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 Bohrer

von Dalberg, Carl Theodor Anton Joseph

von Dalberg, Carl Theodor Anton Joseph

männlich 1744 - 1817  (~ 73 Jahre)

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  • Name von Dalberg, Carl Theodor Anton Joseph 
    Taufe 8 Feb 1744  Mannheim [68159],Mannheim,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Geschlecht männlich 
    Beruf Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Erzbischof von Regensburg 
    Beruf Frankfurt am Main [60311],Hessen,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Großherzog von Frankfurt 
    Beruf Mainz [55127],Mainz,Rheinland-Pfalz,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Kurfürst und Erzbischof von Mainz 
    • 1802 "Principe constantiensi et coadjutore Moguntino" [2]
    Tod 10 Feb 1817  Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Beerdigung
    • Dom [1]
    Personen-Kennung I63286  global
    Zuletzt bearbeitet am 1 Jan 2017 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTaufe - 8 Feb 1744 - Mannheim [68159],Mannheim,Baden-Württemberg,Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBeruf - Erzbischof von Regensburg - - Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBeruf - Großherzog von Frankfurt - - Frankfurt am Main [60311],Hessen,Deutschland Link zu Google Earth
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  • Fotos
    Karl Theodor von Dalberg
    Karl Theodor von Dalberg

  • Notizen 
    • Dieser Kirchenfürst, in dem die Würde des Kurfürsten und Erzbischofs von Mainz sowie des Kurerzkanzlers erloschen ist, war für seine kirchen-, kultur- und profangeschichtliche Aufgabe durch gründliche juristische Studien 1759-1761 in Heidelberg, 1761-1762 in Mainz und 1763-1764 in Pavia und ausländische Kavalierreisen im Dienste vielseitiger Geistesbildung bestens vorbereitet. Ohne gründliche theologische Bildung empfing er dennoch am 11. November 1787 die Priesterweihe, wurde bald Mitglied der Domkapitel von Mainz, Würzburg und Worms, stieg im kurfürstlich mainzischen Dienste 1772 zum Wirklichen Geheimen Rat und Statthalter von Erfurt empor, wurde dazu 1780 Rektor der Würzburger Universität. Am 10. März 1788 zum Titular-Erzbischof von Tarsus konsekriert, wurde er auf Betreiben des preußischen Gesandten Johann Friedrich vom Stein 1787 Koadjutor des für Mainz und Worms in Personalunion neubestellten EB Friedrich Karl Josef von Erthal und dazu noch 1788 Koadjutor von Konstanz, wo er am 14.1.1800 die bischöfliche Nachfolge antreten sollte. Die Mainzer Regierungsnachfolge brachte ihm der am 25.7.1802 eingetretene Tod des EB von Erthal. Bei der durch den Reichsdeputationshauptschluß von 1803 verfügten Verlegung des Erzstuhles von Mainz nach Regensburg mit allen bisherigen Würden wurde er Erzbischof von Regensburg und gemäß päpstlicher Breve vom 1.2.1805 zugleich apostolischer Administrator für alle rechtsrheinischen, nicht preußischen Gebietsteile der ehemaligen Kirchenprovinzen von Mainz, Köln und Trier. Vorübergehend Mitglied des Illuminatenordens, huldigte er bei allem Willen zu kirchlicher Religiosität febronianisch-nationalkirchlichen Gedanken, zumal ihn enge Ideengemeinschaft mit dem von ihm für Konstanz bereits 1800 bestellten Generalvikar J. H. von Wessenberg verband, den er den römischen Entlassungswünschen vom 2.11.1814 entgegen kurz darauf sogar zu seinem Koadjutor erkor.

      Der durch die kurmainzische Statthaltertätigkeit in Erfurt (1772-1802) für Regierungsgeschäfte bestens ausgewiesene Staatsmann überlagerte stark seinen bischöflichen Charakter. War er noch 1797 für die Fortsetzung des Kampfes gegen Frankreich eingetreten, so suchte er nach 1803 und nach seiner weltlichen Ausstattung mit den neuen Fürstentümern Aschaffenburg und Regensburg und der Reichsstadt Wetzlar als Regent des rechtsrheinischen umgestalteten Kurstaates ganz im Anschluß an Frankreich die Neuordnung der deutschen Angelegenheiten. Seine 1806 vollzogene Berufung Kardinal Feschs, des Onkels Napoleons I., zum Koadjutor leitete zur Gründung des Rheinbundes über, in dem D. als Fürstprimas von Deutschland fungierte; 1810 wurde er dann noch von Napoleon zum Großherzog von Frankfurt erhoben. Bei dem am 17.7.1811 in Paris durchgeführten Nationalkonzil diente D. dem Korsen als willfähriges Werkzeug und erlebte schließlich mit dessen Sturz auch das Ende der eigenen kurzdauernden weltlichen Herrschaft.

      Kulturgeschichtlich erscheint D., der von Erfurt aus mit Wieland, Herder, Goethe und Schiller in geistigem Austausch stand, beachtenswert durch fördernde Sorge um Schule und Bildung, durch eine von Milde und Herzensgüte eingegebene Armenfürsorge, durch Ordnung der öffentlichen Finanzen und durch eine bis ans Lebensende dauernde Pflege der Studien und Wissenschaften, in denen er sich auch persönlich, wenn auch ohne die geforderte Gründlichkeit, betätigte. Die von Schiller (Brief an Körner) vollzogene Charakterisierung D.s als des stets Unsteten und Schwankenden trifft wohl am besten seine schwache, schillernde Erscheinung in seiner kirchen-, profan- und kulturgeschichtlichen Lebensrolle bei aller Würdigung und Berücksichtigung seines Ordnungs- und Rechtssinnes und seiner humanen, christlichen Herzensgüte. [1]
    • {Pate bei} 1802 in Lorsch bei Anton Joseph Heinrich Sd. Friedrich Carl von Hausen und Gleichendorf Oberforstmeister Lorsch ud. Maria Anna von Rothenstein;
      vertreten durch Anton Joseph von Rothenstein, legionis Pallatinae Praefectus [2]

  • Quellen 
    1. [S462] Neue Deutsche Biographie - Onlinefassung, Lenhart, Ludwig, "Dalberg, Carl Theodor Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 489-490 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/gnd118720961.html#ndbcontent.

    2. [S7] KB Lorsch kath., 415.