Genealogische Datenbank
 Bohrer

von Bayern, Heinrich II.

von Bayern, Heinrich II.

männlich 951 - 995  (44 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Quellen    |    Ereignis-Karte    |    Alles    |    PDF

  • Name von Bayern, Heinrich 
    Suffix II. 
    Spitzname der Zänker 
    Geburt 951  [1
    Geschlecht männlich 
    Titel/Amt/Status Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Deutscher Gegen-König 
    Titel/Amt/Status 973-976, 985-995  Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Herzog von Bayern 
    Titel/Amt/Status 989-995  Kärnten,Österreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Herzog von Kärnten 
    Tod 28 Aug 995  Bad Gandersheim [37575],Northeim,Niedersachsen,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Beerdigung Bad Gandersheim [37575],Northeim,Niedersachsen,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    • Gandersheim Stiftskirche
    Personen-Kennung I985  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 1 Feb 2016 

    Vater von Bayern, Heinrich I.,   geb. um 920, Nordhausen [99734],Nordhausen,Thüringen,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 1 Nov 955, Pöhlde [37412],Osterode am Harz,Niedersachsen,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 35 Jahre) 
    Mutter von Bayern, Judith,   geb. um 925   gest. nach 985, Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 61 Jahre) 
    Familien-Kennung F513  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 von Burgund, Gisela,   geb. um 950/955   gest. 21 Jul 1007, Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 52 Jahre) 
    Eheschließung 972  [1
    Kinder 
     1. von Bayern, Heinrich II.,   geb. 6 Mai 973   gest. 13 Jul 1024, Göttingen [37001],Göttingen,Niedersachsen,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 51 Jahre)
     2. von Bayern, Brun,   geb. 975/980   gest. 24 Apr 1029, Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 49 Jahre)
     3. von Bayern, Gisela,   geb. um 984   gest. nach 1060, Passau [94032],Passau,Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 77 Jahre)
     4. von Bayern, Brigida,   geb. um 985
    Familien-Kennung F409  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 31 Jan 2016 

    Notizen 
    Kinder 
     1. von Bayern, Arnold   gest. 1018/1019
    Familien-Kennung F512  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 31 Jan 2016 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel/Amt/Status - Deutscher Gegen-König - - Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel/Amt/Status - Herzog von Bayern - 973-976, 985-995 - Bayern,Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel/Amt/Status - Herzog von Kärnten - 989-995 - Kärnten,Österreich Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 28 Aug 995 - Bad Gandersheim [37575],Northeim,Niedersachsen,Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBeerdigung - - Bad Gandersheim [37575],Northeim,Niedersachsen,Deutschland Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos
    Heinrich II., genannt der Zänker
    Heinrich II., genannt der Zänker
    Miniatur aus dem Regelbuch von Niedermünster Staatsbibliothek Bamberg, Msc.Lit.142, fol. 4v
    Ausschnitt

  • Notizen 
    • Heinrich II. der Zänker

      Deutscher Gegen-König
      Herzog von Bayern (973-976)(985-995)
      Herzog von Kärnten (989-995)
      951 † 28.8.995 Gandersheim Begraben: Gandersheim Stiftskirche

      Ältester Sohn des Herzogs Heinrich I. von Bayern († 1.11.955) aus dem Hause der LIUDOLFINGER-OTTONEN und der Judith von Bayern, Tochter von Herzog Arnulf; Bruder von Brun, Herzogin Hadwig von Schwaben († 26.8.994) und Äbtissin Gerberga II. von Gandersheim († 13./14.11.1001), Neffe vom Römischen Kaiser OTTO I. DEM GROSSEN († 7.5.973) und Pfalzgraf Arnulf von Bayern († 22.7.954), Groß-Neffe von Herzog Berthold von Bayern († 23.11.947), Cousin vom Römischen Kaiser OTTO II. DEM ROTEN († 7.12.983), Herzog Liudolf von Schwaben († 6.9.957), Erzbischof Wilhelm von Mainz († 2.3.968), Herzogin Liutgard von Lothringen († 18.11.953) und Äbtissin Mathilde von Quedlinburg († 7.2.999)

      Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 2064

      31. Heinrich II. 'der Zänker', Herzog von Bayern (955-976, 985-995) und Kärnten (989-995)
      * 951, † 28. August 995 in Gandersheim Begraben: ebd., Stiftskirche
      (Beiname erst in der Neuzeit belegt)

      Neffe Ottos des Großen
      Eltern: Heinrich I. von Bayern (Liudolfinger) und Judith, Tochter Arnulfs, Herzog von Bayern (Luitpoldinger)
      oo Gisela, Schwester Rudolfs III. von Burgund

      Kinder:
      - (Kaiser) Heinrich (II.)
      - Brun, Bischof von Augsburg
      - Gisela (oo Stephan I., König von Ungarn).

