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 Bohrer

Heinrich III.

Heinrich III.

männlich 1017 - 1056  (38 Jahre)

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  • Name , Heinrich 
    Suffix III. 
    Geburt 28 Okt 1017  [1
    Geschlecht männlich 
    Titel/Amt/Status 14.4.1028/1039-1056  Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Deutscher König 
    Titel/Amt/Status Italien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    König von Italien 
    Titel/Amt/Status seit 25.12.1046  [1
    Römischer Kaiser  
    Titel/Amt/Status 1038-1056  Burgund,Frankreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    König von Burgund 
    Tod 5 Okt 1056  Elbingerode [38875],Harz,Sachsen-Anhalt,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    • Königshof Bodfeld
    Beerdigung Speyer [67346],Speyer,Rheinland-Pfalz,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    • Speyer, Dom (Herz in Goslar, Ulrichskapelle)
    Personen-Kennung I971  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 29 Nov 2015 

    Vater Konrad II.,   geb. um 990   gest. 4 Jun 1039, Utrecht [3500],Utrecht,Niederlande Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 49 Jahre) 
    Mutter von Schwaben, Gisela,   geb. 13 Nov 989   gest. 15 Feb 1043, Goslar [38640],Goslar,Niedersachsen,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 53 Jahre) 
    Familien-Kennung F400  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 von Dänemark, Gunhild,   geb. 1019   gest. 18 Jul 1038, Parma [43100],Emilia-Romagna,Italien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 19 Jahre) 
    Eheschließung 1036  Nijmegen [6500],Gelderland,Niederlande Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [2
    Familien-Kennung F403  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 27 Nov 2015 

    Familie 2 von Poitou, Agnes,   geb. 1024   gest. 14 Dez 1077, Rom [00100],Latium,Italien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 53 Jahre) 
    Eheschließung Nov 1043  [1
    Familien-Kennung F404  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 24 Sep 2016 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel/Amt/Status - Deutscher König - 14.4.1028/1039-1056 - Deutschland Link zu Google Earth
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    Link zu Google MapsTod - 5 Okt 1056 - Elbingerode [38875],Harz,Sachsen-Anhalt,Deutschland Link zu Google Earth
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  • Fotos
    Heinrich III.
    Heinrich III.

  • Notizen 
    • Am Jahrestag seines Herrschaftsantritts, dem 5. Juni 1040, wird König Heinrich anlässlich der Weihe der Klosterkirche in Stablo von seinem Gefolge und zwei Äbten geleitet. Sie stützen seine Hände, die Adlerszepter und Reichsapfel halten; links ein Laie als Schwertträger. Echternach, Mitte des 11. Jahrhunderts. Bremen, Staats- und Universitätsbibliothek, Ms.b. 21, fol. 3v.

      Heinrich III.

      [3]
    • HEINRICH III.

      Deutscher König (14.4.1028/1039-1056)
      Römischer Kaiser seit 25.12.1046
      König von Burgund (1038-1056)
      König von Italien
      28.10.1017 Osterbeck † 5.10.1056 Bodfeld (Harz)
      Begraben: Speyer, Dom (Herz in Goslar, Ulrichskapelle)

      Einziger Sohn des Römischen Kaisers KONRAD II. († 4.6.1039) aus dem Hause der SALIER und der Gisela von Schwaben, Tochter von Herzog Hermann II. († 4.5.1003) und der Gerberga (Guepa) von Burgund
      Bruder von Königin Mathilde von Frankreich († 1.1034) und Prinzessin Beatrix († 30.1.1034/25.10.1036); Stief-Bruder von Graf Liudolf von Braunschweig († 23.4.1038), Herzog Ernst II. von Schwaben (⚔ 17.8.1030), Herzog Hermann IV. von Schwaben († 28.7. 1038) und Gräfin Gisela von Sangerhausen
      Neffe von Herzog Hermann III. von Schwaben († 1.4.1012), Berthold von Schwaben († Anfang 993), Herzogin Beatrix von Kärnten († 12.5. nach 1025) und Herzogin Mathilde von Kärnten († 29.7.1031/32)
      Groß-Neffe von Papst Gregor V. († 12.3.999), Herzog Konrad I. von Kärnten († 12./15.12.1011), Bischof Wilhelm von Straßburg († 7.11.1047), König Rudolf III. von Burgund († 5./6.9.1032), Kron-Prinz Konrad von Burgund († nach 10.8.966), Herzogin Gisela von Bayern († 21.7.1007), Königin Bertha von Frankreich († nach 1010), Mathilde von Burgund, Bischof Burchard II. von Lyon († 10.6. 1031), Graf Liutold von Mömpelgard, Graf Konrad in Schwaben († 24.11.994 ermordet), Gräfin Ita von Altdorf
      Cousin von Herzog Markward III. von Kärnten († 16.6.1076), Bischof Adalbero von Bamberg († 14.2.1057), Markgräfin Willibirg der Kärntner Mark († 21./25.1.), Gräfin N.N. von Dießen, Herzog Konrad II. dem Jüngeren von Kärnten († 20.7.1039), Bischof
      Bruno von Würzburg († 27.5.1045), Gräfin N.N. im Bonngau, Herzog Friedrich III. von Ober-Lothringen († 18./20.5.1033), Gräfin Sophia von Mömpelgard († 1092), Markgräfin Beatrix von Tuszien-Canossa († 18.4.1076), Graf Adalbert von Ballenstedt († um 1080), Edlen Adelheid von Schraplau
      Enkel vom fränkischen Grafen Heinrich von Speyer († nach 28.9.989/vor 1000) und der Adelheid von Metz
      Ur-Enkel von Herzog Otto von Kärnten († 4.11.1004) und der Judith
      Ur-Ur-Ur-Enkel vom Römischen Kaiser OTTO I. DEM GROSSEN († 7.5.973)

      Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 2039

      3. Heinrich III., Kaiser, deutscher König, aus dem Hause der Salier
      * 28. Oktober 1017, † 5. Oktober 1056 in Bodfeld (Harz)
      Begraben: Speyer, Dom (Herz in Goslar, Ulrichskapelle)
      Eltern: Kaiser Konrad II. und Gisela, Tochter Herzog Hermanns II. von Schwaben

      1. oo im Juni 1036 mit Gunhild (Kunigunde) († 1038), Tochter König Knuts von Dänemark

      2. oo im November 1043 mit Agnes († 1077), Tochter Herzog Wilhelms V. von Aquitanien und Poitou

      Kinder:
      von 1.:
      Beatrix († 1062), Äbtissin von Quedlinburg

      von 2.:
      Mathilde († 1060),
      oo Rudolf von Rheinfelden
      Judith (Sophie) († 1092/96),
      1. oo König Salomon von Ungarn
      2. oo Fürst Wladyslaw von Polen
      Adelheid († um 1095), Äbtissin von Quedlinburg und Gandersheim
      Kaiser Heinrich IV. († 1106)
      Konrad († 1055), Herzog von Bayern

      Im Februar 1026 designiert, wurde HEINRICH Ostern (14. April) 1028 zehnjährig in Aachen zum König gewählt und von Erzbischof Pilgrim von Köln gesalbt und gekrönt.
      Nachdem ihm zuvor schon die Herzogtümer Bayern und Schwaben verliehen worden waren, empfing er im Herbst 1038 die Königswürde für das seit 1033 mit Deutschland verbundene Königreich Burgund.
      Nach dem Tode seines Vaters (4. Juni 1039) übernahm HEINRICH III. die Regierung des Reiches, das unter seiner Herrschaft einen Höhepunkt kaiserlicher Machtentfaltung erlangte. Für den jungen, umfassend gebildeten Thronfolger hatte der Hofkaplan Wipo in den »Proverbia« die Maximen einer am Recht orientierten Herrscherethik nach Art eines Fürstenspiegels zusammengestellt.
      In seiner praktischen Politik ließ er sich von den Idealen des Friedens (pax) und der Gerechtigkeit (iustitia) leiten.
      Den von Süd-Frankreich und Burgund ausgehenden Gedanken des Gottesfriedens aufgreifend, erließ HEINRICH III. 1043 in Konstanz, 1044 nach seinem Ungarnsieg bei Menfö und nach seiner Kaiserkrönung in Rom 1046 königliche Friedensgebote, verbunden mit Indulgenzen für seine Gegner.
      Unter dem Einfluß seiner der Gründer-Familie des burgundischen Reformzentrums Cluny angehörenden (zweiten) Gemahlin Agnes öffnete er sich dem Anliegen der Kirchenreform. HEINRICH III. unterhielt enge Beziehungen zu führenden Vertretern der kirchlichen Reformbewegung wie Petrus Damiani und Hugo von Cluny, welchen er zum Taufpaten für seinen Sohn HEINRICH IV. bestimmte. Tatkräftig förderte HEINRICH III. den von seinem Vater begonnenen Dombau zu Speyer als Grablege der SALIER und Zentrum des Totengedenkens. Für Speyer ließ er in Echternach ein kostbar ausgestattetes Evangelienbuch (Codex Aureus von Speyer) anfertigen.
      Planmäßig betrieb HEINRICH III. den Ausbau des von den LIUDOLFINGERN ererbten Reichs- und Hausgutes, dessen Verwaltung er königlichen Dienstmannen (Ministerialen) übertrug. Bevorzugter Aufenthaltsort wurde die neu errichtete Pfalz Goslar (nahe den Silbergruben des Harzes), deren Stift St. Simon und Juda (Weihe 1050) zur Ausbildungsstätte für den Reichsepiskopat wurde (Reichskirche).
      Die der Leitung eines Hofgeistlichen (capellarius) unterstellte Hofkapelle entwickelte sich zu einem zentralen Herrschaftsinstrument. Uneingeschränkt beanspruchte HEINRICH III. das Recht der Investitur mit Ring und Stab; im Unterschied zu seinem Vater enthielt er sich hierbei jedoch aller simonistischer Praktiken (Simonie). Die vornehmlich nach staatspolitischen Gesichtspunkten ausgewählten Bischöfe bildeten eine zuverlässige Stütze salischer Herrschaft.
      Mit seinem Eingreifen in die römischen Angelegenheiten (Synoden von Sutri und Rom 1046) stellte sich HEINRICH III. in die Tradition der Rom- und Italien-Politik der ottonischen Herrscher. Die Erneuerung des Patriziats (Patricius) bei seiner Kaiserkrönung Weihnachten 1046 sicherte ihm auch künftig eine entscheidende Mitsprache bei der Papstwahl.
      Unter den von HEINRICH III. erhobenen deutschen Päpsten, Clemens II. (Suidger von Bamberg), Damasus II. (Poppo von Brixen), Leo IX. (Brun von Toul) und Viktor II. (Gebhard von Eichstätt), die sämtlich ihre Bistümer beibehielten, kam es zu einer besonders engen Verbindung zwischen Rom und der Reichskirche im Dienste der Kirchenreform.
      Die regelmäßigen Interventionen der Kaiserin Agnes, seit 1055 auch diejenigen des Thronfolgers HEINRICH IV., in den Diplomen HEINRICHS III. standen im Zeichen der Herrschaftssicherung des salischen Hauses. Bereits 1053 konnte HEINRICH III. - wenn auch nur unter Vorbehalt - die Zustimmung der Fürsten zur Wahl seines Sohnes als Nachfolger erlangen.
      Unter der Regierung HEINRICHS III. bestand die frühmittelalterliche Einheit von »regnum« und »sacerdotium« noch ungebrochen fort. Den aus dem theokratischen Herrschaftsgedanken abgeleiteten Führungsanspruch vermochte er auch gegenüber der Kirche mit Erfolg zu behaupten. Unübersehbar kündigten sich jedoch gegen Ende der Regierung HEINRICHS III. die Symptome einer Krise an. Die Unzufriedenheit der Großen mit seinem die Stammes-Interessen vernachlässigenden autokratischen Regierungsstil, die sich in zum Teil länger andauernden Aufständen entlud, bedeutete eine ernste Gefährdung der salischen Herrschaft. Deutschland, C. II.
      T. Struve

      Quellen:
      Wipo, Opera, ed. H. Bresslau (MGH SRG [61], 1915) - MGH DD H. III., ed. H. Bresslau-P. Kehr, 1926-1931

      Literatur:
      Gebhardt I, 307-321 - Hauck III, 571-623 - HEG I, 723-730 - NDB VIII, 313-315 - TRE XV, 3-6 - JDG H. III., 2 Bde, 1874-1881 - P. Kehr, Vier Kapitel aus der Gesch. Ks. H.s III. (AAB, 1930, Nr. 3) [Nachdr.: JDG II, 1963, 555-615] - B. Bischoff, Caesar tantus eras (Fschr. K. Strecker [MGH Schr. 6], 1941), 247-255 - Th. Schieffer (Die großen Dt., I, 1956), 52-69 - H. Thomas, Zur Kritik der Ehe H. III. mit Agnes v. Poitou (Fschr. H. Beumann, 1977), 224-235 - E. Boshoff, Das Reich in der Krise, HZ 228,1979,265-278 - M. Minninger, H. III. interne Friedensmaßnahmen ..., Jb. für westdt. Landesgesch. 5, 1979, 33-52 - T. Struve, Interventionen H.s IV. in den Diplomen seines Vaters, ADipl 28, 1982, 190-222 - P. G. Schmidt, H. III., DA 39, 1983, 582-590 - P.E. Schramm-F. Mütherich, Die dt. Ks. und Kg.e in Bildern seiner zeit, 1983, 227-235, 145-160 [Abb.] - R. Schieffer, H. III. (Ks.gestalten des MA, hg. H. Beumann, 1984), 98-115 - H. Keller (Propyläen Gesch. Dtl.s II, 1986) - E. Boshof, Die Salier, 1987, 92-166 - B. Merta (Intitulatio III [MIOG, Ergbd. 29], 1988), 176ff. - F. Prinz, Ks. H. III., HZ 246, 1988, 529-548.

      Biographien zur Weltgeschichte: Seite 231

      HEINRICH III.
      * 28.10.1017, † 5.10.1056 Bodfeld (Harz)
      Deutscher König seit 1039 (bereits 1028 zum König gekrönt), seit 1046 Kaiser.
      Sohn KONRADS II. aus dem salischen Herrscher-Haus.
      HEINRICH III. verfügte 1039 als Inhaber von vier Herzogtümern über große Machtfülle. Scheinbarer Höhepunkt seiner Machtentfaltung war die Absetzung dreier rivalisierender Päpste und die Erhebung eines deutschen Bischofs (Clemens' II.) auf den Stuhl Petri 1046 (Synoden von Sutri und Rom). Doch war gerade zu dieser Zeit die Auseinandersetzung zwischen Königtum und Feudaladel infolge tiefgreifender sozialökonomischer Veränderungen in ein neues Stadium eingetreten. So mußte sich HEINRICH III. als König bald mit der Opposition einiger Fürsten auseinandersetzen, besonders mit Herzog Gottfried dem Bärtigen von Ober-Lothringen und den BILLUNGERN, die sich gegen seine Versuche wandten, durch Landesausbau und Einsatz von Ministerialen das Königtum weiter zu festigen.
      HEINRICH III. ist es nie gelungen, die feudale Opposition völlig niederzuwerfen, trotz großer Machtmittel und angestrengter Bemühungen, die kluniazensische Reformbewegung, vor allem die Gottesfriedensidee, für seine politischen Ziele zu nutzen. Die Königswahl seines Sohnes HEINRICH IV. konnte er 1053 nur durch Zugeständnisse erreichen. So zeichnete sich bereits zu Lebzeiten die Krise des Königtums deutlich ab. Sie verhinderte auch größere außenpolitische Erfolge, zwar gelang es HEINRICH III. 1041 Böhmen zur Anerkennung seiner Lehnshoheit zu zwingen, doch scheiterte zwischen 1042 und 1047 der Versuch, auch Ungarn vom deutschen König abhängig zu machen.

      Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 322

      HEINRICH VI., bayerischer Herzog, deutscher König, römischer Kaiser HEINRICH III.

      * 28.10.1017, † 5.10.1056 Bodfeld/Harz Begraben: Speyer, Dom

      Vater:
      Kaiser KONRAD II. († 1039)
      Mutter:
      Gisela (999-1043)

      1. oo 1036 Gunhild von Dänemark († 1038)
      2. oo 1043 Agnes von Poitou († 1077)

      1027 Erhebung zum Herzog von Bayern.
      1028 deutscher König.
      Erziehung unter der Obhut seiner Mutter durch Bischof Brun von Augsburg und Bischof Egilbert von Freising.
      1039 Übernahme der Regierung des Reiches.
      Unterstützung der Bewegung der „Treuga Die“ und des Gottesfriedens.
      1043 in Mainz Krönung seiner zweiten Gemahlin.
      1046 Synode von Sutri und Kaiserkrönung in Rom.
      Der größte SALIER-Kaiser (Staatspolitiker).

      Literatur:
      NDB 8; BWB 1; K. Hampe/Baethgen, Dt. Kaisergesch. Im Zeitalter der Salier und Staufer, 1963.

      Hlawitschka Eduard: Seite 300-301, "Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen. Ein kommentiertes Tafelwerk"

      XVI : König und Kaiser Heinrich III. (1039 bzw. 1046-1056)

      1 : König und Kaiser Heinrich III.

      Das Geburtsdatum HEINRICHS III. - 28.X.1017 - läßt sich folgendermaßen bestimmen:
      Lampert von Hersfeld, Annales ad 1056, MGH SS rer. Germ. Seite 69, berichtet, daß HEINRICH III. in Bodfeld verstarb und sein Leichnam von dort Spiram translatum est, et celebratis regio more exequiis die natalicio apostolorum Symonis et Iudae (= 28.X.), quo scilicet die etiam natus fuerat sepulturae est traditum.
      HEINRICH III. wurde also an einem 28. Oktober geboren. - Ähnliches findet man beim Anonymus Haserensis cap. 40, MGH SS 7 Seite 265f.:
      Heinrich III. autumnali venatione ... in nemore Hart nuncupato, ultimam valitudinem incidit et ... ingravescente infirmitate 3. Non. Octobris (= 5.X:) rebus terrensis exemptus ... Deportatus itaque a Saxoniae usque ad Renum, Spirae in monasterio sanctae Mariae iuxta patrem suum et matrem sepultus est 23°obitus sue die, 5. Kalend. Novembr., quo et natus est die, disponente hoc et egregio papa et Agnete imperatrice, dudum augusta, nunc vidua, ut, quo die exivit de utero carnalis matris, eodem reconderetur in gremium terrae communis, scilicet mortalium omnium matris. -
      Weitere Angaben liefern die Ann. Augustani ad 1056, MGH SS 3 Seite 127:
      Idem imperator (= Heinrich III.) 3. Non. Octobr. defunctus, anno aetatis suae 41.; in die natalis sui, hoc est 5. Kalend. Novembr., Spirae e papa sepelitur, filio eius in regnum succedente.
      Die Lebensjahrangabe der Ann. Augustani würde auf ein Geburtsjahr 1015 zurückführen. Dem widerspricht indessen die Angabe in der Chronik Bertholds ad 1056, MGH SS 5 Seite 270, ed. auch I. S. ROBINSON Seite 181f., wo es von HEINRICH III. heißt:
      in Saxonia apud Botfeldin moraretur, morbo ingravescente infirmatus ... III. Nonas Octobris obiit anno etatis sue XXXVIIII., regni vero XVIII., imperii autem X., indictione X. Qui inde asportatus Nemetim, in ecclesia sancte Marie, quam ipse construxerat, adhuc imperfecta, iuxta patrem et matrem sepultus est a domno papa. Das führt auf ein Geburtsjahr 1017 zurück. Dieser Sachverhalt wird bestätigt durch den mit der Herrscher-Familie sehr vertrauten Kaplan Wipo. In den Gesta Chuonradi cap. 23, MGH SS rer. Germ. Seite 42, führt er für Ostern (= 14.IV.) des Jahres 1028 die Königskrönung des jungen HEINRICH III. an und bezeichnet dabei HEINRICH als puerum, aetate XI annorum. - Vgl. zum Geburtsdatum HEINRICHS III. auch A. BORST, Geburtstag Seite 45, und M. BLACK-VELDTRUP, Kaiserin Agnes Seite 103.
      Zu den Daten der beiden Eheschlüsse HEINRICHS III. vgl. bei XVII : Königin Gunhild/Kunigunde (von Dänemark) nr. 1 und XVII : Kaiserin Agnes (von Poitou) nr. 1.
      Zum Todesdatum und zur Bestattung in Speyer vgl. oben die Angaben bei Lampert von Hersfeld, beim Anonymus Haserensis, bei den Ann. Augustani und der Chronik Bertholds; weitere Hinweise bei E. STEINDORFF, Jahrbücher Heinrichs III., Band 2 Seite 356 Anm. 4 und 357. - Zur Bestattung des Herzes HEINRICHS III. im Goslarer Stift St. Simon und Juda vgl. M. BLACK-VERDTRUP, Kaiserin Agnes Seite 108 und 120, und W. BECKERMANN, Grabmal Seite 87-174.

      Brandenburg Erich: Tafel 3 Seite 7, "Die Nachkommen Karls des Großen"

      X. 30 c. HEINRICH III.
      * 1017 28. X., † 1056 5. X.

      DEUTSCHER KÖNIG 1039
      KAISER 1046

      Gemahlinnen:
      a) 1036 I.
      GUNHILD (KUNIGUNDE), Tochter König Knuts des Großen von Dänemark, † 1038 18.VII.

      b) 1043 21. XI.
      AGNES, Tochter des Grafen Wilhelm III. von Poitou (siehe X 20), † 1077 14.XII.

      Anmerkungen: Seite 134
      X. 30. Heinrich III.
      siehe Steindorff, Heinrich III. 1,33 Breßlau, Konrad II 2, 317 und Curschmann 8.

      Schwennicke Detlev: Tafel 12, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"
      HEINRICH III.


