Markgraf von Meißen

    Black-Veldtrup Mechthild: Seite 159, "Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien"

    Reglindis zum Beispiel, eine Tochter König Boleslaws Chobry und seiner Frau Emnilde, brachte ihrem Mann, Markgraf Hermann von Meißen, die Burg Strehla zu, die auf der Grenze zwischen Polen und der Markgrafschaft Meißen lag.

    Hirsch, Siegfried: Band I Seite 254, "Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II."

    Gewiß hatte er, obwohl der Mark verlustig, die Stadt Strehla an der Elbe, denn diese war es, die er seiner Gemahlin Reginlinde, der Tochter des Boleslavs, als Leibgedinge gab. Vielleicht ist zwischen dem Merseburger Reichstage von 1002 und dem Feldzuge der Polen im Jahre 1003 die Ehe geschlossen worden; sie war dem deutschen Interesse durchaus nicht förderlich.

    Görich Knut: Seite 117,133, "Eine Wende im Osten: Heinrich II. und Boleslaw Chrobry" in: Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?

    Eindeutig aber benachteiligte die von Boleslaw durchgesetzte Lösung Hermann, den ältesten Sohn des ermordeten Ekkehard. Seine Heirat mit Reglindis, einer Tochter Boleslaws Chrobry, war kaum eine angemessen Zufriedenstellung von Hermanns übergangenen Ansprüchen - zumal auch nicht sicher ist, daß diese Heirat tatsächlich erst nach der Vergabe Meißens stattfand - und insoweit eine Art Kompensation sein sollte - oder nicht schon vor dem Tod Ekkehards [Die Annahme über den Zeitpunkt der Eheschließung schwanken; Ludat (wie Anm. 9) hält Seite 29 mit Anm. 209 und Seite 79 mit Anm 462 eine Heirat nach dem Tag von Merseburg, vielleicht aber auch schon in den Tagen davor, jedenfalls aber nach der Ermordung Ekkehards für möglich; ähnlich Lübke (wie Anm. 9), Nr. 357 (Sommer 1002); Ders. (wie Anm. 39), Seite 422. Einziger Anhaltspunkt für eine zeitliche Einordnung sind Thietmars Nachrichten über die Burg Strehla. Boleslaw Chrobry zerstörte sie im August 1003 nicht, weil sie zur Morgengabe seiner Tochter gehört habe; nach dem Merseburger Überfall auf ihn im Juli 1002 dagegen hatte er sie noch in Brand gesteckt, vgl. Thietmar, Chronicon V 18 und 36 (wie Anm. 13), Seite 243, Zeile 10-12 und Seite 262, Zeile 1-4. Daraus wird gefolgert, daß die Ehe zwischen Hermann und Reglindis zwischen diesen beiden Zeitpunkten geschlossen werden muß, so Zeissberg (wie Anm. 97), Seite 430; ähnlich Kossmann (wie Anm. 9), Seite 405 und Rupp (wie Anm. 40), Seite 185. Zwingend ist diese Argumentation aber nicht, denn 1003 verschonte Boleslaw Strehla nur gegen das Versprechen der Besatzung, nicht Alarm zu schlagen; der übergeordnete Zweck hätte ansonsten eine Schädigung des Besitzes seiner Tochter gerechtfertigt. Zu erwägen bleibt deshalb, ob die Ehe zwischen Hermann und Reglindis nicht schon vor die Ermordung Ekkehards geschlossen worden sein konnte. Danuta Borawska, Mieszko I. und Oda im Kreis consanguineorum Ludolfingorum, in: Jahrbuch für Geschichte 23, 1981, Seite 79-102, vermutet Seite 79, Anm. 1 ohne weitere Begründung das Jahr 1001. Die bei OTTO III. ebenso einflußreiche wie in Sachsen und Thüringen machtvolle Position Ekkehards kann für den PIASTEN schon vor 1002 Anlaß genug gewesen sein, neben seiner eigenen Verschwägerung mit Ekkehards Bruder auch die folgende Generation beider Familien verwandtschaftlich zu verbinden. Die Zerstörung Strehlas 1002 könnte erklärt werden als Boleslaws Rache für eine (eventuelle) Beteiligung Hermanns an dem bewaffneten Überfall in Merseburg.].
    Schließlich berichtet Thietmar, Boleslaw habe schon lange vor dem Frieden von Bautzen 1018 um Hermanns Schwester Oda als Gemahlin geworben. Möglicherweise hängt Boleslaws Werbung mit dem Tod von Hermanns Gemahlin, Boleslaws Tochter Reglindis zusammen [Todesdatum allerdings unbekannt; wird datiert auf die Zeit nach 1014, vgl. Rupp (wie Anm. 40) Seite 135 mit Anm. 195; Lübke (wie Anm. ), Nr. 505 (ab 1016 März 21). Hinzuweisen ist ferner auf den Tod von Boleslaws Gemahlin Emnildis 1017, vgl. Lübke, Nr. 519).].

    Weinfurter Stefan: Seite 116,211, "Heinrich II. Herrscher am Ende der Zeiten"

    Außerdem war eine Tochter des Polen-Herzogs, Reginlind, seit 1002/03 die Frau des Markgrafen Hermann von Meißen (1009-1032, gest. 1038), also des Bruders von Gunther.
    Zunächst macht sich die Gruppe der Unzufriedenen daran, ihre Verbindungen zu festigen. Im Winter 1002/03 heiratete der EKKEHARDINER Hermann, der Sohn Ekkehards von Meißen, die Tochter Boleslaws mit dem Namen Reginlind. Die beiden Familien, die polnischen PIASTEN und die sächsischen EKKEHARDINER, vereinigten sich zu einem festen Clan.



    1003 oo Hermann Markgraf von Meißen, x um 980-1.11.1038



    Literatur:
    Black-Veldtrup Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1995 Seite 159 - Claude, Dietrich: Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis ins 12. Jahrhundert, Mitteldeutsche Forschungen 67, Böhlau Verlag Köln 1972 Band I Seite 242 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II., Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 Band I Seite 254 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 19,22,29,31,79; Anm. 124,130,134,209,224,229,232,462 - Lüpke, Siegfried: Die Markgrafen der Sächsischen Ostmarken in der Zeit von Gero bis zum Beginn des Investiturstreites (940-1075), Dissertation Halle 1937 Seite 34 - Partenheimer Lutz: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2001 Seite 208 - Posse, Otto: Die Markgrafen von Meissen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Grossen. Giesecke& Devrint Verlag Leipzig 1881 Seite 58 - Rhode Gotthold: Kleine Geschichte Polens. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1965 Seite 18 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 Seite 108,135,185 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 117,133 - Schölkopf Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 22. Göttingen 1957 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 333 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 174,232 - Weinfurter Stefan: Heinrich II. Herrscher am Ende der Zeiten. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1999 Seite 116,211 -

    Gestorben:
    21.3.

    Regilindis heiratete von Meißen, Hermann in 1003. Hermann (Sohn von von Meißen, Ekkehard I. und Billung, Suanehild) wurde geboren um 980; gestorben am 1 Nov 1038. [Familienblatt] [Familientafel]


  19. 32.  von Polen, Otto Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Emnildis4, 5.Emnilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1000; gestorben in 1033.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Herzog von Polen

    Notizen:

    Otto Herzog von Polen
    um 1000 - 1033
    Jüngster Sohn des Königs Boleslaw I. der Tapfere von Polen aus dem Hause der PIASTEN aus seiner 3. Ehe mit der Emnildis, Tochter vom Elbsorbenhäuptling Dobremir

    Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 1580

    Otto + 1033

    Jüngster Sohn König Boleslaws I. Chrobry von Polen und der Emnild, wurde anläßlich des Treffens in Gnesen im Jahre 1000 auf den Namen Kaiser OTTOS III. getauft

    Nur zum Jahr 1018, als er Oda, die letzte Gemahlin Boleslaws, nach Polen geleitete, wird Otto in den Quellen als handelnde Person faßbar. Nach der Machtübernahme Mieskzos II. (1025) ging Otto wie sein Bruder Bezprym (mit dem ihn die Quellen zum Teil verwechsen) ins Exil. Ottos Rolle nach dem Sturz Mieszkos (1031) ist nicht mit Sicherheit zu klären. Möglicherweise ist er einer der Tetrarchen, die Kaiser KONRAD II. 1032/33 für Polen einsetzte. Schon kurz darauf starb der ‚Otto dux‘.

    Thiele, Andreas: Tafel 333, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

    OTTO
    * um 1000, + 1033 ermordet

    Wolfram Herwig: Seite 237, "Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche."

    Dann fiel Bezprym, der Sohn von Mieszkos ungarischer Stiefmutter, mit russischer Hilfe im Osten Polens ein. Ihn unterstützte ein anderer Halbbruder Mieszkos, Otto, und auch ein Vetter ersten Grades namens Dietrich aus der Haldenslebener Verbindung seines Großvaters Mieszko I. trat als Prätendent auf [57 Ludat, An Elbe und Oder 54-56.].

    Ludat, Herbert: Seite 31,72, "An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa"

    Es ist bezeichnenderweise der jüngste Sohn Boleslaws und der Emnildis, Otto, gewesen, der einst beim Akt von Gnesen den Namen des Kaisers erhalten hatte und der nun seinem Vater die jüngste Tochter Ekkehards, Oda, zuführte, mit der sich dann Boleslaw unverzüglich in der Burg Cziczani in der Lausitz feierlich unter Anteilnahme des Volkes vermählte.
    Außerdem empfing Boleslaws jüngster Sohn in der Taufe den Namen des Kaisers [426 Vgl. Thietmar IV, 58 über die Söhne der Emnildis: "Peperit haec duos filios, Miseconem et alium, quem dilecti senioris sui nomine pater vocabit ..." Diese Stelle ist infolge der irrtümlichen Deutung R. Holtzmanns (vgl. oben Anm. 118) und der mangelnden Vertrautheit mit der polnischen Literatur der deutschen Forschung völlig entgangen (vgl. auch das Fehlen eines Hinweises bei M. Uhlirz, Jbb. Ottos III). Vgl. O. Balzer, Genealogia Piastow, Seite 70ff.; und St. Zakrzewski, Boleslaw Chrobry Wielki, Seite 374. Schon A. Lewicki, Mieszko II., 1876, Seite 115, hat die Taufe und Namengebung mit dem Gnesener Akt in Verbindung gebracht. Über die Rolle Ottos bei der Heirat seines Vaters im Juli 1018 vgl. Thietmar VIII, 1 und oben Seite 31.].


    Literatur:
    Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Seite 31 Anm. 230,426,507 -
    Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 333 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 171,440 - Wipos Leben Konrads II. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI c. 29 - Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 Seite 237 -



Generation: 6

  1. 33.  Burkhard Graphische Anzeige der Nachkommen (24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1055, Amper (Fluss), Bayern,Deutschland; Graf an der oberen Amper

    Notizen:

    Burkhard
    Graf an der oberen Amper 1055
    Wohl Sohn des Grafen Bucco (Burkhard) von Schweinfurt

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Dr. Wilhelm Wegener: Seite 171

    1. Burkhard

    F. siehe Vorbemerkung; einmaliges Vorkommen 1055 10/12 Neuburg Ebarhusen (Ebertshausen AG Fürstenfeldbruck) liegt im comitatu Burchardi DD 5, 489 ff n 360.

    Vorbemerkung
    Aus den Belegen für 3, 5, 7 und 11 ergibt sich ein klares, eindeutiges Bild der genealogischen Verhältnisse um die Wende zum 12. Jahrhundert. Von Burkhard (3), dem Vater des Salzburger Gegenerzbischofes Berthold, spannt sich sodann ein einleuchtender Bogen zu dem Grafen Kuno von Rihpoldisperga (2). Dieser muss nach der Lage seiner Tegernseer Lehensgüter Graf an der oberen Amper gewesen sein und die Grafschaft durch seine Tochter an Arnold I. von Dachau (Wittelsbach n 5) vererbt haben. Es ergibt sich dann, dass der Graf Burkhard, der 1055 als Graf an der oberen Amper erscheint (1), der Vater Kunos und Burkhards, des Vaters des Erzbischofs, gewesen sein muss. Da die Grafschaft an die Nachkommen Kunos kam, blieben die Abkömmlinge ohne den Grafentitel. Nur Burkhards gleichnamiger ältester Sohn wurde im Investiturstreit 1093 unter Absetzung des bisherigen Markgrafen Poppo II. (von Weimar-Orlamünde) Markgraf von Istrien. Nach seinem Tod kam die Mark an das Haus SPANHEIM. Auch besitzgeschichtlich lässt sich der Zusammenhang zwischen Moosburg und Dachau belegen. Um 1135 leistet 11 für einen Verwandten neben Gebhard von Valley Zeugenschaft, welch letzterer ein Nachkomme Kunos war (Wittelsbach n 28). Mosburg hat Vasallen zu Haimhausen (Castulus 18 f n 53 f; 23 f n 65; 61 n 187), Dörnbach (MB 9, 434) und Odelshausen (MB 9, 434), Orten, in denen auch die DACHAUER begütert waren. - Das herrschenden Auftreten des Namens Burkhard in 5 Generationen der Nachkommen des Grafen Burkhard von 1055 läßt erkennen, daß mit dem Namen eine ruhmreiche Überlieferung bewahrt werden sollte. Nun gab es in Bayern im 10. Jh. einen sehr bedeutenden Träger dieses Namens, den mit den Kindern des Herzogs Arnulf (+ 937) verschwägerten Burkhard, der Vater des Bischofs Heinrich von Augsburg war und als Burggraf von Regensburg und 1. Markgraf der Ostmark nach der Ungarnschlacht von 955 bekannt ist (LIUTPOLDINGER n 12). Das Andenken an ihn wurde auch bei den ebenfalls von Herzog Arnulf ausgegangenen Markgrafen von Schweinfurt gepflegt. Der bekannte Empörer Heinrich von Schweinfurt hatte einen jüngeren Bruder namens Bucco (Burkhard siehe LIUTPOLDINGER n 22), der von Thietmar Graf genannt wird. Thietmar weiß im allgemeinen sehr wohl, was er sagt; Bucco wird also Inhaber einer Grafschaft gewesen sein. Diese lag nicht im Bereich des Nordgaus, wo wir über alle Grafen gut unterrichtet sind. Wenn Bucco, wie seine Bruder Heinrich, annähernd um 1020 gestorben ist, so bleibt für den Ampergrafen Burkhard von 1055, wenn wir diesen als des letzteren Sohn betrachten, gerade die übliche Generationsspanne von 30 Jahren. Für die Grafschaft an der oberen Amper sind nach dem Grafen Engildio, der wiederholt zwischen 957 und 972 genannt wird (nQ 5, 106 f n 1190 f, 110 n 1193), bis auf Burkhard 1055 keine Grafen überliefert. Es bleibt also reichlich Raum, um auch Bucco, den rühmlichen Verteidiger von Creussen, als Grafen an der oberen Amper unterzubringen. Die innere und äußere Wahrscheinlichkeit dieser Zusammenhänge ist jedenfalls nicht gering, wenn auch bei der Spärlichkeit der Überlieferung absolute Gewißheit nicht zu erlangen ist. Damit reiht sich aber das später sogenannte Haus MOOSBURG in die vornehmsten Geschlechter des Landes ein, eine Stellung, die auch die bemerkenswerten Vorkommnisse bei der Schaffung der Grafschaft Moosburg 1179 mit zu erklären vermag. - Die alten Nekrologe aus dem 10. und 11. Jh. überliefern die Todesdaten dreier Grafen Burkhard. Das älteste (17/5 Purchardus comes Freising 10. Jh. Necr. 3, 80, 18/5 Purchardus comes St. Emmeram Anfang des 11. Jh. Necr. 3, 314) bezieht sich offenbar auf den Schwiegersohn des Herzogs Arnulf. Zwei weitere Daten aus dem 11. Jh. sind aus Niedermünster überliefert: zum 16/2 Purchart advocatus, zum 8/8 Purchart, Berhtolt comites (Necr. 3, 290 f); eines von ihnen oder beide scheinen sich auf die Grafen von 1003 und 1055 zu beziehen.

    Kinder:
    - Burkhard I.
    - Kuno Graf von Rihpoldisperga



    oo N.N. von Dießen, Tochter des Grafen Berchtold II.
    -
    Kinder:
    - Burkhard II. (I.) - 1106
    - Burkhard III. - um 1133
    - Berchtold Erzbischof von Salzburg (1097-1106) - 1115
    - Mathilde
    oo Eberhard I. von Ratzenhofen, Vogt von Geisenfeld - 1097, Stammeltern der Grafen von Abensberg

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 42. von Rihpoldisperga, Kuno  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1060.

    Familie/Ehepartner: von Diessen, N.. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 43. von Moosburg, Burkhard II.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 13 Feb 1106.
    2. 44. von Moosburg, Burkhard III.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben um 1133.
    3. 45. von Moosburg, Berchtold  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1115.
    4. 46. von Moosburg, Mathilde  Graphische Anzeige der Nachkommen

  2. 34.  von Schweinfurt, Heinrich II. Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben um 1043.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf an der Oberen Naab
    • Titel/Amt/Status: Pegnitz [91257],Bayreuth,Bayern,Deutschland; Graf an der Pegnitz

    Notizen:

    Heinrich II. von Schweinfurt Graf an der Pegnitz
    + um 1043
    Jüngerer Sohn des Markgrafen Heinrich von Schweinfurt aus dem Hause der BABENBERGER und der Gerberga von Henneberg, Tochter von Graf Otto II. im Grabfeld

    Schwennicke Detlev: Tafel 88, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"
    HEINRICH
    1021/43 Graf an der PEGNITZ
    1043 Graf an der OBEREN NAAB
    oo N.N. ,Tochter von (Kuno-Konrad Graf im Sulafeld)

    Thiele, Andreas: Tafel 111, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    HEINRICH II. † um 1043
    (siehe Luitpoldinger Id)

    Thiele, Andreas: Tafel 113, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    HEINRICH II. VON SCHWEINFURT
    † um 1043
    Sohn des Markgrafen Heinrich I.
    (Die Abstammung ist zwar nirgends ausdrücklich angegeben, gilt aber durch Rang, Rechte, Namen, Besitz und Traditionen als erwiesen, was auch für seine Söhne gilt.)

    Heinrich II. war Graf an der Pegnitz mit Gründlach, Walkersbrunn, Gräfenberg, Erlangen, Lauf, Herpersdorf, Graf an der oberen Naab mit Pullersreuth und Weiden und Graf an der Altmühl mit der Abtei Bergen. Er wurde nur in wenigen Urkunden genannt, zog 1040 mit gegen den Schwager nach Böhmen und stritt viel mit den Bischöfen von Eichstätt.
    oo N. WELF
    Tochter und Erbin des Grafen Kuno I. im Sualafeld

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHENGESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 78

    31. Heinrich Graf an der Pregnitz

    F. ist so wenig wie bei 24 urkundlich überliefert; sie ergibt sich aus dem Namen und aus der Nachfolge in der Pegnitzgrafschaft, die 21 1009 6/7 und 1011 2/7 innegehabt hatte
    eV. 1021 13/11. Der Forst zwischen den Flüssen Schwabach und Pegnitz und die Dörfer Gründlach AG Fürth, Walkersbrunn AG Gräfenberg, Eltersdorf AG Erlangen und Herpersdorf AG Lauf liegen im Nordgau in der Grafschaft (an der Pegnitz) des Grafen Heinrich DD 3, 480 f n 458
    1025 12/1. Die Abtei Bergen AG Neuburg an der Donau im Nordgau liegt in der Grafschaft (an der unteren Altmühl) des Grafen Heinrich DD 4, 12 n 11
    1043 14/4 Trauschendorf, Muglhof, Matzlesrieht (alle 3 AG Weiden) und Püllersreuth AG Neustadt an der Waldnaab im Nordgau liegen in der Grafschaft (an der oberen Naab) des Grafen Heinrich DD 5, 131 f. n 104
    1043 28/11 Wurmrausch, Högen und Fürnried (alle AG Sulzbach) im Nordgau liegen in der Grafschaft (an der Pregnitz) des Grafen Heinrich DD 5, 142 f. n 113 die Vorkommen des später erscheinenden Pegnitz-Grafen Heinrich (38) von 1052 bis 1057 können nicht mehr zu 31 gehören, weil der bald nach 1075 schreibende Anonymus von Herrieden (SS 20, 238) zum Jahre 1054 berichtet, Bischof Gebhard von Eichstätt habe Schirenses latrociniis, ut hodie sunt, deditissimos zu Paaren getrieben. Hier handelt es sich nicht nur um Otto I. von Scheyern (40), sondern auch um dessen Brüder Heinrich (38) und Kuno (39); alle drei müssen Scheyern damals noch gemeinsam aus dem Erbe ihrer mit dem Paargrafen Udalschalk II. verheiratet gewesenen Vatersschwester (32) besessen haben. War das 1054 der Fall, so darf das auch für 1052 gelten, so dass der Zeitraum zwischen 1043 und 1052 auch den Übergang von der älteren zu der jüngeren Generation in sich schließt.

    Gemahlin:
    N.N., Tochter des WELFEN Kuno I., s. Welfen n 6.

    Literatur:
    Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 88 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 111,113 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 78 -

    Familie/Ehepartner: im Sualafeld, N.. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 47. von Burglengenfeld, Friedrich I,  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1050.
    2. 48. von Schweinfurt, Heinrich III.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben um 1080.
    3. 49. von Lechsgemünd, Kuno I.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1020/1030; gestorben um 1092.

  3. 35.  von Schweinfurt, N. Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Kühbach [86556],Aichach-Friedberg,Bayern,Deutschland; Gräfin von Kühbach

    Notizen:

    N.N. (Tochter) von Schweinfurt
    Gräfin von Kühbach
    Tochter des Markgrafen Heinrich im bayerischen Nordgau aus dem Hause der BABENBERGER und der Gerberga von Henneberg, Tochter von Graf Otto II. im Grabfeld

    Thiele, Andreas: Tafel 111, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    oo UDALSCHALK II., Graf von Kühbach + um 1040

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 78, 32.

    Tochter NN
    Gemahl Udalschalk, Graf an der mittleren Paar, s. Ebersberg n 30.

    Literatur:
    Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 111 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 78 -

    Familie/Ehepartner: von Kühbach, Udalschalk II.. Udalschalk gestorben um 1040. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 36.  von Schweinfurt, N. Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben nach 1030.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland; Burggräfin von Regensburg

    Notizen:

    N.N. von Schweinfurt
    Burggräfin von Regensburg
    † nach 1030
    Jüngere Tochter des Markgrafen Heinrich im bayerischen Nordgau († 18.9.1017) aus dem Hause der BABENBERGER und der Gerberga von Henneberg, Tochter von Graf Otto II. im Grabfeld
    Schwester von Graf Otto von Schweinfurt († 28.9.1057), Herzogin Judith von Böhmen († 2.8.1058), Herzogin Eilika von Sachsen († 10.12. nach 1055), Graf Heinrich II. Graf von Lechsgemünd († um 1043), Gräfin N.N. von Kühbach, Gräfin N.N. von Traungau, Bischof Burchard I. von Halberstadt († 18.10.1059)
    Enkelin von Graf Berthold I. von Schweinfurt († 15.1.980) und der Eilika von Walbeck
    Ur-Enkelin von Herzog Arnulf dem Bösen von Bayern († 14.7.937 )

    Thiele, Andreas: Tafel 111, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    N.N.
    oo RUPRECHT, Graf im westlichen Donaugau und Burggraf von Regensburg † um 1035
    Sohn des Burggrafen Babo I.

    Schwennicke Detlev: Tafel 79, "Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XVI"
    RUPRECHT
    † 1035

    990 GRAF
    BURG-GRAF von REGENSBURG

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 78

    30. TOCHTER NN
    Gattin des Burggrafen Rudpert von Regensburg, s. BABONEN n 2.
    oo Ruprecht Burggraf von Regensburg, Sohn Babos I., † 13.12. um 1035

    Kinder:
    - Heinrich I. Burggraf von Regensburg † um 1083
    - Tochter
    oo Wolfram Graf von Abenberg † 1059
    - Otto Bischof von Regensburg (1061-1089) um 1025/30 † 6.7.1089
    - Babo Burggraf von Regensburg † 1080

    Literatur:
    Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken Tafel 79 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 111 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 78 -

    Familie/Ehepartner: von Regensburg, Ruprecht. Ruprecht gestorben um 1035. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 37.  von Schweinfurt, N. Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Gräfin im Traungau

    Notizen:

    N.N. (Tochter) von Schweinfurt
    Gräfin im Traungau
    Tochter des Markgrafen Heinrich im bayerischen Nordgau aus dem Hause der BABENBERGER und der Gerberga von Henneberg, Tochter von Graf Otto II. im Grabfeld

    Thiele, Andreas: Tafel 111, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    oo DIEPOLD I., Graf von Traungau + um 1060
    Sohn des Grafen Rapoto II., Bruder Rapotos III. von Diessen (Luitpoldinger Ia)

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 78

    29. Tochter NN
    Gattin des Grafen Dietpold I. im Traungau (+ c 1060), s. RATPOTONEN-DIETPOLDINGER n 4.

    Weller Tobias: Seite 786, "Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert."

    Die Ursprünge der DIEPOLDINGER bzw. RAPOTONEN liegen im schwäbischen Augstgau, wo zu 1059 ein Graf Diepold auftaucht, der mit Bischof Heinrich von Augsburg (1047-1063) im Streit um eine Grafschaft lag, in welchen Kaiserin Agnes (+ 1077) vermittelnd eingreifen mußte [1 Vgl. Meyer von Knonau, Heinrich IV. 1, 168f. Zur DIEPOLDINGER Familiengeschichte siehe die kurzen Abrisse von Max Piendel: Diepoldinger, in: NDB 3 (197) 653f., und Alois Schmidt: Diepoldinger, in: LMA 3 (1986) 7709f.]. Die Gemahlin Diepolds (Adala?) stammte wahrscheinlich aus der bayerischen Adelssippe der SIEGHARDINGER und hatte ihm reichen Besitz zugebracht [2 Vgl. Throner, Diepoldinger 3, 116f.; Bosl, Markengründungen 207. Tyroller, Genealogie, Tafefel 13, No.4, 181f., hält Diepolds Gemahlin für eine Tochter Heinrichs (+ 1017) und Schwester Ottos von Schweinfurt († 1057); die Argumentation für diese These ist indes einigermaßen abenteuerlich. - Inwieweit man die DIEPOLDINGER-Genealogie über den hier genannten Diepold I. hinaus zurückverfolgen kann, bleibt unklar. Als
    Großvater und Vater desselben werden die zu 977 (DO.11. 165) und 1006 (D HII. 122) belegten Traungau-Grafen Rapoto angenommen. Ein weiterer Vorfahre von der Mutterseite soll der 955 auf dem Lechfeld gefallene Diepold, ein Bruder Bischof Ulrichs von Augsburg, gewesen sein (vgl. Trotter, Vohburg, No.1 und 2, 54; Throner, Diepoldinger 4f.; Tyroller, Genealogie, Tafel 13, No. 1 u. 2, 180f.). Für derlei Annahmen gibt es allerdings nur vage Indizien.]. Seine Söhne Rapoto III. und Diepold II. etablierten die Position der Familie im bayerischen Nordgau, wo sie die Verwaltung der von HEINRICH III. (+ 1056) eingerichteten Grenzmarken Nahburg und Cham übernahmen.

    oo Diepold I. Graf von Traungau + 18.5.1060

    Kinder:
    - Rapoto III. + 15.10.1080
    - Diepold II. + 7.8.1078
    - Mathilde + 30.9. nach 1092
    oo Friedrich I. Graf von Tengling + 17.7.1071

    Literatur:
    Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 111 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 78 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2004 Seite 786 -

    Familie/Ehepartner: von Traungau, Diepold I.. Diepold gestorben am 18 Mai 1060. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 38.  von Schweinfurt, Otto III. Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 995; gestorben am 28 Sep 1057; wurde beigesetzt in Schweinfurt [97421],Bayern,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Schweinfurt [97421],Bayern,Deutschland; Graf von Schweinfurt
    • Titel/Amt/Status: Nordgau,Bayern,Deutschland; Markgraf im bayerischen Nordgau
    • Titel/Amt/Status: 1048-1057, Schwaben,Deutschland; Herzog von Schwaben

    Notizen:

    Otto III. "der Weiße"
    Herzog von Schwaben (1048-1057)
    Graf von Schweinfurt
    Markgraf im bayerischen Nordgau
    um 995-28.9.1057 Begraben: Schweinfurt

    Ältester Sohn des Markgrafen Heinrich im bayerischen Nordgau aus dem Hause der BABENBERGER und der Gerberga von Henneberg, Tochter von Graf Otto II. im Grabfeld

    Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 569

    Otto III. von Schweinfurt, ostfränkischer Herzog
    + 28.9.1057
    Vater:
    Heinrich von Schweinfurt, Markgraf (+ 1017)
    oo Irmengard, Tochter Manfreds von Susa

    Infolge ausgedehnter, von seinem Vater ererbter Eigengüter, besonders im Radenzgau und im Schweinfurter Raum, mächtigster weltlicher Großer Ostfrankens.
    1035 Verlobung mit Mathilde, Tochter König Boleslaws Chrobrys, 1036 wieder gelöst.
    1040 Führer einer baierischen Heeresabteilung im Kampf gegen Herzog Bretislaw von Böhmen (Niederlage bei Cham).
    1048 Herzog von Schwaben.
    Letzter BABENBERGER in Franken.
    Beisetzung in Schweinfurt.

    Literatur:
    ADB 24; A. Friese, Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels, 1979.

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 79

    25. OTTO VON SCHWEINFURT

    F. Otto de Siunvorde, filius Heinrici marchionis de Gerberga matre genitus Ann. Saxo SS 6, 679; eV.
    1014 1/11 Irnsing AG Abensberg im Kelsgau liegt in der Grafschaft (an der unteren Altmühl, hier Stellvertreter des erkrankten Vaters) des Grafen Otto DD 3, 409 f. n 324
    (1017/25) Otto de orientali Francia Inhaber von 4 Tegernsee entfremdeten Gütern Archival. Zs. nF 20, 88
    (1027) 19/10 Otto comes DD 4, 154 n 111
    (1024/31) Pfreimd AG Nabburg liegt in marchia Ottonis comitis nQ 5, 268 n1410, MB 9, 359
    1034 24/4 Amberg im Nordgau liegt in der Grafschaft (an der unteren Naab) des Grafen Otto DD 4, 282 n 207
    1034 8/5 "Waltendorf" (Waltendorf AG Burglengenfeld) liegt in der Grafschaft (an der unteren Naab) des Markgrafen Otto DD 4, 291 ff. n 214
    1036 12/2 Isling liegt im (oberen) Donaugau in der Grafschaft des Otto (hier Stellvertreter des unmündigen Burggrafen von Regensburg, seines Verwandten) DD 4, 305 n 225
    1040 13/1 "Bozinwanch" im Kelsgau liegt in der Grafschaft (an der unteren Altmühl) des Otto (hier Stellvertreter wie vor) DD 5, 28 n 21;
    1040 29/7 Püllersreuth AG Neustadt an der Waldnaab liegt in der Grafschaft (an der oberen Naab) des Grafen Otto und in der Mark Nabburg (unecht, doch auf echter Grundlage) DD 5, 528 ff. n 528 ff. n 385
    1048 Otto wird Herzog von Schwaben Steindorff, Jahrb. Heinrichs III. 2, 35 f.); IV.
    (1057 vor 28/9) König HEINRICH IV. gibt mit Erlaubnis des Markgrafen Otto Besitz zu Graßfilzing AG Furth im Wald an Ebersberg, Hundt, Ebersberg 148 n 82
    + 1057 28/9 Otto dux Hundt, Ebersberg wie vor, Jaffe 5, 559 u. a. m. s. Meyer von Knonau, Jahrb. Heinrichs IV. 1, 47 Anm. 46

    Gemahlin:
    nach der Trennung des 1035 geschlossenen Verlöbnisses mit Mathilde, Tochter des Boleslaw Chrobry
    1036 Irmingard (Immula), Tochter des Markgrafen Maginfred und der Bertha von Susa Annalista Saxo 6, 679
    heiratet später Ekbert den Älteren von Braunschweig Annalista Saxo SS 6, 695
    + vor 29/4 1078 in der Heimat (Breßlau, Jb. Konrads II. 1, 378).

    Brandenburg Erich: Tafel 32 Seite 65, "Die Nachkommen Karls des Großen."

    IX. 74. OTTO IIII., Markgraf im Nordgau, Herzog in Schwaben
    * ca. 1000, + 1057 28.IX.
    Gemahlin:
    1036 Irmgard, Tochter des Markgrafen Meginfres von Susa, + 1078 21.I.

    Schwennicke Detlev: Tafel 88, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    OTTO VON SCHWEINFURT
    + 18.IX.1057

    1014 Graf an der UNTEREN ALTMÜHL
    1024-1031 Markgraf auf dem NORDGAU
    1034 Graf an der UNTEREN NAAB
    1040 Graf an der OBEREN NAAB
    1048/57 HERZOG von SCHWABEN

    oo 1036 IRMGARD VON SUSA + 1078 vor 29.IV.

    Tochter von Markgraf Ulrich Manfred und Berta degli Obertenghi
    (II. oo 1058 Ekbert I. Graf von Braunschweig Markgraf von Meißen + 11.I.1068)

    Thiele, Andreas: Tafel 111, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    OTTO III. "DER WEISSE"
    + 1057

    Otto III. der Weiße folgte 1017 zu Schweinfurt und im Nordgau, war Markgraf und Graf im Kelsgau (an der Altmühl) und oberen Donaugau. Er nahm an den Feldzügen KONRADS II. und HEINRICHS III. gegen Böhmen, Ungarn und Polen teil und wurde aus Dank 1048 Herzog von Schwaben. Er zog auch nach Italien mit.

    1. oo 1035-1036 MATHILDE VON POLEN
    Tochter des Herzogs Boleslaw I. des Tapferen

    1. oo 1036 IRMGARD VON SUSA + 1078
    Tochter des Markgrafen Manfred II. Olderich von Turin

    Annalista Saxo: "Reichschronik"

    Das Jahr 1036.

    [Auf der Synode zu Tribur hat Otto von Suinvorde, von der Synode gezwungen, sich durch einen Schwur von seiner Verlobten Machthild getrennt]. Nach dieser nahm er eine Frau, welche Emilias oder Immula oder Irmingard hieß und deren Schwester Namens Adelas den Markgrafen Otto von Italien geheirathet hatte. Die genannte Immula oder Irmingard gebar dem Otto fünf Töchter, deren Namen diese sind: Eilika, Judhita, Beatrix, Gisla, Berta. Eilika wurde Aebtissin. Judhita heirathete den Herzog Kono von Baiern, und als er gestorben war, führte sie Bodo, ein sehr edler Mann, heim und sie gebar ihm Adelheid; von dieser hat Herzog Heinrich von Lintburg den Herzog Walrabo gezeugt, der auch Paginus hieß, und zwei Töchter, von denen eine, Namens Agnes, den Pfalzgrafen Friderich von Putelenthorp heirathete, die andere aber der Graf Friderich von Arnesberge heimführte. Beatrix heirathete den Markgrafen [Heinrich von Schweinfurt] und sie gebar ihm eine Tochter, welche Godefrid von Cappenberg nahm, und er hatte von ihr zwei Söhne Godefrid und Otto. Die Berta führte einer von den Fürsten der Baiern heim, der nach seiner Feste, die Havekesberg hieß, zubenannt war, und er zeugte mit ihr eine Tochter, welche Judhita geheißen wurde, und mit dieser verband sich durch ein unglückliches Ereigniß ein Ministerial, der für ihre edle Abkunft nicht paßte, und sie gebar ihm zwei Töchter: Judhita, welche "die Tapfere" genannt wurde, und ihre Schwester, welche Folrad von Hantorp nahm. Gisla wurde mit dem Grafen Wigmann von Seburg verbunden und er zeugte mit ihr den Grafen Gero, den Vater des Magdaburger Erzbischofs Wigmann, und die Aebtissin Hathwiga von Geronrothe. Dieses Grafen Wigmann Bruder war Graf Willehelm von Lutisburg und ihr Vater war Graf Cristin, der Bruder Gebehards von Quernvorde. - - [Brantog, der Halberstädter Bischof, starb im Herrn am 27. August]. Dieser machte in Halberstadt zwei Propsteien, die eine zur Ehre des heiligen Täufers Johannes und des heiligen Evangelisten Johannes, die andere zur Ehre des heiligen Bischofs und Märtyrers Bonifacius in Bossenleve.

    Das Jahr 1047.

    [In diesem Jahre starb der Schwabenherzog Otto und zu seiner Stelle erhob sich Otto,] Markgraf von Suinvorde, der Sohn des Markgrafen Heinrich und der Markgräfin Gerberga.

    Das Jahr 1057.

    [Als Otto, der Bruder des im vorigen Jahre von den Liutizen getödteten Markgrafen Willehelm aus einer unebenbürtigen Ehe, nämlich der Sohn einer slavischen Mutter, ein scharfsinniger und thatkräftiger Mann, zu dem Hofe des Königs in Mersburg reiste, wurde er von den Grafen Bruno und
    Ekbert,] den Söhnen Liudolfs von Bruneswik, der ein Oheim des Königs war, überfallen bei einem Dorfe Namens Nienthorp an dem Flusse Salica. - Am 28. September starb der Schwabenherzog Otto von Suinvorde und wurde in Suinvorde bei seinen Eltern bestattet. -

    Zu dieser Zeit war in Sachsen Herzog Otto von Northeim mächtig, der Herkunft nach ein Sachse, aber Herzog von Baiern, ein Mann von höchstem Adel, der Sohn Benno's von Northeim, dessen Bruder Sigefrid zusammen mit den Gebrüdern Heinrich und Udo von Catelenburg den Markgrafen Ekkihard, Guntars Sohn, getödtet hat. Diesen Otto hat König Heinrich nachher vom Herzogthume entsetzt.

    Hermann von Reichenau: Seite 686, "Chronicon." in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI

    1048. Der Kaiser verweilte über das Geburtsfest des Herrn in Sachsen und kam dann eilends über Würzburg nach Alamannien; er hielt in Ulm einen Tag und bestellte den Schwaben den Markgrafen Otto von Schweinfurt zum Herzog [284 Otto III. 1048-1057.]. Von da kam er nach Baiern und verbrachte dort die Fasten- und Osterzeit.

    Trillmich Werner: Seite 299,360, "Kaiser Konrad II. und seine Zeit"

    Otto von Schweinfurt, der Schwager des PRZEMYSLIDEN Bretislaw, verlobte sich während des Pfingstfestes 1035 in Bamberg mit der etwa 17-jährigen polnischen Prinzessin Mathilde, die vermutlich auf den Gütern ihrer Schwägerin Richeza in Saalfeld oder Coburg lebte. Die christlichen PIASTEN preiszugeben, lag nicht im Interesse des Reiches, doch bevor Kasimir wieder eingesetzt werden konnte, erschien es ratsam, sein Haus erneut durch Blutsbande mit Deutschland zu verknüpfen. Dafür erschien der vermögende mainfränkische Großgraf besonders geeignet, hatte doch bereits sein Vater enge Beziehungen zu Boleslaw Chrobry unterhalten. Mit Zustimmung der Geistlichkeit wurde im folgenden Jahre die Verlobung Ottos von Schweinfurt und der PIASTIN Mathilde wieder gelöst.
    Doch damit war der SALIER nicht zufrieden. Die Auflösung der Verlobung Ottos von Schweinfurt und der polnischen Prinzessin Mathilde im Mai 1036 ermöglichte ihm, einen weiteren deutschen Herrn aus dem gleichen Sippenkreis an die TURINER zu binden und so für die kaiserliche Italienpolitik zu gewinnen. Der fränkische Großgraf heiratete Immula (Irmgard), Manfred Odelrichs zweite Tochter. Ihre Mitgift kennen wir nicht.

    Lechner Karl: Seite 45,69,83,323 A 53, "Die Babenberger"

    Markgraf Otto hatte Mathilde, die Tochter Boleslaws Chrobry von Polen, eine Halbschwester Mieszkos II., zur Frau. Wir sehen das Zusammenrücken der slawischen Staaten durch eheliche Verbindungen, aber auch eine Annäherung zu angrenzenden deutschen Hoheitsbereichen.
    Otto von Schweinfurt und sein Vetter Markgraf Adalbert von Österreich waren 1033 auch Zeugen in Limburg an der Hardt, als Kaiser KONRAD die Schenkung bestätigte, die Kaiserin Gisela aus ihrem Erbgut dem Bistum Würzburg machte.
    Der letzte männliche SCHWEINFURTER, Otto, erhielt 1048 das Herzogtum Schwaben, das 1057 den LIUTPOLDINGERN endgültig verloren ging. Damit gehörten sie, zuerst vorübergehend und dann endgültig, nicht mehr zu den herzoglichen Familien des Reiches.

    Stälin Paul Friedrich: Seite 206, "Geschichte Württembergs"

    Auf einem Landtag zu Ulm übertrug nunmehr Kaiser HEINRICH im Januar 1048 das Herzogtum dem nordgauischen Markgrafen Otto III. (1048-1057). Ein Sohn Heinrichs von Schweinfurt, Markgrafen vom Nordgau, eines Geschwisterkindes von Herzog Ernst I., hatte derselbe im Jahre 1040 für den Kaiser die böhmischen Kriege, übrigens nicht mit Glück, gekämpft und war seit 1036 mit Irmingard (Emilie) von Susa, der Schwester von Herzog Hermanns Gattin, Adelheid, vermählt. Von einer Wirksamkeit für Schwaben hat er keine Spuren hinterlassen, starb freilich auch bereits den 28. September 1057 als der letzte männliche Sprosse des markgräflichen Hauses von Schweinfurt, kein ganzes Jahr nach Kaiser HEINRICH III., welcher auch in seiner Zeit wohl das meiste selbst anordnete. Die Familiengüter seines Hauses kamen nunmehr an seine fünf Töchter, von denen eine, Judith, zuerst Herzog Konrad von Bayern, sodann Boto den Tapferen, Bruder des entsetzten bayerischen Pfalzgrafen Aribo, eine andere Beatrix, die Erbin von Schweinfurt und vieler anderer Hausgüter, den schwäbischen Grafen Heinrich ehelichte.

    Zettler, Alfons: Seite 168, "Geschichte des Herzogtums Schwaben."

    Wie sein Nachfolger Otto III. von Schweinfurt aus der fränkischen Linie der BABENBERGER, dem das Herzogtum allerdings im Lande selbst auf einem Tag zu Ulm 1048 übertragen wurde, hat er kaum Spuren in der schwäbischen Geschichte hinterlassen [49 Zu Herzog Otto III. vgl. Ch. F. Stälin, Wirtembergische Geschichte 1, Stuttgart/Tübingen 1841, Seite 490ff.; Handbuch der baden-württembergischen Geschichte I/1: Von der Urzeit bis zum Ende der Staufer, Stuttgart 2001, Seite 417-420 (T. Zotz); vgl. ferner E. Boshof, Die Salier, Stuttgart ³1995, Seite 97f.]. Vor diesem Hintergrund stiegen nun im Lande Schwaben selbst Dynasten aus dem gräflichen und grafengleichen Adel auf, indem sie im Königsdienst und durch den Ausbau ihrer allodialen Herrschaftsbereiche Güter und Rechte akkumulierten.

    1035-1036 1. oo Mathilde von Polen, Tochter des Herzogs Boleslaws I. , um 1018-

    1036 2. oo 1. Irmgard von Turin, Tochter des Markgrafen Manfred II. Odelrich, um 1025-29.4.1078

    Kinder:
    2. Ehe 5 Töchter
    - Alberada-Bertha - 1.1.1103
    1. oo Hermann II. Graf von Kastl - um 1074
    2. oo Friedrich I. Graf von Kastl - 1103
    - Gisela Erbin des Bereiches Kulmbach-Plassenburg -22.2.
    oo Berthold III. Graf von Andechs - um 1095
    - Judith - 1104
    1. oo Konrad I. Herzog von Bayern - 15.12.1055
    2. oo Botho Graf von Pottenstein 1027/28-1.3.1104
    - Eilika Äbtissin von Niedermünster in Regensburg
    - Beatrix Erbin von Schweinfurt um 1040- 1104
    oo Heinrich II. Graf von Hildrizhausen - um 1087/89

    Literatur:
    Annalista Saxo: Reichschronik a. 1036,1047,1057 - Black-Veldtrup Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1995 Seite 109 - Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 98,170 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 32 Seite 65 - Bresslau, Harry: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II. Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1879 Band I Seite 99,278,364,378,422/Band II Seite 86,148,161,190,266 - Brüsch, Tania: Die Brunonen, ihre Grafschaften und die sächsische Geschichte. Herrschaftsbildung und Adelsbewußtsein im 11. Jahrhundert. Matthiesen Verlag Husum 2000 Seite 32,55,61,68,131,137 -
    Die Salier und das Reich. Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel im Reich der Salier. (Hg.) Stefan Weinfurter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Band I Seite 258,531 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977, Seite 74 A. 276 - Friese Alfred: Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels. Der mainländisch-thüringische Raum vom 7. bis 11. Jahrhundert. Klett-Cotta Stuttgart 1979 - Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Mundus Verlag 2000 Band 2 Seite 323,328,395,472 - Goez Elke: Beatrix von Canossa und Tuszien. Eine Untersuchung zur Geschichte des 11. Jahrhunderts, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 134 - Hermann von Reichenau: Chronicon. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 686 - Hlawitschka, Eduard: Konradiner-Genealogie, unstatthafte Verwandtenehen und spätottonisch-frühsalische Thronbesetzungspraxis. Ein Rückblick auf 25 Jahre Forschungsdisput. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2003 Seite 93,193 - Hlawitschka, Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987 Seite 56,115 - Lechner Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 45,55,69,72,83,145, 323 A 53 - Meyer von Knonau, Gerold: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V. Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1890 Band I Seite 23,47,49 n. 49,97 n. 88,160 n. 178,189,196,268 n. 57,583 n. 2/Band III Seite 41 n. 68/Band IV Seite 412 n. 36/Band V Seite 158 n. 8, 208 n. 21 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. – Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 13A-411 - Schnith Karl: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 Seite 134 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 197 - Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 378,402 - Schütz Alois: Die Andechs-Meranier in Franken und ihre Rolle in der europäischen Politik des Hochmittelalter, in: Die Andechs-Meranier in Franken. Europäisches Fürstentum im Hochmittelalter. Verlag Philipp von Zabern Mainz 1998, Seite 3 - Schwarzmaier, Hansmartin: Von Speyer nach Rom, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1992 Seite 114 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 88 - Stälin, Paul Friedrich: Geschichte Württembergs, Gotha 1882 Seite 206 -
    Steindorff, Ernst: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich III. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1963 Band 94,95,96 N 1,98 N 3,112/Band II Seite 35,36,495 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 111 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 64,112 - Trillmich Werner: Kaiser Konrad II. und seine Zeit. Europa Union Verlag Bonn 1991 Seite 299,360 - Weinfurter Stefan: Herrschaft und Reich der Salier. Grundlinien einer Umbruchszeit. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1992 Seite 93 -
    Weller, Karl: Geschichte des schwäbischen Stammes bis zum Untergang der Staufer. München und Berlin 1944 - Wies, Ernst W.: Kaiser Heinrich IV. Canossa und der Kampf um die Weltherrschaft, Bechtle Esslingen 1996, Seite 38,52 - Wolfram, Herwig: Konrad II. 990-1039. Kaiser dreier Reiche. C.H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München 2000 Seite 146,240,244,328,330 - Trillmich Werner: Kaiser Konrad II. und seine Zeit. Europa Union Verlag Bonn 1991 Seite 299,360 - Zettler, Alfons: Geschichte des Herzogtums Schwaben. Verlag W. Kohlhammer GmbH Stuttgart 2003 Seite 167-168, 174 - Zotz, Thomas: Der Breisgau und das alemannische Herzogtum (Vorträge und Forschungen, Sonderband 15), Sigmaringen 1974 Seite 92

    Otto heiratete von Polen, Mathilde in 1035-1036. Mathilde (Tochter von von Polen, Boleslaw I. und von Meißen, Oda) wurde geboren in 1018/1019; gestorben nach 1036. [Familienblatt] [Familientafel]

    Otto heiratete von Turin, Irmgard in 1036. Irmgard wurde geboren um 1020; gestorben in Jan 1078. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 39.  von Schweinfurt, Judith Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1000; gestorben am 2 Aug 1058; wurde beigesetzt in Prag [1.243.201 ],Hlavní město Praha,Tschechische Republik.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Böhmen,Tschechische Republik; Herzogin von Böhmen

    Notizen:

    Judith von Schweinsfurt
    Herzogin von Böhmen
    um 1000 + 2.8.1058 Begraben: Prag

    Tochter des Markgrafen Heinrich im bayerischen Nordgau aus dem Hause der BABENBERGER und der Gerberga von Henneberg, Tochter von Graf Otto II. im Grabfeld

    Schwennicke Detlev: Tafel 88, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    JUDITH + 2.VIII.1058
    I. oo nach 1021 BRETISLAV I., 1034 Herzog von Böhmen + 10.I.1055
    II. oo IV. 1055 PETER, 1044/46 König von Ungarn + 30.VIII.1059

    Thiele, Andreas: Tafel 111, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    JUDITH +1058
    Sie wurde von ihrem Mann, dem sie verwehrt werden sollte, entführt.
    oo 1029 BRETISLAV I., Herzog von Böhmen-Mähren +1055

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 78, 27. Judith

    Gattin (1029) [oder 1021?] des Herzogs Bretislaw I. von Böhmen [Anmerkung des Herausgebers: Tyroller hat hier "Mähren" geschrieben, was ein Irrtum ist. Bretislaw war der Sohn des Herzogs Udalrich von Böhmen und sein Titel dux schreibt sich von da her. Im übrigen hat er in der Tat um oder kurz vor 1021 Mähren von polnischer Herrschaft für die PREMYSLIDEN zurückerobert (Cosmas I 40 ed. Bretholz 75), wogegen dieses Ereignis früher in das Jahr 1029 gesetzt wurde (dazu W. Wegener, Böhmen, Mähren und das Reich, 1959, 185). Da die Ehe mit Judith unmittelbar nach dieser Eroberung anzusetzen ist, ist die Angabe des Cosmas (ebenda), die Heirat sei 1021 erfolgt, nicht ganz unwahrscheinlich. Es ist nicht klar erkennbar, ob Bretislaw Mährhren ab 1021 als böhmischer Unterfürstentum in Abhängigkeit vom Herzog in Prag, seinem Vater, oder vielleicht ursprünglich als Lehen des deutschen Königs oder als unabhängigen Eigenbesitz innehatte. Gegen das Letztere spricht, dass er niemals als Herzog von Mähren bezeichnet wird, wie Tyroller meint. Als Bretislaw I. war er Herzog von Böhmen 1034-1055 (+ 10.I.1055). Vgl. Lieferung 1 dieser Tafeln. Übrigens hatte Tyroller in der Tafel 3 für die Ehe der Judith die Jahreszahl 1035, was gaganz unmöglich ist, weil ihr ältester Sohn Spitihnew 1031, geboren wurde (Cosmas I. 41 ed. Breitholz 77), was vielleicht für das Heiratsdatum 1029 sprechen könnte. Ich habe diese Jahreszahl in der Tafel stillschweigend berichtigt.], vgl. Breßlau, Jahrb. Konrads II. 1, 278 nach dem Bericht Cosmas I 40 [+ 2.8.1058 (Cosmas II 17 ed Bretholz 108) Ergänzung vom Herausgeber].

    Judith wurde von ihrem Mann, dem sie wegen seiner illegitimen Geburt verwehrt werden sollte, aus dem Kloster entführt. Nach dem Tode ihres Gatten leitete ihr Sohn Spitignev eine tschechisch-nationale Reaktion gegen die Deutschen in Böhmen ein, die sich auch gegen Judith richtete.


    Palacky Franz: Seite 273-274,292-294, "Geschichte von Böhmen 1842"

    1029 Als Kaiser KONRAD im Mai des folgenden Jahres zu Thüringen, nördlich von Würzburg verweilte, um dort mit seinem aufrührerischen Stief-Sohn einen Vertrag zu schließen, scheint auch der neue Herzog von Mähren sich bei ihm eingefunden und seine Zustimmung zu der neuen Würde erworben zu haben. Der Weg dahin und zurück führte ihn aber durch Schweinfurt, die alte Residenz der ostfränkischen Markgrafen. Hier sah er Judith (Jutta), Schwester Ottos von Schweinfurt, die schönste Fürsten-Tochter seiner Zeit, und schwor, von heftiger Liebe befangen, sie müsse sein werden, sollte er darüber untergehen. Auch war er schön, tapfer und liebenswürdig, war Herr und Erbe zweier schöner Länder, und durfte wohl hoffen, sowohl die Neigung der Braut, als die Zustimmung ihrer Verwandten zu gewinnen: allein er wollte sein Glück durch Bitten und Werben nicht erst aufs Spiel setzen, und zog es vor, es durch eine kühne Tat selbst zu erringen [82 Cosmas I. c. p. 82. Wohl mochte auch der Umstand, daß er Bozenas Sohn war, ihm bei dem ahnenstolzen Otto nicht zur Empfehlung dienen. - Die zerhauene Torkette wurde noch lange nach Bretislavs Tod gezeigt, und die ungeheure Kraft seines Armes, wohl auch die Güte seines Schwertes, bewundert.]. An einem Festtage, Abends, schlich er mit seinen Gefährten unerkannt in das Kloster, wo Judith erzogen wurde, ergriff die eben aus der Kirche Tretende und trug sie in seinen Armen fort. Da man im ersten Lärm gleich das Tor geschlossen und eine starke eiserne Kette vorgezogen hatte, um ihm den Ausgang zu wehren, hieb er mit seinem Schwert diese entzwei, bahnte sich denWeg hinaus, und floh auf schnellem Rosse mit seiner schönen Beute von dannen. Einige seiner Gefährten die sich verspätet hatten, verfielen der Wut der Einwohner und wurden schwer verstümmelt. Er aber eilte mit seiner Braut, nachdem er den Vater in Prag begrüßt hatte, nach Olmütz in Mähren, wo er noch vor Ende Juni ihr als Herzogin des Landes huldigen ließ.
    1055 Mit letzterem Lob zwar könnte man kaum einverstanden sein, wenn die alte Aussage Grund hätte, daß er schon am ersten Tag seiner Regierung einen Befehl an alle Deutschen im Lande erlassen, dasselbe binnen drei Tagen zu verlassen; und wenn es wahr wäre, daß er selbst seine Mutter nicht ausgenommen und sie aus bloßen Nationalhaß zur Auswanderung gezwungen habe.
    Seine Mutter aber begab sich gleich Anfangs selbst zu Wratislaw nach Olmütz; denn da drei ihrer jüngsten Söhne in Mähren lebten, so war es wohl natürlich, daß sie in der Letzteren Nähe zu wohnen vorzog.
    1056 Wratislaw erwartete ihn nicht, sondern floh mit der Mutter nach Ungarn zum König Andreas; es bleiben nur dessen junge Gemahlin und die zwei Brüder in Mähren, welche Spitihnew mit nach Böhmen abführte.

    Wolfram Herwig: Seite 244, "Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche."

    Zum ersten Mal hätte der böhmische Udalrich dem Kaiser 1029 im Kampf gegen Mieszko II. zu Diensten sein können. Aber wie die Liutizen, so blieben auch die böhmischen Truppen dem Kriegsschauplatz fern; dafür nützte der Udalrich-Sohn Bretislav didie Bedrängnis der Polen und setzte sich unter großen Verlusten für den Gegner in den Besitz Mährens. Um seine Eroberungen abzurunden, raubte er die «wunderschöne» Judith von Schweinfurt, Tochter des Markgrafen Heinrich und Schwester Ottos. Unteer einem Vorwand ritt der Böhme mit seinem Gefolge bis zum Kloster Schweinfurt, wo er das Mädchen in seine Gewalt brachte, viele seiner Leute aber dabei verlor. Bretislav heiratete Judith. Mit dieser Verbindung zeigte der «uneheliche» Sohn seines Vaters, daß er «dazu" gehörte [95 Cosmas; Chronica Boemorum I 40. Bresslau, Jahrbücher I, 278f. Vgl. Lübke, Regesten 3, n. 356, und 4, n. 623. ].
    Allerdings kam es nicht so weit: Auf Vermittlung des Eremiten Gunther, Giselas sowie ungenannter Fürsten und Würdenträger erhielt Udalrich auf dem Hoftag in Regensburg zu Ostern 1034 wieder die königliche Huld, starb aber bereits am 9. November 1034. Der andere Thronanwärter, Bretislavs Onkel Jaromir, der vom verstorbenen Bruder geblendet und eingekerkert worden war, verzichtete auf die Herrschaft. Der mit den SCHWEINFURTERN, den alten Gegnern HEINRICHS II., wenn auch etwas gewalttätig verschwägerte Bretislav «suchte sofort die Anerkennung des Kaisers und fand sie gegen Zusicherung der Heerfolge gegen die Liutizen.