      Heinrich II. wurde nach vorübergehender Vertreibung im Gefolge des liudolfingischen Aufstands 953 bereits in kindlichen Alter Herzog, unter der Vormundschaft seiner Mutter und Bischof Abrahams von Freising.
      Nach dem Tode Kaiser OTTOS I. (973) war Heinrich II. der führende Kopf der Verschwörung gegen OTTO II., an der sich Boleslav von Böhmen und Mieszko von Polen beteiligten. Sie fand Rückhalt bei den übrigen Mitgliedern der LUITPOLDINGER. - Nach Aufdeckung der Verschwörung kam Heinrich II. nach Ingelheim in Haft, aus der ihm aber 976 die Flucht glückte. Die anschließenden Kämpfe beendete OTTO II. mit der Eroberung Regensburgs im Herbst 976.
      Er setzte den Herzog, der außerdem von den Bischöfen mit dem Kirchenbann belegt wurde, ab und beschnitt sein Territorium durch die Abtrennung Kärntens sowie der seit 952 dem Herzogtum übertragenen Gebiete südlich der Alpen (Herzogtum Friaul, Markgrafschaft Istrien, Aquileia, Verona und Trient).
      Die Ostmark wurde den BABENBERGERN übertragen. Vermutlich steht auch die Errichtung des Erzbistums Prag mit diesen Vorgängen in Zusammenhang. Heinrich II., dem sich Herzog Heinrich von Kärnten und Heinrich I., Bischof von Augsburg, anschlossen, setzte 977 den Kampf, der sich überwiegend im Raume Passau abspielte, fort und wurde nach seiner erneuten Niederringung Bischof Folkmar von Utrecht zur Bewachung übergeben.
      Nach dem Tode OTTOS II. 983 freigelassen, versuchte er, mit Hilfe der Vormundschaft über den kindlichen OTTO III. die Herrschaft im Reich an sich zu bringen. 984 wurde er von Anhängern zum König ausgerufen. Zugleich bekämpfte er den an seiner Stelle eingesetzten Herzog Heinrich III. von Bayern. Auf dem Frankfurter Reichstag 985 kam es zum Ausgleich, durch den Heinrich II. bei gleichzeitigem Verzicht auf alle weitergehenden Ansprüche sein Herzogtum zurückerhielt. Nach dem Tode Heinrichs III. wurde ihm zudem Kärnten übertragen. In seinen späteren Jahren konzentrierte sich Heinrich II. auf den inneren Ausbau seiner Territorien (Ranshofener Gesetze, 995) und förderte die Anfänge der Kirchenreform.
      A. Schmid

      Literatur:
      ADB XI, 457-459
      BWbDG I, 1085f.
      NDB VIII, 341
      K. Reindel, Die bayer. Luitpoldinger 893-989, 1953
      Spindler I, 19812, 296-302
      Bayer. Biogr., hg. K. Bosl, 1983, 321f.

      Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 321

      HEINRICH II., DER ZÄNKER
      * 951, † 28.8.995 Gandersheim
      Herzog von Bayern und seit 989 von Kärnten
      Vater:
      Herzog Heinrich I. († 955)
      Mutter:
      Judith († nach 985)

      oo Gisela von Burgund († wohl 1006)

      Zunächst mit seiner Mutter Vertreibung aus Bayern.
      955 Übertragung des Herzogtums Bayern mit der Mark Verona.
      974 Rebellion gwegen seinen Vetter OTTO II.
      Gefangennahme in Ingelheim. Flucht nach Böhmen und Entsetzung als Herzog.
      985 erneute Belehnung mit Bayern.
      989 auch Herzog von Kärnten,
      991 Sieg über die Ungarn.

      Literatur:
      NDB 8; BWB 1; R. Holtzmann, Geschichte der sächssichen Kaiserzeit, 1955.

      Hlawitschka Eduard: Seite 162-167, "Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen. Ein kommentiertes Tafelwerk Band I 911-1137"

      2 : Herzog Heinrich II. von Bayern (der Zänker) als Vater Kaiser Heinrichs II.

      Zur Filiation vgl. Thietmar von Merseburg, Chron. lib. V Prolog, MGH SS rer. Germ. NS 9 Seite 220:
      Heinricus scandit, postquam puerilia vicit,/ardua virtutum cretus de stemmate regum./Huic pater Heinricus dux et genetrix erat eius/Gisla, suis meritis aequans vestigia regis/Conradi patris, Burgundia regna tenentis. Vgl. weiterhin Thietmar, a.a.O. lib. IV cap. 20 (Seite 154), lib. IV cap 49 (Seite 188), dazu Hermann von Reichenau, Chron. ad 995, MGH SS 5 Seite 117:
      Heinricus dux Baioariae obiit; et filius eius ex Gisela, Cuonradi regis Burgundia filia, ibidem Heinricus, imperator postea futurus, ducatum, interim obtinuit.
      Vgl. auch die Selbstaussage Kaiser HEINRICHS II. in seinen Diplomen; MGH D H II 60,88,444.
      Das Geburtsjahr Herzog Heinrichs des Zänkers ergibt sich aus den Ann. Quedlinburg. ad 951, MGH SS 3 Seite 58; MGH SS rer. Germ. Seite 446:
      Eodem anno Heinricus, filius Heinrici ducis, natus est.
      Der Zeitpunkt seiner Verehelichung ist uns nicht überliefert. Was S. RIEZLER, Geschichte Baierns I,1 Seite 555, über die frühe Verheiratung Heinrichs des Zänkers schreibt, ist nur aus dem frühen Ansatz der Geburt Kaiser HEINRICHS II. (973) gefolgert. Argumente für eine Verehelichungszeit im "(Früh)sommer 972" sucht auch F. GELDNER, Geburtsort Seite 524 ff., (zum Erweis des Geburtsjahres Kaiser HEINRICHS II. 973) beizubringen. Zutreffend ist dabei gewiß, daß es dem 'Zänker' nach Ausbruch seines Konfliktes mit Kaiser OTTO II. im Jahre 974 "wohl unmöglich gewesen wäre, um die Hand einer Königs-Tochter (= Gisela von Burgund) zu werben." Das Ehedatum des 'Zänkers' ist indessen nicht zwingend für die Klärung des Geburtsjahres Kaiser HEINRICHS II. Es kann um 970-973 liegen, ohne daß davon die Frage des Geburtsjahres Kaiser HEINRICHS II. tangiert wird, vor allem, wenn - was aber nicht bezeugt ist, aber gelegentlich für wahrscheinlich gehalten wird - schon im Juni 965 beim großen Familientreffen der OTTONEN in Köln (vgl. BO nr. 386 b) eine Verlobungs-Absprache getroffen worden sein sollte.
      Das Todesdatum des 'Zänkers' verzeichnet Thietmar, Chron. lib. IV cap. 20, MGH SS rer. Germ. NS 9 Seite 154, innerhalb der Berichte für das Jahr 995:
      Heinricus Bawariorum dux ... pergens ad Gondesem [= Gandersheim] ... migravit ad Christum V. Kal. Sept., sepultus ibidem ion medio aecclesiae coram sanctae crucis altari.
      Vgl. auch Necrol. Merseburg., ed. E. DÜMMLER Seite 240, Sonderausgabe Seite 18, zu V Kal. Sept. (= 28. August):
      ... Heinricus dux obiit;
      auch Ann. Quedlinburg. ad 995, MGH SS 3 Seite 73; neue Edition MGH SS rer. Germ. Seite 487f.:
      Hoc etiam anno Baioariae regionis dux Heinricus secundus immatura morte obivit ... Quo mortuo, filius suus Heinricus, rex futurus, Baioaricum ducatum, rege Ottone tertio donante, suscepit.
      Ann. necrol. Fuldens. ad 995, MGH SS 13 Seite 207, ed. K. SCHMID, Klostergemeinschaft von Fulda I Seite 348 und Seite 258:
      6. Kal. Sept. obiit Heinrih dux.
      Zur Bestattung Heinrichs des Zänkers im Kloster Gandersheim vgl. auch MGH S H II 444 vom 28.VII.1021 für Gandersheim (pro recordatione atque requie patris nostri Heinrici magni Bauuariorum duci anime, cuius ossa in eodem requiescunt monasterio) und ein Gandersheimer Nekrolog-Fragment bei A. SCHMID, Fundationes mon. Bav. Seite 620 Anm. 249: zum 27. August:
      obiit Henricus dux, vigilans diem in medio monasterio.
      Zu den erst seit dem 14. Jahrhundert feststellbaren Regensburger Bemühungen, das Grab Heinrich des Zänker für das dortige St. Emmerams-Kloster zu reklamieren, vgl. A. SCHMID, Herrschergräber Seite 365f.

      Althoff Gerd: Seite 382, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

      H 31 Lü: 28.8. Heinricus dux † 995 Heinrich der Zänker

      Heinrich der "Zänker", aus der bayerischen Linie der LIUDOLFINGER, kam bei seinen Versuchen, die Königswürde zu erlangen, mit den BILLUNGERN in Kontakt. Ekbert der Einäugige (G 33) wird in den Quellen mehrfach als sein Verbündeter und Helfer genannt; vgl. dazu oben Seite 94ff.
      Allgemein Reindel, Bayern, Seite 222ff:; NDB 8, Seite 341; Biogr. Wörterbuch 1, Spalte 1085f.; FW H 14, Belege seines Todesdatums BU 1144c.

      Me: 28.8. Heinricus dux
      (Es.)
      Auf Grund des beschädigten Pergaments ist nicht mehr sicher zu entscheiden, ob die Eintragung in Merseburg der Ergänzungsschicht angehört. Dies ist jedoch mit einiger Wahrscheinlichkeit anzunehmen. Ob im Merseburger Necrolog Heinrich der Zänker eingetragen ist, ist nicht ganz zu sichern, da am gleichen Tag der BABENBERGER Heinrich († 886) starb, der hier auch gemeint sein könnte; vgl. dazu Eckhardt, Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte, Seite 17 und kritisch Hlawitschka, Zur Herkunft der Liudolfinger, Seite 145 mit Anm. 215.
      Man wird sich wohl für Heinrich den Zänker entscheiden, da alle Angehörigen der ottonischen Familie im Merseburger Necrolog begegnen und nach unseren Untersuchungen (vgl. oben Seite 161) das Merseburger Necrolog das ottonische Gedenken im 9. Jahrhundert nicht spiegelt; vgl. auch den Kommentar zu dem BABENBERGER Adalbert (G 114).
      HEINRICH II. berücksichtigte bei der Neustiftung des ottonischen Gedenkens in Merseburg auch Traditionen, die zuvor in der bayerischen Linie der OTTONEN bewahrt worden waren. Zu diesen gehört sehr wahrscheinlich auch der Eintrag seines Vaters, siehe dazu ausführlich oben Seite 197ff.

      Glocker Winfrid: Seite 286, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

      V. 23. HEINRICH II. DER ZÄNKER
      * 951, † 995 VIII 28

      955 Herzog von Bayern (wohl seit 967 selbständig)

      oo vor 972 Gisela, Tochter König Konrads von Burgund (aus dessen 1. Ehe mit Adelania) *c 950/55, † 1007 VII 21

