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 Bohrer

von Burglengenfeld, Heilika

weiblich


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Generation: 1

  1. 1.  von Burglengenfeld, Heilika (Tochter von von Burglengenfeld, Friedrich I, und von Leige, Sigena).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Gräfin von Veltheim

    Notizen:

    N.N. von Burglengenfeld Gräfin von Veltheim
    Einzige Tochter und Erbin des Grafen Friedrich I. von Burglengenfeld und der Sigena von Morungen, Tochter von Graf Goswin dem Älteren

    Schwennicke, Detlef: Tafel 95 A, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken"

    TOCHTER
    oo Ruotger Graf von Veltheim

    Kinder:
    - Friedrich III. Graf von Hopfenohe-Pettendorf-Burglengenfeld um 1070 † 3.4.1119
    - Ruotger Erzbischof von Magdeburg um 1075 † 19.12.1125

    Literatur:
    Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 95A -

    Familie/Ehepartner: von Veltheim, Ruotger. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. von Veltheim, Friedrich wurde geboren um 1070; gestorben am 3 Apr 1119.
    2. von Veltheim, Ruotger wurde geboren um 1075; gestorben am 19 Dez 1125; wurde beigesetzt in Halberstadt [38820],Harz,Sachsen-Anhalt,Deutschland.

Generation: 2

  1. 2.  von Burglengenfeld, Friedrich I, (Sohn von von Schweinfurt, Heinrich II. und im Sualafeld, N.); gestorben nach 1050.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Burglengenfeld [93133],Schwandorf,Bayern,Deutschland; Graf zu Burg-Lengenfeld

    Notizen:

    Friedrich I. Herr von Burglengenfeld um 1050
    Sohn des N.N.
    Nach W. Wegener Sohn des Grafen Heinrich II. von Lechsgemünd und einer namentlich unbekannten Tochter vom WELFEN Kuno I. Graf im Sualafeld

    Schwennicke, Detlef: Tafel 95 A, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken"

    FRIEDRICH I. VON BURGLENGENFELD
    um 1050 oo SIGENA, Erbin von MORUNGEN und GATERSLEBEN † 24.II.1110/1121-1123
    als Witwe 3. Äbtissin von Vitzenburg

    Witwe von Wiprecht I. von Groitzsch
    Tochter von Goswin dem Älteren, Graf von Gross-Leinungen

    Thiele, Andreas: Tafel 113, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    FRIEDRICH ZU BURG-LENGENFELD
    Mit großem Allodialbesitz um Pettendorf und Waldeck-Leuchtenberg. Die Linie starb 1119 mit dem Enkel aus, Nachkommen sind durch zwei Ur-Enkelinnen:
    a) das Gesamt-Haus WITTELSBACH
    b) das die Landgrafen von Leuchtenburg

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICH, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 82

    41. FRIEDRICH I. VON LENGENFELD (Burglengenfeld, Ober-Pfalz)

    C 1050 Zweiter Gatte der Sigena von Leige (im Mansfeldischen), Witwe Wiprechts I. von Groitzsch (Annales Pegavienses SS 16, 235), die auch Friedrich überlebte und in ihrem heimatlichen Kloster Vitzenburg nicht lange vor 1110 starb (SS 16, 260). F.
    Friedrich besaß sehr ausgedehnte Allodien in dem von den SCHWEINFURTERN beherrschten bayerischen Nordgau, im Süden um Burglengenfeld und Pettendorf, im Norden um das später leuchtenbergische Waldeck, er muss also mit den SCHWEINFURTERN zusammenhängen. Er muss zu den Söhnen von n 31 gehören, da sich nur aus dieser Position sein Name Friedrich erklären lässt. Die welfische Gattin von 31 (verheiratet c 1020) war die Nichte Welfs II., der mit Irmgard von Gleiberg aus dem Hause LUXEMBURG verheiratet war, und Friedrich († 1065) zum Schwager, Friedrich († 1019) zum Schwiegervater hatte. Die zwei Friedriche hatten je zum Bruder einen Bayern-Herzog Heinrich, der ältere zur Schwester die Kaiserin Kunigunde, deren Gatte HEINRICH II. durch die liutpoldingische Abkunft seiner Großmutter Judith mit 31 blutsverwandt war.

    oo Sigena von Leige
    Kinder:
    - Friedrich II.
    - Heilika
    oo Ruotger von Feldheim

    Fenske Lutz: Seite 257,271, "Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen"

    Nach Aussagen der Pegauer Annalen hatte der Großvater Wiprechts in der östlichen Altmark mit Waffengewalt ein Gebiet seiner Herrschaft unterworfen, das er seinem Sohn Wiprecht dem Älteren vererbte [209 Ann. Pegav. Seite 235.]. Der ältere Wiprecht knüpfte Verbindungen zum sächsischen Adel und heiratete die Tochter eines sonst nicht bekannten Grafen Goswin von Leinungen [210 Als namengebenden Ort führen die Ann. Pegav. Seite 235 Leige an, der mit Großleinungen an den Südostausläufern des Harzes nw. Sangerhausens identifiziert werden muß. Vgl. K. Meyer, R. Rackwitz, Der Helmegau (MittVErdkdeHalle 1888) Seite 63.] mit Namen Sigena. Wiprecht von Groitzsch war eines von drei Kindern, die aus dieser Ehe hervorgingen. Nach dem Tode des ersten Gatten heiratete Sigena in zweiter Ehe den Grafen Friedrich von Burglengefeld [211 Burglengefeld an der Naab, n. Regensburg gelegen. Daher kann Friedrich wohl nicht, wie es durch Patze, Pegauer Annalen Seite 8 geschieht, als Graf „in Franken" angesprochen werden, da es sich hier um den bayerischen Nordgau handelt. Vgl. dazu Bayerischer Geschichtsatlas, hg. M. Spindler, 1969, Seite 18/19. Vgl. auch Handbuch der bayerischen Geschichte 1, hg. M. Spindler, 1967, Seite 113f. Zu Graf Friedrich von Burglengefeld vgl. auch Genealogie des altbayerischen Adels, Stammtafel 3 Seite 74/75, Seite 82 Nr.41.]. Ihren Sohn Wiprecht übergab sie dem Markgrafen der sächsischen Nordmark, Udo II. von Stade, zur Erziehung und Ausbildung, einem Mann also, der in dem Raum, in welchem auch die Allodien lagen, die Wiprecht als väterliches Erbgut besaß, über die bedeutendste Herrschaftsstellung verfügte.
    Ins Kloster Vitzenburg zog sich Wiprechts Mutter Sigena zurück, nachdem sie zum zweiten Mal verwitwet war. Hier erhielt sie nach ihrem Tod die letzte Ruhestätte. Bemerkenswert ist, daß Sigena im Kloster Vitzenburg und nicht etwa in Pegau, der Familiengrablege Wiprechts, wo bereits dessen erste Gemahlin und sein ältester Sohn beigesetzt worden waren, bestattet wurde. Berücksichtigt man diesen Begräbnisplatz in Vitzenburg und die Tatsache, daß Wiprecht erblich in den Besitz dieser Eigenkirchenrechte gekommen ist, so liegt hier vielleicht ein Hinweis vor, daß das Geschlecht, dem Sigena entstammte, als deren Vater ein Graf Goswin von Leinungen genannt wird, in einem Zusanmmenhang mit dem Kloster auf der Vitzenburg gestanden haben könnte.
    Auch in diesem Kloster ist Wiprecht der Pegauer Quelle zufolge zum Einschreiten gegen den Sittenverfall seiner Insassinnen genötigt worden. Dabei soll für den Niedergang der Klosterdisziplin besonders eine vornehme Verwandte Wiprechts, die als Nichte des Grafen Friedrich von Lengefeld bezeichnet wird, mit der Wiprecht also durch die zweite Ehe seiner Mutter verwandt war, verantwortlich gewesen sein.

    oo 2. Sigena von Groß-Leinungen, Tochter des Grafen Goswin der Ältere † 24.2.1110/21-23

    Kinder:
    - Friedrich II. Graf von Burglengenfeld
    - Tochter
    oo Ruotger Graf von Veltheim

    Literatur:
    Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977 Seite 257,271 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 95 A - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 113 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 82 -

    Friedrich heiratete von Leige, Sigena um 1050. Sigena gestorben um 1110/1135. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  von Leige, Sigena gestorben um 1110/1135.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Vitzenburg [06268],Saalekreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Äbtissin von Vitzenburg
    • Titel/Amt/Status: Gräfin im Gau Balcsem

    Notizen:

    Sigena von Groß-Leinungen Gräfin im Gau Balcsem
    Äbtissin des Klosters von Vitzenburg
    um 1130/35 † 24.2.1110/21-23 Kloster Vitzenburg
    Begraben: Kloster Vitzenburg
    Tochter des Grafen Goswin der Ältere von Groß-Leinungen

    Schwennicke Detlev: Tafel 13 B, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I, 1"

    WIPRECHT I. im GAU BALCSEM (BALSENGAU)
    oo SIGENA, ERBIN von MORUNGEN und GATERSLEBEN † Kloster Vitzenburg 24.II.1110/1121-23

    als Witwe 3. ÄBTISSIN von VITZENBURG
    Witwe von Friedrich von Burglengenfeld, Tochter von Goswin dem Älteren von (Gross-)Leinungen

    Fenske Lutz: Seite 257,271, "Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen"