    Lechner Karl: Seite 69,79, "Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246"

    Glücklicher war der Kaiser in seinen Kämpfen gegen den Böhmen-Herzog Udalrich, dem nach seinem Tod († 1033) auf ein Jahr sein älterer, gemeinsam belehnter Bruder Jaromir folgte, und gegen Udalrichs Sohn Bretislaw I., seit 1028 Fürst von Mähren, seit 1034 Herzog von Böhmen. Dieser war vermählt mit Judith, einer Tochter des Grafen Heinrich von Schweinfurt aus der älteren babenbergischen Linie, die er aus Schweinfurt entführt hatte. Ihr Bruder Otto aber hatte Mathilde, die Tochter Boleslaws Chrobry von Polen, eine Halb-Schwester Mieszkos II. zur Frau. Wir sehen das Zusammenrücken der slawischen Staaten durch eheliche Verbindungen, aber auch eine Annäherung zu angrenzenden deutschen Hoheitsbereichen. Später wird dies auch für die Donaumark gelten. Ein dauernder Erfolg blieb dem Kaiser auch gegen Böhmen versagt. Erst unter seinem Sohn HEINRICH III. wurde die Thayagrenze erreicht.
    Die Jahre 1055/56 haben noch in anderer Beziehung Veränderungen gebracht. Zunächst starb Herzog Bretislaw von Böhmen, der sich als treuer Vasall des Reiches, besonders auch im Kampf gegen die Ungarn erwiesen hatte. Sein ältester Sohn Spitignev leitete eine tschechisch-nationale Reaktion gegen die Deutschen in Böhmen ein, die sich auch gegen seine Mutter Judith richtete. Die Gefahr war umso größer, als Spitignevs Bruder Wratislaw eine Tochter des Ungarn-Königs Andreas geheiratet hatte.

    1021 1. oo Bretislav I. Herzog von Böhmen um 1005 + 10.1.1055
    April 1055 2. oo 2. Peter I. König von Ungarn 1011 + 30.8.1059

    Kinder:
    - Spitignev II. 1031 + 28.1.1061
    - Jaromir Bischof von Prag (1068-1089) + 26.6.1090
    - Konrad I. Herzog von Böhmen + 6.9.1092
    - Vratislav II. um 1035 + 14.1.1092
    - Otto I. der Schöne Herzog zu Olmütz + 9.6.1087

    Literatur:
    Böhmenchronik des Cosmas von Prag mit zwei Fortsetzungen - Bresslau, Harry: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II. Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1879 Band I Seite 267,278/Band II Seite 149 - Lechner Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 69,79 - Palacky Franz: Geschichte von Böhmen 1842 Seite 273-274,292-294 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 88 - Steindorff, Ernst: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich III. 1. und 2. Band, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1963 Band I Seite 112/Band II Seite 36 N. 10,289,347,494 - Thiele, Andrdreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 111 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 78 - Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 Seite 244 -

    Judith heiratete von Böhmen, Bretislav I. um 1029. Bretislav wurde geboren um 1005; gestorben am 10 Jan 1055 in Chrudim [537 01],Pardubický kraj,Tschechische Republik. [Familienblatt] [Familientafel]

    Judith heiratete von Ungarn, Peter I. in Apr 1055. Peter wurde geboren in 1011; gestorben am 30 Aug 1059; wurde beigesetzt in Pécs [7601],Südtransdanubien,Ungarn. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 40.  von Schweinfurt, Eilika Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1000; gestorben nach 1055.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Sachsen,Deutschland; Herzogin von Sachsen

    Notizen:

    Eilika von Schweinfurt
    Herzogin von Sachsen
    um 1000-10.12. nach 1055

    Älteste Tochter des Markgrafen Heinrich im bayerischen Nordgau (* um 944/60, + 18.9.1017) und der Gerberga von Henneberg, Tochter von Graf Otto II. im Grabfeld

    Erich: Tafel 32 Seite 65, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    IX. 75. EILICA
    * ca. 1000, + nach 1055
    Gemahl:
    ca. 1020
    Bernhard II. Herzog von Sachsen (siehe IX. 77.), + 1059 29.VI.

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 78

    26. EILIKA
    Gattin des Herzogs Bernhard II. von Sachsen Annalista Saxo SS 6, 692 zu 1059.

    Althoff Gerd: Seite 411, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
    H 41 Lü: 10.12. Eila ducissa + nach 1055 Gemahlin Herzog Bernhards II.

    Eila (Eilika), die Gemahlin Bernhards II., war die Tochter Markgraf Heinrichs von Schweinfurt (G 14). Das Datum der Heirat lässt sich nur annähernd erschließen, dürfte jedoch um 1020 oder davor liegen; vgl. Bork, Billunger, S. 118.
    Damit wird aber die verwandtschaftliche Bindung der BILLUNGER an die Familie Heinrichs von höchstem Interesse, gehört doch dieser zu den Gegnern HEINRICHS II. in der Zeit der Polenkriege und zu den engen Vertrauten Boleslaw Chrobrys (H 17); s. dazu oben S. 109 ff.
    Da Eila noch in einem auf 1055/56 datierten Vertrag als lebend erwähnt wird, (Wedekind, Noten 3, S. 123) ist sie nach dieser Zeit gestorben. Das genaue Todesjahr ist nicht bekannt.

    Annalista Saxo: Seite 692 (72-73),698 (76-77), "Reichschronik"

    Das Jahr 1059.

    Bernhard der Jüngere, Herzog von Luniburg, starb und sein Herzogthum erhielt sein Sohn Ordulf. Zum Vater hatte er den ältern Bernhard oder Benno, zum Großvater Herimann. Dieser jüngere Bernhard hatte von Eilica, welche eine Tochter des Markgrafen Heinrich von Suinvorde war, zwei Söhne, den Herzog Ordulf und den Grafen Herimann, der ohne rechtmäßige Kinder starb. Herzog Ordulf nahm eine Frau Namens Wifhild, die Tochter des Königs der Nortmannen und Märtyrers Olaph, und er zeugte mit ihr einen Sohn, den er Magnus nannte, weil der Herzogin Bruder, der König der Dänen und Nortmannen, Magnus hieß. Den hatte der selige König und Märtyrer Olaph mit einem Kebsweibe gezeugt.

    Das Jahr 1071.

    Herr Burchard oder Bucco das Hauptmünster zu Halberstadt prächtig geweiht, nachdem es im zwölften Jahre nach dem Brande vollendet war, in der neunten Indiction, der Epacte siebzehn, der Conkurrente fünf, im fünften Jahre des Mondcyclus, im achten des neunzehnjährigen Cyclus, am zweiten Pfingsttage, dem 13. Juni; ihn geleiteten sieben Bischöfe, bestellt zum Lobe des Königs der Könige nach dem Geheimniß des siebenförmigen heiligen Geistes. Hinter ihm am zweiten Platze war der Bremer Erzbischof Adalbert, am dritten Rikbert von Farden, am vierten Werinher von Argentina, am fünften Benno von Osnabrugg, am sechsten Thietgrim von Brandeburg, am siebenten der von Birca, Namens Johannes. Herumging auch mit großer Freude König Heinrich, angethan mit den königlichen Kleidern. Ihm folgten Bischöfe und viele Aebte mit dem langen Zuge der Geistlichkeit, Herzog Otto und die meisten Reichsfürsten mit einer unzählbaren Menge beiderlei Geschlechts, alle zu Gottes Lob jauchzend. Auch war die erlauchte Königin Berta zugegen mit ihrer Muhme, der Markgräfin Immula oder Irmingarda, und der Schwester des Königs, Aebtissin Adelheida von Quidlingeburg. Dieser Bischof seligen Gedächtnisses, ein mit Almosen sehr freigebiger, auch bescheidener und in der Liebe vollkommener Mann, war mit Herz und Hand beim Bauen. Er hat die Basilica des heiligen Bekenners Liuder gegründet und so reichlich ausgestattet, daß daraus ein Hospital wurde, in welchem täglich zwölf arme Kranke erfrischt und alle Nothdurft ihnen gereicht wurde, und in einer andern Basilika, der des heiligen Bekenners Alexis, die er auch erbaut hatte, sollte ihnen auf ewig Gottesdienst gehalten werden. In der Stadt Halberstadt hat er zur Ehre des heiligen Apostels Paulus eine stattliche Kirche gegründet, nach Kräften bereichert und an ihr Kanoniker verordnet, und würde sie noch mehr, als geglaubt werden mag, erhöht haben, falls er länger gelebt hätte. Zu jeder Zeit aber war er nur für dasjenige eifrig, was Vernunft und Gerechtigkeit forderten. Denn sorgsam erwägend, wem er seine Sorge als Pfarrer schuldig sei, zog er vorzüglich diejenigen in seine Freundschaft hinein, von denen er erkannt hatte, daß sie durch das Verdienst ihres Lebens Gott befreundet seien. - Der Sohn des Herzogs Bernhard und der Herzogin Eilika, Herzog Ordulf oder Otto von Sachsen starb; sein Sohn war Magnus, welchen der König lange gefangen hielt.

    Althoff Gerd: Seite 109, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen."

    Der König erfährt vom Aufstand des Markgrafen Heinrich von Schweinfurt in Verbindung mit Boleslaw Chrobry. Der älteste Sohn und Nachfolger Herzog Bernhards I. heiratete, vielleicht in dieser Zeit, die Tochter Heinrichs von Schweinfurt [415 Vgl Kommentar H 41; die bei Bork, Billunger; Seite 118 diskutierten Indizien reichen für eine Datierung der Heirat nicht aus. Da Bernhard II. 1011 seinem Vater im Herzogsamt folgte, also offensichtlich erwachsen war, dürfte seine Heirat wohl vor diesem Jahr liegen.]. Auch wenn der genaue Zeitpunkt der Eheschließung unbekannt ist, kann kaum ein Zweifel daran bestehen, daß die Eheschließung als Indiz für die politische Parteinahme der BILLUNGER gegen HEINRICH II. zu werten ist.

    Bork Ruth: Seite 118-119, "Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert."

    Seine beiden uns bekannten Söhne, Ordulf und Hermann, gewann Bernhard aus einer Ehe mit der Herzogin Eilika, einer Tochter des Markgrafen Heinrich von Schweinfurt [4 Annalista Saxo SS. VI, Seite 692 zu 1059 und Seite 698 zu 1071. Dort wird die Namensform "Eilica" gebraucht.], und vermutlich wird aus dieser Ehe auch die nach Holland (und Flandern) verheiratete Tochter, Gertrud, hervorgegangen sein.
    Wann die Ehe geschlossen wurde, entzieht sich unserer Kenntnis. Wir können nur aus dem Tatbestand, daß Ordulf sich im Jahre 1042 vermählte schließen, daß seine Geburt und folglich auch die Eheschließung seiner Eltern um das Jahr 1020 oder etwas früher oder später erfolgt sein dürften. In einem den Jahren 1055/56 zugeschriebenen Vertrag zwischen dem Bischof Eilbert von Minden und Herzog Bernhard II. wird sie noch als Gemahlin Bernhards mitgenannt, wenn es eingangs heißt "Egilbertus Mindensis episcopus et dux Bernhardus in vera fide et caritate convenerunt et hujus conventus ductrix bona Eiliki et Anno honorabilis clericus postea Coloniensis factus episcopus". Demnach wäre sie also nicht vor 1055 gestorben.
    Ein bestimmtes Todesjahr ist nicht feststellbar. Als "Eila ducissa" steht sie unter dem 10. Dezember im Necr. S. Mich. Lun. [1 Wedekind Not. III, 94.], und als "Aille com." in der BILLUNGER-Tafel [2 Vgl. oben Seite 98.]. Die Namensform "Eila" findet sich auch schon für ihre Großmutter bezeugt [3 Thietmar V, 38 Seite 264 schildert, wie Eila, die Mutter Heinrichs von Schweinfurt, es durch Bitten erreichte, daß die Burg Schweinfurt durch die Krieger HEINRICHS II. nicht gänzlich zerstört wurde.], die die Gemahlin des Markgrafen Berchtold war.
    Es mag sein, daß damals schon Verbindungen zwischen den beiden Häusern bestanden, vielleicht aber auch durch dieses Ereignis geknüpft wurden (gemeinsame Hilfsaktion beim Überfall auf Boleslaw von Polen in Merseburg.), so daß sich möglicherweise schon hier die Voraussetzungen für eine spätere Heirat zwischen Heinrichs Tochter und Bernhards Sohn anbahnten.

    Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan: Seite 130, "Otto III. Heinrich II. Eine Wende?"

    Diese Zurückhaltung erklärt sich wohl auch aus dem Bündnis, das der BILLUNGER-Herzog vor der Königserhebung HEINRICHS II. mit Boleslaw abgeschlossen hatte. Noch in der Ehe Bernhards II. mit einer Tochter des Markgrafen Heinrich von Schweinfurt spiegelt sich die Verbindung der BILLUNGER zu den Gegnern HEINRICHS II. [203 Zur Heirat Bernhards mit Eila vgl. kurz Althoff (wie Anmerkung 99), Seite 385 H 41; ein Sohn des SCHWEINFURTERS, Otto, heiratete 1035 übrigens Mathilde, die jüngste Tochter Boleslaws Chrobry, vgl. Lübke (wie Anmerkung 9), Nr. 623.].

    oo Bernhard II. Herzog von Sachsen 985/90-29.6.1059

    Kinder:
    - Ordulf Herzog von Sachsen 1022-28.3.1072
    - Hermann um 1025-31.5.1086
    - Gertrud um 1030/35-4.8.1115
    1050 1. oo Florenz I. Graf von Holland -28.6.1061
    1063 2. oo Robert I. der Friese Graf von Flandern -13.10.1093
    - Ida -31.7.1102

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 49,385 H 41 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 692 (72-73) a. 1059, Seite 698 (76-77) a. 1071 - Bork Ruth: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation Greifswald 1951 Seite 118-119 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 32 Seite 65 - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan: Otto III. Heinrich II. Eine Wende? Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997 Seite 130 A - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 11 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 111,156 -

    Gestorben:
    10.12.

    Eilika heiratete von Sachsen, Bernhard II. in 1002/1003. Bernhard (Sohn von von Sachsen, Bernhard I. und von Stade, Hildegard) wurde geboren in 985/990; gestorben am 29 Jun 1059. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 50. Billung, Hermann  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1025; gestorben in Mai 1086.
    2. 51. von Sachsen, Ordulf  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1022; gestorben am 28 Mrz 1072.
    3. 52. von Sachsen, Hadwig  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1030/1035; gestorben um 1112.
    4. 53. von Sachsen, Gertrud  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1035; gestorben am 4 Aug 1115.
    5. 54. von Sachsen, Ida Billung  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1035; gestorben am 31 Jul 1102.

  9. 41.  von Halberstadt, Burchard I. Graphische Anzeige der Nachkommen (27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren am 18 Okt 1000 in Nabburg [92507],Schwandorf,Bayern,Deutschland; gestorben am 18 Okt 1059 in Halberstadt [38820],Harz,Sachsen-Anhalt,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1036-1059, Halberstadt [38820],Harz,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Bischof von Halberstadt

    Notizen:

    Burchard I.
    Bischof von Halberstadt (1036-1059)
    um 1005 + 18.10.1059
    Jüngerer Sohn des Markgrafen Heinrich von Schweinfurt aus dem Hause der BABENBERGER und der Gerberga von Henneberg, Tochter von Graf Otto II.

    Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 103, Burchard von Nabburg, Bischof von Halberstadt

    * um 1000 Nabburg/Opf , +1.10.1059

    Studium in Regensburg.
    Kanzler Kaiser KONRADS II.
    1036 Bischof von Halberstadt.
    Im Rufe der Heiligkeit.
    Literatur: Simbeck, Der heilige B. v. N., kaiserlicher Kanzler und Bischof von Halberstadt, in O 29, 135.

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 78

    1032 Kanzler KONRADS II.
    1036 Bischof von Halberstadt
    + 18/10 1059, vgl. Breßlau, Jahrb. Konrad II. 2, 13, 223 f.
    nach dem Bericht der Gesta episcoporum Halberstadensium (SS 23, 94) geboren in Nabburg, einem Mittelpunkt der nordgauischen Markgrafschaft.

    Burchard I. wurde 1032 Kanzler von Kaiser KONRAD II., zog 1038/39 mit nach Italien und stützte auch treu Kaiser HEINRICH III. und dessen Politik.

    Black-Veldtrup Mechthild: Seite 200,206 "Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien"

    Burchard I. war seit dem 18. Oktober 1036 Bischof von Halberstadt und war an der Gründung des Klosters Goseck beteiligt.
    Unklar ist, aufgrund welcher Verdienste Bischof Burchard I. von Halberstadt im Januar 1052 die Grafschaften Luthers und Bernhards übertragen wurden. Ob auch er einer der saxones war, die an dem Unternehmen gegen die Ungarn im Herbst 1051 beteiligt waren, lässt sich nicht nachweisen, aber vermuten. Sein großes Interesse an den besagten Grafschaften ist erkennbar, denn in der Urkunde, die ihm über die Übertragung des Grafschaft Luthers ausgestellt wurde, ist von seinen peticionibus die Rede. Das Verhältnis zwischen Magdeburger und Halberstädter Kirche entspannte sich während seiner Amtszeit und Lampert berichtet zum Jahre 1059, dass der Magdeburger Erzbischof Engelhard den todkranken Bischof Burchard besuchte.
    Die Beziehungen zwischen Agnes und Bischof Burchard I. bleiben im Dunkeln. Der noch von KONRAD II. investierte bewährte Reichsbischof tritt unter der Regentschaft von Agnes bis zu seinem Tod 1059 nur in diesem Diplom für seine Kirche in Erscheinung.

    Literatur:
    Black-Veldtrup, Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien, Böhlau Verlag Köln 1995, Seite 111,144,200,204,206,207
    Bosl, Karl: Bosls Bayerische Biographie, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1983 Seite 103
    Bresslau, Harry: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II., Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1879 Band II Seite 13, 223 f.
    Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977, Seite 21,27,130,345 A. 34
    Lampert von Hersfeld: Annales, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2000, Seite 66,68 -

    Bronzeplastik von Bischof Burchard I. in der St. Burchardi-Kirche in Halberstadt

    Bronzeplastik von Bischof Burchard I. in der St. Burchardi-Kirche in Halberstadt



Generation: 7

  1. 42.  von Rihpoldisperga, Kuno Graphische Anzeige der Nachkommen (33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben nach 1060.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Reipertshofen [85241],Dachau,Bayern,Deutschland; Graf von Rihpoldisperga

    Notizen:

    Kuno Graf von Rihpoldisperga
    - nach 1060

    Nach W. Wegener wohl Sohn des Grafen Burkhard an der Amper und Enkel des Grafen Bucco (Burkhard) von Schweinfurt; Bruder des Grafen Burkhard I. von Moosburg

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Dr. Wilhelm Wegener: Seite 172

    2. Kuno

    F. siehe Vorbemerkung; einmaliges Vorkommen c 1060 Verzeichnis von entfremdeten Gütern des Klosters Tegernsee, die Genannte (vom Herzog von Bayern) zu Lehen besitzen, darunter Chouno preses de Rihpoldisperga mit Besitz zu Kleineisenbach (G Großnöbach AG Freising), Fahrenzhausen (AG Dachau), Lauterbach (Ag Freising), Dörnbach (Großlauterbach), Pelka (Großlauterbach), Ottenburg (Großgünzenhausen AG Freising); Bachenhausen (Großlauterbach), Ober- und Unterplörnbach (AG Moosburg), Ober- und Unterappersdorf (AG Freising), Oftlfing (Großlangenbach AG Freising) und Hohenbercha (AG Freising) Archival. Zs. nF 20 (1919), 88.

    Kinder:
    - Beatrix - 11.2.nach 1124
    oo Arnold I. Graf von Dachau - nach 26.3.1123

    Name:
    Reipershofen

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 55. von Rihpoldisperga, Beatrix  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1124 in Markt Indersdorf [85229],Dachau,Bayern,Deutschland.

  2. 43.  von Moosburg, Burkhard II. Graphische Anzeige der Nachkommen (33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben am 13 Feb 1106.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Moosburg an der Isar [85368],Freising,Bayern,Deutschland; Graf von Moosburg
    • Titel/Amt/Status: Istrien,Kroatien; Markgraf von Istrien
    • Titel/Amt/Status: Krain,Slowenien; Markgraf von Krain
    • Titel/Amt/Status: Aquileia [33051],Udine,Friaul-Julisch Venetien,Italien; Vogt von Aquileia

    Notizen:

    Burkhard II.
    Graf von Moosburg
    Markgraf von Istrien
    Markgraf von Krain
    Vogt von Aquileja
    - 13.2.1106
    Ältester Sohn des Grafen Burkhard I. von Moosburg und einer namentlich unbekannten Tochter des Grafen Berchtold II. von Diessen

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Dr. Wilhelm Wegener: Seite 172

    5. Burkhard II.

    F. siehe Vorbemerkung und 6; eV.
    1093 12/5 Pavia Burcardus marchio (von Istrien anstatt des von HEINRICH IV. abgesetzten Poppo II. von Weimar-Orlamünde)... Burchardus frater Burcardi marchionis unter den Intervenienten für St. Gallen und Aquileja DD 6, 576 ff n 431 f
    (1097 Mai) Regensburg: die Äbtissin Irmingard von St. Paul in Regensburg erlangt quarto HEINRICO imperatore Ratisponam verniente presentibus omnibus regni primatibus die Rückgabe eines ihr von dem Bischof Gebhard entzogenen Gutes; cui rei intererant episcopus Juvaviensis (Bertholdus)... marchio Purchardus Archival. Zs. nF 11, 267
    1101 1/6 Aachen Burchardus marchio DD 6, 635 ff n 470
    (1101/02) Herzog Heinrich III. von Kärnten verzichtet unter Bestätigung des am selben Tage zum Vogt ernannten Purchard auf die Vogtei über Aquileja, Spitzenzeuge Purchardus frater advocati et filius eius Purchardus Kärnt. UB 3, 213 f n 532
    + (1106).
    Die Tatsache, dass 1102 3/10 Cividale Konrad (Sohn des Lurngaugrafen Udalschalk, Schwiegersohn Burkhards II.) als Vogt von Aquileja erscheint (Wiesflecker n 160), bedeutet nicht, dass Burkhard vorher gestorben ist; denn sein Nachfolger in der Markgrafschaft, Graf Engelbert II. von Spanheim, erscheint erst 1108 als Markgraf (MBR 12 n 65; er wird die Vogtei seinem Schwiegersohn überlassen haben. Gattin Acicia, Witwe des Markgrafen Purchard, schenkt ihrer Tochter Mathilt und deren Gatten Conrad ihren gesamten Besitz in Italien, Bayern, Kärnten und Friaul Kärnt. UB 3, 220 n 542.

    Burkhard wurde als Anhänger Kaiser HEINRICHS IV. 1093 Markgraf von Istrien anstelle des Markgrafen Poppo III. von Weimar, 1095 auch Markgraf von Krain und 1101 Vogt von Aquileja anstelle des Herzogs Heinrich III. von Kärnten. Er tauchte in vielen Urkunden als Zeuge auf und hatte eine Tochter Mathilde, die Graf Konrad im Lurngau, Vogt von Aquileja heiratete. (+ um 1110 Haus HIRSCHBERG).

    oo Acica - nach 13.2.1107

    Kinder:
    - Mathilde - um 1112
    oo Konrad Vogt von Aquileja (Lurngaugraf) - 20.1.1112

    Familie/Ehepartner: Acica. Acica gestorben nach 13.2.1107. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 56. von Istrien, Mathilde  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben um 1112.

  3. 44.  von Moosburg, Burkhard III. Graphische Anzeige der Nachkommen (33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben um 1133.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Moosburg an der Isar [85368],Freising,Bayern,Deutschland; Graf von Moosburg
    • Titel/Amt/Status: 1093-1133, Moosburg an der Isar [85368],Freising,Bayern,Deutschland; Vogt von St. Castulus

    Notizen:

    Burkhard III.
    Graf von Moosburg
    Vogt von St. Catulus 1093-1133
    - um 1133
    Jüngerer Sohn des Grafen Burkhard I. von Moosburg und einer namentlich unbekannten Tochter des Grafen Berchtold II. von Diessen

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Dr. Wilhelm Wegener: Seite 174

    7. Burchard III.

    F. u. eV.
    1093 12/5 Pavia siehe 5
    (1101/02) siehe 5
    c 1115/20 P(urchardus) advocatus s. Castuli Castulus 6 n 12
    1120/ 6/1 Burchart de Moseburc Archiv für Kunde Österreich. Geschichtsquellen 9 (1853), 255 f
    c 1120 Purchart advocatus de Mosipurch nQ, 495 n 1681 (vgl. Eppensteiner n 18)
    Burchardus advocatus ecclesie s. Zenonis (Isen) nQ 5, 499 f n 1690
    1122 19/11 Bamberg Burchardus de Moseburc, ingenuus miles des Bischofs von Bamberg Heidingsfelder n 3111
    c 1130 Purchart maior advocatus Castulus 8 f n 17
    lebte noch 1133 siehe 10
    1133 Purchardus advocatus gibt (letztwillig) nach St. Castulus Gut zu Baiern AG Ebersberg Castulus 65 n 198
    + c 1133 Salzburg Dom: Burchardus de Mosiburch Necr. 2, 94 (kann sich auch auf 11 beziehen)
    Gemahlin
    unbekannt.

    Burkhard III. war Vogt von St. Castulus und St. Zeno und ist quellenmäßig wenig fassbar.

    Kinder:
    - Burkhard IV. - 11.1.1138
    - Heilika - 10.12.
    oo Ulrich I. von Vils, Graf zu Biburg ud Stein - 14.5.1165
    - Konrad I. - 1135


  4. 45.  von Moosburg, Berchtold Graphische Anzeige der Nachkommen (33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben in 1115.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1097-1106, Salzburg [5020],Salzburg,Österreich; Erzbischof von Salzburg

    Notizen:

    Berchtold von Moosburg
    Erzbischof von Salzburg (1097-1106)
    - 1115
    Jüngerer Sohn des Grafen Burkhard I. von Moosburg und einer namentlich unbekannten Tochter des Grafen Berchtold II. von Diessen

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 174

    6. Berthold

    Gegen-Erzbischof von Salzburg 1085-1090, 1097-1106
    + c 1115
    vgl. Hans Widmann, Geschichte Salzburgs I. (1907), 224. F. s. folgendes: de hoc Pertoldo ... res exigit aliqua dicere... de Mosburch hunc fuisse, fratrem nobilissimi principis (5, aus der Rückschau) Purchardi Vita Chunradi archiep. (geschrieben 1170/77) SS 11, 66 f; Heinricus imperator... beato Timoni canonice electo superposuit quendam Pertoldum. qui a vulgo Prunzagel dictus est, oriundus de Mosburch, castello Bawarie Chronicon Gurcense (geschrieben nach 1180) zu 1088 SS 23, 8 f.
    Obwohl sich erst 7 urkundlich von Moosburg nennt, dürfen diese beiden annalistischen Zeugnisse, so spät sie sind, für die Heimat Bertholds als richtig angesehen werden. Moosburg ist wohl von den Grafen Altmann I. und Altmann II. her als Besitz der Gröglinger (siehe Hirschberg) anzusprechen, aber er muss in der fraglichen Zeit schon an die MOOSBURGER verlehnt gewesen sein, weil sich Udalschalk I. 1102 nicht nach Moosburg, sondern dem benachbarten Gündlkofen benannte (siehe Hirschberg n 8); (1097 Mai) Regensburg siehe 5
    1106 8/11 der gewesene Gegen-Erzbischof von Salzburg Berthold, filius quondam Purchardi, schenkt seinen Verwandten, dem Ehepaar Konrad und Mathilde, das Schloß Attems (Friaul) Kärnt. UB 3, 218 n 538.
    Berchtold wurde 1085 erstmals Gegen-Erzbischof von Salzburg, 1090 wieder verjagt und war 1097-1106 Erzbischof von Salzburg. In seinem Erzbistum herrschte totale Anarchie.

    Wikipedia - Berthold von Moosburg (Bischof)

    Berthold von Moosburg († nach 1106) war ein Gegenerzbischof der Erzdiözese Salzburg.

    Berthold war ein Sohn von Graf Burkhard von Moosburg († nach 1060); sein Großvater mütterlicherseits war Graf Berthold II. von Dießen († nach 1060).
    Er wurde erstmals 1085 von Heinrich IV. als Gegenerzbischof von Salzburg eingesetzt, weil Gebhard auf der Synode von Quedlinburg der Bannung Heinrichs zugestimmt hatte. Berthold verwüstete die Güter des Markgrafen Engelbert von Spanheim, der Vogt des Salzburger Erzstiftes war, und das Stift Admont. Engelbert konnte aber die Stadt Salzburg in Besitz nehmen, während sich Berthold auf die Festung Hohensalzburg zurückziehen musste. Als sich 1086 auch die Bayern und Schwaben unter Herzog Welf gegen Kaiser Heinrich erhoben, musste Berthold fliehen und Erzbischof Gebhard konnte nach Salzburg zurückkehren. Nach dem Tod Gebhards im Jahr 1088 konnte Berthold bis 1090 wieder von Salzburg Besitz ergreifen. In diesem Jahr wurde Thiemo zum Bischof von Salzburg gewählt und erhielt das Pallium von Papst Urban II. 1097 gewann Berthold das Gefecht bei Saaldorf, Thiemo musste flüchten und Berthold wurde erneut Erzbischof. 1106 wurde er von Erzbischof Konrad I. mit militärischer Gewalt vertrieben.


  5. 46.  von Moosburg, Mathilde Graphische Anzeige der Nachkommen (33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Genannt: Ratzenhofen [84094],Kelheim,Bayern,Deutschland

    Notizen:

    Mathilde von Moosburg
    Gräfin von Ratzenhofen
    Tochter des Grafen Burkhard I. von Moosburg und einer namentlich unbekannten Tochter des Grafen Berchtold II. von Diessen

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Dr. Wilhelm Wegener: Seite 174

    8. Mathilde

    Gemahl Eberhard I. von Ratzenhofen, siehe Abensberg n 3.
    Mathilde und ihr Gatte waren die Stammeltern der Grafen von Abensberg.

    oo Eberhard I. von Ratzenhofen, Vogt von Geisenfeld - 1097

    Familie/Ehepartner: von Ratzenhofen, Eberhard I.. Eberhard gestorben um 1097. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 47.  von Burglengenfeld, Friedrich I, Graphische Anzeige der Nachkommen (34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben nach 1050.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Burglengenfeld [93133],Schwandorf,Bayern,Deutschland; Graf zu Burg-Lengenfeld

    Notizen:

    Friedrich I. Herr von Burglengenfeld um 1050
    Sohn des N.N.
    Nach W. Wegener Sohn des Grafen Heinrich II. von Lechsgemünd und einer namentlich unbekannten Tochter vom WELFEN Kuno I. Graf im Sualafeld

    Schwennicke, Detlef: Tafel 95 A, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken"

    FRIEDRICH I. VON BURGLENGENFELD
    um 1050 oo SIGENA, Erbin von MORUNGEN und GATERSLEBEN † 24.II.1110/1121-1123
    als Witwe 3. Äbtissin von Vitzenburg

    Witwe von Wiprecht I. von Groitzsch
    Tochter von Goswin dem Älteren, Graf von Gross-Leinungen

    Thiele, Andreas: Tafel 113, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    FRIEDRICH ZU BURG-LENGENFELD
    Mit großem Allodialbesitz um Pettendorf und Waldeck-Leuchtenberg. Die Linie starb 1119 mit dem Enkel aus, Nachkommen sind durch zwei Ur-Enkelinnen:
    a) das Gesamt-Haus WITTELSBACH
    b) das die Landgrafen von Leuchtenburg

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICH, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 82

    41. FRIEDRICH I. VON LENGENFELD (Burglengenfeld, Ober-Pfalz)

    C 1050 Zweiter Gatte der Sigena von Leige (im Mansfeldischen), Witwe Wiprechts I. von Groitzsch (Annales Pegavienses SS 16, 235), die auch Friedrich überlebte und in ihrem heimatlichen Kloster Vitzenburg nicht lange vor 1110 starb (SS 16, 260). F.
    Friedrich besaß sehr ausgedehnte Allodien in dem von den SCHWEINFURTERN beherrschten bayerischen Nordgau, im Süden um Burglengenfeld und Pettendorf, im Norden um das später leuchtenbergische Waldeck, er muss also mit den SCHWEINFURTERN zusammenhängen. Er muss zu den Söhnen von n 31 gehören, da sich nur aus dieser Position sein Name Friedrich erklären lässt. Die welfische Gattin von 31 (verheiratet c 1020) war die Nichte Welfs II., der mit Irmgard von Gleiberg aus dem Hause LUXEMBURG verheiratet war, und Friedrich († 1065) zum Schwager, Friedrich († 1019) zum Schwiegervater hatte. Die zwei Friedriche hatten je zum Bruder einen Bayern-Herzog Heinrich, der ältere zur Schwester die Kaiserin Kunigunde, deren Gatte HEINRICH II. durch die liutpoldingische Abkunft seiner Großmutter Judith mit 31 blutsverwandt war.

    oo Sigena von Leige
    Kinder:
    - Friedrich II.
    - Heilika
    oo Ruotger von Feldheim

    Fenske Lutz: Seite 257,271, "Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen"

    Nach Aussagen der Pegauer Annalen hatte der Großvater Wiprechts in der östlichen Altmark mit Waffengewalt ein Gebiet seiner Herrschaft unterworfen, das er seinem Sohn Wiprecht dem Älteren vererbte [209 Ann. Pegav. Seite 235.]. Der ältere Wiprecht knüpfte Verbindungen zum sächsischen Adel und heiratete die Tochter eines sonst nicht bekannten Grafen Goswin von Leinungen [210 Als namengebenden Ort führen die Ann. Pegav. Seite 235 Leige an, der mit Großleinungen an den Südostausläufern des Harzes nw. Sangerhausens identifiziert werden muß. Vgl. K. Meyer, R. Rackwitz, Der Helmegau (MittVErdkdeHalle 1888) Seite 63.] mit Namen Sigena. Wiprecht von Groitzsch war eines von drei Kindern, die aus dieser Ehe hervorgingen. Nach dem Tode des ersten Gatten heiratete Sigena in zweiter Ehe den Grafen Friedrich von Burglengefeld [211 Burglengefeld an der Naab, n. Regensburg gelegen. Daher kann Friedrich wohl nicht, wie es durch Patze, Pegauer Annalen Seite 8 geschieht, als Graf „in Franken" angesprochen werden, da es sich hier um den bayerischen Nordgau handelt. Vgl. dazu Bayerischer Geschichtsatlas, hg. M. Spindler, 1969, Seite 18/19. Vgl. auch Handbuch der bayerischen Geschichte 1, hg. M. Spindler, 1967, Seite 113f. Zu Graf Friedrich von Burglengefeld vgl. auch Genealogie des altbayerischen Adels, Stammtafel 3 Seite 74/75, Seite 82 Nr.41.]. Ihren Sohn Wiprecht übergab sie dem Markgrafen der sächsischen Nordmark, Udo II. von Stade, zur Erziehung und Ausbildung, einem Mann also, der in dem Raum, in welchem auch die Allodien lagen, die Wiprecht als väterliches Erbgut besaß, über die bedeutendste Herrschaftsstellung verfügte.
    Ins Kloster Vitzenburg zog sich Wiprechts Mutter Sigena zurück, nachdem sie zum zweiten Mal verwitwet war. Hier erhielt sie nach ihrem Tod die letzte Ruhestätte. Bemerkenswert ist, daß Sigena im Kloster Vitzenburg und nicht etwa in Pegau, der Familiengrablege Wiprechts, wo bereits dessen erste Gemahlin und sein ältester Sohn beigesetzt worden waren, bestattet wurde. Berücksichtigt man diesen Begräbnisplatz in Vitzenburg und die Tatsache, daß Wiprecht erblich in den Besitz dieser Eigenkirchenrechte gekommen ist, so liegt hier vielleicht ein Hinweis vor, daß das Geschlecht, dem Sigena entstammte, als deren Vater ein Graf Goswin von Leinungen genannt wird, in einem Zusanmmenhang mit dem Kloster auf der Vitzenburg gestanden haben könnte.
    Auch in diesem Kloster ist Wiprecht der Pegauer Quelle zufolge zum Einschreiten gegen den Sittenverfall seiner Insassinnen genötigt worden. Dabei soll für den Niedergang der Klosterdisziplin besonders eine vornehme Verwandte Wiprechts, die als Nichte des Grafen Friedrich von Lengefeld bezeichnet wird, mit der Wiprecht also durch die zweite Ehe seiner Mutter verwandt war, verantwortlich gewesen sein.

    oo 2. Sigena von Groß-Leinungen, Tochter des Grafen Goswin der Ältere † 24.2.1110/21-23

    Kinder:
    - Friedrich II. Graf von Burglengenfeld
    - Tochter
    oo Ruotger Graf von Veltheim

    Literatur:
    Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977 Seite 257,271 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 95 A - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 113 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 82 -

    Friedrich heiratete von Leige, Sigena um 1050. Sigena gestorben um 1110/1135. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 57. von Burglengenfeld, Friedrich II.  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 58. von Burglengenfeld, Heilika  Graphische Anzeige der Nachkommen

  7. 48.  von Schweinfurt, Heinrich III. Graphische Anzeige der Nachkommen (34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben um 1080.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Pegnitz [91257],Bayreuth,Bayern,Deutschland; Graf an der Pegnitz
    • Titel/Amt/Status: Sualafeldgau,Bayern,Deutschland; Graf im Sualafeld

    Notizen:

    Heinrich III. Graf an der Pegnitz und im Sualafeld
    † um 1080
    Sohn des Grafen Heinrich II. an der Pegnitz und einer namentlich unbekannten Tochter vom WELFEN Kuno I. Graf im Sualafeld; Bruder des Grafen Kuno I. von Lechsgemünd († 1092)

    Schwennicke Detlev: Tafel 88, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    HEINRICH
    Sohn Heinrichs Graf an der Pegnitz (Haus SCHWEINFURT)

    1052/79 Graf an der PEGNITZ
    1080 Graf von WASSERBURG

    Thiele, Andreas: Tafel 113, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    HEINRICH
    † um 1080
    Graf an der Pergnitz und im Sualafeld/Weißenburg
    Heinrich ist nur wenig greifbar.

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 78
    38. HEINRICH II.

    F. In der Pegnitz-Grafschaft folgt auf den Grafen Heinrich von 1021 und 1043 (31) ein weiterer Graf Heinrich
    1052 18/7 Schönberg AG Lauf im Nordgau liegt in der Grafschaft des Heinrich (unecht, aber sachlich richtig) DD 5, 561 f. n 40
    1054 12/4 Röthenbach an der Pegnitz AG Lauf im Nordgau liegt in der Grafschaft des Heinrich (unecht, aber sachlich richtig) DD 5, 567 f. n 405
    1054 14/4 Wolfersdorf, Leberdorn und Ramsried (alle AG Kötzing) im Nordgau liegen in seiner Grafschaft (an der Schwarzach) des Grafen Heinrich DD 5, 438 f. n 321
    1057 17/8 Hersbruck im Nordgau liegt in der Grafschaft des Grafen Heinrich DD 6, 31 ff. n 26
    1062 19/7 liegt Fürth in der Grafschaft des Grafen Heinrich DD 6, 115 f. n 89
    1079 19/10 liegt Diepersdorf AG Altdorf im Nordgau in der Grafschaft des Heinrich DD 6, 417 f. n 317
    es ist nicht gut denkbar, dass der 1021-1079 in der Pegnitz-Grafschaft auftretende Graf Heinrich immer dieselbe Person ist, sondern es ist an Vater und Sohn zu denken. Der jüngere Heinrich ist identisch mit dem 1080 22/7 in der oberen Altmühl-GrGrafschaft (Sualafeld) erscheinende Graf Heinrich von Weissenburg am Sand (DD 6, 424 f. n 323). Diese Grafschaft ist später durch Jahrhunderte die Haus-Grafschaft der von Kuno (39) abstammenden LECHSGEMÜNDER, Heinrich von Weissenburg und Kuno von Lechsgemünd gehören also enge zusammen. Der Name Kuno erinnert an den Sualafeld-Grafen Kuno von 1044 und 1053, den Sohn des aus einer welfischen Seitenlinie stammenden Kuno I. (s. Welfen n 4). Von ihm muss die Grafschaft an Heinrich von Weissenburg, von diesem, der offenbar ohne männliche Nachkommen war, an die Nachkommen Kunos, seines Bruders, gekommen sein. Der welfische Name Kuno konnte aber nur dadurch in das schweinfurtische Haus gelangen, dass 31 eine Tochter Kunos I. und Schwester Kunos II. heiratete.

    Literatur:
    Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 88 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Velag Frankfurt/Main 1993 Tafel 113 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 78 -


  8. 49.  von Lechsgemünd, Kuno I. Graphische Anzeige der Nachkommen (34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1020/1030; gestorben um 1092.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Lechsend [86688],Donau-Ries,Bayern,Deutschland; Graf von Lechsgemünd

    Notizen:

    Kuno I. Graf von Lechsgemünd
    um 1020/30 + wohl 1092
    Sohn des Grafen Heinrich II. an der Pegnitzn aus dem Hause SCHWEINFURT und einer namentlich unbekannten Tochter und Erbin vom WELFEN Graf Kuno I. im Sualafeld; Bruder des Grafen Otto von Scheyern

    Schwennicke Detlev: Tafel 89, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    KUNO VON LECHSGEMÜND+ 1092-1094
    oo MECHTHILD VON HORBURG
    + 30.IX.1092-1094
    Tochter von Rudolf von Achalm und Adelheid von Wülfingen

    Thiele, Andreas: Tafel 113, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    KUNO I., + wohl 1092
    Kuno I. war Graf von Lechsgemünd, von Harburg (an der Wörnitz) und zu Frontenhaausen, stritt zusammen mit seinen Brüdern mit Bischof Gebhard I. von Eichstätt und wurde von diesem 1054 besiegt. Er führte viele typische Feudalfehden, erschien 1091 bei Kaiser HEINRICH IV. in Verona und fungierte zeitweise auch als Graf im Pustertal. Er stiftete etliches an Klöster.
    oo MATHILDE VON ACHALM (URACH) Tochter und Miterbin des Grafen Rudolf von Achalm

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 257
    1. KUNO
    (Konrad). F. siehe LIUTPOLDINGER n 38 f; der Zusammenhang mit den LIUTPOLDINGERN, insbesondere mit den SCHWEINFURTERN, erhellt auch daraus, dass die Söhne Kunos, abgesehen von Kuno, der wie der Vater seinen Namen von dem welfischen Ur-Großvater bzw. Großvater bezog, schweinfurtische Namen tragen
    eV. 1054 mitgemeint unter den Schirenses des Anonymus Haserensis, die dieser von dem Bischof Gebhard von Eichstätt besiegt werden lässt SS 20, 238
    1091 21/9 Verona Kunrat de Lecheskemundi bei HEINRICH IV. DD 6, 572 f n 426
    (1091 Spätherbst) Aufhofen im Pustertal Chono mit dem Grafen Otto (von Dießen) Zeuge von Gutswidmungen an Brixen Acta Tirol. 1, 105 n 294
    + (1092) wegen des Auftretens seiner Söhne Otto und Burkhart um diese Zeit.

    Gemahlin:
    Mathilde, Tochter des Grafen Rudolf und der Adelheid von Achalm, Schwester der Brüder Kuno (+ 1092) und Liutold (+1098) von Achalm, der Gründer (seit 1089) von Zwiefalten
    Mahtilt, soror Liutoldi comitis, nupsit Counoni comiti de Lechismundi genuitque ex eo Ottonem comitem, Counonem Hotburgensem, Burchardum eoiscopum Traiectensen, Bertholdum Bertholdi Zwifaltensis Chronicon (1138/39) SS 10, 106
    in der Baumburger Überlieferung von 1204 (Hist. fundationis SS 15, 1061 f, als Einleitung zu dem Traditionskodex gedacht) galt Kuno als comes illustris prosapie mit dem Geschlechtssitz zu Frontenhausen als Stammvater des Gesamt-Geschlechtes und Vater zahlreicher Kinder (egregia liberorum procreatione fecundatus); bald nach dem Tode ihres Bruders Kuno 1092 wird Mathilde von Horeburc (Harburg) benannt, offenbar nach einem Wohnsitz ihres Gatten, so dass dieser sich sowohl nach Lechsgemünd wie auch nach Harburg benannte Ortlieb von Zwiefalten (1135/38) SS 10, 97 f.
    Mathilde + 30/9 Zwiefalten: Mahthilt comitissa soro Liutoldi comitis Necr. 1, 266.




    oo Mathilde von Achalm, Tochter und Miterbin des Grafen Rudolf I., um 1025 † 30.9.1092/94

    Kinder:
    - Emma von Lechsgemünd
    oo Udalschalk I. Graf von Grögling † 20.11.1115
    - Mathilde von Lechsgemünd † 19.10.
    oo Friedrich II. Graf von Tengling um 1070 † 23.7.1120
    - Adelheid von Lechsgemünd † 24.2.1111
    1. oo Markwart I. Graf im Chiemgau † um 1085
    2. oo Ulrich Markgraf von Cham-Vohburg † 24.2.1099
    3. oo Berengar II. Graf von Sulzbach um 1080 † 3.12.1125
    - Otto I. Graf von Harburg an der Wörnitz † um 1115
    - Kuno der Ältere Graf von Horburg † um 1130
    - Berthold Graf zu Burgeck † vor 1123
    - Heinrich von Lechsgemünd † 7.8.1078 gefallen
    - Burkhard Bischof von Utrecht (1099-1112) † 1112

    Literatur:
    Bühler, Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze.1997 Seite 67,68, 372,376,736,742,744/45,752/53,773,799,813,818,820,922,1038,1056,1126/27,1160,1184
    Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1,1998 Tafel 88,89
    Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. ,1993 Tafel 113
    Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, 1962-1969 Seite 257

    Familie/Ehepartner: von Horburg, Mechthild. Mechthild (Tochter von von Achalm, Rudolf und von Wülflingen, Adelheid) wurde geboren um 1030; gestorben in 1092/1094. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 59. von Lechsgemünd, Emma  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1045/1050; gestorben in 1100.
    2. 60. von Lechsgemünd, Mathilde  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 61. von Lechsgemünd, Heinrich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1045; gestorben am 7 Aug 1078 in Mellrichstadt [97638],Rhön-Grabfeld,Bayern,Deutschland.
    4. 62. von Horburg, Otto I. I.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1050; gestorben um 1115.
    5. 63. von Horburg, Kuno I.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1050; gestorben um 1110.
    6. 64. von Burgeck, Berthold I.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1055; gestorben vor 1123; wurde beigesetzt in Augsburg [86150],Augsburg,Bayern,Deutschland.
    7. 65. von Lechsgemünd, Burkhard  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1055; gestorben am 16 Mai 1112; wurde beigesetzt in Utrecht [3500],Utrecht,Niederlande.
    8. 66. von Lechsgemünd, Adelheid  Graphische Anzeige der Nachkommen getauft geschätzt 1055/1060; gestorben am 24 Feb 1111.

  9. 50.  Billung, Hermann Graphische Anzeige der Nachkommen (40.Eilika6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1025; gestorben in Mai 1086.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Sachsen,Deutschland; Graf in Sachsen

    Notizen:

    Hermann Billung Graf in Sachsen
    um 1025-25.5.1086
    Jüngerer Sohn des Herzogs Bernhard II. von Sachsen aus dem Hause der BILLUNGER und der Eilika von Schweinfurt, Tochter von Markgraf Heinrich

    Brandenburg Erich: Tafel 32 Seite 65, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    X. 97. HERMANN
    + 1086 31.V.

    Schwennicke Detlev: Tafel 11, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    HERMANN + 1086
    Graf 1059/80

    Althoff Gerd: Seite 400, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    G 56 Lü:
    31.5. Hermannus cnv fr. nr. V sol. et III denarios + 1086 BILLUNGER

    Da sich zum gleichen Tag im Möllenbecker Necrolog der Eintrag Hermannus com findet, wird die Einschreibung des Konversen Hermann mit dem 1086 verstorbenen BILLUNGER Hermann, dem Bruder Herzog Ordulfs (H 7), gleichgesetzt; vgl. Freytag, Die Herrschaft der Billunger, (Stammtafel); Bork, Billunger, S. 169.
    Es ist jedoch auch möglich, dass der BILLUNGER mit dem zum 1.6. ins Lüneburger Necrolog eingeschriebenen Grafen (Vgl. G 58) gemeint ist. Hermann und Ordulf hatten 1059 nach dem Tode Herzog Bernhards II. die billungischen Besitzungen geerbt und bestimmten gemeinsam die billungische Politik. Dieser Rolle entspricht auch die Haltung Hermanns in den Sachsenkriegen gegen HEINRICH IV. und in den Auseinandersetzungen mit dem Bremer Erzbischof Adalbert.
    Hermann trat schließlich in der Zeit der Gefangenschaft seines Neffen Magnus besonders hervor und erreichte dessen Freilassung; vgl. dazu ausführlich Bork, Billunger, S. 165 ff.; Freytag, Die Herrschaft der Billunger, S. 20 ff.; Fenske, Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung, S. 64 ff.

    Thiele Andreas: Tafel 156, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte" Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    HERMANN II. + 1086
    Vogt von Verden, Graf im Bardengau

    Wegen vieler Fehden zeitweise gebannt; Mitführer des sächsischen Aufstandes 1073; erzwingt die Freilassung des Neffen 1073 durch Rückeroberung von Lüneburg; 1075 Schlacht bei Homburg, 1078 Schlacht bei Mellrichstädt und bis 1080 gefangen; zog 1063 mit gegen Ungarn und starb als Mönch.

    Annalista Saxo: Seite 692 (72-73),724 (95-97), "Reichschronik"

    Das Jahr 1059.

    Bernhard der Jüngere, Herzog von Luniburg, starb und sein Herzogthum erhielt sein Sohn Ordulf. Zum Vater hatte er den ältern Bernhard oder Benno, zum Großvater Herimann. Dieser jüngere Bernhard hatte von Eilica, welche eine Tochter des Markgrafeen Heinrich von Suinvorde war, zwei Söhne, den Herzog Ordulf und den Grafen Herimann, der ohne rechtmäßige Kinder starb. Herzog Ordulf nahm eine Frau Namens Wifhild, die Tochter des Königs der Nortmannen und Märtyrers Olaph, und er zeugte mit ihr einen Sohn, den er Magnus nannte, weil der Herzogin Bruder, der König der Dänen und Nortmannen, Magnus hieß. Den hatte der selige König und Märtyrer Olaph mit einem Kebsweibe gezeugt.

    Das Jahr 1086.

    Graf Herimann, des Herzogs Magnus Vaterbruder, starb ohne rechtmäßige Kinder.

    Black-Veldtrup Mechthild: Seite 212,236, "Kaiser Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien"

    Adam von Bremen berichtet nämlich, dass die Klagen Adalberts von Bremen über die Übergriffe, die sich Herzog Ordulf und Graf Hermann erlaubten, bei Hof nichts als Spott geerntet hätten.

    Althoff Gerd: Band I Seite 327, "Die Billunger in der Salierzeit" in: Die Salier und das Reich

    Bemerkenswert ist auch ein anderer Versuch, die bestehenden Spannungen und Interessengegensätze auszugleichen. Erzbischof Adalbert nahm nämlich den Bruder des Herzogs Ordulf, den Grafen Hermann, als Vasallen an. Dieser Versuch des Ausgleichs mißlang jedoch vollständig, da man über den Umfang des Lehens in Streit geriet, und Graf Hermann aus Enttäuschung einen Plünderungsfeldzug gegen Bremen unternahm. Hierbei zerstörte er im übrigen auch alle Burgen, die der Erzbischof hatte errichten lassen. Die Parallelität mit dem Burgenbau HEINRICHS IV., gegen den sich der Zorn der Sachsen einige Zeit später richtete, ist nachdrücklich hervorzuheben. Dennoch verhielt sich Erzbischof Adalbert gegenüber dem Grafen Hermann anders als später HEINRICH IV. gegenüber Magnus. Er ließ den BILLUNGER zwar zunächst durch ein Hofgericht zur Verbannung verurteilen, begnadigte ihn jedoch nach einem Jahr, und Ordulf wie Hermann übertrugen zur Sühne der Bremer Kirche 50 Hufen, worauf der Streit beigelegt war.

    Freytag, Hans-Joachim: Seite 20, "Die Herrschaft der Billunger in Sachsen"

    Nach dem Tode HEINRICHS III. setzte während der Minderjährigkeit HEINRICHS IV. ein Machtverlust der Krone im regnum und imperium ein. Dem Erzbischof Adalbert ging sein fester Rückhalt am Hofe verloren. An die Stelle der zurückhaltenden Politik, die Bernhard II. in seinen letzten Jahren verfolgt hatte, trat der offene Kampf Ordulfs und seines Bruders Hermann gegen das Erzstift. Adalbert sah sich genötigt, Hermann Lehen der Bremer Kirche zu übertragen [1 Adam III, 43 (42).]. Der BILLUNGER gab sich mit diesen nicht zufrieden, forderte die Überlassung weiterer und griff bei ihrer Verweigerung erneut zu den Waffen [2 Adam III, 44 (43).]. Jetzt, nach dem Ungarnzuge des Königs im Herbst 1063, war aber Adalbert der Vertraute HEINRRICHS IV. und fand dessen Unterstützung. Graf Hermann wurde vor Gericht geladen und mußte in die Verbannung gehen. Beide BILLUNGER, Hermann wie Ordulf verurteilte der König zur Überlassung von 50 Hufen an das Erzstift, die der Kirche S. Willehadadi in Bremen zufielen. Fester denn je war des Erzbischofs Stellung wie deren Gewicht in Sachsen gegründet, was den Haß des sächsischen Adels, voran der BILLUNGER, nur vermehren konnte. Als deshalb zu Beginn des Jahres 1066 HEINRICH IV. in Tribur gezwungen wurde, seinen Ratgeber fallen zu lassen, erhoben sich in Sachsen sofort dessen Gegner. Adalbert mußte zeitweilig vor den Angriffen des Magnus fliehen. Er sah sich schließlich zu großen Lehnsauftragungen an Udo II. von Stade und den BILLUNGER gezwungen. Seine Machtstellung war zerschlagen.

