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 Bohrer

von Arles, Theotbald

männlich um 850 - um 895  (45 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Arles, Theotbald wurde geboren um 850 (Sohn von von Arles, Hugbert); gestorben um 895.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Arles (Grafschaft),Bouches-du-Rhône,Provence-Alpes-Côte d’Azur,Frankreich; Graf von Arles

    Notizen:

    Theotbald Graf von Arles
    um 850- um 895
    Sohn des Grafen Hugbert von Arles

    Brandenburg Erich: Tafel 1 Seite 2, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    V. 8 b. BERTHA
    * wohl ca. 863, + 925 8.III.
    Gemahl:
    a) vor 881 (wohl ca. 879)
    THEOTBALD, GRAF VON ARLES + nach 887 VI, vor 898
    b) vor 898 (ca. 895)
    Adalbert, Markgraf von Tuszien + 915 17. VIII.

    Anmerkungen: Seite 114
    V. 8. Bertha,
    Geburtsdatum ungefähr zu erschließen aus dem Datum der ersten Vermählung und der Geburtszeit des ältesten Sohnes. Sonst Liudpr. 1, 39. Parisot, Roy de Lorr. 444 n. 7.
    1. Gemahl: Graf Theotbald
    er wird Ann. Bert. 881, S. S.1,518, bereits als Hugos Schwager bezeichnet, kommt zuletzt 887 VI. vor, Chartes de Cluny n. 30, und war 898 tot, da sie damals bereits wiedervermählt war.
    2. Gemahl: Markgraf Adalbert,
    oo vor 898 Liudpr. 1, 39. Todeszeit: Dümmler, Gesta Bereng. 39, Anm. 2; Hofmeister, M.I.Ö. Ergb. 7,400. [Va 15]

    Thiele, Andreas: Tafel 390, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

    THEOTBALD
    + um 895
    Theotbald war ein bedeutender und einflußreicher Magnat in der Provence.
    oo um 880 BERTHA VON LOTHRINGEN + 925
    Uneheliche Tochter des Königs Lothar II.
    Regentin 915; besaß bis zuletzt größten Einfluß

    Hlawitschka, Eduard: Seite 63, "Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962)"

    Die Beziehungen dieser Familie erhellen sich aber auch noch daraus, daß der Sohn Adelberts und Rotildes, Adalbert der Reiche von Tuszien, sich in Berta, einer Tochter Lothars II. und Witwe des Grafen Thiebald von Arles, seine Frau aus der Provence holte (E. Brandenburg, Nachkommen Karls des Großen Seite 3 und Seite 87).

    Dümmler Ernst: Seite 76, "Die Chronik des Abtes Regino von Prüm"

    883
    Um diese Zeit wird Hugo, der Sohn Lothars, von einigen Freunden der Zweitracht und des Haders zu der Hoffnung verleitet, das väterliche Reich wiederzuerlangen und alle, die der Gerechtigkeit und dem Frieden Haß geschworen, strömten ihm zu, so daß in wenigen Tagen eine zahllose Schar von Räubern seiner Hoheit sich unterstellt hatten. Zu diesen gesellen sich auch einige von den Großen des Reiches, durch eitle Hoffnung verführt und leisteten Huldigung, nämlich die Grafen Stephan, Ruotbert, Wicbert, Thiebald [Ein Sohn von Thietbergas Bruder Hucbert.], sowie auch Albrich und sein Bruder Stephan, und so arge Räubereien und Gewalttaten wurden von diesen im Reiche verübt, daß zwischen ihrer und der Nordmänner Bosheit kein Unterschied stattfand, außer daß sie sich des Mordens und Brennens enthielten.

    Dümmler Ernst: Band II Seite 131,145, "Geschichte des Ostfränkischen Reiches"

    Trotz dieser kleinen Niederlage verstärkte sich die Bande Hugos immer mehr, sogar mehrere von den lothringischen Großen ergriffen seine Partei und leisteten ihm Huldigung, darunter Graf Thietbald, der Sohn des im Jahre 864 erschlagenen Abtes Hukbert, den Hugo mit seiner eigenen Schwester Bertha vermählte. So verband sich jetzt die Tochter Waldradas mit dem Neffen Thietbergas, uneingedenk der alten Feindschaft, die vordem ihre Häuser entzweit.
    Es wurde daher beschlossen, daß die Könige selbst zu diesem Zwecke nach Attigny ziehen und vereinigt mit der von Ludwig von O-Franken ihnen zu Hilfe gesandten Truppenmacht den Usurpator bekämpfen sollten. An der Spitze der deutschen Streitkräfte stand der ostfränkische Graf Heinrich und Graf Adalhard vom Moselgau, der Laienabt von Echternach. Wiewohl man Hugo selbst nicht habhaft werden konnte, so geriet man doch mit dem von seinem Schwager Thietbald geführten Kern seiner Macht in ein sehr blutiges Handgemenge, welches mit einer teuer erkauften vollständigen Niederlage der Aufrührer endigte. Hugo schien dadurch unschädlich gemacht, Thietbald verschwand und es verbreitete sich das Gerücht, daß er gefallen sei [Ann. Laubiens. 880 (Scr. IV, 15): Thietbaldus filius Huberti abbatis occiditur ab Heinrico duce, dagegen Hinkmar sagt ausdrücklich: illum (sc. Teutbaldum) in fugam verterunt. Gingins-la-Sarraz (Archiv für schweizerische Geschichte IX, 98) zitiert eine ungedruckte Urkunde aus der Provence: coram inluster vir Teutbold comite. Hugo, der später König von Italien war der Sohn Thietbalds und Berthas (Liudprand, antap. I c. 39, III c. 18; Urkunde Hugos Bouquet IX, 690: memoriale patris mei Teutbald et matris meae Berthae) und Arelatensium seu Provincilium comes.], er fand jedoch eine Zuflucht bei seinem Vetter Boso in der Provence, wo seine Familie später noch zu höchstem Ansehen aufsteigen sollte.



    um 880 oo 1. Berta, illegitime Tochter von König Lothar II. 863 - 8.3.925
    (895/98 2. oo Adalbert II. der Reiche von Lucca - 17.8.915



    Kinder:

    - Boso III. Graf von Arles 885 - 935
    - Theutberga
    oo Werner Graf von Troyes - 6.8.924
    - Hugo der Böse König von Italien 880 - 10.4.947


    Literatur:
    Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 1 Seite 2,114 - Dümmler Ernst: Die Chronik des Abtes Regino von Prüm. Verlag der Dykschen Buchhandlung Leipzig Seite 76 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band II Seite 131,145 - Hlawitschka, Eduard: Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962), in Forschungen zur Oberrheinischen Landesgeschichte Band VIII Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1960 Seite 63,81,208 - Jahrbücher von Fulda. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VII Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1969 Seite 112 - Jahrbücher von St. Bertin. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VI Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1972 Seite 280 - Jahrbücher von St. Vaast. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VI Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1972 Seite 296 - Regino Chronik. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VII Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1969 Seite 264 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 390 -

    Theotbald heiratete von Lothringen, Berta um 880. Berta (Tochter von von Lothringen, Lothar II. und Waldrada) wurde geboren in 863; gestorben am 8 Mrz 925. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. von Arles, Boso III. wurde geboren in 885; gestorben nach 938.
    2. von Arles, Theutberga wurde geboren um 880/885; gestorben vor 948.
    3. von Italien, Hugo wurde geboren in 880; gestorben am 10 Apr 947 in Arles [13200],Bouches-du-Rhône,Provence-Alpes-Côte d’Azur,Frankreich.

Generation: 2

  1. 2.  von Arles, Hugbert (Sohn von von Arles, Boso); gestorben in 864 in Orbe [1350],Waadt,Schweiz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Saint-Maurice [1890],Wallis,Schweiz; Abt von Saint-Maurice in Wallis
    • Titel/Amt/Status: Transjuranien,Burgund,Frankreich; Herzog von Transjuranien

    Notizen:

    Hugbert
    Herzog von Transjuranien
    Abt von Saint-Maurice in Wallis
    - 864 gefallen bei Orbe
    Sohn des Grafen Boso von Arles

    Thiele, Andreas: Tafel 390, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

    HUGBERT
    + 864 gefallen
    Herzog von Transjuranien, Abt von St. Maurice

    Hugbert war eine Stütze seines Schwagers Lothar II., stand gegen das Haus der WELFEN um die Hegemonie und wurde von Konrad II. von Auxerre besiegt.

    Hlawitschka, Eduard: Seite 215, "Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962)"

    Von italienischer Seite ist neuerdings der WIDONE Konrad mit jenem welfischen Grafen Konrad von Auxerre identifiziert worden, der ca. 864 von Kaiser LUDWIG II. die im Vertrag von 863 ( B M ² nr. 1222b) zum italienischen Reich geschlagene Grafschaft zwischen dem Jura und den Pennischen Alpen erhielt und in einem blutigen Treffen bei Orle den seit dem Ehehandel Lothars II. rebellischen Abt Hukbert von St. Maurice besiegte und beseitigte.

    Riche Pierre: Seite 214,222, "Die Karolinger. Eine Familie formt Europa."

    Lothar II. hatte im Jahr 855 aus rein politischen Gründen Teutberga geheiratet, die Tochter des Grafen Boso und Schwester des Laienabts Hukbert von Saint-Maurice im Wallis. Er hatte aber auch eine halblegale Nebenfrau, Waldrada, an der er besonders hing, weil sie ihm einen Sohn geboren hatte. Da Lothar mit seiner rechtmäßigen Gemahlin keine Kinder hatte, wollte er die Ehe wieder lösen und Waldrada heiraten, um so sein Reich an einen Erben weitergeben zu können. Lothar beschuldigte Teutberga der Unzucht mit ihrem Bruder, dem übrigens jede Schandtat zuzutrauen war, und nachdem er eine erzwungenes Geständnis von der Königin erlangt hatte, ließ er 860 von einigen Bischöfen aus Lotharingien und den anderen Reichsteilen sein "gutes Recht" bestätigen.
    Lothar war mit knapp 20 Jahren König geworden und hatte Teutberga geheiratet, die Schwester Abt Hukberts von Saint-Maurice im Wallis, der das Gebiet zwischen Jura und Alpen kontrollierte. Dieser Laienabt war ein regelrechter Straßenräuber, er beherrschte das obere Rhonetal, bis ihn im Jahr 864 der WELFE Konrad II. besiegen und töten konnte. Dieser übernahm dann Hukberts Besitzungen.

    Schneidmüller Bernd: Seite 66, "Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung."

    Zukunftsträchtigen Lohn erhielt erst sein Sohn Konrad. Für die verlorene Grafschaft Auxerre erlangte er einen Herrschaftsbezirk (Grafschaft, Dukat) zwischen Jura und Penninischen Alpen ("Tranjuranien"). König Lothar II. hatte ihn einst (855?) seinem Schwager Hukbert aus dem Haus der BOSONIDEN verliehen. Als der Herrscher des Mittelreichs 857 seine Gemahlin Theutberga verstieß, brachte ihm dies auch die Feindschaft ihrer Sippe ein; Hukbert wandte sich schließlich KARL DEM KAHLEN zu. Das Gebiet um Genf, Lausanne und Sitten hatte Lothar 859 seinem Bruder Kaiser LUDWIG II. abgetreten. Der rief nun den WELFEN Konrad ins Land und übertrug ihm vermutlich 864 den transjuranischen Dukat. Konrad vermochte sich 864 militärisch gegen Hukbert durchzusetzen und auch eine Nachfolge im ehrwürdigen Kloster St-Maurice d'Agaune anzutreten, wo den burgundischen WELFEN ein neues geistliches Zentrum erwuchs.

    Schieffer Rudolf: Seite 153,160, "Die Karolinger"

    Offenbar der Festigung seiner Position nach Süden hin diente auch der folgenschwere Entschluß des jungen Königs, anstelle seiner bestehenden Friedelehe mit Waldrada (wohl aus moselländischem Adel) eine rechtsförmliche Muntehe mit Theutberga, der Schwester des Abtes Hukbert von Saint-Maurice d'Agaune aus dem Hause der BOSONIDEN und den wichtigsten Machthabers zwischen Jura und Alpen, einzugehen. Immerhin gelang es, LUDWIG II. vom Ausgreifen über Italien hinaus abzuhalten. Auf einem Treffen in Orbe (bei Lausanne), inmitten von Hukberts Gebiet, bekräftigten die drei königlichen Brüder im Herbst 856 die vom Vater gezogenen Grenzen.
    Theutbergas Verstoßung unter der Beschuldigung der Unzucht mit ihrem Bruder Hukbert von Saint-Maurice bedeutete zugleich den Bruch Lothars mit diesem wichtigen Gebieter im Alpenraum, gegen den er 858 erfolglos zu Felde zog.

    Mühlbacher Engelbert: Band II Seite 259-262, "Deutsche Geschichte unter den Karolingern"

    Doch bald nach seiner Thronbesteigung vermählte sich Lothar "mit Zustimmung und nach dem Willen seiner Getreuen" feierlich mit Theutberga, der Schwester des Abts Hukbert von St. Maurice im oberen Rhonetal. Politische Erwägungen scheinen diesen standesgemäßen Ehebund geschlossen zu haben: Hucbert, zugleich im Besitz der Grafschaft zwischen Jura und dem Großen St. Bernhard, beherrschte die Alpenpässe, welche von Italien nach dem Rhonetal führten; Lothars ältester Bruder, Kaiser LUDWIG, wähnte sich bei der Reichsteilung verkürzt, man mochte fürchten, daß er seine weitergehenden Ansprüche mit Gewalt vertreten werde; Hucbert war also für Lothar damals ein wertvoller Bundesgenosse.
    Später wurde zur Entlastung Lothars das Märchen aufgetischt, derselbe sei von Hucbert und dessen Komplicen durch Drohungen zur Ehe mit Theutberga gezwungen worden, nur widerstrebend habe er sich seine Gattin aufdrängen lassen; in den Urkunden Lothars aus dieser Zeit tritt Hucbert als sein "geliebter Rat", als einflußreicher Fürsprecher auf.
    Doch schon nach Jahresfrist (857) verstíeß Lothar seine Gemahlin. Der Bruder der Verstoßenen war nicht gewillt, die seiner Schwester und ihm zugefügte Schmach ruhig hinzunehmen. Mitten im Winter zog Lothar, der die in Duurstede und in der Betuwe plündernden Normannen unbehelligt gelassen hatte, gegen Hucbert zu Felde. Doch seinem Gegner wurden die unzugänglichen Berge und Schluchten zur Festung. Ohne Erfolg kehrte er wieder heim. Um einen Verbündeten zu gewinnen, trat er die an Hucberts Grafschaft grenzenden Bistümer Bellay und Tarantaise an seinen jüngeren Bruder Karl ab.
    Um die Interessen seines Bruders mit den seinen zu verbinden, trat er ihm einen Teil seines Reiches jenseits des Jura, die Städte Genf, Lausanne und Sitten mit den Bistümern, Klöstern und Grafschaften, das Hospital auf dem St. Bernhard und die Grafschaften Pümplitz (bei Bern) ausgenommen, ab. Damit überkam und übernahm der Kaiser auch die Bekämpfung des gefährlichsten Gegners Lothars, des Abts Hucbert von St. Maurice, des Bruders Theutbergas.

    Dümmler Ernst: Seite 13,33,34, "Die Chronik des Abtes Regino von Prüm"

    859
    Lothar übergab dem Abte Hucbert das Herzogtum zwischen dem Jura und dem Jupitersberg [Großer St. Bernhard. Diese Verleihung muß mindestens schon 857 stattgefunden haben, da im Anfange des Jahres 858 Lothar bereits mit seinem Schwager Krieg führte.], weil er diesen damals für sehr treu hielt, denn er war durch seine Schwester Thietberga mit ihm verschwägert.
    Um diese Zeit begann der Abt Hucbert [Gegen Hucbert war Lothar schon gegen Ende 857 zu Felde gezogen, um ihn aus seinen Besitzungen zu vertreiben, mit deren Abtretung 859 er sodann den Beistand seines Bruders LUDWIG erkaufte. Hucbert fand nebst Thietberga bei KARL DEM KAHLEN Zuflucht, der ihm sogar 862 die Abtei St. Martin zu Tours schenkte, wußte aber zugleich auch seine früheren Besitzungen, namentlich die Abtei St. Maurice im Wallis wenigstens teilweise zu behaupten.], der Bruder der Königin Thietberga, gegen den König Lothar sich aufzulehnen; er sammelte nämlich eine starke Schar von Räubern, ging mit diesen auf Plünderung aus und nachdem er die Mannen Lothars, welche die zunächst gelegenen Orte besaßen, getötet oder verjagt hatte, verteilte er ihre Äcker und Häuser unter seine Spießgesellen. Um diese Verwegenheit zu züchtigen, führte König Lothar einmal und abermals und zum dritten Male ein Heer wider ihn ins Feld und sandte auch häufig Kriegsscharen unter anderen Führern gegen ihn aus, aber er vermochte durchaus dieser Frechheit kein Ende zu machen, weil er die unzugänglichen Gegenden zwischen dem Jura und den penninischen Alpen den Aufständischen eine sehr sichere Zuflucht gewährten, dem Könige und seinem Heere dagegen wegen der tief eingeschnittenen Täler und steil abfallenden Berge sehr enge Straßen und schwierige Pässe. Dennoch wurde dieser meisterlose Hucbert zuletzt vom Grafen Konrad [Ein Sohn Konrads, des Bruders der Kaiserin Judith, dem Kaiser LUDWIG II. die Grafschaft über jene Gegenden übertragen.] bei dem festen Platz welcher Urba [Orbe im Waadtlande. Hucbert fiel im Jahre 864.] heißt, erschlagen.



    oo N.N.

    Kinder:

    - Theotbald - um 895



    Literatur:
    Dümmler Ernst: Die Chronik des Abtes Regino von Prüm. Verlag der Dykschen Buchhandlung Leipzig Seite 13,19,33,34 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 447-451,453,459,461,479,508,550-552,597 - Hlawitschka Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Kommissionsverlag: Minerva-Verlag Thinnes Nolte OHG Saarbrücken 1969 Seite 171 - Hlawitschka, Eduard: Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962), in Forschungen zur Oberrheinischen Landesgeschichte Band VIII Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1960 Seite 61,161,215 - Hlawitschka Eduard: Stirps Regia. Forschungen zum Königtum und Führungsschichten im frühen Mittelalter. Ausgewählte Aufsätze. Festgabe zu seinem 60. Geburtstag. Verlag Peter Lang Frankfurt am Main - Bern - New York - Paris Seite 300 - Jahrbücher von St. Bertin. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VI Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1972 Seite 102,104,108,142 - Jahrbücher von St. Vaast. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VI Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1972 Seite 296 - Mühlbacher Engelbert: Deutsche Geschichte unter den Karolingern. Phaidon Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion Band II Seite 259-262 - Regino Chronik. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VII Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1969 Seite 188,214 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 214,217,222, 260,266 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 153,160,163,181 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 66 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 390 - Xantener Jahrbücher. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VI Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1972 Seite 352,356 -

    Gestorben:
    gefallen bei Orbe

    Kinder:
    1. 1. von Arles, Theotbald wurde geboren um 850; gestorben um 895.


