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 Bohrer

von Egisheim, Eberhard III.

männlich - 967


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  • Name von Egisheim, Eberhard 
    Suffix III. 
    Geschlecht männlich 
    Titel/Amt/Status Nordgau,Elsass,Frankreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Graf im elsässischen Nordgau 
    Tod 18 Feb 967  [1
    Personen-Kennung I202  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 8 Okt 2015 

    Vater Hugo I. 
    Mutter Hildegard 
    Familien-Kennung F89  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie von Lothringen-Verdun, Liutgard,   geb. 915   gest. 8 Apr 960 (Alter 45 Jahre) 
    Eheschließung um 945  [1
    Kinder 
     1. von Nordgau, Hugo raucus III.,   geb. um 945   gest. 974/986 (Alter 41 Jahre)
    Familien-Kennung F87  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 3 Feb 2016 

  • Ereignis-Karte
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  • Notizen 
    • Eberhard III. Graf im elsässischen Nordgau
      † 18.2.967
      Sohn des ETICHONEN Graf Hugo und der Hildegard, Tochter von ; Bruder von Guntram dem Reichen

      Vollmer Franz: Seite 179,"Die Etichonen. Ein Beitrag zur Frage der Kontinuität früher Adelsfamilien."

      Eberhard IV., der wie sein Bruder Hugo über die Deicolusviat hinaus urkundlich 959 bezeugt wird, ist vielleicht mit den Heberhardo identisch, der 967 in einer Granfelder Privaturkunde zeugt. Nach einer Lüderser Notiz ist der 18. Dezember sein Todestag; sein Todesjahr soll nach Grandidier 972/73 sein. Eberhard hat die Stiftung des Familienklosters Altdorf begonnen; da ihn der Tod vorzeitig überrascht, muß sein Sohn die unvollendete Gründung weiterführen.
      Eberhards Gemahlin soll die Tochter Wigerichs, Liutgardis, gewesen sein.
      Auch Guntrams Bruder Eberhard wird immer wieder als Stamm-Vater hochbedeutender Adels-Familien angesprochen. Dass er aber nicht der Vater der Geschwister comes Adalbertus, Gerhardus und der Adelheid, Mutter König KONRADS II., die alle "ex nobilissima gente Liutharingorum" stammten, sein kann, ist recht überzeugend erwiesen. Damit scheidet Eberhard als möglicher Stamm-Vater der Ober-Lothringer - der letzten Römischen Kaiser - aus. Dagegen leitet sich von Eberhard IV. eine gut bezeugte und politisch aktive Nachkommenschaft ab, die sich im 11. Jahrhundert nach Dagsburg-Egisheim nennt, in Leo IX. einen Papst stellt und durch Verheiratungen von Töchtern Blutsverbindungen zu den vornehmsten Geschlechtern wie den STAUFERN, MONTBELLILIARDERN, OBER-LOTHRINGERN herstellen wird. Zu vier Klöstern unterhält diese Familie besondere Beziehungen; und es sind vornehmlich die von diesen "Familien"klöstern überlieferten Urkunden, die uns Nachrichten für die einzelnen Familienmitglieder geben. Außer Altdorf sind es sie ältere Abtei Lure/Lüders und die beiden Neustiftungen Hessen bei Saarburg und Heilig Kreuz Woffenheim bei Kolmar.

      Legl Frank: Seite 24-27, "Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim."