    Literatur:
    Adam von Bremen: Hamburger Kirchengeschichte III, 8, Seite 149,43 (42) Seite 185,44 (43) Seite 186, 45 (44) Seite 187,60 Seite 206 - Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 400 G 56 - Althoff Gerd: Die Billunger in der Salierzeit. in: Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 324,327 - Annalista Saxo: Reichscschronik S S. VI Seite 692 (72-73),713,724 (95-97) - Annalen von Magdeburg SS. XVI, Seite 175 - Black-Veldtrup, Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien, Böhlau Verlag Köln 1995, Seite 212,236 - Bork Ruth: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation Greifswald 1951 Seite 165-169 - Boshof Egon: Die Salier, Verlag W. Kohlhammer Suttgart Berlin Köln 1987 Seite 169,200 - Brunos Buch vom Sächsischen Kriege. Übersetzt von Wilhelm Wattenbach, Phaidon Verlag Essen 1986, Seite 21,26,84,103 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 260,289,324,327/Band III Seite 51 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977, Seite 59,69 A.170, 64-66,79 - Freytag, Hans-Joachim: Die Herrschaft der Billunger in Sachsen, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1951 Seite 20 - Körntgen, Ludger: Ottonen und Salier. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2002 Seite 92 - Lampert von Hersfeld: Annales/Annalen Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 2000 Seite 176,178,194,196,322,352,356 - Meyer von Knonau, Gerold: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V., Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1890 Band II Seite 72,74,261 Anmerkung 122/Band III Seite 190 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 11 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 156 -


  10. 51.  von Sachsen, Ordulf Graphische Anzeige der Nachkommen (40.Eilika6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren in 1022; gestorben am 28 Mrz 1072.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1059-1072, Sachsen,Deutschland; Herzog von Sachsen

    Notizen:

    Ordulf (Otto) Herzog von Sachsen (1059-1072)
    1022-28.3.1072
    Ältester Sohn des Herzogs Bernhard II. von Sachsen und der Eilika von Schweinfurt, Tochter von Markgraf Heinrich I.

    Brandenburg Erich: Tafel 32 Seite 65, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    X. 96. ORDULF, Herzog von Sachsen
    * ca. 1020, + 1072 28.III.

    Gemahlinnen:
    a) 1042 Ulfhild, Tochter des Königs Olaf II. von Norwegen
    + vor 1070 an einem 24.V.

    b) oo Gertrud, Tochter des Grafen Konrad von Haldensleben
    + 1116 21.II.

    Althoff Gerd: Seite 376, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
    H 7 Lü:
    28.3. Ordulf dux pater M.d. + 1072 Herzog Ordulf, BILLUNGER

    Ordulf übernahm 1059 von seinem Vater Bernhard II. die sächsische Herzogswürde. Über sein Todesjahr finden sich in den Quellen widersprüchliche Angaben; es werden die Jahre 1071,1072 und 1073 genannt. Die Forschung hat sich für 1072 entschieden. Vgl. Bork, Billunger S. 165.
    Die Regierungszeit Ordulfs (der in den Quellen häufig auch Otto genannt wird) ist geprägt vom Kampf gegen die Wenden, der größtenteils in Zusammenarbeit mit den christlichen Dänen geführt wurde. Dieses Bündnis festigte die Heirat Ordulfs mit Wulfhild (H 14), der Halbschwester des Dänen-Königs Magnus (K 39) schon im Jahre 1042; vgl. Bork, S. 148 f.
    In der Reichspolitik trat Ordulf unter der Vormundschaftsregierung der Erzbischöfe Anno von Köln und Adalbert von Hamburg-Bremen wenig in Erscheinung; vgl. Freytag, Die Herrschaft der Billunger, S. 20f.

    Schwennicke Detlev: Tafel 11, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    ORDULF (OTTO) + 28. III. 1072 Begraben: Lüneburg St. Michaelis
    Herzog von SACHSEN

    1. oo XI. 1042 WULFHILD VON NORWEGEN + 24.V.1071, Tochter von König Olav Haraldsson dem Heiligen
    2. oo GERTRUD VON HALDENSLEBEN + 21.11.1116, 1076 in Mainz gefangen, Witwe von Friedrich von Formbach, Tochter von Graf Konrad

    Thiele Andreas: Tafel 156, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I
    ORDULF
    + 1072

    Folgt 1059; der unbestrittene Vorrang seines Hauses in Sachsen geht verloren, unter anderem an Northeim, da er weitgehend erfolglos gegen die die Slawen ist; wird regelrecht zum Gespött seiner Vasallen (!) gewinnt zeitweise durch den Sohn Gebiete vom Erzstift; 1066 Zeit neuer Slawenaufstände.

    oo Ulfhild von Norwegen, Tochter des Königs Olaf II., + 1070
    1071 oo Gertrud von Haldensleben, Tochter des Markgrafen Konrad von der Nordmark, + 1116, Witwe des Grafen Friedrich von Formbach, Großmutter des Kaisers LOTHAR III.

    Black-Veldtrup Mechthild: Seite 198,212,236, "Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien."

    Das billungische Herzogshaus strebte die Kirchgenvogtei über das mitten im billungischen Machtbereich gelegene Bistum Minden an, was ihnen in der Folgezeit auch tatsächlich gelang (zwischen 1073 und 1080). Nach dem Tode seines Vaters erlaubte er sich gemeinsam mit seinem Bruder, Graf Hermann, Übergriffe gegen den Erzbischof Adalbert von Bremen, dessen Beschwerden bei Hof nichts als Spott ernteten.
    Die Tatsache, dass die BILLUNGER die zwar erst für 1070 bezeugte, aber wohl schon früher an sie übergegangene Vogtei über das von Agnes geförderte Bistum Verden innehatten, und die Einbindung des billungischen Bischofs Imad von Paderborn in den Reichsdienst sind weitere Hinweise auf eine problemlose Zusammenarbeit zwischen den sächsischen Herzögen und der Regentin Agnes.

    1042 1. oo Wulfhild von Norwegen, Tochter des Königs Olaf II., 1019/20-24.5. vor 1070

    1071 2. oo 2. Gertrud von Haldensleben, Tochter des Grafen Konrad, -21.11.1116
    (1056 1. oo Friedrich Graf von Formbach um 1030- 1059/65)

    Kinder:
    1. Ehe
    - Magnus 1043/47-23.8.1106

    2. Ehe
    - Bernhard 1071/72-15.7.

    Literatur:
    Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte Buch II Kapitel 75/Buch III Kapitel 42,44,50 Seite 388,390,406,418,420 - Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 49,376 H 7 - Althoff Gerd: Die Billunger in der Salierzeit. in: Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 309,319-321 - Annalista Saxo: Reichschronik a. 1059,1070,1071 - Black-Veldtrup Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1995 Seite 198,212,236 - Bork Ruth: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 1 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation Greifswald 1951 Seite 148-161,163-164 - Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 99,158,169,195,268 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degenegener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 32 Seite 65 - Brunos Buch vom Sächsischen Kriege. Übersetzt von Wilhelm Wattenbach, Phaidon Verlag Essen 1986, Seite 85 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 104,109,111,260,263,286,289,323,327/Band III Seite 512 - Freytag, Hans-Joachim: Die Herrschaft der Billunger in Sachsen, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1951 Seite 20 - Giese, Wolfgang: Der Stamm der Sachsen und das Reich in ottonischcher und salischer Zeit. Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1979, Seite 152,157 - Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Mundus Verlag 2000 Band 3 Seite 59,84,130,131,159,165,346 - Goetz Hans-Werner: Das Herzogtum der Billunger - ein sächsischer Sonderweg?, in: Niedersächssiches Jahrbuch für Landesgeschichte 66 1994, Seite 167-197 - Helmhold von Bosau: Slavenchronik - Holtz Eberhard/Huschner Wolfgang (Hg:): Deutsche Fürsten des Mittelalters. Fünfundzwanzig Lebensbildlder, Edition Leipzig 1995 Seite 129,135 - Keller Hagen: Zwischen regionaler Begrenzung und universalem Horizont. Seutschland im Imperium der Salier und Staufer 1024 bis 1250 Verlag Ullstein GmbH Frankfurt am Main 1990 Seite 169,173 - Lampert von Hersfeld: Annales/Annalen Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 2000 Seite 130,176-180,194 - Meyer von Knonau, Gerold: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V. 1. - 7. Band, Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1890 - Pleticha, Heinrich: Deutsche Geschichte in 12 Bänden. Verlagsgruppe Bertelsmann GmbH/Lexikothek Verlag GmbH, Gütersloh 1982 - Steindorff, Ernst: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich III. 1. und 2. Band, Wissenschaftliche Buchhgesellschaft Darmstadt 1963 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 11 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 156 -

    Name:
    Otto


  11. 52.  von Sachsen, Hadwig Graphische Anzeige der Nachkommen (40.Eilika6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren in 1030/1035; gestorben um 1112.

    Notizen:

    Gestorben:
    17.7.


  12. 53.  von Sachsen, Gertrud Graphische Anzeige der Nachkommen (40.Eilika6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1035; gestorben am 4 Aug 1115.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Flandern,Belgien; Gräfin von Flandern
    • Titel/Amt/Status: Holland (Grafschaft); Gräfin von Holland

    Notizen:

    Gertrud Billung von Sachsen
    Gräfin von Holland
    Gräfin von Flandern
    um 1035-4.8.1115

    Tochter des Herzogs Bernhard II. von Sachsen und der Eilika von Schweinfurt, Tochter von Markgraf Heinrich I.

    Brandenburg Erich: Tafel 32 Seite 65, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    X. 98. GERTRUD
    * ca. 1030, + 1113 4.VIII.

    Gemahl:
    a) ca. 1050 Florenz I. Graf von Holland (siehe X. 66.) + 1061 28.VI.
    b) 1063 Robert I. Graf von Flandern (siehe X. 61.) + 1093 3.X.

    Ergänzungen: Seite 156
    X.96. - 99.
    Von Heinemann, Zeitschrift für Niedersachsen, 1865, Seite 146.
    Die beiden Töchter, von denen die erste völlig gesichert, die zweite wahrscheinlich ist, fehlen dort. Siehe die Nachweise bei ihren Gatten.

    Thiele Andreas: Tafel 156, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    GERTRUD + wohl 1113
    1. oo Florenz I. Graf von Holland + 1061 ermordet
    2. oo Robert I. Graf von Flandern + 1093

    Bork Ruth: Seite 170-171, "Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert."

    23. Gertrud (+ frühestens 1089)

    Flandrische Geschichtsquellen nennen uns Gertrud, die Gattin des westfriesischen Grafen Florenz (I. von Holland) als eine Tochter des Herzogs Bernhard II. [1 Geneal. com. Flandr. Bert. Cod. 1 SS. IX, 306; Ann. Egmund. Oppermann Seite 131f. (SS. XVI, 447). (Die Reimchronik von Flandern, hg. von Kausler Seite 49 nennt Gertrud irrtümlich eine Tochter Herzog Hermanns von Sachsen). Über die damalige Politik Block, Geschichte der Niederlande Seite 173f.]. Die holländische Politik stand zu jener Zeit in nahen Beziehungen zur sächsischen, und die Familie der Gräfin Gertrud nahm auch durch anderweitige familiäre Bindungen eine nicht geringe Stellung ein.
    Graf Florenz, ein Sohn des Grafen Dirk III. von Holland, fand durch einen hinterhältigen Überfall am 28. Juni 1061 bei Hemert sein Ende [2 Ann. Egmund. Oppermann Seite 131 "Anno MLXI Florentius comes Holdlandensis ... in loco qui dictus est Hamerthe dormiret meridie iam secure, et ecce inimici ex inprovisu supervenerunt et priusquam cum suis equos ascendere potuit et offugere, in eum irruerunt et eum cum multis suis occiderunt. Im Necr. Egmund. Oppermann Seite 107 heißt es: "Florentius primus Hollandiae comes sextus in bello fuit occisus 4 Kalendas Julii anno MLXI, während in der Chronik Bekas (Oppermann Seite 107 Anmerkung 4) der XIV. Kal. Julii und in der gekürzten Ausgabe Theoderichs in Löwen der XIV. Kal. Junii als Todestag angegeben ist.]. Aus der Ehe waren zwei Söhne Dietrich und Florenz und eine Tochter namens Bertha hervorgegangen, die den späteren König Philipp I. von Frankreich heiratete [3 Lib. S. Alberti, Oppermann Seite 71. Dort heißt es von Florenz "sepultus in claustro cenobii Egmundensis. Hic habuit uxorem digne memorie Ghertrudem gernerans ex ea duos filios Theodericum et Florencium puerum sepultum in choro predicti cenobiii et unam filiam, que preordinante gracia divina facta est Francorum regina".]. Gertrud, die sich mit ihren Kindern und dem von verschiedenen Seiten angegriffenen Erbe allein gelassen sah, war dankbar, als sich ihr in Robert, dem Sohn des Grafen Balduin V. von Flandern ein hilfreicher Beschützer bot. Das Erbe, das Robert durch seine Vermählung mit Gertrud im Jahre 1063 [4 Ann. Egmund. Oppermann Seite 132 "Anno MLXIII Rotbertus iunior filius Balduini comitis Flandrie frater Balduini tertii, Gerthrudem comitissam, relictam Florentii comitis, sibi in matrimonium sociavit et sic comitatum Hollandie et Fresie adquisivit". Ähnlich die Ann, Bland. SS. V, Seite 25; vgl. Schmiele, Robert der Friese Seite 30f.] übernahm, brachte ihm später den Beinamen "der Friese" ein [5 Näheres dazu bei Vanderkindere Teil I Seite 119].
    Aus der zweiten Ehe gewann Gertrud zwei Söhne Robert und Philipp und drei Töchter [6 Necr. Egmund. Oppermann Seite 107 "Gheertrudis postea ex Roberto comite Flandrie genuit Robertus et tres filias". Näheres hierzu bei Verlinden, Robert I Seite 165. Verlinden Seite 39 Anmerkung 2 erwähnt außer den Söhnen Robert und Philipp noch einen frühverstorbenen Sohn namens Balduin, von dem man aber nicht weiß, ob es sich dabei eventuell um ein illegitimes Kind handelt.]: Adelheid, die den König Knut von Dänemark (+ 1086) und nach ihm Robert Guiscards Sohn, Herzog Roger von Apulien heiratete [7 Flandr. gen. SS. IX, Seite 321; Lib. mart. Canati reg. SS. XXIX, Seite 3f.]. Gertrud, die in erster Ehe mit dem Grafen Heinrich III. von Löwen (+ 1095) und in zweiter Ehe mit Dietrich, dem Grafen von Elsaß und Herzog von Lothringen (+ 1115) verbunden war [8 Flandr. gen. SS. IX, Seite 321; vgl. Knetsch Seite 18.], und eine dritte Tochter namens Otgiva [9 Otgiva wandte sich dem geistlichen Leben zu und wurde Äbtissin, Näheres bei Verlinden Seite 165.].
    Nach dem Tode Roberts des Friesen am 13. Oktober 1093 [1 Ann. Bland. SS. V., Seite 27 zu 1093 Eodemque anno 3. Id. Oct. obiit Rodbertus, primus huius nominis Flandriae marchysus, successit filius eius Rodbertus."] rückte sein Sohn Robert in die väterliche Stellung ein, die er schon vorübergehend im Jahre 1089 während der Fahrt seines Vaters ins Heilige Land zusammen mit seiner Mutter verwaltet hatte [2 Magenmeyer, Kreuzzugsbriefe Seite 187; vgl. Meyer von Knonau Jbb. Heinrich IV. Band IV Seite 409 und Band VI Seite 217.]. Wir erfahren dies aus einer Überlieferung vom 4. August 1089, die sich auf die Unterbringung der Reliquien der heiligen Walburgis in einem neuen Reliquiar bezieht, zu der Zeit als Robert der Friese sich noch in Jerusalem befand. Jene Notiz lautet: "Glorioso comite Roberto Jherosolymia commorante inclitoque filie Roberto regnum cum matre bonme memorie Gertrude optinente"[3 Verlinden Seite 151 zit. Ann. Em. Bruges, 2 ser., t.XII, Seite 61.]. Gertrud und ihr Sohn Robert hatten demnach vorübergehend die Regierung übernommen. Allerdings muß Gertrud bei der Aufzeichnung, die offenbar nachträglich erfolgte, dem Wortlaut entsprechend schon nicht mehr am Leben gewesen sein. Da bei ihrem Gatten und ihrem Sohne ein solcher Zusatz fehlt, ist anzunehmen, daß diese bei der Niederschrift noch lebten, oder zumindest ihr Sohn, der am 5. Oktober 1111 starb [4 Cohn Stammtafeln Tafel 225.]. Als Gertruds Todestag ist ins Necr. Egmund. der 4. August angegeben [5 Necr. Egmund. Oppermann Seite 107 "Hec (Gheertrudis) autem obiit (quarto die Augusti), sepulta in Flandria"]. Somit könnte sie also frühestens am 4. August 1089, jedoch kaum nach dem 5. Oktober 1111 gestorben sein. Nach Aussage des Necr. Egmund. wurde sie in Flandern begraben [6 Siehe Anmerkung 5.].

    Schmiele, Emil: Seite 30, "Robert der Friese"

    Im Jahre 1061 wurde Florenz, als er von Bommel in sein Gebiet zurückkehrte und sich unter dem Schatten einer Weide bei Neer-Hemert zur Ruhe niedergelegt hatte - es war also Sommerzeit, - von seinen Feinden überfallen und nebst seinem Gefolge niedergemacht, ehe sie sich zur Wehr setzen oder fliehen konnten. Florenz' Witwe Gertrud, die Tochter des 1059 verstorbenen Herzogs Bernhard von Sachsen [4 Genealogia Bertin. (cod. Vedast.): filiam Bernhardi Saxonum comitis, viduam Florentii comitis Fresonum. - Fl. gen. c.17 soceri Bernhardi ducis Saxonum.], hatte aus ihrer Ehe mit Florenz zwei Kinder, einen Sohn, den späteren Grafen Dietrich V. von Holland und eine Tochter Bertha, die Gemahlin König Philipps von Frankreich [5 Ann. Egmundani 1076: Theodericus V, filius Florentii comitis. - Fl. Gen. c. 16: Florentii comitis de Frisia viduam Gertrudem et habentem es marito filiam. - Historia Francorum (SS. IX. 391.n.) filiam Florentii ducis Frisonum Bertam. Nach der Stelle bei Bouquet XIII, 418 n. hat Gertrud aus erster Ehe zwei Söhne und eine Tochter. M. Vossius, Annales Hollandiae Zelandiaeque p. 40 zählt vier Söhne und eine Tochter Mathilde auf.].
    Hier bot sich Robert nun eine Gelegenheit, sein Glück zu versuchen. Es gab zwei Wege, auf denen er zur Vermählung mit Gertrud und damit zur Herrschaft in diesen Landen gelangen konnte, entweder er erkämpfte sich ihre Hand oder aber er vertrat ihre Sache gegen ihre Gegner. Nach Lampert schlug er den ersten ein und warf sich auf Friesland.
    Nach Lambert zog Robert erst, als Florenz gefallen war, nach Friesland, nach Ordericus Vitalis hingegen hatte er seinen Vater beleidigt, war zu dessen Feind Florenz gegangen und hatte die Hand seiner Tochter erhalten. Dafür, daß er wie Ordericus will, schon unter Florenz in Friesland gewesen ist, spricht auch eine andere Stelle, nach der er in Audenaarde schwört, daß er für immer auf seine Anrechte an Flandern verzichte, und dann zum Grafen Florenz geht, nach dessen Tod er seine Witwe heiratet.

    Meyer von Knonau, Gerold: Band I Seite 373-374,573/Band II Seite 64,72, "Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V."

    Als aber 1061 Florentius durch einen hinterlistigen Überfall umgekommen war [17 Vgl. über Florentius und dessen Tod (18. Juni 1061) auch Kluik, Hist. erit. comit. Holl. et Zeel. Tom. I. pars I, 49, n. 61, sowie 50ff., n. 63 n. 64 über Robert Friso, über Gertrud, besonders aber pars II, 70ff. in Exe V über Robert. Die richtige Verbindung der Dinge hat die Genealogia com. Flandriae Bertin., Cod. 1: Robertus duxit filiam Bernardi Saxonum comitis Gertrudem, viduam Florentii comitis Fresonum, et cum ea eius tenuit regnum (SS. IX, 306), wo neben weitere, mehrfach fehlerhafte Berichte von Schmiele, Seite 31 und 32 beleuchtet sind. Das Jahr der Vermählung erhellt aus Annal. Egmund. a. 1063: Rotbertus junior, filius Balduini comitis Flandriae, frater Balduini tertii, Gerthrudem comitissam relictam Florentii comitis (vergleiche a. 1061 über dessen Tod) sibi in matrimonium sociavit, et sic comitatum Holdlandiae et Frisiae adquisivit, ebenso aus Annal. Blandin. a. 1063: Rodberto, Baldwini potentissimi junior filiusm, Frisiam subintrat (SS XVI, 447, V, 26).] und seine Witwe Gertrud, eine Schwester des sächsischen Herzogs Ordulf, mit ihren noch unmündigen Kindern des Schutzes entbehrte, mußte es als ein hoher Vorteil für diese gefährdeten Verhältnisse angesehen werden, daß ein tatkräftiger Mann aus dem flandrischen Grafenhause als ihr Gemahl 1063 eintrat. Das war Robert, der jüngere Sohn des Markgrafen Balduin V. Allein gerade diese Eheverbindung Roberts mit der Gräfin-Witwe Gertrud, die Gemeinschaft des Sohnes des von früher her, als Verschwörer gegen HEINRICH III., noch im Andenken stehenden älteren Balduin mit einer Schwester des Herzogs aus dem billungischden Hause - ein anderer Bruder der Gertrud war der dem Reichsregenten Erzbischof Adalbert stets wieder neu aufsässige Friedensbrecher, Graf Hermann -, mußte am Hofe des Königs Verdacht erwecken.
    Da auch Balduins jüngerer Bruder Robert, der sich durch seine Vermählung mit Gertrud, der Witwe des Grafen Florentius von Holland, eine Stellung im Mündungsgebiete des Rheins geschaffen hatte, friedliche Gesinnung zeigte, so dauerte unter dem neuen Markgrafen die gute Ordnung fort.
    Robert sah sich also von seiten des französischen Thrones mit Flandern belehnt und wahrscheinlich wurde schon bei diesem Friedensschluß verabredet, daß Roberts Stieftochter Bertha, welche durch Gertrud, als diese sich mit Robert vermählt hatte, aus ihrer früheren Ehe mit dem Grafen Florentius von Holland ihrem Gemahle zugebracht worden war, sich mit dem Könige vermählen solle.
    Jener Robert der Friese, dessen Unternehmungen in Flandern und Holland HEINRICH IV. soeben mehr oder weniger nachdrücklich sich entgegengestellt hatte, war der Gemahl einer Schwester des Herzogs Ordulf, der Gertrud, Witwe des Grafen Florentius von Holland.

    1050 1. oo Florenz I. Graf von Holland -28.6.1061 bei Hemert (Überfall)

    1063 2. oo Robert I. der Friese Graf von Flandern -13.10.1093

    Kinder:
    1. Ehe
    - Dietrich V. um 1051-17.6.1091
    - Florenz
    - Bertha 1055 - 1093
    vor 1071 oo Philipp I. König von Frankreich, 1053-29.2.1108

    2. Ehe
    - Robert II. 1065-5.10.1111
    - Gertrud Zweiterbin um 1066- 1117
    1. oo Heinrich III. Graf von Löwen - 5.2.1095
    2. oo Dietrich II. Herzog von Ober-Lothringen -23.1.1115
    - Adela Ersterbin um 1064- 1115
    1. oo Knut III. König von Dänemark um 1040-10.7.1086
    1092 2. oo Roger Borsa Herzog von Apulien um 1061- 1111
    - Philipp Graf von Loo - vor 1127
    - Otgiva Äbtissin von Messines

    Literatur:
    Bork Ruth: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation Greifswald 1951 Seite 170-171 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 32 Seite 65, 156 - Lampert von Hersfeld: Annales/Annalen Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 2000 Seite 138 - Meyer von Knonau, Gerold: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V., Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1890 Band I Seite 373-374,573/Band II Seite 64, 67,72,75 Anmerkung 62 - Schmiele, Emil: Robert der Friese, Dissertation Sondershausen 1872 Seite 30 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 156 -

    Gertrud heiratete von Holland, Florenz I. in 1050. Florenz wurde geboren um 1020; gestorben am 28 Jun 1061. [Familienblatt] [Familientafel]

    Gertrud heiratete von Flandern, Robert I. in 1063. Robert wurde geboren um 1035; gestorben am 13 Okt 1093 in Cassel [59670],Nord,Nord-Pas-de-Calais,Frankreich; wurde beigesetzt in Cassel [59670],Nord,Nord-Pas-de-Calais,Frankreich. [Familienblatt] [Familientafel]


  13. 54.  von Sachsen, Ida Billung Graphische Anzeige der Nachkommen (40.Eilika6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1035; gestorben am 31 Jul 1102.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Namur [5000],Wallonien,Belgien; Gräfin von Namur
    • Titel/Amt/Status: Niederlothringen; Herzogin von Niederlothringen

    Notizen:

    Nicht gesichert als Tochter



    Ida Billung von Sachsen
    Herzogin von Nieder-Lothringen
    Gräfin von Namur
    um 1035-31.7.1102
    Tochter des Herzogs Bernhard II. von Sachsen aus dem Hause der BILLUNGER und der Eilika von Schweinfurt, Tochter von Markgraf Heinrich I.

    Ruth Bork reiht Ida nicht in die BILLUNGER ein.

    Brandenburg Erich: Tafel 32 Seite 65, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    ?X. 99. IDA * ca. 1035, + ...

    Gemahl:
    a) ca. 1055
    Friedrich Herzog von Nieder-Lothringen (siehe IX. 25) + 1065
    b) ca. 1067
    Albert III. Graf von Namur (siehe X. 79) + 1102

    Schwennicke Detlev: Tafel 11, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    IDA + 31.VII.1102
    Erbin von LAROCHE/Ardennen

    I. oo FRIEDRICH , 1048 Herzog von Nieder-Öothringen (WIGERICHE) + 28.VIII.1065
    II. oo 1065/66 ALBERT III., 1063/64 Graf von Namur + 22.VI.1102

    Glocker Winfrid: Seite 346,348, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    VIII., 138. ALBERT III., 1063/64 Graf von Namur
    + 1102
    oo c 1067 IDA (Tochter Herzog Bernhards II. von Sachsen?), Witwe Herzog Friedrichs I. von Nieder-Lothringen

    VIII. 159. FRIEDRICH I., 1033 Graf und Vogt von Malmedy; 1046 V Herzog von Nieder-Lothringen
    * c 1005, + 1065 V 18

    b oo c. 1055 IDA (?Tochter Herzog Bernhards II. von Sachsen) (deren 1. Ehe).

    Thiele, Andreas: Tafel 156, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    IDA (Abstammung unsicher)
    1. oo FRIEDRICH, Herzog von Nieder-Lothringen + 1065
    2. oo ALBERT III. Graf von Namur

    Renn, Heinz: Seite 121-122, "Das erste Luxemburger Grafenhaus"

    Sehr merkwürdig ist es, daß Friedrich mit HEINRICH III. seine in Sachsen gelegenen Güter gegen Laroche austauscht; vielleicht hat er durch seine zweite Gemahlin Ida diese Besitzungen erhalten; denn nach dem Tode Friedrichs bringt Ida Laroche mit in ihre zweite Ehe. Die Herkunft Idas ist freilich nicht sicher bezeugt. Im allgemeinen hält man sie jedoch für die Tochter des Herzogs Bernhard II. von Sachsen (+ 1059) [65 Vanderkindere, II, Seite 202f.; Brandenburg, Seite 65 (X 99)]. Idas zzweiter Gemahl ist Albert III. von Namur, wie sich aus der Chronik der Abtei St. Hubert ergibt: "Albertus (III) comes Namurensis cum uxore sua Ida prius fuerat uxor ducis Frederici". Der Gewährsmann von Trois-Fontaines nennt Friedrichs Witwe, die Gemahlin Alberts III. von Namen, ebenfalls Ida [67 SS. XXIII; Seite 795; zum Jahre 1065 nent er sie Raelindis = Regelindis.]. Aus erster Ehe scheint sie keine Kinder hinterlassen zu haben, während sich das Geschlecht von Namen durch sie fortpflanzt. Ihr Sohn Godfrid heiratet Ermesinde von Luxemburg, deren Sproß Heinrich der Blinde später Luxemburg, Namen, Durbuy und Laroche in seiner Hand vereingt.

    Meyer von Knonau, Gerold: Band I Seite 473, "Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V."

    Die jedenfalls erheblich jüngere Witwe des Herzogs, Ida, vermählte sich wieder, mit dem Grafen Albert III. von Namur, welcher erst kürzlich, 1063 oder 1064, Nachfolger seines Vaters Albert II. geworden war [147 Vgl. die von Breßlau, Neues Archiv, VIII, Seite 597, gegebene Stammtafel (diejenigen bei Voigtel-Cohn, Stammtafeln, 222 und 223, reihen Ida ganz unrichtig, als Gemahlin Alberts II. ein). Von Ida sprechen Chron. s. Huberti Andagin., c. 17: cum Albertus comes Namucensis in Arduenna silva moraretur ... cum uxore sua Ida, quae prius fuerat uxor ducis Fredrici (ebenso c. 58), Vita Frederici ep. Leodies., c. 5: Fuit (sc. Fredericus)...haud obscuro loco Namucensi editus, patre Alberto, matre Ida, Alberici Chron. a. 1065: Huius Frederici relictam nomine Raelendum (a. 1076: Comes Namucensis Albertus per ...Idam uxorem suam Bullonium reclamabat zeigt den Irrtum der ersten Stelle über den Namen) duxit comes Namurcensis Albertus et genuit comitem Godefridum (SS.VIII, Seite 577, 597, XII, Seite 504, XXIII, Seite 795, 798).].

    1. oo Friedrich Herzog von Nieder-Lothringen x um 1005-18.5.1065
    2. oo Albert III. Graf von Namur um 1030-22.6.1102

    Kinder:
    2. Ehe
    - Ida - 1117
    oo Gottfried I. Herzog von Brabant -25.1.1139
    - Alix (Alaydis) - um 1124
    oo Otto II. Graf von Chiny - 1125
    - Friedrich Bischof von Lüttich (1119-1121) - 1121
    - Gottfried I. Graf von Namur und Luxemburg - 1139
    - Albert Graf von Jaffa - um 1121
    - Heinrich I. - vor 1138

    Literatur:
    Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 32 Seite 65 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 346,348 - Meyer von Knonau, Gerold: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V., Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1890 Band I Seite 473 - Renn, Heinz: Das erste Luxemburger Grafenhaus, Bonn 1941 Seite 121-122 -
    Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 11 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 156 -

    Familie/Ehepartner: von Lothringen, Friedrich II.. Friedrich (Sohn von von Luxemburg, Friedrich I. und von der Wetterau, Irmintrud) wurde geboren in 1005; gestorben in 1065; wurde beigesetzt in Stablo [4970],Wallonien,Belgien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: von Namur, Albert III.. Albert (Sohn von von Namur, Albert II. und von Lothringen, Regelindis) wurde geboren um 1030; gestorben am 22 Jun 1102. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 8

  1. 55.  von Rihpoldisperga, Beatrix Graphische Anzeige der Nachkommen (42.Kuno7, 33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben nach 1124 in Markt Indersdorf [85229],Dachau,Bayern,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Genannt: Markt Indersdorf [85229],Dachau,Bayern,Deutschland; Wohltäterin des Klosters Indersdorf
    • Titel/Amt/Status: Dachau [85221],Dachau,Bayern,Deutschland; Gräfin von Dachau

    Notizen:

    Beatrix von Rihpoldisperga
    Gräfin von Dachau
    -11.2. nach 1124
    Einzige Tochter und Erbin des Grafen Kuno von Rihpoldisperga

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Dr. Wilhelm Wegener: Seite 174

    4. Beatrix
    + 11/2 (nach 1124)
    Gemahl Graf Arnold I. von Dachau, siehe Wittelsbach n 5.)

    oo Arnold I. Graf von Dachau - nach 26.3.1123

    Kinder:
    - Konrad I. Graf von Dachau - nach 1135
    - Arnold II. - vor 25.4.1124
    - Friedrich - vor 26.3.1123
    - Otto I. Graf von Valley und Grub - nach 1135
    Nach Detlev Schwennicke
    - Konrad I. Graf von Dachau -5.11. nach 1130
    - Otto I. Graf von Dachau-Valley - 1.8. nach 1134/35
    - Friedrich von Dachau - 1100/14/25.XI.1124
    - Arnold von Dachau - 1120/vor 25. IV. 1124
    - Beatrix - um 1128
    oo Berthold Graf von Burgeck (Lechsgemünd) - 25.X. vor 1123

    Beatrix als Wohltäterin des Klosters Indersdorf



    Name:
    von Reipershofen

    Gestorben:
    11.2.

    Familie/Ehepartner: von Scheyern, Arnold I.. Arnold (Sohn von von Scheyern, Otto I. und von Diessen, Haziga) wurde geboren um 1060/1065; gestorben vor 26 Mrz 1123. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 67. von Dachau, Arnold II.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben vor 25 Apr 1124 in Oberschleißheim [85764],München,Bayern,Deutschland.
    2. 68. von Dachau, Friedrich I.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben vor 26 Mrz 1123.
    3. 69. von Dachau, Otto I.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1085; gestorben nach 1135.
    4. 70. von Dachau, Beatrix  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben um 1128.
    5. 71. von Dachau, Konrad I.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1080; gestorben nach 1135.

  2. 56.  von Istrien, Mathilde Graphische Anzeige der Nachkommen (43.Burkhard7, 33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben um 1112.

    Notizen:

    genannt 1102/12, Tochter des Markgrafen Burkhard II.

    Mathilde von Moosbach
    Gräfin im Linzgau
    - um 1112
    Tochter und Erbin des Grafen Burkhard II. von Moosbach und der Acica

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Dr. Wilhelm Wegener: Seite 174

    10. Mathilde

    F. siehe 6 zu 1106 8/11, ferner 5 zu 1107 13/2 unter Acica; eV.
    1002 3/10 Cividale Conradus advocatus Aquilegiensis und Gemahlin Mathilde Wiesflecker n 160.

    oo Konrad Vogt von Aquileja (Lurngaugraf) - 20.1.1112

    Mathilde heiratete von Grögling, Konrad vor 3 Okt 1102. Konrad (Sohn von von Grögling, Udalschalk I. und von Lechsgemünd, Emma) gestorben am 20 Jan 1112. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 57.  von Burglengenfeld, Friedrich II. Graphische Anzeige der Nachkommen (47.Friedrich7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Burglengenfeld [93133],Schwandorf,Bayern,Deutschland; Graf von Burglengenfeld

    Notizen:

    Friedrich II. Herr von Burglengenfeld
    Einziger Sohn des Herrn Friedrich I. von Burglengenfeld und der Sigema von Groß-Leinungen, Tochter von Graf Goswin dem Älteren
    Nach W. Wegener einziger Sohn des Grafen Friedrich I. von Burg-Lengenfeld und der Sigena von Liege, Tochter von Goswin dem Älteren

    Schwennicke, Detlef: Tafel 95 A, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken"

    FRIEDRICH II. VON LENGENFELD

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHENGESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 82

    42. FRIEDRICH II. VON LENGENFELD
    Sohn von 41 (SS 16, 233) offenbar ohne Nachkommenschaft gestorben.

    Literatur
    Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 95A -


  4. 58.  von Burglengenfeld, Heilika Graphische Anzeige der Nachkommen (47.Friedrich7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Gräfin von Veltheim

    Notizen:

    N.N. von Burglengenfeld Gräfin von Veltheim
    Einzige Tochter und Erbin des Grafen Friedrich I. von Burglengenfeld und der Sigena von Morungen, Tochter von Graf Goswin dem Älteren

    Schwennicke, Detlef: Tafel 95 A, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken"

    TOCHTER
    oo Ruotger Graf von Veltheim

    Kinder:
    - Friedrich III. Graf von Hopfenohe-Pettendorf-Burglengenfeld um 1070 † 3.4.1119
    - Ruotger Erzbischof von Magdeburg um 1075 † 19.12.1125

    Literatur:
    Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 95A -

    Familie/Ehepartner: von Veltheim, Ruotger. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 72. von Veltheim, Friedrich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1070; gestorben am 3 Apr 1119.
    2. 73. von Veltheim, Ruotger  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1075; gestorben am 19 Dez 1125; wurde beigesetzt in Halberstadt [38820],Harz,Sachsen-Anhalt,Deutschland.

  5. 59.  von Lechsgemünd, Emma Graphische Anzeige der Nachkommen (49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1045/1050; gestorben in 1100.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Lurngau,Kärnten,Österreich; Gräfin von Lurngau

    Notizen:

    Emma von Lechsgemünd Gräfin von Lurngau
    um 1045/50 † 1100
    Älteste Tochter des Grafen Kuno I. von Lechsgemünd († wohl 1092) aus dem Hause SCHWEINFURT und der Mathilde von Achalm, Tochter von Graf Rudolf. († 24.9. nach 1039) und der Adelheid von Wülfingen
    Schwester von Gräfin Mathilde von Tengling († 19.10.), Markgräfin Adelheid von Cham-Vohburg († 24.2.1111), Graf Otto I. von Harburg an der Wörnitz († um 1115), Graf Kuno dem Älteren von Horburg († um 1130), Graf Berthold zu Burgeck († vor 1123), Heinrich von Lechsgemünd (⚔ 7.8.1078), Bischof Burkhard von Utrecht († 1112)
    Nichte von Graf Friedrich I. zu Burg-Lengenfeld († nach 1050), Graf Heinrich III. an der Pegnitz und im Sualafeld († um 1080), Graf Otto I. von Scheyern († 4.12.1078)
    Groß-Nichte von Herzog Otto von Schwaben († 28.9.1057), Herzogin Judith von Böhmen († 2.8.1058), Herzogin Eilika von Sachsen († 10.12. nach 1055), Gräfin N.N. von Kühbach, Burggräfin N.N. von Regensburg, Gräfin N.N. von Traungau, Bischof Burchard I. von Halberstadt († 18.10.1059)
    Enkelin von Graf Heinrich II. von Lechsgemünd († um 1043) und der Adelheid von Plain
    Ur-Enkelin von Markgraf Heinrich von Schweinfurt († 18.9.1017)

    Schwennicke Detlev: Tafel 88 "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    EMMA † 1100
    oo UDALSCHALK III., GRAF im LURNGAU † 20.XI.1115

    Schwennicke Detlev: Tafel 32 "Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XII"

    UDALSCHALK † 20.XI.1115 GRAF im LURNGAU 1068/um 1115
    I. oo EMMA VON LECHSGEMÜND Tochter von Graf Kuno
    II. oo ADELHEID VON KRAIN um 1090/um 1115 † 1122
    Witwe von Friedrich Domvogt von Regensburg Tochter von Markgraf Ulrich I.

    Thiele, Andreas: Tafel 115 "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    EMMA
    oo UDALSCHALK I. VON GRÖGLING, GRAF im LURNGAU (Haus der Grafen von Hirschberg-Sulzbach) † 1115

    Neffe von Papst Victor II. († 1057)
    Zu seiner 2. Ehe siehe Istrien I. Seine Brüder Ernst und Adalbert stifteten die Linien der Grafen von Hirschberg-Sulzbach bzw. Ortenburg in Kärnten.

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE Wegener Dr. Wilhelm: Seite 259

    8. EMMA
    Die erste Gattin des Lurngau-Grafen Udalschalk, vgl. Rosazz: Wodalscalcus comes, Emma comitissa zum 20/11 Wiesflecker n 153, ist ebenfalls hier anzusetzen, da der älteste Sohn Udalschalks Konrad hieß, ein bisher dem Hause fremder Name. Dass Emma und eng zusammengehören, ergibt sich daraus, dass c 1115 MathildeFriedrich von Tengling mit seinem Sohn Konrad Zeuge einer Schenkung Udalschalks ist OÖ UB 1, 425 n 1, und dass schon früher Friedrich und Udalschalk in Kärnten als Zeugen nebeneinander stehen Kärnt. UB 3, 215 n 532.




    oo 1. Udalschalk I. Graf von Grögling um 1050 † 20.11.1115

    Kinder:
    - Konrad Vogt von Aquileja † 20.1.1112
    - Udalschalk Abt von Tegernsee † 13.11.1107/08
    - Adalbero I. Graf im Lurngau um 1135 † um 1135
    - Adelheid vom Lurngau † 10.3.vor 1120
    oo Burkhard IV. Graf von Moosburg † 1138
    - Altmann Bischof von Trient (1123-1149) † 27.3.1149
    - Willibirg vom Lurngau † 14.1.
    oo Konrad I. Graf von Dachau † 1135


    Literatur:
    Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 88 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 113 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 259 -

    Familie/Ehepartner: von Grögling, Udalschalk I.. Udalschalk wurde geboren um 1050; gestorben am 20 Nov 1115. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 74. von Grögling, Konrad  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 20 Jan 1112.
    2. 75. von Grögling, Udalschalk  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1060; gestorben um 1107.
    3. 76. von Grögling, Adalbero I.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben um 1135.
    4. 77. von Grögling, Adelheid  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben vor 1120.
    5. 78. von Grögling, Willibirg  Graphische Anzeige der Nachkommen
    6. 79. von Grögling, Altmann  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1090; gestorben am 27 Mrz 1149.

  6. 60.  von Lechsgemünd, Mathilde Graphische Anzeige der Nachkommen (49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Tengling (Taching am See),Traunstein,Bayern,Deutschland; Gräfin von Tengling

    Notizen:

    Mathilde von Lechsgemünd Gräfin von Tengling
    † 19.10.
    Tochter des Grafen Kuno I. von Lechsgemünd und der Mathilde von Achalm, Tochter von Graf Rudolf I.

    Schwennicke, Detlef: Tafel 29, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser"

    FRIEDRICH II. † 23.VII.1120
    1108 Graf von TENGLING
    um 1110 Dompropst von Salzburg
    oo MATHILDE VON LECHSGEMÜND † 19.X, Tochter von Graf Kuno

    Thiele, Andreas: Tafel 113, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1!"
    MATHILDE
    oo FRIEDRICH II., Graf von Tengling † 1120, Sohn des Grafen Friedrich I. und der Mathilde von Cham-Vohburg

    Graf von Tengling und Peilstein, Stiftsvogt von Salzburg
    Erscheint oft im kaiserlichen Gefolge und zog mit gegen Ungarn und nach Italien.
    (Haus † 1218)

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 259

    7. MATHILDE
    wahrscheinlich die Gattin des SIEGHARDINGERS Friedrich II. Grafen von Tengling, Vogtes von Salzburg († c 1120),
    vgl. Salzburg Dom (19/10): Mathild comitissa Schrift des 12. Jh. Necr. 2, 178, muss hierher gehören, da durch sie der Name Konrad in das Haus der SIEGHARDINGER gekommen ist.
    oo Friedrich II. Graf von Tengling um 1065 † 23.7.1120

    Kinder:
    - Konrad I. Graf von Peilstein † 16.3.1168
    - Hildburg † 31.7.
    oo 1. Siegfried II. Graf von Spanheim-Arch † 16.5.1130
    - Jutta † 1151
    oo Otto Graf von Machland † 16.5.1147
    - Tochter oo Babo Graf von Burg-Schleinitz-Amerang
    - Friedrich III. Graf von Peilstein

    Literatur:
    Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 29 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 113 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 259 -

    Gestorben:
    19.10.

    Familie/Ehepartner: von Tengling, Friedrich II.. Friedrich wurde geboren um 1070; gestorben am 23 Jul 1120. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 80. von Tengling, Hildburg  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 81. von Tengling, Jutta  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1151.
    3. 82. von Tengling, N.  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 83. von Peilstein, Friedrich III.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben um 1148.
    5. 84. von Peilstein, Konrad I.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1116; gestorben am 16 Mrz 1168.

  7. 61.  von Lechsgemünd, Heinrich Graphische Anzeige der Nachkommen (49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1045; gestorben am 7 Aug 1078 in Mellrichstadt [97638],Rhön-Grabfeld,Bayern,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Lechsend [86688],Donau-Ries,Bayern,Deutschland; Graf von Lechsgemünd

    Notizen:

    Heinrich Graf von Lechsgemünd
    um 1045 + 7.8.1078 gefallen bei Mellrichstädt
    Sohn des Grafen Kuno I. von Lechsgemünd und der Mathilde von Achalm, Tochter von Graf Rudolf I.

    Schwennicke Detlev: Tafel 89, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"
    HEINRICH VON LECHSGEMÜND + gefallen bei Mellrichstadt 7.VIII.1078

    Thiele, Andreas: Tafel 113, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"
    HEINRICH + 1078 gefallen
    Nur anläßlich seines Todes in der Schlacht bei Mellrichstädt auf kaiserlicher Seite erwähnt.
    Graf von Lechsgemünd

    oo IRMGARD VON ROTT
    Tochter und Erbin des Pfalzgrafen Kuno I. von Bayern und Gräfin Uta von Andechs-Dießen (vgl. Luitpoldinger Ic)
    (Ihre 2. Ehe: Babenberg-Sulzbach II)

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE , Wegener Dr. Wilhelm: Seite 258
    2. HEINRICH I.

    Einmaliges Vorkommen 1078 1/8: bei Mellrichstadt fällt auf Seite HEINRICHS IV. de principibus nobilissimis Heinricus de Lechesmundi Bruno de bello Saxonico SS 5, 368. F. Er kann in die vorausgehende Generation nicht gehören, da dort der Name Heinrich 1080 schon vertreten ist; in die von 1 ausgegangene Generation scheint er nach Berthold von Zwiefalten (siehe 1 unter Mathilde) auch nicht zu gehören, doch wäre hier das Fehlen des Namens Heinrich unverständlich, da ja der väterliche Großvater dieser Generation und ein Vaters-Bruder Heinrich hieß und 1 bei der Kinderlosigkeit Heinrichs von Weißenburg die Aufgabe zufiel, den Leitnamen der Familie weiterzugeben; Berthold hat nur die 1 überlebenden Kinder aufgeführt, zudem war 2 schon vor der Gründung von Zwiefalten gestorben.

    Gemahlin:
    Irmgard, Tochter und Erbin des Pfalzgrafen Kuno I. von Rott
    nach Heinrichs Tod c 1079 mit Gebhard II. von Sulzbach († c 1085) wiedervermählt
    + 14/6 (1101) vgl. Sulzbach n 5
    sie war in ihrer 1. Ehe Mutter des Kuno von Harburg (12) und natürlich auch von dessen Geschwistern.

    Bühler, Heinz: Seite 736,742,821,1037, "Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze."

    Das Diplom HEINRICHS IV. für Rott ist, wie erwähnt, gefälscht. Es diente jedoch dem Zweck, den rechtmäßig erworbenen Besitz des Klosters gegen etwaige Ansprüche von anderer Seite abzusichern. Die Abtei Rott muß also in Essingen tatsächlich begütert gewesen sein. Es fragt sich nur, wie sie zu diesem Besitz gekommen ist. Kloster Rott ist nicht 1073, wie das Diplom HEINRICHS IV. glaubhaft machen möchte, sondern erst um 1084 von dem bayerischen Pfalzgrafen Kuno dem Älteren von Rott, gestiftet und ausgestattet worden, nachdem sein gleichnamiger Sohn in der Schlacht bei Höchstädt 1081 gefallen war. Der Klosterbesitz in Essingen findet sich nicht in der Güterliste einer Urkunde Papst Eugens III. von 1151, dem ältesten echtes Privileeg, das den Klosterbesitz nennt. Er kann also zu dieser Zeit noch nicht in der Hand des Klosters gewesen sein. Dagegen ist er 1179 erwähnt in einer Urkunde Papst Alexanders III. [4 Monumenta Boica I. 1763. Seite 359ff. Nr. 7.- Goldinger (wie Anm. 3) Seite 117.]. Somit müßte er zwischen 1151 und 1179 an das Kloster gelangt sein. Der Abt von Rott lag um jene Zeit im Streit mit seinem Vogt, dem Grafen Heinrich III. von Lechsgemünd-Frontenhausen (ca. 1135-1207). Graf Heinrich war der Ur-Enkel des Klosterstifters Kuno des Älteren von Rott (+ 1086) und zugleich der Ur-Enkel der Mathilde von Achalm, die sich mit Kuno von Lechsgemünd (1091) verheiratet hatte. Ein Sohn der Mathilde, Heinrich I. von Lechsgemünd, gefallen als Parteigängger HEINRICHS IV. bei Mellrichstadt 1078, war mit der einzigen Tochter des Klosterstifters Kuno des Älteren von Rott, Irmgard, vermählt und hatte so die Vogtei des Klosters an das Haus LECHSGEMÜND gebracht, das auch über das Erbe der Mathilde von Achalm verfügte [5 Franz Tyroller: Die Grafen von Lechsgemünd und ihre Verwandten. In: Neuburger Kellektaneen-Blatt 107 (1953) Seite 9ff. mit Beilage 1.]. Der Abt von Rott klagte gegen den Grafen Heinrich III. wegen Entzugs von Klostergütern und erwirkte 1166 einen Urteilsspruch des Bischofs Albert von Trient gegen den Grafen [6 Monumenta Boica 1. 1763. Seite 362f. Nr. 9.]. Auf Grund dieses Urteils von 1166 dürfte Graf Heinrich dem Kloster das aus dem Erbe seiner Ur-Großmutter Mathilde stammende Gut in Essingen als Sühne übereignet haben.
    Mathilde war die Gemahlin Kunos von Lechsgemünd (1091) und hatte aus dieser Ehe sechs Kinder, von denen der wohl älteste Sohn Heinrich im besten Mannesalter 1078 bei Mellrichstadt fiel [33 Tyroller (wie Anm. 5) Beilage 1.].
    Von den Söhnen Mathildes zog einer, der den Namen des Vaters, Kuno, trug, auf das Stammgut der Mutter, Horburg bei Kolmar, zurück und begründete dort einen Seitenzweig des Hauses LECHSGEMÜND [384 Erich von Guttenberg: Gau Sualafeld und Grafschafaft Graisbach. In: Jahrbuch für Fränkische Landesforschung 8-9 (1943) Seite 185ff.]. Ein anderer Sohn namens Otto, der ein Grafenamt an der unteren Naab bekleidete, nannte sich 1115 "von Horburg", womit wahrscheinlich Harburg im Ries gemeint ist. Sicher ist dies bei Mathildes Enkel Kuno von Horburg (ca. 1096-1138), Sohn des bei Mellrichstadt 1078 gefallenen Heinrich I. von Lechsgermünd [385 Tyroller (Wie Anm. 5) Beilage 1. - Wie Anm. 382.].
    Stifter Berchtesgadens sind Irmgard von Rott und ihre Söhne Berengar von Sulzbach (+ 1125) und Kuno von Horburg (= Harburg, ca. 1096-1138). Die Söhne stammen aus verschiedenen Ehen Irmgards. Kuno von Horburg entsproß ihrer ersten Ehe mit Heinrich von Lechsgemünd (+ 1078), Berengar von Sulzbach ihrer zweiten Ehe mit Gebhard von Sulzbach († ca. 1085) [5 Franz Tyroller, Die Grafen von Lechsgemünd. In: Neuburger Kollektaneen-Blatt 107 (1953) Seite 21 und Tafel 1.] .




    oo 1. Irmgard von Rott, Erbtochter des Pfalzgrafen Kuno von Bayern
    + 14.6.1101

    Kinder:
    - Kuno II. der Jüngere Graf von Harburg+ 30.6.1138/39
    - Otto II. Titular-Graf zu Möhren + 2.1. vor 1144
    - Heinrich I.+ 11.3.1142
    - Richilde + um 1135
    oo Kuno II. von Mödling Vogt von Au und Gars + um 1130

    Literatur:
    Bruno: Das Buch vom Sächsischen Krieg. Phaidon Verlag, Essen und Stuttgart 1986 Seite 368 - Bühler, Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze. Anton H. Konrad Verlag 1997 Seite 736,742,821,922,1037,1056,1126/27,1184 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 89 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 113 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 258 -

    Gestorben:
    gefallen bei Mellrichstadt

    Familie/Ehepartner: von Rott, Irmgard. Irmgard (Tochter von von Rott, Kuno I. und von Andechs-Diessen, Uta) gestorben am 14 Jun 1101; wurde beigesetzt in Kastl [92280],Amberg-Sulzbach,Bayern,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 62.  von Horburg, Otto I. I. Graphische Anzeige der Nachkommen (49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1050; gestorben um 1115.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1092-1115; Graf von Horburg

    Notizen:

    Otto I. Graf von Horburg (1092-1115)
    um 1050 † um 1115
    Jüngerer Sohn des Grafen Kuno I. von Lechsgemünd und der Mathilde von Achalm, Tochter von Graf Rudolf I.

    Schwennicke Detlev: Tafel 89, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    OTTO VON HORBURG
    1115 Graf an der UNTEREN NAAB

    Thiele, Andreas: Tafel 113,"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    OTTO † um 1115 Graf von Harburg
    Ist kaum greifbar.

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 258

    3. OTTO I.

    F. siehe 1 unter Mathilde
    eV. (1092 nach 16/10) Burkhart und Otto, die Söhne der Mathilde von Horeburc, kommen nach dem Tode ihres Mutter-Bruders Kuno (von Achalm † 16/10 1092) zu dessen Bruder Liutold und bitten um Vergrößerung ihres mütterlichen Erbes, erhalten sie auch mit Zustimmung des Abtes Nogger von Zwiefalten († 1095) Ortlieb von Zwiefalten SS 10, 97 ff
    1115 (statt 1116) liegt Allod Wilenbac (in Ensdorf AG Amberg aufgegangen) in der Grafschaft des Grafen Otto de Horeburc (Harburg) MB 29 a, 235 n 442 (Grafschaft an der unteren Naab, vorheriger Inhaber 1, dessen Vorgänger bis 1091 Heinrich von Weißenburg seit dem Tode Ottos von Schweinfurt 1057; diese Sukzession ist nur erschlossen); auf Otto beziehen sich am wahrscheinlichsten auch folgende Belegstellen: 1108 4/3 die Burg Albeguinstein ( = Pottenstein Ofr.) liegt im Nordgau in der Grafschaft des Grafen Otto Kehr-Brackmann GP II 3, 263 n 44
    1112 27/4 ebenso MB 29 s, 230 ff n 440 (Grafschaft an der Pegnitz, Vorbesitzer 1, vor diesem bis 1091 Heinrich von Weißenburg siehe LIUTPOLDINGER n 38).

    Literatur:
    Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 89 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 113 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 258 -


  9. 63.  von Horburg, Kuno I. Graphische Anzeige der Nachkommen (49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1050; gestorben um 1110.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1083/1103, Horbourg [68180],Haut-Rhin,Elsass,Frankreich; Graf von Horburg/Elsaß

    Notizen:

    Kuno Graf von Horburg (Elsaß)
    um 1050 † um 1110
    Jüngerer Sohn des Grafen Kuno I. von Lechsgemünd und der Mathilde von Achalm, Tochter von Graf Rudolf I.

    Schwennicke Detlev: Tafel 89, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    KUNO Graf von HORBURG 1083/1103

    Wegener Dr. Wilhelm: Seite 258 :

    4. Kuno (der Ältere) von Horburg
    F. siehe 1 unter Mathilde; eV. (1093/1103) Couno de Horepuc macht eine Lichterstiftung nach St. Alban in Basel Boos, UB der Landschaft Basel 1, 5 n 4
    IV. c 1110 bedenkt mit Sohn Konrad Hirsau Codex Hirsaugiensis fol 39b
    mit Sohn Konrad an der Gründung von Alspach beteiligt Württ. UB 1, 381 n 301
    vgl. K. Stenzel Zs. f. d. Gesch. d. Oberrheins 78 (nF 39), 1.

    Bühler, Heinz: Seite 821,915,1037,1039, "Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze."

    Von den Söhnen Mathildes zog einer, der den Namen des Vaters, Kuno, trug, auf das Stammgut der Mutter, Horburg bei Kolmar, zurück und begründete dort einen Seitenzweig des Hauses LECHSGEMÜND [384 Erich von Guttenberg: Gau Sualafeld und Grafschaft Graisbach. In: Jahrbuch für Fränkische Landesforschung 8-9 (1943) Seite 185ff.]. Ein anderer Sohn namens Otto, der ein Grafenamt an der unteren Naab bekleidete, nannte sich 1115 "von Horburg", womit wahrscheinlich Harburg im Ries gemeint ist. Sicher ist dies bei Mathildes Enkel Kuno von Horburg (ca. 1096-1138), Sohn des bei Mellrichstadt 1078 gefallenen Heinrich I. von Lechsgermünd [385 Tyroller (Wie Anm. 5) Beilage 1. - Wie Anm. 382.].
    Die Harburg sperrte die Talenge der Wörnitz, wo sie die Alb durchbricht. Sie war offenbar Herrschafts- und Verwaltungsmittelpunkt für die umliegenden Orte, in denen die einst von Ludwig dem Deutschen erworbenen Guter lagen.
    Man liest, die Harburg sei um 1093 erstmals erwähnt. Dabei wird auf die Chroniken des Klosters Zwiefalten (Kreis Reutlingen) verwiesen, des Hausklosters der Grafen von Achalm. [91 Anton Diemand, Die Harburg im Ries. 1930, Seite 31. - Die Zwiefallter Chroniken Ortliebs und Bertholds. Hrsg. Luitpold Walalch, Erich König und Karl Otto Müller, Schwäbische Chroniken der Stauferzeit. 2 (1978). Seite 40.] Der Chronist Ortlieb gibt einer Schwester der Klosterstifter namens Mathilde den Beinamen »von Horburg«, während der Chronist Berthold berichtet, Mathilde sei mit Kuno von Lechsgemünd (1091) vermählt gewesen und habe unter anderem einen Sohn Kuno »den Horburger« (Horburgensem) gehabt. [92 Zwiefalter Chroniken (wie Anm. 91), Seite 40 und Seite 192.]
    Stifter Berchtesgadens sind Irmgard von Rott und ihre Söhne Berengar von Sulzbach († 1125) und Kuno von Horburg (= Harburg, ca. 1096-1138). Die Söhne stammen aus verschiedenen Ehen Irmgards. Kuno von Horburg entsproß ihrer ersten Ehe mit Heinrich von Lechsgemünd (+ 1078), Berengar von Sulzbach ihrer zweiten Ehe mit Gebhard von Sulzbach (+ ca. 1085) [5 Franz Tyroller, Die Grafen von Lechsgemünd. In: Neuburger Kollektaneen-Blatt 107 (1953) Seite 21 und Tafel 1.] .
    3. Wer war Kuno von Magerbein?
    Ganz sicher war Kuno kein kleiner Ortsadeliger, wie angenommen wurde. G. Bossert hielt ihn für identisch mit Kuno von Horburg (= Harburg, ca. 1096-1138), den er freilich auch mit Kuno von Horburg im Elsaß, dem Sohn der Mathilde von Horburg, gleichsetzte [11 G. Bossert, Die Herkunft Bischof Siegfrieds von Speier. In: Württ. Vierteljahreshefte f. Landesgesch. 6 (1883) S. 260.]. Er betrachtete Onkel und Neffen als eine Person, was natürlich nicht angeht. Für Bosserts Annahme scheint die Begüterung in Pfullingen zu sprechen. Kuno von Magerbein wäre demzufolge von Vaterseite zwar ein LECHSGEMÜNDER, hätte aber von der Mutter Mathilde von Horburg den Besitz in Pfullingen geerbt. Dazu fügt sich, daß Angehörige des Hauses ACHALM wiederholt an Kloster Hirsau schenkten, so die Brüder Mathildes von Horburg, die Grafen Liutold und Kuno von Achalm, in Neckartailfingen und Mathildes Neffe Werner von Grüningen in Essingen bei Aalen und in Scherweiler im Elsaß.
    Gegen Bosserts These spricht jedoch Kunos Zubenennung "von Magerbein". Denn das Kesseltal gehört nicht zum Begüterungsbereich des Hauses LECHSGEMÜND; die übrigen Zweige dieses Hauses haben dort keinerlei Besitz. Auch die Herrschaft Harburg war im Kesseltal offenbar nicht nennenswert begütert.
    Der Besitz in Pfullingen weist jedoch entschieden auf das Haus ACHALM, näherhin auf Mathilde von Horburg, welche die Verbindung dieses Hauses nach Ost-Schwaben herstellte. Da an der Vergabung in Pfullingen Kunos Gemahlin ausdrücklich beteiligt i ist, könnte das Gut auch von ihrer Seite stammen. Bei dieser Annahme würde sich alles zusammenfügen. Kunos Gemahlin wäre dann eine (bisher unbekannte) Tochter der Mathilde von Horburg. Kuno selbst würde ein eigenes Geschlecht repräsentieren, das wahrscheinlich im Kesseltal beheimatet war.



    oo N.N.

    Kind:
    - Konrad Graf von Horburg + vor 1130

    Literatur:
    Bühler, Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze. Anton H. Konrad Verlag 1997 Seite 372,820, 915,922,1039,1056,1126/27
    Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 98
    Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 113
    Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 258 -

    Familie/Ehepartner: von Rott, Irmgard. Irmgard (Tochter von von Rott, Kuno I. und von Andechs-Diessen, Uta) gestorben am 14 Jun 1101; wurde beigesetzt in Kastl [92280],Amberg-Sulzbach,Bayern,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 64.  von Burgeck, Berthold I. Graphische Anzeige der Nachkommen (49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1055; gestorben vor 1123; wurde beigesetzt in Augsburg [86150],Augsburg,Bayern,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Eisenhofen [85253],Dachau,Bayern,Deutschland; Vogt des Klosters Eisenhofen
    • Titel/Amt/Status: Graf zu Burgeck

    Notizen:

    Berthold I. Graf von Burgeck
    Mitstifter und Vogt von Eisenhofen
    um 1055 + 25.10. vor 1123
    Jüngerer Sohn des Grafen Kuno I. von Lechsgemünd und der Mathilde von Achalm, Tochter von Graf Rudolf I.

    Schwennicke Detlev: Tafel 88, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    BERTHOLD + 25.X. vor 1123
    Graf von BURGECK
    Mitstifter und 1104 Vogt von Kloster Eisenhofen an der Glonn
    oo BEATRIX VON DACHAU
    Tochter von Arnold von Scheyern, Graf von Dachau

    Thiele, Andreas: Tafel 113, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    BERTHOLD + vor 1123
    Berthold war Graf zu Burgeck, Vogt des Klosters Eisenhofen, für das er alles außer Burgeck hergab.
    (Nachkommen durch 1 Tochter: Gräfin von Schauenburg)

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 258

    6. BERTHOLD (VON BURGECK)

    F. siehe 1 unter Mathilde; eV.
    1104 7/11 Papst Paschalis II. bestätigt dem neugegründeten Kloster Eisenhofen alle Schenkungen der Grafen (bei Berthold bloßer Titel) Berthold und Otto (II. von Scheyern) Vogt soll Berthold sein, nach ihm Otto Kehr-Brackmann GP 1, 345 n 2
    1107 3/1 Kaiser HEINRICH V. bestätigt das von den Grafen Otto und Perchtold an einem bisher von dem Eltern her gemeinsam besessenen Orte erbaute Kloster Eisenhofen und führt unter anderem des letzteren Schenkungen auf MB 10, 387 ff, 441 ff (das c 1210 entstandene Chronicon Schirense SS 17, 613 ff nennt den Gründungsort Glanecke und erzählt, dass Berthold alles in Bayern außer seiner civitas Purgeka und dem anliegenden Flecken Berg gegeben habe)
    Berthold war 1123 26/3 schon tot: comes Berhtoldus illustris recordationis Kehr-Brackmann 1, 346 n 3
    + 25/10 Augsburg Dom, St. Ulrich, Zwiefalten je Bertholt comes Necr. 1, 70, 127,263.

    Bühler, Heinz: Seite 821, "Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze."

    Mathildes Kinder hatten auch am übrigen Erbe der ACHALMER teil. So erscheint ihr Sohn Burchard, später Bischof von Utrecht (1100-1112), unter dem Namen Burchard von Wittlingen (bei Urach) 1090 als Spitzenzeuge im Bempflinger Vertrag [386 Die Zwiefalter Chroniken (wie Anm. 2) Seite 38 f.]. In diesem Vertrag hatten sich die Brüder Liutold und Kuno von Achalm mit ihrem Neffen Werner IV. von Grüningen geeinigt; Werner verzichtete auf das Kloster Zwiefalten und dessen Güter, dafür traten ihm die Brüder die Hälfte von Dettingen an der Erms, Metzingen und Eningen ab. Nach dem Tode Kunos von Achalm († 1092) kamen Mathildes Söhne Burchard und Otto zu ihrem Mutter-Bruder Liutold von Achalm und baten ihn, sie von dem großen Erbe ihrer „„parentes" doch nicht ganz auszuschließen. Dies traf zwar nicht zu, denn sie hatten aus der Mitgift ihrer Mutter einen Teil des erwähnten Dorfes Wittlingen erhalten, nach welchem sich Burchard nannte, sowie das Dorf Bichishausen bei Münsingen und den Hof Hirzenach am Rhein. Trotzdem gab ihnen Liutold auch die Burg Wölflingen im Thurgau samt Zugehör und das Gut Buch am Irchel, um das sie besonders gebeten hatten. Das letztere hatte Liutold schon dem Kloster Zwiefalten geschenkt und mußte es nun zurückerwerben [387 Die Zwiefalter Chroniken S. 40 f. ].
    An Wittlingen war auch Mathildes Sohn Berthold von Burgeck († 1123) beteiligt, der Mitstifter des Klosters Eisenhofen an der Glonn. Zu seinem Erbteil gehörten ferner die Weiler Hofstetten, Hennibrunnen und Winneden bei Wittlingen. Alle diese Güter überließ Bertholds Sohn Burchard bei verschiedenen Anlässen der Abtei Zwiefalten [388 Die Zwiefalter Chroniken Seite 192.]. Burchard wird als etwas einfältig geschildert. Graf Heinrich II. von Lechsgemünd († 1142), sein jüngerer Vetter, war aauf Burchards Erbe aus. Als dieser ohne Rat und Einverständnis Heinrichs eine rechtsgültige Ehe einging, wurde er von Heinrich all seiner in dessen Machtbereich gelegenen Güter beraubt und auf seiner Burg Burgeck (bei Wasenberg, Gemeinde Pöttmeses) belagert, so daß er sich nur durch die Flucht retten konnte [389 Rudolf Wagner: Graf Berthold und die Civitas Burgeck. In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 71 (1977) Seite 89 ff.]. Heinrich von Lechsgemünd nahm den Zwiefalteer Mönchen auch das Gut Wittlingen weg und gab es dem Herzog Friedrich II. von Schwaben († 1147). Burchards Schwester Heilika war mit dem Grafen Gerhard von Schauenburg (bei Heidelberg) vermählt. Sie erbte Gut in Eltingen bei Leonberg, das sie an Kloster Hirsau schenkte (siehe oben) [390 Tyroller (wie Anm. 5) Beilage 1. - Vergleiche Text zu Anm. 154.].

    oo Beatrix von Dachau, Tochter des Grafen Arnold I., † um 1128

    Kinder:
    - Burkhart Graf von Burgeck † 21.1.1150
    - Heilika Erbin der Grafschaft Burgeck
    oo Gerhard Graf von Schauenburg


    Literatur:
    Bühler, Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze. Anton H. Konrad Verlag 1997 Seite 821 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 88 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 113 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 258 -

    Gestorben:
    25.10.

    Familie/Ehepartner: von Dachau, Beatrix. Beatrix (Tochter von von Scheyern, Arnold I. und von Rihpoldisperga, Beatrix) gestorben um 1128. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 85. von Burgeck, Heilicka  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 86. von Burgeck, Burkhart  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 21 Jan 1150.

  11. 65.  von Lechsgemünd, Burkhard Graphische Anzeige der Nachkommen (49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1055; gestorben am 16 Mai 1112; wurde beigesetzt in Utrecht [3500],Utrecht,Niederlande.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: 1089, Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich; Dompropst
    • Beruf: 1100, Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich; Domherr zu Straßburg
    • Beruf: 1099-1112, Utrecht [3500],Utrecht,Niederlande; Bischof

    Notizen:

    Burkhard von Lechsgemünd Bischof von Utrecht (1099-1112)
    um 1055 † 16.5.1112
    Jüngerer Sohn des Grafen Kuno I. von Lechsgemünd und der Mathilde von Achalm, Tochter von Graf Rudolf I.

    Lexikon des Mittelalters: Band II Spalte 946
    Burchard, Bischof von Utrecht seit 30. Mai 1100


    War bayerischer Abkunft, Sohn des Grafen Kuno von Graisbach-Lechsgemünd. Er war Dompropst von Straßburg, als er von Kaiser HEINRICH IV. zum Bischof von Utrecht ernannt wurde. Im Investiturstreit hielt er treu zu HEINRICH IV. So fand am 10. April 1110 dessen Verlobung mit Mathilde von England zu Utrecht statt. Insgesamt spielte Burchard nicht eine so wichtige politische Rolle wie sein Vorgänger Konrad.

    Schwennicke Detlev: Tafel 88

    1090 von WITTLINGEN
    1089 Dompropst
    1100 Domherr zu Straßburg
    1100/1112 Bischof von Utrecht

    Thiele, Andreas: Tafel 113

    1099 Bischof von Utrecht
    Burkhard war der Nachfolger des ermordeten Bischofs Konrad und stritt viel mit Holland und den Friesen.

    Wegener Dr. Wilhelm: Seite 258

    F. siehe 1 unter Mathilde; eV.
    (1092 nach 16.10) siehe 3;
    (1099) Bischof von Utrecht als Nachfolger des 13.04.1099 ermordeten Konrad
    +16.05.1112 vgl. Meyer von Knonau, Jahrbücher 5, 68; 6, 266.

    Literatur:
    Bühler, Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze. Anton H. Konrad Verlag 1997 Seite 821
    Meyer von Knonau, Gerold: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V. 1. - 7. Band, Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1890 Band V Seite 68/VI Seite 266
    Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 88 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 113
    Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 258


    Begraben:
    Utrecht St. Martin (Dom)


  12. 66.  von Lechsgemünd, Adelheid Graphische Anzeige der Nachkommen (49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) getauft geschätzt 1055/1060; gestorben am 24 Feb 1111.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Chiemgau,Bayern,Deutschland; Gräfin im Chiemgau
    • Titel/Amt/Status: Gräfin von Cham-Vohburg
    • Titel/Amt/Status: Gräfin von Sulzbach

    Notizen:

    Adelheid von Lechsgemünd Gräfin im Chiemgau
    Gräfin von Cham-Vohburg
    Gräfin von Sulzbach
    † 24.2.1111
    † 24.2.1112 Wegener
    † 24.2.1108 Schwennicke
    Tochter des Grafen Kuno I. von Lechsgemünd und der Mathilde von Achalm, Tochter von Graf Rudolf I.

    Schwennicke Detlev: Tafel 88, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    ADELHEID † 24.II. (1108)
    Stifterin von Kloster Baumburg

    I. oo MARKWART, Graf von Marquartstein † 1085
    II. oo ULRICH, Graf von Passau † 24.II.1099 Regensburg
    III. oo BERENGAR, Graf von Sulzbach † 3.XII.1125

    Thiele, Andreas: Tafel 113, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    ADELHEID
    1. oo MARKWART, Graf im Chiemgau und Isengau † um 1085 aus dem Haus der SIEGHARDINGER
    2. oo ULRICH VON CHAM, Graf von Passau (Haus der Markgrafen von Vohburg) † 1099
    Sohn des Grafen Rapoto IV. und der Mathilde von Wels-Lambach
    (zur Erb-Tochter Uta: siehe Kärnten III)
    3. oo BERENGAR II. VON BABENBERG, Graf von Sulzbach und Albing

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 259

    9. ADELHEID
    † 24/2 c 1112. F. siehe Fundatio monasterii Baumburg. SS 15, 1061 ff,

    Gemahlin:
    1. des SIEGHARDINGERS Grafen Markwart von Marquartstein († c 1085), der Adelheid als Erbin einsetzt
    2. des RATPOTONEN Grafen Ulrich von Passau († 20/2 1099)
    hinterließ eine Tochter Uta
    3. des Grafen Berengar II. von Sulzbach († 1125)
    die erste und die letzte Ehe waren kinderlos.

    Bühler, Heinz: Seite 67,822, "Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze."

    Ulrich "der Vielreiche" wird einerseits "patruelis" (Vetter von Vaterseite) des Pfalzgrafen Rapoto († 1099) genannt. Nach dieser Aussage ist er ein Angehöriger der DIEPOLDINGER-Sippe, generationensgleich mit dem erwähnten Pfalzgrafen Rapoto, Sohn Rapotos von Cham († 1080), und mit Diepold von Vohburg († 1146). Im Nekrolog des Klosters Baumburg wird Ulrich andererseits als "filius palatini" vermerkt und unter die "fundatores" dieses Klosters gezählt [141 MG Necrol. II Seite 238; MB II, Seite 264. - Zum Kreis der Gründer Baumburgs gehörte er durch seine Gemahlin Adelheid, Tochter des Grafen Kuno von Frontenhausen-Lechsgemünd († 1092).]
    Mathildes Enkel Kuno von Horburg (ca. 1096-1138) scheint auf der Harburg residiert zu haben. Mit seiner Mutter Irmgard von Rott und seinem Halb-Bruder Berengar von Sulzbach († 1125), der mit Kunos Vater-Schwester Adelheid in deren dritter Ehe verbunden war, gründete er das Chorherrenstift Berchtesgaden (1102-1105) und holte dazu Chorherren aus Rottenbuch am Lech, der Stiftung des verwandten Herzogs Welf IV. von Bayern [391Schenkungsbuch der ehemal. gefürsteten Probstei Berchtesgaden (wie Anm. 22) Seite 232ff., Seite 235f.]. Die Harburg aber gelangte nach Kunos Tod an seine Nichte Gertrud von Sulzbach, die um 1131/32 den STAUFER Konrad heiratete, den späteren König KONRAD III. (1138-1152).

    1. oo Markwart Graf von Markwartstein † c 1085
    2. oo Ulrich Graf von Passau † 24.2.1099
    3. 1100 oo Berengar II. Graf von Sulzbach um 1080 † 3.12.1125

    Kinder:
    2. Ehe
    - Uta Gräfin von Passau † 16.4.1103
    oo Engelbert Herzog von Kärnten † 13.4.1141

    Literatur:
    Bühler, Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze. Anton H. Konrad Verlag 1997 Seite 67,69, 822,1056 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 88 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 113 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 259 -

    Gestorben:
    † 24.2.1112 Wegener
    † 24.2.1108 Schwennicke

    Familie/Ehepartner: im Chiemgau, Markwart I.. Markwart (Sohn von im Chiemgau, Sieghard VI.) wurde geboren um 1040; gestorben am 5 Dez 1085. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: von Cham-Vohburg, Ulrich I.. Ulrich gestorben am 24 Feb 1099 in Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 87. von Passau, Uta  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren geschätzt 1086/1088.

    Adelheid heiratete von Sulzbach, Berengar II. um 1100. Berengar (Sohn von von Sulzbach, Gebhard II. und von Rott, Irmgard) wurde geboren um 1080; gestorben am 3 Dez 1125. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 9

  1. 67.  von Dachau, Arnold II. Graphische Anzeige der Nachkommen (55.Beatrix8, 42.Kuno7, 33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben vor 25 Apr 1124 in Oberschleißheim [85764],München,Bayern,Deutschland.

    Notizen:

    Arnold II.
    Graf von Scheyern und Dachau
    - vor 25.4.1124 erschlagen Wald bei Schliessheim
    Jüngerer Sohn des Grafen Arnold I. von Scheyern-Dachau und der Beatrix von Rihpoldisperga, Tochter von Graf Konrad von Dachau

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 248

    14. Arnold II.

    F. nicht überliefert, kann aber wegen des Namens nicht zweifelhaft sein; eV.
    c 1120 nobilis Arnolt de D. nQ 5, 360 n 1526 b; tot c 1120 MB 14, 193 f n 33.

    GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN GESCHICHTE, Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 33

    8. Arnold II.

    Vor 25.IV.1124 im Wald bei Schleißheim erschlagen (Mb. 14. 193, Mb. 10. 449/51. 5.: seine Mutter und sein Bruder Konrad hierbei erwähnt).

    HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER, Gewin Dr. J.P.J.: Seite 144

    42. Arnold von Dachau wurde vor dem 25.IV.1124 im Wald bei Schliessheim erschlagen: M. B. XIV. 193. X. 449 ff. (Seine Mutter und sein Bruder Konrad sind hierbei erwähnt.

    Gestorben:
    erschlagen im Wald bei Schliessheim [verm. Schleißheim, heute Oberschleißheim]


  2. 68.  von Dachau, Friedrich I. Graphische Anzeige der Nachkommen (55.Beatrix8, 42.Kuno7, 33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben vor 26 Mrz 1123.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Dachau [85221],Dachau,Bayern,Deutschland
    • Titel/Amt/Status: Scheyern [85298],Pfaffenhofen a.d. Ilm,Bayern,Deutschland; Graf von Scheyern und Dachau

    Notizen:

    Friedrich I. Graf von Scheyern und Dachau
    - vor 26.3.1123
    Jüngerer Sohn des Grafen Arnold I. von Scheyern-Dachau und der Beatrix von Rihpoldisperga, Tochter von Graf Konrad von Dachau

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 248

    13. Friedrich

    F. c 1110 siehe 11; eV.
    c 1100 Fridericus de Dachowe MB 10, 398; IV.
    1114 5/9 Friderich de D. MB 6, 166 f;
    1123 26/3 und 1124 25/5 nicht mehr unter den Söhnen der Gattin von 5 erwähnt, also schon tot.

    GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN GESCHICHTE, Prof. Dr. Otto Dungern: Seite 33

    9. Friedrich I.

    Arnolfi comitis filius 14.V.1086 (Nagel notitiae, S. 22, Nr. 56). 5.IX.1114 "de Dachowa" (Mb. 6. 166)
    frater des Cuonrat comes vor 1123 (nQ. V. 1698); prenobilis (Mb. 14. 197)
    + vor 25.IV. 1124 (siehe 8., weil nicht erwähnt)

    Gattin: unbekannt.


  3. 69.  von Dachau, Otto I. Graphische Anzeige der Nachkommen (55.Beatrix8, 42.Kuno7, 33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1085; gestorben nach 1135.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Sachsenkam [83679],Bad Tölz-Wolfratshausen,Bayern,Deutschland
    • Titel/Amt/Status: Valley [83626],Miesbach,Bayern,Deutschland; Graf von Valley und Grub-Sachsenkam
    • Titel/Amt/Status: Bernried [82347],Weilheim-Schongau,Bayern,Deutschland; Vogt von Bernried

    Notizen:

    Otto I. Graf von Valley und Grub-Sachsenkam
    Vogt von Bernried
    um 1085-1.8. nach 1135
    Jüngerer Sohn des Grafen Arnold I. von Scheyern-Dachau und der Beatrix von Rihpoldisperga, Tochter von Graf Konrad von Dachau

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 248

    12. Otto I.

    F. siehe 5 unter Beatrix 1124 25/4; eV.
    1102 16/10 Otto de Gruoba (Grub am Mangfallknie) MB 6, 163 f;
    (1108 Ranshofen) Otto de Dachowe Archiv f. Geschichte der Diözese Linz 5, 66 n 144
    1114 5/9 Otto de Gruba MB 6, 166 f
    1122 12/11 gründet mit seiner Gattin Adelheid das Augustinerkloster Bernried MB 8, 319, Kehr-Brackmann GP II, 1, 64 n 1;
    (1125 Nov. Regensburg) Otto de Valein QE 1, 239 f n 3
    c 1125 Otto eiusque filii Chunrath et Gebeharth Acta Tirol. 1, 151 n 432; IV.
    1135 Otto Vogt von Bernried MB 8, 320 f
    + 1/8 Schäftlarn: Otto comes Necr. 3, 126.

    Gemahlin:
    siehe oben 1122 12/ 11;
    Adelheid (von Weilheim)
    + 4/12 Schäftlarn: Adelheid comitissa Necr. 3, 130.
    Sie war eine Verwandte des Vorbesitzers von Grub, des Tegernseer Vogtes Bernhard von Sachsenkam (+ 1102). Den Namen des Vaters enthüllt der Name Gebhard bei einem seiner Söhne. Die Brixener Lehen des Bernhard von Sachsenkam beanspruchte Bernhard von Weilheim (Acta Tirol 1, 141 n 409, hier wird Bernhard von Sachsenkam nach Grub benannt), ein Sohn Gebhards (Gebinos) von Weilheim. Letzterer wird mit einer Schwester Bernhards von Grub und Sachsenkam verheiratet gewesen sein, dessen Erbe - er war kinderlos - sich auf Bernhard von Weilheim und dessen Schwester Adelheid, die Gattin Ottos von Grub und Valley, verteilte.

    GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN GESCHICHTE, Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 33

    10. Otto IV.

    de Dachouua frater domini Chuonradi 1082/86 (Mb. 9. 375)
    de Gruoba 6.X.1102 (Mb. 6. 163/4)
    comes de Dachowe filius comitisse Beatrix 25.IV.
    1124 (Mb. 10. 449/51. 5);
    de Ualein 1124/25 Q. I. 239. 3)
    Stifter des Klosters Bernried am Würmsee 1121 (Mb. 8.319.1)
    + nach 1135 (Mb. 8. 321. 2).

    Gattin:
    Adelheid (Mb. 8. 319. 1)

    HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER, Gewin Dr. J.P.J.: Seite 144

    3. Otto

    Graf von Dachau, genannt von ValleiI, c. 1097-c. 1135.
    C. 1097. Otto de Dachouua, frater domini Chuonradi: M. B. IX. 375.
    1121. Stifter des Klosters Bernried am Würmsee: M. B. VIII. 319. I.
    1124. 25. IV. filius comitisse Beatrix: M. B. X. 449 ff.
    1124 Otto "de Ualein": Quellen und Erörterungen I. 239 f.

    Otto I. gründete 1121 mit seiner Gemahlin das Kloster Bernried am Starnberger See und wurde dessen erster Vogt.

    oo Adelheid von Weilheim, Tochter des Grafen Gebino - 4.12.

    Kinder:
    - Gebhard Graf von Valley - 11.5.1141
    - Konrad I. Graf von Valley - um 1175
    - Adelheid
    1. oo Siegfried I. Graf von Lebenau
    2. oo Engelbert II. Graf von Görz - 1.4.1191
    - Otto VII. Graf von Valley - 27.10.1170/72
    - Mathilde
    oo Arnold Graf von Greifenstein-Mareit - 19.9.1166

    Gestorben:
    01.08.


  4. 70.  von Dachau, Beatrix Graphische Anzeige der Nachkommen (55.Beatrix8, 42.Kuno7, 33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben um 1128.

    Familie/Ehepartner: von Burgeck, Berthold I.. Berthold (Sohn von von Lechsgemünd, Kuno I. und von Horburg, Mechthild) wurde geboren um 1055; gestorben vor 1123; wurde beigesetzt in Augsburg [86150],Augsburg,Bayern,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 88. von Burgeck, Heilicka  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 89. von Burgeck, Burkhart  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 21 Jan 1150.

  5. 71.  von Dachau, Konrad I. Graphische Anzeige der Nachkommen (55.Beatrix8, 42.Kuno7, 33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1080; gestorben nach 1135.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1086-1135, Dachau [85221],Dachau,Bayern,Deutschland; Graf von Dachau

    Notizen:

    Konrad I. Graf von Dachau (1086-1135)
    um 1080-5.11. nach 1135 (5.11. nach 1130 Wegener)
    Ältester Sohn des Grafen Arnold I. von Scheyern-Dachau und der Beatrix von Rihpoldisperga, Tochter von Graf Konrad von Dachau

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 248

    11. Konrad I.

    F. u. eV. (als Kind)
    1086 14/5 siehe 5
    1123 26/3 und 1124 25/4 siehe 5
    c 1100 Chunrad de Dachowe Meichelbeck, Hist. Fris. 1 a, 289
    c 1110 Chunrad comes de D. et frater eius Friderih nQ 5, 504 f n 1698 a;
    1113 Chunrad comes Hundt, Waldecker Obb. Arch. 31, 138; IV. (datierbar)
    (1135 Febr.) Conradus comes MB 15, 370 f; vgl
    c 1135 Bischof Heinrich von Freising (+ 1137) verfügt für Neustift bei Freising, Spitzenzeuge comes Chunradus de D. et filius eius Chunr. 3, 194;
    als seine Gattin gilt Willibirg
    + 11/1 oder 12/1 bzw. 23/9 Indersdorf: Willibirch comitissa Necr. 3, 174, 192
    Tochter des Lurngaugrafen Udalschalk (Hirschberg n 8) und der Adelheid, einer Tochter des Markgrafen Ulrich I. von Krain von einer ungarischen Prinzessin; darauf geht auch der Titel von 25 "Herzog von Meranien" zurück, der ein Ersatz sein sollte für die Markgrafschaft Krain, die sich 1152 in der Hand des nicht blutsverwandten Engelbert von Kraiburg befand.

    GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN GESCHICHTE, Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 32

    7. Konrad I.

    filius Arnolt de Skiren 1082/96 (nQ. V. 1652 Mb. 9.373)
    comes vor 1123 (nQ. V. 1698)
    comes de Dachave filius der comitissa Beatrix 24.IV.1124 (Mb. 449/51. 5)
    + als Mönch nach 1130 (Mb. 10.392)

    Gattin:
    Willibirg, Tochter des Markgrafen Udalrich von Krain aus dem Hause ORLAMÜNDE (Belege siehe bei ihrer Schwester Richgard unter 4)
    Konrad war so hin Schwager seines Vaters-Bruder, was sich nur durch eine Stiefbruderschaft und das bedeutend höhere Alter seines Vaters gegenüber Ekkehard erklären lässt.
    + 14.I. (?).

    HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER, Gewin Dr. J.P.J.: Seite 144

    41. Konrad

    Graf von Dachau, c. 1097-1124.
    1082/97. Zeuge mit seinem Vater Arnolt von Scheyern: F. nr. 1652.
    Vor 1123. Erste Zeugen bei einer Schenkung durch Graf Otto von Scheyern: Chunrat comes et frater eius Friedrich de Dachoa: F. nr. 1698.
    1124. 25. IV. "Comes de Dachawe, filius der comitissa Beatrix": M. B. X. 449 ff. 5.

    Konrad I. tauchte mehrmals als Zeuge auf, unter anderem beim Bischof von Freising und starb als Mönch nach 1135.

    oo Willibirg von Grögling, Tochter des Grafen Udalschalk im Lurngau und der Adelheid von Istrien-Krain
    -14.1.
    Willibirg war durch ihre ungarische Großmutter Sophie Eventualerbin von Meranien-Dalmatien.

    Kinder:
    - Konrad II. Graf von Dachau -18.11.1159 gefallen
    - Arnold III. Graf von Dachau - nach 1.11.1184
    Er erscheint 1159 als Vormund des Neffen.

    Gestorben:
    05.11. (nach 1130 Wegener)

    Familie/Ehepartner: von Grögling, Willibirg. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 90. von Dachau, Konrad II.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 18 Feb 1159 in Bergamo [24100],Lombardei,Italien,Italien.
    2. 91. von Dachau, Arnold III.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1120; gestorben nach 1185.

  6. 72.  von Veltheim, Friedrich Graphische Anzeige der Nachkommen (58.Heilika8, 47.Friedrich7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1070; gestorben am 3 Apr 1119.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf von Hopfenohe-Pettendorf-Burglengenfeld

    Notizen:

    Friedrich III. Herr von Hopfenohe-Pettendorf-Lengenfeld
    um 1070 † 3.4.1119
    Älterer Sohn Grafen Ruotger von Veltheim und einer namentlich unbekannten Tochter von Friedrich I. von Burglengenfeld; Bruder des Erzbischof Ruotger von Magdeburg (1119-1125)

    Schwennicke, Detlef: Tafel 95 A, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken"

    FRIEDRICH III. VON HOPFENOHE-PETTENDORF-LENGENFELD † 3.IV.1119
    Stiftet das Kloster Ensdorf
    Begraben: Ensdorf
    oo HEILIKA VON STAUFEN † nach 1110 Begraben: Ensdorf
    Tochter von Friedrich, Herzog von Schwaben und Agnes, Tochter von Kaiser HEINRICH IV.
    Friedrich III. stiftete das Kloster Ensdorf.

    Spindler Max: Seite 389, "Handbuch der bayerischen Geschichte. Erster Band. Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts."

    Vom hirsauisch reformierten Kloster Michelsberg in Bamberg kam 1136 Abt Drutwin nach Ensdorf in der Ober-Pfalz. Das Kloster war schon 1121 auf einer villa errichtet worden, die Kaiser HEINRICH V. dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach geschenkt hatte. Otto verwirklichte mit dieser Gründung ein Vorhaben seines verstorbenen Schwiegervaters, des Grafen Friedrich von Lengenfeld; als Mitstifter ist Bischof Otto I. von Bamberg genannt.

    Weller Tobias: Seite 763, "Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert."

    Von allen Enkeln Ottos I. - die vier Söhne Arnolds von Dachau eingeschlossen - ist Otto III. auch der einzige, über dessen Eheverbindung verläßliche Quelleninformationen vorliegen. Nach Angabe der Scheyerner Chronik heiratete er Heilica von Lengenfeld (Burglengenfeld an der Naab, n. Regensburg) und hatte mit ihr vier Söhne [80 Konrad von Scheyern, Chron., c.19, MGH SS 17, 621: Hic Otto cuisdam nobilissimi de Lenginvelt filiam, Heilicam nomine, uxorem duxit, per quam quatuor filios maximae liberalitatis et virtutis, ut adhuc multis patet, habuit. Siehe auch Urkunden 40; Huschberg, Scheiern-Wittelsbach 268ff.]. Die Eheschließung muß noch vor Juli 1116 stattgefunden haben, als Heilica anläßlich einer Zensualenübertragung an die Kirche von Bamberg an der Seite Ottos genannt wird [81 Vgl. Hundt, Urkunden, No.47 a, 87: [...] quod comes Otto de Witelinesbahc consientiente uxore eius Heilica et sorore uxoris eius Heilwiga [...]. Ebenso ebd., No. 47 b, 87. Siehe auch Huschberg, Scheiern-Wittelsbach 268.]. Gleichzeitig ist dies der erste Beleg für seine Benennung nach Wittelsbach (nö. Aichach/Paar) [82 Siehe auch Huschberg, Scheiern-Wittelsbach 232.]; offenbar hatte er oder sein Vater hier einen neuen Familienstammsitz erbaut und es somit ermöglicht, daß der Eisenhofener Konvent auf die Burg Scheyern verlegt werden konnte. Wahrscheinlich war schon zum Zeitpunkt der Hochzeit abzusehen, daß Heilica eine der Erb-Töchter [83 Außer Heilica hatte Friedrich noch eine Tochter namens Heilwig, die die Gemahlin Gebhards von Leuchtenberg wurde; vgl. Fund. Ensdorf, c.96, MGH SS 15/2, 1082. Siehe auch Schlütter-Schindler, Frauen 15.] des
    LENGENFELDER Geschlechts war, denn als ihr Vater Friedrich III. 1119 starb, ging der Großteil seines Besitzes, zu dem auch Güter in Hopfenohe (ö. Auerbach/Opf.) und Pettendorf (nw. Regensburg) gehörten, an seinen WITTELSBACHER Schwiegersohn über [84 Nach Angaben der Ann. Pegav., MGH SS 16, 235, war Friedrich III. ein Enkel Friedrichs I. und Sigenas, der Witwe Wiprechts I. von Groitzsch; ebd. wird auch die Heirat Heilicas mit Otto III. erwähnt: Is [sc. Friedrich III.] quoque uxore suspecta filiam genuit, quae Ottoni palatino de Witilinsbach nupsuit duosque filios edidit, scilicet Ottonem palatinum patre defuncto et Fridercum comitem. Zum Lengenfelder Besitz siehe auch Zitzelsberger, Friedrich III. von Burglengenfeld 145. Nach Schlütter-Schindler, Frauen 14, soll Friedrich bereits vor dem 1. November 1115 gestorben sein. - Den Besitz und die Einkünfte der WITTELSBACHER in dem ampt ze Pettendorf verzeichnet das 1231 verfaßte älteste Bayerische Herzogsurbar 254-271; der Herzog besaß in Lengenfeld selbst zwei Mühlen und einen Schwaighof und bezog von dort diverse Geldabgaben (ebd. 257,262,266). Zur Datierung des Urbars vgl. ebd. 96*-129*.]. Die von Friedrich initiierte Stiftung des Klosters Ensdorf (sö. Amberg) wurde bald nach seinem Tod von Otto III. vollendet, der auch die Vogtei der Neugründung übernahm [85 Vgl. Fund. Ensdorf., c.2, MGH SS 15/2,1080: [:..] Fridericus, vir nobilis, pater scilicet palatine que Heylica nomen habuit, in proprio domate fundari cupiens, [...]. Otto autem palatinus de Witilinsbac, gener illius ex prelibata filia, in hereditam succedens, spiritu Dei conceptum affectum perduxit ad effectum. Siehe auch Huschberg, Scheiern-Wittelsbach 268ff.; Patze, Adel 1, 34; Störmer, Hausklöster 142f.; Rall/Rall, Wttelsbacher 18; Schlütter-Schindler, Frauen 15ff.]. Hier in Ensdorf wurden er und seine Gemahlin Heilica († 1170) auch beigesetzt [86 Vg1. Fund. Ensdorf., c.96 und 117, MGH SS 15/2, 1082; ebd. (c.117) auch die Nachricht vom Tod Heilicas zu 1170.].

    Rall, Hans und Marga: Seite 18, "Die Wittelsbacher. Von Otto I. bis Elisabeth I."

    Der spätere erste WITTELSBACHER Bayern-Herzog bekam mit dem Pfalzgrafenamt des Vaters eine vererbbare Aufgabe fast noch in die Wiege gelegt. Das Zusammenwirken mit der Reichsgewalt zog damals und später auch Folgen nach sich, damals, als Papst Kalixt II. am 25. Juni 1120 Otto befahl, als Sühne für seine Mitwirkung an der Gefangennahme des Papstes Paschalis II. ein Augustinerkloster zu stiften. Er rief dieses wohl 1124 in Indersdorf ins Leben. Friedrich, sein zweiter Sohn, trat als Witwer in seinen späteren Lebensjahren in dieses Kloster als Laienmönch ein und machte dort sein Testament. Es ist bis heute erhalten. Am 3. April 1119 starb Ottos Großvater mütterlicherseits, Graf Friedrich von Burg-Lengenfeld-Hopfenohe-Pettendorf. Dadurch wurde Ottos Vater als dessen Schwiegersohn auch der Erbe seiner Rechte und Pflichten. Zu diesen gehörte nicht nur die Ausübung der Grafenbefugnisse, sondern auch die von Friedrich für sein Seelenheil und das Andenken seiner Familie geplante Klostergründung. Dieser Verpflichtung verdankt das Kloster Ensdorf seine Entstehung im Jahr 1121. Sie hing mit Friedrichs enger Beziehung zu Bischof Otto dem Heiligen von Bamberg (1103-1139) zusammen, der im Geiste der Hirsauer Reform auch auf das Leben in den Klöstern in Bayern einwirkte und weltliche und kirchliche Rechte auf dem Nordgau des Herzogtums besaß. Der Bamberger Bischof Otto holte aus Sankt Blasien im Schwarzwald Abt und Mönche für Ensdorf. Wenn auch der Bischof dort das Recht der libertas Bambergensis einführte, gelang es dem Pfalzgrafen Otto, durch Vereinbarung mit dem Bischof Vogt des Klosters zu werden und diese Rechte der Familie zu vererben. Im Kapitelsaal des Klosters wurden Ottos Schwiegereltern, seine Schwägerin Heilwig und deren Gatte und Söhne, in der Kirche neben dem Hochaltar später Pfalzgraf Otto selbst und seine Frau Heilika beigesetzt.

    1101/02 oo Heilika von Staufen, Tochter des Herzogs Friedrich von Schwaben um 1087/88 † nach 1110
    Heilika war die Enkelin des Kaisers HEINRICH IV.

    Kinder:
    - Heilika † 13.9.1170
    - Helwica (Heilwig) † 1160

    Literatur:
    Rall, Hans und Marga: Die Wittelsbacher. Von Otto I. bis Elisabeth I., Verlag Styria Graz/Wien/Köln 1986 Seite 18 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 95 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte. Erster Band. Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München Seite 389 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 113 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 82 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2004 Seite 763 -


  7. 73.  von Veltheim, Ruotgervon Veltheim, Ruotger Graphische Anzeige der Nachkommen (58.Heilika8, 47.Friedrich7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1075; gestorben am 19 Dez 1125; wurde beigesetzt in Halberstadt [38820],Harz,Sachsen-Anhalt,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Bamberg [96047],Bamberg,Bayern,Deutschland; Domherr zu Bamberg
    • Beruf: vor 1119; Domkanoniker und Propst zu Bibra
    • Beruf: 1119-1125, Magdeburg [39104],Magdeburg,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Erzbischof von Magdeburg

    Notizen:

    Ruotger von Veltheim Erzbischof von Magdeburg (1119-1125)
    um 1075 † 19.12.1125
    Begraben: Dom von Halberstadt
    Jüngerer Sohn Grafen Ruotger von Veltheim und einer namentlich unbekannten Tochter von Friedrich I. von Burglengenfeld

    Schwennicke, Detlef: Tafel 95 A, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken"

    RUOTGER † 19.XII.1125
    Verwandt mit Erzbischof Adelgoz von Magdeburg.
    Domherr zu Bamberg
    vor 1119 Domkanoniker und Propst zu Bibra.

    Literatur:
    Claude, Dietrich: Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis in das 12. Jahrhundert. Böhlau Verlag Köln Wien 1972, Seite 412-416 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977 Seite 263 - Partenheimer Lutz: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2001 Seite 33,46 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 95A -

    Neue Deutsche Biographie

    Leben
    Rüdiger, Erzbischof von Magdeburg, 1119—1125, Sohn eines Grafen Rüdiger und einer Tochter des Grafen Friedrich von Lengefeld, gewesenen Wittwe Wiprecht's des Aelteren von Groitsch, war vor seiner Wahl zum Erzbischof zuerst Domherr in Bamberg, dann durch Erzbischof Adelgot, einen Verwandten von ihm, nach Magdeburg berufen, wo er später das Amt des Kämmerers und die Propstei zu Bibra erhielt. Durch den Einfluß seines Verwandten, des Burggrafen Wiprecht, wurde er zum Nachfolger Adelgot's im J. 1119 gewühlt. Das Pallium empfing er von Papst Calixtus II., dem er das eidliche Versprechen gab, alle päpstlichen Legaten ehrenvoll aufzunehmen und die Interessen der Kirche nach besten Kräften zu fördern. Zugleich verfluchte er alle Ketzerei, namentlich die des Burdinius und Heinrich. Die nicht sehr zahlreich von ihm erhaltenen Urkunden zeigen ihn nur als Förderer des kirchlichen Lebens, über seine sonstige Thätigkeit schweigen die Quellen. Das bereits von seinem Vorgänger Adelgot gegründete Kloster Neuwerk in Halle stattete er reich aus und verlieh dessen Convent die freie Wahl des Propstes (5. Juni 1121); einige Jahre später führte er ihm diele werthvolle Reliquien zu. In demselben Jahre schlichtete er einen Streit zwischen dem Propste und Convente des Klosters Engern über die Verwaltung der Präbenden, namentlich über einen Hof, den Erzbischof Hartwig von Magdeburg dem Kloster 1094 geschenkt hatte. Nach dem Tode Bischof Reinhard's von Halberstadt wirkte R. für die Bestätigung des zu dessen Nachfolger erwählten Bischofs Otto (1123); im folgenden Jahre nahm er eine neue Vertheilung der Güter der Propstei Bibra in der Weise vor, daß dem Propste ein, den Conventualen zwei Theile zukommen sollten. R. starb am 19. December 1125. Die Magdeburger Bischofschronik sagt von ihm, daß er ein durch Rechtschaffenheit und Beredtsamkeit hervorragender Mann gewesen sei.

    Literatur
    Vgl. Gesta archiepiscoporum Magdeburg. bei Pertz, Mon. Germ. hist. SS. T. XIV, p. 410. — Ann. Pegav. ib. T. XVI, p. 235. — v. Mülverstedt, Regg. archiepiscop. Magdeb. I, p. 364 ff.

    Begraben:
    Dom von Halberstadt


  8. 74.  von Grögling, Konrad Graphische Anzeige der Nachkommen (59.Emma8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben am 20 Jan 1112.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Lurngau,Kärnten,Österreich; Graf im Lurngau
    • Titel/Amt/Status: Aquileia [33051],Udine,Friaul-Julisch Venetien,Italien; Vogt von Aquileja

    Notizen:

    Konrad Graf im Lurngau 1102-1111
    Vogt von Aquileja (1107-1112)
    † 20.1.1112
    Ältester Sohn des Grafen Udalschalk im Lurngau († 20.11.1115) aus dem Hause GÖRGLING-DOLLNSTEIN-HIRSCHBERG aus seiner 1. Ehe mit der Emma von Lechsgemünd, Tochter von Graf Kuno I. († wohl 1092) und der Mathilde von Achalm
    Bruder von Abt Udalschalk von Tegernsee († 13.11.1107/08), Graf Adalbero I. im Lurngau († um 1135), Gräfin Adelheid von Moosburg († 10.3.vor 1120), Bischof Altmann von Trient († 27.3.1149), Gräfin Willibirg von Dachau († 14.1.)
    Neffe von Graf Adalbert von Ortenburg († 7.1096), Graf Ernst I. von Grögling und Ottenburg († 12.11.1096/97)
    Cousin von Graf Altmann I. von Grögling († 2.10.1125/30), Graf Hartwig III. von Grögling, Graf Ernst II. von Grögling († 27.10.), Bischof Gebhard von Eichstätt († 17.3.1149), Graf Adalbert von Ortenburg († 1102), Graf Otto I. von Ortenburg († 1147)
    Enkel von Graf Hartwig II. an der unteren Amper († 9.9.1068/69) und der Aviza

    Schwennicke Detlev: Tafel 32, "Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XII"

    KONRAD
    † 20.I.1112
    VOGT zu AQUILEJA
    1102/1107
    vor 3.X.1102 oo MATHILDE VON ISTRIEN 1102/12
    Tochter von Markgraf Burkhard II.

    Schwennicke Detlev: Tafel 49, "Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XVI"

    MATHILDE
    1102/1112
    vor 3.X.1102oo KONRAD Vogt von Aquileja (LURNGAUGRAFEN) 1102/07 † 20.I.1112

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 226

    15. KONRAD
    F. siehe 8 zu 1103 7/1; eV.
    1102 3/10 Cividale Conradus advocatus (von Aquileja) und seine Gemahlin Mactilda Wiesflecker n 160
    1102 17/11 Aquileja Markgraf Ulrich (II.), Sohn des Markgrafen Ulrich (I., † 1070), gibt Besitz in Istrien an Aquileja, udZ. Woldaricus (wohl statt richtig Wodalscalcus) comes. Conradus advocatus ... Adelleita (sic für Adelbertus) de Ortemburg Krain. UB 1, 73 ff n 67
    c 1105 Leisach südlich Lienz im oberen Drautal liegt in der (Lurngau-) Grafschaft des Grafen Konrad Acta Tirol. 1, 144 n 414
    1106 6/5 Umago Coradus comes Aquilegensis Wiesflecker n 168
    1106 8/11 der gewesene Gegen-Erzbischof von Salzburg, Berthold, Sohn Purchards, schenkt seinen Verwandten, dem Ehepaar Konrad
    und Mathilde
    1107 1372 Attems Acica, Witwe des Markgrafen Purcard, schenkt ihrer Tochter Mathilt und deren Gatten Conrad ihren Besitz in Bayern und Kärnten Kärnt. UB 3, 220 n 542
    Konrad † vor 1112 20/1: Mathilde, Tochter des verstorbenen Purcard, verkauft ihren Besitz in Italien, Bayern, Kärnten und Friaul unter Vorbehalt des lebenslänglichen Nutzungsrechts für sich und Mathilde, das Schloß Attems (bei Udine) Kärnt. UB 3, 218 n 538 und ihre mit dem verstorbenen Gatten Conrad erzeugten Kinder Kärnt. UB 3, 223 f n 548

    Gemahlin:
    Mathilde, Tochter des Markgrafen Burkhard von Istrien, siehe Moosburg n 10.

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 174
    10. MATHILDE
    F. siehe 6 zu 1106 8/11, ferner 5 zu 1107 13/2 unter Acica; eV.
    1002 3/10 Cividale Conradus advocatus Aquilegiensis und Gemahlin Mathilde Wiesflecker n 160.

    vor 3.10.1102 oo Mathilde von Istrien, Tochter des Markgrafen Burkhard II. † um 1112

    Literatur:
    Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben Tafel 33 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken Tafel 49 - Wegener Dr. Wilhelm: GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE Seite 174,226 -

    Konrad heiratete von Istrien, Mathilde vor 3 Okt 1102. Mathilde (Tochter von von Moosburg, Burkhard II. und Acica) gestorben um 1112. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 75.  von Grögling, Udalschalk Graphische Anzeige der Nachkommen (59.Emma8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1060; gestorben um 1107.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: 1091-1107/1108, Tegernsee [83684],Miesbach,Bayern,Deutschland; Abt von Tegernsee

    Notizen:

    Udalschalk Abt von Tegernsee 1091-1107/08
    um 1060 † 13.11.1107/08
    Jüngster (4.) Sohn des Grafen Udalschalk im Lurngau († 20.11.1115) aus dem Hause GÖRGLING-DOLLNSTEIN-HIRSCHBERG aus seiner 1. Ehe mit der Emma von Lechsgemünd, Tochter von Graf Kuno I. († wohl 1092) und der Mathilde von Achalm
    Bruder von Graf Adalbero im Lurngau († um 1135), Graf Konrad im Lurngau († 20.1.1112), Gräfin Adelheid von Moosburg († 10.3.vor 1120), Bischof Altmann von Trient († 27.3.1149), Gräfin Willibirg von Dachau († 14.1.)
    Neffe von Graf Adalbert von Ortenburg († 7.1096), Graf Ernst I. von Grögling und Ottenburg († 12.11.1096/97)
    Cousin von Graf Altmann I. von Grögling († 2.10.1125/30), Graf Hartwig III. von Grögling, Graf Ernst II. von Grögling († 27.10.), Bischof Gebhard von Eichstätt († 17.3.1149), Graf Adalbert von Ortenburg († 1102), Graf Otto I. von Ortenburg († 1147)
    Enkel von Graf Hartwig II. an der unteren Amper († 9.9.1068/69) und der Aviza von Kühbach

    Schwennecke Detlev: Tafel 32, "Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XII"
    UDALSCHALK
    † 13.XI. ....
    1068
    1091-1107/08 ABT von TEGERNSEE

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 227

    16. UDALSCHALK
    ABT von TEGERNSEE 1091-1107/08. Ist wahrscheinlich identisch mit dem von 8 c 1068 nach Tegernsee gebrachten Sohn; dies ist außer dem Namen besonders daraus zu erschließen, dass Abt Udalschalk 1102 Sigiboto II. von Weyarn zum Vogt von Tegernsee bestellte, siehe Weyarn n 3.
    † 13/11 Tegernsee und St. Emmeram Necr. 3, 154, 169, 330.

    Literatur:
    Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben Tafel 33 - Wegener Dr. Wilhelm: GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE Seite 227 -


  10. 76.  von Grögling, Adalbero I. Graphische Anzeige der Nachkommen (59.Emma8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben um 1135.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Lurngau,Kärnten,Österreich; Graf im Lurngau

    Notizen:

    Adalbero I. Graf im Lurngau † um 1135
    Jüngerer (3.) Sohn des Grafen Udalschalk im Lurngau († 20.11.1115) aus dem Hause GÖRGLING-DOLLNSTEIN-HIRSCHBERG aus seiner 1. Ehe mit der Emma von Lechsgemünd, Tochter von Graf Kuno († wohl 1092) und der Mathilde von Achalm
    Bruder von Abt Udalschalk von Tegernsee († 13.11.1107/08), Graf Konrad im Lurngau († 20.1.1112), Gräfin Adelheid von Moosburg († 10.3.vor 1120), Bischof Altmann von Trient († 27.3.1149), Gräfin Willibirg von Dachau († 14.1.)
    Neffe von Graf Adalbert von Ortenburg († 7.1096), Graf Ernst I. von Grögling und Ottenburg († 12.11.1096/97), Gräfin Mathilde von Tengling († 19.10.), Markgräfin Adelheid von Cham-Vohburg († 24.2.1111), Graf Otto I. von Harburg an der Wörnitz († um 1115), Graf Kuno dem Älteren von Horburg († um 1130), Graf Berthold zu Burgeck († vor 1123), Heinrich von Lechsgemünd (⚔ 7.8.1078), Bischof Burkhard von Utrecht († 1112)
    Cousin von Graf Altmann I. von Grögling († 2.10.1125/30), Graf Hartwig III. von Grögling, Graf Ernst II. Graf von Grögling († 27.10.), Bischof Gebhard von Eichstätt († 17.3.1149), Graf Adalbert von Ortenburg († 1102), Graf Otto I. von Ortenburg († 1147)
    Enkel von Graf Hartwig II. an der unteren Amper († 9.9.1068/69) und der Aviza (nach W. Wegener)

    Schwennicke Detlev: Tafel 32, "Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XII"
    ADALBERO GRAF im LURNGAU
    um 1135

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 227

    18. ADALBERO

    F. und einmaliges Vorkommen c 1135 Adalbero comes (Lurngaugrafschaft) filius Udalscalci comitis gibt als Seelgerät für sich und seine Verwandten sein Eigengut Malta nordwestlich Gmünd Kärnten nach Suben OÖ UB 1, 429
    Bischof Altmann schenkt den Kloster Suben, ubi etiam corpora parentum nostrorum sepulte sunt, den gesamten Besitz des Grafen
    Adalbero zu Malta OÖ UB 1, 426.

    Literatur:
    Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben Tafel 33 - Wegener Dr. Wilhelm: GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE Seite 227 -.


  11. 77.  von Grögling, Adelheid Graphische Anzeige der Nachkommen (59.Emma8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben vor 1120.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Moosburg an der Isar [85368],Freising,Bayern,Deutschland; Gräfin von Moosburg

    Notizen:

    Adelheid vom Lurngau Gräfin von Moosburg
    † 10.3. vor 1120
    Älteste Tochter des Grafen Udalschalk im Lurngau († 20.11.1115) aus dem Hause GÖRGLING-DOLLNSTEIN-HIRSCHBERG aus seiner 1. Ehe mit der Emma von Lechsgemünd, Tochter von Graf Kuno;
    Schwester von Abt Udalschalk von Tegernsee († 13.11.1107/ 08), Graf Konrad im Lurngau († 20.1.1112), Graf Adalbero im Lurngau († um 1135), Bischof Altmann von Trient († 27.3.1149), Gräfin Willibirg von Dachau († 14.1.),
    Nichte von Graf Adalbert von Ortenburg († 7.1096), Graf Ernst I. von Grögling und Ottenburg († 12.11.1096/97),
    Cousine von Graf Altmann I. von Grögling († 2.10.1125/30), Graf Hartwig III. von Grögling, Graf Ernst II. Graf von Grögling († 27.10.), Bischof Gebhard von Eichstätt († 17.3.1149), Graf Adalbert von Ortenburg († 1102), Graf Otto I. von Ortenburg († 1147)
    Nach W. Wegener Tochter des Grafen Udalschalk im Lurngau († 20.11.1115) aus seiner 2. Ehe mit der Adelheid von Krain, Tochter von Markgraf Ulrich I.

    Schwennicke Detlev: Tafel 32, "Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XII"
    ADELHEID

    † 10.III. vor 1120
    oo BURKHARD IV. GRAF von MOOSBURG† 1138

    Schwennecke Detlev: Tafel 49, "Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XVI"

    BURKHARD IV. VON MOOSBURG † 1138
    1133 VOGT von ST. CASTULUS
    1101-1102/um 1135
    I. oo ADELHEID † 10.III. vor 1120
    Tochter von Udalschalk Graf im Lurngau
    II. oo GERTRUD † 15.II.1175, Tochter von Adalbert von Gern

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 227

    20. ADELHEID
    (Nach der Mutter benannt).
    Gemahl Burkhard IV. von Moosburg († c 1138).
    Sie starb (c vor 1120) 10/3 Salzburg Dom: Adelheit de MOSIBURCH Necr. 2, 113.
    Der Name des ältesten Sohnes Burkhards Uto ( = Udalschalk), bestätigt diesen Zusammenhang, siehe Moosburg n 11.

    oo 1. Burkhard IV. Graf von Moosburg † 1138

    Literatur:
    Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben Tafel 33 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken Tafel 49 - Wegener Dr. Wilhelm: GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE Seite 227 -

    Gestorben:
    10.3.

