Genealogische Datenbank
 Bohrer

von Löwenstein, Gottfried III.[1]

männlich um 1230 - nach 1278  (> 49 Jahre)


Angaben zur Person    |    Notizen    |    Quellen    |    Ereignis-Karte    |    Alles    |    PDF

  • Name von Löwenstein, Gottfried 
    Suffix III. 
    Geburt um 1230  [2
    Geschlecht männlich 
    Titel/Amt/Status Löwenstein [74245],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [2
    Graf von Löwenstein 
    Tod nach 1278  [2
    Personen-Kennung I634  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 11 Feb 2016 

    Vater von Löwenstein, Gottfried II.   gest. 1237 
    Mutter von Beilstein, Regenwip,   geb. um 1205   gest. nach um 1235 (Alter 30 Jahre) 
    Familien-Kennung F257  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 von Hohenlohe, Kunigunde,   geb. 1225/1230   gest. nach 1253 (Alter 24 Jahre) 
    Notizen 
    Kinder 
     1. von Löwenstein, Agnes
     2. von Löwenstein, Richenza   gest. nach 1300
    Familien-Kennung F260  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 11 Feb 2016 

    Familie 2 Uta   gest. nach 1262  [2
    Familien-Kennung F261  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 11 Feb 2016 

    Familie 3 von Burgau, Sophia   gest. 1 Mai 1284 
    Familien-Kennung F262  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 11 Feb 2016 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel/Amt/Status - Graf von Löwenstein - - Löwenstein [74245],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Notizen 
    • Gottfried III. Graf von Löwenstein

      um 1230 † nach 1278
      Ältester Sohn des Grafen Gottfried II. von Löwenstein († 1237) und der Ruthin (Ruchina) von Beilstein-Wolfsölden, Tochter von Graf Berthold von Beilstein († nach 1251) und der Adelheid von Bonfeld
      Bruder von Graf Berthold von Löwenstein († nach 1257), Franziskaner Albrecht zu Schwäbisch Hall, Archidiakon Albrecht zu Würzburg († 12.3.1297/98), Nonne Kunigunde zu Liechtenstern
      Enkel von Graf Gottfried I. von Löwenstein († nach 1194) und der N.N.

      Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 2144

      Löwenstein Grafen von, Grafschaft
      In der nächsten Generation stand Graf Gottfried (erw. 1231/35), dessen Sohn Gottfried die Grafschaft Löwenstein mit den Burgen Löwenstein und Wolfsölden und der Vogtei über Kloster Murrhardt 1277 an das Bistum Würzburg verkaufte.
      Mit Gottfrieds Töchtern Richinza und Agnes erlosch die erste Familie der Grafen von Löwenstein.
      I. Eberl

      Schwennicke, Detlef: Tafel 30, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben"

      GOTTFRIED III.
      GRAF von LÖWENSTEIN
      1252/78 I. oo KUNIGUNDE VON HOHENLOHE 1253 Tochter von Gottfried Graf der Romagna
      II. oo UTA 1262
      III. oo SOPHIE VON BURGAU 1253/77 † 1.IV.1284
      Witwe von Ulrich III. von Gundelfingen-Hellenstin
      Tochter von Heinrich III. Graf von Berg Markgraf von Burgau

      Gottfried III. Graf von LÖWENSTEIN verkauft 1277 an Bischof Berthold von Würzburg die Herrschaften Löwenstein und Wolfsölden und die Vogtei über das Kloster Murrhardt.





      1. oo Kunigunde von Hohenlohe, Tochter des Grafen Gottfried, um 1225/30 † nach 1253
      2. oo Uta † nach 1262
      3. oo 2. Sophia von Burgau, Tochter des Grafen Heinrich III., † 1.5.1284

      Kinder:

      - Agnes von Löwenstein
      1274/77 oo 2. Engelhard IV. Schenk von Weinsberg um 1210 † 1279
      - Richeza von Löwenstein
      vor 21.10.1279
      1. oo Bertold III. Herr von Neuffen † 11.10.1292
      vor 28.7.1294
      2. oo Eberhard I. Graf von Grüningen-Landau † 1323
      - Tochter
      oo Simon I. von Zweibrücken-Eberstein † 1281 vor 25.5.



