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 Bohrer

von Niedernburg, Eilika

weiblich 954 - 1020  (66 Jahre)


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  • Name von Niedernburg, Eilika 
    • Helga, Heilika, Heilka
    Geburt 954  Hof (Saale) [95028],Hof (Stadt),Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Geschlecht weiblich 
    Titel/Amt/Status 1010-1020  Passau [94032],Passau,Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Äbtissin von Niedernburg 
    Tod 23 Sep 1020  Passau [94032],Passau,Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    • Kloster Niedernburg (Passau)
    Personen-Kennung I122  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 12 Nov 2015 

    Vater von Schweinfurt, Berthold I.,   geb. um 915   gest. 15 Jan 980 (Alter 65 Jahre) 
    Mutter von Walbeck, Heilika,   geb. um 930   gest. 19 Aug 1015 (Alter 85 Jahre) 
    Familien-Kennung F53  Familienblatt  |  Familientafel

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - 954 - Hof (Saale) [95028],Hof (Stadt),Bayern,Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel/Amt/Status - Äbtissin von Niedernburg - 1010-1020 - Passau [94032],Passau,Bayern,Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 23 Sep 1020 - Passau [94032],Passau,Bayern,Deutschland Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Notizen 
    • Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon Band XXVI (2006) Spalten Spalten 627-629 Autor: Bruno W. Häuptli

      HEILIKA (Helga, Eilika, Heilka) von Niedernburg (Eilica Patavensis), Äbtissin (1010-1020), Fest: 7.5., * um 954, Hof (Bayern), + 23.9. 1020, Kloster Niedernburg (Passau). - H. war die Tochter des Markgrafen Berthold I. (um 915-15.1. 980) vom bayrischen Nordgau (alte Bezeichnung für das bayerische Stammland nördlich der Donau, heute Oberpfalz) und der Eilsinde (Eila, Eilika, Eiliswintha, Heliswinda, Heliksuinda, Ilga; der Name war im bayerischen Adel verbreitet), Gräfin von Walbeck [nicht Walberg] im preußischen Sachsen (um 926-19.8. 1015), Tochter des Grafen Lothar II. von Walbeck, Tante Thietmars von Merseburg. H. hatte drei Brüder: Markgraf Heinrich I. von Schweinfurt (Heinrich vom Nordgau, um 950-18.9. 1017), Burchard (Bucco), Graf zu Moosburg, und Otto (Herkunft nach Tyroller 1962). Das ottonischen Kaiserhaus gehörte zur engen Verwandtschaft, nach dem Grabepitaph (15. Jh.) war H. eine Tante Kaiser Heinrichs II., seines Bruders Bischof Bruno von Augsburg und deren Schwester, der Königin Gisela von Ungarn (kritisch Glocker 1989). Daß H. verheiratet war und nach dem Tod ihres Gatten (gewiß nicht Heinrich vom Nordgau, wie oft behauptet) ins Kloster eingetreten sei, ist aus den Quellen nicht zu belegen. 1010 wurde H. Äbtissin des Klosters Niedernburg in Passau unmittelbar am Zusammenfluß von Inn und Donau (heute Gisela-Gymnasium) und verhalf der seit den Zerstörungen durch die Ungarn weitgehend verfallenen Anlage dank ihren Beziehungen zum deutschen Königshaus zu einer glanzvollen Epoche. Das Kloster wurde vom Königspaar Heinrich II. und Kunigunde eigentlich neu gegründet, der bischöflichen Gewalt entzogen und zur Reichsabtei erhoben, obwohl Otto III. eben erst (999) dem Bischof Christian die Herrschaft über Passau einschließlich Kloster Niedernburg verbrieft hatte. Das Kloster erhielt großzügige Schenkungen und Privilegien wie eigene Gerichtsbarkeit und Markt- und Zollrechte, die dem Kloster zur mächtigsten wirtschaftlichen unnd rechtlichen Stellung neben dem Bischof verhalfen, darunter die aufgrund des Salzhandels einträgliche böhmische Maut aus dem Wittum der Königin Kunigunde (Urkunden vom 19.4. 1010). Zu seinem Grundbesitz zählten der Nordwald zwischen den Flüssen Ilz (in Passau) und Rodel (donauabwärts bis Wilhering bei Linz), begrenzt durch Donau und Moldau, das "Land der Abtei", verliehen durch eine in Nachzeichnung erhaltene, auf 23.4. 1010 datierte Urkunde (Karte und ausführliche Diskussion der Echtheitsfrage: Veit 1965 und 1978). Weitere Güter erhielt Niedernburg von Heinrich von Lützelburg, seit 1004 Herzog Heinrich V. von Bayern als Nachfolger des zum König aufgerückten Heinrich II. H. unterstellte das Kloster, das seit der Gründung dudurch den Agilolfinger Herzog Tassilo III. um 750 auf der lockeren Kanonissenregel basierte, der strengeren Benediktinerregel und gab ihm den wohlklingenden, aber anachronistischen Namen "uralt kaiserliches Benediktinerinnenstift". 1013 wurde der Neubau der Klosterkirche begonnen, die ursprünglich Maria geweiht war, aber dank der Schenkung einer Kreuzpartikel durch Kunigunde das Salvatorpatrozinium (Heiligkreuz-Kirche) erhielt. H.s Grab befindet sich in der Klosterkirche hinter dem Grab der Königin Gisela von Ungarn, der Schwester Heinrichs II., der späteren Äbtissin von Niedernburg († 1060).