    Familie/Ehepartner: von Moosburg, Burkhard IV.. Burkhard gestorben am 11 Jan 1138. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 78.  von Grögling, Willibirg Graphische Anzeige der Nachkommen (59.Emma8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Dachau [85221],Dachau,Bayern,Deutschland; Gräfin von Dachau

    Notizen:

    Willibirg vom Lurngau Gräfin von Dachau † 14.1.

    Jüngere Tochter des Grafen Udalschalk im Lurngau († 20.11.1115) aus dem Hause GÖRGLING-DOLLNSTEIN-HIRSCHBERG aus seiner 1. Ehe mit der Emma von Lechsgemünd, Tochter von Graf Kuno I. († wohl 1092) und der Mathilde von Achalm
    Schwester von Abt Udalschalk von Tegernsee († 13.11.1107/ 08), Graf Konrad im Lurngau († 20.1.1112), Graf Adalbero im Lurngau († um 1135), Bischof Altmann von Trient († 27.3.1149), Gräfin Adelheid von Moosburg († 10.3. vor 1120)
    Nichte von Graf Adalbert von Ortenburg († 7.1096), Graf Ernst I. von Grögling und Ottenburg († 12.11.1096/97)
    Cousine von Graf Altmann I. von Grögling († 2.10.1125/30), Graf Hartwig III. von Grögling, Graf Ernst II. von Grögling († 27.10.), Bischof Gebhard von Eichstätt († 17.3.1149), Graf Adalbert von Ortenburg († 1102), Graf Otto I. von Ortenburg († 1147)
    Nach D. Schwennicke Band I.1 Tafel 90 Tochter des Grafen Udalschalk im Lurngau († 20.11.1115) aus seiner 2. Ehe mit der Adelheid von Krain, Tochter von Markgraf Ulrich I.
    Enkel von Graf Hartwig II. an der unteren Amper († 9.9.1068/69) und der Aviza von Kühbach

    Schwennecke Detlev: Tafel 32, "Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XII"

    WILLIBIRG † 14.I.
    oo KONRAD GRAF von DACHAU † 1135

    Schwennecke Detlev: Tafel 90, "Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band I.1"

    KONRAD I. † 5.XI.nach 1130
    GRAF von DACHAU
    oo WILLIBIRG
    Tochter von Lurngaugraf Udalschalk und Adelheid von Weimar-Orlamünde

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 227

    19. WILLIBIRG
    Gemahl Graf Konrad I. von Dachau († c 1135). Es ist zu erklären, warum die DACHAUER ab c 1135 praktisch die Grafschaft an der unteren Amper zur Hälfte innehaben (siehe Wittelsbach n 11 zu c 1135). Wie bei dem Gatten von 17 ist das nur durch Belehnung seitens der GRÖGLINGER auf verwandtschaftlicher Grundlage denkbar. Der Name Willibirg gesellt sich zu dem Namen Adalbero (18), beide weisen auf das Geschlecht der EBERSBERGER hin, wobei die Abkunft durch die Mutter Adelheid vermittelt wird. Bei Adalbero ist es, da wir seine Ahnen ziemlich weit zurückverfolgen können, sicher, dass er seinen Namen nicht von unmittelbaren Vorfahren haben kann, sondern dass der Name bewusst zur Erinnerung an erlauchte Ahnen gegeben wurde; das gleiche darf analog von dem Namen Willibirg angenommen werden.

    oo Konrad I. Graf von Dachau † 1135

    Kinder:
    - Konrad II. Graf von Dachau † 18.11.1159 gefallen
    - Arnold III. Graf von Dachau † nach 1.11.1184
    - Willibirg oder Adelheid von Dachau
    oo Adalbert III. Graf von Tirol † 24.1.1165

    Literatur:
    Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben Tafel 33 - Schwennecke Detlev: Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band I.1 Tafel 61 - Wegener Dr. Wilhelm: GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE Seite 227 -

    Gestorben:
    14.1.

    Familie/Ehepartner: von Dachau, Konrad I.. Konrad (Sohn von von Scheyern, Arnold I. und von Rihpoldisperga, Beatrix) wurde geboren um 1080; gestorben nach 1135. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 90. von Dachau, Konrad II.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 18 Feb 1159 in Bergamo [24100],Lombardei,Italien,Italien.
    2. 91. von Dachau, Arnold III.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1120; gestorben nach 1185.

  13. 79.  von Grögling, Altmann Graphische Anzeige der Nachkommen (59.Emma8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1090; gestorben am 27 Mrz 1149.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: 1123-1149, Trient [38121],Trient,Trentino-Südtirol,Italien; Bischof von Trient

    Notizen:

    Altmann Bischof von Trient (1123-1149)
    um 1090 † 27.3.1149
    Jüngster (4.) Sohn des Grafen Udalschalk im Lurngau († 20.11.1115) aus dem Hause GÖRGLING-DOLLNSTEIN-HIRSCHBERG aus seiner 1. Ehe mit der Emma von Lechsgemünd, Tochter von Graf Kuno († wohl 1092) und der Mathilde von Achalm
    Bruder von Abt Udalschalk von Tegernsee († 13.11.1107/08), Graf Adalbero I. im Lurngau († um 1135), Gräfin Adelheid von Moosburg († 10.3.vor 1120), Graf Konrad im Lurngau († 20.1.1112), Gräfin Willibirg von Dachau († 14.1.)
    Neffe von Graf Adalbert von Ortenburg († 7.1096),Graf Ernst I. von Grögling und Ottenburg († 12.11.1096/97)
    Cousin von Graf Altmann I. von Grögling († 2.10.1125/30), Graf Hartwig III. von Grögling, Graf Ernst II. Graf von Grögling († 27.10.), Bischof Gebhard von Eichstätt († 17.3.1149), Graf Adalbert von Ortenburg († 1102), Graf Otto I. von Ortenburg († 1147)
    Enkel von Graf Hartwig II. an der unteren Amper († 9.9.1068/69) und der Aviza (nach W. Wegener)

    Schwennecke Detlev: Tafel 32, "Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XII"
    ALTMANN† 27.III.1149
    um 1122
    1123/49 BISCHOF von TRIENT

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 227

    21. ALTMANN
    Bischof von Trient 1125-1149. F. siehe 8 unter Adelheid c 1120
    1126 26/8 Salzburg:
    Bischof Altmann von Trient übergibt seine Kirche Kolbnitz im Lurngau an Salzburg gegen Bestätigung des Tausches, durch den unter Erzbischof Gebhard (1066-1088) seine Eltern Hengiste (St. Lorenzen bei Widon, Steiermark) gegen das Eigengut Cidlarn (Zeitlarn AG Burghausen) eingetauscht hatten, Zeugen Sigeboto comes, Heinricus comes Ratisponensis Salzb. UB 2, 203 f n 134
    c 1135 siehe 18
    1142 (6/9) Salzburg Bischof Altmann vermacht Salzburg das von seinem Vater Udalschalk geerbte Schloss Hohenburg nordwestlich Spittal Kärnten Kärnt. UB 3, 296 n 751.

    Literatur:
    Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben Tafel 33 - Wegener Dr. Wilhelm: GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE Seite 227 -


  14. 80.  von Tengling, Hildburg Graphische Anzeige der Nachkommen (60.Mathilde8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Gräfin von Lebenau

    Notizen:

    Hildburg von Tengling Gräfin von Lebenau
    † 31.7.
    Tochter des Grafen Friedrich II. von Tengling aus dem Hause der SIEGHARDINGER und der Mathilde von Lechsgemünd, Tochter von Graf Kuno

    Schwennicke, Detlef: Tafel 29, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken"

    HILDBURG (HIZILA) † 31.VII.....
    oo SIEGFRIED II., Graf von Arch (SPONHEIM) † 6.V.1130

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 103

    37. Hildburg (Hizila)
    Gemahlin Sigfrieds II. von Lebenau (siehe Spanheimer n 9), † 31/7.
    oo 1. Siegfried II. Graf von Spanheim-Arch † 16.5.1130

    Kinder:
    - Friedrich Graf von Hohenburg

    Literatur:
    Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 29 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 103 -

    Gestorben:
    31.7.

    Familie/Ehepartner: von Lebenau, Siegfried II.. Siegfried gestorben um 1130. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 92. von Hohenburg, Friedrich  Graphische Anzeige der Nachkommen

  15. 81.  von Tengling, Jutta Graphische Anzeige der Nachkommen (60.Mathilde8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben in 1151.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Gräfin von Machland

    Notizen:

    Jutta von Tengling Gräfin von Machland † 1151
    Tochter des Grafen Friedrich II. von Tengling aus dem Hause der SIEGHARDINGER und der Mathilde von Lechsgemünd, Tochter von Graf Kuno

    Schwennicke, Detlef: Tafel 29, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken"

    JUTTA † 1151
    oo OTTO VON MACHLAND † 16.V.1147

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE , Wegener Dr. Wilhelm: Seite 103

    38. Jutta Gattin Ottos von Machland siehe 36 zu 1147 16/5
    † 1151 Jutta uxor Ottonis obiit Contin. Claustroneburg. tertia SS 9, 629.
    oo Otto Graf von Machland † 16.5.1147

    Literatur:
    Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 29 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 103 -

    Familie/Ehepartner: von Machland, Otto. Otto gestorben am 16 Mai 1147. [Familienblatt] [Familientafel]


  16. 82.  von Tengling, N. Graphische Anzeige der Nachkommen (60.Mathilde8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Amerang [83123],Rosenheim,Bayern,Deutschland; Gräfin von Burg-Schleinitz-Amerang

    Notizen:

    N.N. Tochter von Tengling Gräfin von Burg-Schleinitz-Amerang
    Tochter des Grafen Friedrich II. von Tengling aus dem Hause der SIEGHARDINGER und der Mathilde von Lechsgemünd, Tochter von Graf Kuno

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 103
    39. Tochter NN

    Gattin Babos von Burg-Schleinitz-Amerang:
    1210 Salzburg Erzbischof Eberhard II. von Salzburg beurkundet einen Ausgleich zwischen Admont und Göß, welch letzteres habet ius, quod a principio fundationis sibi est collatum, videlicet in prediis comitis Chunradi fundatoris (36) et nepotum suorum procerum de Sleunz sepulturam et baptismum, a quibus eadem ecclesia percipit decimationem Salzb. UB 3, 135 n 634.
    Babo von Schleinitz hat also eine Schwester von 36 geheiratet; von dieser Verbindung wird die Belehnung der Schleinitzer mit Amerang herrühren, das als Zubehör von Peilstein erscheint (DChr 3, 722 ff.).

    oo Babo Graf von Burg-Schleinitz-Amerang

    Literatur:
    Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 103 -

    Familie/Ehepartner: von Burg-Schleinitz-Amerang, Babo. [Familienblatt] [Familientafel]


  17. 83.  von Peilstein, Friedrich III.von Peilstein, Friedrich III. Graphische Anzeige der Nachkommen (60.Mathilde8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben um 1148.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1140-1148; Graf von Peilstein

    Notizen:

    Friedrich III. (VI.) Graf von Peilstein (1140-1148) † um 1148
    Jüngerer Sohn des Grafen Friedrich II. von Tengling aus dem Hause der SIEGHARDINGER und der Mathilde von Lechsgemünd, Tochter von Graf Kuno

    Schwennicke, Detlef: Tafel 29, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken"

    FRIEDRICH III.
    Graf von PEILSTEIN 1140/46

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 104
    40. Friedrich III. (VI.)

    F. u. eV.
    1140 Juni/Juli siehe 36
    c 1145 Engilmarus (de Halle) ministerialis comitis Friderici Salzb. UB 1, 403 f. n 283
    1146 26/12 Kremsmünster Fridericus comes de P. OÖ UB 2, 242 n 161
    wohl auf dem 2. Kreuzzug umgekommen.

    Literatur:
    Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 29 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 104 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2004 Seite 345,666


    Wikipedia Peilstein (Adelsgeschlecht)


  18. 84.  von Peilstein, Konrad I.von Peilstein, Konrad I. Graphische Anzeige der Nachkommen (60.Mathilde8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1116; gestorben am 16 Mrz 1168.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Tengling (Taching am See),Traunstein,Bayern,Deutschland; Graf von Tengling-Peilstein
    • Titel/Amt/Status: Dorfbeuern [5152],Salzburg,Österreich; Vogt von Michaelbeuern

    Notizen:

    Konrad I. Graf von Tengling-Peilstein (1120-1168)
    Vogt von Michaelbeuern
    um 1116 † 16.3.1168
    Ältester Sohn des Grafen Friedrich II. von Tengling aus dem Hause der SIEGHARDINGER und der Mathilde von Lechsgemünd, Tochter von Graf Kuno

    Schwennicke, Detlef: Tafel 29, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken"

    KONRAD I. † 16.III.1168
    um 1118 GRAF von PEILSTEIN

    I. oo N. VON ÖSTERREICH, Tochter von Markgraf Liutpold III.
    II. oo ADELA VON ORLAMÜNDE † 10.VIII.1155, Tochter von Graf Siegfried

    HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER, Gewin Dr. J.P.J.: Seite 94

    IX. 46. Chunrad
    ---------------------

    C. 1120-1159, Graf von Peilstein
    Vor 1121. Testes: Marchio Leopoldus (E. II. 22.), comes Cunradus de Pilstein (D. 46.), comes Sigihart de Scalach (D. 49): F. nr. 1509.
    (1130). Chunradus comes de Peilstein Erster Zeuge: S. U. I. 343, 178a.
    1143. Vor April 18. Zeugen: Otakar, marchio Styrensis, Gebehardus comes de Burchusen (D. 48.), Chunradus de Pilstein: S. U. I. 407, 288a.
    1132/47. Laienzeugen: Graf Konrad von Peilstein, Graf Liutold von Plain, Graf Gebhard von Burghausen (D. 48.), Graf Engelbert von Kraiburg (O. B. am Inn) (C. 57.): S. U. II. 149ab.
    C. 1122/37. Vogt von Michaelbeuern: S. U. I. 783, 29 Note.
    1135. Mautern, Vogt von Michaelbeuern: S. U. II. 165.
    1140. Vogt von Michaelbeuern, mit seinem Bruder Friedrich (D. 47.) erwähnt: S. U. II. 201.
    1145. Hohensalzburg. Graf Konrad von Peilsteinund sein Bruder Friedrich erwähnt: S. U. II. 237.
    1142/51. Der Hallgraf Konrad (von Peilstein) übergibt auf Bitten des Abtes Heinrich von Michaelbeuern dem Kloster Berchtesgaden ein Gut: S. U. II. 205.
    1156. Wien/Dornbach. Zeugen: Ottakar, Markgraf von Steiermark, Rapoto Graf von Ortenburg (C. 59.), Gebhard Graf von Burghausen (D. 48.), Vogt von St. Peter, Chunrad, Hallgraf (D. 46.) und sein Sohn Chunrad (D. 48.), Heinrich, Graf von Schala (D. 54.): S. U. II. 323a.
    1159. Erste Zeugen Graf Konrad senior von Peilstein, Gebhard, Hallgraf (F. 55.): S. U. II. 337.
    Nach 1147 April 9. Graf Chunrad übergibt auf wiederholte Mahnungen des Abtes von Michaelbeuern Heinrich (1142-1161) und des verstorbenen Erzbischofs Chunrad († 9. April 1147) seinen Teil an Höfen in Ladendorf (südwestlich Mittelbach N.O.), welchen Graf Chunrad, dann Graf Gebhard von Burghausen (D. 48.) († 1164) und Graf Heinrich von Schala (D. 54.) beim Tode Bischof Heinrichs von Freising († 9. Oktober 1137) (D. 42.) zur Teilung erhalten haben: S. U. I. 797 f, 58.

    Gemahlin:
    N.N. (C. 61.)

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 102

    36. Konrad I.
    -----------------
    F. u. eV.
    c 1115 siehe 32
    c 1118 Chunrat comes de Pilastein siehe 32
    c 1120 siehe 31
    (1129) Vermächtnis des sterbenden Markgrafen Liutpold von Steiermark, ausgeführt von Markgraf Liutpold III. von Österreich in Gegenwart des Cunradus comes de Bilstein OÖ UB 1, 133 f. n 20
    1130 Salzburg Chounrad comes de P. Salzb. UB 1, 343 n 178, 2, 217 ff. n 144
    c 1130 Chuonrat comes de Halla Salzb. UB 1, 334 n 160 c, 520 n 488
    Chunrat Vogt von Michaelbeuern Salzb. UB 1, 783 f. n 29 ff
    c 1135 Counrad Vogt (von Salzburg) Salzb. UB 1, 596 f. n 25
    1136 2/2 Klosterneuburg comes Chunradus de P. MBR 21 f. n 56
    1140 Juni/Juli Chunradus advocatus (von Michaelbeuern), Friderich frater advocati Salzb. UB 2, 293 f. n 201
    c 1140 comes Chunradus Vogt von St. Zeno MB 3, 536
    1142 Jan. Regensburg Cuonradus comes de B. OÖ UB 1, 133 n 19, 2, 205 n 138; Stumpf 3434;
    1145 Hohensalzburg comes Chuonradus de B. (filius) que eius Fridericus Salzb. UB 2, 342 n 237;
    (1145) Chounradus comes et filius eius Fridericus de B. QE 1, 298 n 103
    c 1145 Graf Konrad von Peilstein gibt zur Tilgung einer Schuld an Michaelbeuern seinen Anteil an dem Hof Ladendorf sw Mistelbach NÖ, den er, Graf Gebhard von Burghausen und Graf Heinrich von Schala als Erbe von Bischof Heinrich von Freising (31) erhalten haben Salzb. UB 1, 798 n 58
    1147 16/5 Wien in expeditione Jerosolimitana Chunradus comes de P. willigt ein, dass seine Schwester Jueta zur Stiftung ihres Gatten Otto von Machland eine vom Vater ererbte Kirche an Baumgartenberg und Waldhausen gibt OÖ UB 2, 227, 231
    1147 (16)/5 Wien Chunrat de P. et filius Friderich OÖ UB 2, 236 ff.n 157 ff.
    (1147) Graf Chunrad von P. gibt mit seiner Gattin Adela und seinen Söhnen Friderich, Sigifrid und Chounrad für ein Darlehen von 65 Pfund (wegen des Kreuzzugs) ein Seelgerät nach Admont Steierm. UB 1, 278 n 265
    1151 Dez. Salzburg s 48
    (1151) Thalheim Landtag des bayer. Herzogs comes Counradus de P. Vogt von Reichersberg OÖ UB 2, 264 n 176
    1153 Villach siehe 47
    1154 16/11 Brixen Chounradus de P. Vogt von Salzburg und Reichersberg OÖ UB 1, 309 ff. n 67
    1156 Wien Chounradus comes de Halle et filius eius Chounradus Salzb. UB 2, 448 f. n 323
    1159 Enns Chounradus senior de P. Salzb. UB 2, 470 n 337;
    1160 19/8 siehe 48;
    1160 27/8 St. Pölten Graf Chunrad von P. und seine Söhne Sigefrid und Chunrad tauschen von dem Bistum Passau 1/3 Zehnt der auf ihrem Grund erbauten Pfarrkirche St. Leonhard (bei Peilstein) ein MB 28 b, 240 ff. n 27; IV.
    1167 14/7 Ebersberg siehe 48
    † c 1168 16/3
    Salzburg Dom: 17/3 Chounradus comes de Pilstein
    Michaelbeuern 16/3: Conradus comes
    Admont 15/3: Chounradus comes et monachus Necr. 2, 115, 213, 292 f.
    Graf Konrad I., der schon vor 1120 auftritt, ist alt geworden und war schließlich ganz hinfällig. Aber auch wenn die Tatsache, dass er ein hohes Alter erreichte, nicht ausdrücklich überliefert wäre (siehe 48 zu c 1180), würde die Belegreihe für sein Auftreten völlig eindeutig dartun, dass es sich bei ihm um eine und dieselbe Persönlichkeit handelt. Wenn trotzdem noch Trotter aus ihm zwei Grafen, Vater und Sohn, macht, so trägt die Schuld daran das Landbuch von Österreich und Steier (siehe 36 1. Gemahlin), das dem Grafen Konrad I. eine (ungenannte) Tochter des Markgrafen Liutpold III. von Österreich zur Gemahlin gibt, während urkundlich c 1135 und 1147 als seine Gattin Adela erscheint. So hat man denn Adela zur Gattin eines eingeschobenen Konrad II. gemacht, ohne die zeitliche Unmöglichkeit zu bemerken. Die Markgrafen-Tochter ist wohl kaum in das Reich der Fabel zu verweisen, aber sie hat auf keinen Fall lange gelebt und Konrad I. ist bald zu einer zweiten Ehe geschritten.

    1. Gemahlin:
    NN, Tochter des Markgrafen Liutpold III. nach dem Landbuch von Österreich und Steier DChr 3, 716 von c 1255
    der marchgrave Liupolt von Osterrich het zwo tochter, der selbe marchgrave ladet ze Osterrich von Payern den graven Chunrat den Ruhen unt gab im der tochter ein, unt gab ihm zu der tochter Peilstein unt allez daz dar zu gehöret ... die andern tochter gab er dem graven Sighart der daz Scharsa(s) hiez, unt gab im zu der tochter Schala ... di gewunnen chint unt ennichel, diu sturben an erben unt geviel daz aeigen wider an daz lant (besitzgeschichtlich sehr anfechtbar, da 33 sich schon vor seiner Heirat mit der Markgrafen-Tochter nach Schala und der Vater Konrads I. sich c 1118 nach Peilstein benannten). Bezüglich Konrads kann man nur den Beleg (1129) und den ihm in der chronistischen Nachricht gegebenen Beinamen als Bestätigung werten; auf keinen Fall hat die österreichische Gattin Konrad Kinder geboren.

    2. Gemahlin:
    Adela, Tochter Siegfrieds von Orlamünde († 1113) und Schwester der Rhein-Pfalzgrafen Siegfried († 1124) und Wilhelm († 1140); ev.
    c 1135 cometissa Adala de Halla Salzb. UB 1, 791 f. n 46
    1141 die Gräfin Clementia von Gleiberg (bei Atzbach Kreis Wetzlar, Hessen) stiftet zusammen mit ihren Neffen Otto und Wilhelm auf ihrem Allod das Augustinerkloster Schiffenberg mit Zustimmung der Pfalzgräfin Gertrud (Mutter der Adela), Besitzerin von 1/4 des Allods, sowie deren gleichfalls erbberechtigten Tochter Adela Oberrhein UB 1, 578 f. n 523 a
    (1147) siehe oben
    † c 1155
    Graf Chounrad von P. gibt für sich, seine Gattin, Kinder und Verwandten ein Seelgerät nach St. Peter in Salzburg Salzb. UB 1, 435 n 336
    Tag 10/8 Admont: Adala comitissa Necr. 2, 310; Melk: ebenso Necr. 5,556.

    Lechner, Karl: Seite 116,137, "Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246"
    Das "Landbuch von Österreich und Steier" berichtet, dass Leopold II. noch zwei weitere Töchter verheiratet und ihre Männer mit Grafschaften ausgestattet habe. Die eine Tochter mit Konrad (von Peilstein) mit Peilstein, die andere mit Graf Sieghard (von Burghausen) mit Schala. Das ist grundsätzlich ebenso fraglich wie der Zeitansatz unmöglich ist. Die Heiraten der beiden BABENBERGERINNEN Euphemia und Sophie können erst um 1120 angesetzt werden, also erst unter Leopold III., ihren Bruder.
    Eine andere Schwester Markgraf Leopolds, Euphemia, heiratete den Vetter Sighards II., Graf Konrad von Peilstein. Allerdings irrt das Landbuch von Österreich und Steier (1240/45) auch hier wieder, wenn es die Heiraten der beiden Töchter Markgraf Leopolds II. und deren Ausstattung mit Schala und Peilstein noch zu dessen Lebzeiten erwähnt. Wir dürfen diese erst zu ca. 1123/25 ansetzen. Keine Rede also davon, dass die Herrschaften (Grafschaften) Schala und Peilstein alter BABENBERGER-Besitz waren, der dann an die sich danach nennenden Grafengeschlechter gekommen sei. Es ist klar, dass die SIGHARDINGER und FORMBACHER-RATELNBERGER einen starken Rückhalt an König (seit 1133 Kaiser) LOTHAR fanden und in der Mark besondere Bedeutung gewannen. Übrigens waren sie untereinander eng verschwägert, seitdem Graf Ulrich von Ratelnberg († 1097) mit Mathilde, der Witwe Graf Friedrichs von Tengling, des Ahnherrn der Burghausen-Schala-Peilstein, verheiratet war.

    1123/25
    1. oo Euphemia von Österreich, Tochter des Markgrafen Leopold II.
    2. oo Adela von Orlamünde, Tochter des Grafen Siegfried, † 10.8.1155

    Kinder:
    2. Ehe
    - Friedrich IV. Graf von Peilstein und Kleeberg
    - Siegfried I. Graf von Peilstein
    - Konrad II. Graf von Peilstein † 12.11.1195
    - Mathilde † 11.2.1175
    1. oo Richer von Hechenberg † 1155/63
    2. oo Arnold Graf von Mareit und Greifenstein † 1170
    - Kunigunde † 13.4.
    oo Meinhard II. Graf von Görz † 1231

    Literatur:
    Gewin, Dr. J.P.J.: Herkunft und Geschichte führender bayerisch-österreichischer Geschlechter im Hochmittelalter, s-Gravenhage Druckerei H.L. Smits N.V. 1957 Seite 94 - Lechner, Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Köln 1985 Seite 116,137 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 29 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 102 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2004 Seite 343-345,347-348,391 -


  19. 85.  von Burgeck, Heilicka Graphische Anzeige der Nachkommen (64.Berthold8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    Notizen:

    Heilika Erbin der Grafschaft Burgeck
    Einzige Tochter des Grafen Berthold von Burgau aus dem Hause LECHSGEMÜND und der Beatrix von Dachau, Tochter von Graf Arnold I. (Haus SCHEYERN)

    Schwennicke Detlev: Tafel 89, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"
    HEILIKA
    oo GERHARD, Graf von Schauenburg + 1168

    Bühler, Heinz: Seite 772-773,821, "Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze."

    Mathildes Mutter Mathilde hatte eine Halb-Schwester, die den seltenen Namen Alberada trug, den wir im Hause URACH wiederfinden, und schließlich begegnet im Gesamthaus URACH-ACHALM der Name Konrad (Kuno), der auf Mathildes Vater zurückgehen dürfte [150 Werner, Die Nachkommen (wie Anm. 108), Seite 413 und 464.].
    Fassen wir zusammen: Die Namen Mathilde, Rudolf, Beatrix und Kuno im Hause ACHALM, die Namen Mathilde, Alberada und Kuno im Hause URACH gehen offenbar auf eine gemeinsame Ahnfrau zurück. Im Hause ACHALM lassen sich die genannten Namen, abgesehen von Kuno, aus keiner anderen Ahnenreihe erklären als aus der Ahnenreihe der Mutter der Brüder Egino und Rudolf (siehe unten). Die genannten Namen finden sich vorher alle im burgundischen Königs-Haus und dessen nächstem Verwandtenkreis. Das zwingt uns zu dem Schluß, daß sie durch Mathilde von Burgund vermittelt sind. Sie muß die Mutter der Brüder Egino und Rudolf gewesen sein, die die Burg Achalm erbauten. Damit findet der Eintrag im Totenbuch des Klosters Zwiefalten, wonach Graf Unruoch (ca. 790-811) der proavus des Klostergründers Liutold von Achalm sei, eine überraschende Bestätigung [151 Wie Anm. 93.].
    Einen besitzgeschichtlichen Beweis dafür, daß Mathilde von Burgund die Stamm-Mutter der Grafen von Urach und Achalm war, sehen wir unter anderem darin, daß Graf Egino (II.) von Urach in Eltingen bei Leonberg begütert war. Eltingen stammte, wie an anderer Stelle gezeigt werden konnte, wohl zur Hälfte aus dem Erbe der Burgunder-Könige. Davon gelangte wiederum rund die Hälfte, nämlich zehn Huben, über Gerberga, die Gemahlin Herzog Hermanns II. (+ 1003), an die Tochter Mathilde, vermählt mit Herzog Friedrich II. von Ober-Lothringen (+1026/27), und über deren Tochter Sophie (+ 1093), die Gemahlin Ludwigs von Mousson, an die Enkelin Sophie, die die Stamm-Mutter der Grafen von Arnstein wurde. Logischerweise ist ein entsprechender Annteil an Eltlingen bei den Nachkommen von Gerbergas Schwester Mathilde zu erwarten. Hierzu muß der Anteil Eginos von Urach gerechnet werden. Auch die stammesverwandten ACHALMER müssen dort begütert gewesen ein. Tatsächlich finden wir in Eltingen Gerhard und Heilika von Schauenburg (bei Heidelberg) mit einer "salica terra", 2 1/2 Hufen und einem Viertel der Kirche beteiligt. Heilika von Schauenburg war die Enkelin der Mathilde von Achalm, die sich mit Kuno von Lechsgemünd (1091) verheiratet hatte, und somit die Ur-Ur-Enkelin der Mathilde von Burgund [155 Tyroller, Lechsgemünd (wie Anm. 5) Beilage I.].
    Mathildes Kinder hatten auch am übrigen Erbe der ACHALMER teil. So erscheint ihr Sohn Burchard, später Bischof von Utrecht (1100-1112), unter dem Namen Burchard von Wittlingen (bei Urach) 1090 als Spitzenzeuge im Bempflinger Vertrag [386 Die Zwiefalter Chroniken (wie Anm. 2) Seite 38 f.]. In diesem Vertrag hatten sich die Brüder Liutold und Kuno von Achalm mit ihrem Neffen Werner IV. von Grüningen geeinigt; Werner verzichtete auf das Kloster Zwiefalten und dessen Güter, dafür traten ihm die Brüder die Hälfte von Dettingen an der Erms, Metzingen und Eningen ab. Nach dem Tode Kunos von Achalm (+1092) kamen Mathildes Söhne Burchard und Otto zu ihrem Mutter-Bruder Liutold von Achalm und baten ihn, sie von dem großen Erbe ihrer "p"parentes" doch nicht ganz auszuschließen. Dies traf zwar nicht zu, denn sie hatten aus der Mitgift ihrer Mutter einen Teil des erwähnten Dorfes Wittlingen erhalten, nach welchem sich Burchard nannte, sowie das Dorf Bichishausen bei Münsingen und den Hof Hirzenach am Rhein. Trotzdem gab ihnen Liutold auch die Burg Wölflingen im Thurgau samt Zugehör und das Gut Buch am Irchel, um das sie besonders gebeten hatten. Das letztere hatte Liutold schon dem Kloster Zwiefalten geschenkt und mußte es nun zurückerwerben [387 Die Zwiefalter Chroniken S. 40 f. ].
    An Wittlingen war auch Mathildes Sohn Berthold von Burgeck (+1123) beteiligt, der Mitstifter des Klosters Eisenhofen an der Glonn. Zu seinem Erbteil gehörten ferner die Weiler Hofstetten, Hennibrunnen und Winneden bei Wittlingen. Alle diese Güteer überließ Bertholds Sohn Burchard bei verschiedenen Anlässen der Abtei Zwiefalten [388 Die Zwiefalter Chroniken Seite 192.]. Burchard wird als etwas einfältig geschildert. Graf Heinrich II. von Lechsgemünd (+1142), sein jüngerer Vetter, war auauf Burchards Erbe aus. Als dieser ohne Rat und Einverständnis Heinrichs eine rechtsgültige Ehe einging, wurde er von Heinrich all seiner in dessen Machtbereich gelegenen Güter beraubt und auf seiner Burg Burgeck (bei Wasenberg, Gemeinde Pöttmeses) belagert, so daß er sich nur durch die Flucht retten konnte [389 Rudolf Wagner: Graf Berthold und die Civitas Burgeck. In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 71 (1977) Seite 89 ff.]. Heinrich von Lechsgemünd nahm den Zwiefalteer Mönchen auch das Gut Wittlingen weg und gab es dem Herzog Friedrich II. von Schwaben (+ 1147). Burchards Schwester Heilika war mit dem Grafen Gerhard von Schauenburg (bei Heidelberg) vermählt. Sie erbte Gut in Eltingen bei Leonberg, das sie an Kloster Hirsau schenkte (siehe oben) [390 Tyroller (wie Anm. 5) Beilage 1. - Vergleiche Text zu Anm. 154.].

    oo Gerhard Graf von Schauenburg

    Literatur:
    Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 89 -

    Familie/Ehepartner: von Schauenburg, Gerhard I.. Gerhard (Sohn von von Wolfsölden, Sigehard und von Calw, Uota) gestorben in 1168. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 93. von Schauenburg, Gerhard II.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1198; wurde beigesetzt in Dossenheim [69221],Rhein-Neckar-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland.
    2. 94. von Schauenburg, Sigehard  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 95. von Schauenburg, Berthold I  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1193.
    4. 96. von Schauenburg, Gottfried I.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1196.

  20. 86.  von Burgeck, Burkhart Graphische Anzeige der Nachkommen (64.Berthold8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben am 21 Jan 1150.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf von Burgeck

    Notizen:

    Bühler, Heinz: Seite 821 "Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze."

    Mathildes Kinder hatten auch am übrigen Erbe der ACHALMER teil. So erscheint ihr Sohn Burchard, später Bischof von Utrecht (1100-1112), unter dem Namen Burchard von Wittlingen (bei Urach) 1090 als Spitzenzeuge im Bempflinger Vertrag [386 Die Zwiefalter Chroniken (wie Anm. 2) Seite 38 f.]. In diesem Vertrag hatten sich die Brüder Liutold und Kuno von Achalm mit ihrem Neffen Werner IV. von Grüningen geeinigt; Werner verzichtete auf das Kloster Zwiefalten und dessen Güter, dafür traten ihm die Brüder die Hälfte von Dettingen an der Erms, Metzingen und Eningen ab. Nach dem Tode Kunos von Achalm († 1092) kamen Mathildes Söhne Burchard und Otto zu ihrem Mutter-Bruder Liutold von Achalm und baten ihn, sie von dem großen Erbe ihrer „parentes" doch nicht ganz auszuschließen. Dies traf zwar nicht zu, denn sie hatten aus der Mitgift ihrer Mutter einen Teil des erwähnten Dorfes Wittlingen erhalten, nach welchem sich Burchard nannte, sowie das Dorf Bichishausen bei Münsingen und den Hof Hirzenach am Rhein. Trotzdem gab ihnen Liutold auch die Burg Wölflingen im Thurgau samt Zugehör und das Gut Buch am Irchel, um das sie besonders gebeten hatten. Das letztere hatte Liutold schon dem Kloster Zwiefalten geschenkt und mußte es nun zurückerwerben [387 Die Zwiefalter Chroniken S. 40 f. ].
    An Wittlingen war auch Mathildes Sohn Berthold von Burgeck († 1123) beteiligt, der Mitstifter des Klosters Eisenhofen an der Glonn. Zu seinem Erbteil gehörten ferner die Weiler Hofstetten, Hennibrunnen und Winneden bei Wittlingen. Alle diese Güter überließ Bertholds Sohn Burchard bei verschiedenen Anlässen der Abtei Zwiefalten [388 Die Zwiefalter Chroniken Seite 192.]. Burchard wird als etwas einfältig geschildert. Graf Heinrich II. von Lechsgemünd († 1142), sein jüngerer Vetter, war auf Burchards Erbe aus. Als dieser ohne Rat und Einverständnis Heinrichs eine rechtsgültige Ehe einging, wurde er von Heinrich all seiner in dessen Machtbereich gelegenen Güter beraubt und auf seiner Burg Burgeck (bei Wasenberg, Gemeinde Pöttmes) belagert, so daß er sich nur durch die Flucht retten konnte [389 Rudolf Wagner: Graf Berthold und die Civitas Burgeck. In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 71 (1977) Seite 89 ff.]. Heinrich von Lechsgemünd nahm den Zwiefalter Mönchen auch das Gut Wittlingen weg und gab es dem Herzog Friedrich II. von Schwaben († 1147). Burchards Schwester Heilika war mit dem Grafen Gerhard von Schauenburg (bei Heidelberg) vermählt. Sie erbte Gut in Eltingen bei Leonberg, das sie an Kloster Hirsau schenkte (siehe oben) [390 Tyroller (wie Anm. 5) Beilage 1. - Vergleiche Text zu Anm. 154.].


  21. 87.  von Passau, Uta Graphische Anzeige der Nachkommen (66.Adelheid8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren geschätzt 1086/1088.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Kärnten,Österreich; Herzogin von Kärnten

    Notizen:

    Uta von Passau Herzogin von Kärnten
    -16.4.
    Einzige Tochter des Grafen Udalrich II. von Passau und der Adelheid von Bayern, Tochter von Pfalzgraf Kuno

    GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN GESCHICHTE, Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 56

    13. UTA
    Ducissa de Chreiburch 1135/40 (Mb. 3. 37/8)
    + 16.IV.11.. vor 1104 (Mb.37.33/4)
    verheiratet mit Engelbert von Spanheim, der 1124 Herzog von Kärnten wurde und am 13.IV.(1141) starb.

    vor 1104 oo Engelbert Herzog von Kärnten (1124-1141)-13.4.1141

    Kinder:
    - Ulrich I. -7.4.1144
    - Engelbert III. Markgraf von Istrien (1124-1171) -6.10.1173 Markgraf von Tuszien
    - Heinrich Bischof von Troyes (1145-1169) -30.1.1169
    - Rapoto I. Graf von Ortenburg -27.8.1190
    - Adelheid Äbtissin von Göß -7.2.um 1178
    - Hartwig II. Bischof von Regensburg (1155-1164) -22.8.1164
    - Mathilde -13.12.1160/61
    1123 oo Theobald IV. Graf von Champagne-Blois -8./10.1.1152


    Gestorben:
    16.4.

    Uta heiratete von Kärnten, Engelbert II. vor 1104. Engelbert gestorben am 13 Apr 1141. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 10

  1. 88.  von Burgeck, Heilicka Graphische Anzeige der Nachkommen (70.Beatrix9, 55.Beatrix8, 42.Kuno7, 33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    Notizen:

    Heilika Erbin der Grafschaft Burgeck
    Einzige Tochter des Grafen Berthold von Burgau aus dem Hause LECHSGEMÜND und der Beatrix von Dachau, Tochter von Graf Arnold I. (Haus SCHEYERN)

    Schwennicke Detlev: Tafel 89, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"
    HEILIKA
    oo GERHARD, Graf von Schauenburg + 1168

    Bühler, Heinz: Seite 772-773,821, "Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze."

    Mathildes Mutter Mathilde hatte eine Halb-Schwester, die den seltenen Namen Alberada trug, den wir im Hause URACH wiederfinden, und schließlich begegnet im Gesamthaus URACH-ACHALM der Name Konrad (Kuno), der auf Mathildes Vater zurückgehen dürfte [150 Werner, Die Nachkommen (wie Anm. 108), Seite 413 und 464.].
    Fassen wir zusammen: Die Namen Mathilde, Rudolf, Beatrix und Kuno im Hause ACHALM, die Namen Mathilde, Alberada und Kuno im Hause URACH gehen offenbar auf eine gemeinsame Ahnfrau zurück. Im Hause ACHALM lassen sich die genannten Namen, abgesehen von Kuno, aus keiner anderen Ahnenreihe erklären als aus der Ahnenreihe der Mutter der Brüder Egino und Rudolf (siehe unten). Die genannten Namen finden sich vorher alle im burgundischen Königs-Haus und dessen nächstem Verwandtenkreis. Das zwingt uns zu dem Schluß, daß sie durch Mathilde von Burgund vermittelt sind. Sie muß die Mutter der Brüder Egino und Rudolf gewesen sein, die die Burg Achalm erbauten. Damit findet der Eintrag im Totenbuch des Klosters Zwiefalten, wonach Graf Unruoch (ca. 790-811) der proavus des Klostergründers Liutold von Achalm sei, eine überraschende Bestätigung [151 Wie Anm. 93.].
    Einen besitzgeschichtlichen Beweis dafür, daß Mathilde von Burgund die Stamm-Mutter der Grafen von Urach und Achalm war, sehen wir unter anderem darin, daß Graf Egino (II.) von Urach in Eltingen bei Leonberg begütert war. Eltingen stammte, wie an anderer Stelle gezeigt werden konnte, wohl zur Hälfte aus dem Erbe der Burgunder-Könige. Davon gelangte wiederum rund die Hälfte, nämlich zehn Huben, über Gerberga, die Gemahlin Herzog Hermanns II. (+ 1003), an die Tochter Mathilde, vermählt mit Herzog Friedrich II. von Ober-Lothringen (+1026/27), und über deren Tochter Sophie (+ 1093), die Gemahlin Ludwigs von Mousson, an die Enkelin Sophie, die die Stamm-Mutter der Grafen von Arnstein wurde. Logischerweise ist ein entsprechender Annteil an Eltlingen bei den Nachkommen von Gerbergas Schwester Mathilde zu erwarten. Hierzu muß der Anteil Eginos von Urach gerechnet werden. Auch die stammesverwandten ACHALMER müssen dort begütert gewesen ein. Tatsächlich finden wir in Eltingen Gerhard und Heilika von Schauenburg (bei Heidelberg) mit einer "salica terra", 2 1/2 Hufen und einem Viertel der Kirche beteiligt. Heilika von Schauenburg war die Enkelin der Mathilde von Achalm, die sich mit Kuno von Lechsgemünd (1091) verheiratet hatte, und somit die Ur-Ur-Enkelin der Mathilde von Burgund [155 Tyroller, Lechsgemünd (wie Anm. 5) Beilage I.].
    Mathildes Kinder hatten auch am übrigen Erbe der ACHALMER teil. So erscheint ihr Sohn Burchard, später Bischof von Utrecht (1100-1112), unter dem Namen Burchard von Wittlingen (bei Urach) 1090 als Spitzenzeuge im Bempflinger Vertrag [386 Die Zwiefalter Chroniken (wie Anm. 2) Seite 38 f.]. In diesem Vertrag hatten sich die Brüder Liutold und Kuno von Achalm mit ihrem Neffen Werner IV. von Grüningen geeinigt; Werner verzichtete auf das Kloster Zwiefalten und dessen Güter, dafür traten ihm die Brüder die Hälfte von Dettingen an der Erms, Metzingen und Eningen ab. Nach dem Tode Kunos von Achalm (+1092) kamen Mathildes Söhne Burchard und Otto zu ihrem Mutter-Bruder Liutold von Achalm und baten ihn, sie von dem großen Erbe ihrer "p"parentes" doch nicht ganz auszuschließen. Dies traf zwar nicht zu, denn sie hatten aus der Mitgift ihrer Mutter einen Teil des erwähnten Dorfes Wittlingen erhalten, nach welchem sich Burchard nannte, sowie das Dorf Bichishausen bei Münsingen und den Hof Hirzenach am Rhein. Trotzdem gab ihnen Liutold auch die Burg Wölflingen im Thurgau samt Zugehör und das Gut Buch am Irchel, um das sie besonders gebeten hatten. Das letztere hatte Liutold schon dem Kloster Zwiefalten geschenkt und mußte es nun zurückerwerben [387 Die Zwiefalter Chroniken S. 40 f. ].
    An Wittlingen war auch Mathildes Sohn Berthold von Burgeck (+1123) beteiligt, der Mitstifter des Klosters Eisenhofen an der Glonn. Zu seinem Erbteil gehörten ferner die Weiler Hofstetten, Hennibrunnen und Winneden bei Wittlingen. Alle diese Güteer überließ Bertholds Sohn Burchard bei verschiedenen Anlässen der Abtei Zwiefalten [388 Die Zwiefalter Chroniken Seite 192.]. Burchard wird als etwas einfältig geschildert. Graf Heinrich II. von Lechsgemünd (+1142), sein jüngerer Vetter, war auauf Burchards Erbe aus. Als dieser ohne Rat und Einverständnis Heinrichs eine rechtsgültige Ehe einging, wurde er von Heinrich all seiner in dessen Machtbereich gelegenen Güter beraubt und auf seiner Burg Burgeck (bei Wasenberg, Gemeinde Pöttmeses) belagert, so daß er sich nur durch die Flucht retten konnte [389 Rudolf Wagner: Graf Berthold und die Civitas Burgeck. In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 71 (1977) Seite 89 ff.]. Heinrich von Lechsgemünd nahm den Zwiefalteer Mönchen auch das Gut Wittlingen weg und gab es dem Herzog Friedrich II. von Schwaben (+ 1147). Burchards Schwester Heilika war mit dem Grafen Gerhard von Schauenburg (bei Heidelberg) vermählt. Sie erbte Gut in Eltingen bei Leonberg, das sie an Kloster Hirsau schenkte (siehe oben) [390 Tyroller (wie Anm. 5) Beilage 1. - Vergleiche Text zu Anm. 154.].

    oo Gerhard Graf von Schauenburg

    Literatur:
    Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 89 -

    Familie/Ehepartner: von Schauenburg, Gerhard I.. Gerhard (Sohn von von Wolfsölden, Sigehard und von Calw, Uota) gestorben in 1168. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 97. von Schauenburg, Gerhard II.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1198; wurde beigesetzt in Dossenheim [69221],Rhein-Neckar-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland.
    2. 98. von Schauenburg, Sigehard  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 99. von Schauenburg, Berthold I  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1193.
    4. 100. von Schauenburg, Gottfried I.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1196.

  2. 89.  von Burgeck, Burkhart Graphische Anzeige der Nachkommen (70.Beatrix9, 55.Beatrix8, 42.Kuno7, 33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben am 21 Jan 1150.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf von Burgeck

    Notizen:

    Bühler, Heinz: Seite 821 "Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze."

    Mathildes Kinder hatten auch am übrigen Erbe der ACHALMER teil. So erscheint ihr Sohn Burchard, später Bischof von Utrecht (1100-1112), unter dem Namen Burchard von Wittlingen (bei Urach) 1090 als Spitzenzeuge im Bempflinger Vertrag [386 Die Zwiefalter Chroniken (wie Anm. 2) Seite 38 f.]. In diesem Vertrag hatten sich die Brüder Liutold und Kuno von Achalm mit ihrem Neffen Werner IV. von Grüningen geeinigt; Werner verzichtete auf das Kloster Zwiefalten und dessen Güter, dafür traten ihm die Brüder die Hälfte von Dettingen an der Erms, Metzingen und Eningen ab. Nach dem Tode Kunos von Achalm († 1092) kamen Mathildes Söhne Burchard und Otto zu ihrem Mutter-Bruder Liutold von Achalm und baten ihn, sie von dem großen Erbe ihrer „parentes" doch nicht ganz auszuschließen. Dies traf zwar nicht zu, denn sie hatten aus der Mitgift ihrer Mutter einen Teil des erwähnten Dorfes Wittlingen erhalten, nach welchem sich Burchard nannte, sowie das Dorf Bichishausen bei Münsingen und den Hof Hirzenach am Rhein. Trotzdem gab ihnen Liutold auch die Burg Wölflingen im Thurgau samt Zugehör und das Gut Buch am Irchel, um das sie besonders gebeten hatten. Das letztere hatte Liutold schon dem Kloster Zwiefalten geschenkt und mußte es nun zurückerwerben [387 Die Zwiefalter Chroniken S. 40 f. ].
    An Wittlingen war auch Mathildes Sohn Berthold von Burgeck († 1123) beteiligt, der Mitstifter des Klosters Eisenhofen an der Glonn. Zu seinem Erbteil gehörten ferner die Weiler Hofstetten, Hennibrunnen und Winneden bei Wittlingen. Alle diese Güter überließ Bertholds Sohn Burchard bei verschiedenen Anlässen der Abtei Zwiefalten [388 Die Zwiefalter Chroniken Seite 192.]. Burchard wird als etwas einfältig geschildert. Graf Heinrich II. von Lechsgemünd († 1142), sein jüngerer Vetter, war auf Burchards Erbe aus. Als dieser ohne Rat und Einverständnis Heinrichs eine rechtsgültige Ehe einging, wurde er von Heinrich all seiner in dessen Machtbereich gelegenen Güter beraubt und auf seiner Burg Burgeck (bei Wasenberg, Gemeinde Pöttmes) belagert, so daß er sich nur durch die Flucht retten konnte [389 Rudolf Wagner: Graf Berthold und die Civitas Burgeck. In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 71 (1977) Seite 89 ff.]. Heinrich von Lechsgemünd nahm den Zwiefalter Mönchen auch das Gut Wittlingen weg und gab es dem Herzog Friedrich II. von Schwaben († 1147). Burchards Schwester Heilika war mit dem Grafen Gerhard von Schauenburg (bei Heidelberg) vermählt. Sie erbte Gut in Eltingen bei Leonberg, das sie an Kloster Hirsau schenkte (siehe oben) [390 Tyroller (wie Anm. 5) Beilage 1. - Vergleiche Text zu Anm. 154.].


  3. 90.  von Dachau, Konrad II. Graphische Anzeige der Nachkommen (71.Konrad9, 55.Beatrix8, 42.Kuno7, 33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben am 18 Feb 1159 in Bergamo [24100],Lombardei,Italien,Italien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Dachau [85221],Dachau,Bayern,Deutschland; Graf von Dachau
    • Titel/Amt/Status: Herzog von Meranien-Dalmatien
    • Titel/Amt/Status: Freising [85354],Freising,Bayern,Deutschland; Vogt von St. Andreas/Freising

    Notizen:

    Konrad II. Graf von Dachau (1135-1159) Herzog von Meranien-Dalmatien, Vogt von St. Andreas/Freising
    -18.2.1159 gefallen Bergamo
    Ältester Sohn des Grafen Konrad I. von Dachau und der Willibirg von Grögling, Tochter von Graf Udalschalk I. im Lurngau

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 251

    25. Konrad II.
    F. u. eV.
    c 1135 siehe 11
    1140 19/3 comes Chunradus de D.

    Gemahlin.
    Adelheid Looshorn 2, 276 2, 276 f;7
    c 1150 Vogt von St. Andreas in Freising MB 9, 406 f;
    1152 (Juli) Conradus dux Meranie Stumpf n 3633;
    1154 Chunradus de D. dux Croatie Dalmatieque MB 2, 448
    c 1155 Chunradus dux de D. MB 9, 421
    (1158 Frühjahr) Chunradus comes et dux de D., Chunrat puer et Arnolt comes de D. MB 10, 11 f; Chunradus dux et filius eius de D. MB 9, 387
    + 1159 18/2, fällt bei Bergamo und wird in Scheyern begraben Rahewin IV. cap. 17. Nekrologe: Indersdorff Necr. 3, 177; Schäftlarn, Weihenstephan (beide zu 19/2) Necr. 3, 119, 206.

    Gemahlin:
    1. Adelheid von Limburg
    siehe oben 1140 19/3, Witwe Kunos von Harburg (+ 1138/39)
    (1143 vor 8/2) comitissa Adalheit de Wartberc (Warberg AG Neunburg vorm Wald) Ensdorf 206 f n 61
    comitissa Adelhaidis de D. MB 10, 397
    + 8/2 (1143) Michelsberg: Adelheit comitissa de Wartperch Jaffe 5, 568
    Indersdorf: Alhait comitissa BNecr. 3, 176
    Nonnberg (7/2): Conradus de D. laicus statt Alhaidis uxor Conradi de D. Necr. 2, 67
    2. (seit 1143/44) Mathilde, Tochter des Grafen Rudolf von Falkenstein sie da n 14
    (1159 nach 18/2) Machtildis ducissa de D. mit Sohn Konrad und Graf Arnold von Dachau Hundt, Indersdorf 1, 8 n 15.

    GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN GESCHICHTE, Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 33

    18. Konrad II.

    (als Graf von Dachau).
    1123/30 filius comitis Chunradus de Dachowe 1152 (Ussermann cod. prob. episc. Bamberg, S. 107/8)
    Ch. de D. qui et dux de Meran dicitur 1153/59 (nQ. V. 1756).
    + 18.II.1159 zu Bergamo (Nec. III. 177 Indersdorf, Schäftlarn und Weihenstefan Nec. III. 119, 206 zum 19.II.).
    Über den Titel dux de Meran siehe Ludmil Hauptmanns Abhdlg. z. hist. Atlas der österr. Alpenländer, 1929. Er beruht jedenfalls auf der Erbschaft nach Udalrich Markgraf von Krain.

    Gattinnen:
    1. nach 30.VII.1139 Adelheid, Tochter Herzog Heinrichs von Limburg, Witwe Kunos von Horburg
    + 6.II. vor 1146.
    2. Udilhild + 15.IX. nach 1198.

    Konrad II. pendelte zuerst im Thronkrieg, wurde treuer STAUFER-Anhänger, zog 1142 mit gegen Böhmen und wurde 1152 Herzog von Meranien-Dalmatien als Ersatz für das eigentlich geforderte Istrien-Krain. Er machte Kaiser FRIEDRICHS I. Italienfeldzüge mit und fiel bei Bergamo.

    1. oo 3. Adelheid von Limburg, Tochter des Herzogs Heinrich I. von Arlon , -8.2.1143
    2. oo Mathilde von Weyarn, Tochter Rudolfs I. von Falkenstein
    -15.9. nach 1198
    Kinder: 2. Ehe
    - Konrad III. Herzog von Meranien um 1145-8.10.1182

    Literatur:
    Engels, Odilo: Stauferstudien. Beiträge zur Geschichte der Staufer im 12. Jahrhundert, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1996, Seite 79, 89,328 -

    Gestorben:
    gefallen


  4. 91.  von Dachau, Arnold III. Graphische Anzeige der Nachkommen (71.Konrad9, 55.Beatrix8, 42.Kuno7, 33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1120; gestorben nach 1185.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Dachau [85221],Dachau,Bayern,Deutschland; Graf von Dachau

    Notizen:

    Arnold III. Graf von Dachau
    um 1120-1.11. nach 1185
    Jüngerer Sohn des Grafen Konrad I. von Dachau und der Willibirg von Grögling, Tochter von Graf Udalschalk I. im Lurngau

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 252
    26. Arnold III.

    F. u. eV.
    1142 Conradus comes et frater eius Arnoldus de D. MB 7, 344 f; 1142,
    1143 Arnoldus comes de D. MB 9, 498
    (1158 Frühjahr) siehe 25 unter Mathilde
    c 1160 Vogt und Vormund seines Neffen Konrad III. nQ 5, 385 n 1554; IV.
    (1184 Juli) MB 10, 402;
    + c 1185 1/11 Indersdorf: Arnoldus comes Necr. 3, 194

    GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN GESCHICHTE, Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 34

    19. Arnulf-Arnold III.

    1142 mit seinem Bruder Konrad
    1135/42 mit seinem Vater Konrad (Mb. 9. 532)
    1156/72 Graf von Dachau (Mb. 9. 431)
    1159/63 (nQ. V. 1554) Vormund und patruus von Herzog Konrad III. von Dachau
    + 1.XI. nach 1185 (Mb. 10. 244/5).

    Arnold III. erscheint 1159 als Vormund seines Neffen Konrad III. von Dachau.

    Gestorben:
    1.11.


  5. 92.  von Hohenburg, Friedrich Graphische Anzeige der Nachkommen (80.Hildburg9, 60.Mathilde8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf von Hohenburg


  6. 93.  von Schauenburg, Gerhard II. Graphische Anzeige der Nachkommen (85.Heilicka9, 64.Berthold8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben nach 1198; wurde beigesetzt in Dossenheim [69221],Rhein-Neckar-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Dossenheim [69221],Rhein-Neckar-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Schauenburg

    Notizen:

    Titel/Amt/Status:
    genannt 1157-1198

    Begraben:
    Pfarrkirche St. Pankratius zu Dossenheim (?)

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 101. von Schauenburg, Gerhard III.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1226.
    2. 102. von Schauenburg, Gottfried  Graphische Anzeige der Nachkommen

  7. 94.  von Schauenburg, Sigehard Graphische Anzeige der Nachkommen (85.Heilicka9, 64.Berthold8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Hirsau [75365],Calw,Baden-Württemberg,Deutschland; Mönch Kloster Hirsau
    • Beruf: 1167-1198, Lorsch Kloster [64653],Bergstraße,Hessen,Deutschland; Abt Kloster Lorsch

    Notizen:

    Verwandter der Wittelsbacher

    Ottilie Kilian, Sülchgau - Wolfsölden - Schauenburg Das machtpolitische Streben eines mittelalterlichen Adelsgeschlechts (1000-1300) in Mannheimer Geschichtsblätter Neue Folge Band 6 S 149-151

    4.2. Realisierung famIIienpolitischer Pläne unter Gerhard II

    Siegehard v. Schauenburg, Abt von Lorsch

    Es ist anzunehmen, dass Gerhard II, der älteste der vier Söhne, in den späten 1150er-Jahren die Nachfolge des Vaters angetreten hat 177). Standen bei Gerhard I. Beziehungen zu Calw und Kloster Hirsau im Vordergrund, lässt sich bei ihm nun eine größere Aktivität in der Bergstraßenregion feststellen. Er tritt zu Bischof Konrad von Worms in Verbindung, die erstmals 1159 178) nachweisbar wird und in Zusammenhang mit dem Erwerb von Lehensrechten gesehen werden muss, auch wenn solche zunächshst nicht fassbar sind. Seine Anwesenheit am Wormser Bischofshof, wo er neben den Grafen Simon von Saarbrücken und Poppo von Lauffen der Resignation der Rohrheimer Vogtei durch Walther von Hausen als Zeuge beiwohnt, brachte ihn auch in Kontakt zu diesen zwei bedeutenden GrafenfamIIien, und man geht sicher nicht fehl in der Annahme, dass später zutage tretende Beziehungen zu linksrheinischem Besitz wie zum Lauffener Grafen¬haus hier ihren Ursprung haben.
    Was Kloster Lorsch betrifft, so werden hier zunächst die alten Beziehungen aktiviert. 1165 fungiert Gerhard neben dem staufischen Pfalzgrafen Konrad bei zwei Güterübertragungen als Zeuge für Abt Heinrich von Lorsch, der die junge Zisterze Schönanau durch die Übereignung von acht Hufen in Grenzheim sowie einem Komplex von Öd- und Wald¬land in Viernheim wirtschaftlich unterstützen soll 179). Dass der Schauenburger neben solcher Art von Aktivität die Realisierung eigener Pläne hinsichtlicich der Abtei verfolgte, sollte sich wenige Jahre danach zeigen. Heinrich, seit 15 Jahren Abt in Lorsch, dürfte in fortgeschrittenem Alter gestanden haben, so dass die Aussicht auf einen in absehbarer Zeit vakant werdenden Abtsstuhl bestand, einine günstige Gelegenheit, diesen dann mit einem Mitglied der Schauenburger FamIIie besetzen zu lassen. Bereits 1168, als die Viernheimer Schenkung von 1165 wegen der besonderen Rechtsverhältnisse in Viernheim nochmals zum Gegenstand einer Urkunde wird, erscheint Siegehard, ein Bruder Gerhards II, als Abt von Lorsch und bezeugt in Anwesenheit seiner Brüder Gerhard, Berthold und Gottfried in Ladenburg den bischöflichen Konsens zur landwirtschaftlichen Nutzung des übereigneten Landes 180).
    Siegehard, der Mönch in Hirsau war, ist also nach dem Tod des Abtes Heinrich (Sept. 1167) als dessen Nachfolger in Lorsch eingezogen 181), was eine Welle des Unmuts, ja sogar eine feindliche Stimmung gegen ihn auslöste 182). Der Chronist 183) sah in Siegehards Abbatiat eine Zeit tiefen Unglücks und des Niedergangs des Klosters im geistlichen wie im weltlichen Bereich, was allerdings als pauschale VerurteIIung ohne die nötige Objektivität zu werten ist 184). Hintergrund dieses gespannten Verhältnisses zwischen Abt und Mönchen ist Siegehards Herkunft aus Hirsau. Gegen die Hirsauer, insbesondere gegen die aus diesem Kloster kommenden Äbte, hegte man in Lorsch wegen der immer wieder unternommenen Versuche, dem Konvent die Hirsauer Reform aufzuzwingen, tiefe Abneigung, ja Feindschaft 185), die auch auf Siegehard übertragen worden war.
    Aus diesem Sachverhalt lässt sich ohne Zweifel folgern, dass der Vorschlag zur Wahl Siegehards nicht aus den Reihen der Lorscher Mönche erfolgt sein kann, sondern dass hier vielmehr eine Verbindung der Schauenburger zu den Staufern eine bestimmende Rolle gespielt haben muss und Siegehard durch kaiserlichen WIIlen den Abtsstuhl bestiegen hat.
    Durch die enge persönliche Verbindung zwischen Schauenburg und Lorsch war es den Schauenburgern möglich, verstärkt Einfluss zu nehmen und auf Kosten des Klostergutes ihren Besitz zu erweitern, was in Lorsch umso mehr befürchtet wurde, als dem Konvent entsprechende Beispiele aus der Vergangenheit aus der Chronik durchaus gegenwärtig waren 186). Inwieweit nun die über 30-jährige Abtszeit - eine der längsten überhaupt - Auswirkungen auf den Schauenburger Besitz hatte, ob Siegehard seine FFamIIie begünstigte oder ob es hier nicht letztlich nur um die Karriere eines Schauenburgers ging, was schließlieh auch das Ansehen der FamIIie hob, kann mit dem vorhandenen Quellenmaterial nicht detaIIliert geklärt werden 187). Bemerkenswert isst jedenfalls in diesem Zusammenhang, dass die einzige Schenkung zugunsten von Kloster Lorsch gerade unter dem Abbatiat Siegehards getätigt wird. Abt Siegehard übergibt aus seinem Besitz den Mönchen einen Hof in Weinheim, der aufgrund seiner Lage am Markt sicher zu den bedeutenden Höfen zählt, dazu zwei Weinberge, Wiesen und Ackerland und die zugehörigen Zehnten. Gerhard und Gottfried schenken je einen halben Weinberg, Gerhard überdies noch, was er in Weinheim an Feld und Wald in Besitz hatte 188).
    Die Schenkungsgüter, die, wie die Halbierung des Weinbergs verdeutlicht, im Zuge der ErbteIIung in den Besitz der drei Brüder gekommen sind, lassen erkennen, dass bereits in den ersten Jahrzehnten mit einer Besitzerweiterung an der Bergstraße zu rechnen ist. Eine daraus resultierende Beziehung zu Lehens- oder Dienstleuten in Weinheim lässt sich als möglich erschließen für Otto Sporo, der 1168 und 1173 mit Marquard von Hainfeld (b. Edesheim), einem Edelfreien aus der Umgebung des Bischchofs von Speyer 189), neben den drei Schauenburger Brüdern zu dem Gefolge des Abtes Siegehard gehört. Eindeutiger ist die Beziehung zu den aus der Lorscher Ministerialität kommenden Swende von Weinheim, als deren Vertreter ein Berthold Swende i in Verbindung mit Siegehards Schenkung als Empfänger eines Zinsertrages genannt wird. Noch im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts zeigt sich die Verbindung zu den Swende anlässlich einer Übertragung von Wein-heimer Besitz an Lorsch, bei der ein Ritter Gernod Swende als Zeuge in einer Schauenburger Urkunde fungiert190.

    Anmerkungen:

    177 Die Annahme beruht auf der Feststellung, dass beim gleichzeitigen Auftreten der Brüder als Zeugen Gerhard stets an erster Stelle genannt wird; vgl. Valentin Ferdinand de GüDENUS: Sylloge I variorum diplomatariorum [...] Codex Diplomaticus Schonaugiensis (Frankfurt/M. 1728), S. 24 (1168); S. 27 (1173). MGH DFL Nr. 774 (1179).
    178 GUD. Syl. I, S. 18.
    179 GUD. Syl. I, S. 22 / CL L Nr. 158; GUD. Syl. I, S.19 / CL I, Nr. 159, S. 443.
    180 GUD. Syl. I, S. 24 / CL I, Nr. 160.
    181 CLI, S. 450.
    182 CL I, S. 20, 22, 27.
    183 Die Chronik wurde während des Abbatiats Siegehards geschrieben; vgl. GLÖCKNER, CL I, S. 18.
    184 Friedrich KNÖPP: Das letzte Jahrhundert der Abtei. In: Die Reichsabtei Lorsch I (wie Anm. 6), S. 175-226, bes. S. 175. Feststellbar wird diese Haltung auch in der Darstellungsweise des Abbatiats beider Äbte: während die Großzügigkeit von Siegehards Vorgänger lobend herausgestellt wird, bleibt eine umfangreiche Schenkung Siegehards in der Chronik unerwähnt, wie auch beispielsweise seine Fürsorge für das Tochterkloster Neuburg (vgl. GUD. Syl. I, S. 27).
    185 CL I, Kap. 142b, S. 417; gegen die Hirsauer wird ein Schreiben an Papst Paschalis II gerichtet (vgl. CL I, Nr. 142, S. 422) und auch ein Spottgedicht auf Hirsau verfasst (CL I, S. 421).
    186 GLÖCKNER verweist in der Einleitung zum CL (wie Anm. 13), S. 22f. auf Kap. 120 und 134, in denen versteckte Kritik an Siegehard geübt werde
    187 Streubesitz an der Bergstraße, der Jahrzehnte später in ihren Händen nachweisbar wird, kann vielleicht damit in Verbindung gebracht werden. Da aber weder der Zeitpunkt des Erwerbs noch die unmittelbare Herkunft ausgemacht werden können, muss es Vermutung bleiben.
    188 CL III, Nr. 3821 und 3822. Unter Angabe dieser Schenkung ist Gerhard am 20.10. als verstorbener Wohltäter im Nekrolog (vgl. Anm. 152) verzeichnet. - Der Hinweis auf die Lage des Hofes ermöglicht seine Lokalisierung im heutigen Weinheim: Der Markt im alten Weinheim befand sich vor der Peterskirche am Kreuzungspunkt zweier alter Wege, der heutigen Hauptstraße und der Straße durch das Birkenauer Tal (vgl. Josef FRESIN: Die Geschichte der Stadt Weinheim [1962], S. 43). Südlich auf dem ansteigenden Gelände, wo neben bekannten Höfen vermutlich auch der Lorscher Meierhof lag- die Domhofgasse erinnert daran (vgl. SCHAAB [wie Anm. 6], S. 551f.) -, darfauch der von Siegehard geschenkte Hof angesiedelt werden.
    189 Willi ALTER (Hg.): Pfalzatlas Textbd. II (Speyer 1971), S. 765; konkrete Beziehungen der Schauenburger zur Region jenseits des Rheines werden im 13. Jahrhundert fassbar.
    190 Acta Acad. VI (wie Anm. 2), S. 296; zu den Sporo und Swende von Weinheim vgl. W MÖLLER (wie Anm. 2), S. 240-243 und 246-252


  8. 95.  von Schauenburg, Berthold I Graphische Anzeige der Nachkommen (85.Heilicka9, 64.Berthold8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben nach 1193.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Dossenheim [69221],Rhein-Neckar-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Schauenburg
    • Titel/Amt/Status: 1182-1193, Wolfsölden (Affalterbach) [71563],Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Wolfsölden

    Notizen:

    Ottilie Kilian, Sülchgau - Wolfsölden - Schauenburg Das machtpolitische Streben eines mittelalterlichen Adelsgeschlechts (1000-1300)

    Berthold v. Schauenburg, Gefolgsmann Friedrich Barbarossas, Erbe der Herrschaft Wolfsölden

    Die zunächst nur vermutete Nähe zu dem staufischen Herrscher wird offenkundig, wenn wir die Gestalt Bertholds von Schauenburg näher ins Auge fassen
    Eine Fülle kaiserlicher Urkunden der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts dokumentieren seine Anwesenheit in der Umgebung Friedrichs I. und zeigen ihn im Kreis herausragender Männer. Im Frühjahr 1165 lässt sich Berthold erstmals urkundlich einwandfrei gesichert bei Barbarossa wärend dessen Aufenthalts in Frankfurt nachweisen 191). Ob die Verbindung möglicherweise schon ein knappes Jahrzehnt früher angesetzt werden kann, in das Jahr 1156, in dem »sich ein Aufenthalt (Barbarossas) in Worms am 20. Oktober sehr gut in das Itinerar einfügen würde« 192), lässt sich nicht mit letzter Sicherheit klären, da die hier ausgestellte Urkunde über die Verleihung des Stadtfriedens für Worms als Fälschung angesehen wird. Ein Indiz dafür, dass wir Bertholds Auftreten im Gefolge des Staufers dennoch in die Zeit vor 1165 datieren können, liefert die Urkunde Friedrichs I. von 1186 193), mit der dem Kloster Herrenalb sein Besitz in Dertingen bestätigt und dabei dessen Herkunft aufgezeigt wird: Es handelt sich um ein Lehen der Speyerer Kirche für Kaiser Friedrich I., der damit Berthold von Schauenburg und dieser seinerseits Eberhard von Straubenhardt belehnt hatte, welcher schließlich den Dertinger Besitz an Kloster Herrenalb verkaufte. Nach dem Wortlaut der Urkunde von 1186 hatte Friedrich das Lehen »von der Kirche zu Speyer und deren damaligen Bischof Ulrich« (a Spirense ecclesia et eius tunc temporis pontifice Odalrico), eine Formulierung, aufgrund der die Lehensvevergabe nicht dem 1186 noch regierenden Bischof Ulrich IL zugeschrieben werden kann, sondern vielmehr Bischof Ulrich I. und somit in die Zeit zwischen 1161 und 1163 gesetzt werden muss 194). Mit dem Lehen hat Berthold die Verpflichtung zu Reichs- und Heerfahrten übernommen, als deren Teilnehmer er nun des Öfteren auszumachen ist. Nach seiner Anwesenheit in Frankfurt im April 1165 ist er im September desselben Jahres in Worms unter den Zeugen zweier Urkunden anzutreffen 195). Von Worms aus begleitete er Barbarossa auf seiner Reise über Köln, Utrecht nach Aachen, wo Friedrich das Weihnachtsfest feierte. Glanzvoller Höhepunkt der Tage bildete die feierliche Erhebung der Gebeine Karls des Großen im Dom zu Aachen am Fest des Königs Davids, dem 29. Dezember 196), welcher Berthold im kaiserlichen Gefolge beiwohnte, wie aus seiner Anwesenheit als Zeuge in Aachen am 28. Dezember 197) zu folgern ist. Er blieb in der Umgebung des Herrschers bis zu dessen Ankunft in Frankfurt Ende Januar 1166, wie die beiden Urkunden vom 29. Januar 1166 198) beweisen.

    Als Friedrich im Oktober desselben Jahres von Augsburg aus zum 4. Italienzug aufbricht 199), nimmt auch Berthold an diesem Unternehmen teil. Er ist im April 1167 im Lager des Staufers im Gebiet von Rimini nachweisbar 200). Mit einiger Sicherheit können wir annehmen, dass er auch bei den Kämpfen vor Rom und bei dem Einzug Barbarossas in die Ewige Stadt im Juli desselben Jahres 201) dabei war, da auf dem im November des Vorjahrs in Lodi abgehaltenen Reichstag beschlossen worden war, mit dem ganzen Heer nach Rom zu ziehen 202).
    Nach dem vorzeitigen Ende des Italienzuges hat sich Berthold spätestens im Juni 1168 in Würzburg wieder dem kaiserlichen Gefolge angeschlossen 203). Als Teilnehmer des von Friedrich Barbarossa abgehaltenen großen Hoftags treffen wir ihn zu Beginn des Jahres 1170 in Frankfurt 204) und ein weiteres Mal im Juli desselben Jahres als Zeuge für einen Gütertausch zwischen Abt Burkhard von Fulda und Landgraf Ludwig von Thüringen 205), um daran anschließend mit Barbarossa nach Gelnhausen weiterzuziehen 206). Noch einmal nimmt Bertold an einer Heerfahrt Friedrichs nach Italien teil, die im Frühjahr 1172 auf dem Hoftag in Worms mit Zustimmung der Fürsten für das Jahr 1174 festgesetzt worden war 207). Berthold lässt sich nämlich im Augusst 1174 auf der Reichsburg Trifels nachweisen 208), von wo aus Friedrich über Basel in das westliche Oberitalien zog 209). Im Oktober 1174 befindet er sich im Gefolge Friedrichs auf der Burg Belforte des Markgrafen von Monferrat und gehört zu deen wenigen Zeugen einer Urkunde für Stadt und Bistum Como 210). Ob Berthold mit dem Großteil des Heeres nach dem Frieden mit den Lombarden im April 1175 211) ebenfalls zurückgekehrt ist, lässt sich nicht klären. Nachweisbar nördlich der Alpen ist er erst wieder im Februar 1179 im Reichskloster Weissenburg zusammen mit seinem Bruder Gerhard anlässlich der Erneuerung des Landfriedens für Rheinfranken.
    Obwohl urkundlich nicht bezeugt, können wir ihn mit Sicherheit zu den Teilnehmern an dem Ende November 1186 von Barbarossa einberufenen Hoftag in der Geinhäuser Kaiserpfalz 212) zählen, so wie er auch in zurückliegenden Jahren immer wieder bei großen Anlässen in der Umgebung des Staufers anzutreffen war. Als nämlich Erzbischof Konrad von Mainz im Anschluss an den Hoftag 213) von Gelnhausen aus mit großem Gefolge in den nordhessischen Raum aufbrach, befindet sich Berthold unter den Gefolgsleuten des Erzbischofs, wie die Zeugenreihe der auf der Burg Rusteberg (bei Heiligenstadt) im Dezember ausgestellten Urkunde Erzbischofs Konrad beweist 214). Noch einmal erscheint Berthold in der Nähe eines staufischen Herrschers, als im August 1192 Kaiser Heinrich VI. die Großen des Reiches nach Worms geladen hat, um über die Eheschließung zwischen Ministerialen des Reichs und des Erzstiftes Mainz zu entscheiden 215). Es ist aber fraglich, ob Berthold zum kaiserlichen Gefolge gerechnet werden kann. Anwesend in Worms ist auch der Mainzer Erzbischof Konrad, auf dessen Veranlassung hin die Vereinbarung getroffen wurde und zu dem seit 1186 - nach Konrads Exil und dessen anschließender Teilnahme am Italienzug Barbarossas (1184-1186) 216) - eine Verbindung Bertholds nachweisbar ist. Er ist auch im Juni 1191 am erzbischöflichen Hof in Mainz anzutreffen, als er eine Güterbestätigung für das Stift Retters durch Erzbischof Konrad als erster der Laienzeugen bekräftigt 217).
    Die Gründe für die sich hier abzeichnende Beziehung zu dem Mainzer Erzbischof liegen sicher zum einen in der verwandtschaftlichen Verbundenheit, wie diese auch von Seiten des Erzbischofs Abt Siegehard gegenüber durch das Erwirken päpstlicher Privilegien zum Ausdruck gebracht wurde. Gerade die Feststellung, dass eine Verbindung nach Mainz ab 1186 wieder nachweisbar wird, könnte den verwandtschaftlichen Aspekt stützen. Daneben muss zum andern aber auch die Möglichkeit von Besitzrechten im Mainzer Gebiet in Erwägung gezogen werden, zumal wir bereits bei Gerhard I. eine Verbindung nach Mainz feststellen konnten.
    Zieht man das Fazit aus den Nachrichten der drei Jahrzehnte, lässt sich festhalten, dass die große Zahl der genannten Zeugnisse ein Treueverhältnis zu den Staufern, insbesondere zu Friedrich Barbarossa erkennen lässt, eine Loyalität, die sich in häufiger Präsenz Bertholds in nächster Umgebung des Kaisers, in der Gefolgschaft bei Reichsfahrten und in der Teilnahme an zwei Heerzügen nach Italien manifestiert und von Seiten des Herrschers durch besonderen Gunsterweis Belohnung erfuhr, die sicher weit mehr war als das Lehen zu Dertingen.
    In einer Anzahl von Urkunden wird auch Berthold der comes-Titel beigelegt. Da die Herrschaftsrechte in dem Bergstraßenbesitz sein Bruder Gerhard IL ausübt und wir nicht annehmen, dass der comes-Titel lediglich Ausdruck der Zugehörigkeit zu einer Familie ist, die sich durch eine grafengleiche Position auszeichnet, muss dessen Grundlage anderswo gesucht werden.
    In der Urkunde des Klosters Murrhardt von 1182 wird ein Graf Berthold von Wolfsölden genannt, der als Kastvogt des Klosters auftritt. Wer aber ist dieser Berthold?

    Gottfried von Wolfsölden, der Inhaber der Herrschaft Wolfsölden und Bruder Gerhards I. sowie des Bischofs Siegfried, war zwischen 1138 und 1146 vermutlich kinderlos-oder doch zumindest ohne Söhne zu hinterlassen- gestorben, wie man einer Notiz des Hirsauer Codex entnehmen kann218. Hier wird vermerkt, dass Bischof Siegfried von Speyer für das Seelenheil seines Bruders Gottfried eine Schenkung tätigte; hätte Gottfried einen Sohn gehabt, wäre das dessen Aufgabe gewesen (wie es auch nach dem Tod der Gisela von Backnang zu beobachten war). Wir können also davon ausgehen, dass nach Gottfrieds Tod Gerhard I. von Schauenburg der Erbe von Wolfsölden war und zunächst beide Herrschaften in seiner Hand vereinigte. Gestützt wird diese Annahme auch durch die Feststellung, dass bei einer Besitzübertragung durch die Wolfsöldener Dienstleute Konrad und Otto an Hirsau um 1140 neben Bischof Siegfried auch Gerhard I. anwesend ist 219). Mit dem öffentlichen Auftreten seiner Söhne wurden die Herrschaften dergestalt geteilt, dass Gerhard IL als Nachfolger seines Vaters die Herrschaft Schauenburg übernahm, während Berthold in das Erbe am mittleren Neckar eintrat.
    Der 1182 als Murrhardter Kastvogt auftretende Graf Berthold von Wolfsölden dürfte somit identisch sein mit Berthold von Schauenburg 220), dem treuen Gefolgsmann Barbarossas, dessen comes-Titel sich folglich von seinem Amt als Schutzherr des Klosters und Inhaber der hohen Gerichtsbarkeit herleitet. Auch wenn die Wolfsöldener als Vorinhaber der Vogtei angesehen werden, und damit eine Kontinuität durch Erblichkeit angenommen werden könnte, stellt sich die Frage, ob die Vogtei, die als Reiichslehen anzusehen ist, nach Gottfrieds Tod überhaupt an die Seitenlinie mitvererbt oder doch möglicherweise eingezogen wurde. Die Tatsache, dass Berthold für mehr als zwei Jahrzehnte immer wieder zum engsten Gefolge Barbarossas zählte und durch Teilnahme an zwei Heerzügen nach Italien seine Loyalität unter Beweis stellte, macht es glaubwürdig, dass das Dertinger Lehen nicht allein Anlass für eine Gefolgschaftspflicht von solchem Ausmaß gewesen sein kann. Es ist eher wahrscheinlich, dass die Murrhardter Vogtei zwischenzeitlich in anderen Händen war, und Berthold als Herr von Wolfsölden durch die Gunst Barbarossas die Klostervogtei als erbliches Lehen verliehen bekam. Als beweiskräftiges
    Indiz für diese Vermutung kann der »comes«-Titel Bertholds in den Kaiserurkunden ab 1165/66 - also wenige Jahre nach der Übernahme des Wolfsöldener Erbes - herangezogen werden. Von der Zeit Bertholds an lässt sich die Vogtei dann kontinuierlich als zur Herrschaft Wolfsölden zugehörig nachweisen.

    Anmerkungen

    191 MGH D F I. Nr. 477.
    192 Ferdinand OPPL: Das Itinerar Kaiser Friedrich Barbarossas 1152-1190 (Forschungen zur Kaiser- u. Papstgeschichte im MA Bd. 1; Wien/Köln/Graz 1978), S. 20 Anm. 10; Heinrich Boos (Hg.): Quellen zur Geschichte der Stadt Worms, Teil I: Urkundenbuch I (Berlin 1886), Nr. 73.
    193 WUBII, S. 244.
    194 Bf. Ulrich L, Herr von Dürrmenz (1161-1163), Bf. Ulrich IL, Graf von Rechberg (1178-1189), vgl. REMLING (wie Anm. 31), S. 398 u. 408.
    195 Boos (wie Anm. 192), Nr. 80 und 81; MGH DFL Nr. 414.
    196 OPPL (wie Anm. 192), S. 36. Zur Datierung s. Lex. f. Theol. und Kirche Bd. 3 (1931), Sp. 164 s.v. »David«; Lex. d. christl. Ikonographie Bd. 6 (1994), Sp. 35 s.v. »David Kg.«.
    197 MGH D F I. Nr. 499.
    198 MGH DFL Nr. 504 und 505
    199 OPPL (wie Anm. 192), S. 38.
    200 MGHDFI.Nr. 531.
    201 OPPL (wie Anm. 192), S. 41.
    202 Ebd., S. 39.
    203 MGH DFL Nr. 545.
    204 MGH DFL Nr. 556; OPPL (wie Anm. 192), S. 49.
    205 MGH DFL Nr. 570.
    206 MGH DFL Nr. 571.
    207 OPPL (wie Anm. 192), S. 55.
    208 MGH DFL Nr. 626.
    209 OPPL (wie Anm. 192), S. 61.
    210 MGH D F I. Nr. 632.
    211 OPPL (wie Anm. 192), S. 63.
    212 Ebd., S. 91.
    213 Vgl. MUB 11/2, Vorbem. zu Nr. 488.
    214 MUB II/2 Nr. 489.
    215 MUB II/2 Nr. 569.
    216 Vgl. MUB 11/2, Vorbem. zu Nr. 488; auch MGH DD F I. Nr. 866ff.
    217 MUB II/2 Nr. 557.
    218 Cod. Hirs., fol. 27a.
    219 Vgl. Cod. Hirs., fol. 43b. Ebenso zeigt ein Vorgang ein Jahrhundert später noch eine Verbindung zwischen Wolfsölden und Schauenburg auf: Ulrich von Murrhardt, ein Nachkomme der ab der zweiten Hälfte des 12. Jhdts. in Wolfsöldener Diensten stehenden Herren von Murrhardt, tritt in den Jahren 1255 und 1258 an der Bergstraße bei Rechtshandlungen der Brüder Simon und Berthold von Schauenburg als Zeuge auf (GUD. Syl. I, 225; LAMEY [wieAnm. 2], S. 295; RPRNr. 689). Die hier zum Ausdruck kommende Lehensbindung macht deutlich, dass die Schauenburger noch Anteile an dem von Wolfsölden herrührenden Besitz der Murrhardter haben, die nur als Erbe zu erklären sind.
    220 BOSSERT (wieAnm. 93), S. 255; FRITZ (wie Anm. 40), S. 137. Dagegen möchte KLEMM (wie Anm. 62), S. 525, eine Erbtochter Gottfrieds v. Wolfsölden annehmen, die ihrem Gemahl Wolfsölden zubrachte und deren Sohn, Graf Berthold von Wolfsölden, der Murrhardter Vogt sei. Diese Mutmaßung ist m.E. wenig wahrscheinlich in Anbetracht eines noch lebenden Bruders, der erbberechtigt war.

    Name:
    von Wolfsölden

    Titel/Amt/Status:
    genannt 1165-1192
    1165-1186 Urkundenzeuge für Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1155-1190)

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 103. von Beilstein, Berthold  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1175; gestorben nach 1251.

  9. 96.  von Schauenburg, Gottfried I. Graphische Anzeige der Nachkommen (85.Heilicka9, 64.Berthold8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben nach 1196.

    Notizen:

    1190-1196 Urkundenzeuge für Kaiser Heinrich VI. (1191-1197)

    Ottilie Kilian, Sülchgau - Wolfsölden - Schauenburg Das machtpolitische Streben eines mittelalterlichen Adelsgeschlechts (1000-1300) in Mannheimer Geschichtsblätter Neue Folge Band 6 S.156-158

    Gottfried v. Schauenburg, Inhaber der Herrschaft Winnenden

    Der Anfall von Wolfsölden bedeutete für die Familienpolitik der Schauenburger einen glücklichen Sachverhalt, war diese doch darauf ausgerichtet, den Bergstraßenbesitz nicht nur auszubauen, sondern ihn auch ungeteilt für den Ältesten, Gerhard II, als Nachfolger in der Herrschaft zu erhalten. Dieses Ziel verfolgend, war Siegehard in jungen Jahren dem geistlichen Stand zugeführt worden, der ihn in die Reihe der Reichsfürsten aufsteigen ließ, und Berthold wurde in das um die Vogtei bereicherte Wolfsöldener Erbe eingesetzt. Welche Laufbahn oder welche Besitzgrundlage aber war für Gottfried, den vierten Sohn Gerhards, vorgesehen?
    Gottfried, der den Namen seines Onkels Gottfried von Wolfsölden trägt, ist an der Bergstraße nur für kurze Zeit nachweisbar. 1168 tritt er in Ladenburg zusammen mit seinen Brüdern als Zeuge in einer Urkunde des Bischofs Konrad von Worms zugunsten von Kloster Schönau auf 221) und 1173 ist er - ebenfalls mit seinen Brüdern - in Lorsch anwesend, als Abt Siegehard den Plankstadter Klosterbesitz an Kloster Lobenfeld transferiert 222). Kloster Lorsch verzeichnet um diese Zeit noch die Schenkung eines Weinberges 223), dann verstummen die Nachrichten über Gottfried von Schauenburg.
    Es gibt allerdings Anlass anzunehmen, dass Gottfried in eine andere Gegend abgewandert ist und sich nach dem neuen Sitz nennt. Wenige Jahre nämlich nach seinem letzten Auftreten an der Bergstraße wird mit Beginn der 1180er-Jahre in der Nähe von Wolfsölden erstmals ein Edelfreier Gottfried von Winnenden nachweisbar, dessen namengebender Sitz nach Meinung der älteren wie der neueren Literatur 224) ein Teil der Herrschaft Wolfsölden war, die ihm als väterliches Erbe zugeteilt worden sei.
    Auch Gottfried von Winnenden steht in Beziehung zum staufischen Haus; er zählt zum engeren Gefolge des Herrschers und zu jenen Männern, die bei kaiserlichen Verfügungen und Rechtshandlungen als Zeugen fungieren. Lässt sich seine Zeugentätigkeit in den 1180er-Jahren nur für 1181 auf der Burg Staufen 225), 1187 im Kloster Eußerthal 226) und 1189 im staufischen Hauskloster Lorch 227) festhalten, so stellt man ab den 1190er-Jahren,seit dem Regierungsantritt Kaiser Heinrich VI., eine zunehmende Präsenz fest. Wir finden ihn 1190 im Gefolge Heinrichs in der Kaiserpfalz Wimpfen 228), 1192 in Schwäbisch Gmünd 229); im Frühjahr 1193 zieht er mit dem Kaiser von Speyer 230) nach Würzburg 231), wo er sich offensichtlich vom kaiserlichen Gefolge trennt. Am 2. Januar 1194 fungiert er bereits wieder als Zeuge in Würzburg 232), von wo aus er an der Reichsfahrt des Herrschers teilnimmt, die zunächst über Münnerstadt 233), Saalfeld 234) nach Nürnberg 235) und von hier aus in die westlichen Landesteile führt. In der zweiten Aprilhälfte ist Gottfried in der Kaiserpfalz Aachen 236) nachweisbar und nimmt anschließend im kaiserlichen Gefolge Aufenthalt auf dem Trifels 237). Da Heinrich von hier aus mit dem Heer nach Italien aufbrach, ist es wahrscheinlich, dass Gottfried zu den Teilnehmern des Italienzuges gehörte. Mitte Juli 1195 ist er in Worms zugegen 238), wohin sich Heinrich bald nach der Rückkehr aus Italien begeben hatte. Ein letztes Mal zeigt sich Gottfried im Juni des folgenden Jahres im Gefolge des Staufers bei dessen Aufenthalt im Elsaß, als er in Selz 239) und Oberehenheim 240) Zeugendienst leistet.
    Es ist davon auszugehen, dass wir die Dienste Gottfrieds und seine Gefolgschaft in Zusammenhang mit einem Gunsterweis des staufischen Herrschers in Form von Besitz- und Herrschaftsrechten sehen müssen, auch wenn wir darüber keine Kenntnis haben. Wie bereits erwähnt, hält man Winnenden für ehemals zur Herrschaft Wolfsölden zugehörig. Doch findet sich kein Hinweis dafür, dass die Region südlich der Linie Heiningen-Wolfsölden-Affalterbach mit Winnenden als Hauptort der Herrschaft Wolfsölden zuzurechnen ist 241). Vielmehr dürfte die Herkunft Winnendens anderswo zu suchen sein. Im Gebiet der unteren Rems mit den Orten Winterbach und Waiblingen erstreckte sich nachweislich ein Zentrum salisch-staufischen Besitzes 242), das mit Ausnahme von einem Gebiet um Winnenden durch König Philipp um 1200 an die Grafen von Württemberg vergeben wurde, um sich ihrer Anhängerschaft gegen den welfischen Gegenkönig zu versichern 243). Winnenden könnte also von diesem Besitzkomplex in den späten 1170er-Jahren abgetrennt und von Friedrich Barbarossa an die Schauenburger gegeben worden sein durch die Vermittlung Bertholds, der aufgrund einer zwei Jahrzehnte währenden treuen Gefolgschaft in engem Kontakt zu Friedrich I. gestanden war. Auch wenn dies nicht beweisbar ist, bleibt als bemerkenswertes Indiz, dass Gottfried zum einen erst ab den 1180er-Jahren in Winnenden nachweisbar wird, obwohl er bereits 1168 als Zeuge in einer Wormser Bischofsurkunde auftrat, also damals schon geschäftsfähig war, und zum anderen, daß er in den 80er- und 90er-Jahren Gefolgsmann der Staufer war. Wäre Winnenden ein Teil der Herrschaft Wolfsölden gewesen, hätte Gottfried zweifellos schon ein Jahrzehnt früher sein Erbe angetreten.
    Winnenden 244) blieb nur eine Generation im Besitz des Schauenburger Zweiges, um dann um die Jahrhundertwende in den des Heinrich von Neiffen überzugehen, der wie Gottfried zu den treuen Anhängern des staufischen Hauses zählte 245). Der Zusammenhang zwischen Winnenden und Neiffen lässt sich aufgrund von Schenkungsaufzeichnungen des Klosters Salem erschließen. 1210, nach dem Tod des Grafen Manegold von Rohrdorf (b. Meßkirch), suchte Abt Eberhard von Salem, der Bruder des verstorbenen Grafen 246), Heinrich von Neiffen und dessen Gemahlin Adelheid, die eine Schwestertochter des Grafen Manegold war, auf ihrer Burg Winnenden auf, um sich eine von dem Grafen Manegold gemachte Schenkung von Adelheid, der Erbin des Grafen, bestätigen zu lassen 247).
    Winnenden, 1210 im Besitz der Adelheid und ihres Gemahls Heinrich von Neiffen, dürfte aus dem Erbe der Adelheid herrühren, wodurch sie als Erbtochter Gottfrieds anzusehen ist. Dessen Gemahlin war demnach die namentlich nicht bekannte Schwester des Grafen Manegold. Als Erbin von Winnender und Rohrdorfer Besitz brachte Adelheid ihrem Gemahl Heinrich von Neiffen zwischen 1196 und 1210 ein reiches Erbe zu.
    Damit war Winnenden, das als Versuch der Schauenburger gelten kann, einen weiteren Herrschaftsbereich neben Wolfsölden aufzubauen, nach etwa zwei Jahrzehnten wieder verloren gegangen, gefolgt von der Herrschaft Wolfsölden, der wenige Jahre danach das gleiche Schicksal widerfuhr. Während somit bis zum Ende der 1220er-Jahre der gesamte Besitz zwischen mittlerem Neckar, Murr und Rems durch Erbtöchter an andere Adelsfamilien übergegangen war, konnte die Hauptlinie an der Bergstraße ihren Besitz halten und an die Söhne weitergeben.

    Anmerkungen

    221 CL I Nr. 160, S. 444f. / GUD. Syl. I, S. 24.
    222 GUD. Syl. I, S. 27.
    223 CL III Nr. 3821.
    224 KLEMM (wie Anm. 62), S. 525; Eberhard SCHAUER: Herrschaftsverhältnisse in Winnenden (Heimatkundliche Blätter Jahrg. 1/Nr. 1; 1981), S. 6; FRITZ (wie Anm. 40), S. 137f.
    225 MGH D F I. Nr. 311, S. 10; WUB II, S. 216.
    226 MGH DFL Nr. 960, S. 234f.
    227 WUB II, S. 263.
    228 J. F. BÖHMER: Regesta Imperii IV/3 (Die Regesten des Kaiserreiches unter Heinrich VI. 1165[1190]— 1197, neubearb. von Gerhard BAAKEN; 1972), Nr. 107.
    229 RI IV/3 Nr. 232; das WUB II, S. 294, datiert in das Jahr 1193.
    230 RI IV/3 Nr. 285.
    231 RI IV/3 Nr. 298.
    232 RI IV/3 Nr. 330.
    233 RI IV/3 Nr. 335.
    234 RI IV/3 Nr. 336.
    235 RI IV/3 Nr. 339, 340.
    236 RI IV/3 Nr. 343, 344.
    237 RI IV/3 Nr. 347, 348, 349.
    238 RI IV/3 Nr. 463.
    239 RI IV/3 Nr. 521.
    240 RI IV/3 Nr. 525.
    241 Die wolfsöldener Lehensleute Konrad und Otto von Weiler sind dem Weiler b. Löwenstein zuzuordnen (vgl. Beschreibung des OA Weinsberg [1861], S. 387) und nicht dem Weiler am Stein b. Leutenbach, wie E. SCHAUER (wie Anm. 224), S. 4, vermutet.
    242 STENZEL (wie Anm. 79), S. 34f.
    243 STENZEL (wie Anm. 79), S. 56 u. Anm. 205.
    244 Der Sitz Gottfrieds war vermutlich das nahe gelegene Bürg, das noch 1623 Altwinnenden genannt wird; vgl. Beschreibung des OA Waiblingen (1850), S. 215; Die Kunstdenkmäler in Baden-Württemberg. Der Rems-Murr-Kreis II (1983), S. 1483 u. 1557.
    245 SCHAUER (wie Anm. 224), S. 10.
    246 F. L. BAUMANN: Acta Salemitana. In: ZGO 31 (1879), S. 47ff., bes. S. 63 s.v. »Oberweiler«; BADER: Der älteste Güterbesitz des ehem. Reichsstiftes Salem. In: ZGO 1 (1850), S. 315-353, bes. S. 328 Anm. 1.
    247 Vgl. die Schenkungsurkunde von 1210 bei BAUMANN (wie Anm. 246), S. 63ff., bes. S. 64; die bischöfliche Bestätigung von 121 in: ZGO 3 (1852), S. 460.

    Name:
    v. Schauenburg 1168-1173 = v. Winnenden 1181-1196

    Familie/Ehepartner: von Rohrdorf, N.. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 104. von Rohrdorf, Adelheid  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 11

  1. 97.  von Schauenburg, Gerhard II. Graphische Anzeige der Nachkommen (88.Heilicka10, 70.Beatrix9, 55.Beatrix8, 42.Kuno7, 33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben nach 1198; wurde beigesetzt in Dossenheim [69221],Rhein-Neckar-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Dossenheim [69221],Rhein-Neckar-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Schauenburg

    Notizen:

    Titel/Amt/Status:
    genannt 1157-1198

    Begraben:
    Pfarrkirche St. Pankratius zu Dossenheim (?)

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 105. von Schauenburg, Gerhard III.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1226.
    2. 106. von Schauenburg, Gottfried  Graphische Anzeige der Nachkommen

  2. 98.  von Schauenburg, Sigehard Graphische Anzeige der Nachkommen (88.Heilicka10, 70.Beatrix9, 55.Beatrix8, 42.Kuno7, 33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Hirsau [75365],Calw,Baden-Württemberg,Deutschland; Mönch Kloster Hirsau
    • Beruf: 1167-1198, Lorsch Kloster [64653],Bergstraße,Hessen,Deutschland; Abt Kloster Lorsch

    Notizen:

    Verwandter der Wittelsbacher

    Ottilie Kilian, Sülchgau - Wolfsölden - Schauenburg Das machtpolitische Streben eines mittelalterlichen Adelsgeschlechts (1000-1300) in Mannheimer Geschichtsblätter Neue Folge Band 6 S 149-151

    4.2. Realisierung famIIienpolitischer Pläne unter Gerhard II

    Siegehard v. Schauenburg, Abt von Lorsch

    Es ist anzunehmen, dass Gerhard II, der älteste der vier Söhne, in den späten 1150er-Jahren die Nachfolge des Vaters angetreten hat 177). Standen bei Gerhard I. Beziehungen zu Calw und Kloster Hirsau im Vordergrund, lässt sich bei ihm nun eine größere Aktivität in der Bergstraßenregion feststellen. Er tritt zu Bischof Konrad von Worms in Verbindung, die erstmals 1159 178) nachweisbar wird und in Zusammenhang mit dem Erwerb von Lehensrechten gesehen werden muss, auch wenn solche zunächshst nicht fassbar sind. Seine Anwesenheit am Wormser Bischofshof, wo er neben den Grafen Simon von Saarbrücken und Poppo von Lauffen der Resignation der Rohrheimer Vogtei durch Walther von Hausen als Zeuge beiwohnt, brachte ihn auch in Kontakt zu diesen zwei bedeutenden GrafenfamIIien, und man geht sicher nicht fehl in der Annahme, dass später zutage tretende Beziehungen zu linksrheinischem Besitz wie zum Lauffener Grafen¬haus hier ihren Ursprung haben.
    Was Kloster Lorsch betrifft, so werden hier zunächst die alten Beziehungen aktiviert. 1165 fungiert Gerhard neben dem staufischen Pfalzgrafen Konrad bei zwei Güterübertragungen als Zeuge für Abt Heinrich von Lorsch, der die junge Zisterze Schönanau durch die Übereignung von acht Hufen in Grenzheim sowie einem Komplex von Öd- und Wald¬land in Viernheim wirtschaftlich unterstützen soll 179). Dass der Schauenburger neben solcher Art von Aktivität die Realisierung eigener Pläne hinsichtlicich der Abtei verfolgte, sollte sich wenige Jahre danach zeigen. Heinrich, seit 15 Jahren Abt in Lorsch, dürfte in fortgeschrittenem Alter gestanden haben, so dass die Aussicht auf einen in absehbarer Zeit vakant werdenden Abtsstuhl bestand, einine günstige Gelegenheit, diesen dann mit einem Mitglied der Schauenburger FamIIie besetzen zu lassen. Bereits 1168, als die Viernheimer Schenkung von 1165 wegen der besonderen Rechtsverhältnisse in Viernheim nochmals zum Gegenstand einer Urkunde wird, erscheint Siegehard, ein Bruder Gerhards II, als Abt von Lorsch und bezeugt in Anwesenheit seiner Brüder Gerhard, Berthold und Gottfried in Ladenburg den bischöflichen Konsens zur landwirtschaftlichen Nutzung des übereigneten Landes 180).
    Siegehard, der Mönch in Hirsau war, ist also nach dem Tod des Abtes Heinrich (Sept. 1167) als dessen Nachfolger in Lorsch eingezogen 181), was eine Welle des Unmuts, ja sogar eine feindliche Stimmung gegen ihn auslöste 182). Der Chronist 183) sah in Siegehards Abbatiat eine Zeit tiefen Unglücks und des Niedergangs des Klosters im geistlichen wie im weltlichen Bereich, was allerdings als pauschale VerurteIIung ohne die nötige Objektivität zu werten ist 184). Hintergrund dieses gespannten Verhältnisses zwischen Abt und Mönchen ist Siegehards Herkunft aus Hirsau. Gegen die Hirsauer, insbesondere gegen die aus diesem Kloster kommenden Äbte, hegte man in Lorsch wegen der immer wieder unternommenen Versuche, dem Konvent die Hirsauer Reform aufzuzwingen, tiefe Abneigung, ja Feindschaft 185), die auch auf Siegehard übertragen worden war.
    Aus diesem Sachverhalt lässt sich ohne Zweifel folgern, dass der Vorschlag zur Wahl Siegehards nicht aus den Reihen der Lorscher Mönche erfolgt sein kann, sondern dass hier vielmehr eine Verbindung der Schauenburger zu den Staufern eine bestimmende Rolle gespielt haben muss und Siegehard durch kaiserlichen WIIlen den Abtsstuhl bestiegen hat.
    Durch die enge persönliche Verbindung zwischen Schauenburg und Lorsch war es den Schauenburgern möglich, verstärkt Einfluss zu nehmen und auf Kosten des Klostergutes ihren Besitz zu erweitern, was in Lorsch umso mehr befürchtet wurde, als dem Konvent entsprechende Beispiele aus der Vergangenheit aus der Chronik durchaus gegenwärtig waren 186). Inwieweit nun die über 30-jährige Abtszeit - eine der längsten überhaupt - Auswirkungen auf den Schauenburger Besitz hatte, ob Siegehard seine FFamIIie begünstigte oder ob es hier nicht letztlich nur um die Karriere eines Schauenburgers ging, was schließlieh auch das Ansehen der FamIIie hob, kann mit dem vorhandenen Quellenmaterial nicht detaIIliert geklärt werden 187). Bemerkenswert isst jedenfalls in diesem Zusammenhang, dass die einzige Schenkung zugunsten von Kloster Lorsch gerade unter dem Abbatiat Siegehards getätigt wird. Abt Siegehard übergibt aus seinem Besitz den Mönchen einen Hof in Weinheim, der aufgrund seiner Lage am Markt sicher zu den bedeutenden Höfen zählt, dazu zwei Weinberge, Wiesen und Ackerland und die zugehörigen Zehnten. Gerhard und Gottfried schenken je einen halben Weinberg, Gerhard überdies noch, was er in Weinheim an Feld und Wald in Besitz hatte 188).
    Die Schenkungsgüter, die, wie die Halbierung des Weinbergs verdeutlicht, im Zuge der ErbteIIung in den Besitz der drei Brüder gekommen sind, lassen erkennen, dass bereits in den ersten Jahrzehnten mit einer Besitzerweiterung an der Bergstraße zu rechnen ist. Eine daraus resultierende Beziehung zu Lehens- oder Dienstleuten in Weinheim lässt sich als möglich erschließen für Otto Sporo, der 1168 und 1173 mit Marquard von Hainfeld (b. Edesheim), einem Edelfreien aus der Umgebung des Bischchofs von Speyer 189), neben den drei Schauenburger Brüdern zu dem Gefolge des Abtes Siegehard gehört. Eindeutiger ist die Beziehung zu den aus der Lorscher Ministerialität kommenden Swende von Weinheim, als deren Vertreter ein Berthold Swende i in Verbindung mit Siegehards Schenkung als Empfänger eines Zinsertrages genannt wird. Noch im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts zeigt sich die Verbindung zu den Swende anlässlich einer Übertragung von Wein-heimer Besitz an Lorsch, bei der ein Ritter Gernod Swende als Zeuge in einer Schauenburger Urkunde fungiert190.

    Anmerkungen:

    177 Die Annahme beruht auf der Feststellung, dass beim gleichzeitigen Auftreten der Brüder als Zeugen Gerhard stets an erster Stelle genannt wird; vgl. Valentin Ferdinand de GüDENUS: Sylloge I variorum diplomatariorum [...] Codex Diplomaticus Schonaugiensis (Frankfurt/M. 1728), S. 24 (1168); S. 27 (1173). MGH DFL Nr. 774 (1179).
    178 GUD. Syl. I, S. 18.
    179 GUD. Syl. I, S. 22 / CL L Nr. 158; GUD. Syl. I, S.19 / CL I, Nr. 159, S. 443.
    180 GUD. Syl. I, S. 24 / CL I, Nr. 160.
    181 CLI, S. 450.
    182 CL I, S. 20, 22, 27.
    183 Die Chronik wurde während des Abbatiats Siegehards geschrieben; vgl. GLÖCKNER, CL I, S. 18.
    184 Friedrich KNÖPP: Das letzte Jahrhundert der Abtei. In: Die Reichsabtei Lorsch I (wie Anm. 6), S. 175-226, bes. S. 175. Feststellbar wird diese Haltung auch in der Darstellungsweise des Abbatiats beider Äbte: während die Großzügigkeit von Siegehards Vorgänger lobend herausgestellt wird, bleibt eine umfangreiche Schenkung Siegehards in der Chronik unerwähnt, wie auch beispielsweise seine Fürsorge für das Tochterkloster Neuburg (vgl. GUD. Syl. I, S. 27).
    185 CL I, Kap. 142b, S. 417; gegen die Hirsauer wird ein Schreiben an Papst Paschalis II gerichtet (vgl. CL I, Nr. 142, S. 422) und auch ein Spottgedicht auf Hirsau verfasst (CL I, S. 421).
    186 GLÖCKNER verweist in der Einleitung zum CL (wie Anm. 13), S. 22f. auf Kap. 120 und 134, in denen versteckte Kritik an Siegehard geübt werde
    187 Streubesitz an der Bergstraße, der Jahrzehnte später in ihren Händen nachweisbar wird, kann vielleicht damit in Verbindung gebracht werden. Da aber weder der Zeitpunkt des Erwerbs noch die unmittelbare Herkunft ausgemacht werden können, muss es Vermutung bleiben.
    188 CL III, Nr. 3821 und 3822. Unter Angabe dieser Schenkung ist Gerhard am 20.10. als verstorbener Wohltäter im Nekrolog (vgl. Anm. 152) verzeichnet. - Der Hinweis auf die Lage des Hofes ermöglicht seine Lokalisierung im heutigen Weinheim: Der Markt im alten Weinheim befand sich vor der Peterskirche am Kreuzungspunkt zweier alter Wege, der heutigen Hauptstraße und der Straße durch das Birkenauer Tal (vgl. Josef FRESIN: Die Geschichte der Stadt Weinheim [1962], S. 43). Südlich auf dem ansteigenden Gelände, wo neben bekannten Höfen vermutlich auch der Lorscher Meierhof lag- die Domhofgasse erinnert daran (vgl. SCHAAB [wie Anm. 6], S. 551f.) -, darfauch der von Siegehard geschenkte Hof angesiedelt werden.
    189 Willi ALTER (Hg.): Pfalzatlas Textbd. II (Speyer 1971), S. 765; konkrete Beziehungen der Schauenburger zur Region jenseits des Rheines werden im 13. Jahrhundert fassbar.
    190 Acta Acad. VI (wie Anm. 2), S. 296; zu den Sporo und Swende von Weinheim vgl. W MÖLLER (wie Anm. 2), S. 240-243 und 246-252


  3. 99.  von Schauenburg, Berthold I Graphische Anzeige der Nachkommen (88.Heilicka10, 70.Beatrix9, 55.Beatrix8, 42.Kuno7, 33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben nach 1193.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Dossenheim [69221],Rhein-Neckar-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Schauenburg
    • Titel/Amt/Status: 1182-1193, Wolfsölden (Affalterbach) [71563],Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Wolfsölden

    Notizen:

    Ottilie Kilian, Sülchgau - Wolfsölden - Schauenburg Das machtpolitische Streben eines mittelalterlichen Adelsgeschlechts (1000-1300)

    Berthold v. Schauenburg, Gefolgsmann Friedrich Barbarossas, Erbe der Herrschaft Wolfsölden

    Die zunächst nur vermutete Nähe zu dem staufischen Herrscher wird offenkundig, wenn wir die Gestalt Bertholds von Schauenburg näher ins Auge fassen
    Eine Fülle kaiserlicher Urkunden der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts dokumentieren seine Anwesenheit in der Umgebung Friedrichs I. und zeigen ihn im Kreis herausragender Männer. Im Frühjahr 1165 lässt sich Berthold erstmals urkundlich einwandfrei gesichert bei Barbarossa wärend dessen Aufenthalts in Frankfurt nachweisen 191). Ob die Verbindung möglicherweise schon ein knappes Jahrzehnt früher angesetzt werden kann, in das Jahr 1156, in dem »sich ein Aufenthalt (Barbarossas) in Worms am 20. Oktober sehr gut in das Itinerar einfügen würde« 192), lässt sich nicht mit letzter Sicherheit klären, da die hier ausgestellte Urkunde über die Verleihung des Stadtfriedens für Worms als Fälschung angesehen wird. Ein Indiz dafür, dass wir Bertholds Auftreten im Gefolge des Staufers dennoch in die Zeit vor 1165 datieren können, liefert die Urkunde Friedrichs I. von 1186 193), mit der dem Kloster Herrenalb sein Besitz in Dertingen bestätigt und dabei dessen Herkunft aufgezeigt wird: Es handelt sich um ein Lehen der Speyerer Kirche für Kaiser Friedrich I., der damit Berthold von Schauenburg und dieser seinerseits Eberhard von Straubenhardt belehnt hatte, welcher schließlich den Dertinger Besitz an Kloster Herrenalb verkaufte. Nach dem Wortlaut der Urkunde von 1186 hatte Friedrich das Lehen »von der Kirche zu Speyer und deren damaligen Bischof Ulrich« (a Spirense ecclesia et eius tunc temporis pontifice Odalrico), eine Formulierung, aufgrund der die Lehensvevergabe nicht dem 1186 noch regierenden Bischof Ulrich IL zugeschrieben werden kann, sondern vielmehr Bischof Ulrich I. und somit in die Zeit zwischen 1161 und 1163 gesetzt werden muss 194). Mit dem Lehen hat Berthold die Verpflichtung zu Reichs- und Heerfahrten übernommen, als deren Teilnehmer er nun des Öfteren auszumachen ist. Nach seiner Anwesenheit in Frankfurt im April 1165 ist er im September desselben Jahres in Worms unter den Zeugen zweier Urkunden anzutreffen 195). Von Worms aus begleitete er Barbarossa auf seiner Reise über Köln, Utrecht nach Aachen, wo Friedrich das Weihnachtsfest feierte. Glanzvoller Höhepunkt der Tage bildete die feierliche Erhebung der Gebeine Karls des Großen im Dom zu Aachen am Fest des Königs Davids, dem 29. Dezember 196), welcher Berthold im kaiserlichen Gefolge beiwohnte, wie aus seiner Anwesenheit als Zeuge in Aachen am 28. Dezember 197) zu folgern ist. Er blieb in der Umgebung des Herrschers bis zu dessen Ankunft in Frankfurt Ende Januar 1166, wie die beiden Urkunden vom 29. Januar 1166 198) beweisen.