      Eberhard III.
      Ein wichtiges urkundliches Zeugnis für Eberhard III. besitzen wir in dem weiter unten ausführlich zu besprechenden [116 Siehe dazu unten, Seite 184.] Diplom von König OTTO I. vom 6. April 959, in dem zu lesen ist, daß die Söhne des Grafen Hugo, Eberhard und Hugo, dem König den Ort Lüders aufgetragen haben [117 DO I 199, Seite 279.]. Die dort angegebene Filiation und der Besitz von Lüders korrespondieren mit den Angaben der Vita S. Deicoli, die ebenfalls von der Übertragung berichtet [118 Ex Vita S. Deicoli, MGII SS XV,2, Seite 681f.], so daß kein Zweifel mehr besteht, daß wir in den in DO I 199 genannten Söhnen des Grafen Hugo zwei der drei Söhne Hugos I. vor uns haben, Eberhard III. und Hugo II. Graf Eberhard III. ist uns auch als der Initiator der Stiftung der Abtei Altdorf überliefert, die sein Sohn Hugo III. raucus vollendete [119 Vom Stiftungsvorgang erfahren wir aus einer Bulle Leos IX., abgedruckt bei SCHÖPFLIN, Alsatia diplomatica, 1. Band, Nr. 208, Seite 164f.; weitere Drucke: GRANDIDIER, Histoire 1,2, Nr. 407, Seite 255 f. und M. SATTLER, Kurze Geschichte der Benedictiner-Abtei von Altdorf, Straßburg 1887, Nr. 3, Seite 249f.: Hunc locum dum frequentaret Eberhardus comes ... sed egritudine praeveniente & morte sequente impediebatur a bono opere illo, filius ejus Hugo, qui erat aliquantulum raucus, quoniam sepe intellexerat voluntatem patris, caepit hic edificare ecclesiolam in honore apostoli Bartholomei & summi presulis Gregorii & aliarum reliquiarum (Zitat nach dem Druck bei SCHÖPFLIN, Seite 165); vgl. dazu das auf der Papstbulle basierende, aus dem 13. Jahrhundert stammende und nach seinen Anfangsworten Locus erat genannte Dokument, abgedruckt in: Notitiae Altorfenses, ed. O. HOLDER-EGGER, MGH SS, XV,2, Seite 993f., auch ediert in: A. SIEFFERT, Altdorf. Geschichte von Abtei und Dorf, Straßourg-Koenigshofen 1950, Seite 279f.; daß der Initiator der Stiftung von Altdorf mit Eberhard III. identisch ist, ergibt sich aus dem chronologischen Befund, der sich aus dem Zeitpunkt der Weihe der Altdorfer Klosterkirche im Jahre 974 ableiten läßt. Zur Weihe der Altdorfer Abteikirche siehe RegBfeStr. 1, Nr. 166, Seite 252; vgl. auch die genealogische Einordnung Eberhards III. bei HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 104ff.; zur Stiftung von Altdorf siehe unten, Seite 187ff.].
      Wann Eberhard verstorben ist, läßt sich nicht genau feststellen. Er ist jedenfalls nach 959 noch am Leben, da er die Stiftung und Gründung des Klosters Altdorf erst nach diesem Zeitpunkt initiiert hat [120 Siehe dazu unten, Seite 188.]. Ein von Schöpflin übermittelter Eintrag im Altdorfer Nekrolog nennt als seinen Todestag den 18. Dezember [121 SCHÖPFLIN, Alsatia illustrata, Seite 477: Hii sunt fundatores hujus Ecclesiae S. Cyriaci in Altorph. XV. Kal. Jan. obiit Heberhardus Comes, qui requiescit in choro sumno ibidem.]. Ein Todesjahr wird nicht genannt. Man hat in der Forschung vermutet, daß als Todesjahr 966 anzunehmen ist, denn in der Cortinuatio Reginonis wird zum Jahre 966 ein Graf Eberhard als verstorben gemeldet [122 Continuatio Reginonis, in: Reginonis abbatis Prumiensis chronicon cum continuatione Treverensi, ed. F. KURZE, MGH Script. rer. Germ., Hannover 1890, ad 966, Seite 177: Eodem anno comes Eberhardus obiit, vgl. dazu E. KRÜGER, Zur Herkunft der Habsburger, in: Jahrbuch für Schweizerische Geschichte 13. Band, Zürich 1888, Seite 504, der allerdings die Quellenstelle nicht nennt; E. KIMPEN, Rheinische Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen, in: AHVNRh 123, 1933, Seite 16; VOLLMER, Etichonen, Seite 179 mit Anm. 312.]. In den Fuldaer Nekrologen ist zum Jahr 966 ebenfalls ein Graf Eberhard als verstorben eingetragen, in einem der beiden Nekrologe wird das genaue Todesdatum genannt: der 10. Mai 966 [123 Annales necrologici Fuldenses maiores 779-1065, ed. J. F. BÖHMER, Fortes rerum Germanicarum 111, Stuttgart 1853, ad 966, Seite 157: Eburhart comes vi. id. mai. In den Annales necrologici Fuldenses minores 788-997, ad 966, Seite 154, wird der Tod Eberhards ohne Tages- und Monatsangabe verzeichnet: Eburhart comes. Neue Edition in: Die Klostergemeinschaft von Fulda im früheren Mittelalter, hrsg. v. K. SCHMID, Band I, München 1978. Seite 337; vgl. ebda., Band II,1, Seite 389, wo vermutet wird, daß es sich bei diesem Grafen namens Eberhard um einen Grafen im Nieder-Lahngau aus dem Geschlecht der KONRADINER handelt.]