      Literatur:
      Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben Tafel 30 -

      [2]
    • Gerhard Fritz, Zur Geschichte der Grafen von Löwenstein-Calw ,in Württ. Franken 75, 1991, S 54,55

      Die Mutter Graf Gottfrieds III. und die Frage des Gesamtbesitzes der Grafschaft Löwenstein 1277/81

      Die Fehler bei der Zuordnung der beiden Albrechte sind lediglich ein genealogisches Detail ohne weitere besitzgeschichtliche Konsequenzen. Dagegen vermag ein weiterer, bislang übersehener Aspekt auch den Übergang der Grafschaft Löwenstein und der Murrhardter Klostervogtei aus dem Besitz Graf Gottfrieds III. in die Hand des Bistums Würzburg und wenig später in die Verfügungsgewalt des Reiches zu klären.
      Wir rekapitulieren kurz die Fakten: 1277 verkaufte Graf Gottfried III. von Löwenstein - offenbar resigniert, weil er ohne Söhne geblieben war - seine Burgen Löwenstein und Wolfsölden, also seine beiden gleichnamigen Herrschaften, an Bischof Bertold von Würzburg 18). Der verschuldete Bischof konnte trotz erheblicher Bemühungen seinen Neuerwerb nicht halten und mußte Löwenstein und Wolfsölden bereits 1281 an König Rudolf und das Reich verkaufen. König Rudolf belehnte 1282/83 seinen illegitimen Sohn Albrecht von Schenkenberg mit Löwenstein und Wolfsölden, der sich von diesem Zeitpunkt an als Graf von Löwenstein bezeichnete und der Stifter des zweiten Geschlechts löwensteinischer Grafen wurde.
      Die Urkunden von 1277 und 1281 enthalten Informationen, die bislang übersehen wurden. So sagt Gottfried III. 1277 ausdrücklich, daß ihm noch Erbe von seiner Mutter zufallen werde. Seine Mutter war also offenbar 1277 noch am Leben 19). In diesem Zusammenhang könnte eine bisher unverständliche Formulierung aus der Verkaufsurkunde von 1281 sich aufhellen. Dort heißt es, daß Bischof Bertold von Würzburg omne ius quod nobis et ecclesie nostre competit in advocatia de Murreharta, nee non castra Lewenstein et Wolvesselden cum omnibus suis iuribus et pertinentiis universis (alles Recht, was uns und unserer Kirche zusteht an der Vogtei von Murrhardt und die Burgen Löwenstein und Wolfsölden mit allen ihren Rechten und Zugehörungen) an König Rudolf verkaufe20. Warum verkauft der Bischof nicht die Vogtei über das Kloster Murrhardt insgesamt, sondern nur omne ius quod nobis ... competit in advocatia de Murreharta etc.? Offenbar gehörte ihm auch 1281 noch nicht die gesamte Grafschaft Löwenstein (einschließlich Wolfsölden und Murrhardt). Der Grund dürfte darin liegen, daß die Mutter Graf Gottfrieds III. auch 1281 immer noch lebte. Der Bischof hatte 1277 zwar die Anwartschaft auf das Erbe der alten Löwensteinerin erworbben, aber dieses fiel erst mit dem Tod der alten Gräfin an. Der Tod der alten Löwensteinerin muß dann schließlich nicht allzuviel nach 1281 erfolgt sein, und mit ihm fielen alle noch ausstehenden Besitzanteile an den neuen Inhaber von Löwenstein, Graf Albrecht. In der Folge hört man nie wieder etwas von einer nur anteilig in Albrechts Besitz gewesenen Grafschaft Löwenstein.
      Wer aber war diese alte Löwensteiner Gräfin, die Mutter des Grafen Gottfried III.? Wir wissen, daß 1246 eine Gräfin A. von Löwenstein lebte, die -offenbar als Witwe, weil ihr Mann nicht erwähnt wird - damals in Kontakt mit dem Papst stand und offenbar Bestechungsgelder von diesem kassierte 21). Man kann nun annehmen, daß das A. ein Lese- oder Schreibfehler für R. (= Ruchina) ist. Unmöglich ist das nicht, die Buchstaben sind einander in der damaligen Schrift nicht so unähnlich. Wäre aber die Lesung A. korrekt, dann hieße das, daß Graf Gottfried IL nach seiner Ehe mit Ruchina von Beilstein-Wolfsölden nochmals geheiratet hätte. Von den Namen der Enkelinnen Gottfrieds IL wäre eine A. von Löwenstein gut zu erklären. Eine der Töchter Gottfrieds III. hieß Agnes; dieser Name wäre dann auch für die A. von Löwenstein von 1246 anzunehmen. Wie auch immer: Die 1246 lebende Löwensteiner Gräfn - egal ob Agnes oder Ruchina - war sehr langlebig und lebte noch 1277 und 1281.

