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Notizen
Giselbert II. Graf im Maas- und Scheldegau („Toxandrien“)
- nach 877
Sohn des Grafen Giselbert I.; Nachkomme fränkischer Herzöge
Brandenburg Erich: Tafel 1 Seite 2, "Die Nachkommen Karls des Großen."
IV. 6 a. TOCHTER (ERMENGARD)
Gemahl:
846 Giselbert, Graf im Maaßgau + nach 877 (?)
Anmerkungen: Seite 112
IV. 6. Tochter wurde 846 entführt vom Grafen Giselbert, die Ehe aber 849 vom Vater anerkannt. Ann. Fuld. 846, S. S 1, 364; Mühlb. 1124a. Der Name Irmgard erscheint erst in späteren Angaben und beruht wohl auf Verwechslung, siehe Knetsch, Brabant I, 1. Es ist sehr wahrscheinlich aber nicht ganz sicher, daß dieser Graf Giselbert der Vater des bekannten Grafen Reginar Langhals und der Ahnherr des brabantisch-hessischen Fürstenhauses gewesen ist. Die Abstammung ist nicht direkt bezeugt, wird aber daraus gefolgert, daß Reginar Giselberts Nachfolger als Graf im Maaßgau war und sein Sohn wieder Giselbert hieß, siehe Knetsch I, 2. Auch Dümmler, Ostfränkisches Reich 3, 466, stimmt dieser Annahme zu. Immerhin ist zu bedenken, daß die Identität des Schwiegersohnes Kaiser LOTHARS mit dem gleichnamigen Grafen im Maaßgau nicht völlig feststeht und daß, auch wenn diese Identität als gegeben angesehen wird, Reginar aus einer anderen Ehe Giselberts stammen könnte. Auffällig ist das Fehlen aller karolingischen Namen in seiner Deszendenz. Ich bringe daher die Nachkommen in Teil II.
Ergänzung (Werner): * ca. 830 [IV a 8]
Thiele, Andreas: Tafel 16, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa"
GISELBERT II. + nach 877
wohl Sohn Giselberts I.; Nachkomme fränkischer Herzöge
Graf im Maas- und Scheidegau (= "Toxandrien")
Giselbert II. entführte seine Frau und verdankte ihr entscheidend seinen Aufstieg. Er erhielt bedeutende markgräfliche Rechte gegen die Normannen, die mehrere Einfälle unternommen hatten.
oo um 846 IRMGARD Tochter des Kaisers LOTHAR I.
Annalen von Fulda Das Jahr 846.
Gisalbert, ein Vasall Karls, raubte eine Tochter des Kaisers Hlothar, und wandte sich nach Aquitanien, wo er sie heirathete. Hludowich zog nach Westen und hielt im Monat März mit Karl einen Tag ab, wo beide öffentlich bezeugten, wie es ihr Wille nicht gewesen sei, daß Gisalbert sich mit Hlothars Tochter verbinde; damit, wenn dies bekannt würde, Hlothar leichter könne beschwichtigt werden. Von dort kehrte er heim und feierte bei dem Brigantischen See am 4. April das Osterfest. Darauf hatte er eine Unterredung mit Hlothar, in der Absicht ihn mit Karl zu versöhnen; als aber dies erfolglos blieb, zog er um die Mitte des Monats August mit Heeresmacht gegen die Marahensischen Sclaven, welche auf Abfall sannen; wo er nach Gutdünken die Verhältnisse ordnete und feststellte, und ihnen zum Herzog Rastiz, einen Neffen Moimars, setzte. Von da kehrte er durch das Land der Boemanen heim mit großer Schwierigkeit und bedeutendem Verlust seines Heeres. In dieser Zeit kamen die Mauren mit Heeresmacht nach Rom und verwüsteten, da sie in die Stadt nicht einbrechen konnten, die Kirche des heiligen Petrus.
um 846 oo Irmgard, Tochter des Kaisers LOTHAR I. um 830-
Kinder:
- Reginar I. Langhals 850-25.8.915/19.1.916
- Albert Graf in den Ardennen 860- 928/36
Literatur:
Annalen von Fulda ad a. 846 - Barth Rüdiger E.: Der Herzog in Lotharingien im 10. Jahrhundert. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990 Seite 15 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen. Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 1 Seite 2 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band III Seite 164,282,285,321 - Hlawitschka Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Kommissionsverlag: Minerva-Verlag Thinnes Nolte OHG Saarbrücken 1969 Seite 7,117 - Hlawitschka, Eduard: Herzog Giselbert von Lothringen und das Kloster Remiremont, in Stirps Regia von Eduard Hlawitschka, Verlag Peter Lang Frankfurt am Main - Bern - New York - Paris Seite 377-421 - Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968 Seite 172,176 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G. Fischer Verlag 1993 Tafel 16 - [3]
Wikipedia Giselbert von Maasgau
Giselbert wird 841 als Graf im Maasgau bezeichnet, aber auch als Gefolgsmann Karl des Kahlen in der Zeit der karolingischen Bruderkriege nach dem Tod Ludwigs des Frommen (840). Der Vertrag von Verdun (843) und die Teilung des Reiches zwang ihn daher, den Herrschaftsbereich Lothars I., und damit den Maasgau zu verlassen.
Drei Jahre später, Anfang 846, gelang es ihm, eine der Töchter Lothars zu entführen. Er brachte sie nach Aquitanien, wo er sie heiratete. Um den aufgebrachten Lothar zu besänftigen, hielten Karl und Ludwig der Deutsche einen gemeinsamen Hoftag ab, auf dem sie versicherten, dass die Entführung nicht von ihnen initiiert worden sei. Wiederum drei Jahre später kam es zu Versöhnung zwischen dem Kaiser und Giselbert, die die Ehe anerkannte und beinhaltete, dass Giselbert in seinen Herrschaftsbereich zurückkehren konnte. Der Name der geraubten Tochter ist nicht bekannt, er wird in späteren Quellen mit Ermengard angegeben, wobei es aber wohl zu einer Verwechslung kam.
866 wird Giselbert als Graf im Lommegau genannt. Im Juni 877 befindet er sich unter den Adligen, die Karl der Kahle im Kapitular von Quierzy bezeichnet, um seinen Sohn Ludwig den Stammler während Karls Italienfeldzug, von dem er nicht zurückkehren sollte, zu begleiten. Ein weiteres Dokument aus dem Jahr 885 nennt zwar den Namen Giselbert, aber hier ist nicht klar, ob es sich noch um die gleiche Person handelt, auch wenn niemand sonst dafür in Frage zu kommen scheint.
Giselberts Sohn ist Graf Reginar I. Langhals. Giselbert selbst wurde somit zum Begründer des Hauses der Reginare, aus denen unter anderem das Haus Hessen hervorging.
Offene Fragen
Die geschilderte Vita ist weitgehend in der Forschung anerkannt. Jedoch gibt es auch offene Fragen und Punkte, die andere Interpretationen zulassen.
Es ist nicht belegt, dass der Entführer Giselbert und der Graf im Maasgau dieselbe Person sind.
Es ist nicht belegt, dass Reginar Giselberts Sohn ist.
Selbst auf der Basis, dass der Entführer und der Graf im Maasgau identisch sind, ist es nicht gesichert, dass die Tochter Lothars die Mutter Reginars ist: einige Historiker sehen die Möglichkeit einer zweiten Ehe Giselberts, andere weisen darauf hin, dass der spätere Aufstieg der Reginare ohne eine Abstammung von der Karolingern kaum möglich gewesen wäre.