      Quellen: E. Boshof (Hrsg.), Die Regesten der Bischöfe von Passau, 1: 731-1206 (Regesten zur bayerischen Geschichte, 1), München 1992, 317 Nr. 1045; - Urkunden Heinrichs II.: H. Bresslau / H. Bloch, Die Urkunden Heinrichs II. und Arduins (MGH DD 3), Hannover 1900-1903 (Reprint 2001), Nr. 214-217.

      Lit.: J. Oswald, Alte Klöster in Passau und Umgebung: geschichtliche und kunstgeschichtliche Aufsätze, Passau 19542, 11-22;
      F. Tyroller, Genealogie des altbayerischen Adels im Hochmittelalter (Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, 4), Göttingen 1962, 74. 79;
      L. Veit, Das Diplom König Heinrichs II. über die Schenkung der "Portio Silvae, quae vocatur Nortwalt" an die Abtei Niedernburg in Passau, in: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums, 1965, 7-32 (Karte S. 17);
      B. Wagner, Das uralt kaiserliche Benediktinerinnenstift in Passau-Niedernburg auf seinem Weg durch die Zeiten, Passau 1965;
      L. Veit, Passau: das Hochstift (Historischer Atlas von Bayern. Teil Altbayern. Reihe 1, H. 35), München 1978, 9-20. 27-31. 37f, Bibl. XVII-XXX (Karte S. 19);
      H. Seibert, Libertas und Reichsabtei: zur Klosterpolitik der salischen Herrscher, in: S. Weinfurter (Hrsg.), Die Reichskirche in der Salierzeit (Die Salier und das Reich, 2), Sigmaringen 1991, 515;
      E. Boshof, Die Reorganisation des Bistums Passau nach den Ungarstürmen, in: E. Boshof / H. Wolff (Hrsg.), Das Christentum im bairischen Raum: von den Anfängen bis ins 11. Jahrhundert (Passauer historische Forschungen, 8), Köln 1994, 482f;
      W. Pohl, Die Welt der Babenberger: Schleier, Kreuz und Schwert, Graz 1995, 48. 64. 82f; - E. Boshof, Die Stadt im Früh- und Hochmittelalter: unter der Herrschaft der Bischöfe, in: E. Boshof (Hrsg.), Geschichte der Stadt Passau, Regensburg 1999, 68. 74f;
      S. Weinfurter, Heinrich II. (1002-1024): Herrscher am Ende der Zeiten, Regensburg 1999, 41. 173-175. 186. 251;
      S. Weinfurter, Heinrich II. (1002-1024): Herrscher am Ende der Zeiten, Regensburg 1999, 41. 186. 251;
      H. W. Wurster, Kloster Niedernburg: Passau, Regensburg 20022; - LMA 6 (1993) 1756 (A. Zurstrassen, s.v. Passau).

      Bruno W. Häuptli [1]

  • Quellen 
    1. [S6] Verlag Traugott Bautz, Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon.