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 Bohrer

von Mainz, Wilhelm

männlich 929 - 968  (39 Jahre)


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  • Name von Mainz, Wilhelm 
    Geburt 929  [1
    Geschlecht männlich 
    Titel/Amt/Status 954-968  Mainz [55127],Mainz,Rheinland-Pfalz,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1, 2
    Erzbischof von Mainz 
    Tod 2 Mrz 968  Rottleberode [06536],Mansfeld-Südharz,Sachsen-Anhalt,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1, 3
    Beerdigung Mainz [55127],Mainz,Rheinland-Pfalz,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [2
    • St. Alban
    Personen-Kennung I1047  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 11 Jan 2016 

    Vater von Sachsen, Otto I.,   geb. 23 Nov 912, Wallhausen [06528],Mansfeld-Südharz,Sachsen-Anhalt,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 7 Mai 973, Memleben [6642],Burgenlandkreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 60 Jahre) 
    Familien-Kennung F432  Familienblatt  |  Familientafel

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel/Amt/Status - Erzbischof von Mainz - 954-968 - Mainz [55127],Mainz,Rheinland-Pfalz,Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 2 Mrz 968 - Rottleberode [06536],Mansfeld-Südharz,Sachsen-Anhalt,Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBeerdigung - - Mainz [55127],Mainz,Rheinland-Pfalz,Deutschland Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Notizen 
    • Wilhelm
      Erzbischof von Mainz (954-968)
      929-2.3.968 Begraben: Mainz St. Alban

      Illegitimer Sohn des Kaisers OTTO I. DER GROSSE und einer slawischen Fürstin (Nach Herbert Ludat, An Elbe und Oder, Seite 12 kann nur eine Schwester des Heveller-Fürsten Tugumir die Mutter Wilhelms sein.)

      Lexikon des Mittelalters: Band IX Seite 156

      Wilhelm, Erzbischof von Mainz 17. Dez. 954-2. März 968
      * 929, + 2. März 968 Reinholderode Begraben: Mainz St. Alban

      Eltern:
      Kaiser OTTO I. und Wendin unbekannter Herkunft
      Halbgeschwister:
      - Herzog Liudolf von Schwaben
      - Kaiser OTTO II.
      - Liutgard

      Onkel:
      Erzbischof Brun von Köln

      Der hochgebildete Wilhelm wurde unter Zustimmung des Mainzer Klerus in Arnstadt zum Nachfolger des Erzbischofs Friedrich ernannt. Gegen die Absicht des Vaters auf Errichtung des Erzbistums Magdeburg intervenierte Wilhelm 955 bei den Päpsten Agapet II. und Johannes XII., konnte allerdings die Übereinkunft des Kaisers mit Papst Johannes XIII. 967 nicht verhindern. Mit der Verwirklichung des Projektes wartete man jedoch bis nach Wilhelms Tod. Seine Stellungen als Erzkanzler sowie als Vikar des Papstes in Germanien und Gallien wahrte er entschieden als Mainzer Prärogativen gegenüber den Erzbischöfen von Köln und Trier. Das Vikariat wurde vielleicht durch die Zuerkennung des Primats mit Krönungsrecht 962 überhöht. Im Herbst 957 sorgte er für die Bestattung des Halbbruders Liudolf in St. Alban, Mainz. Höhepunkt seines Wirkens fallen in das Jahr 961 mit Wahl und Krönung OTTOS II. in Worms und Aachen, dem Auftrag der Erziehung des Halbbruders, der Vorbereitungshilfe für den Romzug OTTOS DES GROSSEN, der Bereitstellung des Krönungsordo in St. Alban, auch mit einem Versuch zur Gestaltung der Russenmission. Im Auftrag des Vaters nahm er von 962 bis zu dessen Rückkehr 965 Aufgaben in Deutschland wahr. OTTO II. begleitete er 967 bis zur Grenze Italiens und wirkte anschließend als Reichsverweser in Deutschland. Im Februar 968 besuchte er in Quedlinburg die totkranke Königin Mathilde. Auf der Rückreise starb er plötzlich in Reinholderode bei Heiligenstadt.

      Quellen und Literatur:
      JDG O I., 1876 [Neudruck, 1962], passim - Reg. zur Gesch. der Mainzer Ebf.e im MA, bearb. J. F. Böhmer-C. Will, 1877 [Neudr. 1966], Nr. 1-58 - Mainzer UB I, ed. M. Stimming, 1932 [Neudr. 1972], Nr. 199-208, Nr. 220, Nr. 223 - H. Beumann, Die Bedeutung Lotharingiens für die otton. Missionspolitik im O, RhVbll 33, 1969, 14-46, bes. 24ff, 36-42 - P.E. Schramm, Die Kg.skrönungen der dt. Herrscher von 961 bis um 1059 [ers., Ks., Kg.e und Päpste, III, 1969), 108-134, bes. 110ff. - H. Büttner, Die Mainzer Ebf.e Friedrich und W. und das Papsttum des 10. Jh. (Ders., Zur frühma. Reichsgesch. an Rhein, Main und Neckar, hg. A. Gerlich, 1975), 275-300 - Ders., Der Weg Ottos d. Gr. zum Ksm. (H. Beumann-H. Büttner, Das Ksm. Ottos d. Gr., 1975), 55-80 - E. Boshof, Köln, Mainz, Trier, JbKGV 49, 1978, 19-48

      Althoff Gerd: Seite 293, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

      B 42
      Lü: 2.3. Willihelmus eps. + 968 Mainz

      Wilhelm von Mainz, der illegitime Sohn OTTOS DES GROSSEN, ist im Zusammenhang einer Reihe von Angehörigen und Verwandten der ottonischen Familie, die sich gerade in den frühen Phasen des billungischen Gebetsgedenkens im Lüneburger Necrolog nachweisen lassen, beachtenswert, vgl. dazu oben S. 80ff.
      Allg. zu Wilhelm siehe Büttner; Die Mainzer Erzbischöfe Friedrich und Wilhelm, S. 14-26; Beumann, Die Bedeutung Lotharingiens, S. 38ff:: sowie weitere Angaben in FW B 141; Biographisches Wörterbuch 3, Sp. 3163; LThK 10, Sp. 1136f.

      Glocker Winfrid: Seite Seite 278, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

      V, 3 WILHELM
      * 929, + 968 III 2
      954 Erzbischof von Mainz, 956 Erzkanzler

      Die Belege zur unehelichen Filiation Wilhelms von OTTO, dem späteren König und Kaiser, sind oben IV, 3 unter NNw (vornehme Slawin) zusammengestellt.
      Zur Geburtszeit des späteren Mainzer Erzbischofs vgl. Köpke-Dümmler S. 8 und Ludat, An Elbe S. 12 f. mit Anm. 38, der den Geburtszeitpunkt für Wilhelm noch bis in das Frühjahr 930 hinaufzusetzen für möglich hält. Da Wilhelm indes am 953 IX 25 seine Priesterweihe erhielt, für die als kanonisches Alter das 24. Lebensjahr vorgeschrieben ist, müßte er eigentlich doch wohl noch 929 geboren sein; vgl. Hlawitschka, Kontroverses I. (bei Anm. 48).
      Zum Todestag Wilhelms vgl. Köpke-Dümmler S. 438 mit Anm.
      Der Zeitpunkt von Wilhelms Erhebung zum Erzbischof von Mainz ist festgestellt von Böhmer-Will, Reg. Ebf. Mainz Bd. 1, S. 107 f, Nr. 1.
      Wilhelm ist erstmals als Erzkanzler des Reiches in D O I. 176 von 956 II 29 genannt.

      Hlawitschka; Eduard: Seite 142, "Kaiser Otto I." in: Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern.

      DIE NACHKOMMEN KAISER OTTOS I.

      1. WILHELM
      * 939
      + 2.3.968 in Rottleberode (südlich Stolberg/Harz) Grabstätte: St. Alban in Mainz
      Erzbischof von Mainz (954-968) und Erzkanzler des Reiches (956-968)

      Schwennicke Detlev: Tafel 10, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

      WILHELM
      * 929, + Rottleberoda 2. III 968 Begraben: St. Alban vor Mainz
      954 Erzbischof von Mainz

      Wilhelm war 961/64 gemeinsam mit seinem Onkel, Erzbischof Brun von Köln, Reichsverweser im Reich während des Italienzuges seines Vaters. Er verhinderte bis zuletzt die Gründung des Erzbistums Magdeburg, da Magdeburg zu Mainz gehörte.