. Letzterer Graf Eberhard ist auf jeden Fall nicht mit dem Initiator der Altdorfer Stiftung zu identifizieren, da die Sterbetage beider Personen differieren. Ist aber der in den Fuldaer Nekrologen eingetragene Graf mit jenem Grafen Eberhard in der Continuatio Reginonis gleichzusetzen? Der unter dem 10. Mai 966 im Fuldaer Nekrolog eingetragene Graf ist wahrscheinlich mit einem aus dem Geschlecht der KONRADINER stammenden Grafen Eberhard im Nieder-Lahngau zu identifizieren [124 F. STEIN, Geschichte des Königs Konrad I. von Franken, Nördlingen 1872, Seite 327, identifiziert diesen Grafen Eberhard mit einem Grafen im Lahngau. R. KÖPKE und E. DÜMMLER, Kaiser Otto der Große, Leipzig 1876, Seite 409, Anm. 3, folgen Stein. Vgl. Die Klostergemeinschaft von Fulda, Band II,1, Seite 389. Da im Fuldaer Nekrolog weiter keine Mitglieder der Familie der elsässischen EBERHARDINER eingetragen sind, ist es eher unwahrscheinlich, daß es sich bei jenem zum 10. Mai genannten Grafen Eberhard um ein Mitglied aus dieser Familie handelt.]. Ein Vergleich des Nekrologeintrages mit dem Kapitel in der Continuatio Reginonis zu 966 läßt uns eine weitere Parallele erkennen. So verzeichnen beide Quellen neben dem Tod des Grafen Eberhard auch das Ableben sowohl des Bischofs Burchand von Eichstätt als auch König Berengars von Italien [125 Annales necrologici Fuldenses maiores, ad 966, Seite 157: Starcant episcopur.... Berenger rex ii. non. aug. In den Annales necrologici Fuldenses minores, ad 966, Seite 154: Starcant episcopus. ... Bernger
      rex. Neu ediert in: Die Klostergemeinschaft von Fulda, Band I, Seite 337; Continuatio Reginonis, ad 966, Seite 177: Starkandus Rubilocensis ecclesiae episcopus obiii; ... Eodein anno Berengarius quondam Italiae rex exul moritur et in Babenberg regio more sepelitur.]. Zudem folgt in beiden Quellen unmittelbar auf die Nachricht vom Tod des Grafen Eberhard die Mitteilung vom Tod Berengars, so daß man wohl davon ausgehen kann, daß der in der Continuatio Reginonis genannte Graf Eberhard mit dem in den Fuldaer Nekrologen verzeichneten, am 10. Mai 966 verstorbenen Grafen Eberhard identisch ist. 966 als Todesjahr Eberhards III. läßt sich also nicht aufrechterhalten. Als Terminus ante quem für den Todeszeitpunkt Eberhards III. kann man jedoch den 3. November 968 ausmachen, da zu diesem Zeitpunkt erstmals sein Sohn, Hugo III. raucus, in einem Diplom Kaiser OTTOS I. als Graf im elsässischen Nordgau genannt wird [126 DO I 368, Seite 505f.].
      Die Gemahlin Eberhards III. können wir höchstwahrscheinlich, wie schon Eduard Hlawitschka erwiesen hat [127 HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 109ff.], in jener Tochter des Pfalzgrafen Wigerich und seiner Gemahlin Kunigunde namens Liutgard erblicken, die 960 der Abtei St. Maximin in Trier zum Seelenheil ihrer Eltern, ihrer beiden verstorbenen Ehegatten, Adalbert und Eberhard, und ihrer Söhne sowie zum Nachlaß der eigenen Sünden, ihr von den Eltern ererbtes Gut Mamer schenkt [128 Die Urkunde ist abgedruckt bei C. WAMPACH, Urkunden- und Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit, 1. Band (bis zum Friedensvertrag von Dinant 1199), Luxemburg 1935, Nr. 168, Seite 216-219, Zitat, Seite 218: Tradidi igitur sancto confessori Christi Maximino, ..., quoddam mee proprietatis predium Mambra nuncupatum ad opus monachorum ibidem Deo servientium ..., quod michi ex parentibus meis Wigerico et Cunegunda hereditario iure accessit, pro remedio ei absolutione eorundem parentum meorum, seniorum quoque meorum Alberti et Everhardi vel filiorum worum ei remissione peccalorum meorum.]. Liutgart, über deren Person sich eine Blutsverwandtschaft der EBERHARDINER zu den KAROLINGERN herstellen läßt (siehe Tafel 4) [129 HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 115.], war demnach zweimal verheiratet, nach der Wortstellung in der Urkunde für St. Maximin zu schließen, war Eberhard ihr zweiter Gemahl. Von ihrem ersten Gemahl hatte sie wahrscheinlich einen Sohn namens Matfried. Dies ergibt sich aus einer unten noch genauer zu besprechenden Dorsttalnotiz einer Bulle Leos IX., in der Matfried als patruus, also als „Vater-Bruder" der vier Söhne des Hugo raucus bezeichnet wird [130 Ebda.], Matfried war demnach ein Halb-Bruder des Hugo raucus.

      Literatur:
      Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 104,107-109,111-114-116-118-126,130,137,138,146,149,151,175,177 - Legl Frank: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim. Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung Band 31 Kommissionsverlag: SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH, Saarbrücken 1998 - Vollmer Franz: Die Etichonen. Ein Beitrag zur Frage der Kontinuität früher Adelsfamilien. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 179 - [1]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .