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 Bohrer

Vaut, Conrad

männlich - 1516


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  • Name Vaut, Conrad 
    Geschlecht männlich 
    Beruf 1514  Cannstatt [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [2, 3
    Vogt, wohl ab Martini 1514 
    • wird 20.10.1516 mit den Vögten von Tübingen und Weinsberg verhaftet, auf dem Hohenasperg gefoltert, nach einem Schauprozess in Stuttgart auf dem Marktplatz enthauptet und gevierteilt. [1]
    Tod 11 Dez 1516  Stuttgart [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Personen-Kennung I62254  global
    Zuletzt bearbeitet am 5 Sep 2016 

    Vater Vaut, Hans   gest. um 1486 
    Mutter Plieninger, Elisabeth 
    Familien-Kennung F17747  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Barbara   gest. 1527/1535 
    Eheschließung um 1492  [3
    Kinder 
     1. Vaut, Johann,   geb. um 1493
     2. Vaut, Erhard
     3. Vaut, Friedrich,   geb. um 1496
     4. Vaut, Margarete,   geb. um 1500
     5. Vaut, Heinrich,   geb. um 1505
     6. Vaut, Sebastian,   geb. um 1507
     7. Vaut, Jakob,   geb. um 1510
     8. Vaut, Barbara
    +9. Vaut, Anna
    Familien-Kennung F17753  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 5 Sep 2016 

  • Ereignis-Karte
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Notizen 
    • Otto-Günter Lonhard - Die neue Pfründ in Zuffenhausen und ihre Stifterfamilie, Neues zur Genealogie Vautt II (Auszug)

      Sein Schicksal - nach schwerer Folter am 11.12.1516 in Stuttgart hingerichtet - wurde von Richard Lauxmann in der Schrift „Konrad Vaut, der Vogt von Cannstatt" anschaulich geschildert. Ein Conrad Vaut, meist Vot, Vott und Voth, geschrieben, wird ab 1490 in Cannstatt genannt, schon 1490 als Bürgermeister und Richter, auch 1497 als Bürgermeister. 1497 und 1501 wird er auch als der Alte bezeichnet, was bedeutet, dass damals auch ein jüngerer, urkundlich nicht erfasster Conrad in Cannstatt lebte. Dieser dürfte der spätere Vogt gewesen sein, der um 1492 heiratete. Am 12.1.1515 siegelte der Vogt Conrad Fott eine Adelberger Urkunde; da 1514 noch Hans Wolf Vogt in Cannstatt war, dürfte Conrad das Amt auf Martini 1514 übertragen worden sein. Zu Spekulationen hat das Alter von Conrad Vaut Anlass gegeben. Früher wurde aus einem zeitgenössischen Gedicht abgeleitet, er sei 80 Jahre alt geworden, bis man dann erkannte, dass der Dichter sagen wollte, er sei von der Folter so gezeichnet gewesen, dass er wie ein 80jähriger Mann ausgesehen habe. Decker-Hauff hat dann sein Alter auf 70 Jahre festgesetzt. Aber auch das ist nicht realistisch, denn es wäre wohl kaum ein so alter Mann in einem wichtigen Amt wie Cannstatt ins Vogtamt berufen worden, auch ist zu bedenken, dass Conrad erst um 1492 geheiratet und dann noch viele Kinder gezeugt hat; m. E. kann er höchstens um die 55 Jahre alt geworden sein.

      [3]
    • Richard Lauxmann - Konrad Vaut, der Vogt von Cannstatt, ein schwäbischer Ahnherr.
      Veröffentlicht: Stuttgart: Müller, 1930, Serien: Schriften des Vereins für Württembergische Familienkunde ; 3


      {Seite 1}
      Man hätte gerade so gut, vielleicht noch besser sagen können: "Johannes Vaut, genannt zum Stock, der Schultheiss von Zuffenhausen". Aber bekannter als der Vater ist der Sohn, der als Vogt (1) von Cannstatt 1516, zusammen mit den Vögten von Tübingen und Weinsberg, den Brüdern Conrad und Sebastian Breuning, auf dem Marktplatz in Stuttgart hingerichtet wurde, weil sie die Absetzung Herzog Ulrichs betrieben haben sollen. Ob Vater oder Sohn, die Wiege des Geschlechts stand in Zuffenhausen.
      Die Jahrzehnte lange Beschäftigung mit der Geschichte von Zuffenhausen (2) führte mich schon frühe zu Vaut, Sohn und Vater. Gelegentliche Zuschriften von Hauptmann Winter und Carl Lotter und das Studium von "Faber, Familienstiftungen", brachten mich auf die Bedeutung der Vaut für die
      württembergische Familiengeschichte. Eine Anfrage in den Blättern des Vereins für württembergische Familienkunde war die nächste Veranlassung, dem "Allerweltsahnherrn, der natürlich auch zu meinen Vorfahren zählt" (wie der Vorstand unseres Vereins mir schrieb), etwas nachzugehen. Dass der Vater Vaut auch Schillers Vorfahre mütterlicherseits ist, dass weiter Uhland, Mörike, Hölderlin, Hauff, Schelling, Vischer, Gerok, von Schmoller und viele andere (siehe unten) von ihm abstammen, dürfte dem Interesse weiter Kreise begegnen. Vor kurzem schrieb Dr. Hans Müller (Jena): "Auf das Ehepaar Vaut v. Plieningen können sich sehr viele Württemberger zurückführen. Es ist wahrscheinlich das am häufigsten verkommende Stammelternpaar unter den aus Faber bekannten." Mögen meine Ausführungen nicht nur heimatliche Zeitbilder, sondern auch den vielen Nachkommen unseres Vaut, zu denen auch ich mich zähle, wenigstens den genealogischen Unterbau bieten für ihre eigenen, weitergehenden, familiengeschichtlichen Studien und Forschungen!
      In Zuffenhausen heute eine Stadt von 16 000 Einwohnern, eine der ältesten Ansiedlungen des Landes, mit zahlreichen Spuren aus der Stein, Kelten, Römer und Alemannenzeit, mit einer Hippolytus-Kirche aus dem
      {Seite 2}
      8./9. Jahrhundert amtete im 15. Jahrhundert als Schultheiss, Hans (3) Vaut. Er stammte höchstwahrscheinlich aus Zuffenhausen selbst, wo die Familie seit Jahrhunderten ansässig war. Der Name wird auf über 15erlei Weise geschrieben: Vaut (so bei Heyd und Kugler), Vautt (so in den Prozessakten des Vogts von Cannstatt und bei J.J. Moser), Fautt (so bei Faber), Faut, Fauth, Fot, Föt, Voutt, Fockt, Fogt, Vogt, Vott, Vot, Voit, Voytt, Fuht, Fout und anders mehr. In Zuffenhausen nennt das
      Esslinger Spitallagerbuch von 1334: Conrat Vogt: 1402: Cunrat Fogt, Cuntz Fogt, Hans selig des Vogts Sohn; 1413: Hans Fockt, Matz Fötin, Kunz Fogt; 1424: Hans Vogt; 1448 testiert: Johannes Voutt, judex secularis judicii in Zuffenhausen; 1454: Hans Vogt, Schultheiss; 1456: Jung Hans Vogt der Jüngere, Heiligenpfleger; 1473: Kunrat Vott. Bei der "Erneuerung" 1473 wirkt mit Hans Vott, Schultheiss. 1474: Hans Faut, Schultheiss; 1476: Hans Vot, Conrad Vot, Widenmayer (der Stifts Stuttgarts) zu Zuffenhausen. 1488 ("Landschaden"): "Adam und Hans Vot führt den Büchsenwagen des gnädigen Herrn für Westheim heraus gen Kocherstetten.
      Auch in der Umgebung von Zuffenhausen war der Name und die Familie vertreten. In Kornwestheim 1364: Konrat Vogt; 1391: Auberlin Vogt. In Cannstatt gehörte sie um die Wende des 15./16. Jahrhunderts zu den Honoratioren. In Stuttgart 1334 und 1350: Vogt, Faut, Fuht. 1491 verkauft Hans Faut, der Jüngere, Ratsherr, dem Grafen Eberhard im Bart 21 Morgen Wald in der Münchhalbe (Stuttgart) um 66 Pfund Heller. Im 16. Jahrhundert verschwindet der Name immer mehr aus Stuttgart. Im Dienerbuch kommt 1564 nur noch ein Hans Conrad Vaut, Oberrats-Skribent.
      Heute ist der Name vor allem im Unterland, in Baden und in der Pfalz verbreitet. In Zuffenhausen sind nach Jahrhunderten wieder zwei Familien des Namens. Das Adressbuch von Stuttgart nennt 15 "Fauth" und 1 "Fout" (Lic. Dr. A. Faut aus Altdorf). Beziehungen zu unserem Vaut lassen sich nicht nachweisen. Doch möchte ich die Nachforschungen damit keineswegs als abgeschlossen bezeichnen.
      Zuffenhausen war im 15. Jahrhundert ein recht bescheidenes Dorf, das zum Amt Cannstatt und damit zu Alt-Württemberg gehörte. Eine ganze Reihe von Klöstern hatte hier Besitz: St.Clara-Kloster und St.Katharinen-Spital in Esslingen, Kloster Bebenhausen, Kloster Lorch ("Freiberg"), Stift Stuttgart (dem die Kirche seit 1421 inkorporiert war), die Herrschaft Württemberg u.a. Der Schultheiss und die Verwalter des Kirchen und Klosterguts, die "Widund Klostermaier", hatten gewiss alle Hände voll zu tun, um allen Anforderungen gerecht zu werden. Die Lagerbücher geben davon Zeugnis. Der gute Ackerboden und die an der Burgholzhöhe sonnig gelegenen Weinberge brachten reichen Eintrag. Auch der stark parzellierte Wald, in welchem noch heute die Bebenhauser Marksteine zu sehen sind, machte zu schaffen.
      {Seite 3}
      1452 musste vom Stift Sindelfingen als Vermittler ein Streit zwischen Kloster Bebenhausen und "Schultheiss, Gericht und ganzer Gemeinde Zuffenhausen", des Vasel-Viehs
      wegen, geschlichtet werden. Im selben Jahr gab es Verhandlungen mit Graf Ulrich (V) wegen des zwischen Zuffenhausen und Feuerbach gelegenen grossen Sees (bei der "Seestrasse"), der beiden Gemeinden je hälftig in Erbpacht geliehen wurde für "25 Pf. H. jährlich auf Sankt Martins Tag." Die vielerlei Zinsen, Gilten und Abgaben der Bauernschaft verursachten in den Zeiten Eberhards im Bart immer mehr Schreiberei und stellten an obere und untere Beamte wachsende Forderungen. In Vauts Amtszeit fiel auch der Umbau bzw. Neubau der Kirche. Beweis u.a.: die Steinmetzzeichen am Westportal. Und dann das geistige Leben: Nach der Universitäts-Matrikel von Heidelberg studierte dort 1475 Conradus Winmann de Zussenhausen, Constanciensis (1477/78 studierte er in Tübingen weiter). 1493 Johannes Zipffel de Zuffenhusen. In der ersten Matrikel der neugegründeten Universität Tübingen (1477) ist eingetragen:
      Michahel Vot (Vott) de Zufenhusen, 1480 mag. art. Er war der Sohn des Schultheissen und wurde später Pfarrer in Zuffenhausen. Eine Notiz im Finanzarchiv besagt: "Zu Beginn des (16.) Jahrhunderts war in Zuffenhausen Pfarrer Michel Vauth und Hans Vauth. Haben zum Teil Geld ausgeliegen und haben später den Schuldbrief gestiftet. Ferner haben zwei Brüder Weinmann, Conrad und Bernhard, von Zuffenhausen, reiche Pfarrer, aus der Schweiz Geld geben auf St.Hippolytus-Altar zu einer Kaplanei. Ein Nachkomme der Vauth, Dr. Johann Vauth und Bernhard Weinmann, haben sich vereinigt, um eine Dotation und Fundation einer Kaplanei in Zuffenhausen aufzurichten. Sie haben den Pfarrer von Zuffenhausen nach Konstanz geschickt, um die Stiftung firmieren zu lassen. Die Konfirmation, die Bestätigung, hat Dr. Johann Vauth zu seiner Hand genommen und mit ihm aus dem Lande geführt (siehe unten) und Brief und Siegel der Zins hinter ihm dem Weinmann gelassen. Brief und Siegel wurde in die fürstliche Kanzlei in Stuttgart überantwortet." 1495 weiht Johann, Bischof von Ascoli, nach Supplikation "Johann (Vaut?) von Zuffenhausen, Kaplan am Altar der 12 Apostel in der Pfarrkirche zu Zuffenhausen, Konstanzer Diözese, am 18. April zum Subdiakon, am 19. zum Diakon, am 20. zum Priester".
      Über Johann Vauts Geburtsjahr und über sein Sterbejahr wissen wir nichts. Wir sind ja vor der Mitte bzw. dem Ende des 16. Jahrhunderts in den allermeisten Fällen auf die trockenen Angaben der Steuer, Zins und Lagerbücher angewiesen, die über persönliche und familiäre Verhältnisse nur selten Auskuntgeben oder einen Schluss zulassen. 1490 heisst es einmal "Hans Vaut, alter Schultheiss". 1491 erscheint als Vauts Nachfolger Michael Siegel, als "alter Schultheiss". Wo Schultheiss Vaut in Zuffenhausen gewohnt hat, wo auch sein Sohn Conrad, der Vogt von Cannstatt, geboren wurde? Höchstwahrscheinlich im "alten Rathaus", das unmittelbar vor der Kirche stand und 1899 bei der Restauration der Kirche abgebrochen wurde.
      {Seite 4}
      Er könnte aber auch in einem der drei Klosterhöfe gewohnt haben, da das "alte Rathaus" für eine Ökonomie keinen Raum bot. Ob er eine grössere Ökonomie hatte, geht aus den Lagerbüchern, die immer nur einzelne Parzellen anführen, nicht hervor.
      Bei "Faber, Familienstiftungen," (4) wird dem Namen des Schultheissen Vaut und dem seines Sohnes Erhard hinzugefügt, "genannt zum Stok (Stock) (5). Was es damit für eine Bewanntnis hatte, kann ich nicht sagen. Die zeitgenössischen Quellen, Lagerbücher, Verträge usw., bieten keinen Anhalt. Lokale Beziehungen sind in Zuffenhausen nicht vorhanden. Wir hatten in Zuffenhausen 1413 einen "StockWeg" und ein Gewand "im Stockach". In Kornwestheim gab es 1413 eine Familie Stock (Hans Stock, Benz Stock). "S.S. G.G." Stock, Stein, Gras, Grein" war nach Grimm die Losung der Freischöffen im Femgericht. Ihre Bedeutung soll der letzte Freigraf 1820 ins Grab genommen haben. Man könnte ja auch an das Schultheissenamt denken, "in den Stock" legen, Stockmayer usw. Und dann wird der Hauptteil des Kerf(Nicht Kerb!) Holzes, den der Schuldherr zurückbehielt, "Stock" genannt. Auch an den Stabs-Schultheissen mag erinnert werden, ebenso an "Stabhalter" und "StockGebäude". Bis auf weiteres muss die Frage offen bleiben.
      Johannes Vaut war nach Johann Jakob Moser verheiratet mit Elisabeth von Plieningen ("Plieningerin"). Eine auffällige Tatsache. Manche haben schon an eine Elisabeth gedacht, die aus Plieningen stammte. Wir haben aber keinen zureichenden Grund, den Adel der Vautin anzuzweifeln. Des Schultheissen Sohn, Erhard, verheiratete sich mit Agnes, Edle von Münchingen. Der Vogt von Cannstatt war in 2. Ehe verheiratet mit Katharina von Echterdingen. Des Schultheissen Frau entstammte dem seit 1142 genannten altwürttembergischen Ministerialengeschlecht der von Plieningen. Ein Zweig der Familie war seit 1291 in der Reichsstadt Esslingen. Von ihm scheint die früher in Schorndorf (1542 flg.) ansässige Familie "Plieningen" abzustammen. Ein anderer Zweig verschuldete Ende des 13. Jahrhunderts und verkaufte die letzten Güter auf den Fildern. Dieser Zweig scheint sich in der Umgegend von Göppingen wieder einen Sitz geschaffen zu haben; er war begütert in Wangen bei Göppingen, Bartenbach, Holzheim, Eislingen, Diegelsberg. Die Grablege war im Kloster Adelberg. Die Glieder der Familie waren zum Teil in Göppingen verbürgert. Vielleicht war des Zuffenhauser
      Schultheissen Frau.