      Literatur:
      Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 79,133,159,293, 305 B 12 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 42,76,82-84,87-89,91,98-101,103,105,110,114,123,138 - Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Band 1- Band 6, Mundus Verlag 2000 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 - Hlawitschka, Eduard: Kontroverses aus dem Umfeld von König Heinrichs I. Gemahlin Mathilde, in Festschrift für Alfons Becker, Sigmaringen 1987 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 - Laudage, Johannes: Otto der Große. Eine Biographie. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2001 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 - Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 112,115,138,192, 197-199,205,214,230,236,238,244 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 10 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 - Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart 1981 - Wies Ernst W.: Otto der Große. Kämpfer und Beter. Bechtle Verlag Esslingen 1989 - Zimmermann, Harald: Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1976 - [2]
    • Allgemeine Deutsche Biographie - Wilhelm

      Wilhelm, Erzbischof von Mainz (gewählt am 17. December 954, † am 2. März 968). Er ist einer Verbindung des jungen Königssohnes Otto (des Großen) mit einem vornehmen Wendenmädchen entsprossen. Die Zeit seiner Geburt läßt sich nicht sicher bestimmen, am wahrscheinlichsten erfolgte sie im J. 929 noch vor Otto's Vermählung mit Edgith (September). Der Makel seiner Geburt hat es verursacht, daß der Knabe einen im liudolfingischen Hause nicht üblichen, in Thüringen aber beliebten Namen erhielt und wol schon von Anfang an für den geistlichen Stand bestimmt wurde, doch davon abgesehen wurde er immer wie ein Mitglied der königlichen Familie gehalten und erfreute sich der steten Liebe seines Vaters sowie vertrauten Verkehres mit den andern Verwandten, namentlich mit der Königin Mathilde und der Aebtissin Gerberga von Gandersheim. Wo er seine Jugendjahre verbracht hat, erfahren wir nicht, jedenfalls erhielt er eine sehr sorgfältige Erziehung, welche seine bedeutenden Fähigkeiten schon früh zu schöner Entwicklung brachte und namentlich jene litterarischen Neigungen weckte und nährte, die wir an ihm zu erkennen vermögen. Wir sehen ihn später verflochten in die litterarischen Interessen, wie sie von den Frauen des Hofes gepflegt wurden, er steht in nahem Verkehr mit Rather und mit dem als Fortsetzer der Chronik des Regino geltenden Adalbert, ihm legt Hrothsuith ihre Verse zur Prüfung' vor und er selbst führt eine Abschrift alter Reichenauer Annalen mit sich, in der er für ihn denkwürdige Ereignisse vermerkt. Ob sich der junge Priester dem Hofe des Vaters anschloß oder etwa in Mainz sich aufhielt, läßt sich ebenfalls nicht feststellen. Sichere Kunde über ihn erhalten wir erst, als nach dem am 25. October 954 erfolgten Ableben des Erzbischofs Friedrich von Mainz Otto der Große seinen Sohn zu dessen Nachfolger bestimmte, worauf W. von einer Mainzer Abordnung am 17. December in Arnstadt zum Erzbischof gewählt und am Weihnachtsabende in Mainz geweiht wurde. Durch seine Erhebung sollte nicht allein ein Mitglied des königlichen Hauses eine standesgemäße Versorgung finden, es sollte auch das mächtigste Erzbisthum des Reiches einem Manne von größerer Zuverlässigkeit, als sie Friedrich dem Könige bewiesen hatte, anvertraut werden, wie in gleichem Sinne Köln und Trier besetzt waren. Der junge Erzbischof übernahm sein Amt in vollem Bewußtsein der damit verbundenen Pflichten und|Rechte. Er wandte sich sofort mit der Bitte um Bestätigung des seinem Erzstuhle zustehenden apostolischen Vicariats an den Papst, der ihm darin auch willfahrte. Aus dem Dankschreiben, welches W. nach Rom sandte, erfahren wir, daß ihn seine Auffassung von der Würde seines hohen Amtes in Gegensatz gegen das Verhalten, welches sein Vater und sein Oheim gegenüber den Bischöfen bekundeten, sowie gegen einzelne Absichten Otto's, welche dem Mainzer Erzbisthum abträglich zu sein schienen, gebracht hatte. Namentlich die geplante Errichtung eines Bisthums in Merseburg und eines Erzbisthums in Magdeburg erregten seinen schweren Unmuth und nicht minder forderten mehrere Vorkommnisse, die ihn nicht unmittelbar berührten, wie das Vorgehen gegen den Salzburger Erzbischof Herold und den Bischof Rather von Verona, den er gastlich aufgenommen hatte, zu gewiß berechtigtem Tadel heraus. W. bezeugt in diesem Schreiben ein hohes Rechtsgefühl und die Neigung, den geistlichen Angelegenheiten vor den weltlichen den Vorrang einzuräumen. Bewegt er sich somit zunächst in den Anschauungen, welche auch sein Vorgänger, dessen er mit hoher Verehrung gedachte, verfochten hatte, so war er doch weit entfernt davon, etwa offen gegen seinen Vater aufzutreten oder sich mit dessen Gegnern zu verbünden. Immerhin dürfte in diesen ersten Jahren sein Verhältniß zu Otto nicht das beste gewesen sein, er erreichte zwar daß die Magdeburger Angelegenheit vertagt wurde, und es gelang ihm, das Anrecht seines Erzbisthums auf das Erzcapellanat des Reiches wieder geltend zu machen (Mon. Germ. DO. I. 176), doch stand er an politischem Einflusse jedenfalls hinter seinem Oheim Bruno zurück. Ueber seine weitere Bethätigung haben wir aus dieser Zeit nur eine Nachricht, welche sein Verhältniß zu dem Sohne Ottos Liudolf betrifft. Dem war er von Anfang an herzlich zugethan, es hatte ihn mit vieler Freude erfüllt, daß seine Erhebung mit der Aussöhnung zwischen dem Vater und dem Halbbruder zusammengefallen war, nun mußte er dem am 6. September 957 in Italien verstorbenen Liudolf die letzte Ruhestätte in dem St. Albanskloster zu Mainz bereiten, am 4. April 958 beurkundete dann Otto während seines Aufenthaltes daselbst eine Gedächtnißstiftung für den unglücklichen Sohn.

      Mehr als zwei Jahre sollten noch vergehen, ehe W. zu hervorragendem politischem Wirken gelangen konnte. Zu Weihnachten 960 wohnte er an der Spitze des deutschen Episcopats in Regensburg der feierlichen Uebernahme kostbarer Reliquien bei und von da an ist sein Einfluß auf die Führung der Reichsangelegenheiten in stetem Wachsen begriffen. Wir können jetzt bei ihm die so häufige Wahrnehmung machen, daß mit der Theilnahme an der Macht ein Wechsel der Gesinnung eintritt, er Dinge, die er früher getadelt hatte, mit andern Augen anzusehen, ja sie zu betreiben geneigt ist. Schon im J. 961 bekümmerte er sich um die Absendung einer Mission zu den Russen, an deren Spitze zuerst Libutius und nach dessen Tode auf sein Anrathen der aus Sanct Maximin in die königliche Kanzlei eingetretene Adalbert gestellt wurde. Als Otto sich zum Aufbruche nach Italien rüstete, übertrug er die Sorge für seinen am 26. Mai 961 von W., Bruno und dem Erzbischof Heinrich von Trier zum Könige gekrönten Sohn den Erzbischöfen von Köln und Mainz, die nunmehr in gutem Einvernehmen standen. W. war am 22. Mai 964 Zeuge der feierlichen Weihe des von Bruno besonders begünstigten St. Pantaleonsklosters in Köln. Ende Januar 965 führte er dem aus Italien heimkehrenden Kaiser seinen Sohn entgegen; nachdem sie in Heimsheim frohes Wiedersehen gefeiert hatten, verblieb W. im Gefolge des Vaters und nahm auch im Juni an der glänzenden Versammlung zu Köln theil, welche zum letzten Male alle Mitglieder der kaiserlichen Familie vereinigte. Als Bruno in der Nacht vom 10. zum 11. October 965 gestorben war, stieg Wilhelm's Ansehen noch höher, namentlich fiel von da an jeder andere Anspruch auf die Führung des Erzkanzleramtes hinweg, das forthin mit dem Mainzer Erzbisthum vereinigt blieb. Als erster Rathgeber verweilte W. in der Umgebung des Vaters, als dieser sich während des Winters von 965 auf 966 mit der Ordnung der lothringischen Verhältnisse beschäftigte. In dieser Zeit war W. auch durch kirchliche Angelegenheiten in Anspruch genommen. Im J. 965 weihte er den Bischof Erkanbald von Straßburg, im selben Jahre wurde sein Dompropst Theoderich Erzbischof von Trier, mit Erkanbald zusammen weihte W. im J. 966 den Bischof Reginbald von Eichstädt, in einem nicht näher zu bestimmenden Jahre den Slavenbischof Tuto. Im Sommer 966 befand er sich bei dem Kaiser in Magdeburg, wo über die Errichtung des neuen Erzbisthums berathen wurde; unter geänderten Verhältnissen konnte jetzt Otto auf die Mithülfe seines Sohnes bei diesem Werke rechnen, vielleicht hat gerade dieser, als die Frage nach der Wahl des ersten Erzbischofs an die Reihe kam, das Augenmerk des Vaters auf den im J. 962 aus Rußland heimgekehrten Adalbert gelenkt. Neuerdings übertrug ihm Otto, der auf des Sohnes Bitten dem Erzstifte die demselben lange entfremdeten Höfe Oberlahnstein und Nierstein zurückgegeben hatte, die Führung der Reichsregierung, als er sich im August 966 nach Italien begab; in Ruffach nahmen Vater und Sohn von einander Abschied, sie sollten sich nicht mehr sehen. Im Sommer des nächsten Jahres wurde auch der junge Otto nach Italien beschieden; als W., der zu dieser Zeit erkrankte, genesen war, trat der König die Fahrt an, um dem Rufe des Vaters und des Papstes zu folgen, geleitet von Bischof Dietrich von Metz und andern Edeln. W. war zurückgeblieben, nunmehr mit der vollen Verantwortung für die Leitung der Reichsgeschäfte betraut. Im Februar 968 erhielt er die Nachricht von der schweren Erkrankung der Königin-Wittwe Mathilde, er eilte zu ihr nach Quedlinburg, ließ ihr geistlichen Zuspruch angedeihen und nahm ihre letzten Wünsche entgegen. Dann begab er sich nach Rottleberode, um hier das Ende der hohen Frau abzuwarten, da ereilte ihn selbst, noch ehe sie aus dem Leben geschieden war, am 2. März der Tod. Sein Leichnam wurde nach Mainz gebracht und in der Kirche von S. Alban bestattet.