      * 28. X 1017, † Bodfeld/Harz 5. X 1056 Begraben: Speyer Dom

      Aachen 14. V 1028 Krönung
      1027/42 HERZOG VON BAYERN
      1038/45 HERZOG VON SCHWABEN
      Herbst 1038 KÖNIG von BURGUND
      1039/47 VERWALTER des HERZOGTUMS KÄRNTEN
      Rom 25.XII.1046 KAISER
      gründet vor 1050 Stift St. Simon und Juda zu Goslar

      (29.) VI 1036 I. oo GUNHILD (KUNIGUNDE) VON DÄNEMRAK † 18.VII.1038 Begraben: Kloster Limburg
      Tochter von Knut dem Großen König von England, Dänemark und Norwegen

      Ingelheim 20. XI 1043 II. oo AGNES VON POITOU † Rom 14.XII.1077 Begraben: St. Peter

      1055 HERZOGIN VON BAYERN
      1056/62 REGENTIN
      Tochter von Guillaume III. (V.) le Grand Cte de Poitou Herzog von Aquitanien und Agnes von Burgung(-Ivrea)

      Schnith Karl Rudolf: Seite 195, "Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern."

      KAISER HEINRICH III.
      * 28.10.1017
      † 5.10.1056 in Bodfeld am Harz Grabstätte: Dom zu Sppeyer
      Eltern: Kaiser KONRAD II. und Gisela

      1. oo Juni 1036 in Nimwegen GUNHILD/KUNIGUNDE
      * um 1018, † um den 18.7.1038 in der Nähe der Adriaküste, Grabstätte: Kloster Limburg an der Hardt
      Eltern: Knut der Große, König von Dänemark und England, und Emma/Aelfgifu, Tochter Herzog Roberts I. von der Normandie

      2. oo Ende November 1043 in Ingelheim AGNES * um 1025, † 14.12.1077 in Rom Grabstätte: Petersdom zu Rom, Kapelle der hl. Petronella
      Eltern: Wilhelm V., Herzog von Aquitanien, und Agnes, Tochter des Grafen Otto-Wilhelm von Burgund

      Februar 1026: in Augsburg zum deutschen König designiert
      1027-1042 Herzog von Bayern
      14.4.1028: in Aachen zum (Mit-)König gewählt und von Erzbischof Pilgrim von Köln gekrönt
      1038-1045 Herzog von Schwaben
      1038: in Solothurn zum König von Burgund erhoben
      1039-1047 Verwalter Kärntens
      1039: Beginn der eigenständigen Regierung in Deutschland, Italien und Burgund
      Weihnachtstag 1046: in Rom von Papst Clemens II. zum Kaiser gekrönt

      Wichtige Quellen:

      Hermann von Reichenau, Chronik, lateinisch-deutsch in: Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe Band 11 (1961) Seite 615ff. Die größeren Jahrbücher von Altaich, lateinisch in: MGH SS rer. Germ (² 1891); deutsch in: Die Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit Band 46 (² 1893)

      HEINRICH wurde von seinem Vater liebevoll geschützt, erzogen und auf sein Amt vorbereitet. Mit neun Jahren wählten die deutschen Fürsten HEINRICH zum Nachfolger seines Vaters. 1027 wurde ihm das Herzogtum Bayern übertragen. Zwei Jahre später folgte die Krönung am Ostertag, am 14.4.1028, in Aachen. Die Erziehung HEINRICHS muß, wahrscheinlich durch den Einfluß der gebildeten Mutter, konsequent betrieben worden sein, nicht anders ist es zu erklären, dass der Vierzehnjährige bereits mit außenpolitischem Auftrag an die ungarische Grenze entsandt wurde, um dort Verhandlungen in Grenzfragen zu führen, die 1031 zu einem Frieden mit Ungarn führten. Im Todesjahr seines Vaters erhielt König HEINRICH III. noch das Herzogtum Schwaben und auf dem Reichstag von Solothurn die Königswürde von Burgund. Nach dem Tod des Kaisers hatte der 22-jährige HEINRICH III. keinerlei Schwierigkeiten, Anerkennung im Reich, in Italien und Burgund zu finden. Er umgab sich mit einem "Geheimen Rat" von Ministerialen und Günstlingen und schaltete die Reichsfürsten noch mehr als bisher aus. Nach dem Königsumritt wurde 1040 ein Feldzug HEINRICHS III. gegen Bretislav von Böhmen mit schweren Verlusten für die deutschen Feudalherren abgewehrt.
      1040/41 begann er mit dem Bau der Burg von Nürnberg als wirtschaftlicher und politischer Stützpunkt der Zentralgewalt. Ein erneuter Überfall auf Prag zwang 1041 Bretislav von Böhmen, sich HEINRICH III. zu unterwerfen, 4.000 Mark in Gold als Tribut zu zahlen und Heerfolge zu leisten. 1042 erhob er den LUXEMBURGER Heinrich zum Herzog von Bayern.
      Die ersten nachweisbaren Verleihungen von Königsgut an Dienstmannen (Ministerialen) durch HEINRICH III. in Sachsen (um Wolfenbüttel und Braunschweig) sowie im bayrischen Nordgau (um Nürnberg) ließen die Anfänge einer Königsgutpolitik in diesen Gebieten erkennen.
      Im November 1043 schloß HEINRICH seine zweite Ehe mit Agnes von Poitou. Diese Ehe sollte in erster Linie der Erhaltung des Friedens mit Frankreich sowie der Sicherung der Herrschaft über Burgund dienen. Der in der Umgebung des Königs befürchtete "französische Einfluß" blieb aus.
      Die nach wiederholten Einmischungen in Ungarn nach dem Sieg bei Menfö an der Raab errungene Lehnshoheit ging 1044 nach dem Sturz Peters I. wieder verloren. 1043 erließ HEINRICH III. königliche Friedensgebote, um den überhandnehmenden Adelsfehden zu begegnen.
      Durch die Begünstigung Adalberts von Bremen und der Bischöfe von Hildesheim und Halberstadt nahmen die Spannungen mit den BILLUNGERN zu. Als HEINRICH III. nach dem Tode Gozelos von Lothringen (1044) dessen Sohn Gottfried den Bärtigen nur mit Ober-Lothringen belehnte, erhob sich dieser gegen diese Maßnahme und wurde zu einem der Führer des wachsenden Widerstandes gegen die Politik des Königs.
      Auf seinem ersten Italienzug (1046/47) setzte HEINRICH III. auf der Synode von Sutri drei sich befehdende Päpste ab und ließ sich vom neuen Papst Clemens II. zum Kaiser krönen. HEINRICHS größter Wunsch war die Durchsetzung einer Kirchenreform, durch die das Laienpriestertum, die Ehelosigkeit der Priester, die Abschaffung der Simonie sowie die Hinwendung zu einem allgemeinen frommen Lebenswandel durchgeführt werden sollte. Mit der Einsetzung von vier deutschen Päpsten schaltete er den Einfluß der römischen Familien aus und schaffte ein starkes, unabhängiges Papsttum. Dabei übersah er völlig die weitreichenden Folgen, die dem Reich durch einen kräftigen weltlich orientierten Vatikan drohten, ein schwerwiegender Fehler, der erheblich zum Machtverfall des Reiches beitrug, der aber auch durch den aufflammenden Kampf der Päpste gegen das Reich und der damit einhergehenden Verweltlichung der Kirche großen Schaden zugefügt hat.
      Die wachsende Opposition gegen den verstärkten Ausbau des Königsgutes am Harz äußerte sich in einem geplanten Anschlag auf den Kaiser. Mit dänischer, englischer und französischer Flottenhilfe konnte HEINRICH III. 1048 Gottfried den Bärtigen unterwerfen und ihn bis 1051 auf dem Giebichenstein in Haft halten.
      Im Herbst 1053 ließ HEINRICH III. auf einem Reichstag in Tribur seinem dreijährigen Sohn zum König wählen. HEINRICH zog 1055 zum zweiten Mal nach Italien, gewann durch Erteilung von Privilegien die tuscischen Städte für sich und zwang Gottfried den Bärtigen, der inzwischen ohne Wissen des Kaisers Beatrix von Tuszien-Canossa geheiratet hatte, zur Flucht über die Alpen und nahm Frau und Stief-Tochter Herzog Gottfrieds als Geiseln gefangen.
      Während seiner Abwesenheit brach in Bayern erneut eine Adelsrevolte aus, die erst nach dem Tod der beiden Hauptverschwörer, des abgesetzten Bayern-Herzogs Konrads und Welfs von Kärnten, niedergeschlagen werden konnte.
      1056 kam es zu Verhandlungen zwischen HEINRICH III. und der Adelsopposition, was einer Kapitulation der Zentralgewalt vor der hochadligen Adelsopposition gleichkam.
      Kaiser HEINRICH III. war nicht der populäre volksnahe Herrscher, der sein Vater gewesen war. Seine dunkle Hautfarbe und sein finsterer Gesichtsausdruck brachten ihm den Beinamen "DER SCHWARZE" ein. Zu Ende seiner Regierungszeit mehrte sich die Unzufriedenheit der deutschen Fürsten wegen der Bevorzugung der Kirche. Der auf sein Amt gut vorbereitete Kaiser-Sohn ist zwar als Herrscher nicht gescheitert, davor hat ihn sein früher Tod bewahrt, aber er hat mit seiner Kirchenpolitik die Fußangeln gelegt, die manchem seiner Nachfolger zum Verhängnis wurden. Dabei muß berücksichtigt werden, dass er sein Herrscheramt in enger Verbindung mit einer christlichen Sendung verstand, der er sein gesamtes Wirken unterstellte. Als weltlicher Herrscher hat HEINRICH III. nahezu die Machtfülle Kaiser OTTOS DES GROSSEN erreicht. Gleichzeitig war er aber auch der letzte König, der unabhängig und souverän herrschte.
      HEINRICH starb nach kurzer Krankheit an einem schweren Gichtleiden in der Pfalz Bodfeld im Harz. Sein Leichnam wurde in den Dom von Speyer überführt, sein Herz im Dom von Goslar beigesetzt, wie es sein letzter Wille war.

      Black-Veldtrup Mechthild: Seite 157-160

      "Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien."

      HEINRICH ergriff viele Maßnahmen, um eine angemessene dos für Agnes sicherzustellen. Sicher ist nur, dass die Anstrengungen, die er unternahm, groß waren und Zeit kosteten. Wahrscheinlich liegt hier der Grund für die erstaunlich lange Wartezeit zwischen Verlobung und Hochzeit und für HEINRICHS mehr als fünf Jahre währende Witwerschaft [Für finanzielle Schwierigkeiten HEINRICHS III. spricht auch, dass er 1044 das Gut Groß-Rodensleben an das Bistum Worms verpfänden mußte (D H III 125), das er 1051 ganz an Worms verlor. Ferner gehört in diesen Zusammenhang die Verpfändung einer Krone an das Kloster Hersfeld, die HEINRICH durch die Restitution von Gütern, die Markgraf Ekkehard sich angeeignet hatte und die auf dem Erbweg in seine Hände gelangt waren, im Jahre 1053 wieder auslöste.].
      Im April 1043 traf sich HEINRICH in Ivois mit dem französischen König und räumte wohl bei dieser Gelegenheit die letzten Probleme aus, die seiner Heirat mit der ihm seit Pfingsten 1042 verlobten aquitanischen Herzogs-Tochter im Wege stehen konnten. Seit spätestens 1042 mußte er sich also Gedanken über die Ausstattung seiner Braut machen. Es hat in der Forschung mehrfach Erstaunen ausgelöst, dass fünf der überlieferten sechs Dotalurkunden erst 1046 ausgestellt wurden; man hat auch erkannt, dass ein Zusammenhang zwischen diesem Termin und dem Tod Ekkehards II. von Meißen bestand. Offenbar war aber die Dotation der neuen Königin aus dem erwarteten Erbe der EKKEHARDINER bereits seit 1043 geplant. Das ergibt sich aus folgenden Beobachtungen, die das Erbe der EKKEHARDINER betreffen:
      Der Annalista Saxo erwähnt, dass die EKKEHARDINER, carnali posteritate deficente, im Zusammenhang mit der 1028 erfolgten Verlegung des Bischofssitzes von Zeitz nach Naumburg ihr gesamtes Erbe dem neu errichteten Bistum Naumburg vermacht hätten. Hermann von Reichenau hingegen nennt 1046, im Zusammenhang mit dem Tod Ekkehards II., HEINRICH III. als dessen Erben. Zwischen 1028 und Januar 1046 ist es also zu einer Änderung der Erbfolgeregelungen gekommen, und es deutet alles darauf hin, dass dies spätestens 1043 in Zusammenhang mit der bevorstehenden Heirat von HEINRICH und Agnes geschah.
      Grundsätzlich sind bei einer mittelalterlichen Heirat im Hochadel zwei verschiedene Vermögensmassen zu unterscheiden:
      Die Dotalgüter, die der Braut durch den Ehemann sichergestellt wurden, und das Heiratsgut, das die Frau mit in die Ehe brachte und das oft an der Grenze zwischen den beiden Gebieten lag, aus denen die Partner stammten. Das Heiratsgut von Agnes hat in Burgund gelegen, woher ihre Mutter stammte. Was sie im einzelnen von ihrer Familie erhielt, wissen wir nicht.

      1036 1. oo Gunhild von Dänemark, Tochter des Königs Knut II., 1019 † 18.7.1038

      November 1143 2. oo Agnes von Poitou, Tochter des Herzogs Wilhelm V., 1024 † 14.12.1077

      Kinder:
      1. Ehe
      - Beatrix Äbtissin von Quedlinburg 1037 † 13.7.1061

      2. Ehe
      - Adelheid Äbtissin von Quedlinburg Herbst 1045 Goslar † 11.1.1096
      - Gisela Jan/April 1046 Ravenna † 6.5.1053
      - Mathilde Mitte Okt.1048 Pöhlde † 12.5.1060 Goslar
      1059 oo Rudolf Graf von Rheinfelden um 1025/30 † 16.10.1080
      - HEINRICH IV. 11.11.1050 Goslar † 7.8.1106
      - Konrad Herzog von Bayern Sept./Okt.1052 Regensburg † 10.4.1055
      - Sophie-Judith Sommer 1054 Goslar † 14.3.1092/96
      1065/66 1. oo Salomon König von Ungarn, 1052 † um 1087
      1088 2. oo Wladislaw I. Herzog von Polen, 1043 † 4.6.1102

      Quellen:
      Bertholds Fortsetzung der Chronik Hermanns von Reichenau. Leipzig Verlag der Dyk'schen Buchhandlung - Brunos Buch vom Sächsischen Kriege. Übersetzt von Wilhelm Wattenbach, Phaidon Verlag Essen 1986, Seite 1,66,70,72,88 - Hermann von Reichenau: Chronicon. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI - Lampert von Hersfeld: Annales/Annalen Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 2000 - Wipos Leben Konrads II. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI -

      Literatur:
      Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 126,370 K 37 - Biographien zur Weltgeschichte. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1989 - Black Mechthild: Die Töchter Heinrichs III. und der Kaiserin Agnes, in: Vinculum Societatis. Festschrift für Joachim Wollasch, 1991 Seite 36-57 - Black-Veldtrup Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1995 - Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 9-309 - Bosl, Karl: Bosls Bayerische Biographie, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1983 Seite 322 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 3 Seite 7 - Bresslau, Harry: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II. 3 Bände Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1879 - Bulst-Thiele, Marie Luise: Kaiserin Agnes, Beiträge zur Kulturgeschichte des Mittelalters und der Renaissance Herausgegeben von Walter Goetz Band 52, Leipzig 1933 - Cardini, Franco: Friedrich I. Barbarossa. Kaiser des Abendlandes, Verlag Styria Graz 1990, Seite 10,37,42,70 - Csendes, Peter: Heinrich VI., Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Wiesbaden 1993, Seite 59,208 - Die Salier und das Reich. Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel im Reich der Salier. (Hg.) Stefan Weinfurter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Band I-III - Die Staufer im Süden. Sizilien und das Reich, hg. von Theo Kölzer, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1996, Seite 63,98 A.40 - Die Zähringer. Schweizer Vorträge und neue Forschungen. Hg. von Karl Schmid; Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990, Seite 53,61,68,84,254,276,344 - Engels, Odilo: Stauferstudien. Beiträge zur Geschichte der Staufer im 12. Jahrhundert, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1996, Seite 45,88 A,109,263 A,295 A - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977, Seite 19-28,34,38,64, 72 A. 249,94,96,281,290,306,343 A. 20 - Frommer, Hansjörg: Die Salier und das Herzogtum Schwaben, INFO Verlagsgesellschaft Karlsruhe 1992 - Giese, Wolfgang: Der Stamm der Sachsen und das Reich in ottonischer und salischer Zeit. Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1979, Seite 33,149,154,165,195 - Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Band 1- Band 6, Mundus Verlag 2000 - Goez Elke: Beatrix von Canossa und Tuszien. Eine Untersuchung zur Geschichte des 11. Jahrhunderts, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 10-205-213,254 - Gregorovius Ferdinand: Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter. dtv-Bibliothek 1978 Band II Seite 23,24,27,29,30,34,40,41 - Hampe Karl: Deutsche Kaisergeschichte in der Zeit der Salier und Staufer. Verlag Quelle & Meyer G.M.B.H.Heidelberg 1949 - Hils, Kurt: Die Grafen von Nellenburg im 11. Jahrhundert. Ihre Stellung zum Adel, zum Reich und zur Kirche, Eberhard Albert Verlag Freiburg 1967, Seite 20,48,50-53,55,60,62,67,75 - Hlawitschka Eduard: Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen. Ein kommentiertes Tafelwerk Band I 911-1137 Teil 1 und Teil 2 Hahnsche Buchhandlung Hannover 2006 Seite 100,169,176,184,215,222,240,242,251,263,270,300,306,310-312,333,336-338,421-423, 428-430,491,493,501,504,508,515,517,526-529,545,564,572,585,597,609,622-629,652,655,660,663,668,672,690,695,697,700,702 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 46,51,58,65-67,79,82,89,91,95,99,103,118,123,126,128,130-132,134,138,140, 144-146 - Hlawitschka Eduard: Kaiser Heinrich III. (1039-1056), in Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern, Hg. Karl Rudolf Schnith, Seite 194-205 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 27,35,51,56,75,80,82-84,86,115-117,119,127,129,132,134,142,147,151,164,169,178 - Höfer, Manfred: Die Kaiser und Könige der Deutschen, Bechtle Verlag Esslingen 1994, Seite 56-60 - Holtzmann, Robert: Heinrich III. und Heinrich IV. in Gestalten deutscher Vergangenheit, hg. von Peter Robert Rohden, 1937, Seite 111-128 - Huschner, Wolfgang: Heinrich III., in Deutsche Könige und Kaiser des Mittelalters, Urania-Verlag 1988, Seite 106-115 - Jaeckel, Gerhard: Die deutschen Kaiser. Die Lebensgeschichten sämtlicher Monarchen von Karl dem Großen bis Wilhelm II., Weltbild Verlag Augsburg, Seite 65-67 - Lechner Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 68-74,77-79,81,86,90,95,101,106,114,137,177, 243,253,315 A 13;321 A 35;326 A 92;327 A 96;332 A 23,25;382 A 54;385 A 15;398 A 80 - Pohl Walter: Die Welt der Babenberger. Schleier, Kreuz und Schwert, hg. von Brigitta Vacha, Verlag Styria, Seite 93,98-102,104,111,118,256 - Lehmann, Johannes: Die Staufer. Glanz und Elend eines deutschen Kaisergeschlechts, Gondrom Verlag Bindlach 1991, Seite 13,29,66 - Meyer von Knonau, Gerold: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V., Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1890 - Pätzold Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1997, Seite 16,18,96,243,251 - Pleticha, Heinrich: Deutsche Geschichte in 12 Bänden. Verlagsgruppe Bertelsmann GmbH/Lexikothek Verlag GmbH, Gütersloh 1982 - Schieffer, Theodor: Kaiser Heinrich III. (1017-1056), in: Die Großen Deutschen Band I, 1956, Seite 52-69 - Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983, Seite 608-617 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 15-412A - Schnith Karl: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 - Schubert, Ernst: Stätten sächsischer Kaiser, Urania Verlag Berlin 1990, Seite 28-30 - Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 9-482 - Schwarzmaier Hansmartin: Von Speyer nach Rom. Wegstationen und Lebensspuren der Salier. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1992, Seite 8, 11,14,17,50-54,61,68,72,75-81,83,88-108,112,114,121,123 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 12 - Steindorff, Ernst: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich III. 1. und 2. Band, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1963 - Thomas, Heinz: Zur Kritik an der Ehe Heinrichs III. mit Agnes von Poitou, in: Festschrift für Helmut Beumann, hrsg. v. U. Jäschke u. R. Wenskus, 1977 Seite 224-235 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2004 Seite 11,96,205,208,229,394,443,518,535,786 - Wies, Ernst W.: Kaiser Heinrich IV. Canossa und der Kampf um die Weltherrschaft, Bechtle Esslingen 1996, Seite 10-289 -

      [1]
    • Heinrich III. übergibt das „Goldene Buch“ (Codex Aureus), ein prachtvoll ausgeschmücktes Evangeliar, an die heilige Maria, die Patronin des Speyerer Doms. Maria legt segnend der Kaiserin Agnes die Hand auf. Im Hintergrund ist der Dom zu Speyer zu sehen. Im umlaufenden Rahmenband spricht der König: „Oh Königin des Himmels, weise mich König nicht zurück. Durch die Überreichung dieser Gabe vertraue ich mich, den Vater mit der Mutter und insbesondere die, mit der ich in Liebe zum Nachkommen verbunden bin, dir an. Mögest du allzeit eine huldreiche Helferin sein.“(Echternacher Buchmalerei um 1045)


      Heinrich III. (HRR)

      [3]
    • Heinrich III., Detail vom Sarkophag auf dem Herzgrab, Pfalzkapelle Goslar.

      Heinrich III. Detail Herzgrab

    • Neue Deutsche Biographie - Heinrich III.

      Kaiser, * 28.10.1017, † 5.10.1056 Bodfeld (Harz), ⚰ Speyer, Dom (Herz in Goslar, Ulrichskapelle).

      H. wurde schon im Knabenalter, Anfang 1026, im Einvernehmen mit den Fürsten zum Thronerben designiert, im folgenden Jahr zum Herzog von Bayern erhoben und Ostern 1028 von EB Pilgrim von Köln zu Aachen zum König gesalbt und gekrönt. Eine Werbung um die Hand einer Tochter des byzantinischen Kaisers Konstantin VIII. für den königlichen Knaben blieb vergeblich. Unter dem Einfluß seiner Mutter Gisela erhielt er eine sehr sorgfältige, auf die Pflege geistiger und religiöser Werte gerichtete Erziehung, die zunächst Bischof Brun von Augsburg, dem Bruder Kaiser Heinrichs II., dann Bischof Egilbert von Freising anvertraut war. Gemeinsam mit seiner Mutter suchte er das Kloster Sankt Gallen auf, das damals unter dem Eindruck des Lebenswerkes Notkers des Deutschen stand. Der Kapellan Wipo widmete ihm hundert Denksprüche geistlicher Sittenlehre und die stark höfisch gefärbte, zugleich aber vom Geist der Kirchenreform erfüllte Lebensgeschichte seines Vaters, dessen Kaiserkrönung in Rom H. 1027 miterlebte. In den freien Künsten unterrichtete ihn zeitweilig Almerich Ursus, ein gelehrter Mönch des Klosters San Pietro zu Pavia. So verband sich frühzeitig in seinem Wesen der leidenschaftliche Machtwille seines Hauses mit tiefem religiösem Ernst.

      Wenn H. als Herzog von Bayern 1031 ohne Vorwissen des Kaisers einen Frieden mit König Stephan von Ungarn schloß, der durch Gebietsabtretungen erkauft werden mußte, so war dies das Werk des Bischofs Egilbert von Freising, der für den Jüngling die Regierung in Bayern führte. Eine selbständige Haltung nahm H. ein, als sich Konrad II. mit Herzog Adalbero von Kärnten überworfen hatte und gegen ihn wegen Hochverrats vorgehen wollte (1035); nur mit Mühe gelang es dem Kaiser, seinen Sohn umzustimmen. Auf dem Feldzug, den Konrad II. 1032/33 nach Burgund unternahm, um die Nachfolge seines Hauses in diesem Königreich zu sichern, leisteten die kaiserlich gesinnten Großen auch H. die Huldigung. Sein erster selbständiger Feldzug richtete sich gegen Herzog Bretislav von Böhmen, den er der Hoheit des Reiches unterwarf. Er wurde 1036 mit der Tochter Knuts des Großen, Gunhild (Kunigunde), vermählt, 1038 mit dem Herzogtum Schwaben belehnt und zum König von Burgund erhoben. Ohne Schwierigkeiten übernahm er nach dem Tode des Vaters am 4.6.1039 die Regierung des Reiches, das den Gipfel seiner Macht erreicht hatte. In Italien konnte der Friede durch einen Ausgleich mit EB Aribert von Mailand wiederhergestellt werden. Hingegen kam es zu schweren Kämpfen mit Bretislav von Böhmen, der das uneinige Polen angegriffen, Schlesien besetzt und die Reliquien des heiligen Adalbert von Gnesen nach Prag überführt hatte, um sich politisch und kirchlich vom Reich unabhängig zu machen. Nach einem gescheiterten Feldzug (1040) gelang es H. 1041, Bretislav zum Frieden und zur Huldigung zu zwingen; Kasimir von Polen anerkannte die deutsche Lehenshoheit. Vorübergehend geriet damals auch Ungarn in Abhängigkeit vom Imperium. Hier war der Neffe Stephans des Heiligen, der venezianische Dogensohn Peter, von seinem einheimischen Gegner Aba (Samuel) gestürzt worden, der die Kriegszüge gegen Westen wieder aufnahm. H. zwang diesen 1043 zur Rückgabe des 1031 abgetretenen Landes zwischen Fischa und Leitha, schlug ihn 1044 vernichtend bei Menfö an der Raab und setzte Peter wieder ein, der 1045 zu Stuhlweißenburg feierliche Huldigung leistete, aber bereits im folgenden Jahre von dem Arpaden Andreas gestürzt wurde. Nicht lange darauf entzog sich Ungarn wieder dem Einfluß des deutschen Kaisertums.

      Bald nach seinem Regierungsantritt war H. auch das Herzogtum Kärnten zugefallen, doch war es nicht seine Absicht, die Herzogtümer dauernd in seiner Hand zu behalten; er vergab sie vielmehr neu nach vorwiegend amtsrechtlichen Gesichtspunkten. Aber so überragend die Kaisermacht dastand, an inneren Fehden fehlte es auch unter seiner Herrschaft nicht. Nach dem Tode Herzog Gozelos von Lothringen (1044) belehnte H. dessen ältesten Sohn Gottfried den Bärtigen nur mit Oberlothringen, während er ihm Niederlothringen vorenthielt. Nach schwerem Kampf fügte sich Gottfried zunächst (1046) der Neuordnung, empörte sich jedoch bereits im folgenden Jahre abermals, unterstützt von den Grafen von Flandern und Holland. Erst Ende 1049 gelang es dem Kaiser mit Hilfe englischer und dänischer Seestreitkräfte, diese weitreichende Bewegung niederzuzwingen. Doch ist er der Fürstenopposition in Niederlothringen nie wirklich Herr geworden. Die größte Gefahr aber erwuchs der Reichsgewalt daraus, daß sich Gottfried bald nach dem Tode des Markgrafen Bonifaz von Tuszien († 1052) mit dessen Witwe Beatrix vermählte und so das mächtigste der italienischen Fürstentümer, dessen Einfluß nahe an Rom heranreichte, mit seiner Stellung im Westen des Reiches verband.

      Eine ansehnliche Position schuf sich H. in Sachsen durch planmäßigen Ausbau des von den Ottonen ererbten Reichs- und Hausgutes. Mit Vorliebe hielt er in Goslar Hof, das damals dank dem Silberbergbau emporblühte. Das Stift Sankt Simon und Judas, eine Pflanzstätte für die Ausbildung des Hofklerus, ist seine Gründung. Wohlwollend förderte er die ehrgeizigen Bestrebungen des EB Adalbert von Bremen, der als Leiter der Missionierung Skandinaviens, Islands und Grönlands die Würde eines Patriarchen des Nordens erstrebte und die Güter seiner Kirche im nördlichen Sachsen zu einem abgerundeten Machtbereich zusammenzuschließen suchte. Das Herzogtum der Billunger und der sächsische Adel standen der Ausweitung des Einflusses des landfremden Kaiserhauses und der bremischen Kirche mit Mißtrauen gegenüber.

      Gerade unter H.s Regierung breitete sich die Ritterfehde, dem Geist einer neuen Zeit folgend, von Westen her im Reich stärker aus. Die strenge theokratische Auffassung, die H. von seiner kaiserlichen Würde hegte, machte es ihm zur Pflicht, derartigen Auflösungserscheinungen staatlicher Ordnung nicht nur durch Einsatz seiner überragenden Macht, sondern auch durch persönliches Beispiel entgegenzutreten. In Burgund hatte er die Treuga Dei kennengelernt, eine religiös motivierte zeitweilige Waffenruhe, die für gewisse Tage jede Fehdehandlung untersagte. 1043 ermahnte er in einer Ansprache im Dom zu Konstanz während des Gottesdienstes an der Seite des Bischofs das Volk zum Frieden, gewährte seinen Gegnern Verzeihung und forderte alle Anwesenden auf, desgleichen zu tun. Anschließend wurde der Friede durch königliches Edikt verkündet. Mehrfach wiederholte H. diese Indulgenzen im Rahmen gottesdienstlicher Handlungen, so nach dem Sieg über die Ungarn auf dem Schlachtfeld bei Menfö 1044 und nach der Kaiserkrönung in Rom. Um die gleiche Zeit ging er eine zweite Ehe ein mit Agnes, die 1043 zu Mainz gekrönt wurde und H. im kluniazensischen Geist beeinflußte. Vergebens hatten kirchliche Kreise wegen zu naher Verwandtschaft gegen die Eheverbindung protestiert. Dem ernsten Charakter H.s, der für derbe Volkstümlichkeit keinen Sinn besaß, entsprach es, wenn er die Spielleute, die bei der Hochzeitsfeier auftreten wollten, vom Hofe verwies.

      Die von den Ottonen überkommene enge Verbindung zwischen Reichskirche und Hof wurde unter H.s Regierung noch weiter verstärkt. Unumschränkt übte er das Recht der tatsächlichen Ernennung der Bischöfe durch Investitur mit Ring und Stab, so daß die Wahl durch die Geistlichkeit zu einem bloßen Vorschlag verkümmerte. Simonistische Vergabungen lehnte H. im Gegensatz zu seinem Vater unbedingt ab. In einem Einzelfall, bei der Übertragung des Erzbistums Lyon an den Abt Halinard von Dijon, ließ er sich sogar dazu bewegen, im Sinne der strengen Reformrichtung auf den sonst stets geforderten Treueid zu verzichten. Führende Vertreter des monastischen Ideals genossen das Vertrauen H.s, der den Abt Hugo von Cluny zum Taufpaten seines Thronerben ausersah. Gelegentlich duldete er auch Kritik von dieser Seite; so vertrat der Bischof Wazo von Lüttich den Standpunkt, es stehe dem König nicht zu, einen italienischen Erzbischof durch den Spruch einer deutschen Synode seines Amtes entsetzen zu lassen; dergleichen sei der Autorität des Papstes vorbehalten.

      In Rom hatte damals die Verwirrung einen dramatischen Höhepunkt erreicht. Gegen den jugendlichen, sicher unwürdigen Benedikt IX. aus dem Hause der Grafen von Tusculum hatte eine Adelspartei als neuen Papst Silvester III. erhoben, der sich freilich nicht durchzusetzen vermochte. Da trat Benedikt selbst seine Würde gegen eine hohe Geldzahlung an einen persönlich lauteren, der Kirchenreform verbundenen Priester ab, der den Namen Gregor VI. annahm und bald wachsendes Ansehen genoß. Im Herbst 1046 zog H. über die Alpen, um ordnend in diese Krise einzugreifen und die Kaiserkrone zu gewinnen. Auf einer Synode zu Pavia erließ er ein Edikt gegen die Simonie. Am 20. Dezember|ließ er auf der berühmten Synode von Sutri sowohl Gregor VI. als auch Silvester III. für abgesetzt erklären, und noch vor Weihnachten widerfuhr Benedikt IX. in Rom selbst das gleiche Schicksal. Auf Wunsch H.s wurde Bischof Suidger von Bamberg am 25. Dezember als Clemens II. zum Papst erhoben. Am gleichen Tage empfing H. gemeinsam mit seiner Gemahlin Agnes von ihm die Kaiserkrone. Von den Römern ließ er sich die Würde eines Patricius übertragen; er erneuerte damit, wenn auch in etwas abgewandelter Rechtsform, den Anspruch der Ottonen auf entscheidende Mitwirkung bei der Papstwahl, der von seinen beiden Vorgängern nicht realisiert worden war. Gregor VI. mußte nach Deutschland in die Verbannung gehen, begleitet von Hildebrand, dem späteren Gregor VII. Die Neuordnung vollzog sich in bestem Einvernehmen mit den Anhängern der Reform, deren Programm zu Beginn des Jahres 1047 auf einer römischen Synode verkündet wurde.

      Von Rom aus stieß der Kaiser in die Campagna und nach Capua vor, wo er Pandulf IV. wieder einsetzte und die Huldigung der mächtig emporstrebenden Normannenfürsten entgegennahm. Dann kehrte er nach Deutschland heim in der Hoffnung, den römischen Verhältnissen eine entscheidende Wendung zum Besseren gegeben zu haben. Allein schon nach dem frühzeitigen Tode Clemens' II. (Oktober 1047) entstanden neue Schwierigkeiten, und auch der Pontifikat des vom Kaiser designierten Damasus II. (Bischof Poppo von Brixen) währte nur kurze Zeit. Diesmal wagte es der römische Adel nicht, in die Besetzung des Apostolischen Stuhles einzugreifen; der Kaiser aber entschied sich für den ihm verwandten Bischof Bruno von Toul aus dem Hause der Grafen von Egisheim, der als Leo IX. (1049–54) den Reformideen an der Kurie endgültig zum Siege verhalf und dabei aufs engste mit H. zusammenarbeitete, mitunter jedoch in wesentlichen Fragen eigene Wege ging. So ließ er sich von den Römern nachträglich nochmals wählen, bevor er den päpstlichen Thron bestieg. Mit Wissen H.s, aber ohne nachdrückliche Unterstützung seitens des Reiches unternahm er 1053 einen Feldzug gegen die Normannen, um Benevent dem Patrimonium Petri zu sichern, erlitt jedoch bei Civitate eine schwere Niederlage und starb nach monatelanger Gefangenschaft in Rom. Zu seinem Nachfolger bestimmte der Kaiser den Bischof Gebhard von Eichstätt (Viktor II., 1055–57), der ihm in noch höherem Maß ergeben war als sein Vorgänger. Er ließ die süditalienischen Pläne Leos IX. fallen, erreichte territoriale Zugeständnisse in der Romagna und vertrat als vom Kaiser eingesetzter Herzog von Spoleto und Markgraf von Fermo die Interessen des Reiches gegen Gottfried von Lothringen, gegen dessen Machtentfaltung in der Toskana sich der 2. Italienzug H.s (1055) hauptsächlich richtete. Während Gottfried nach Deutschland auswich, um sich dort einem neuen Aufstand anzuschließen, nahm der Kaiser die Markgräfin Beatrix und deren Tochter Mathilde gefangen, schuf sich durch Gewährung von Privilegien Anhang unter den oberitalienischen Städten, traf Maßnahmen im Geiste der Kirchenreform und ließ dann Viktor II. gleichsam als seinen Statthalter zurück, um sich der Niederwerfung einer Verschwörung in Deutschland zuzuwenden, die ihm nach Thron und Leben trachtete. Sie war von dem abgesetzten Herzog Konrad von Bayern in Verbindung mit Welf III. von Kärnten und Gottfried von Lothringen angezettelt worden und ist als Symptom einer gefährlichen Opposition gegen die harte Interessenpolitik des salischen Hauses zu werten. Doch brach der Aufruhr zusammen, weil Konrad und Welf fast gleichzeitig starben. So war die Macht H.s ungebrochen, als ihn im Alter von 39 Jahren der Tod von der Herrschaft abberief. Ob er die Markgräfin Beatrix und deren Tochter Mathilde durch letztwillige Begnadigung aus der Gefangenschaft entließ, steht nicht eindeutig fest. Seinen sechsjährigen Sohn Heinrich empfahl er der Obhut Papst Viktors II.

      Literatur
      ADB XI; DW 6182-94; MGH DD V; Jbb. d. Dt. Gesch., Heinrich III.; K. Hampe u. F. Baethgen, Dt. Kaisergesch. in d. Zeit d. Salier u. Staufer, 111963, S. 20-43; M. L. Bulst-Thiele, in: B. Gebhardt, Hdb. d. dt. Gesch. I, 81954, S. 230-41; P. Kehr, Vier Kap. aus d. Gesch. Kaiser H.s III., in: Abhh. d. Ak. d. Wiss. z. Berlin 1930, Nr. 3; G. Ladner, Theol. u. Pol. vor d. Investiturstreit, 1936; Th. Schieffer, in: Die Gr. Deutschen I, 1956, S. 52-69.

      [4]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .

    2. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .

    3. [S7] Wikipedia, Heinrich III. (HRR).

    4. [S21] Neue Deutsche Biographie Onlinefassung, Appelt, Heinrich, "Heinrich III." in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 313-315 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd118548263.html.