      Heinrich, der spätere Herzog Heinrich II. von Bayern, genannt "der Zänker" ist als Sohn Heinrichs von Bayern, des Bruders OTTOS DES GROSSEN, unter anderem bezeugt durch die Annales Quedlinburgenses a. 951, SS III 58, beim Continuator Reginonis a. 955, Seite 168, und in der Vita Mathildis posterior c. 20, SS IV 296.
      Das Geburtsjahr Heinrichs nennen die Annales Quedlinburgenses a. 951, SS III 58, den Todestag überliefert Thietmar IV c. 20, Seite 154 (vgl. hierzu BU. 1144c.
      Heinrich wurde, wie der Continuator Reinonis a. 955 bezeugt, die Nachfolge seines Vaters im bayerischen Herzogsamt übertragen. Für den unmündigen Herzog führte zuerst dessen Mutter Judith bis 967 die Regierung; zur Frage, wann Heinrich die selbständige Regierung angetreten hat, vgl. Reindel, Bayern Seite 295.
      Die Belege für Heinrichs Gemahlin Gisela sind von Diener, Könige Seite 79, Nr. 13, und Poupardin, Bourgogne Seite 384 f., gesammelt. Giselas Namen gab der Vermutung Anlaß, die Gemahlin des Zänkers sei möglicherweise karolingischer Abkunft, doch kommt dieser Name offenbar aus der Vorfahrenschaft von König Konrads Mutter Bertha, der Tochter Burchards I. von Schwaben. Es sei darauf hingewiesen, dass Gisela aus der 1. Ehe ihres Vaters, König Konrads von Burgund, mit Adelania hervorgegangen ist und nicht, wie Holtzmann, Kaiserzeit Seite 504f. (Stammtafel), fälschlicherweise angibt, aus der Ehe König Konrads mit Mathilde, der Tochter von König Ludwig IV. und Königin Gerberga vom West-Frankenreich; sonst wäre Herzog Heinrich II. bei der Eheschließung auch mit den kanonischen Ehehindernissen in Konflikt gekommen. Die Überlegungen zur Geburtszeit Giselas, der Gemahlin des Zänkers, hat Leidinger, Untersuchungen Seite 60, zusammengestellt.

      HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER, Gewin Dr. J.P.J.: Seite 133

      4. HEINRICH II.
      Herzog von Bayern 955-976; 985-995, Herzog von Kärnten 989-995(†).

      973 Kaiser OTTO II. schenkt Heinrich die Burg Bamberg, die 906 konfisziert war. Sie war Königsgut, dessen Verwaltung dem Grafen Berthold (E. II. 5.) oblag: Guttenberg, De Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Bamberg, Reg. 8 .11.
      974. An dem Aufstand Herzog Heinrichs II. von Bayern beteiligte sich Berthold (E. I. 9.), der Sohn des Pfalzgrafen Arnulfs: Reindel Seite 232.
      Nach 985. Herzog Heinrich schenkt mit der Hand seiner Mutter Judith ein Gut seines Sohnes Brun zu Beutelshausen (L. K. Landshut) an das Kloster Niedermünster: Reindel Seite 252.
      986. April 4. Herzog Heinrich als Truchsess am königlichen Hof anwesend: Reindel Seite 225.

      Gemahlin:
      Gisela von Burgund.

      Schwennicke Detlev: Tafel 10, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

      HEINRICH II. DER ZÄNKER
      * 951, † Gandersheim 28. VIII. 995 Begraben: ibidem Stiftskirche

      955/76 und 985/95 HERZOG VON BAYERN
      985/89 HERZOG VON KÄRNTEN
      oo vor 972 GISELA VON BURGUND (WELFEN) † 21. VII 1007 Tochter von König Konrad dem Friedfertigen

      Zusammen mit seiner Mutter Judith, die während seiner Minderjährigkeit die Regierungsgeschäfte geführt hatte, suchte Heinrich 974 die Unabhängigkeit Bayerns wiederherzustellen. Hadwig, die Schwester Heinrichs, die mit Burchard III. von Schwaben vermählt war, wollte nach dessen Tode eine Annäherung Schwabens an Bayern herbeiführen. Gegen diese süddeutsche Machtkonstellation ging OTTO II. vor und verlieh Schwaben seinem Neffen Otto, dem Sohn Liudolfs. Jetzt verbündete sich Heinrich der Zänker mit Bischof Abraham von Freising und den Herzögen Boleslav II. von Böhmen und Mieszko I. von Polen gegen den Kaiser. Der Plan der Verschwörung wurde jedoch zu früh entdeckt, der Kaiser sandte Bischof Poppo von Würzburg und den Grafen Gebhard an den Herzog, die ihn aufforderten, an den königlichen Hof zu kommen. Der Herzog leistete auch dem Gebot Folge, wahrscheinlich, weil er sich noch nicht mit seinen Freunden aus Polen und Böhmen vereinigen konnte und kam nach Ingelheim in Haft. Auf dem Reichstag in Regensburg 976 wurde Heinrich der Zänker seines Herzogtums enthoben. Er entkam jedoch im gleichen Jahre aus der Haft in Ingelheim und warf sich nach Regensburg. OTTO II. rückte ihm nach und unterstützt von dem Bannfluch, den die Kirche gegen den Rebellen schleuderte, konnte er die Stadt sehr leicht einnehmen. Heinrich wurde dem Bischof Volkmar von Utrecht zur Haft übergeben. 984 ließ er sich, unterstützt von den Erzbischöfen von Trier, Köln und Magdeburg, OTTO III. ausliefern, um die Regentschaft zu übernehmen. Er nahm mit Lothar von Frankreich Verbindung auf, dem er Lothringen versprach und strebte bald selbst offen nach der Krone und seine Anhänger vollzogen am 23.4.984 in Quedlinburg seine Erhebung zum König. Auf dem Reichstag zu Rohr (Thüringen) wurde Heinrich zur Unterwerfung und zur Herausgabe des königlichen Knaben gezwungen. Um die andauernde Opposition Heinrichs zu beschwichtigen, der mit Heinrich III. dem Jüngeren um das Herzogtum Bayern kämpfte, erhielt er schließlich das um Kärnten und die italienischen Marken verkleinerte Bayern zurück. Er war seitdem eine treue kaiserliche Stütze, erhielt nach dem Tode Heinrichs des Jüngeren noch Kärnten dazu, schlug 991 die nach dem Tode der Kaiserin Theophanu ins Reich eingefallenen Ungarn, die einen Teil des Viertels unter dem Wienerwald erobert hatten, zurück und förderte die Kirche in Bayern. Der schöne, stattliche und hochbegabte Heinrich besuchte seine Schwester in Gandersheim, erkrankte hier plötzlich und verstarb in der Vollkraft seines Lebens. Kurz vor seinem Tode hatte er seinen gleichnamigen Sohn ermahnt, niemals die Hand gegen den König zu erheben, und selbst die Irrtümer seiner Jugend bitter bereut. Daß er seinen Nachfolger anwies, sofort nach Bayern zurückzukehren und sich die Herrschaft zu sichern, bestätigt unsere Vermutung, daß die Stellung Heinrichs des Zänkers gerade in seiner letzten Lebenszeit manchen Erschütterungen ausgesetzt gewesen war.
      Richer, der zeitgenössische westfränkische Chronist, zeichnet Herzog Heinrich wie folgt: "Er war von gleich edler Geburt wie OTTO, von schönem und kräftigem Körperbau, ehrgeizig und voller Ränke; sein Geist unternehmend, aber treulos. Aus Herrschsucht schloß er Freundschaft mit allen Frevlern, die für ihr Vergehen entweder schon verurteilt waren oder noch rechtmäßige Strafe zu fürchten hatten; kurz, alle lasterhaften, mit ihrem Gewissen zerfallenen Leute machte er zu seinen Freunden und Vertrauten."


      972 oo Gisela von Burgund, Tochter des Königs Konrad ca 950/55 † 21.7.1007

      Kinder:
      - HEINRICH II. 6.5.973 † 13.7.1024
      - Brun Bischof von Augsburg (1006-1029) ca 975/80 † 29.4.1029
      - Gisela ca. 984 † 9.5. nach 1060
      995 oo Stephan I. König von Ungarn Spätherbst 975 † 15.8.1038
      - Brigida Äbtissin von Andlau ca 985
      ? oo Gerhard? Graf von Egisheim

      Illegitim
      - Gerberga Äbtissin des Klosters Frauenchiemsee
      - Arnold Erzbischof von Ravenna (1013-1018/19) † 17.11.1018/19

      Chroniken:
      Adalberts Fortsetzung des Regino. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte Band VIII Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1977 Seite 212 - Annalen von Quedlinburg ad 951 - Hermann von Reichenau: Chronicon. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 636-642 - Lampert von Hersfeld: Annales/Annalen Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 2000 Seite 28,30 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 28,40, 88,92,114-122,134,136,164,192,194,228 - Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart 1981 Seite 75,101,109,119,121,123,127,129,131,133,135,141,145,149,151,159,161,171,175,179,181,187,191,193,195,197,203 -

      Literatur:
      Adelheid Kaiserin und Heilige 931 bis 999 Info Verlag Karlsruhe 1999 - Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 38,79,81,85, 94,99,157,161,197,200,211,382 H 31 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 138-141,149,154-161,165,173,194 - Althoff, Gerd: Otto III., Primus Verlag, Darmstadt 1997, Seite 27 Anm. 35,39-54, 59,61,63,75,170,191 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 77,113-115,124,127-131, 138,141,145,157 - Bosl, Karl: Bosls Bayerische Biographie, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1983 Seite 321 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 259,264,314,505,511,514,518,529/Band III Seite 489,495 - Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und der König, Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 46-518 - Erkens, Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Puset Regensburg 1998, Seite 21,24,154 - Giese, Wolfgang: Der Stamm der Sachsen und das Reich in ottonischer und salischer Zeit. Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1979, Seite 23-26,47,61,130,220 - Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Band 1- Band 6, Mundus Verlag 2000 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 - Hlawitschka Eduard: Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen. Ein kommentiertes Tafelwerk Band I 911-1137 Teil 1 und Teil 2 Hahnsche Buchhandlung Hannover 2006 Seite 163,166-170,172,175,198,220,266,281,532,693,705 - Hlawitschka, Eduard: Konradiner-Genealogie, unstatthafte Verwandtenehen und spätottonisch-frühsalische Thronbesetzungspraxis. Ein Rückblick auf 25 Jahre Forschungsdisput. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2003 Seite 9,41-43,53,68,97,99,174,179,186 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 26,37,39,50,74,78,164 - Hlawitschka, Eduard: Zur Herkunft der Liudolfinger und zu einigen Corveyer Geschichtsquelle, in Stirps Regia von Eduard Hlawitschka, Verlag Peter Lang Frankfurt am Main Seite 313-377 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 - Kaiser Heinrich II. 1002-1024. Begleitband zur Bayerischen Landesausstellung 2002 Konrad Theiß Verlag GmbH 2002 - Kaiserin Theophanu. Begegnung des Ostens und Westens um die Wende des ersten Jahrtausends. Gedenkschrift des Kölner Schnütgen-Museums zum 1000. Todesjahr der Kaiserin. Herausgegeben von Anton von Euw und Peter Schreiner Band I und II Köln 1991 - Keller, Hagen: Die Ottonen. Verlag C.H. Beck München 2001 Seite 16,45,47,51,54,58-61,64,66-68,70,99 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 - Körntgen, Ludger: Ottonen und Salier. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2002 Seite 32,37-41,48 - Lechner Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 33,35,39,42,44,46,49,54,59,265,312 A 17 - Laudage, Johannes: Otto der Große. Eine Biographie. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2001 Seite 210 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 20,23-27,37,41,45,74,137, 148,152,156-160,164,177,189,194,268-270,319,346 - Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 - Pohl Walter: Die Welt der Babenberger. Schleier, Kreuz und Schwert, hg. von Brigitta Vacha, Verlag Styria, Seite 12,59,63,69,81 - Reindel, Kurt: Die bayerischen Luitpoldinger von 893-989, 1953 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 12A-388A - Schneidmüller Bernd/ Weinfurter Stefan (Hrsg.): Ottonische Neuanfänge. Symposium zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa" Verlag Philipp von Zabern Mainz 2001 Seite 155,268,271,272,278,279,286,288,289,297-300,302-305,317,338 - Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 139,205,249,265,285,298,312,342 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 10 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte Erster Band Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München Teil I Seite 262-302 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 13 - Uhlirz, Karl: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Otto II. und Otto III. 1. und 2. Band. Verlag Duncker & Humblot Berlin 1967 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1999, Seite 16,18-25,27,29,32-34,43,170,187,191,212, 251 - Wies, Ernst W.: Otto der Große, Bechtle Esslingen 1989, Seite 201-290 - Zimmermann, Harald: Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1976 -

      [1]
    • Heinrich im fränkischen Gewand
      Miniatur aus dem Regelbuch von Niedermünster Staatsbibliothek Bamberg, Msc.Lit.142, fol. 4v

      Henry II of Bavaria2

      [2]
    • Neue Deutsche Biographie - Heinrich II. der Zänker

      Herzog von Bayern (955–76, 985-95), Herzog von Kärnten (seit 989), * 951, † 28.8.995 Gandersheim, ⚰ Gandersheim.

      Leben
      H. wurde während der Aufstände 953/55 mit seiner Mutter vorübergehend aus Bayern vertrieben, erhielt aber nach dem Tode seines Vaters 955 das Herzogtum Bayern und die Mark Verona, zunächst unter der vormundschaftlichen Regierung seiner Mutter, die von Bischof Abraham von Freising unterstützt wurde. Nach häufigem Aufenthalt in Sachsen (anscheinend auch an der Domschule zu Halberstadt) hat H. Ende der 60er Jahre die selbständige Regierung in Bayern angetreten. Diese führte insbesondere zu einem verstärkten militärischen Druck auf den nach der Niederlage auf dem Lechfeld sich an der Ostgrenze Bayerns einrichtenden jungen ungarischen Staat und zur Gründung einer Reihe von Marken an der bayerischen Grenze. 974, ein Jahr nach dem Regierungsantritt Ottos II., war H. „der Zänker“ (der Beiname rixosus ist erst seit Aventin belegt) zusammen mit den Herzügen Boleslaw von Böhmen und Miesko von Polen in eine Verschwörung gegen seinen Vetter verwickelt, deren Gründe unklar bleiben. Vielleicht fühlte er sich durch die wachsende Machtstellung der beiden babenbergischen Brüder Berthold auf dem Nordgau und Luitpold in der Ostmark bedroht, die von Otto II. wohl bewußt gegen eine allzu starke bayerische Herzogsgewalt gestützt wurden. Da die Verschwörung verraten wurde, kam H. nach Ingelheim in Haft, konnte aber 976 von hier fliehen und nahm den Kampf in Bayern auf. Von Otto II. besiegt, floh er nach Böhmen; sein bayerisches Herzogtum, von dem Kärnten abgetrennt wurde, erhielt Otto von Schwaben. 976 und 977 unternahm Otto II. Kriegszüge nach Böhmen, doch verständigte H. sich inzwischen mit dem luitpoldingischen Herzog Heinrich von Kärnten (das ist Heinrich III. von Bayern) und konnte dadurch Teile von Bayern wieder in seine Hand bringen. Bei Kämpfen 977, die sich insbesondere um Passau abspielten, blieb jedoch Otto II. Sieger; H. mußte sich unterwerfen und wurde nach Utrecht verbannt. Nach dem Tod des Kaisers wurde er Anfang 984 aus der Haft entlassen, bemächtigte sich des jungen Kaisersohnes und suchte auf dem Weg über die Vormundschaft die Regentschaft im deutschen Reich an sich zu bringen. Im März 984 wurde er in Quedlinburg von einigen Anhängern zum König ausgerufen und dieser „Wahl“ schlossen sich auch die Herzöge von Böhmen und Polen an. Offenbar hat er sich gegen das Versprechen der Abtretung Lothringens auch die Unterstützung König Lothars von Frankreich erkauft. Vor dem allgemeinen Widerstand verzichtete H. aber im Juni 984 auf seine Pläne und lieferte Otto III. aus. Jetzt suchte er im Kampf mit Herzog Heinrich III. 984/85 wenigstens sein bayerisches Herzogtum zurückzuerobern; im Januar 985 kam es zu einem Ausgleich, bei dem Heinrich III. das von ihm schon früher besessene Kärnten erhielt und H. wiederum mit Bayern belehnt wurde; nach dem Tod Heinrichs III. 989 erhielt er auch noch dessen Herzogtum Kärnten. 991 siegte H. an einem unbekannten Ort über die Ungarn und nahm 992 am Feldzug Ottos III. gegen die Liutizen nach Brandenburg teil. In die Zeit zwischen 985 und 995 fällt die Verkündigung der Ranshofener Gesetze. H. starb bei einem Besuch seiner Schwester Gerberga in Gandersheim.

      [3]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .

    2. [S7] Wikipedia, Heinrich II. (Bayern).

    3. [S21] Neue Deutsche Biographie Onlinefassung, Reindel, Kurt, "Heinrich II. der ZänkerHerzog von Bayern" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 341 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd119061899.html.