      Die zweite Gemahlin Gottfrieds III.

      Im Zusammenhang mit Forschungen zur Geschichte der Gemeinde Allmersbach im Tal (Rems-Murr-Kreis) konnten wir außerdem eine nicht unwichtige Beobachtung zur zweiten Ehefrau des Grafen Gottfrieds III. von Löwenstein-Calw machen. Gottfried III., der Sohn Gottfrieds II und der Bruder eines der beiden eben genannten Albrecht, war nach bisherigem Kenntnisstand in erster Ehe mit Kunegunde von Hohenlohe verheiratet. Von der zweiten Gemahlin war bislang nur der Vorname bekannt (Sophia), nicht a aber die Herkunft. Die beiden Töchter Gottfrieds III., Agnes und Richenza, schienen aus der Hohenloher Ehe zu stammen. Richenza bezeichnet nun aber in einer Urkunde von 1291 22) den Konrad von Weinsberg den Jüngeren als ihren avunculus, also als ihren Mutterbruder. Konrad von Weinsberg und seine Söhne erhalten außerdem von Richenza ein Vorkaufsrecht auf das von Richenza an das Kloster Weiler bei Esslingen geschenkte Dorf AUmersbach. Diese bislang übersehenen Informationen von 1291 klären nicht nur die Herkunft von Richenzas Mutter Sophia, sondern auch die Besitzgeschichte von AUmersbach: Sophia stammte demnach aus dem Geschlecht der Herren von Weinsberg. Allmersbach war nicht etwa alter löwensteinisch-calwischer Besitz, sondern gehörte erst den Herren von Weinsberg. Der Ort dürfte als Mitgift der Sophia in löwensteinische Hand geraten sein und wurde dann erneut als Mitgift für Sophias Tochter Richenza verwendet. Offenbar erhoben die Weinsberger als ehemalige Eigentümer gewisse Vorbehalte, als Richenza ihr Dorf an das Kloster Weiler schenken wollte, und Richenza mußte diese Einwendungen ihres Onkels mit dem Vorkaufsrecht abgelten.

      Anmerkungen

      4 Zu nennen sind v. a.: Hansmartin Decker-Hauff: Der Öhringer Stiftungsbrief. - In: WFr 41, 1957, S. 17-31 und 42, 1958, S. 3-34; Karin Feldmann: Herzog Weif VI. und sein Sohn. Diss. Tübingen 1971; Gerhard Fritz: Kloster Murrhardt im Früh- und Hochmittelalter. Sigmaringen 1982; Ders.: Die Geschichte der Grafschaft Löwenstein und der Grafen von Löwenstein-Habsburg. Sigmaringen 1986

      16 Gerhard Fritz: Kirchenkirnberger Geschichte im 12. und 13. Jahrhundert. - In: WFr 66, 1982, S. 127-139.
      17 Fritz 1982 (wie Anm. 4), S. 141
      18 Dazu Fritz 1986 (wie Anm. 4), S. 22f. und ebd. die Regesten S. 238ff., Nr. 1, 4-7.
      19 WUb 8, S. 57ff., Nr. 2720: Gottfried überträgt dem Bischof von Würzburg seine burc Lewenstein und Wolfseiden, gsucht und ungesucht gut, unserre herschaft, manlehen, luthe und eigen und swelherlei gut ez si, daz wir haben oder besitzen, nach gwinnen mugen von herbschaft unserre muter ...
      20 Der volle Text nicht im WUB, sondern bei Christoph Jacob Kremer: Abhandlung von den graven von Loewenstein, aeltern und mittlem geschlechts. - In: Historia et commentationibus academiae electoralis scientiarum et elegantiarum literarum Theodoro-Palatina. Bd. 1, Mannheim 1766, S. 322-373, hier 354f.
      21 MGH Epistolae Pontificum 2, Nr. 260; dazu Fritz 1982 (wie Anm. 4), S. 140
      22 WUB 9, S.423ff.,Nr.4073

      [3]

  • Quellen 
    1. [S15] Historia et commentationes Academiae Electoralis Scientiarvm et Elegantiorvm Litterarvm Theodoro-Palatinae, Band 1, (1766), 351.

    2. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .

    3. [S16] Gerhard Fritz, Zur Geschichte der Grafen von Löwenstein-Calw.