Generation: 3

  1. 4.  von Arles, Boso gestorben vor 855.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Arles (Grafschaft),Bouches-du-Rhône,Provence-Alpes-Côte d’Azur,Frankreich; Graf von Arles

    Notizen:

    Boso Graf von Arles
    - vor 855

    Thiele, Andreas: Tafel 390, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

    BOSO, GRAF VON ARLES
    + vor 855
    Boso tauschte 826 den Besitz der Familie bei Nimwegen gegen entsprechenden bei Vercelli ein und wurde auch ein angesehener Graf in Italien.

    Tellenbach Gerd: Seite 63, "Der großfränkische Adel und die Regierung Italiens in der Blütezeit des Karolingerreichs." in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels

    Den Namen Boso hatte Boso von Vienne von seinem mütterlichen Großvater erhalten, jenem Grafen Boso, der 826 Güter bei Biella in der Grafschaft Vercelli für 8 Hufen mit der Kapelle in der villa Beek bei Nimwegen vom Kaiser eintauschte. Der gleichnamige Sohn des alten Boso ist ein in seiner Lebenszeit in Italien mächtiger Graf, der am berühmtesten dadurch wurde, dass er sich vergeblich abmühte, seine ehebrecherische Gemahlin Engeltrud, die Tochter Matfrieds I. von Orleans, zurückzuerlangen. Diese Dame hatte Italien verlassen und auf fränkischen Gütern gelebt. Ihren Töchtern konnte sie Besitz in der Erzdiözese Mainz hinterlassen. Noch berüchtigter fast als Engeltrud war der zweite Bruder der Mutter Bosos, der Laienabt Hukbert von St. Maurice. Dass von den beiden Söhnen des älteren Boso der eine Graf in Italien, der andere der Herr des nördlichen Zugangs zum großen St. Bernhard war, spricht dafür, dass schon der Vater, der niederländische Allodien besaß, eine wichtige Stellung in der großfränkischen Italienpolitik eingenommen haben muß. Aber schon früh mag sein Haus in einer gewissen Konkurrenz mit den WELFEN gestanden haben. Denn ein Hymnus Walahfried Strabos läßt deutlich Beziehungen von Kaiserin Judiths älteren Bruder Konrad zu St. Maurice erkennen. So hätte dann sein Sohn ältere welfische Ansprüche wieder aufgenommen, als er 864 bei Orbe Hukbert Leben und Herrschaft nahm. Die Konkurrenz zwischen beiden Häusern setzte sich aber noch fort, indem KARL DER KAHLE Hukberts Neffen Boso die Abtei verlieh, der sich freilich in ihren Besitz setzen konnte. Dass St. Maurice nicht bloß für die Italienpolitik eine hohe strategische Bedeutung hatte, sondern auch in Italien selbst wahrscheinlich längst interessiert war, erkennt man daran, dass der WELFE Rudolf, der erste hochburgundische König, der Kaiserin Angilberga ein Gut seines Klosters in Toskana zur Nutznießung übertragen konnte.



    oo N.N.

    Kinder:
    - Theutberga - 25.11.875 Sie starb als Äbtissin von St. Glossinde bei Metz.
    855-862 oo Lothar II. König von Lothringen 835-8.8.869
    - Hugbert Herzog von Transjuranien - 864 gefallen
    - Richardis
    oo Balduin (Buvinus) Graf von Amiens - um 862
    Stammeltern des Kaiserhauses von Vienne
    - Boso
    oo Ermentrud von Orleans, Tochter des Grafen Matfried I.
    820/25- vor 878





    Literatur:
    Tellenbach Gerd: Der großfränkische Adel und die Regierung Italiens in der Blütezeit des Karolingerreichs. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 63 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 390 -

    Kinder:
    1. von Arles, Teutberga wurde geboren um 835/840; gestorben am 25 Nov 875.
    2. 2. von Arles, Hugbert gestorben in 864 in Orbe [1350],Waadt,Schweiz.
    3. von Arles, Richilde
    4. Boso wurde geboren um 820/825; gestorben nach 874.