    Als Friedrich im Oktober desselben Jahres von Augsburg aus zum 4. Italienzug aufbricht 199), nimmt auch Berthold an diesem Unternehmen teil. Er ist im April 1167 im Lager des Staufers im Gebiet von Rimini nachweisbar 200). Mit einiger Sicherheit können wir annehmen, dass er auch bei den Kämpfen vor Rom und bei dem Einzug Barbarossas in die Ewige Stadt im Juli desselben Jahres 201) dabei war, da auf dem im November des Vorjahrs in Lodi abgehaltenen Reichstag beschlossen worden war, mit dem ganzen Heer nach Rom zu ziehen 202).
    Nach dem vorzeitigen Ende des Italienzuges hat sich Berthold spätestens im Juni 1168 in Würzburg wieder dem kaiserlichen Gefolge angeschlossen 203). Als Teilnehmer des von Friedrich Barbarossa abgehaltenen großen Hoftags treffen wir ihn zu Beginn des Jahres 1170 in Frankfurt 204) und ein weiteres Mal im Juli desselben Jahres als Zeuge für einen Gütertausch zwischen Abt Burkhard von Fulda und Landgraf Ludwig von Thüringen 205), um daran anschließend mit Barbarossa nach Gelnhausen weiterzuziehen 206). Noch einmal nimmt Bertold an einer Heerfahrt Friedrichs nach Italien teil, die im Frühjahr 1172 auf dem Hoftag in Worms mit Zustimmung der Fürsten für das Jahr 1174 festgesetzt worden war 207). Berthold lässt sich nämlich im Augusst 1174 auf der Reichsburg Trifels nachweisen 208), von wo aus Friedrich über Basel in das westliche Oberitalien zog 209). Im Oktober 1174 befindet er sich im Gefolge Friedrichs auf der Burg Belforte des Markgrafen von Monferrat und gehört zu deen wenigen Zeugen einer Urkunde für Stadt und Bistum Como 210). Ob Berthold mit dem Großteil des Heeres nach dem Frieden mit den Lombarden im April 1175 211) ebenfalls zurückgekehrt ist, lässt sich nicht klären. Nachweisbar nördlich der Alpen ist er erst wieder im Februar 1179 im Reichskloster Weissenburg zusammen mit seinem Bruder Gerhard anlässlich der Erneuerung des Landfriedens für Rheinfranken.
    Obwohl urkundlich nicht bezeugt, können wir ihn mit Sicherheit zu den Teilnehmern an dem Ende November 1186 von Barbarossa einberufenen Hoftag in der Geinhäuser Kaiserpfalz 212) zählen, so wie er auch in zurückliegenden Jahren immer wieder bei großen Anlässen in der Umgebung des Staufers anzutreffen war. Als nämlich Erzbischof Konrad von Mainz im Anschluss an den Hoftag 213) von Gelnhausen aus mit großem Gefolge in den nordhessischen Raum aufbrach, befindet sich Berthold unter den Gefolgsleuten des Erzbischofs, wie die Zeugenreihe der auf der Burg Rusteberg (bei Heiligenstadt) im Dezember ausgestellten Urkunde Erzbischofs Konrad beweist 214). Noch einmal erscheint Berthold in der Nähe eines staufischen Herrschers, als im August 1192 Kaiser Heinrich VI. die Großen des Reiches nach Worms geladen hat, um über die Eheschließung zwischen Ministerialen des Reichs und des Erzstiftes Mainz zu entscheiden 215). Es ist aber fraglich, ob Berthold zum kaiserlichen Gefolge gerechnet werden kann. Anwesend in Worms ist auch der Mainzer Erzbischof Konrad, auf dessen Veranlassung hin die Vereinbarung getroffen wurde und zu dem seit 1186 - nach Konrads Exil und dessen anschließender Teilnahme am Italienzug Barbarossas (1184-1186) 216) - eine Verbindung Bertholds nachweisbar ist. Er ist auch im Juni 1191 am erzbischöflichen Hof in Mainz anzutreffen, als er eine Güterbestätigung für das Stift Retters durch Erzbischof Konrad als erster der Laienzeugen bekräftigt 217).
    Die Gründe für die sich hier abzeichnende Beziehung zu dem Mainzer Erzbischof liegen sicher zum einen in der verwandtschaftlichen Verbundenheit, wie diese auch von Seiten des Erzbischofs Abt Siegehard gegenüber durch das Erwirken päpstlicher Privilegien zum Ausdruck gebracht wurde. Gerade die Feststellung, dass eine Verbindung nach Mainz ab 1186 wieder nachweisbar wird, könnte den verwandtschaftlichen Aspekt stützen. Daneben muss zum andern aber auch die Möglichkeit von Besitzrechten im Mainzer Gebiet in Erwägung gezogen werden, zumal wir bereits bei Gerhard I. eine Verbindung nach Mainz feststellen konnten.
    Zieht man das Fazit aus den Nachrichten der drei Jahrzehnte, lässt sich festhalten, dass die große Zahl der genannten Zeugnisse ein Treueverhältnis zu den Staufern, insbesondere zu Friedrich Barbarossa erkennen lässt, eine Loyalität, die sich in häufiger Präsenz Bertholds in nächster Umgebung des Kaisers, in der Gefolgschaft bei Reichsfahrten und in der Teilnahme an zwei Heerzügen nach Italien manifestiert und von Seiten des Herrschers durch besonderen Gunsterweis Belohnung erfuhr, die sicher weit mehr war als das Lehen zu Dertingen.
    In einer Anzahl von Urkunden wird auch Berthold der comes-Titel beigelegt. Da die Herrschaftsrechte in dem Bergstraßenbesitz sein Bruder Gerhard IL ausübt und wir nicht annehmen, dass der comes-Titel lediglich Ausdruck der Zugehörigkeit zu einer Familie ist, die sich durch eine grafengleiche Position auszeichnet, muss dessen Grundlage anderswo gesucht werden.
    In der Urkunde des Klosters Murrhardt von 1182 wird ein Graf Berthold von Wolfsölden genannt, der als Kastvogt des Klosters auftritt. Wer aber ist dieser Berthold?

    Gottfried von Wolfsölden, der Inhaber der Herrschaft Wolfsölden und Bruder Gerhards I. sowie des Bischofs Siegfried, war zwischen 1138 und 1146 vermutlich kinderlos-oder doch zumindest ohne Söhne zu hinterlassen- gestorben, wie man einer Notiz des Hirsauer Codex entnehmen kann218. Hier wird vermerkt, dass Bischof Siegfried von Speyer für das Seelenheil seines Bruders Gottfried eine Schenkung tätigte; hätte Gottfried einen Sohn gehabt, wäre das dessen Aufgabe gewesen (wie es auch nach dem Tod der Gisela von Backnang zu beobachten war). Wir können also davon ausgehen, dass nach Gottfrieds Tod Gerhard I. von Schauenburg der Erbe von Wolfsölden war und zunächst beide Herrschaften in seiner Hand vereinigte. Gestützt wird diese Annahme auch durch die Feststellung, dass bei einer Besitzübertragung durch die Wolfsöldener Dienstleute Konrad und Otto an Hirsau um 1140 neben Bischof Siegfried auch Gerhard I. anwesend ist 219). Mit dem öffentlichen Auftreten seiner Söhne wurden die Herrschaften dergestalt geteilt, dass Gerhard IL als Nachfolger seines Vaters die Herrschaft Schauenburg übernahm, während Berthold in das Erbe am mittleren Neckar eintrat.
    Der 1182 als Murrhardter Kastvogt auftretende Graf Berthold von Wolfsölden dürfte somit identisch sein mit Berthold von Schauenburg 220), dem treuen Gefolgsmann Barbarossas, dessen comes-Titel sich folglich von seinem Amt als Schutzherr des Klosters und Inhaber der hohen Gerichtsbarkeit herleitet. Auch wenn die Wolfsöldener als Vorinhaber der Vogtei angesehen werden, und damit eine Kontinuität durch Erblichkeit angenommen werden könnte, stellt sich die Frage, ob die Vogtei, die als Reiichslehen anzusehen ist, nach Gottfrieds Tod überhaupt an die Seitenlinie mitvererbt oder doch möglicherweise eingezogen wurde. Die Tatsache, dass Berthold für mehr als zwei Jahrzehnte immer wieder zum engsten Gefolge Barbarossas zählte und durch Teilnahme an zwei Heerzügen nach Italien seine Loyalität unter Beweis stellte, macht es glaubwürdig, dass das Dertinger Lehen nicht allein Anlass für eine Gefolgschaftspflicht von solchem Ausmaß gewesen sein kann. Es ist eher wahrscheinlich, dass die Murrhardter Vogtei zwischenzeitlich in anderen Händen war, und Berthold als Herr von Wolfsölden durch die Gunst Barbarossas die Klostervogtei als erbliches Lehen verliehen bekam. Als beweiskräftiges
    Indiz für diese Vermutung kann der »comes«-Titel Bertholds in den Kaiserurkunden ab 1165/66 - also wenige Jahre nach der Übernahme des Wolfsöldener Erbes - herangezogen werden. Von der Zeit Bertholds an lässt sich die Vogtei dann kontinuierlich als zur Herrschaft Wolfsölden zugehörig nachweisen.

    Anmerkungen

    191 MGH D F I. Nr. 477.
    192 Ferdinand OPPL: Das Itinerar Kaiser Friedrich Barbarossas 1152-1190 (Forschungen zur Kaiser- u. Papstgeschichte im MA Bd. 1; Wien/Köln/Graz 1978), S. 20 Anm. 10; Heinrich Boos (Hg.): Quellen zur Geschichte der Stadt Worms, Teil I: Urkundenbuch I (Berlin 1886), Nr. 73.
    193 WUBII, S. 244.
    194 Bf. Ulrich L, Herr von Dürrmenz (1161-1163), Bf. Ulrich IL, Graf von Rechberg (1178-1189), vgl. REMLING (wie Anm. 31), S. 398 u. 408.
    195 Boos (wie Anm. 192), Nr. 80 und 81; MGH DFL Nr. 414.
    196 OPPL (wie Anm. 192), S. 36. Zur Datierung s. Lex. f. Theol. und Kirche Bd. 3 (1931), Sp. 164 s.v. »David«; Lex. d. christl. Ikonographie Bd. 6 (1994), Sp. 35 s.v. »David Kg.«.
    197 MGH D F I. Nr. 499.
    198 MGH DFL Nr. 504 und 505
    199 OPPL (wie Anm. 192), S. 38.
    200 MGHDFI.Nr. 531.
    201 OPPL (wie Anm. 192), S. 41.
    202 Ebd., S. 39.
    203 MGH DFL Nr. 545.
    204 MGH DFL Nr. 556; OPPL (wie Anm. 192), S. 49.
    205 MGH DFL Nr. 570.
    206 MGH DFL Nr. 571.
    207 OPPL (wie Anm. 192), S. 55.
    208 MGH DFL Nr. 626.
    209 OPPL (wie Anm. 192), S. 61.
    210 MGH D F I. Nr. 632.
    211 OPPL (wie Anm. 192), S. 63.
    212 Ebd., S. 91.
    213 Vgl. MUB 11/2, Vorbem. zu Nr. 488.
    214 MUB II/2 Nr. 489.
    215 MUB II/2 Nr. 569.
    216 Vgl. MUB 11/2, Vorbem. zu Nr. 488; auch MGH DD F I. Nr. 866ff.
    217 MUB II/2 Nr. 557.
    218 Cod. Hirs., fol. 27a.
    219 Vgl. Cod. Hirs., fol. 43b. Ebenso zeigt ein Vorgang ein Jahrhundert später noch eine Verbindung zwischen Wolfsölden und Schauenburg auf: Ulrich von Murrhardt, ein Nachkomme der ab der zweiten Hälfte des 12. Jhdts. in Wolfsöldener Diensten stehenden Herren von Murrhardt, tritt in den Jahren 1255 und 1258 an der Bergstraße bei Rechtshandlungen der Brüder Simon und Berthold von Schauenburg als Zeuge auf (GUD. Syl. I, 225; LAMEY [wieAnm. 2], S. 295; RPRNr. 689). Die hier zum Ausdruck kommende Lehensbindung macht deutlich, dass die Schauenburger noch Anteile an dem von Wolfsölden herrührenden Besitz der Murrhardter haben, die nur als Erbe zu erklären sind.
    220 BOSSERT (wieAnm. 93), S. 255; FRITZ (wie Anm. 40), S. 137. Dagegen möchte KLEMM (wie Anm. 62), S. 525, eine Erbtochter Gottfrieds v. Wolfsölden annehmen, die ihrem Gemahl Wolfsölden zubrachte und deren Sohn, Graf Berthold von Wolfsölden, der Murrhardter Vogt sei. Diese Mutmaßung ist m.E. wenig wahrscheinlich in Anbetracht eines noch lebenden Bruders, der erbberechtigt war.

    Name:
    von Wolfsölden

    Titel/Amt/Status:
    genannt 1165-1192
    1165-1186 Urkundenzeuge für Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1155-1190)

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 107. von Beilstein, Berthold  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1175; gestorben nach 1251.

  4. 100.  von Schauenburg, Gottfried I. Graphische Anzeige der Nachkommen (88.Heilicka10, 70.Beatrix9, 55.Beatrix8, 42.Kuno7, 33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben nach 1196.

    Notizen:

    1190-1196 Urkundenzeuge für Kaiser Heinrich VI. (1191-1197)

    Ottilie Kilian, Sülchgau - Wolfsölden - Schauenburg Das machtpolitische Streben eines mittelalterlichen Adelsgeschlechts (1000-1300) in Mannheimer Geschichtsblätter Neue Folge Band 6 S.156-158

    Gottfried v. Schauenburg, Inhaber der Herrschaft Winnenden

    Der Anfall von Wolfsölden bedeutete für die Familienpolitik der Schauenburger einen glücklichen Sachverhalt, war diese doch darauf ausgerichtet, den Bergstraßenbesitz nicht nur auszubauen, sondern ihn auch ungeteilt für den Ältesten, Gerhard II, als Nachfolger in der Herrschaft zu erhalten. Dieses Ziel verfolgend, war Siegehard in jungen Jahren dem geistlichen Stand zugeführt worden, der ihn in die Reihe der Reichsfürsten aufsteigen ließ, und Berthold wurde in das um die Vogtei bereicherte Wolfsöldener Erbe eingesetzt. Welche Laufbahn oder welche Besitzgrundlage aber war für Gottfried, den vierten Sohn Gerhards, vorgesehen?
    Gottfried, der den Namen seines Onkels Gottfried von Wolfsölden trägt, ist an der Bergstraße nur für kurze Zeit nachweisbar. 1168 tritt er in Ladenburg zusammen mit seinen Brüdern als Zeuge in einer Urkunde des Bischofs Konrad von Worms zugunsten von Kloster Schönau auf 221) und 1173 ist er - ebenfalls mit seinen Brüdern - in Lorsch anwesend, als Abt Siegehard den Plankstadter Klosterbesitz an Kloster Lobenfeld transferiert 222). Kloster Lorsch verzeichnet um diese Zeit noch die Schenkung eines Weinberges 223), dann verstummen die Nachrichten über Gottfried von Schauenburg.
    Es gibt allerdings Anlass anzunehmen, dass Gottfried in eine andere Gegend abgewandert ist und sich nach dem neuen Sitz nennt. Wenige Jahre nämlich nach seinem letzten Auftreten an der Bergstraße wird mit Beginn der 1180er-Jahre in der Nähe von Wolfsölden erstmals ein Edelfreier Gottfried von Winnenden nachweisbar, dessen namengebender Sitz nach Meinung der älteren wie der neueren Literatur 224) ein Teil der Herrschaft Wolfsölden war, die ihm als väterliches Erbe zugeteilt worden sei.
    Auch Gottfried von Winnenden steht in Beziehung zum staufischen Haus; er zählt zum engeren Gefolge des Herrschers und zu jenen Männern, die bei kaiserlichen Verfügungen und Rechtshandlungen als Zeugen fungieren. Lässt sich seine Zeugentätigkeit in den 1180er-Jahren nur für 1181 auf der Burg Staufen 225), 1187 im Kloster Eußerthal 226) und 1189 im staufischen Hauskloster Lorch 227) festhalten, so stellt man ab den 1190er-Jahren,seit dem Regierungsantritt Kaiser Heinrich VI., eine zunehmende Präsenz fest. Wir finden ihn 1190 im Gefolge Heinrichs in der Kaiserpfalz Wimpfen 228), 1192 in Schwäbisch Gmünd 229); im Frühjahr 1193 zieht er mit dem Kaiser von Speyer 230) nach Würzburg 231), wo er sich offensichtlich vom kaiserlichen Gefolge trennt. Am 2. Januar 1194 fungiert er bereits wieder als Zeuge in Würzburg 232), von wo aus er an der Reichsfahrt des Herrschers teilnimmt, die zunächst über Münnerstadt 233), Saalfeld 234) nach Nürnberg 235) und von hier aus in die westlichen Landesteile führt. In der zweiten Aprilhälfte ist Gottfried in der Kaiserpfalz Aachen 236) nachweisbar und nimmt anschließend im kaiserlichen Gefolge Aufenthalt auf dem Trifels 237). Da Heinrich von hier aus mit dem Heer nach Italien aufbrach, ist es wahrscheinlich, dass Gottfried zu den Teilnehmern des Italienzuges gehörte. Mitte Juli 1195 ist er in Worms zugegen 238), wohin sich Heinrich bald nach der Rückkehr aus Italien begeben hatte. Ein letztes Mal zeigt sich Gottfried im Juni des folgenden Jahres im Gefolge des Staufers bei dessen Aufenthalt im Elsaß, als er in Selz 239) und Oberehenheim 240) Zeugendienst leistet.
    Es ist davon auszugehen, dass wir die Dienste Gottfrieds und seine Gefolgschaft in Zusammenhang mit einem Gunsterweis des staufischen Herrschers in Form von Besitz- und Herrschaftsrechten sehen müssen, auch wenn wir darüber keine Kenntnis haben. Wie bereits erwähnt, hält man Winnenden für ehemals zur Herrschaft Wolfsölden zugehörig. Doch findet sich kein Hinweis dafür, dass die Region südlich der Linie Heiningen-Wolfsölden-Affalterbach mit Winnenden als Hauptort der Herrschaft Wolfsölden zuzurechnen ist 241). Vielmehr dürfte die Herkunft Winnendens anderswo zu suchen sein. Im Gebiet der unteren Rems mit den Orten Winterbach und Waiblingen erstreckte sich nachweislich ein Zentrum salisch-staufischen Besitzes 242), das mit Ausnahme von einem Gebiet um Winnenden durch König Philipp um 1200 an die Grafen von Württemberg vergeben wurde, um sich ihrer Anhängerschaft gegen den welfischen Gegenkönig zu versichern 243). Winnenden könnte also von diesem Besitzkomplex in den späten 1170er-Jahren abgetrennt und von Friedrich Barbarossa an die Schauenburger gegeben worden sein durch die Vermittlung Bertholds, der aufgrund einer zwei Jahrzehnte währenden treuen Gefolgschaft in engem Kontakt zu Friedrich I. gestanden war. Auch wenn dies nicht beweisbar ist, bleibt als bemerkenswertes Indiz, dass Gottfried zum einen erst ab den 1180er-Jahren in Winnenden nachweisbar wird, obwohl er bereits 1168 als Zeuge in einer Wormser Bischofsurkunde auftrat, also damals schon geschäftsfähig war, und zum anderen, daß er in den 80er- und 90er-Jahren Gefolgsmann der Staufer war. Wäre Winnenden ein Teil der Herrschaft Wolfsölden gewesen, hätte Gottfried zweifellos schon ein Jahrzehnt früher sein Erbe angetreten.
    Winnenden 244) blieb nur eine Generation im Besitz des Schauenburger Zweiges, um dann um die Jahrhundertwende in den des Heinrich von Neiffen überzugehen, der wie Gottfried zu den treuen Anhängern des staufischen Hauses zählte 245). Der Zusammenhang zwischen Winnenden und Neiffen lässt sich aufgrund von Schenkungsaufzeichnungen des Klosters Salem erschließen. 1210, nach dem Tod des Grafen Manegold von Rohrdorf (b. Meßkirch), suchte Abt Eberhard von Salem, der Bruder des verstorbenen Grafen 246), Heinrich von Neiffen und dessen Gemahlin Adelheid, die eine Schwestertochter des Grafen Manegold war, auf ihrer Burg Winnenden auf, um sich eine von dem Grafen Manegold gemachte Schenkung von Adelheid, der Erbin des Grafen, bestätigen zu lassen 247).
    Winnenden, 1210 im Besitz der Adelheid und ihres Gemahls Heinrich von Neiffen, dürfte aus dem Erbe der Adelheid herrühren, wodurch sie als Erbtochter Gottfrieds anzusehen ist. Dessen Gemahlin war demnach die namentlich nicht bekannte Schwester des Grafen Manegold. Als Erbin von Winnender und Rohrdorfer Besitz brachte Adelheid ihrem Gemahl Heinrich von Neiffen zwischen 1196 und 1210 ein reiches Erbe zu.
    Damit war Winnenden, das als Versuch der Schauenburger gelten kann, einen weiteren Herrschaftsbereich neben Wolfsölden aufzubauen, nach etwa zwei Jahrzehnten wieder verloren gegangen, gefolgt von der Herrschaft Wolfsölden, der wenige Jahre danach das gleiche Schicksal widerfuhr. Während somit bis zum Ende der 1220er-Jahre der gesamte Besitz zwischen mittlerem Neckar, Murr und Rems durch Erbtöchter an andere Adelsfamilien übergegangen war, konnte die Hauptlinie an der Bergstraße ihren Besitz halten und an die Söhne weitergeben.

    Anmerkungen

    221 CL I Nr. 160, S. 444f. / GUD. Syl. I, S. 24.
    222 GUD. Syl. I, S. 27.
    223 CL III Nr. 3821.
    224 KLEMM (wie Anm. 62), S. 525; Eberhard SCHAUER: Herrschaftsverhältnisse in Winnenden (Heimatkundliche Blätter Jahrg. 1/Nr. 1; 1981), S. 6; FRITZ (wie Anm. 40), S. 137f.
    225 MGH D F I. Nr. 311, S. 10; WUB II, S. 216.
    226 MGH DFL Nr. 960, S. 234f.
    227 WUB II, S. 263.
    228 J. F. BÖHMER: Regesta Imperii IV/3 (Die Regesten des Kaiserreiches unter Heinrich VI. 1165[1190]— 1197, neubearb. von Gerhard BAAKEN; 1972), Nr. 107.
    229 RI IV/3 Nr. 232; das WUB II, S. 294, datiert in das Jahr 1193.
    230 RI IV/3 Nr. 285.
    231 RI IV/3 Nr. 298.
    232 RI IV/3 Nr. 330.
    233 RI IV/3 Nr. 335.
    234 RI IV/3 Nr. 336.
    235 RI IV/3 Nr. 339, 340.
    236 RI IV/3 Nr. 343, 344.
    237 RI IV/3 Nr. 347, 348, 349.
    238 RI IV/3 Nr. 463.
    239 RI IV/3 Nr. 521.
    240 RI IV/3 Nr. 525.
    241 Die wolfsöldener Lehensleute Konrad und Otto von Weiler sind dem Weiler b. Löwenstein zuzuordnen (vgl. Beschreibung des OA Weinsberg [1861], S. 387) und nicht dem Weiler am Stein b. Leutenbach, wie E. SCHAUER (wie Anm. 224), S. 4, vermutet.
    242 STENZEL (wie Anm. 79), S. 34f.
    243 STENZEL (wie Anm. 79), S. 56 u. Anm. 205.
    244 Der Sitz Gottfrieds war vermutlich das nahe gelegene Bürg, das noch 1623 Altwinnenden genannt wird; vgl. Beschreibung des OA Waiblingen (1850), S. 215; Die Kunstdenkmäler in Baden-Württemberg. Der Rems-Murr-Kreis II (1983), S. 1483 u. 1557.
    245 SCHAUER (wie Anm. 224), S. 10.
    246 F. L. BAUMANN: Acta Salemitana. In: ZGO 31 (1879), S. 47ff., bes. S. 63 s.v. »Oberweiler«; BADER: Der älteste Güterbesitz des ehem. Reichsstiftes Salem. In: ZGO 1 (1850), S. 315-353, bes. S. 328 Anm. 1.
    247 Vgl. die Schenkungsurkunde von 1210 bei BAUMANN (wie Anm. 246), S. 63ff., bes. S. 64; die bischöfliche Bestätigung von 121 in: ZGO 3 (1852), S. 460.

    Name:
    v. Schauenburg 1168-1173 = v. Winnenden 1181-1196

    Familie/Ehepartner: von Rohrdorf, N.. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 108. von Rohrdorf, Adelheid  Graphische Anzeige der Nachkommen

  5. 101.  von Schauenburg, Gerhard III. Graphische Anzeige der Nachkommen (93.Gerhard10, 85.Heilicka9, 64.Berthold8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben nach 1226.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Dossenheim [69221],Rhein-Neckar-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Schauenburg

    Notizen:

    Titel/Amt/Status:
    genannt 1206-1226

    Gerhard heiratete N. in 1208. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 109. von Schauenburg, Simon  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1269; wurde beigesetzt in Michaelskloster (Heidelberg) [69115],Baden-Württemberg,Deutschland.
    2. 110. von Schauenburg, Mechthild  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1258.
    3. 111. von Schauenburg, Agnes  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 112. von Schauenburg, Berthold II.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1265.

  6. 102.  von Schauenburg, Gottfried Graphische Anzeige der Nachkommen (93.Gerhard10, 85.Heilicka9, 64.Berthold8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1223, Heidelberg [69115],Heidelberg,Baden-Württemberg,Deutschland; Propst des Lorscher Tochterklosters St. Michael auf dem Heiligenberg

    Notizen:

    vermutlich Sohn des Gerhard II.

    Name:
    von Schauenburg ?


  7. 103.  von Beilstein, Berthold Graphische Anzeige der Nachkommen (95.Berthold10, 85.Heilicka9, 64.Berthold8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1175; gestorben nach 1251.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Beilstein [71717],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland; Graf
    • Titel/Amt/Status: Hirsau [75365],Calw,Baden-Württemberg,Deutschland; war Ende seines Lebens Mönch in Hirsau

    Notizen:

    Walter Ludwig, das Geschlecht der Herren von Neideck bis um 1500 in Württ. Franken Bd. 68, 1984
    (...)
    Seit Stalins »Wirtembergischer Geschichte« wird aus Gründen des Namens Berthold und seines nahe bei Löwenstein gelegenen Herrschaftsbereichs meist angenommen, daß Graf Berthold von Beilstein zum Geschlecht der Grafen von Calw und Löwenstein gehörte. H. Bauer vermutete, daß er der Sohn des 1182 genannten Grafen Berthold von Wolfsölden und damit der Enkel des Grafen Berthold I. von Calw und Löwenstein, genannt 1152 bis 1175, war 34). Aus dem eingangs vorgestellten Gabelkhoverschen Urkundenexzerpt läßt sich entnehmen, daß Graf Bertholdvon Beilstein schon vor 1200 mit Adelheid von Bonfeld verheiratet war, und in einer anderen Zusammenstellung Gabelkhovers 35) findet sich auch aus einer nicht näher bezeichneten Urkunde die Notiz, daß er 1251 noch lebte. Hinzugefügt kann werden, daß er zu Ende seines Lebens Mönch in Hirsau war 36). Sein Geburtsdatum kann man auf etwa 1175 ansetzen. Wenn er im Mannesstamm aus dem Haus der Calw-Löwensteiner stammte, ließe sich die zwischen dem Würzburger Domherren Albert von Löwenstein und Konrad II von Neideck bestehende Blutsverwandtschaft leicht erklären. Graf Berthold von Calw und Löwenstein, der Urgroßvater Alberts, wäre zugleicch der Urururgroßvater Konrads, eine etwas entfernte Verwandtschaft, die aber erinnerlich gewesen sein könnte, weil es sich um den Löwensteiner Mannesstamm handelte. Es müßte dann angenommen werden, daß Wolfsölden durch eine Heirat (etwa des eben erwähnten Grafen Berthold von Calw und Löwenstein mit einer Tochter des hessonischen Gottfried von Wolfsölden, genannt 1110 bis 1138) 37) an die Löwensteiner kam, daß die Söhne des Grafen Berthold von Calw und Löwenstein, Graf Gottfried I. von Löwenstein und Graf Berthold von Wolfsölden, sich den Besitz des Vaters teilten und daß die Herrschaft Wolfsölden wieder an die Löwensteiner Hauptlinie gelangte, als Graf Berthold von Beilstein in Engelhard von Neideck keinen ebenbürtigen Schwiegersohn bekam. Nun hat H. Decker-Hauff i im Katalog zur Stauferausstellung erklärt, daß eine vornehme Schwäbin namens Ruthina/Ruchina de Wolvessolsen nach einer sizilischen Überlieferung des 14. Jahrhunderts Geliebte Kaiser Friedrichs II und Mutter der Margherita di Suevia gewesen sei, die bekanntlich als illegitime Tochter desselben Thomas II von Aquino, der ab 1250 Graf von Acerra war (+ 15. März 1273, begr. Capua), geheiratet hat 38). Decker-Hauff vermutete, daß diese Ruthina de Wolvessolsen eine Tochter des Grafen Berthold von Beilstein aus dem Haus Wolfsöldeden gewesen sei und als Richinza von Wolfsölden gegen 1230 den Grafen Gottfried II von Löwenstein geheiratet habe. Damit wollte er wohl die Besitznachfolge in Hinsicht auf die Burg Wolfsölden erklären, die Graf Gottfried III. 1277 mitverkauft und die zusammen mit der Murrhardter Klostervogtei wohl schon 1234 im Besitz Graf Gottfrieds II war 39), und vermutlich auch den Namen Richenza bei einer Tochter des Grafen Gottfried III. begründen. Aber Richenza könnte ihren Namen auch von ihrer Großmutter mütterlicherseits, Richenza von Hohenlohe geb. von Krautheim, bekommen haben, und die Herrschaft Wolfsölden könnte, wie oben erwähnt, von Graf Berthold von Beilstein auf seinen Vetter vererbt worden sein.
    Gewiß ist, daß Graf Berthold von Beilstein im Mannesstamm kaum ein Calw-Löwensteiner gewesen sein kann, wenn eine seiner Töchter den Grafen Gottfried II von Löwenstein geheiratet haben sollte. Der Enkel des Grafen Berthold von Calw und Löwenstein hätte die Urenkelin desselben geheiratet. Es wäre eher möglich, wenn Graf Gottfrieds II Großvater Gottfried der Bruder Graf Bertholds von Calw und Löwenstein gewesen wäre. Aber dieser Gottfried ist nur einmal (ohne Zeitangabe) erwähnt und dürürfte früh ohne Nachkommen gestorben sein. Es gibt keinen ersichtlichen Grund, weshalb die Löwensteiner nicht von Graf Berthold I. von Löwenstein abstammen sollten, welcher seinen Erstgeborenen sehr wohl Gottfried nennen konnte, wenn er an seinenen Ahnherrn Herzog Gottfried von Lothringen oder an seinen Großonkel, den gleichnamigen rheinischen Pfalzgrafen, dachte. Wenn Graf Berthold von Beilstein aus dem Hause Calw-Löwenstein stammte, ist eine Heirat seiner Tochter mit Graf Gottfried II von Löwenstein also äußerst unwahrscheinlich, und man müßte eher überlegen, ob nicht etwa der Ministeriale Kaiser Friedrichs II, Engelhard von Neideck, dessen frühere Geliebte heiratete. Zeitlich wäre dies gerade noch möglich, wenn man die Bezziehung des Kaisers auf die Zeit um 1225 rückt und Ruthina dann gleich anschließend Engelhard heiraten läßt. Bis 1231 könnten dann zwei Söhne aus dieser Ehe vorhanden gewesen sein. Den letzten Überlegungen wird jedoch durch eine Entdeckung von G G. Fritz der Boden entzogen. Die Regenwip Comitissa de Beilstein, identisch mit Regenweib Comitissa mater Gotefridi, die dem Kloster Murrhardt zwei Joch Weinberge hinter der Burg Beilstein schenkte 40), kann doch wohl niemand anders sein als die ehemalige Geliebte Kaiser Friedrichs II, die die Frau Gottfrieds II und Mutter Gottfrieds III. von Löwenstein geworden ist. Damit muß mit mindestens zwei Töchtern des Grafen Berthold von Beilstein gerechnet werden. Die Blutsverwandtschaft zwischen Albert von Löwenstein und Konrad II von Neideck besteht dann darin, daß die Mutter Alberts die Schwester der Großmutter Konrads war. Damit wird aber auch unglaubwürdig, daß Graf Berthold von Beilstein aus dem Hause Calw-Löwenstein stammt, und es ist willkommen, daß G. Fritz soeben seine Herkunft aus dem Haus der Hessonen mit guten Gründen demonstriert hat. Sein Vater, Graf Berthold von Wolfsölden, war nach G. Fritz identisch mit dem 1165 bis 1193 genannten Berthold von Schauenburg, einem Sohn des Grafen Gerhard von Schauenburg, genannt 1130 bis 1165, und der Heilecka, einem Enkel des Sigehard von Wolfsölden einerseits und des Grafen Berthold von Burgeck andererseits 41).
    Wenn aber die Schwester der Frau Engelhards I. von Neideck die Frau des Grafen Gottfried IL von Löwenstein war, ist schwer verständlich, warum die Frau des Löwensteiners nicht auch gegen die Stiftung des Gutes von Siegelhausen protestierte, da sie und ihr Mann durch diese Schenkung ebenso nachteilig betroffen waren wie ihre Schwester, ja vielleicht noch mehr, da Siegelhausen in nächster Nähe von Wolfsölden liegt, das wohl schon anläßlich ihrer Heirat an sie und ihren Mann kam. Und selbst wenn sie nichts gegen die Schenkung von Siegelhausen einzuwenden gehabt hätte oder anderweitig abgefunden worden wäre, so wäre, muß man vermuten, doch ein Hinweis darauf in der Vergleichsurkunde oder wenigstens Gottfried II von Löwenstein als Zeuge in derselben zu erwarten gewesen. Die Tatsache, daß in der Vergleichsurkunde nichts dergleichen stand, kann meines Erachtens nur in dem Sinne erklärt werden, daß Ruthina/Regenwip entweder 1231 noch nicht mit Gottfried von Löwenstein verheiratet war oder daß sich beide zur Zeit des Vergleichs nicht im heimischen Gebiet befanden.
    Der spezifische Grund, weshalb Engelhard von Neideck die Grafentochter heiraten konnte, kann nicht mehr ermittelt werden. Fest steht jedoch grundsätzlich, daß ritterliche Dienstmänner öfters edelfreie Frauen heirateten, wie z.B. der oben erwähntnte Albert von Liebenstein die Freiin Adelheid von Sternenfels, und daß ein angesehener Reichsministerialer, und um einen solchen handelt es sich offenbar bei Engelhard von Neideck, auch einmal eine Grafentochter heimführen konnte, besonders wenn ihr Vater als Graf nicht allzu reich und mächtig war. Der Reichsministeriale Albert von Endsee, der vor Engelhard von Neideck in der in Foggia 1234 ausgestellten Kaiserurkunde als Zeuge erscheint, war gleichfalls mit einer Grafentochter verheiratet 42).
    (...)

    Anmerkungen:
    9) Der Reichsministeriale Albert von Endsee (bei Rothenburg o. d. T.) war mit einer Tochter des Grafen Otto von Velburg und Klamm verheiratet (s. Tyroller Genealogie des altbayerischen Adels im Hochmittelalter. 1962. S. 204).
    11) In Hinsicht auf Engelhard von Neideck wurde das Dokument, wie ich nachträglich feststellte, erstmals verwertet durch G. Fritz: Kloster Murrhardt im Früh- und Hochmittelalter (Forschungen aus Württembergisch Franken 18). 1982. S. 142, Genealogische Tafel 2.
    34) S. H. Bauer: Die Grafen von Kalw und Löwenstein. In: WFr 8 (1869) S. 209ff., bes. S. 240.
    35) HStA Stuttgart J 1, 48 g, Abt. I, S. 46.
    36) Diese Mitteilung macht Fritz, Murrhardt (wie Anm. 11) S. 136.
    37) Vgl. zu letzterem ebd. S. 134.
    38) S. »Die Zeit der Staufer«. Katalog der Ausstellung Stuttgart 1977. Bd. 3: Aufsätze. 1977. S. 360,368. Die sizilische Quelle findet sich nicht bei F. Scandone: Margherita di Suevia, Figlia naturale di Federico II, Contessa di Acerra. In: Archivo Storico per le Province Napoletane 31 (1906) S. 298ff. Eine ausführliche Darstellung der Nachkommen des Paares Tommaso II d'Aquino und Margharita di Suebia und seiner Verwandtschaft mit dem heiligen Thomas von Aquin gibt F. Scandone in: Litta, Famiglie celebri Italiane. See. ser. ed. L. Basadonna. Neapel 1906. D'Aquino di Capua. T. XIVff.
    39) Vgl. dazu Fritz, Kirchenkirnberg (wie Anm. 17).
    40) S. Fritz, Murrhardt (wie Anm. 11) S. 123, 136.
    41) S. ebd. S. 129ff.; zu den Vorfahren des Grafen Berthold von Burgeck vgl. W. K. von Isenburg: Europäische Stammtafeln. Bd. I. 1975. T 26e Die Grafen von Lechsgemünd und Gaisbach, nach Tyroller
    (wie Anm. 9) S. 257ff. 42 S. Anm. 9.

    Gerhard Fritz, Kloster Murrhardt im Früh- und Hochmittelalter Eine Abtei und der Adel an Murr und Kocher

    Zentrale Frage der Hessonenproblematik für das Kloster Murrhardt ist nun, wie sich der 1182 genannte Vogt von Murrhardt, Graf Bertold von Wolfsölden, genealogisch einordnen läßt, ob er mithin ein Hessone oder ein Calwer ist. Sicher ist zunächst nur, daß 1138 Wolfsölden noch in hessonischem Besitz ist, 1277 dagegen in calw-löwensteinischem 55). Irgendwann dazwischen muß also Wolfsölden an die Calw-Löwensteiner übergegangen sein.
    Ein weiteres Ausholen ist hier erforderlich. Es sind insgesamt drei Söhne Sigehards von Wolfsölden gesichert überliefert, nämlich die beiden bereits genannten Gottfried von Wolfsölden und Bischof Siegfried von Speyer, sowie als dritter Gerhard von Schauenburg. Letzterer tritt erstmals 1130 auf und scheint Ende der 1160er Jahre gestorben zu sein 56). Schwierigkeiten bereitet dagegen die Genealogie der nächsten Generation. Zwar sind vier Söhne Gerhards von Schauenburg urkundlich gesichert, Gerhard, Bertold, Gottfried und Sigehard, Abt von Lorsch 57), umstritten ist jedoch, ob Gottfried von Wolfsölden Kinder hatte. Zwei Personen tauchen auf, die man auf den ersten Blick als solche ansehen könnte, nämlich eben der Graf Bertold von Wolfsölden von 1182 und der 1181-1196 erwähnte Edelfreie Gottfried von Warnenden 58).
    Von ihnen allein ausgehend, ergibt keine Antwort. Dagegen hilft eine von völlig unerwarteter Seite kommende Nachricht aus den 1220er Jahren weiter. In dieser Zeit, wohl um 1226, ist in Italien eine Geliebte des Stauferkaisers Friedrich II bekannt, die eine Wolfsöldenerin war 59). Das bedeutet, daß noch um 1225/30 das alte Hessonengeschlecht im Besitz Wolfsöldens war, denn diese Wolfsöldenerin, deren Name nur unsicher mit Ruthina/Ruchina oder Regenwip überliefert ist und die wohl eine Tochter des 1230/31 genannten Grafen Bertold von Beilstein war 60), ist das entscheidende Bindeglied zwischen Wolfsöldenern und Calw-Löwensteinern.

    Um 1230 hat sie nach allem Anschein den Grafen Gottfried II von Löwenstein geheiratet und diesem Wolfsölden eingebracht 61). Kennzeichnenderweise sind bald nach dem anzunehmenden Heiratstermin der Ruchina mit Gottfried II Streitigkeiten um Teille der Murrhardter Vogtei bekannt: 1234 muß der Löwensteiner in aller Form auf die Vogtei über Kirchenkirnberg verzichten 62). Gottfried IL hat durch seine Heirat nicht nur Wolfsölden, sondern auch die Vogtei über Murrhardt erhalten. Im Jahr 1182 war bei der Übertragung Kirchenkirnbergs an Adelberg 63) die Frage der Vogtei über Kirchenkirnberg nicht erwähnt worden. Gottfried II hat, wohl anders als seine Vorgänger in der Vogtei, die Grafen Bertold von Wolfsölden und Bertold von Beilstetein, die Kirchenkirnberger Vogtei, die er als zu Murrhardt gehörig ansah, nach Aussage der Quellen von 1234 gewaltsam beansprucht und ist dabei auf den heftigen Widerstand Adelbergs gestoßen. Sein Versuch, den rechtsfreien Raum der Abmachung von 1182 in seinem Sinn auszulegen, scheiterte.
    Bisher hat sich ergeben, daß die Murrhardter Klostervogtei erst um 1230 in die Hände der Löwensteiner kam. Graf Bertold von Wolfsölden ist demnach kein Löwensteiner gewesen, sondern ein Hessone. Man wird ihn als Vater Bertolds von Beilstein ansehen können. Dieser hat den Namen Wolfsöldens wohl nicht mehr weitergeführt, weil er in seine neu errichtete, repräsentativere Burg Beilstein umgezogen ist 64). Nach ihm sind keine männlichen Vertreter dieses Zweigs der Wolfsöldener mehr bekannt.
    Die Eintragung, daß 1245 ein comes de Peilstein als Zeuge in einer Urkunde des Markgrafen von Österreich genannt ist, dürfte sich wohl auf Peilstein bei Melk/Donau beziehen. Wenn Bertold von Beilstein noch 1251 gelebt hat, dann hat er offensichtlich als Mönch in Hirsau noch einen langen Lebensabend verbracht (vgl. die Eintragung in den Backnanger Notizen: Bertoldus comes de Bilstein et monachus in Hirsau, HStA Stuttgart J 1, Nr. 150).
    Der Name Bertold, der vor Bertold von Wolfsölden im Geschlecht der Wolfsölden-Schauenburger nicht üblich ist, weist schließlich auch den Weg zur Herkunft des Bertold von Wolfsölden selbst und Gottfrieds von Winnenden. Bertold von Wolfsölden träggt den Namen des Schwiegervaters des Gerhard I. von Schauenburg, des Grafen Bertold von Burgeck in Bayern 65). Es liegt daher nahe, in Bertold von Wolfsölden nicht einen Sohn des 1138/1146 gestorbenen Gottfried von Wolfsölden zu sehen - denn dannn bliebe der Name Bertold unerklärbar -, sondern einen Sohn Gerhards I. Dies wiederum bedeutet, daß Graf Bertold von Wolfsölden mit dem 1165-1193 oft genannten Bertold von Schauenburg identisch ist 66). Wenn Bertold nur ein einziges Mal als Graaf von Wolfsölden genannt wird, so mag das wohl damit zu erklären sein, daß er lediglich im Murrhardt-Backnanger Gebiet unter diesem Namen bekannt war, und das eventuell vorhandene Archivmaterial aus Murrhardt, das ihn unter diesem Namen häufiger erwähnte, ist eben nicht mehr erhalten. Letzte Zweifel an der Gleichsetzung Bertolds von Wolfsölden mit dem gleichnamigen Schauenburger ließen sich beseitigen, wenn sich Beziehungen Murrhardts nicht nur zu Wolfsölden, sondern auch zur Schauenburg nachweisen ließen. Dies ist in der Tat möglich. Noch bis in die Zeit um 1260 gibt es enge Verbindungen von Murrhardt an den unteren Neckar zu den Herren von Schauenburg (vgl. Kap. IV, 3d).
    Auch Gottfried von Winnenden, der Ende des 12. Jahrhunderts unter anderem als Berater Kaiser Heinrichs VI. genannt wird, dürfte mit einem Sohn Gerhards I. identisch sein, nämlich mit Gottfried von Schauenburg. Folgender Erbgang würde die Identifizierung Gottfrieds von Winnenden und Bertolds von Wolfsölden mit den jeweils gleichnamigen Schauenburgern weiter plausibel machen:
    Sigehard von Wolfsölden hatte bei seinem Tod, den man etwa 1110/1120 ansetzen mag, Besitz vor allem im Gebiet Wolfsölden und in der Gegend von Schauenburg 67). Den Wolfsöldener Besitz erhielt sein älterer Sohn Gottfried von Wolfsölden, den Schauenburger Besitz sein jüngerer Sohn Gerhard I. von Schauenburg. Die vier Söhne Gerhards I. sind, wie erwähnt, sicher bezeugt. Auch bei Gottfried von Wolfsölden wird man annehmen können, daß er in seinem etwa 40- bis 50jährigen Leben verheiratet war68. Er überlebte jedoch, und das ist entscheidend, seine Gattin und eventuell vorhandene Kinder. Besitzansprüche der Familie seiner Gattin waren damit unmöglich. Bei seinem Tod 1138/1146 fielen seine gesamten Güter an seinen nächsten Verwandten, seinen Bruder Gerhard I. von Schauenburg. Dessen Söhne Bertold und Gottfried teilten den Besitz untereinander auf, und zwar erhielt Bertold den Teil um die Burg Wolfsölden, Gottfried den Teil um die Burg Winnenden.
    Wichtig für das Kloster Murrhardt ist bei all dem, wie gesagt, die Frage nach der Klostervogtei. Man kann nach dem, was sich aus den obigen Erwägungen ergibt, die Inhaber der Vogtei zeitlich rückschreitend wie folgt festlegen:
    1277 waren die Grafen von Löwenstein im Besitz der Vogtei. 1234 stritten dieselben Grafen mit Adelberg um einen Teil der Vogtei in Kirchenkirnberg. Anlaß für den Streit war wohl, daß der um 1230 durch Heirat mit Regenwip/Ruchina, der Erbin von Wolfsölden, in den Besitz der Gesamtvogtei gekommene Löwensteiner in seiner neuen Herrschaft die Zügel stramm angezogen hatte. Vor Gottfried II von Löwenstein muß dann Bertold von Beilstein, vor diesem Bertold von Wolfsölden Vogt von Murrhardt gegewesen sein. Bei Letzterem ist dies 1182 belegt. Überhaupt dürften die Wolfsöldener die Vögte des Klosters Murrhardt gewesen sein, seit dieses Geschlecht im Murrgau ansässig war. Vorher, also vor etwa 1025, war die Vogtei in anderen Händen. Dies ist jedoch nicht von solch hoher Bedeutung wie die Frage nach den Inhabern der Vogtei im 12. und 13. Jahrhundert, da erst der Investiturstreit die Vogtei zu einem entscheidenden Herrschaftsinstrument gemacht hat. Trotzdem zeichnet sich der Inhnhaber der Vogtei vor 1025 ab. Es dürfte niemand anderer gewesen sein als derjenige, der etwa gleichzeitig Backnang an die Hessonen gab, der 1027 den Murrhardter Forst an Würzburg schenkte und der 993 das ganze Kloster an dieses Bistum übertragen hatte - der König69.

    Anmerkungen

    55 1138, April 17-23: MGH DD K III 9: Bischof Siegfried von Speyer und sein Bruder Gottfried verzichten auf Güter in Hofteich/Oberpfalz. - 1277, Okt. 21: vgl. Kap. IV, 3f.
    56 Vgl. LAMEY 1789, S. 297.
    57 BOSSERT 1883, S. 254f. nennt nur Gerhard, Bertold und Gottfried. Abt Sigehard von Lorsch, in dem übrigens DIETERICH 1923, S. 81-95, den Dichter des Nibelungenliedes sehen will, als vierter Bruder ergibt sich nach Cod. Laur. Urk. 3821: Godefridus frater abbatis.
    58 BOSSERT 1883, S. 261.
    59 Vgl. DECKER-HAUFF 1977, S. 360.
    60 Ebd.; Bertold von Beilstein ist genannt aufgrund einer Aufzeichnung Gabelkovers (HStA Stuttgart J 1, Bd. 48g, I, Bl. 76r) für das Jahr 1230 bei STALIN 1847, S. 376, sowie ausführlicher OAB Heilbronn 1903, S. 259 und bei HOLDER 1911, S. 114. Für 1231: WUB IV, Nachtrag Nr. 112, S. 409. An der genannten Stelle des HStA Stuttgart heißt es außerdem A(nno) 1251 lebt Bertoldus comes de Bilistein. Ferner wird eine Bestätigung des Bischofs von Speyer von 1234 für die Urkunde Bertolds von Beilstein von 1230 erwähnt.
    61 DECKER-HAUFF 1977, S. 360, berichtet, der Name der »vornehmen Schwäbin«, mit der Friedrich II. um 1226 ein Verhältnis hatte, sei mit Ruthina/Ruchina de VVolvessolsen überliefert. Sie hatte ein Kind von Friedrich II, eine Margaretha, die später in Italien den Grafen von Acerra heiratete. Decker-Hauff nimmt an, Ruthina/Ruchina entspreche Richenza. Dieser Gedanke ist zwar auf den ersten Blick bestechend, da damit der Name Richenzas von Löwenstein, einer Enkelin der Ruthina/Ruchina (vgl. die genealogischen Tafeln) eine Erklärung zu finden scheint, doch kann Richenza von Löwenstein ihren Namen ebensogut von ihrer anderen Großmutter, Richza von Hohelohe (vgl. Exk. III, 3) erhalten haben. Ruthina/Ruchina könnte also auch ein anderer Name sein als Richenza. Ich glaube, daß Ruthina/Ruchina auch zweimal in einheimischen Quellen vorkommt, nämlich erstens als Regenweib in den Traditiones Murrhardtenses Nr. 6 und als Regenwip Comitissa de Beilstein in den in Anm. Exk. III33 uund 60 genannten Backnanger Notizen. Dies würde im übrigen die genealogische Einordnung Ruthinas/Ruchinas/Regenwips bestätigen: Laut den Traditiones Murrhardtenses schenkt sie bei Beilstein an Murrhardt und ist Mutter eines Gottfried - Gottfrieds III. von Löwenstein.
    62 WUB III, Nr. 849, S. 344 f.
    63 Vgl. Kap. IV, 2d.
    64 Die Geschichte Beilsteins, insbesondere die frühe Besitzgeschichte, ist ein mit letzter Klarheit wohl nicht zu lösendes Problem. Als ersten Beilsteiner Adligen sieht man in der Literatur einen um 1150 erwähnten Dietrich von Bilstein an (Codod. Hirs. 55b: Diethericus de Bilstein cum uxore sua Irmingarda, quicquid in Rieth habuit, dedit. Vgl. dazu HOLDER 1911, S. 114, HEIM 1965, S. 58, neuestens FLECK 1979, S. 107f.). Archäologische Befunde scheinen anzudeuten, daß lange vor den noch heute vorhandenen, auf etwa 1200/1215 zu datierenden Gebäuden der Burg eine - allerdings erheblich kleinere - Burg vorhanden war, die schon 1080/1100 entstanden sein könnte. Ob diese freilich mit dem o. g. Dietrich in Verbindung gebracht werden kann, erscheint mir problematisch: Im Cod. Hirs. 49b erscheint in einer Zeugenreihe nach Graf Adalbert IV. (oder V.?) von Calw ein Diethericus de Gilstein. Der Name Dietrich ist nun im schwäbisch-fränkischen Gebiet in dieser Zeit nicht eben häufig, so daß es schon ein großer Zufall sein müßte, wenn es gleichzeitig einen Dietrich von Bilstein (Beilstein) und einen Dietrich von Gilstein (Gültstein) gegeben hätte. Wahrscheinlich dürfte hier eine Verwechslung bzw. Verschreibung vorliegen. Die beiden Dietriche sind wohl identisch. Offen bleibt, ob man diesen Dietrich Beilstein oder Gültstein zuordnen soll. - Damit ergibt sich ein karges Fazit: Eine Burg Hohenbeilstein gab es zwar schon längst vor 1200, über ihre Besitzer kann indessen keinerlei sichere Aussage gemacht werden. Jedenfalls nannte sich im 11./12. Jh. keines der großen Geschlechter der Gegend nach der Burg, so daß man nur zwei Möglichkeiten annehmen kann: Entweder gehörte Hohenbeilstein einer eigenen, von den Calwern und Hessonen unabhängigen Hochadelsfamilie oder Hohenbeilstein war ursprünglich eine Ministerialenburg wohl der Calwer oder der Hessonen. Dabei spricht übrigens kein Indiz dafür, gerade die Calwer mit Hohenbeilstein in Verbindung zu bringen, wie dies in der Literatur in Tradierung von Stalins 1847 geäußerter Ansicht bis heute geschieht. Der großartige Ausbau Hohenbeilsteins 1200/1215 deutet jedenfalls einschneidende Veränderungen auch der Besitzverhältnisse an. Diese Jahre würden chronologisch gut zu dem als Hessone-Wolfsöldener angesehenen Grafen Bertold von Beilstein passen. - Zu einer interessanten Beobachtung führt in diesem Zusammenhang auch DIETERICH 1923, S. 88 f. Wie er zeigt, waren die Wolfsölden-Schauenburger eng mit den Aribonen verwandt, u. a. auch mit den auf den Burgen Schalk und Peilstein bei Melk sitzenden Zweigen dieses Geschlechts. Die auffällige Namensgleichheit der Burgen Beilstein und Peilstein (p bairisch für mittelhochdeutsch b) könnte geradezu auf eine Namenstranslation hindeuten. Die Übertragung von Burg- oder Ortsnamen ist innerhalb verwandter Adelskreise im Mittelalter eine weitverbreitete Gewohnheit (vgl. die beiden Schauenburgen im Schwarzwald und am Neckar, wo ebenfalls eine solche Namenstranslation vorliegen dürfte). Im Fall von Beilstein und Peilstein bleibt freilich unklar, welche Burg als ältere der jüngeren den Namen gegeben haben könnte.
    65 RIEZLER 1927, S. 551; vgl. auch die genealogischen Tafeln in dieser Arbeit. Bemerkenswert ist, daß in derselben Generation, in der Heilecka von Burgeck Gerhard I. heiratete, eine mit dem Kloster Kaisheim, dem Hauskloster der Lechsgemünder/Burgecker, in engem Kontakt stehende Wiltburg Adalbert IV. von Löwenstein-Calw heiratete. Vgl. auch Anm. Exk. III, 17.
    66 So vermutete bereits BOSSERT 1883, S. 261. Das wechselnde Auftreten Bertolds in den Urkunden als über oder als comes läßt sich wohl damit erklären, daß er, wie dies gleichzeitig auch bei den Ebersteinern bekannt ist (vgl. SCHÄFER 1970 [b], S. 231 f.), versuchte, als Graf zu gelten, dies aber nicht immer durchsetzen konnte.
    67 Anderer Besitz, so der 1138 erwähnte im bayerischen Nordgau und der im Gebiet Sülchen, blieb unberücksichtigt.
    68 Ob Gottfried von Wolfsölden mit einer Adelheid von Merklingen verheiratet war, wie BOSSERT 1883, S. 261 annimmt, ist bei dem rekonstruierten Erbgang irrelevant. Man wird Gottfrieds Geburt um 1095 annehmen können; sein Tod fällt in die Zeit wischen MGH DD K III 9 (1138, April 17/23) und dem Tod Bischof Siegfrieds von Speyer (1146, Aug. 23). Für die Annahme, daß Gottfried kinderlos starb, spricht auch, daß sein Bruder Siegfried für Gottfrieds Seelenheil schenkte - und eben gerade keine Kinder, deren Aufgabe das zuvörderst gewesen wäre.
    69 Man wird aber auch hier einschränken können: allzuviel praktische Bedeutung dürfte eine königliche Vogtei in Murrhardt bis etwa 1025 ebensowenig gehabt haben wie eine königliche Eigenkirchenherrschaft bis 993. Vgl. Kap. III, 3b und c.

    Berthold heiratete von Bonfeld, Adelheid vor 1200. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 113. von Beilstein, N.  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 114. von Beilstein, Regenwip  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in um 1205; gestorben nach um 1235.

  8. 104.  von Rohrdorf, Adelheid Graphische Anzeige der Nachkommen (96.Gottfried10, 85.Heilicka9, 64.Berthold8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    Notizen:

    Erbin von Winnenden

    Adelheid war auch die Erbin ihres Onkels Graf Mangold von Rohrdorf

    Familie/Ehepartner: von Neiffen, Heinrich I.. Heinrich wurde geboren um 1165/1170; gestorben nach 1246. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 115. von Neuffen, Heinrich II.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1275.
    2. 116. von Neuffen, Bertold  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1258.
    3. 117. von Neuffen, Jutta  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1237.
    4. 118. von Neuffen, Gottfried  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1259.
    5. 119. von Neuffen, Adelheid  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1248.


Generation: 12

  1. 105.  von Schauenburg, Gerhard III. Graphische Anzeige der Nachkommen (97.Gerhard11, 88.Heilicka10, 70.Beatrix9, 55.Beatrix8, 42.Kuno7, 33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben nach 1226.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Dossenheim [69221],Rhein-Neckar-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Schauenburg

    Notizen:

    Titel/Amt/Status:
    genannt 1206-1226

    Gerhard heiratete N. in 1208. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 120. von Schauenburg, Simon  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1269; wurde beigesetzt in Michaelskloster (Heidelberg) [69115],Baden-Württemberg,Deutschland.
    2. 121. von Schauenburg, Mechthild  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1258.
    3. 122. von Schauenburg, Agnes  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 123. von Schauenburg, Berthold II.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1265.

  2. 106.  von Schauenburg, Gottfried Graphische Anzeige der Nachkommen (97.Gerhard11, 88.Heilicka10, 70.Beatrix9, 55.Beatrix8, 42.Kuno7, 33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1223, Heidelberg [69115],Heidelberg,Baden-Württemberg,Deutschland; Propst des Lorscher Tochterklosters St. Michael auf dem Heiligenberg

    Notizen:

    vermutlich Sohn des Gerhard II.

    Name:
    von Schauenburg ?


  3. 107.  von Beilstein, Berthold Graphische Anzeige der Nachkommen (99.Berthold11, 88.Heilicka10, 70.Beatrix9, 55.Beatrix8, 42.Kuno7, 33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren um 1175; gestorben nach 1251.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Beilstein [71717],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland; Graf
    • Titel/Amt/Status: Hirsau [75365],Calw,Baden-Württemberg,Deutschland; war Ende seines Lebens Mönch in Hirsau

    Notizen:

    Walter Ludwig, das Geschlecht der Herren von Neideck bis um 1500 in Württ. Franken Bd. 68, 1984
    (...)
    Seit Stalins »Wirtembergischer Geschichte« wird aus Gründen des Namens Berthold und seines nahe bei Löwenstein gelegenen Herrschaftsbereichs meist angenommen, daß Graf Berthold von Beilstein zum Geschlecht der Grafen von Calw und Löwenstein gehörte. H. Bauer vermutete, daß er der Sohn des 1182 genannten Grafen Berthold von Wolfsölden und damit der Enkel des Grafen Berthold I. von Calw und Löwenstein, genannt 1152 bis 1175, war 34). Aus dem eingangs vorgestellten Gabelkhoverschen Urkundenexzerpt läßt sich entnehmen, daß Graf Bertholdvon Beilstein schon vor 1200 mit Adelheid von Bonfeld verheiratet war, und in einer anderen Zusammenstellung Gabelkhovers 35) findet sich auch aus einer nicht näher bezeichneten Urkunde die Notiz, daß er 1251 noch lebte. Hinzugefügt kann werden, daß er zu Ende seines Lebens Mönch in Hirsau war 36). Sein Geburtsdatum kann man auf etwa 1175 ansetzen. Wenn er im Mannesstamm aus dem Haus der Calw-Löwensteiner stammte, ließe sich die zwischen dem Würzburger Domherren Albert von Löwenstein und Konrad II von Neideck bestehende Blutsverwandtschaft leicht erklären. Graf Berthold von Calw und Löwenstein, der Urgroßvater Alberts, wäre zugleicch der Urururgroßvater Konrads, eine etwas entfernte Verwandtschaft, die aber erinnerlich gewesen sein könnte, weil es sich um den Löwensteiner Mannesstamm handelte. Es müßte dann angenommen werden, daß Wolfsölden durch eine Heirat (etwa des eben erwähnten Grafen Berthold von Calw und Löwenstein mit einer Tochter des hessonischen Gottfried von Wolfsölden, genannt 1110 bis 1138) 37) an die Löwensteiner kam, daß die Söhne des Grafen Berthold von Calw und Löwenstein, Graf Gottfried I. von Löwenstein und Graf Berthold von Wolfsölden, sich den Besitz des Vaters teilten und daß die Herrschaft Wolfsölden wieder an die Löwensteiner Hauptlinie gelangte, als Graf Berthold von Beilstein in Engelhard von Neideck keinen ebenbürtigen Schwiegersohn bekam. Nun hat H. Decker-Hauff i im Katalog zur Stauferausstellung erklärt, daß eine vornehme Schwäbin namens Ruthina/Ruchina de Wolvessolsen nach einer sizilischen Überlieferung des 14. Jahrhunderts Geliebte Kaiser Friedrichs II und Mutter der Margherita di Suevia gewesen sei, die bekanntlich als illegitime Tochter desselben Thomas II von Aquino, der ab 1250 Graf von Acerra war (+ 15. März 1273, begr. Capua), geheiratet hat 38). Decker-Hauff vermutete, daß diese Ruthina de Wolvessolsen eine Tochter des Grafen Berthold von Beilstein aus dem Haus Wolfsöldeden gewesen sei und als Richinza von Wolfsölden gegen 1230 den Grafen Gottfried II von Löwenstein geheiratet habe. Damit wollte er wohl die Besitznachfolge in Hinsicht auf die Burg Wolfsölden erklären, die Graf Gottfried III. 1277 mitverkauft und die zusammen mit der Murrhardter Klostervogtei wohl schon 1234 im Besitz Graf Gottfrieds II war 39), und vermutlich auch den Namen Richenza bei einer Tochter des Grafen Gottfried III. begründen. Aber Richenza könnte ihren Namen auch von ihrer Großmutter mütterlicherseits, Richenza von Hohenlohe geb. von Krautheim, bekommen haben, und die Herrschaft Wolfsölden könnte, wie oben erwähnt, von Graf Berthold von Beilstein auf seinen Vetter vererbt worden sein.
    Gewiß ist, daß Graf Berthold von Beilstein im Mannesstamm kaum ein Calw-Löwensteiner gewesen sein kann, wenn eine seiner Töchter den Grafen Gottfried II von Löwenstein geheiratet haben sollte. Der Enkel des Grafen Berthold von Calw und Löwenstein hätte die Urenkelin desselben geheiratet. Es wäre eher möglich, wenn Graf Gottfrieds II Großvater Gottfried der Bruder Graf Bertholds von Calw und Löwenstein gewesen wäre. Aber dieser Gottfried ist nur einmal (ohne Zeitangabe) erwähnt und dürürfte früh ohne Nachkommen gestorben sein. Es gibt keinen ersichtlichen Grund, weshalb die Löwensteiner nicht von Graf Berthold I. von Löwenstein abstammen sollten, welcher seinen Erstgeborenen sehr wohl Gottfried nennen konnte, wenn er an seinenen Ahnherrn Herzog Gottfried von Lothringen oder an seinen Großonkel, den gleichnamigen rheinischen Pfalzgrafen, dachte. Wenn Graf Berthold von Beilstein aus dem Hause Calw-Löwenstein stammte, ist eine Heirat seiner Tochter mit Graf Gottfried II von Löwenstein also äußerst unwahrscheinlich, und man müßte eher überlegen, ob nicht etwa der Ministeriale Kaiser Friedrichs II, Engelhard von Neideck, dessen frühere Geliebte heiratete. Zeitlich wäre dies gerade noch möglich, wenn man die Bezziehung des Kaisers auf die Zeit um 1225 rückt und Ruthina dann gleich anschließend Engelhard heiraten läßt. Bis 1231 könnten dann zwei Söhne aus dieser Ehe vorhanden gewesen sein. Den letzten Überlegungen wird jedoch durch eine Entdeckung von G G. Fritz der Boden entzogen. Die Regenwip Comitissa de Beilstein, identisch mit Regenweib Comitissa mater Gotefridi, die dem Kloster Murrhardt zwei Joch Weinberge hinter der Burg Beilstein schenkte 40), kann doch wohl niemand anders sein als die ehemalige Geliebte Kaiser Friedrichs II, die die Frau Gottfrieds II und Mutter Gottfrieds III. von Löwenstein geworden ist. Damit muß mit mindestens zwei Töchtern des Grafen Berthold von Beilstein gerechnet werden. Die Blutsverwandtschaft zwischen Albert von Löwenstein und Konrad II von Neideck besteht dann darin, daß die Mutter Alberts die Schwester der Großmutter Konrads war. Damit wird aber auch unglaubwürdig, daß Graf Berthold von Beilstein aus dem Hause Calw-Löwenstein stammt, und es ist willkommen, daß G. Fritz soeben seine Herkunft aus dem Haus der Hessonen mit guten Gründen demonstriert hat. Sein Vater, Graf Berthold von Wolfsölden, war nach G. Fritz identisch mit dem 1165 bis 1193 genannten Berthold von Schauenburg, einem Sohn des Grafen Gerhard von Schauenburg, genannt 1130 bis 1165, und der Heilecka, einem Enkel des Sigehard von Wolfsölden einerseits und des Grafen Berthold von Burgeck andererseits 41).
    Wenn aber die Schwester der Frau Engelhards I. von Neideck die Frau des Grafen Gottfried IL von Löwenstein war, ist schwer verständlich, warum die Frau des Löwensteiners nicht auch gegen die Stiftung des Gutes von Siegelhausen protestierte, da sie und ihr Mann durch diese Schenkung ebenso nachteilig betroffen waren wie ihre Schwester, ja vielleicht noch mehr, da Siegelhausen in nächster Nähe von Wolfsölden liegt, das wohl schon anläßlich ihrer Heirat an sie und ihren Mann kam. Und selbst wenn sie nichts gegen die Schenkung von Siegelhausen einzuwenden gehabt hätte oder anderweitig abgefunden worden wäre, so wäre, muß man vermuten, doch ein Hinweis darauf in der Vergleichsurkunde oder wenigstens Gottfried II von Löwenstein als Zeuge in derselben zu erwarten gewesen. Die Tatsache, daß in der Vergleichsurkunde nichts dergleichen stand, kann meines Erachtens nur in dem Sinne erklärt werden, daß Ruthina/Regenwip entweder 1231 noch nicht mit Gottfried von Löwenstein verheiratet war oder daß sich beide zur Zeit des Vergleichs nicht im heimischen Gebiet befanden.
    Der spezifische Grund, weshalb Engelhard von Neideck die Grafentochter heiraten konnte, kann nicht mehr ermittelt werden. Fest steht jedoch grundsätzlich, daß ritterliche Dienstmänner öfters edelfreie Frauen heirateten, wie z.B. der oben erwähntnte Albert von Liebenstein die Freiin Adelheid von Sternenfels, und daß ein angesehener Reichsministerialer, und um einen solchen handelt es sich offenbar bei Engelhard von Neideck, auch einmal eine Grafentochter heimführen konnte, besonders wenn ihr Vater als Graf nicht allzu reich und mächtig war. Der Reichsministeriale Albert von Endsee, der vor Engelhard von Neideck in der in Foggia 1234 ausgestellten Kaiserurkunde als Zeuge erscheint, war gleichfalls mit einer Grafentochter verheiratet 42).
    (...)

    Anmerkungen:
    9) Der Reichsministeriale Albert von Endsee (bei Rothenburg o. d. T.) war mit einer Tochter des Grafen Otto von Velburg und Klamm verheiratet (s. Tyroller Genealogie des altbayerischen Adels im Hochmittelalter. 1962. S. 204).
    11) In Hinsicht auf Engelhard von Neideck wurde das Dokument, wie ich nachträglich feststellte, erstmals verwertet durch G. Fritz: Kloster Murrhardt im Früh- und Hochmittelalter (Forschungen aus Württembergisch Franken 18). 1982. S. 142, Genealogische Tafel 2.
    34) S. H. Bauer: Die Grafen von Kalw und Löwenstein. In: WFr 8 (1869) S. 209ff., bes. S. 240.
    35) HStA Stuttgart J 1, 48 g, Abt. I, S. 46.
    36) Diese Mitteilung macht Fritz, Murrhardt (wie Anm. 11) S. 136.
    37) Vgl. zu letzterem ebd. S. 134.
    38) S. »Die Zeit der Staufer«. Katalog der Ausstellung Stuttgart 1977. Bd. 3: Aufsätze. 1977. S. 360,368. Die sizilische Quelle findet sich nicht bei F. Scandone: Margherita di Suevia, Figlia naturale di Federico II, Contessa di Acerra. In: Archivo Storico per le Province Napoletane 31 (1906) S. 298ff. Eine ausführliche Darstellung der Nachkommen des Paares Tommaso II d'Aquino und Margharita di Suebia und seiner Verwandtschaft mit dem heiligen Thomas von Aquin gibt F. Scandone in: Litta, Famiglie celebri Italiane. See. ser. ed. L. Basadonna. Neapel 1906. D'Aquino di Capua. T. XIVff.
    39) Vgl. dazu Fritz, Kirchenkirnberg (wie Anm. 17).
    40) S. Fritz, Murrhardt (wie Anm. 11) S. 123, 136.
    41) S. ebd. S. 129ff.; zu den Vorfahren des Grafen Berthold von Burgeck vgl. W. K. von Isenburg: Europäische Stammtafeln. Bd. I. 1975. T 26e Die Grafen von Lechsgemünd und Gaisbach, nach Tyroller
    (wie Anm. 9) S. 257ff. 42 S. Anm. 9.

    Gerhard Fritz, Kloster Murrhardt im Früh- und Hochmittelalter Eine Abtei und der Adel an Murr und Kocher

    Zentrale Frage der Hessonenproblematik für das Kloster Murrhardt ist nun, wie sich der 1182 genannte Vogt von Murrhardt, Graf Bertold von Wolfsölden, genealogisch einordnen läßt, ob er mithin ein Hessone oder ein Calwer ist. Sicher ist zunächst nur, daß 1138 Wolfsölden noch in hessonischem Besitz ist, 1277 dagegen in calw-löwensteinischem 55). Irgendwann dazwischen muß also Wolfsölden an die Calw-Löwensteiner übergegangen sein.
    Ein weiteres Ausholen ist hier erforderlich. Es sind insgesamt drei Söhne Sigehards von Wolfsölden gesichert überliefert, nämlich die beiden bereits genannten Gottfried von Wolfsölden und Bischof Siegfried von Speyer, sowie als dritter Gerhard von Schauenburg. Letzterer tritt erstmals 1130 auf und scheint Ende der 1160er Jahre gestorben zu sein 56). Schwierigkeiten bereitet dagegen die Genealogie der nächsten Generation. Zwar sind vier Söhne Gerhards von Schauenburg urkundlich gesichert, Gerhard, Bertold, Gottfried und Sigehard, Abt von Lorsch 57), umstritten ist jedoch, ob Gottfried von Wolfsölden Kinder hatte. Zwei Personen tauchen auf, die man auf den ersten Blick als solche ansehen könnte, nämlich eben der Graf Bertold von Wolfsölden von 1182 und der 1181-1196 erwähnte Edelfreie Gottfried von Warnenden 58).
    Von ihnen allein ausgehend, ergibt keine Antwort. Dagegen hilft eine von völlig unerwarteter Seite kommende Nachricht aus den 1220er Jahren weiter. In dieser Zeit, wohl um 1226, ist in Italien eine Geliebte des Stauferkaisers Friedrich II bekannt, die eine Wolfsöldenerin war 59). Das bedeutet, daß noch um 1225/30 das alte Hessonengeschlecht im Besitz Wolfsöldens war, denn diese Wolfsöldenerin, deren Name nur unsicher mit Ruthina/Ruchina oder Regenwip überliefert ist und die wohl eine Tochter des 1230/31 genannten Grafen Bertold von Beilstein war 60), ist das entscheidende Bindeglied zwischen Wolfsöldenern und Calw-Löwensteinern.

    Um 1230 hat sie nach allem Anschein den Grafen Gottfried II von Löwenstein geheiratet und diesem Wolfsölden eingebracht 61). Kennzeichnenderweise sind bald nach dem anzunehmenden Heiratstermin der Ruchina mit Gottfried II Streitigkeiten um Teille der Murrhardter Vogtei bekannt: 1234 muß der Löwensteiner in aller Form auf die Vogtei über Kirchenkirnberg verzichten 62). Gottfried IL hat durch seine Heirat nicht nur Wolfsölden, sondern auch die Vogtei über Murrhardt erhalten. Im Jahr 1182 war bei der Übertragung Kirchenkirnbergs an Adelberg 63) die Frage der Vogtei über Kirchenkirnberg nicht erwähnt worden. Gottfried II hat, wohl anders als seine Vorgänger in der Vogtei, die Grafen Bertold von Wolfsölden und Bertold von Beilstetein, die Kirchenkirnberger Vogtei, die er als zu Murrhardt gehörig ansah, nach Aussage der Quellen von 1234 gewaltsam beansprucht und ist dabei auf den heftigen Widerstand Adelbergs gestoßen. Sein Versuch, den rechtsfreien Raum der Abmachung von 1182 in seinem Sinn auszulegen, scheiterte.
    Bisher hat sich ergeben, daß die Murrhardter Klostervogtei erst um 1230 in die Hände der Löwensteiner kam. Graf Bertold von Wolfsölden ist demnach kein Löwensteiner gewesen, sondern ein Hessone. Man wird ihn als Vater Bertolds von Beilstein ansehen können. Dieser hat den Namen Wolfsöldens wohl nicht mehr weitergeführt, weil er in seine neu errichtete, repräsentativere Burg Beilstein umgezogen ist 64). Nach ihm sind keine männlichen Vertreter dieses Zweigs der Wolfsöldener mehr bekannt.
    Die Eintragung, daß 1245 ein comes de Peilstein als Zeuge in einer Urkunde des Markgrafen von Österreich genannt ist, dürfte sich wohl auf Peilstein bei Melk/Donau beziehen. Wenn Bertold von Beilstein noch 1251 gelebt hat, dann hat er offensichtlich als Mönch in Hirsau noch einen langen Lebensabend verbracht (vgl. die Eintragung in den Backnanger Notizen: Bertoldus comes de Bilstein et monachus in Hirsau, HStA Stuttgart J 1, Nr. 150).
    Der Name Bertold, der vor Bertold von Wolfsölden im Geschlecht der Wolfsölden-Schauenburger nicht üblich ist, weist schließlich auch den Weg zur Herkunft des Bertold von Wolfsölden selbst und Gottfrieds von Winnenden. Bertold von Wolfsölden träggt den Namen des Schwiegervaters des Gerhard I. von Schauenburg, des Grafen Bertold von Burgeck in Bayern 65). Es liegt daher nahe, in Bertold von Wolfsölden nicht einen Sohn des 1138/1146 gestorbenen Gottfried von Wolfsölden zu sehen - denn dannn bliebe der Name Bertold unerklärbar -, sondern einen Sohn Gerhards I. Dies wiederum bedeutet, daß Graf Bertold von Wolfsölden mit dem 1165-1193 oft genannten Bertold von Schauenburg identisch ist 66). Wenn Bertold nur ein einziges Mal als Graaf von Wolfsölden genannt wird, so mag das wohl damit zu erklären sein, daß er lediglich im Murrhardt-Backnanger Gebiet unter diesem Namen bekannt war, und das eventuell vorhandene Archivmaterial aus Murrhardt, das ihn unter diesem Namen häufiger erwähnte, ist eben nicht mehr erhalten. Letzte Zweifel an der Gleichsetzung Bertolds von Wolfsölden mit dem gleichnamigen Schauenburger ließen sich beseitigen, wenn sich Beziehungen Murrhardts nicht nur zu Wolfsölden, sondern auch zur Schauenburg nachweisen ließen. Dies ist in der Tat möglich. Noch bis in die Zeit um 1260 gibt es enge Verbindungen von Murrhardt an den unteren Neckar zu den Herren von Schauenburg (vgl. Kap. IV, 3d).
    Auch Gottfried von Winnenden, der Ende des 12. Jahrhunderts unter anderem als Berater Kaiser Heinrichs VI. genannt wird, dürfte mit einem Sohn Gerhards I. identisch sein, nämlich mit Gottfried von Schauenburg. Folgender Erbgang würde die Identifizierung Gottfrieds von Winnenden und Bertolds von Wolfsölden mit den jeweils gleichnamigen Schauenburgern weiter plausibel machen:
    Sigehard von Wolfsölden hatte bei seinem Tod, den man etwa 1110/1120 ansetzen mag, Besitz vor allem im Gebiet Wolfsölden und in der Gegend von Schauenburg 67). Den Wolfsöldener Besitz erhielt sein älterer Sohn Gottfried von Wolfsölden, den Schauenburger Besitz sein jüngerer Sohn Gerhard I. von Schauenburg. Die vier Söhne Gerhards I. sind, wie erwähnt, sicher bezeugt. Auch bei Gottfried von Wolfsölden wird man annehmen können, daß er in seinem etwa 40- bis 50jährigen Leben verheiratet war68. Er überlebte jedoch, und das ist entscheidend, seine Gattin und eventuell vorhandene Kinder. Besitzansprüche der Familie seiner Gattin waren damit unmöglich. Bei seinem Tod 1138/1146 fielen seine gesamten Güter an seinen nächsten Verwandten, seinen Bruder Gerhard I. von Schauenburg. Dessen Söhne Bertold und Gottfried teilten den Besitz untereinander auf, und zwar erhielt Bertold den Teil um die Burg Wolfsölden, Gottfried den Teil um die Burg Winnenden.
    Wichtig für das Kloster Murrhardt ist bei all dem, wie gesagt, die Frage nach der Klostervogtei. Man kann nach dem, was sich aus den obigen Erwägungen ergibt, die Inhaber der Vogtei zeitlich rückschreitend wie folgt festlegen:
    1277 waren die Grafen von Löwenstein im Besitz der Vogtei. 1234 stritten dieselben Grafen mit Adelberg um einen Teil der Vogtei in Kirchenkirnberg. Anlaß für den Streit war wohl, daß der um 1230 durch Heirat mit Regenwip/Ruchina, der Erbin von Wolfsölden, in den Besitz der Gesamtvogtei gekommene Löwensteiner in seiner neuen Herrschaft die Zügel stramm angezogen hatte. Vor Gottfried II von Löwenstein muß dann Bertold von Beilstein, vor diesem Bertold von Wolfsölden Vogt von Murrhardt gegewesen sein. Bei Letzterem ist dies 1182 belegt. Überhaupt dürften die Wolfsöldener die Vögte des Klosters Murrhardt gewesen sein, seit dieses Geschlecht im Murrgau ansässig war. Vorher, also vor etwa 1025, war die Vogtei in anderen Händen. Dies ist jedoch nicht von solch hoher Bedeutung wie die Frage nach den Inhabern der Vogtei im 12. und 13. Jahrhundert, da erst der Investiturstreit die Vogtei zu einem entscheidenden Herrschaftsinstrument gemacht hat. Trotzdem zeichnet sich der Inhnhaber der Vogtei vor 1025 ab. Es dürfte niemand anderer gewesen sein als derjenige, der etwa gleichzeitig Backnang an die Hessonen gab, der 1027 den Murrhardter Forst an Würzburg schenkte und der 993 das ganze Kloster an dieses Bistum übertragen hatte - der König69.

    Anmerkungen

    55 1138, April 17-23: MGH DD K III 9: Bischof Siegfried von Speyer und sein Bruder Gottfried verzichten auf Güter in Hofteich/Oberpfalz. - 1277, Okt. 21: vgl. Kap. IV, 3f.
    56 Vgl. LAMEY 1789, S. 297.
    57 BOSSERT 1883, S. 254f. nennt nur Gerhard, Bertold und Gottfried. Abt Sigehard von Lorsch, in dem übrigens DIETERICH 1923, S. 81-95, den Dichter des Nibelungenliedes sehen will, als vierter Bruder ergibt sich nach Cod. Laur. Urk. 3821: Godefridus frater abbatis.
    58 BOSSERT 1883, S. 261.
    59 Vgl. DECKER-HAUFF 1977, S. 360.
    60 Ebd.; Bertold von Beilstein ist genannt aufgrund einer Aufzeichnung Gabelkovers (HStA Stuttgart J 1, Bd. 48g, I, Bl. 76r) für das Jahr 1230 bei STALIN 1847, S. 376, sowie ausführlicher OAB Heilbronn 1903, S. 259 und bei HOLDER 1911, S. 114. Für 1231: WUB IV, Nachtrag Nr. 112, S. 409. An der genannten Stelle des HStA Stuttgart heißt es außerdem A(nno) 1251 lebt Bertoldus comes de Bilistein. Ferner wird eine Bestätigung des Bischofs von Speyer von 1234 für die Urkunde Bertolds von Beilstein von 1230 erwähnt.
    61 DECKER-HAUFF 1977, S. 360, berichtet, der Name der »vornehmen Schwäbin«, mit der Friedrich II. um 1226 ein Verhältnis hatte, sei mit Ruthina/Ruchina de VVolvessolsen überliefert. Sie hatte ein Kind von Friedrich II, eine Margaretha, die später in Italien den Grafen von Acerra heiratete. Decker-Hauff nimmt an, Ruthina/Ruchina entspreche Richenza. Dieser Gedanke ist zwar auf den ersten Blick bestechend, da damit der Name Richenzas von Löwenstein, einer Enkelin der Ruthina/Ruchina (vgl. die genealogischen Tafeln) eine Erklärung zu finden scheint, doch kann Richenza von Löwenstein ihren Namen ebensogut von ihrer anderen Großmutter, Richza von Hohelohe (vgl. Exk. III, 3) erhalten haben. Ruthina/Ruchina könnte also auch ein anderer Name sein als Richenza. Ich glaube, daß Ruthina/Ruchina auch zweimal in einheimischen Quellen vorkommt, nämlich erstens als Regenweib in den Traditiones Murrhardtenses Nr. 6 und als Regenwip Comitissa de Beilstein in den in Anm. Exk. III33 uund 60 genannten Backnanger Notizen. Dies würde im übrigen die genealogische Einordnung Ruthinas/Ruchinas/Regenwips bestätigen: Laut den Traditiones Murrhardtenses schenkt sie bei Beilstein an Murrhardt und ist Mutter eines Gottfried - Gottfrieds III. von Löwenstein.
    62 WUB III, Nr. 849, S. 344 f.
    63 Vgl. Kap. IV, 2d.
    64 Die Geschichte Beilsteins, insbesondere die frühe Besitzgeschichte, ist ein mit letzter Klarheit wohl nicht zu lösendes Problem. Als ersten Beilsteiner Adligen sieht man in der Literatur einen um 1150 erwähnten Dietrich von Bilstein an (Codod. Hirs. 55b: Diethericus de Bilstein cum uxore sua Irmingarda, quicquid in Rieth habuit, dedit. Vgl. dazu HOLDER 1911, S. 114, HEIM 1965, S. 58, neuestens FLECK 1979, S. 107f.). Archäologische Befunde scheinen anzudeuten, daß lange vor den noch heute vorhandenen, auf etwa 1200/1215 zu datierenden Gebäuden der Burg eine - allerdings erheblich kleinere - Burg vorhanden war, die schon 1080/1100 entstanden sein könnte. Ob diese freilich mit dem o. g. Dietrich in Verbindung gebracht werden kann, erscheint mir problematisch: Im Cod. Hirs. 49b erscheint in einer Zeugenreihe nach Graf Adalbert IV. (oder V.?) von Calw ein Diethericus de Gilstein. Der Name Dietrich ist nun im schwäbisch-fränkischen Gebiet in dieser Zeit nicht eben häufig, so daß es schon ein großer Zufall sein müßte, wenn es gleichzeitig einen Dietrich von Bilstein (Beilstein) und einen Dietrich von Gilstein (Gültstein) gegeben hätte. Wahrscheinlich dürfte hier eine Verwechslung bzw. Verschreibung vorliegen. Die beiden Dietriche sind wohl identisch. Offen bleibt, ob man diesen Dietrich Beilstein oder Gültstein zuordnen soll. - Damit ergibt sich ein karges Fazit: Eine Burg Hohenbeilstein gab es zwar schon längst vor 1200, über ihre Besitzer kann indessen keinerlei sichere Aussage gemacht werden. Jedenfalls nannte sich im 11./12. Jh. keines der großen Geschlechter der Gegend nach der Burg, so daß man nur zwei Möglichkeiten annehmen kann: Entweder gehörte Hohenbeilstein einer eigenen, von den Calwern und Hessonen unabhängigen Hochadelsfamilie oder Hohenbeilstein war ursprünglich eine Ministerialenburg wohl der Calwer oder der Hessonen. Dabei spricht übrigens kein Indiz dafür, gerade die Calwer mit Hohenbeilstein in Verbindung zu bringen, wie dies in der Literatur in Tradierung von Stalins 1847 geäußerter Ansicht bis heute geschieht. Der großartige Ausbau Hohenbeilsteins 1200/1215 deutet jedenfalls einschneidende Veränderungen auch der Besitzverhältnisse an. Diese Jahre würden chronologisch gut zu dem als Hessone-Wolfsöldener angesehenen Grafen Bertold von Beilstein passen. - Zu einer interessanten Beobachtung führt in diesem Zusammenhang auch DIETERICH 1923, S. 88 f. Wie er zeigt, waren die Wolfsölden-Schauenburger eng mit den Aribonen verwandt, u. a. auch mit den auf den Burgen Schalk und Peilstein bei Melk sitzenden Zweigen dieses Geschlechts. Die auffällige Namensgleichheit der Burgen Beilstein und Peilstein (p bairisch für mittelhochdeutsch b) könnte geradezu auf eine Namenstranslation hindeuten. Die Übertragung von Burg- oder Ortsnamen ist innerhalb verwandter Adelskreise im Mittelalter eine weitverbreitete Gewohnheit (vgl. die beiden Schauenburgen im Schwarzwald und am Neckar, wo ebenfalls eine solche Namenstranslation vorliegen dürfte). Im Fall von Beilstein und Peilstein bleibt freilich unklar, welche Burg als ältere der jüngeren den Namen gegeben haben könnte.
    65 RIEZLER 1927, S. 551; vgl. auch die genealogischen Tafeln in dieser Arbeit. Bemerkenswert ist, daß in derselben Generation, in der Heilecka von Burgeck Gerhard I. heiratete, eine mit dem Kloster Kaisheim, dem Hauskloster der Lechsgemünder/Burgecker, in engem Kontakt stehende Wiltburg Adalbert IV. von Löwenstein-Calw heiratete. Vgl. auch Anm. Exk. III, 17.
    66 So vermutete bereits BOSSERT 1883, S. 261. Das wechselnde Auftreten Bertolds in den Urkunden als über oder als comes läßt sich wohl damit erklären, daß er, wie dies gleichzeitig auch bei den Ebersteinern bekannt ist (vgl. SCHÄFER 1970 [b], S. 231 f.), versuchte, als Graf zu gelten, dies aber nicht immer durchsetzen konnte.
    67 Anderer Besitz, so der 1138 erwähnte im bayerischen Nordgau und der im Gebiet Sülchen, blieb unberücksichtigt.
    68 Ob Gottfried von Wolfsölden mit einer Adelheid von Merklingen verheiratet war, wie BOSSERT 1883, S. 261 annimmt, ist bei dem rekonstruierten Erbgang irrelevant. Man wird Gottfrieds Geburt um 1095 annehmen können; sein Tod fällt in die Zeit wischen MGH DD K III 9 (1138, April 17/23) und dem Tod Bischof Siegfrieds von Speyer (1146, Aug. 23). Für die Annahme, daß Gottfried kinderlos starb, spricht auch, daß sein Bruder Siegfried für Gottfrieds Seelenheil schenkte - und eben gerade keine Kinder, deren Aufgabe das zuvörderst gewesen wäre.
    69 Man wird aber auch hier einschränken können: allzuviel praktische Bedeutung dürfte eine königliche Vogtei in Murrhardt bis etwa 1025 ebensowenig gehabt haben wie eine königliche Eigenkirchenherrschaft bis 993. Vgl. Kap. III, 3b und c.

    Berthold heiratete von Bonfeld, Adelheid vor 1200. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 124. von Beilstein, N.  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 125. von Beilstein, Regenwip  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in um 1205; gestorben nach um 1235.

  4. 108.  von Rohrdorf, Adelheid Graphische Anzeige der Nachkommen (100.Gottfried11, 88.Heilicka10, 70.Beatrix9, 55.Beatrix8, 42.Kuno7, 33.Burkhard6, 24.Bucco5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    Notizen:

    Erbin von Winnenden

    Adelheid war auch die Erbin ihres Onkels Graf Mangold von Rohrdorf

    Familie/Ehepartner: von Neiffen, Heinrich I.. Heinrich wurde geboren um 1165/1170; gestorben nach 1246. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 126. von Neuffen, Heinrich II.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1275.
    2. 127. von Neuffen, Bertold  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1258.
    3. 128. von Neuffen, Jutta  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1237.
    4. 129. von Neuffen, Gottfried  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1259.
    5. 130. von Neuffen, Adelheid  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1248.

  5. 109.  von Schauenburg, Simonvon Schauenburg, Simon Graphische Anzeige der Nachkommen (101.Gerhard11, 93.Gerhard10, 85.Heilicka9, 64.Berthold8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben nach 1269; wurde beigesetzt in Michaelskloster (Heidelberg) [69115],Baden-Württemberg,Deutschland.

    Notizen:

    genannt 1237-1269

    Winfried Wackerfuß, DAS WAPPEN DER HERREN VON SCHAUENBURG (BERGSTRASSE) in Der Odenwald Bd 21 Heft 4 1974

    Rund 150 Jahre, von etwa 1130 bis 1281, war die Schauenburg am Südwesthang des Ölberges bei Dossenheim Sitz des gleichnamigen edelfreien Geschlechts 1). Mit Lehen der Kirchen von Speyer, Lorsch, Worms und Ellwangen ausgestattet, beruhte ihre Machtstellung an der südlichen Bergstraße auf der Herrschaft Schauenburg mit den Vogteirechten in Handschuhsheim, Dossenheim und Neuenheim.
    Als Schwiegersohn Poppos, des letzten Grafen von Lauffen, konnte Gerhard DJ. von Schauenburg (1206-1225) seinen Besitz erheblich erweitern, als dieses Grafengeschlecht 1220 im Mannesstamm erlosch. Zu den Lehensleuten der Schauenburger zählten edelfreie Familien wie die von Steinach, von Helmsheim, von Aglasterhausen, von Kirchheim und Ministerialen wie die von Dossenheim, Fus von Schauenburg, von Venningen u.a.
    Der erstmals in einer Mainzer Urkunde von 1130 auftauchende Gerardus de Scoweburch 2) war der Bruder des Speyerer Bischofs Siegfried, der in eine heftige Fehde mit dem Lorscher Klostervogt Berthold von Lindenfels verwickelt war und der Sohn des Sieghard von Wolfsölden, verheiratet mit Irmengard *4) , der Tochter des Grafen Adalbert II. von Calw (Vogt des Klosters Lorsch! +1099). Diese genealogischen Zusammenhänge mit den Grafen von Calw, die als Wappen einen gekrönten Löwen auf Dreiberg führten, scheinen durch ein an unvermuteter Stelle gefundenes, bisher unveröffentlichtes Siegel des Simon von Schauenburg aus dem Jahre 1237 bestätigt zu werden. Es hängt an einer Urkunde, in der Simon dem Sigelo von Meistersel seine Zustimmmung zu einem Verkauf an das Kloster "utrine vallis" (Eußerthal, Krs. Bergzabern) gibt 3). Über diesen Verkauf liegt noch eine zweite Urkundenausfertigung mit dem gleichen Siegel vor. In Anbetracht der verschiedenartigen Beschädigung der Siegel, sollen hier beide abgebildet werden. (...)
    4) [Anmerkung P. Bohrer :] Nach Genealogie-Mittelalter "Uota"

    Literatur
    1) W. Möller, Genealogische Beiträge zur Geschichte des Odenwald es und der Bergstraße - Schauenburg - in: Archiv für hess. Geschichte und Altertumskunde, Bd. 23,1950, S. 229 ff
    2) M. Stimming, Mainzer Urkundenbuch, f. Bd., 1932, S. 478
    3) Hauptstaatsarchiv München, Urkunden Rheinpfalz, U 416, 442



    Begraben:
    Grablege: Lorscher Propstei St. Michael auf dem Heiligenberg (?)

    Simon heiratete Anna in 1262. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 131. von Schauenburg, Berthold III.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1278.
    2. 132. von Schauenburg, Hermann  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1277.
    3. 133. von Schauenburg, Agnes  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1301.

  6. 110.  von Schauenburg, Mechthild Graphische Anzeige der Nachkommen (101.Gerhard11, 93.Gerhard10, 85.Heilicka9, 64.Berthold8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben nach 1258.

    Notizen:

    vermutlich Tochter


  7. 111.  von Schauenburg, Agnes Graphische Anzeige der Nachkommen (101.Gerhard11, 93.Gerhard10, 85.Heilicka9, 64.Berthold8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Genannt: 1284

    Notizen:

    In der Urkunde vom 16.11.1263 werden Töchter von ihr ohne Vornamen genannt, so daß diese ziemlich sicher jünger als 14 Jahre waren: V. F. v. Gudenus, Codex diplomaticus Moguntiaca, Bd. I, Göttingen 1743, S. 708. Aber auch der seit 1245 genannte Adelige Wasmut III. von Speckfeld starb bald und hinterließ offenbar keine männlichen Erben. Agnes ist aber noch als Witwe von Scheinfeld 1284 in einer Ebracher Urkunde erwähnt:Goez Elke Codex Diplomaticus Ebracensis I, 1127-1306, Urk. 343.

    Familie/Ehepartner: von Scheinfeld, Friedrich. Friedrich gestorben vor 1263. [Familienblatt] [Familientafel]

    Familie/Ehepartner: von Speckfeld, Wasmut III.. Wasmut gestorben nach 1263. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 112.  von Schauenburg, Berthold II. Graphische Anzeige der Nachkommen (101.Gerhard11, 93.Gerhard10, 85.Heilicka9, 64.Berthold8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben nach 1265.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Wohnort: Dossenheim [69221],Rhein-Neckar-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland

    Notizen:

    Wohnort:
    genannt 1240-1265

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 134. von Schauenburg, N.  Graphische Anzeige der Nachkommen

  9. 113.  von Beilstein, N. Graphische Anzeige der Nachkommen (103.Berthold11, 95.Berthold10, 85.Heilicka9, 64.Berthold8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1)

    N. heiratete von Neideck, Engelhard I. vor 1200. Engelhard wurde geboren um 1190; gestorben nach 1234. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 114.  von Beilstein, Regenwip Graphische Anzeige der Nachkommen (103.Berthold11, 95.Berthold10, 85.Heilicka9, 64.Berthold8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) wurde geboren in um 1205; gestorben nach um 1235.

    Notizen:

    Wahrscheinliche Tochter des Grafen Berthold von Beilstein und dessen Ehefrau Adelheid von Bonfeld

    Nach Gerhard Fritz und W. Ludwig
    Ruthina/Ruchina = Regenweib/Regenwip
    Sie schenkt dem Kloster Murrhardt zwei Joch Weinberge hinter der Burg Beilstein.

    Nach Decker-Hauff Geliebte Kaiser Friedrichs II (1194-1250). Friedrichs II soll um 1226 ein Verhältnis mit ihr gehabt haben. Gemeinsame Tochter : Margaretha "von Schwaben"

    Traditiones Murrhardtenses von Johann Jakob Gabelkover (6. Schenkung)
    Piae memoriae audienti subscriptione huius paginulae insinuamus, quod tradidit ecclesiae nostrae Regenweib comitissa mater Gotefridi duo juga vineti pone castrum quod vocatur Bilstein.
    Übersetzung:
    Dem, der frommen Sinn hat, teilen wir den Inhalt dieses Blattes mit, daß die Gräfin Regenweib 4), die Mutter des Gottfried, unserer Kirche zwei Joch Weinberge hinter der Burg Beilstein geschenkt hat.
    Anmerkung G.Fritz:
    So unwahrscheinlich der Name Regenweib zunächst klingt, liegt wohl doch kein Fehler vor, da sich in den Backnanger Traditionsnotizen (...) dieselbe Dame findet: Regenwip Comitissa de Beilstein. Welcher Name sich hinter dieser ungewöhnlichen Form verbirgt, ist unsicher.(...)

    Laut Christian Sperle, "König Enzo von Sardinien und Friedrich von Antiochia",
    ist bei Rocco Pirro, Chronologia, S. 48, von einer gewissen "Rutina von Wolfferholzen" die Rede.

    Bei Decker-Hauff ist sie eine "vornehme Schwäbin" und heißt "Ruthina/Ruchina de VVolvessolsen".
    Decker-Hauff hat wohl diese Quelle benutzt:
    Rocco Pirro, Chronologia regnum Siciliae, hg. von Johann Georg Graeve (Thesaurus antiquitatum et historiarum Siciliae 5), Leyden 1723

    "Wolfferholzen" bzw. "VVolvessolsen" ist offensichtlich eine Verschreibung für "Wolfsölden"
    Wolfsölden heißt in in einer Urkunde von 1281 "Wolvesfelden"

    Name:
    auch: Regenweib, Ruthina, Ruchina

    Regenwip heiratete von Löwenstein, Gottfried II. um 1230. Gottfried (Sohn von von Löwenstein, Gottfried I.) gestorben in 1237. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 135. von Löwenstein, Berthold  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1257.
    2. 136. von Löwenstein, Albrecht  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben um 1297.
    3. 137. von Löwenstein, Kunegunde  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 138. von Löwenstein, Irmgard  Graphische Anzeige der Nachkommen
    5. 139. von Löwenstein, Mechthild  Graphische Anzeige der Nachkommen
    6. 140. von Löwenstein, Gottfried III.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1230; gestorben nach 1278.

  11. 115.  von Neuffen, Heinrich II. Graphische Anzeige der Nachkommen (104.Adelheid11, 96.Gottfried10, 85.Heilicka9, 64.Berthold8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben nach 1275.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Ritter
    • Titel/Amt/Status: 1228/1275; nobilis

    Notizen:

    Heinrich II. Ritter, nobilis 1228/75
    - nach 1275

    Ältester Sohn des Grafen Heinrich I. von Neuffen und der Adelheid von Winnenden, Erbtochter von Graf Gottfried aus dem Hause der HESSONEN
    Als Söhne Heinrichs sind ein jüngerer Heinrich (ab 1228) und der Minnesänger Gottfried von Neuffen (+ nach 1255) erwähnt, mit denen diese Hauptlinie des Hauses erloschen zu sein scheint.


    Kinder:

    - Tochter
    oo Wernhard von Schaumberg
    - Bertold IV. - 11.1.1292
    - Albert III. - nach 1287
    - Rudolf
    - Liutgard - 13.7.1299
    vor 3.4.1284
    oo Konrad IV. der Jüngere von Weinsberg - 20.8.1323


  12. 116.  von Neuffen, Bertold Graphische Anzeige der Nachkommen (104.Adelheid11, 96.Gottfried10, 85.Heilicka9, 64.Berthold8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben nach 1258.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Augsburg [86150],Augsburg,Bayern,Deutschland; Domherr zu Augsburg


  13. 117.  von Neuffen, Jutta Graphische Anzeige der Nachkommen (104.Adelheid11, 96.Gottfried10, 85.Heilicka9, 64.Berthold8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben in 1237.

    Familie/Ehepartner: von Winterstetten, Konrad. Konrad gestorben in 1243. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 118.  von Neuffen, Gottfriedvon Neuffen, Gottfried Graphische Anzeige der Nachkommen (104.Adelheid11, 96.Gottfried10, 85.Heilicka9, 64.Berthold8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben nach 1259.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: 1230-1250; Minnesänger

    Notizen:

    Gottfried von Neuffen Minnesänger

    + nach 1259
    Jüngerer Sohn des Grafen Heinrich I. von Neuffen und der Adelheid von Winnenden, Erbtochter von Graf Gottfried aus dem Hause der HESSONEN

    Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 1604

    Gottfried von Neifen+ nach 1255
    Späthöfischer mittelhochdeutscher Lyriker, bezeugt seit 1234

    Aus edelfreiem, seit ca. 1150 bezeugtem, zur STAUFER-Anhängerschaft zählendem schwäbischen Geschlecht (Stammburg: Hohenneuffen bei Reutlingen). Gottfried ist bis zum Sturz HEINRICHS (VII.) an dessen Hof, der wohl auch das Zentrum seiner literarischen Wirksamkeit war, belegt.
    Die in der Großen Heidelberger Liedersammlung überlieferten 190 Strophen in 51 Tönen wurden zum Teil mit fragwürdigen stilistischen und inhaltlichen Kriterien angezweifelt (V. Kraus). Unter den 6 erzählenden Liedern sind die 3 Pastourellen bemerkenswert als Vertreter der in Deutschland seltenen Gattung; die derbe 'Büttnerballade' (39) und das 'Pilgerlied' (40) entfalten schwankhafte Sexualkomik. In den 45 Minneliedern verwendet Gottfried ein reduziertes Formelinventar ("roter Mund") des Hohen Minnesangs in leichtflüssig rythmisierten und gereimten Strophen und demonstriert die "nachklassische Objektivivierung", die Verfügbarkeit der Inhalte und Formen. Das artifizielle, intellektuelle Spiel des Minnesangs scheint bei ihm selbst zum Thema geworden. Gottfrieds formal geübte Kunst ließe sich als poetische Realiserung der rationalen politischen Denkmöglichkeiten des Königshofs verstehen (Cramer). Von bedeutender Wirkung auf spätere Sänger, erscheint Gottfried in der spätmittelalterlichen Moringerballade als treuloser Hüter der Frau: wohl ein Reflex seiner erzählenden Lieder.

    Editionen:
    C.M. de Jong, G. v. N., 1923 - Dt. Liederdichter des 13. Jh., ed. C. v. Kraus, 1978, I, 82-127 [Text]; II, 84-162 [Komm.].

    Literatur:
    Verf.-Lex.² II, 147ff. - H. Kuhn, Minnesangs Wende, 1967², 44ff. u.ö. - E. Thurnher, Kg. Heinrich (VII.) und die dt. Dichtung, DA 33, 1977, 522ff. - Th. Cramer, "So sint doch gedanke frl." Zur Lieddichtung Burgharts v. Hohenfels und G.s v. N. (Liebe als Lit., hg. R. Krohn, 1983), 417ff. - S. Brinkmann, Die dt.sprachige Pastourelle (13.-16. Jh.), 1986, 130ff. - D. Joschko, Drei Lyriker an der Schwelle des SpätMA (Dt. Lit. des SpätMA, 1986), 104ff. - V. Merten, Erzähler, Kleinstformen (Kleinere Erzählformen im MA, hg. K. Grubmüller u.a., 1988), 49ff.

    Wikipedia Gottfried von Neifen

    Gottfried von Neifen war ein deutschsprachiger Minnesänger, der bei Urach geboren wurde und in Urkunden aus dem Zeitraum von 1230 bis etwa 1255 erwähnt wird. Gottfried von Neifen entstammte dem schwäbischen Adelsgeschlecht der Herren von Neuffen. Sein Stammsitz war die Burg Hohenneuffen. Er gehörte zum Kreise Heinrichs (VII.) und seine Dichtung wurde von Walther von der Vogelweide und Neidhart von Reuental beeinflusst. Seine Werke, die schon eine deutliche Distanz zur Hochphase des Minnesangs aufweisen, in der der ungelohnte Dienst an der Herrin gepriesen wurde, bestechen bei aller Ironie durch sprachliche Meisterschaft. Melodien aus seiner Feder sind nicht überliefert.

    Deutsche Biographie Gottfried von Neif(f)en (Neuffen)

    Genealogie
    Aus edelfreiem, schwäb. Geschl. (seit 1198 sicher nachweisbar, wiederholt auch Grafen v. N. genannt), im Dienste der Könige oft in Süddeutschland u. auch in Italien tätig. Der Besitz (Stammburg Hohenneuffen zw. Nürtingen u. Urach) lag vor allem in der Alb u. in dem Raum südl. zw. Donau und Bodensee, → Berthold († 1224) war kgl. Protonotar, Vicedom in Trient, seit 1217 Bischof v. Brixen. Der Linie, die aus der um 1240 geschlossenen Ehe der Erbtochter d. letzten Grafen v. Marstetten mit e. anderen Berthold entsproß, gehörte Berthold v. Neuffen, Gf. v. Marstetten u. →Graisbach († 1342) an, er war im Dienste Ludwigs d. Bayern Statthalter der Lombardei, der Toskana u. d. Mark (entsetzte 1323 Mailand), 1331-41 Prokurator d. Hzgt. Oberbayern (s. L). - V Heinrich (erwähnt 1207-41, S d. Berthold u. d. Erb-T d. letzten Grafen v. Achalm), „einer d. edelsten u. mächtigsten“ Schwabens, konnte Latein u. Franz., war sehr oft gemeinsam mit seinem Bruder Albert am Hofe Friedrichs II. (auch in Italien) u. Heinrichs (VII.), forderte 1211 gemeinsam mit Anselm v. Justingen im Auftrage der Fürsten Friedrich II. auf, nach Deutschland zu kommen, nahm 1229 am Kreuzzug teil, war 1234/35 mit seinen Söhnen Parteigänger Heinrichs (VII.), sollte gemeinsam mit d. Bischof v. Würzburg als Gesandter Heinrichs beim Kg. Ludwig IX. von Frankreich auf die Verlobung ihrer Kinder hinwirken. Nach Kämpfen um die Burgen Achalm u. Neuffen u. d. Unterwerfung Heinrichs (VII.) wurde er vom Kaiser nach Verlust zahlreichen Eigenguts (u. a. d. Burg Achalm) aus d. Acht gelöst u. erscheint gemeinsam mit seinem B Albert u. s. Söhnen danach wieder in dessen Umgebung. Das Verhältnis zum Kaiser verschlechterte sich aber bald wieder, u. Heinrich wechselte zur päpstl. Partei über. 1246 finden wir seinen S Heinrich beim Gegenkönig Heinrich Raspe, aber kurze Zeit später ebenso auch bei Konrad IV. (s. L). - ⚭ Mechthild; wohl keine K.

    Leben
    Unter dem Namen Götfrit von Nifen, mit Bild und Wappen, überliefert allein die große Heidelberger, sogenannte Manessische Liederhandschrift (C) 190 Strophen = 51 Minnelieder. Von ihnen sind nur einzelne Lieder oder Strophen, ohne Namen, auch in einer Donaueschinger Handschrift, wohl dem Original des „Rappoltsteiner Parzival“ von Wisse und Colin aus Straßburg (i, dazu k, bei von Kraus), und in einer Berner Handschrift (p bei von Kraus), ebenfalls aus Straßburg, überliefert: in kleinen Liedersammlungen des 14. Jahrhunderts, ohne daß wir diese Verbindung näher ergründen könnten.

    In nicht wenigen Urkunden von 1234 bis 1255 erscheint G., und wir können daraus und aus den Zeitumständen ein relativ klares Bild von seiner historischen Stellung und Umwelt gewinnen. Da G. fast immer gemeinsam mit seinem Vater oder Bruder Heinrich genannt wird – er tritt aber hinter ihnen an politischer Aktivität zurück –, darf wohl angenommen werden, daß er zu Friedrich II. wie auch Heinrich (VII.) und Konrad IV. das gleiche Verhältnis hatte wie diese, zumal er gemeinsam mit seinem Bruder an der Schlacht im Schwiggerthal 1235 gegen den Bischof von Konstanz (aus dem kaisertreuen Hofbeamtengeschlecht Winterstetten-Tann) teilnahm. Er wurde gemeinsam mit seinem Bruder gefangengenommen und dann wohl aufgrund der Aussöhnung mit dem Kaiser aus der Haft entlassen.

    Von G.s Liederdichten ist in solchen Zusammenhängen natürlich keine Rede. Man wollte allerdings eine „frivole“ Art in seinen Liedern mit dem Geist und Stil des jungen Empörerkönigs zusammenbringen. Aber das Urteil der Historiker über diesen schwankt, und auf keinen Fall, schon aus chronologischen Gründen, kann von einem „Dichterkreis“ an seinem Hof – G. mit Burkhart von Hohenfels, Ulrich von Winterstetten, dem Tannhäuser und anderen – (oder gar von seiner Leichtfertigkeit) gesprochen werden, wie mit mehr Recht von einem Dichterkreis bei seinem Bruder Konrad IV. mit Rudolf von Ems als bedeutendstem Literaten. Wohl aber prägt sich in der Stilhaltung der genannten Minnesänger Tradition und Verwandlung einer Liedkunst aus, die sich schon unter den Hofbeamten Friedrichs I. um Friedrich von Hausen nach französischer Anregung bildete, die dann von Walthers von der Vogelweide professioneller und großartiger Ausweitung des staufischen Minnesangs zwar profitierte, aber mit einer Haltung, die eher durch Lebenslauf und Lieder etwa von Otto von Botenlauben bezeichnet ist, in die artistische Gesellschaftskunst der drei schwäbischen Sänger aus den Familien der spätstaufischen Hofbeamtenschaft mündete.

    G.s eigene Nuance darin ist heute etwas unsicher, seit Carl von Kraus ihm 24 von 51 Liedern und weitere 8 Strophen aus stilistischen Gründen abgesprochen hat. Was übrig blieb, zeigt wohl den ganz gereinigten Kern von G.s formaler Artistik: den vielseitigen aber ganz rationalisierten Strophenbau – von den Melodien dazu haben wir keine Vorstellung –, wobei die Vorliebe für Dreiergruppen wie bei Hohenfels und Winterstetten auffällt; die ebenso rational zur Stützung des Strophenbaus angebrachten Künste des „grammatischen“, „rührenden“, „übergehenden“ und „Pausen“-Reims; die völlig eingeebnete Sprache, die die Topoi des deutschen Minnesangs, insbesondere Walthers, nurmehr wie Formeln zu glatten Gedankengängen von Sommerfreude oder Winternot, von Frauenschönheit, dem „roten Mund“, von den Leiden des Minnedieners aneinanderreiht. Es liegt aber ein gewisser Glanz über diesen Versen, eine Eleganz, die uns die zündende Wirkung solch adliger Gesellschaftskunst ahnen läßt. Doch mögen G. auch solche Lieder gehören, in denen das mehr in trockene Manier übergeht. Von den 6 unter seinem Namen überlieferten Liedern des „genre objectiv“ hat ihm Kraus nur eine, durch Knappheit und Reimkunst brillierende, Adaption der französischen Pastourelle gelassen (XXVII). Auch da ist ihm eine breitere Palette zuzutrauen, die das Bild der gesellschaftlichen Eleganz um einige raffinierte Anzüglichkeiten erweitert.

    Mit all dem hat G. stark gewirkt. Zwar wissen wir nichts von einer direkten Schule G.s, aber seine typischen Form- und Stilmittel wurden doch mehr oder weniger abgewandelt von einer großen Zahl adliger Dilettanten, insbesondere unter den in der Handschrift C breit gesammelten Schweizern. Von dieser Wirkung zeugt auch, daß sein Name fast sprichwörtlich für elegante Kavaliersminne in späteren Liedern und Gedichten zitiert wird. Auch in der Heimkehrer-Ballade vom „Edlen Möringer“, die an den Thüringer Minnesänger Heinrich von Morungen anknüpft, ist mit G.s Namen der junge Kavalier bezeichnet.

    Die Wende des Minnesangs im 13. Jahrhundert, vom ethischen Engagement (seit Kürenberger und Dietmar von Eist bis Reimar, Morungen und Walther) in eine unverbindlichere Gesellschaftskunst führend, die neuen sozialen Realitäten und objektiveren Stil- und Werthaltungen gehorcht, prägt sich bei G. am deutlichsten aus als manieristischer, formalistischer Übergang, dem aber durchaus eine stilbildende Wirkung beschert war.

    Name:
    Neifen

    Familie/Ehepartner: Mechthild. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 141. von Neuffen, Rudolf  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 142. von Neuffen, Maria  Graphische Anzeige der Nachkommen

  15. 119.  von Neuffen, Adelheidvon Neuffen, Adelheid Graphische Anzeige der Nachkommen (104.Adelheid11, 96.Gottfried10, 85.Heilicka9, 64.Berthold8, 49.Kuno7, 34.Heinrich6, 27.Heinrich5, 11.Heilika4, 3.Mathilde3, 2.Frederuna2, 1.Volkmar1) gestorben in 1248.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: um 1240, Günterstal [79100],Freiburg,Baden-Württemberg,Deutschland; Nonne zu Günterstal

    Notizen:

    Gestorben:
    6.9.

    Familie/Ehepartner: von Urach, Egino II.. Egino (Sohn von von Urach, Egino I. und von Zähringen, Agnes) wurde geboren in um 1185; gestorben um 1236. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 143. von Urach, Adelheid  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 144. von Urach, Gebhard  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben um 1262.
    3. 145. von Urach, Gottfried  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1275.
    4. 146. von Urach, Berthold V.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben vor 1241.
    5. 147. von Urach, Konrad I.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1226; gestorben am 21 Mai 1271.
    6. 148. von Urach und Fürstenberg, Heinrich I.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1284.
    7. 149. von Urach, Kunigunde  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben vor 1249.