    Nach Aussagen der Pegauer Annalen hatte der Großvater Wiprechts in der östlichen Altmark mit Waffengewalt ein Gebiet seiner Herrschaft unterworfen, das er seinem Sohn Wiprecht dem Älteren vererbte [209 Ann. Pegav. Seite 235.]. Der ältere Wiprecht knüpfte Verbindungen zum sächsischen Adel und heiratete die Tochter eines sonst nicht bekannten Grafen Goswin von Leinungen [210 Als namengebenden Ort führen die Ann. Pegav. Seite 235 Leige an, der mit Großleinungen an den Südostausläufern des Harzes nw. Sangerhausens identifiziert werden muß. Vgl. K. Meyer, R. Rackwitz, Der Helmegau (MittVErdkdeHalle 1888) Seite 63.] mit Namen Sigena. Wiprecht von Groitzsch war eines von drei Kindern, die aus dieser Ehe hervorgingen. Nach dem Tode des ersten Gatten heiratete Sigena in zweiter Ehe den Grafen Friedrich von Burglengefeld [211 Burglengefeld an der Naab, n. Regensburg gelegen. Daher kann Friedrich wohl nicht, wie es durch Patze, Pegauer Annalen Seite 8 geschieht, als Graf „in Franken" angesprochen werden, da es sich hier um den bayerischen Nordgau handelt. Vgl. dazu Bayerischer Geschichtsatlas, hg. M. Spindler, 1969, Seite 18/19. Vgl. auch Handbuch der bayerischen Geschichte 1, hg. M. Spindler, 1967, Seite 113f. Zu Graf Friedrich von Burglengefeld vgl. auch Genealogie des altbayerischen Adels, Stammtafel 3 Seite 74/75, Seite 82 Nr.41.]. Ihren Sohn Wiprecht übergab sie dem Markgrafen der sächsischen Nordmark, Udo II. von Stade, zur Erziehung und Ausbildung, einem Mann also, der in dem Raum, in welchem auch die Allodien lagen, die Wiprecht als väterliches Erbgut besaß, über die bedeutendste Herrschaftsstellung verfügte.
    Ins Kloster Vitzenburg zog sich Wiprechts Mutter Sigena zurück, nachdem sie zum zweiten Mal verwitwet war. Hier erhielt sie nach ihrem Tod die letzte Ruhestätte. Bemerkenswert ist, daß Sigena im Kloster Vitzenburg und nicht etwa in Pegau, der Familiengrablege Wiprechts, wo bereits dessen erste Gemahlin und sein ältester Sohn beigesetzt worden waren, bestattet wurde. Berücksichtigt man diesen Begräbnisplatz in Vitzenburg und die Tatsache, daß Wiprecht erblich in den Besitz dieser Eigenkirchenrechte gekommen ist, so liegt hier vielleicht ein Hinweis vor, daß das Geschlecht, dem Sigena entstammte, als deren Vater ein Graf Goswin von Leinungen genannt wird, in einem Zusanmmenhang mit dem Kloster auf der Vitzenburg gestanden haben könnte.
    Auch in diesem Kloster ist Wiprecht der Pegauer Quelle zufolge zum Einschreiten gegen den Sittenverfall seiner Insassinnen genötigt worden. Dabei soll für den Niedergang der Klosterdisziplin besonders eine vornehme Verwandte Wiprechts, die als Nichte des Grafen Friedrich von Lengefeld bezeichnet wird, mit der Wiprecht also durch die zweite Ehe seiner Mutter verwandt war, verantwortlich gewesen sein.

    Friedheim, Rainer: Seite 579,588, "Wiprecht von Groitzsch. Sturz in die Tiefe."

    Wiprecht I. heiratete die Tochter des Grafen Gowin von Leige, mit Namen Sigena, die als Mitgift Morungen (Reg.-Bez. Magdeburg) und Gatersleben (an Selke) erhielt. Frau Sigena verheiratete sich nach dem Tode Wiprechts I. in zweiter Ehe mit dem Grafen Friedrich von Lengefeld in Franken.
    Wiprecht erbte in der Folgezeit die Güter seines reichen Verwandten Vizo von Vitzenburg. Dabei übernahm er ein Nonnenkloster zu Vitzenburg, das Wiprecht seiner erneut verwitweten Mutter Sigena von Lengenfeld als Witwensitz zur Verfügung stellte, die dann am 24.2.1110 dort starb und begraben wurde. Bald darauf löste Wiprecht von Groitzsch das Nonnenkloster wegen Disziplinlosigkeit auf.

    1. oo Wiprecht I. Graf im Gau Balcsem
    2. oo Friedrich I. Graf von Burglengenfeld

    Kinder:
    1. Ehe
    - Wiprecht II. um 1050 † 22.5.1124
    - Otto geht nach Byzanz
    - Hermann geht nach Rußland
    - Tochter oo Heinrich von Leinungen
    - Tochter oo Werner der Ältere von Veltheim, Sie waren die Eltern des Erzbischofs Adelgot von Magdeburg (1107-1119).

    2. Ehe
    - Friedrich II. Graf von Burglengenfeld
    - Tochter oo Ruotger Graf von Veltheim

    Literatur:
    Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977 Seite 257,271 - Friedheim, Rainer: Wiprecht von Groitzsch. Sturz in die Tiefe. Schütze-Verlag München-Solln 1958 Seite 579,588 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I, 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 13 B - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 95A -

    Gestorben:
    um 1130/35 † 24.2.1110/21-23 Kloster Vitzenburg

    Begraben:
    im Kloster Vitzenburg

    Kinder:
    1. von Burglengenfeld, Friedrich II.
    2. 1. von Burglengenfeld, Heilika


Generation: 3

  1. 4.  von Schweinfurt, Heinrich II. (Sohn von von Schweinfurt, Heinrich und von Henneberg, Gerberga); gestorben um 1043.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf an der Oberen Naab
    • Titel/Amt/Status: Pegnitz [91257],Bayreuth,Bayern,Deutschland; Graf an der Pegnitz

    Notizen:

    Heinrich II. von Schweinfurt Graf an der Pegnitz
    + um 1043
    Jüngerer Sohn des Markgrafen Heinrich von Schweinfurt aus dem Hause der BABENBERGER und der Gerberga von Henneberg, Tochter von Graf Otto II. im Grabfeld

    Schwennicke Detlev: Tafel 88, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"
    HEINRICH
    1021/43 Graf an der PEGNITZ
    1043 Graf an der OBEREN NAAB
    oo N.N. ,Tochter von (Kuno-Konrad Graf im Sulafeld)

    Thiele, Andreas: Tafel 111, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    HEINRICH II. † um 1043
    (siehe Luitpoldinger Id)

    Thiele, Andreas: Tafel 113, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    HEINRICH II. VON SCHWEINFURT
    † um 1043
    Sohn des Markgrafen Heinrich I.
    (Die Abstammung ist zwar nirgends ausdrücklich angegeben, gilt aber durch Rang, Rechte, Namen, Besitz und Traditionen als erwiesen, was auch für seine Söhne gilt.)

    Heinrich II. war Graf an der Pegnitz mit Gründlach, Walkersbrunn, Gräfenberg, Erlangen, Lauf, Herpersdorf, Graf an der oberen Naab mit Pullersreuth und Weiden und Graf an der Altmühl mit der Abtei Bergen. Er wurde nur in wenigen Urkunden genannt, zog 1040 mit gegen den Schwager nach Böhmen und stritt viel mit den Bischöfen von Eichstätt.
    oo N. WELF
    Tochter und Erbin des Grafen Kuno I. im Sualafeld

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHENGESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 78

    31. Heinrich Graf an der Pregnitz

    F. ist so wenig wie bei 24 urkundlich überliefert; sie ergibt sich aus dem Namen und aus der Nachfolge in der Pegnitzgrafschaft, die 21 1009 6/7 und 1011 2/7 innegehabt hatte
    eV. 1021 13/11. Der Forst zwischen den Flüssen Schwabach und Pegnitz und die Dörfer Gründlach AG Fürth, Walkersbrunn AG Gräfenberg, Eltersdorf AG Erlangen und Herpersdorf AG Lauf liegen im Nordgau in der Grafschaft (an der Pegnitz) des Grafen Heinrich DD 3, 480 f n 458
    1025 12/1. Die Abtei Bergen AG Neuburg an der Donau im Nordgau liegt in der Grafschaft (an der unteren Altmühl) des Grafen Heinrich DD 4, 12 n 11
    1043 14/4 Trauschendorf, Muglhof, Matzlesrieht (alle 3 AG Weiden) und Püllersreuth AG Neustadt an der Waldnaab im Nordgau liegen in der Grafschaft (an der oberen Naab) des Grafen Heinrich DD 5, 131 f. n 104
    1043 28/11 Wurmrausch, Högen und Fürnried (alle AG Sulzbach) im Nordgau liegen in der Grafschaft (an der Pregnitz) des Grafen Heinrich DD 5, 142 f. n 113 die Vorkommen des später erscheinenden Pegnitz-Grafen Heinrich (38) von 1052 bis 1057 können nicht mehr zu 31 gehören, weil der bald nach 1075 schreibende Anonymus von Herrieden (SS 20, 238) zum Jahre 1054 berichtet, Bischof Gebhard von Eichstätt habe Schirenses latrociniis, ut hodie sunt, deditissimos zu Paaren getrieben. Hier handelt es sich nicht nur um Otto I. von Scheyern (40), sondern auch um dessen Brüder Heinrich (38) und Kuno (39); alle drei müssen Scheyern damals noch gemeinsam aus dem Erbe ihrer mit dem Paargrafen Udalschalk II. verheiratet gewesenen Vatersschwester (32) besessen haben. War das 1054 der Fall, so darf das auch für 1052 gelten, so dass der Zeitraum zwischen 1043 und 1052 auch den Übergang von der älteren zu der jüngeren Generation in sich schließt.

    Gemahlin:
    N.N., Tochter des WELFEN Kuno I., s. Welfen n 6.

    Literatur:
    Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 88 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 111,113 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 78 -

    Heinrich heiratete im Sualafeld, N.. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  im Sualafeld, N. (Tochter von im Sualafeld, Kuno I,).

    Notizen:

    Tochter und Erbin des Grafen Kuno I. im Sualafeld

    Notizen:

    Weiterer Sohn unsicher :
    Otto I. Graf von Scheyern † 4.12.1078 oo Hadagunda (Haziga) von Dießen, Tochter des Grafen Friedrich † 17.10.1104

    Kinder:
    1. 2. von Burglengenfeld, Friedrich I, gestorben nach 1050.
    2. von Schweinfurt, Heinrich III. gestorben um 1080.
    3. von Lechsgemünd, Kuno I. wurde geboren um 1020/1030; gestorben um 1092.


Generation: 4

  1. 8.  von Schweinfurt, Heinrich wurde geboren um 960 (Sohn von von Schweinfurt, Berthold I. und von Walbeck, Heilika); gestorben am 18 Sep 1017; wurde beigesetzt in Schweinfurt [97421],Bayern,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Radenzgau,Bayern,Deutschland; Graf im Radenzgau
    • Titel/Amt/Status: Volkfeldgau,Bayern,Deutschland; Graf im Volkfeldgau
    • Titel/Amt/Status: 980-1017, Nordgau,Bayern,Deutschland; Markgraf im bayerischen Nordgau

    Notizen:

    Heinrich von Schweinfurt
    Markgraf im bayerischen Nordgau (980-1017)
    um 960-18.9.1017
    um 944 (nach Friese) Begraben: Burg Schweinfurt
    Ältester Sohn des Grafen Berthold I. von Schweinfurt und der Eilika von Walbeck, Tochter von Graf Lothar

    Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 2078

    Heinrich von Schweinfurt (genannt Hezilo)
    + 18. September 1017
    Graf im Volkfeld-, Radenz- und auf dem bayerischen Nordgau

    Aus dem Geschlecht der "jüngeren BABENBERGER"(SCHWEINFURTER), das zu seinen ausgedehnten Alloden am Mittel- und Obermain 973 noch Reichsgut um Bamberg erhalten hatte und wegen seiner mächtigen Stellung auch den Markgrafentitel führte. Nach Auseinandersetzungen mit Bischof Heinrich I. von Würzburg wurde Heinrich vorübergehend von Kaiser OTTO III. verbannt. Er unterstützte dann aber die Königswahl HEINRICHS II., der ihm dennoch das versprochene Herzogtum Bayern, auf das die SCHWEINFURTER eine Expektanz hatten, vorenthielt, um einer übermächtigen Stellung der BABENBERGER in S-Deutschland vorzubeugen. Deswegen schloss sich der Graf dem Aufstand des Boleslaw Chrobry von Polen gegen HEINRICH II. an, den dieser aber im Sommerfeldzug 1003 rasch niederwarf. Durch die Entziehung der Grafschaften und anderen Reichslehen, die nach der Begnadigung im November 1004 nur mehr teilweise zurückgegeben wurden, schaltete der König die fränkischen BABENBERGER politisch aus, schuf damit aber andererseits die Voraussetzung für die Gründung des Bistums Bamberg 1007. In seinen späteren Jahren konzentrierte sich Heinrich auf den inneren Ausbau der ihm verbliebenen Allode und der Nordgaugrafschaft.

    Literatur:
    R. Enders, Die Rolle der Gf.en v. Schweinfurt in der Besiedlung Nordbayerns, JbffL 32, 1972, 1-44 - K. Spindler, I, 1981, 308f [K. Reindel]; III/1, 54-57 [F.J. Schmale] - K. Bosl, Bayer. Biogr., 1983, 324.

    Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 324, Heinrich von Schweinfurt, fränkischer Adliger
    + 18.9.1017
    Vater:
    Berthold, Graf (+ 980)

    973 Übertragung von Reichsgut um Bamberg.
    Namengebung für die Familie nach der Burg Schweinfurt.
    Grafenrechte unter anderem im Volkfeldgau.
    Infolge Auseinandersetzung mit Bischof Heinrich I. von Würzburg Landesverweisung durch König OTTO III. (wieder rückgängig gemacht).
    Unterstützung der Wahl König HEINRICHS II. gegen Zusage des Herzogtums Bayern.
    Nach Bruch dieses Versprechens Anschluß an Boleslaw Chrobry von Polen (Aufstand gegen HEINRICH II.).
    Nach Zusammenbruch des Aufruhrs politische Ausschaltung der ostfränkischen BABENBERGER (Entzug der Grafschaften im Nordgau und Radenzgau, Einziehung des Reichsguts) unter Beibehaltung der Eigengüter.
    Zusammenhang mit der Gründung des Bistum Bamberg 1007.

    Literatur:
    F. J. Schmale, Franken vom Zeitalter der Karolinger bis zum Interregnum 716/19-1257), in Spindler III/I.

    Althoff Gerd: Seite 414, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberliegerung"

    G 124 Lü:
    17.9. Heinricus com + 1017 Markgraf von Schweinfurt

    Markgraf Heinrich von Schweinfurt gehörte zu den erklärten Gegnern HEINRICHS II., der ihm die bayerische Herzogswürde verweigert hatte (Thietmar V, 16) und gegen den er zusammen mit Boleslaw Chrobry (H 17) kämpfte (ebd. V, 38). In diesem Zusammenhang ist die nicht genau datierte Heirat seiner Tochter Eila (H 41) mit dem Billunger Bernhard II. (H 20) zu sehen.
    Vgl.dazu oben S. 109 und Bork, Billunger, S. 118.

    Me: 19.9. Heinricus marchio

    Der Eintrag in Merseburg gehört nicht der Ergänzungsschicht an. Da die Eintragung vor der Einschreibung der Ergänzungsschicht erfolgte, ergibt sich, daß die Ergänzungsschicht nicht vor dem 19.9.1017 eingetragen worden sein kann, siehe dazu oben S. 154f.; Heinrich war ein Vetter Thietmars von Merseburg; vgl. Holtzmann, Thietmar-Ausgabe, Einleitung S. XI; Lippert, Thietmar von Merseburg, S. 48.
    Zum Todestag vgl. BG Nr. 1908d.

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
    Wegener Dr. Wilhelm: Seite 78


    21. Heinrich von Schweinfurt

    F. u. eV. (980 Anfang) s. 8
    981 3/3 Ebermannstadt im Radenzgau liegt in der Grafschaft des Hassius DD 2, 277 n 245
    981 2/4 Scierstat (heute Stadtamhof gegenüber Regensburg) im Nordgau in suburbio Reginae civitatis liegt in der Grafschaft (an der unteren Naab) des Heinrich DD 2, 278 f. n 247
    983 5/6 Atsfeld (Attenfeld AG Neuburg an der Donau) im Nordgau liegt in der Grafschaft (an der unteren Altmühl) des Heinrich DD 2, 348 f. n 296
    994 des nepos (Vetter) Thietmars, Markgraf Heinrich, lässt einen Feind zu Lindinlog (Lindenloh AG Schwandorf, in der Grafschaft an der unteren Naab) blenden, mit 14 nach Würzburg geladen Thietmar ed. Holtzmann 156
    1000 6/4 (Klein-)Prüfening im Nordgau liegt in der Grafschaft (an der unteren Naab) des Grafen Heinrich DD 2, 780 n 351 1002 20/11 Walehinga (Ober-, Finster-Weiling AG Parsberg) im Nordgau liegt in der Grafschaft (an der unteren Altmühl) des Heinrich DD 3, 32 n 288
    1002 Forchheim, Erlangen und Eggolsheim im Radenzgau liegen in der Grafschaft des Grafen Heinrich DD3, 3 f. n 3
    1003 Aufstand Heinrichs von Schweinfurt gegen Kaiser HEINRICH II.; er wird unterstützt von seinem Bruder Bucco (Burkhard) und seinem Schwager (dem Bruder seiner Gattin) Otto Thietmar ed. Holtzmann 206
    1009 (so richtig statt 1008) 6/7 Machendorf AG Parsberg im Nordgau liegt in der Grafschaft (an der unteren Naab) des Grafen Heinrich DD 3, 238 ff. n 204
    1009 6/7 Velden AG Hersbruck, Reinbach AG Sulzbach und Kemmathen AG Gräfenburg liegen im Nordgau in der Grafschaft (an der Pegnitz) des Grafen Heinrich DD 3, 237 f. n 203
    1011 2/7 Lintbach AG Amberg im Nordgau liegt in der Grafschaft (an der unteren Naab) des Grafen HeinrichDD 3, 270 n 233
    1011 2/7 Förrenbach AG Hersbruck, Hersbruck, Vorra, Oberkrumbach (alles AG Hersbruck), Schnaittach AG Lauf, Rüsselbach und Ittling (beide AG Gräfenberg) im Nordgau liegen in der Grafschaft (an der Pegnitz) des Grafen Heinrich DD 3, 270 f. n 234
    1015 17/4 Schwarzenfeld und "Weilindorf" (Wölsendorf), beide AG Nabburg, im Nordgau liegen in der Grafschaft (an der oberen Naab) des Grafen HeinrichDD 3, 423 n 334; IV.
    1017 28/444 "Siukenriut", (Wenig-)Rötz, Diendorf, Gütenland und Hillstett (alles AG Neunburg vorm Wald) im Nordgau liegen in der Grafschaft (an der Schwarzach) des Heinrich DD 3, 467 n 365
    + 1017 18/9 Markgraf Heinrich stirbt nach langer Krankheit und wird vor dem Schweinfurter Münster begraben Thietmar ed. Holtzmann 476.

    Gemahlin:
    Gerberga, Schwester des Grafen Otto siehe oben 1003, lebt noch 1036 (SS 23, 96).
    Ihr Bruder operierte 1003 gemeinsam mit Heinrich von Schweinfurt, er muss also dessen Nachbar gewesen sein. Seine Schwester brachte den Namen Otto in das Schweinfurter Haus. Das kann nicht bloß der Name des Bruders gewesen sein, da Heinrich den Erstgeborenen so nannte und da derselbe Name dann auch bei einem Neffen von Otto von Schweinfurt (25) auftaucht, einem Enkel Heinrichs, ja auch bei einem anderen Enkel, einem Sohn des Burggrafen Rudpert von Regensburg, da ferner der Name Otto von diesen Enkeln weithin in die Zukunft ausstrahlte. Die Persönlichkeit, von der der Name ursprünglich ausging, muss also bedeutend gewesen sein und den SCHWEINFURTERN genealogisch und räumlich nahegestanden haben. Alle diese Voraussetzungen werden durch die gräflichen OTTONEN im benachbarten Grabfeldgau erfüllt, die von 950 bis 1008 erscheinen. Dieser Zeitraum von beinahe 60 Jahren erstreckt sich natürlich auf 2 Generationen. Der Otto der Jahre 950 (DD 1, 212 n 132), 975 (DD 2, 112 n 98), 979 (DD 2, 236 f. n 208) und 982 (DD 2, 331 f. n 284) wird der Vater, nach dem Otto von Schweinfurt genannt wurde, der Otto der Jahre 999 (DD 2, 762 n 334), 1000 (DD 2, 790 f. n 361), 1002 (DD 3, 33 f. n 30) und 1008 (DD 3, 205 f. n 174) der Sohn, also der Schwager Heinrichs von Schweinfurt gewesen sein.
    Vgl. Gotthold Wagner, Comitate in Franken, Mainfränk. Jahrbuch 6, 1954, Übersicht: Comitatstabellen 10: Grabfeld, S. 70 f.

    HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER, Gewin Dr. J.P.J.: Seite 122

    9. Heinrich

    1002-1017 (+), Markgraf im Nordgau.
    1002. Dem Markgrafen im Nordgau Heinrich hat König HEINRICH II. durch reiche Dotation über alle Grafen erhoben; Hirsch, Jahrbücher des deutschen Reiches unter Heinrich II.: Hirsch a.a.O. I. 221.
    1004. Heinrich wurde wieder als Markgraf im Nordgau eingesetzt: Hirsch a.a.O. I. 224 ff.
    1003. Greding war vor dem Übergang an die Eichstätter Kirche ein Reichslehen der BABENBERGER (sic), Markgrafen auf dem Nordgau. Vielleicht war es nach dem Sturz des Markgrafen Heinrich (1003) von König HEINRICH II. der Eichstätter Kirche verliehen worden: H. Regg. 267, 271, 197.
    1009, 1011, 1015, Kemnat. Parsberg, Amberg und Wieling (bei Parsberg) sind als in der Grafschaft Heinrichs gelegen bezeichnet: Guttenberg, Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Bamberg Regg. 88, 89, 96, 121.

    Note:
    Da Heinrich sich im selben Jahr (1003) gegen König HEINRICH II. empörte als Herzog Hermann II. von Schwaben sich als Kronprätendent versuchte, den König vom Throne zu stürzen, ist anzunehmen, dass er sich dem Herzog angeschlossen hat. Dessen baldiger Tod im Jahre 1003 wird bewirkt haben, dass Heinrich sich bereits im Februar 1004 dem König unterwarf.

    Thiele Andreas: "Erzählende genealogische Stammtafeln"

    Heinrich folgte dem Vater in allen Grafschaften, Marken und Vogteien und hatte unter OTTO III. seinen Besitz bedeutend erweitert. Er unterstützte 1002 im deutschen Thronstreit den Markgrafen Ekkehard I. von Meißen, anerkannte dann aber doch Heinrich von Bayern in der Hoffnung, als Herzogsenkel in Bayern nachzufolgen, worin ihn dieser noch bestärkte. Er lieferte 1003 den zu ihm geflohenen Herzog Boleslav III. von Böhmen an Polen aus und rebellierte 1003/04 mit seinem Bruder Bucco, als der König sein Versprechen auf das Herzogtum ignorierte. Er wurde von Polen gefördert, unterwarf sich und verlor zeitweise Lehen und Vogteien. Er wurde später wieder Markgraf auf dem Nordgau und zu Schweinfurt und war als ausgezeichneter Feldherr eine wichtige Stütze des kaiserlichen Neffen. Heinrich starb nach langer Krankheit und wurde in Anwesenheit von 3 Bischöfen auf seinen Wunsch in Schweinfurt außerhalb der Klosterkirche bei der Tür bestattet.

    Görich Knut: Seite 159, "Otto III."

    Der mächtige Markgraf im bayrischen Nordgau, Heinrich von Schweinfurt, war über seine Mutter Eila von Walbeck ein Neffe Liuthars. Jedoch rechtfertigt diese Verwandtschaft nicht die Annahme eines politischen Interessengleichklangs: Ihre recht selbständige Herrschaft mit Zentrum in mainfränkischen Grafschaften brachte die SCHWEINFURTER in Gegensatz zu Heinrich dem Zänker und damit nahezu zwangsläufig auf die Seite der OTTONEN. Heinrichs Vater Berthold (+ 980) unterstützte OTTO II. 976 gegen den Zänker. Über Heinrichs Haltung im Thronstreit 983/84 ist nichts bekannt, die Wiedereinsetzung des Zänkers 985 in sein bayerisches Herzogtum dürfte den alten Gegensatz jedoch belebt haben. Schwierig gestaltete sich auch das Verhältnis Heinrichs zum Bistum Würzburg: Noch während der Vormundschaftsregierung wurde der Markgraf auf Anordnung OTTOS III. wegen einer Eigenmächtigkeit gegenüber Vasallen des Würzburger Bischofs Bernward des Landes verwiesen, erlangte aber schon kurz darauf wieder die Gnade des Kaisers. Im Reichsdienst unter OTTO III. ist der SCHWEINFURTER nicht belegbar, er taucht nur ein einziges Mal als Empfänger einer Schenkung OTTOS auf. Demgegenüber sind die reichen Schenkungen OTTOS an den von ihm hochgeschätzten Würzburger Bischof Heinrich I. auch als Gegengewicht zu der sich verfestigenden Adelsherrschaft des Markgrafen zu verstehen. Wenngleich auch in diesem Fall ein durch lokale Interessenkonflikte bedingter Gegensatz zu OTTO III. denkbar erscheint, steht einer solchen Annahme doch Thietmars ausdrückliche Feststellung entgegen, dass Heinrich dem Kaiser treu ergeben war. Der Markgraf von Schweinfurt kann deshalb der Adelsopposition nicht zugerechnet werden.

    Lechner Karl: Seite 54,60, "Die Babenberger"

    Nach dem Bericht Thietmars von Merseburg war Markgraf Liutpold mit seinem Vetter Heinrich von der Schweinfurter Linie vom Bischof von Würzburg zur dortigen Kiliansmesse geladen. Dabei traf ihn am 8. Juli ein Pfeilschuss, der seinem Vetter zugedacht war, und verwundete ihn tödlich.
    Boleslaw Chrobry von Polen hatte sich mit dem SCHWEINFURTER Grafen Heinrich aus der älteren Linie der "BABENBERGER" verbündet, der sich gegen den neuen König, HEINRICH II., wegen der Nichterfüllung der Zusage, ihm das Herzogtum Bayern zu verleihen, empörte.

    Friese Alfred: Seite 125, "Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels"

    Solchermaßen um das Reich verdient, war es keine Frage, dass Bertolds Sohn Heinrich nach dem Tode des Vaters (+ 980) die Nachfolge im Markgrafenamt antrat. Aber er vermochte es nicht zu behaupten. 994/95 in eine nicht näher bekannte Fehde mit dem Würzburger Vasallen (miles) Ewerker verwickelt, den er wegen übermütiger Gewalttätigkeit zu Lindenhof (bei Schwandorf) blenden ließ, wurde Heinrich auf Betreiben Bischof Bernwards vom König des Landes verwiesen (exilio relegavit) und erst nach Zahlung einer entsprechenden Buße begnadigt. Weil er sich 1002 nach dem Tode OTTOS III. für die nicht unbestrittene Nachfolge des Zänker-Sohnes HEINRICH einsetzte, scheint ihm dieser das im Falle seiner Wahl freiwerdende Herzogtum Bayern versprochen zu haben. In seinen Erwartungen getäuscht, suchte der Markgraf jetzt seinerseits durch ein Bündnis mit Boleslaw Chrobry zu erreichen, was ihm der König mit Ausreden vorenthielt. Im Sommer 1003 begann der Aufstand, an dem sich auch Brun von Augsburg, des Königs Bruder, beteiligte. HEINRICH II. gelang es jedoch relativ schnell, die Burgen des Markgrafen, vor allem Ammerthal bei Amberg, Creußen und Schweinfurt zu brechen und Heinrich gefangen zu nehmen. "Damit war eine einheitliche politische Organisation Ostfrankens für alle spätere Zeit abgetan", denn des Markgrafen Sohn und Allodialerbe, Otto von Schweinfurt, der 1048 für Verdienste im Feldzug gegen den böhmischen Herzog Bretislaw von HEINRICH III. das Herzogtum Schwaben erhielt, hinterließ nur 5 Töchter, deren Nachkommen sich noch Jahrhunderte lang um die reiche Hinterlassenschaft der SCHWEINFURTER stritten.

    Weinfurter Stefan: Seite 41,186-193, "Heinrich II.Herrscher am Ende der Zeiten"

    Sowohl die Bischöfe als auch die mächtigen Adligen Bayerns, die er laut Thietmar "vor allem anderen ganz besonders liebte", wußte Herzog Heinrich 1002 mit wenigen Ausnahmen geschlossen auf seiner Seite, als es um das Königtum ging. Sogar den Markgrafen Heinrich von Schweinfurt, der sich keineswegs immer untergeordnet hatte, konnte er mit der Aussicht auf das freiwerdende Herzogtum Bayern für sich gewinnen - wir werden darauf noch näher eingehen.
    Der stärkste Anspruch auf das Herzogtum Bayern aber ging vom Großgrafen Heinrich von der bayerischen Nordmark aus. Dieser Heinrich, der in den Quellen als Markgraf (marchio) erscheint, gehörte wahrscheinlich zur Sippe der älteren BABENBERGER. Sein Vater war Berthold. 980, nach dem Tod Bertholds, übernahm sein Sohn Heinrich die Grafschaften in ungeschmälertem Umfang. Wie sein Vater war er ein treuer Anhänger Kaiser OTTOS II. Ihm brachte 981 ein Aufgebot von 40 Panzerrreitern nach Italien, eine enorme Anzahl, die seine kriegerische Potenz deutlich macht. Auch in den folgenden Jahren blieb er dem OTTONEN-Hof treu.
    1002 wechselte er zur Partei der "Heinriche". Von Anfang an unterstützte er den bayerischen Herzog, seinen Lehnsherrn, bei der Erlangung der Königskrone. Dafür, so deutet es Thietmar unmißverständlich an, muß ihm HEINRICH II. in Aussicht gestellt haben, der künftige Herzog von Bayern zu werden. Schon unmittelbar nach der Salbung des neuen Königs habe der SCHWEINFURTER im Juni 1002 hochrangige Vermittler, "beste Männer aus dessen Heer", zu HEINRICH II. geschickt. Über diese habe er nachdrücklich gefordert, daß ihm das "Herzogtum des bayerischen Reichs" übertragen werde, das ihm schon seit langem und fest zugesagt worden sei. Daraufhin habe der König geantwortet: "Wißt ihr nicht, daß dies auf diesem Kriegszug auf keinen Fall geschehen kann und daß die Bayern von Anfang an das Recht haben, den Herzog frei zu wählen, und daß es sich nicht geziemt, sie nun so plötzlich beiseite zu schieben und das seit alters her festgesetzte Recht ohne ihre Zustimmung zu brechen? Wenn er warten wollte, bis ich selbst in diese Regionen komme, würde ich gerne mit dem allgemeinen Rat und mit dem Willen der dortigen Großen ihn in dieser sache zufriedenstellen".
    Diese Nachricht sei für den SCHWEINFURTER, wie Thietmar weiter ausführt, ein Zeichen dafür gewesen, daß der neue König ihm das Herzogtum nicht geben wolle. Das ist eine interessante Interpretation, denn die Antwort HEINRICHS II. hielt noch alle Wege offen, ja stellte eigentlich die Unterstützung in Aussicht.
    Daß der SCHWEINFURTER mißtrauisch wurde, muß an anderen Indizien gelegen haben. Es muß rasch erkennbar gewesen sei, daß HEINRICH II. von Anfang an das Ziel verfolgte, die Herzogsherrschaft in bayern neu zu struktuieren. Dazu gehörte, daß er eine Reihe von Herzogsklöstern in seine Königsherrschaft "hinübernahm", indem er ihnen den Status von Reichsklöstern zusprach und sie damit der Zuständigkeit des künftigen Herzogs entzog. HEINRICH II. reagierte auf die Forderungen des SCHWEINFURTERS hinhaltend, weil er das Fundament seiner königlichen Machtstellung, das Herzogtum Bayern, im Grunde nicht aus der Hand geben und für seine Maßnahmen Zeit gewinnen wollte.
    Damit begann die Unzufriedenheit Markgraf Heinrichs zu wachsen. Er mußte sich getäuscht sehen, in seiner Ehre verletzt. Er war mächtig genug, um nun seinerseits durch sein Auftreten dem neuen König sein Mißfallen zu signalisieren. Am 25. Juli 1002, auf dem großen Hoftag in Merseburg, setzte er sich demonstrativ für den Polen-Herzog Boleslaw Chrobry ein, dem HEINRICH II. nicht alle Wünsche erfüllen wollte. Damit nahm die Verstimmung weiter zu, und dies um so mehr, als Boleslaw sogleich dazu überging, die Politik im Osten, vor allem in Böhmen, nach eigenen Vorstellungen zu gestalten - wir werden darauf noch zu sprechen kommen.
    Als Anfang Mai 1003 immer noch keine Entscheidung zur Besetzung Bayerns gefallen war, vereinigten sich Heinrich von Schweinfurt und der Polenherzog Boleslaw Chrobry zum offenen Aufstand. Ihnen schlossen sich weitere Unzufriedene an: Bruno, der Bruder des Königs, Bukko, der Bruder des SCHWEINFURTERS, Ernst, sein Vetter, und Siegfried von Northeim, ein Verwandter von ihm. Über Eila, die Mutter Heinrichs von Schweinfurt, waren weitreichende Verbindungen zu sächsischen Familien hergestellt. So entstand rasch ein weitgespanntes Netz der Empörung gegen HEINRICH II., ein Verbund derer, die sich von ihm nicht genügend berücksichtigt oder belohnt sahen und die sich sogar, wie der SCHWEINFURTER, in alten Versprechungen getäuscht wähnten.
    Die Reaktion unter den Großen des Reiches war gespalten. Darauf deuten die Worte Thietmars: "Wer den Anlaß zu seiner (des SCHWEINFURTERS) so kühnen Anmaßung kennt, wird sagen, er habe so handeln müssen. Den höheren Gewalten stünde es nämlich nicht an, so fest versprochene Zusagen einem treuen Diener gegenüber nicht einzuhalten und sich damit der Ergebenheit. anderer zu entfremden. Aber Thietmar fügt sogleich seine warnenden Worte hinzu: Das sei dennoch kein Grund für die Empörung gegen den König, denn jede Herrschaft in dieser Welt stamme von Gott, und wer sich gegen sie erhebe, vergehe sich an der Majestät Gottes. Selbst dann, wenn sich bei den Mächtigen ein Aufflammen ungerechter Gesinnung zeige, müsse man das geduldig ertragen und sich im demütigen Gebet Trost holen
    Das ist eine sehr aufschlußreiche Stelle, denn sie macht deutlich, wie gleich zu Beginn von HEINRICHS II. Herrschaft die Prinzipien seiner Autoritätsbegründung gegen die überkommenen Vorstellungen des Adels prallte und wie die Legitimation der neuen königlichen Handlungsweise über das Recht des Adels gesetzt werden sollte. Von Beginn an war hier die Ursache ständiger Auseinandersetzungen zwischen König und Fürsten angelegt. HEINRICH II., dessen Aufgabe eigentlich die Friedenssicherung im Reich war, hatte sich gleichsam selbst auf ein "Königtum der Konflikte" festgelegt, die dann in der Tat seine gesamte Herrschaftszeit durchzogen.
    Im Konflikt mit dem SCHWEINFURTERging HEINRICH II. sogleich mit kompromißloser Härte vor. Im Sommer 1003 setzte er mit voller Kraft seine kriegerische Überlegenheit ein, und schon nach wenigen Wochen fielen die starken Befestigungen seines Kontrahenten in seine Hand. Mit einem so harten und entschlossenen Vorgehen hatte der SCHWEINFURTER nicht gerechnet. Seine als uneinnehmbar geltenden Burgen Ammerthal bei Amberg, Creußen südlich von Bayreuth und Schweinfurt wurden von königlichen Leuten besetzt; die Burg Kronach ließe der SCHWEINFURTER kurz vor seiner Flucht nach Polen selbst in Brand stecken. Bereits am Geburtstag der hl. Maria, am 8. September 1003, konnte HEINRICH II. in Bamberg der Mutter des himmlischen Königs für den Sieg Dank sagen.
    Aber den beteiligten Fürsten war nicht wohl bei diesen Ereignissen. Sie versuchten, die Schäden in Grenzen zu halten und immer wieder zwischen den Parteien zu vermitteln. Unter ihnen befand sich der mächtige KONRADINER Otto von Hammerstein, Bruder Gerbergas, der Gemahlin Heinrichs von Schweinfurt. Auf seinen Rat übergab Bukko, der Bruder des SCHWEINFURTERS, dem König die Burg Creußen und erlangte dafür den freien Abzug Gerbergas, ihrer Kinder und der ganzen Burgbesatzung. Das wird man als großen Erfolg der fürstlichen Vermittler werten dürfen. Bezeichnend dafür ist auch, daß der König zwar die Zerstörung der Burg anordnete, die Fürsten aber diesen Auftrag, wie es heißt, mit Schonung durchführten, so daß die Anlagen zum großen Teil erhalten blieben.
    Hinsichtlich der Burg Schweinfurt spielte sich Ähnliches ab. Bischof Heinrich I. von Würztburg und Abt Erkanbald waren vom König mit einem Heer dorthin geschickt worden, um die ganze Festungsanlage niederzubrennen und zu zerstören. Aber als sie vor die Burg kamen, hatte die Mutter Heinrichs von Schweinfurt, die WALBECKERIN Eila, einen gastlichen Empfang für den hohen Besuch vorbereitet, "wie es sich bei so hohen Herren ziemte". Man war vertraut mit einander. Mit Entsetzen habe Eila dann den wahren Grund des "Besuchs" erfahren, sie in die Kirche geeilt und habe versichert, lieber würde sie mitverbrennen, als lebend der Brandstiftung weichen. Da hätten die Herren ihre "weltlich Furcht" überwunden und den Befehl des Königs eigenmächtig geändert: Nur ein paar Steine brachen sie aus den Mauern und Gebäuden heraus. Auch das, so hätten sie die bekümmerte Frau getröstet, würden sie von sich aus wiederherstellen, sobald es mit der Gande des Königs möglich sei.
    Die Großen des Reiches - und unter ihnen nicht nur die weltlichen Fürsten - waren ganz offensichtlich vom Herrschaftsstil HEINRICHS II. irritiert. Sie sahen sich hin- und hergerissen zwischen der Loyalität gegenüber der königlichen Autorität einerseits und ihrem Verständnis für die Verteidigung adliger Rechte und adliger Verhaltensregeln andererseits. Wieder wird deutlich, in welchem Ausmaß die Herrschaft HEINRICHS II. zur Zerreißprobe im Verhältnis zwischen König und Adel führen mußte.
    Der Aufstand des SCHWEINFURTERSund seiner Helfer brach rasch zusammen. Heinrich und Bruno flohen zum Polen-Herzog Boleslaw Chrobry, Bruno dann noch weiter an den ungarischen Königshof, wo seine Schwester Gisela Königin war. Schon bald kam es zu Vermittlungsversuchen. Im Februar 1004 setzten sich schließlich Erzbischof Tagino von Magdeburg und Herzog Bernhard I. von Sachsen - der eine als Vertrauensmann des Königs, der andere als Parteifreund des Gefangenen - für die Aufständischen ein, die nun die Gnade des Königs suchten. Nur zögernd sei der König darauf eingegangen, aber endlich war er dann doch bereit, dem SCHWEINFURTER wieder seine Huld zu gewähren.
    Doch die Bedingung, die HEINRICH II. damit verknüpfte, ist erneut bezeichnend für sein Herrschaftsverständnis: Heinrich von Schweinfurt mußte sich der Haft unterwerfen, und zwar solange, wie es ihm, dem König gefallen würde. Die Inhaftnahme Heinrichs von Schweinfurt nach Willkür des Herrschers ist demgegenüber als ungewöhnlich hart zu bewerten.
    Noch etwas fällt dabei auf. Heinrich von Schweinfurt, der bei seiner Unterwerfung "in Büßerhaltung und Büßergewand" seine "Schuld in jeder Hinsicht unter Tränen bekannte" und sich dem König übergab, wurde auf Befehl HEINRICHS II. von Erzbischof Tagino zur Haft auf die im Magdeburger Bistum gelegene Burg Giebichenstein abgeführt und dort streng bewacht. Dort aber, so Thietnar, habe der Gefangene unter anderen guten Werken an einem Tag unter 150 Kniebuegen den ganzen Psalter abgesungen. Diese Nachricht hat Thietmar in seiner Chronik eigenhändig nachgetragen, und wir können davon ausgehen, daß sie ihm wichtig war. Sie besagt aber nichts anderes, als daß der SCHWEINFURTER, offenbar unter den Augen der erzbischöflichen Wächter, Kirchenbuße verrichtete und zwar mit einer unglaublichen Schnelligkeit. 150 Psalmen und Kniebeugen, dazu 3 Tage und Nächte ohne Sitzen und mit nur wenig Schlaf, das nämlich entsprach, wie wir den Bußbüchern entnehmen können, genau einer regulären Kirchenbuße von einem Jahr.
    Die Bestrafung des SCHWEINFURTERS war also mit einer schwerwiegenden Kirchenbuß verknüpft.
    Ende November 1004 wurde schließlich in Merseburg die Begnadigung ausgesprochen. Der SCHWEINFURTER erhielt all seine Besitzungen zurück; nur die Grafschaften im Volkfeld- und Radenzgau blieben ihm entzogen. Hier erscheinen neue Grafen. Ob er die Nordgaugrafschaft, wo zwischenzeitlich ein Berengar als Graf auftrat, wieder in vollen Umfang übernehmen konnte, ist unsicher. Möglicherweise wurde sie auf den östlichen Raum um Cham und Nabburg beschränkt. Daß Heinrich von Schweinfurt jedenfalls auch weiterhin bei den Großen des Reiches höchstes Ansehen genoß, zeigt sein Begräbnis im Jahre 1017:"Ostfrankens Zierde", so Thietmar von Merseburg, sei von drei Bischöfen an der Nordseite des Hausklosters auf der Burg Schweinfurt feierlich beigesetzt worden.