      Widukindi Res gestae Sax. 3, cap. 73, 74. — Contin. Reginonis (ed. Kurze), p. 158, 168 ff. — Ruotgeri Vita Brunonis, cap. 37. — Vita Mahthildis, cap. 15 in Mon. Germ. SS. 10, 580. — Thietmari Chron. 2, cap. 18, 35. — Mon. Germ. SS. 13, 323. — Mon. Germ. DD. 1, 81 und die einzelnen Urkunden. — Ottenthal, Regesten Otto's I., 55 d, 239 b, 240 n, 289 c, 303 a. — Jaffé, Monum. Mogunt., p. 345—350, 706. — Will, Regesten zur Gesch. der Mainzer Erzb. 1, XXXIV und 107 ff. — Dümmler, Jahrb. Otto's I. — Hauck, Kirchengesch. Deutschlands, 3. Bd. — Mittermüller in Katholik N. F. 19 (1868), 563 ff. — Uhlirz, Gesch. des Erzb. Magdeburg, S. 33, 39. — Seeliger, Reichskanzler, S. 15. — Breßlau, Hdbch. d. Urkundenl. 1, 311. — Gundlach, Heldenlieder d. d. Kaiserzeit I. — Mittag im Jahresber. des Askanischen Gymn. zu Berlin. Ostern 1895, S. 15 ff. — Wattenbach in Sitzungsber. d. Berliner Akademie 14 (1896), 348 ff.

      [4]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .

    2. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .

    3. [S7] Wikipedia, Wilhelm (Mainz).

    4. [S24] Allgemeine Deutsche Biographie, Uhlirz, Karl, "Wilhelm" in: Allgemeine Deutsche Biographie 43 (1898), S. 115-117 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd118807366.html?anchor=adb.