    Schütz Alois: Seite 3, "Die Andechs-Meranier in Franken und ihre Rolle in der europäischen Politik des Hochmittelalter"

    "Am 18. September 1017 starb Markgraf Heinrich, der Stolz der Ostfranken. Der Kaiser trauerte sehr um ihn." Die Nachricht findet sich in der Chronik Bischofs Thietmar von Merseburg. Der sächsische Geschichtsschreiber des frühen 11. Jahrhunderts übertrieb nicht, als er seinen Verwandten orientalium ducus Francorum, den "Stolz der Ostfranken", nannte. Heinrich zählte in der Tat zu den angesehensten und mächtigsten Persönlichkeiten in Franken. Er gehörte damit dem Geschlecht der Markgrafen von Schweinfurt an, die mehr als 100 Jahre lang die politischen Verhältnisse zwischen Main und Donau nachhaltig beeinflußten.
    Die Hauptmasse des Familienbesitzes scheint um die namengebende Burg Schweinfurt gelegen zu haben. Dazu kamen Güter im Aischtal zu Höchstadt, Lonnerstadt, Gutenstetten, Wachenroth, Sambach, Steppach und Etzelkirchen, Streubesitz zu Retzstadt, Ochsenfurt, Frickhausen und Heidingsfeld sowie ein Güterkomplex um den Hof "Rounveldt", der Ursprungssiedlung, wie es scheint, von Grafenrheinfeld an Main. In den östlichen Maingegenden bildeten die Burgen Kronach und Creußen die Mittelpunkte größerer Gutsbezirke, denen auch der ansehnliche Streubesitz in den dazwischenliegenden Gebieten, den späteren Herrschaften Kulmbach und Bayreuth, zugeordnet gewesen ein dürfte. Zur Burg auf dem Banzer Berg gehörte dagegen der Güterkomplex zwischen Main und Itz mit dem großen Lichtenfelser Forst. Ein weiteres Zentrum Schweinfurter Besitzes lag auf der gegenüberliegenden Seite des Mains, aus dem später die Herrschaft Lichtenfels-Giech hervorging. Weiter südlich, im Jura, besaß die Familie Güter um Pottenstein und Tüchersfeld. Möglicherweise gehörte Thurnau gleichfalls zum Hausgut. Auch in den altbayerischen Gegenden links der Donau, auf dem Nordgau, faßten die SCHWEINFURTER Fuß. Hier gehörten ihnen die Burgen Ammerthal bei Amberg und Hersbruck an der Pegnitz sowie Besitz um Nahburg und Cham. Außerdem besaßen sie in Regensburg, am Sitz des bayerischen Herzogs, eine Hofstätte.
    Nach Bertholds Tod im Jahr 980 übernahm sein Sohn, Markgraf Heinrich von Schweinfurt, den Besitz und die öffentlichen Ämter des Hauses. Er diente Kaiser OTTO II. und dessen Sohn, OTTO III., ebenso treu wie sein Vater, ließ aber, nachdem König HEINRICH II. 1002 den Thron bestiegen hatte, im Jahr darauf zum Aufruhr verleiten. Die Empörung war rasch niedergeschlagen. Der Markgraf erhielt auch bald wieder die Gande des Herrschers zurück. Er mußte aber zur Strafe auf seinen Lehensbesitz sowie auf sämtliche Grafschaftsrechte verzichten.
    Die Verluste, die das Geschlecht erlitten hatte wurden unter Markgraf Otto von Schweinfurt zum Teil wieder rückgängig geacht. Der Sohn Markgraf Heinrichs, der 1017 seinem Vater in der Herrschaft nachfolgte, erhielt wieder Grafschaftsrechte auf dem bayerischen Nordgau. Er wurde Markgraf der 1040 gegründeten böhmischen Mark. 1048 übertrug ihm Kaiser HEINRICH III. sogar das Herzogtum Schwaben.

    1003 oo Gerberga von Henneberg, Tochter des Grafen Otto II. im Grabfeld; Urenkelin Poppos III., 985/88- um 1036
    Erbin des Gebietes um Schweinfurt

    Kinder:
    - Otto Graf von Schweinfurt um 995-28.9.1057
    - Judith -2.8.1058
    1021 oo Bretislav I. Herzog von Böhmen um 1005-10.1.1055
    - Eilika um 1000-10.12. nach 1055
    1020 oo Bernhard II. Herzog von Sachsen, 990-29.6.1059
    - Heinrich II. Graf von Lechsgemünd - um 1043
    - Tochter
    oo Udalschalk II. Graf von Kühbach - um 1040
    - Tochter
    oo Ruprecht Burggraf von Regensburg, Sohn Babos I., - um 1035
    - Tochter
    oo Diepold I. Graf von Traungau - um 1060
    - Burchard I. Bischof von Halberstadt (1036-1059) um 1005-18.10.1059

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 108,113,115,154,235,414 G 124 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 161,163,165,169 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 512,525/Band III Seite 313 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 371,424,426,428 - Lechner Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 41,54,60,69,72 - Pohl Walter: Die Welt der Babenberger. Schleier, Kreuz und Schwert, hg. von Brigitta Vacha, Verlag Styria, Seite 48,72,82,86,180 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. – Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 31-375 - Schütz Alois: Die Andechs-Meranier in Franken und ihre Rolle in der europäischen Politik des Hochmittelalter, in Die Andechs-Meranier in Franken. Europäisches Fürstentum im Hochmittelalter. Verlag Philipp von Zabern Mainz 1998, Seite 3 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 136,196,206-212,218, 226-234,244,258,260,424 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg 1999, Seite 41,57,84,114,186-193,199,211,223,251,262 -

    Geburt:
    um 944 (nach Friese)

    Begraben:
    Burg Schweinfurt

    Heinrich heiratete von Henneberg, Gerberga in 1003. Gerberga wurde geboren in 985/988; gestorben um 1036. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  von Henneberg, Gerberga wurde geboren in 985/988; gestorben um 1036.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Nordgau,Bayern,Deutschland; Markgräfin im bayerischen Nordgau

    Notizen:

    Gerberga von Henneberg
    Markgräfin im bayerischen Nordgau
    985/88 † um 1036

    Einzige Tochter des Grafen Otto II. im Grabfeld († 1008) aus dem Hause der BABENBERGER und der N.N.
    Schwester von Graf Otto III. im Grabfeld († 1049), Abt Poppo V. von Lorsch und Fulda († 1018)
    entfernte Verwandte der LIUDOLFINGER-Könige
    Enkelin von Graf Otto I. im Grab- und Tullefeld († 982) und der N.N.
    ODER
    einzige Tochter des Grafen Heribert im Kinziggau († 992) aus dem Hause der KONRADINER und der Irmentrud (Imiza), Tochter von Graf Megingoz und der Gerberga
    Schwester von Graf Otto von Hammerstein († 5.6.1036), Graf Gebhard († 8.11.1016), Gräfin Irmtrud von Luxemburg-Salm
    Enkelin von Graf Udo I. von der Wetterau († Sommer 949), der N.N. von Vermandois

    Schwennicke, Detlef: Tafel 54, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser"

    GERBERGA
    oo HEINRICH GRAFim BAYERISCHEN NORDGAU und von SCHWEINFURT † 18.IX.1017

    Schwennicke Detlev: Tafel 8, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    GERBERGA
    † nach 1036
    Tochter des Grafen Heribert im Kinziggau und der Imiza, Tochter von Graf Megingoz; Schwester Ottos von Hammerstein
    oo HEINRICH VON SCHWEINFURT, GRAF im NORDGAU † 18.IX.1017
    Begraben: Schweinfurt

    Schwennicke Detlev: Tafel 88, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    HEINRICH VON SCHWEINFURT † 18.IX. 1017

    981 GRAF an der UNTEREN ALTMÜHL
    984 MARKGRAF auf dem NORDGAU
    1002 GRAF im RADENZGAU
    1003 Aufstand gegen König HEINRICH II.
    1009 und 1001 GRAF an der PEGNITZ
    1015 GRAF an der OBEREN NAAB

    vor 1003 oo GERBERGA † nach 1036
    Tochter von Otto, Graf im Grabfeld

    Brandenburg Erich: Tafel 32 Seite 65,125, "Die Nachkommen Karls des Großen."

    VIII.17. GERBERGE
    * ..., † ...
    KONRADINERIN

    Gemahl:
    HEINRICH MARKGRAF von SCHWEINFURT

    Anmerkungen: Seite 125
    VIII. 17.? GERBERGE

    Daß Gerberge, Gemahlin des Markgrafen Heinrich, eine Schwester Ottos von Hammerstein gewesen sei, wird daraus geschlossen, daß sie nach Thietmar 5, 21 im Jahre 1004 einen Bruder Otto hatte, den man mit Otto von Hammerstein gleichsetzen zu dürfen glaubt, weil unter den Großen des Reiches damals kein anderer Otto vorkommt, dieser Otto aber nach Thietmar 5,16 in nahen Beziehungen zu dem Markgrafen Ernst von Österreich stand, der auch an dem Aufstande Heinrichs von 1004 beteiligt war, siehe Stein, Geschichte Konrads I. 319.
    Zweifelnd Curschmann 60.
    Diese Abstammung kann nicht als erwiesen gelten, ich halte sie aber für wahrscheinlich und bringe daher die Nachkommen im Teil II.
    Ergänzung (Werner): Gerberge wird von Werner mit unbestimmter Zuordnung am Ende der 8. Generation gebracht [VIII 98]. Nach Jackman ist aber die Einordnung wie bei Brandenburg zutreffend.

    Werner Karl Ferdinand: Band IV Seite 476, "Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)"

    VIII. Generation
    Ermengard/Irmgard 18-20
    Zu den Söhnen Heriberts vgl, auch Renn 114f., u. ö.
    Zu Gebhard kann dem Todesjahr 1016 (Druckfehler „1916" auf der Tafel B.VIII,14, in der Neuauflage 1964 berichtigt) der Todestag XI 8 aus dem Merseburger Nekrolog hinzugefügt werden, vgl. W. Trillmich in seiner Ausgabe der Chronik Thietmars, 1957, 407, Anm. 174 („Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte").
    Zu Otto „von Hammerstein", berühmt durch den Streit um seine Ehe mit der ihm nahverwandten (die bei B. IX, 87 zu Unrecht unter den nur wahrscheinlichen Nachkommen steht), ist gegenüber B. nachzutragen, daß Otto 1035 als Graf in der Wetterau nachweisbar ist, vgl. Gensicke, Landesgeschichte des Westerwaldes 1958, 49 (Hinweis meines Assistenten Hartmut Atsma). -
    Zur Ehe einer Tochter Heriberts mit Friedrich von Lützelburg siehe Renn 44ff. -
    Mit Fragezeichen bringt B. VIII, 17 eine Tochter Gerberga, deren Nachkommen aus der Ehe mit Heinrich, Markgraf von Schweinfurt, bei B. unter den wahrscheinlichen Nachkommen KARLS DES GROSSEN erscheinen (B. IX, 74-76; X, 91-106, Seite 65, vgl, ferner Seite 72 bis 77).
    Zu dieser Nachkommenschaft Heinrichs von Schweinfurt, des Gegners Kaiser HEINRICHS II., und seiner namentlich beglaubigten Gattin Gerberga (Thietmar V, 34) gehören unter anderem die Herzöge von Sachsen, die Herzöge von Böhmen und Mähren, die Herzöge und Könige von Polen. Die Hypothese, der B. sich, wenn auch mit dem erwähnten Vorbehalt, angeschlossen hat, beruht auf der Identifizierung eines bei Thietmar V, 35 genannten Bruders der Gerberga, Gattin Heinrichs von Schweinfurt, mit Namen Otto, mit Otto „von Hammerstein". Das Namengut der Nachkommenschaft, von B. zur Klärung der Frage nicht herangezogen, ist außerordentlich aufschlußreich. Auf der einen Seite scheint es die Hypothese zu bestätigen, auf der anderen Seite führt es zu anderen Annahmen.
    Neben eindeutig konradinischen Namen (Hermann, Ida, Otto und Konrad) und KAROLINGER-Frauennamen (Judith, Gisela), vor allem aber dem HERIBERTINER-Frauennamen Beatrix, Namengut also, das sämtlich genau der von B. vermuteten Abkunft entspräche - begegnet der eindeutig bestimmbare Name Alberada, der auf eine andere Verbindung der Namengruppe Otto-Gerberga mit hinweist! Denn Gerberga, die Schwester OTTOS DES GROSSEN, heiratete in 1. Ehe Giselbert von Lothringen, dessen Mutter Alberada hieß. Eine von Gerbergas Töchtern hieß wiederum Alberada, eine andere Gerberga, und diese letztere heiratete den HERIBERTINER Albert von Vermandois.
    Aus einer Verbindung dieses Hauses mit KONRADINERN müßte das Geschwisterpaar Otto-Gerberga, Schwager und Gattin also Heinrichs von Schweinfurt, hervorgegangen sein. An der Abkunft aus dem Kreise der fränkischen Hochadels-Familien, die zur karolingischen Deszendenz in weiblicher (und im Falle des Hauses der HERIBERTINER in männlicher) Linie gehören, kann kein Zweifel bestehen. Da uns die Aszendent von Otto und Gerberg im einzelnen unbekannt ist, führe ich sie am Ende der 8. Generation auf.

    Thiele, Andreas: Tafel 111, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    HEINRICH I.
    oo GERBERGA (VON HENNEBERG)
    Tochter des Grafen Otto II. im Grabfeld, Ur-Enkelin des Markgrafen Poppo III. im Tulle- und Grabfeld (vgl. dazu Robertiner)
    Gerberga war die Erbin des Gebietes um Schweinfurt.

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 78

    21. HEINRICH VON SCHWEINFURT
    F. u. eV. (980 Anfang) s. 8

    † 1017 18/9 Markgraf Heinrich stirbt nach langer Krankheit und wird vor dem Schweinfurter Münster begraben Thietmar ed. Holtzmann 476.

    Gemahlin:
    Gerberga, Schwester des Grafen Otto siehe oben 1003, lebt noch 1036 (SS 23, 96).
    Ihr Bruder operierte 1003 gemeinsam mit Heinrich von Schweinfurt, er muss also dessen Nachbar gewesen sein. Seine Schwester brachte den Namen Otto in das SCHWEINFURTER Haus. Das kann nicht bloß der Name des Bruders gewesen sein, da Heinrich den Erstgeborenen so nannte und da derselbe Name dann auch bei einem Neffen von Otto von Schweinfurt (25) auftaucht, einem Enkel Heinrichs, ja auch bei einem anderen Enkel, einem Sohn des Burggrafen Rudpert von Regensburg, da ferner der Name Otto von diesen Enkeln weithin in die Zukunft ausstrahlte. Die Persönlichkeit, von der der Name ursprünglich ausging, muss also bedeutend gewesen sein und den SCHWEINFURTERN genealogisch und räumlich nahegestanden haben. Alle diese Voraussetzungen werden durch die gräflichen OTTONEN im benachbarten Grabfeldgau erfüllt, die von 950 bis 1008 erscheinen. Dieser Zeitraum von beinahe 60 Jahren erstreckt sich natürlich auf zwei Generationen. Der Otto der Jahre 950 (DD 1, 212 n 132), 975 (DD 2, 112 n 98), 979 (DD 2, 236 f. n 208) und 982 (DD 2, 331 f. n 284) wird der Vater, nach dem Otto von Schweinfurt genannt wurde, der Otto der Jahre 999 (DD 2, 762 n 334), 1000 (DD 2, 790 f. n 361), 1002 (DD 3, 33 f. n 30) und 1008 (DD 3, 205 f. n 174) der Sohn, also der Schwager Heinrichs von Schweinfurt gewesen sein.
    Vgl. Gotthold Wagner, Comitate in Franken, Mainfränk. Jahrbuch 6, 1954, Übersicht: Comitatstabellen 10: Grabfeld, Seite 70 f.

    Glocker Winfried: Seite 333, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutng in der Politik"

    VII. 100. GERBERGA
    * c. 970
    Tochter Irmentruds, Gemahlin Graf Heriberts vom Kinziggau (KONRADINER)

    vor 1003 oo HEINRICH Markgraf von Schweinfurt c. 975 † 1017 IX 18

    Bei Thietmar V c. 34f., S. 258/60, ist eine Gerberga als die Gemahlin Markgraf Heinrichs von Schweinfurt und ein Otto als Bruder dieser Gerberga bezeugt. In der Forschung besteht über die Identifizierung des Geschwisterpaares, das zweifelsfrei der Nachkommenschaft KARLS DES GROSSEN zuzuordnen ist, unterschiedliche Ansichten: setzt man den c. 35 genannten Otto mit Otto von Hammerstein gleich, ist Gerberga eine Tochter der Irmentrud und deren Gemahls, Graf Heribert vom Kinziggau; vgl. Hlawitschka, Anfänge Seite 46f., besonders Anm. 4. Werner VIII, 18-20 entschied sich gegen diese Gleichsetzung, da in der Nachkommenschaft Gerbergas unter anderem auch Namensgut, das eindeutig ottonischen Charakter trage, auftritt. Aus der ihm bekannten Vorfahrenschaft konnte Werner aber diese Erscheinung nicht erklären, und so setzte er Gerberga und Otto an das Ende seiner VIII. Generation (VIII, 98-99). Wir können dagegen das Auftreten ottonischer Namen aus den liudolfingischen Ahnen der Irmentrud gut erklären und dürfen somit Gerberga gesichert als Schwester Ottos von Hammerstein in unsere Anordnung eintragen.

    Wolf Armin: Seite 71, "Wer war Kuno von Öhningen? Überlegungen zum Herzogtum Konrads von Schwaben († 997) und zur Königswahl vom Jahre 1002."

    Otto von Schweinfurt war der Sohn des Markgrafen Heinrich und einer Gerberga (Annalista Saxo a 1047: Eodem anno Otto dux Suevorum obiit; in cuius locum Otto marchio de Suinvorde, marchionis Heinrici et Gerberge marchionisse filius surrexit. MGH SS 6, 687). Die Ehe der Eltern bestand schon 1003, und die Mutter Gerberga hatte einen Bruder Otto (Thietmar V 34 und 35; MGH SS N S. 9 S. 258-261). Die Herkunft der Mutter Gerberga ist ungeklärt. Nach einer Auffassung war sie eine Tochter Herzog Hermanns II. von Schwaben. In diesem Falle hätte auch Herzog Otto III. zu dem auf unserer Stammtafel 8 dargestellten Verwandtschaftskreis der Herzöge von Schwaben gehört. Nach einer anderen Auffassung wurde Gerbergas Bruder Otto mit Graf Otto (von Hammerstein), Thietmars Verwandten, Sohn eines Grafen Heribert und Gemahl einer Irmingerd (Thietmar V 24, VIII 7 und 18; MGH SS N S 9 S. 249,500f und 514f) identifiziert, so dass auch Gerberga als Tochter des Grafen Heribert anzusehen wäre. Da die 'KONRADINER-Genealogie' noch ungeklärt ist, wäre in diesem Falle noch offen, ob und gegebenenfalls wie Herzog Otto III. von Schwaben mit den anderen Herzögen von Schwaben verwandt war. Weil für Gerberga aber ein Bruder Otto bezeugt ist, wird sie keine der Töchter Herzog Hermanns II. gewesen sein.

    oo Heinrich von Schweinsfurt Markgraf im bayerischen Nordgau um 960 † 18.9.1017

    Kinder:
    - Otto Graf von Schweinfurt um 995-28.9.1057
    - Judith -2.8.1058
    1021 oo Bretislav I. Herzog von Böhmen um 1005-10.1.1055
    - Eilika um 1000-10.12. nach 1055
    1020 oo Bernhard II. Herzog von Sachsen, 990-29.6.1059
    - Heinrich II. Graf von Lechsgemünd - um 1043
    - Tochter
    oo Udalschalk II. Graf von Kühbach - um 1040
    - Tochter
    oo Ruprecht Burggraf von Regensburg, Sohn Babos I., - um 1035
    - Tochter
    oo Diepold I. Graf von Traungau - um 1060
    - Burchard I. Bischof von Halberstadt (1036-1059) um 1005-18.10.1059

    Literatur:
    Annalista Saxo: Reichschronik Seite 66 ad a. 1047 - Althoff Gerd: Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1997 Seite 28 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen. Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 32 Seite 64,125 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 333 - Hlawitschka, Eduard: Konradiner-Genealogie, unstatthafte Verwandtenehen und spätottonisch-frühsalische Thronbesetzungspraxis. Ein Rückblick auf 25 Jahre Forschungsdisput. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2003 Seite 17 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 8,88 -Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 111 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 228,230 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 - Weinfurter Stefan: Heinrich II. Herrscher am Ende der Zeiten. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1999 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band IV Seite 476 - Wolf Armin: Wer war Kuno von Öhningen? Überlegungen zum Herzogtum Konrads von Schwaben († 997) und zur Königswahl vom Jahre 1002. Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters Band 36, 1980 Seite 71 -

    Kinder:
    1. 4. von Schweinfurt, Heinrich II. gestorben um 1043.
    2. von Schweinfurt, N.
    3. von Schweinfurt, N. gestorben nach 1030.
    4. von Schweinfurt, N.
    5. von Schweinfurt, Otto III. wurde geboren um 995; gestorben am 28 Sep 1057; wurde beigesetzt in Schweinfurt [97421],Bayern,Deutschland.
    6. von Schweinfurt, Judith wurde geboren um 1000; gestorben am 2 Aug 1058; wurde beigesetzt in Prag [1.243.201 ],Hlavní město Praha,Tschechische Republik.
    7. von Schweinfurt, Eilika wurde geboren um 1000; gestorben nach 1055.
    8. von Halberstadt, Burchard I. wurde geboren am 18 Okt 1000 in Nabburg [92507],Schwandorf,Bayern,Deutschland; gestorben am 18 Okt 1059 in Halberstadt [38820],Harz,Sachsen-Anhalt,Deutschland.

  3. 10.  im Sualafeld, Kuno I, (Sohn von von Altdorf, Rudolf II. und von Öhningen, Ita); gestorben nach 1020.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Sualafeldgau,Bayern,Deutschland; Graf im Sualafeld

    Notizen:

    Eltern wahrscheinlich.

    Kuno I. Graf im Sualafeld - nach 1020
    Jüngster Sohn des Grafen Rudolf II. von Altdorf und der Ita von Schwaben, Tochter von Herzog Konrad I.

    Thiele, Andreas: Tafel 29, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    KUNO I. + nach 1020
    Graf im Sualafeld

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 205

    F. siehe Vorbemerkung b, c; eV.
    (unsicher) 1000 1/1 Quedlinburg Kaiser OTTO III. nimmt sich der edlen Matrone Uta an, die im Besitz des Gutes (Burg-)Bernheim (AG Windsheim) von dem Grafen Chuono geschädigt worden ist DD 3, 781 f n 352
    1017 Chuno schließt mit seinem Bruder Eberhard, dem 1. Bamberger Bischof, einen Gütertausch von Guttenberg, Bamb. Reg. 64 ff n 134
    IV. 1020 (Bamberg) Kaiser HEINRICH II. schließt mit dem Papst Benedikt VIII. einen Vertrag, Zeugen Herzog Gottfried, Herzog Bernhard, Herzog Dietrich, Welpho comes, Cuno comes u.a.m. DD 3, 542 ff n 427; von Guttenberg n 157.

    Vorbemerkung
    a.)
    Ausgangspunkt für die Ergänzungen ist eine Bemerkung der Notae sancti Emmerami zum Tode des Bischofs Konrad IV. von Regensburg (+ 9/4 1226) der aus dem Hause LECHSGEMÜND (siehe dort n 22) stammte: hic de antiqua rosapia Cwelforum natus (SS 17, 575).
    Die älteren WELFEN sind bekanntlich mit Welf III. (+ 13/11.1055 als Herzog von Kärnten, unvermählt) erloschen; durch sein Schwester Kuniza, die mit Azzo von Este verheiratet war, kam das welfische Erbe samt dem Geschlechtsnamen an beider Sohn Welf IV. (I.), der Herzog von Bayern und Stammvater der jüngeren WELFEN wurde. Welf III. war Sohn Welfs II. (+ 1030), von dem als Geschwister überliefert sind der in ganz jungen Jahren c 1000 verstorbene Heinrich, der keine Nachkommen hatte, und die mit Adalbero II. von Ebersberg vermählte Richlind, die 1045 wenige Monate nach dem Tode des Gatten kinderlos starb. Heinrich, Welf II. und Richlind waren die Kinder des Grafen Rudolf II. von Altdorf. Wenn die Nachricht von der Herkunft des Bischofs Konrad IV. richtig sein soll - es handelt sich dabei offenbar um eine alte, echte Familienüberlieferung - dann müßten sich die LECHSGEMÜNDER noch vor 1055 von den älteren WELFEN abgezweigt haben. Aber der eben dargestellte Stammbaumabriß läßt keine derartige Abzweigung erkennen. Andererseits geht der Stammbaum der LECHSGEMÜNDER in seinen Anfängen auf die LIUTPOLDINGER zurück; ihr Stammvater, der Pegnitzgraf Heinrich I. (Liutpoldinger n 31), der gemeinsame Ahnherr der LECHSGEMÜNDER und WITTELSBACHER, war ein Sohn Heinrichs von Schweinfurt (+ 1017). Die St. Emmeraner Nachricht steht also im Widerspruch zur geschichtlichen Wirklichkeit. Aber nur scheinbar. Denn wenn sie auch auf dem Mannesstamm der LECHSGEMÜNDER nicht zutrifft, so läßt sich die Herkunft dieses Geschlechts mütterlicherseits von den älteren WELFEN einleuchtend ableiten.
    b.)
    Kuno von Lechsgemünd, der nähere Stammvater dieser Familie (siehe Liutpoldinger n 31), trug einen in ihr neuen Namen;er muß von seiner Mutter, der unbekannten Gattin des Pegnitzgrafen Heinrich I., hergekommen sein; ihr Vater hat allem Anschein nach Kuno geheißen. Nun spielt der Name Kuno auch bei den älteren WELFEN eine wichtige Rolle. In der Historia Welforum (cap. 6, ed E. König 12), die freilich erst in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts aufgezeichnet wurde, aber für diese ganz bedeutsame Nachricht Glaubwürdigkeit beanspruchen kann, heißt es von dem Grafen Rudolf II. von Altdorf: Roudofus accepit uxorem de Oningen (Öhningen beim Bodensee), Itham nomine, cuius pater Chuono nobilissimus comes, mater vero eius filia Ottonis MMagni imperatoris fuit Richlint nomine. Also Abkunft aus königlichem Geblüt ist der Inhalt der Nachricht. Wie Rudolfs Schwiegermutter Richlint ihren Namen an eine Tochter von ihm weitergegeben hat, so könnte Rudolf auch den seines Schwiegervaters Kuno einem jüngeren Sohn beigelegt haben, nur dass die Historia Welforum von ihm nichts weiß. Doch wenn die alte Lechsgemünder Überlieferung von der Herkunft des Geschlechtes aus dem älteren WELFEN-Stamm nicht inhaltlos gewesen sein soll, muß er gelebt haben.
    c.)
    Und er hat tatsächlich gelebt. Im Jahre 1020 schließt Kaiser HEINRICH II. zu Bamberg mit dem eben anwesenden Papst Benedikt VIII. einen Vertrag über Fulda und Bamberg. In der Reihe der Zeugen folgen auf die Herzoge Gottfried, Bernhard und Dietrich die Grafen Welf und Kuno unmittelbar hintereinander (siehe 2). Der hier genannte Welf ist Welf II. (+ 1030) der hinter ihm stehende Graf Kuno kann sehr leicht sein Bruder gewesen sein. Einige Jahre vorher, 1017; schließt ein Kuno mit seinem Bruder Eberhard, dem 1. Bischof von Bamberg, einen Gütertausch ab (siehe 2). Eberhard war sehr vornehmer Abkunft, er war ein Verwandter HEINRICHS II. (siehe 1). War er der Bruder des Grafen Kuno (des Ältern), so wird die Verwandtschaft sofort durchschaubar; denn der Kaiser war der Urenkel König HEINRICHS I., der WELFE Kuno dessen Urenkel. Soviel ist auf jeden Fall klar: es sprechen ganz gewichtige Gründe dafür, dass hier der Ausgangspunkt der mütterlichen Ahnen Kunos von Lechsgemünd ist. Unsicher bleibt, ob ein im Jahre 1000 urkundlich in O-Franken vorkommender Graf Kuno (siehe 2) hierher zu beziehen ist. - Dieser WELFE Kuno (der Ältere) war vielleicht schon Graf im Sualafeld. Wenn ja, müßte er nach dem Grafen Werinhar, der f für 1007 beglaubigt ist (DD 3, 158 n 131), die Grafschaft übernommen haben. Der jüngere Kuno ist erst für 1044 und 1053 als Graf in diesem Sprengel bezeugt. Soviel kann mit Sicherheit gesagt werden: wenn man Anfang des 13. Jahrhunderts im Hause LECHSGEMÜND der Meinung war, man stamme von den alten WELFEN ab, so war dafür der Umstand maßgebend, dass die große Hausgrafschaft im Sualafeld nicht wie die inzwischen verlorenen Grafschaften an der Pegnitz und an der unteren Naab auf die SCHWEINFURTER, sondern auf die älteren WELFEN zurückging.

    Kinder:
    1. im Sualafeld, Kuno II. gestorben um 1053.
    2. im Sualafeld, N.
    3. 5. im Sualafeld, N.