      Leider ist die von ihm in diesem Zusammenhang öfter erwähnte "Vauttische Genealogie, Msc" nicht mehr aufzufinden. Doch wird er sie restlos ausgeschöpft haben. Die Vischerischen Ahnentafeln", "auf welchen des sel. Württb. Oberrats Dr. Johann Jakob Vischers hinterlassener Kinder Voreltern von Väter und Mütterlicher Seiten, so weit hinaufzukommen gewesen, vorgestellet seynd" usw. (Tübingen 1728) wurden auf Veranlassung von +Direktor Sigmund Vischer (Ludwigshafen) 1906 in
      Facsimiledruck neu herausgegeben unter Beigabe des grossen Stahlstich-Portraits des um das Land in Kriegszeit und Geiselschaft hoch verdienten Oberrats (+1705), dessen jüngste Tochter, Rosine, J.J. Mosers Frau war
      {Seite 5}
      eine Schwester oder Base Dietrichs IV. von Plieningen (+1485), welcher 1471 Vogt in Eislingen war und 1480 Schloss Schaubeck mit Kleinbottwar erwarb, wo bis zum Aussterben des Geschlechts Sitz und Grablege blieb. Aber auch in Zuffenhausen selbst hatten die von Plieningen in alter Zeit Besitz. Im Spital-Lagerbuch Esslingen von 1334 lesen wir bei Zuffenhausen: "der von bliningen hofstatt zenechste am Kirchhofe bi Balmarn" (damals Schultheiss), und an anderer Stelle: "ob der Winterhalen uff der Rutin und ob der von blieningen wingart". 1391 verkauften Betha und Anna von Plieningen eine Weingilt im Azenberg (Stuttgart). Ein Hans Walter von Blieningen zinst 1527 von einem Haus in der Liebfrauen-Vorstadt Stuttgart.
      Zu diesem und dem Folgenden möchte ich an die Vorbemerkung zur Bayerischen Stiftung bei Faber (Heft 4) erinnern: "Von der Seite des Stifters selbst sind nur seine Eltern und Grosseltern von mütterlicher Seite bekannt, hingegen von den Eltern seiner Frau, Agnes, geb. Fautt oder Vautt oder Voyt, wie dieser Name verschieden geschrieben wird, hat man Nachrichten bis zu ihren Urgrosseltern hinauf, welche zwar sich auf keine juridischen Beweise gründen, weil die Kirchenbücher nicht soweit
      zurückgehen, aber doch einen solchen Grad der Glaubwürdigkeit haben, dass man solche um so mehr für richtig annehmen konnte, als sie nirgends widersprochen werden. Die Verwandten von Seite der Frau des Stifters haben sich ausserordentlich weit ausgebreitet, und es sind dieselben in dem für die Administration gefertigten Geschlechtsregister (6) möglichst vollständig beschrieben.
      Nach den "Vischerischen Ahnentafeln" und den Ergänzungen bei Faber (Bayersche Stiftung) hatte der Schultheiss von Zuffenhausen folgende Kinder:
      1. Johannes + jung.
      2. Erhard, genannt "zum Stock", Ratsherr in Stuttgart 1512. oo Agnes, Edle von Münchingen. Ihre Tochter, Barbara (+1514) oo Johannes Stickel, Bürgermeister in Stuttgart (24.2.1528). Beider Epitaphien in der St.Leonhards-Kirche in Stuttgart. Stickels Wappen in Gablenberg (7).
      3. Margarete, oo Joss (Josua) Vogler, Vogt in Cannstatt (+1496). Vogler war 1468 mit Graf Eberhard im Bart im Heiligen Land. Kinder:
      a) Thomas, Küchenmeister des Herzogs Eberhard. (Dessen Sohn, Chilian, studiert 1492 in Tübingen Jura, wird Stadtschreiber in Cannstatt. Sein Sohn Chilian, Dr.jur. Professor in Strassburg und Tübingen.)
      {Seite 6}
      b) Margarete oo Conrad Hohenloch in Waiblingen. Tochter: Anna Margarete oo Georg Ren, Dr.med. in Pforzheim.
      c) Dorothea oo Johann Brassicanus, Präzeptor in Tübingen, war 1500 lateinischer Schulmeister in Cannstatt (7a).
      d) Elisabethe oo Caspar Bonz, Wirt in Cannstatt. Tochter: Margarete, oo Joh. Wekherlin.
      e) und f) Jodokus und Simon, Domherren in Konstanz.
      4. Konrad, der Vogt von Cannstatt (siehe unten).
      5. Adelheid, oo Bernhard Löffler in Zuffenhausen. (1333 Bernhart Löffler; 1409 Werner Löffler,
      Weingärtner; 1533 Bernhard Löffler, Pfleger des Heiligen in Zuffenhausen.)
      6. Agnes, oo Gall Schweikhardt, Bürgermeister in Cannstatt. (Die Familie ist noch heute in Cannstatt vertreten).
      7. Caspar, "welcher letztlich Priester worden".
      8. Michael, studiert 1477/78 in Tübingen, 1480 Magister; später Parrer in Zuffenhausen, 1486,1490,1494 "Maister Michel Vot, der Chorherrn zu Costenz Pfleger".
      9. Johannes, oo in Cannstatt mit Katharina, Tochter des Johann Königsbach (Königspach, Kungspach, 147077,81,92 Stadtschreiber in Stuttgart). Sohn: Johann Conrad, Senator in Stuttgart ("qui cognatus cum Weinmanno"), +21.10.1585. oo 1. 1562 Margarete Angster. oo 2. 1568 Marie Magdalene Leininger, Tochter des Johann Leininger von Plüderhausen, Rats und Hofamtmann in Stuttgart.
      Kinder:
      a) Agnes (+6.11.1635), oo 25.5.1596 Dr. Andreas Bayer, Professor in Tübingen (+24.1.1635), Stifter eines Stipendiums im Neuen Bau 1635.
      b) Hieronymus, Kirchenrats-Registrator, oo 1604 mit Catharine, Tochter des Johann Burkhard Dreher, Kammerrat. Diese in 2. Ehe: Johann Köchelin, Landschreiberei-Registrator von Urach.
      Tochter: Katharine, oo 1633 Johannes Meiderlen, Vogt in Grossbottwar, Oberrats-Sekretär in Stuttgart. In 2. Ehe: Johs Rathgeb. In 3. Ehe: Johannes Schmid. In 4. Ehe Johann Georg Kürner, Tutelarratspräsident.
      c. Katharine, oo 1590 Melchior Kurrer, Bürgermeister in Stuttgart. Tochter: Anne Marie, oo 1612 Georg Hermann, Prinzen-Präzeptor in Stuttgart, von Scharnhausen.
      Konrad (Nr. 4), "der Vogt von Cannstatt", *um 1450, war in 1. Ehe verheiratet mit Katharine Trautwein, aus altem Stuttgarter Bürgergeschlecht.
      (7a) Näheres über Brassicanus (= "Köhl") siehe Stahlecker, "Beiträge zur Geschichte des höheren Schulwesens in Tübingen. W.V.H. 1906, Seite 4 flg.
      {Seite 7}
      In 2. Ehe mit Katharina von Echterdingen. Die Herren von Echterdingen hatten in Stuttgart Besitz. Michael Ott von Echterdingen kommandierte 1519 das Geschütz des Schwäbischen Bundes gegen Herzog Ulrich. Das Geschlecht ist 1580 ausgestorben. Kinder aus 1. Ehe:
      1. Bernhard, studiert 1517. (Eine "Bernhard Vauts Witwe") und "Bernhard Vauts Kinder" werden später in Cannstatt genannt. (8)).
      2. Katharine, oo Leonhard Breitschwert (1522 Vogt und Keller zu Liebenzell, 1523-24 Vogt und geistlicher Verwalter in Böblingen. Sohn des Lucas Breitschwert, Jägermeister Herzog Ulrichs, der, wie J.J. Moser anführt, 115 Jahre alt wurde. Sohn des Reichsritters Lucas Breitschwert.)
      Kinder:
      a) Leonhard Breitschwert, *1519, 48 Jahre lang Amtmann in Merklingen, +9.10.1593. oo Lucia Dreher, Tochter des Johann Dreher, Vogt in Leonberg, +1574. (Auf dem Grabstein steht: Lucia Drewerin.) Kinder:
      1. Johann Wilhelm, *5.12.1558, +5.5.1624, Rat und Landschreiberei-Verwalter.
      2. Johann Leonhard, +1619.
      3. Margarete, oo Ludwig Hipp, Visitationsrat, +1588.
      4. Anna oo Jakob Korn, Amtsschreiber in Merklingen.
      5. Agnes, +1611, oo 1581 Conrad Schropp. In 2. Ehe oo Jakob Essich, *1560, +1612, Amtmann in Merklingen, Sohn des Bartholomäus Essich, Vogt in Bulach.
      6. Marie Salome (+17.1.1609), oo 1584 Paul Heerbrand, Gewölbeverwalter in Stuttgart, (*6.7.2560, +11.2.1624)
      b) Veit Breitschwert, Vogt in Backnang, *1526, +9.1.1595. oo 1. Barbara, Tochter des Burkhard Stickel, Kammerrat. oo 2. Anna Buob. oo 3. 1583 Dorothea Stehlin, Witwe, geb. Keller. Sohn:
      Veit, *Backnang 13.6.1565, +Stuttgart 17.3.1631, Geheimrat und Syndikus des schwäb. Kreises. Epitaph in der Hospitalkirche. Kinder:
      1. Wilhelm Leonhard
      2. Praxedis, oo Christian Faber, Oberrat
      3. Anna Agnes, oo Professor Martin Neuffer in Tübingen.
      3. Sabine (*um 1490), oo 1517 Georg Essich, Vogt und Schultheiss in Wildbad (9) 1526-1531. (Erhielt 1530 von Kaiser Karl V. einen Wappenbrief) In 2. Ehe verheiratet mit Häusler.
      {Seite 8}
      4. (?Anna, oo Johs Sattler.)
      Kinder aus 2. Ehe mit Katharina von Echterdingen:
      4. Johannes, U.J.D., 1515 Magister. Später kaiserlicher Rat und Mitregent des Herzogtums Württemberg. Wie Gabelkover sagt "bös wirtembergisch", d.h. ein erbitterter Feind Herzog Ulrichs. Wandte sich später nach Augsburg. (Siehe unten.)
      5. Heinrich, U.J.D., 1522 Magister, Kammergerichtsassessor.
      6. Friedrich, Kanonikus in Stuttgart, 1534.
      7. Erhard, Hatschier (Mitglied der Leibwache) König Ferdinands.
      8. Sebastian, 1524 Soldat.
      9. Jakob, 1526 Soldat.
      10. Margarete (+19.12.1562), oo 1. Johann König (1519 Wendel König, Vogt zu Cannstatt), Zahlmeister, d.h. oberster Beamter der herzoglichen Schäfereien. oo 2. Josef Albrecht Schütz.
      Tochter:
      Barbara (+5.10.1571), oo Balthasar Moser, Kammerrat. (Siehe dazu Faber, Bayersche Stiftung, Par. 35) (9a)

      Nicht einzureihende Vaut sind: Friedrich Vaut, Forstmeister in Stuttgart 1515, 1528; Sebastian Vaut von Cannstatt, studiert 1524; Conrad Faut aus Stuttgart, studiert in Tübingen 1528; Joannes Faut de Canstat, studiert 1528; Vitus Vaut (Pfat) von Stuttgart, studiert 1511; Anna, Hans Vautt Witwe in Cannstatt 1522; Bernhard Vautt in Cannstatt 1530; Bastian Vautt 1530; Barbara Vouttens Erben 1530; Anna (+1562), oo Johannes Sattler, Bürgermeister in Cannstatt, Hofgerichtsassessor in Tübingen;
      Dorothea Vaut, oo Michel Schmuz in Cannstatt;Hans Conrad Vaut, Oberrats-Skribent in Stuttgart 1564.
      Ein württembergischer Major v. Vaut starb bei der Belagerung der von den Türken besetzten griechischen Festung Negroponte 1688. (v. Andler, "Die württembergischen Regimenter in Griechenland 1687-89" ; W.V.H. 1922, Seite 273). In Zuffenhausen ist die Familie um die Wende des Jahrhunderts ausgestorben bzw. weggezogen. Sie verteilt sich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts auf Cannstatt und Stuttgart.
      Stuttgart zählte ums Jahr 1500 etwa 6000 Einwohner. 1519 schrieb Ulrich von Hutten in einem Brief aus Esslingen u.a. "Stuttgart nennen die Schwaben (9a) Epitaph in der Leonhardskirche (siehe Schmid, Stuttgarter Epitaphien, Landesbibliothek cod.hist.oct. 18 und cod.hist. fol. 320): "Als man zelt nach Christi unseres lieben Herrn Geburt 1561 den 17. Februar starb der Ehren Vest und fürnehme Joseph Albrecht Schütz. Als man zelt nach Christi unseres lieben Herrn Geburt 1562 19. Dezember starb die ehrenreiche und Tugentsame Frau Margarete Voytin, seine geliebte Hausfrau, deren Seel der allmechtige Gott eine fröhliche Auferstehung verleihen wölle. Amen." (Siehe auch Crusius zum Jahr 1561 und 1562.) Epitaph in der Hospitalkirche: "Ao. 1595 4. May verschied in Gott der Edel und Ehren Vest Balthasar Moser, der Elter, Württ. Cammer-Rath,
      und zuvor Ao. 1571 den 4. October starb die Ehren und Tugendreich Barbara Königing, seine eheliche Hausfrau ..." (Die Stuttgarter Kirchenbücher beginnen erst 1579.)
      {Seite 9}
      das Paradies der Erde, so anmutig liegt es." Die Stadt war von Mauern und Stadtgraben umgeben:
      "grosser Graben" (heute Königsstrasse) und "kleiner Graben" (heute Eberhard und Karlsstrasse). den Schlüssel zur Stadt bildete die grosse, später in das heutige Alte Schloss umgebaute, von einem Wassergraben umgebene "Burg" der württembergischen Grafen; seit 1495 herzogliche Residenz. Die stattlichen Ecktürme stammen von Herzog Ludwig. Zwischen der Burg und dem Chorherrnstift (jetzt Zahn-Nopper)die Stiftskirche zum heiligen Kreuz. Bis 1506 von einem Kirchhof umgeben. Ihr grosser Turm war um diese Zeit noch nicht bis zur heutigen Höhe geführt. Die Hauptstrasse der Stadt war die Hirschgasse. Den Mittelunkt und das Herz des Verkehrs bildete der von alten Holzhäusern eingerahmte Marktplatz. Im Osten schloss sich an die Staft die ebenfalls von Mauern umgebene "Esslinger Vorstadt" an. Inmitten von Gärten und Wiesen die St.Leonhards-Kirche
      mit einem Kirchhof. Im Westen die "Liebfrauen-Vorstadt" mit der Predigerkirche (Hospitalkirche) des Dominikaner-Klosters mit Kirchhof. Daneben der Turnieracker. An die Ummauerung dieser Vorstadt, später "reiche" Vorstadt genannt, erinnert noch das "Bollwerk". Anschliessend der grosse und der kleine See (Seestrasse). Das Prediger-Kloster
      mit seinem sehenswerten Kreuzgang, später Bürgerhospital, ist heute der Polizeidirektion eingeräumt. Den Reichtum der Bewohner Stuttgarts bildeten die vielen Weinberge rings umher. Im Westen und Norden die Feuerbacher Heide und der Kriegsberg (von "Krieche" = Wildkirche). Im Süden die Reinsburg, das Heslacher Tal, die Weinsteige (welche das Land Württemberg seit 1441 in zwei Teile schied: "ob der Steig" und "unter der Steig"). Im Osten der Bopser, der Esslinger Berg usw. Die Stadt
      selbst trug noch lange ein sehr ländliches Gepräge. Auf dem Marktplatz stammen nur noch einige Unterstöcke aus der Zeit um 1500. Fast in der Mitte des Marktplatzes stand seit 1435 das grosse, hohe "Herrenhaus", auch "Malefizhaus" genannt. Es beherbergte im Erdgeschoss Brot und Fleischlauben.
      Im ersten Stock die Stände der Gerber, Tuchmacher und anderer Zünfte. Im zweiten Stock war der grosse Gerichtssaal, der auch zu Hochzeiten und Schauspielen benützt wurde. Darüber eine Anzahl Fruchtböden. Auf dem Dach das "Arme-Sünder-Glöcklein".
      Daneben das "Narrenhäuslein" und der "Pranger". Später beherbergte das Haus die herzogliche Bibliothek. Es wurde 1821 abgebrochen. An der Stelle des heutigen Rathauses erhob sich seit 1466 das Bürger- oder Stadthaus. Dahinter das "Bürgerhöfle" und Vogteigebäude, in welchem die Verhandlungen des Gerichts, d.h. des Gemeinderats, stattfanden. Dort befand sich auch seit 1510 ein Christus-Bild mit der Unterschrift "Verhör baid Tail, darnach sprich Urtail!" Den 1435 gepflasterten Marktplatz schmückte seit 1455 ein Brunnen. Unter den Gebäuden, welche den Platz umgaben, ist hervorzuheben ein Haus des Ambrosius Volland. Weiter werden genannt: 1511 "des Phrygions Haus", "des Matthias Riekhs Haus". Vor allem aber die "Fuggerei" des Hans Besserer von Ulm, die ein Monopol für Gewürze, Seide, Pelzwaren, Leinwand hatte und sich auch mit dem Gross
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      verkauf von Wein und Früchten befasste. Die angesehensten und reichsten Familien Stuttgarts waren Teilhaber, eine Art "GmbH". Eine der Gassen hiess die Stickelsgasse (Bandstrasse). Von Gasthäusern werden die "Sonne", später der "Goldene Adler" genannt. Freude und Leid wechselten in der Stadt in jenen Jahren. 1502 raffte die Pest viele Hunderte hinweg; am 21. Februar 1508 brachte ein Wolkenbruch im Heslacher Tal eine riesige Überschwemmung, bei welcher das Wasser auf dem Marktplatz über mannshoch stand. 1511 fand mit unerhörtem Prunk und Aufwand die Hochzeit Herzog Ulrichs mit Sabina von Bayern statt. 1514 wurden auf dem Marktplatz sechs Häupter des Aufruhrs vom "Armen Konrad" hingerichtet und ihre Köpfe an den Toren aufgesteckt. Im Gegensatz zu der Mehrzahl der Bewohner der Stadt, hart-schaffenden Weingärtnern mit auskömmlicher, aber bescheidener Lebenshaltung, stand in jenen Jahren die prunkvolle Hofhaltung des jungen Herzogs. Das Strassenbild belebten Ritter und Reisige, hoch zu Ross, in den Rüstungen der Zeit Kaiser Maximilians und Karls V., wie wir sie von Zeichnungen Dürers u.a. kennen. Bärtige Landsknechte und Hellebarden, mit gewaltigen Hackenbüchsen und grossen Trommeln. Die "Ehrbarkeit", die Beamten, meist in schwarzer Kleidung, kurz geschorenes Haar, lange Bärte, ein kurzes Schwert an der Seite. Daneben viel
      Geistlichkeit, Chorherren und Mönche, Kaufleute und Handwerker, Bürger und Bauern. Männer und Frauen aller Stände, Reisende und Fuhrleute, Bettler und fahrendes Volk. Es waren überaus bunte, farbenfreudige Bilder, wie sie die Illustration von G. Adolf Closs zu Hauff's "Lichtenstein", die Gemälde von Professor Karl Häberlin und die Zeichnungen von Theodor Lauxmann zur Geschichte Württembergs und zu Seytter "Unser Stuttgart" u.a. uns zeigen. Und dann Cannstatt (10). Der Ravensburger Ladislaus Suntheim, der um 1500 das Land bereiste, schreibt: "Canstat ein Stättle und Slos am Neckher, do ist ain Wirtshaus, das hat ain Prun in der stuben hinterem ofen, do hat es allbeg wen man kumbt allerley gut Fisch in." Wohl war die Stadt klein im Vergleich mit anderen württembergischen Amtsstädten wie Waiblingen und Schorndorf oder gar der
      Reichsstadt Esslingen. Aber Cannstatt lag im Mittelpunkt des Landes und im Schnittpunkt der 6 wichtigsten Strassen, wo von Wien, Augsburg, Ulm, Heilbronn, Frankfurt, Köln, die österreichischen, niederländischen, rheinischen, auch venezianischen Kaufleute einander begegneten und die Nürnberger nach Strassburg und Basel durchreisten. 1512 kam Luther auf der Rückreise von Rom durch Cannstatt und rühmt aus diesen Anlass die schwäbische Gastfreundlichkeit. 1480-1490 war der Gedanke der Neckarschiffahrt bis Heilbronn in Fluss gekommen. Die Stadt legte sich um die Kirche zum heiligen Kosmas und Damian her, in ihrer heutigen Gestalt erbaut 1471
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      bis 1506, damals noch ohne Turm, aber mit einer Orgel versehen. Um die Kirche war ein Kirchhof, der 1506 an die der Maria geweihte uralte, 1495 restaurierte, Uffkirche, draussen vor der Stadt, verlegt wurde. Über dem Neckar drüben war die gleichfalls ummauerte Vorstadt Brye. Über ihr stand auf dem Berg beim Römerkastell die uralte, damals schon baufällige Martinskirche von Altenburg, bis 1320 die Mutterkirche von Stuttgart. Sie wurde um diese Zeit in die Vorstadt Brye verlegt (jetzt katholische Kirche). 1491 erhielt die Stadt ein neues Ratshaus; das alte stand an der Stelle des Wertzschen Hauses.
      Seit den Zeiten Herzog Eberhards im Bart wurden die früher mit Schindeln bedeckten Dächer in Stadt und Land mit Ziegeln versehen. "Auf dem Ratshaus amtete der Bürgermeister und der Stadtschreiber mit dem Gericht (Gemeinderat), scharf bewacht von dem Vogt, der in dem der Stadt gehörigen Gebäude gegenüber dem heutigen Polizeiamt residierte." Nur wenige der damaligen Häuser stehen noch. Hinter der Kirche lag der Konstanzer und der Esslinger Pfleghof. In der Vorstadt Brye war eine kleine Wasserburg, "ein gar altfränkisch Haus mit Wassergraben, Lustgärten und schönen Wiesen ringsherumb, wo viel Fürsten und Edelleut verkehren". Die Stadt Cannstatt hatte, auch dank 40 guten Weinjahren, um 1500 einen guten finanziellen Stand und in den folgenden Zeiten lebhaftes Interesse für die Ideen der humanistischen und reformatorischen Bewegung. 1502 sagte Felix Fabri: "Das Volk ist lebensfroh, sehr kriegerisch, badet viel, liebt blanke Kleidung." Leider war viel Trinken üblich, auch auf den Kanzleien. Grosse Roheit auch in gerichtlichen Dingen. Die Mitglieder des Rats und Gerichts durften ein seidenes Wams, ein Barett und goldene Ringe tragen; an ihrem Wehrgehänge, ohne das kein Bürger ausging, silberne Verzierungen. Ihre Söhne durften statt der glatten Hosen zerschnittene anschaffen, und der Frau Rat und Fräulein Tochter waren samtverbrämte Kleider, seidene Hütlein und reicher Schmuck erlaubt. Vor 1500 kommt kein Vaut in Cannstatter Urkunden vor. Dagegen studierten von 1515 bis 1528 verschiedene Vaut in Tübingen. Neben der Familie der Vaut standen um diese Zeit die Vogler bei der Bürgerschaft in grossem Ansehen. Zu den Cannstatter Amtsorten gehörte vor allem auch Zuffenhausen. Der Verkehr zwischen der Amtsstadt und dem Amtsort war auf den beiden Verbindungswegen über die "Brag" und über das Burgholz immer sehr lebhaft.
      Bürgermeister in Cannstatt war um die Wende des Jahrhunderts Konrad Vaut (11), der Sohn des Zuffenhauser Schultheissen. 1514 wurde ihm das Vogtamt übertragen. Er war schon in höheren Jahren. Über seinen Lebensgang und frühere Amtstätigkeit ist nicht bekannt! Seine Vorgänger im Vogtamt waren Sebastian Breuning 1496, Georg Vischer 1500, Michael Sattler 1502, Hans Wolf 1505. Vaut scheint ein Mann von besonderen Verdiensten gewesen zu sein. Nur einmal wird er, soviel ich sehe, als Vogt erwähnt,
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      und zwar in den Ehehändeln seines Stadtschreibers Matthäus Enker (12), eines sittlich anrüchigen und gewalttätigen Mannes, mit welchem er es wohl auch all die Jahre als Bürgermeister nicht leicht gehabt hatte. Ein barmherziger Stadtknecht hatte der Frau des Enker, Margarete Trinkler, zur Flucht verholfen. Vogt Vaut, der sie hatte bewachen lassen, war wohl nicht dabei. "Ich hab sechs Füss (zwei Beine und ein Pferd; sie nur zwei). Ich will bälder als sie in Stuttgart sein!" soll er ausgerufen haben. Er ahnte damals nicht, wie bald er seinen letzten Ritt nach Stuttgart tun sollte. Dunkle Gewitterwolken hatten sich über dem Lande Württemberg zusammengezogen. Um die Zeitlage zu verstehen, müssen wir um ein Jahrzehnt zurückgehen.
      Herzog Eberhard im Bart, klein von Gestalt, aber gross in seinen Regententugenden und seinen Verdiensten um sein Land, das er zu hoher Blüte gebracht hatte, war im Jahre 1496, nachdem er nur ein Jahr sich seiner Herzogwürde erfreut hatte, gestorben. Da er keinen Leibeserben hatte, ging die Regierung auf seinen unfähigen, 49 Jahre alten Vetter Eberhard II über. Eberhard im Barte hatte das vorausgesehen und schon 1492 in seinem Testament Vorsorge getroffen. Es sollte für den Fall, dass keine Besserung eintrete, beim Kaiser ein Regimentsrat beantragt werden. "So kam es", sagt Schneider in seiner Geschichte von Württemberg, "dass die altwürttembergische Verfassung neben die absolutistische Regierungsform eine ihrem Wesen nach republikanische stellt." Die Missregierung Eberhards II. wurde immer schlimmer. Am 10. April 1498 kündigten ihm Regimenträte und Ritter, Prälaten und Kanzleibeamte, Vögte und Schultheissen als Mitglieder der Landschaft und alle anderen die Pflicht. Am 8. Mai sprach der Kaiser Maximilian die Absetzung aus. Eberhard musste das Land verlassen. Er starb später auf dem Lindenfeld im Odenwald.
      Ihm folgte sein Neffe Ulrich (12), vaterlos und mutterlos aufgewachsen. Begabt, aber von heftigem Charakter, stolz und starrköpfig, hatte er eine sehr mangelhafte Erziehung genossen. Statt der Wissenschaften interessierten ihn nur Spiele; Hunde und Jagden traten an die Stelle des Lateins. Am 5. Juni 1498 ritt er, 11 Jahre alt, als Herzog in Stuttgart ein. Gegen den Wunsch der Regimentsräte wurde er schon im Jahre 1503, erst 16 Jahre alt, vom Kaiser Maximilian, dessen Liebling er war als Reiter und
      Jäger, für volljährig erklärt. Der Anfang seiner Regierung war glänzend. Im Pfälzer Krieg gewann er die Ämter Maulbronn, Neuenstadt, Mockmühl, Weinsberg und Löwenstein Wo sich der stattliche junge Herzog mit dem blauen, feurigen Auge, dem blonden, krausen Haar und dem roten Barte zeigte, erregte er Aufsehen. Seine Hofhaltung wurde immer glänzender und verschwenderischer. Seine Freigebigkeit war berühmt. Kühn auf der Jagd noch ist im
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      goldenen Saal in Urach ein riesiger Eber nachgebildet, den er eigenhändig erlegt, gewann er durch Leutseligkeit die Zuneigung des gemeinen Mannes. Er musste aber bei seinem steigenden Aufwand im Landtag so viel von besserem Haushalten hören, dass er zuletzt den Landtag nicht mehr einberief, bis er dazu gezwungen wurde. Mit noch nie dagewesener Pracht beging er 1511 seine Hochzeit mit der ihm schon in der Kindheit verlobten Sabina von Bayern. Am 2. März zog er der von Darmstadt in
      vergoldetem Wagen mit grossem Gefolge kommenden, 18 jährigen Braut im roten Festgewand, von Gold und Edelsteinen trotzend, mit tausend Rittern und Reisigen entgegen. Beim Pragwirtshaus begegneten sich die beiden Züge. Man veranstaltete gleich an Ort und Stelle ein Ehrenturnier. In köstlichem Aufzug zog man in Stuttgart ein, wo in der Stadt, die etwa 6000 Einwohner zählte, gegen 16000 Menschen eine Woche lang gespeist wurden. In der Stiftskirche vollzog der Bischof von Konstanz die feierliche Vermählung. Die Prunksucht Ulrichs führte aber zu immer grösserem Aufwand und zu Schulden. Ohne dass die Landschaft gefragt wurde, wurde eine Steuer um die andere eingeführt. Ulrichs
      Gewalttätigkeit und Starrköpfigkeit missachtete dabei völlig die drohende Erregung des Volkes.
      "Armer Konrad" nannten sich die Unzufriedenen. Ulrich musste endlich den Landtag einberufen. Man machte ihm bittere Vorwürfe wegen seiner Verschwendung und Willkür. Eine kaiserliche Gesandschaft mit Franz von Sickingen wohnte dem Landtag bei. Es kam am 8. Juli 1514 ein Vergleich zustande, der Tübinger Vertrag, der Grundpfeiler der Verfassung Alt-Württembergs.
      Ulrich versprach Besserung. Mit Mühe wurde der Aufstand des "Armen Konrad" unterdrückt. Aber der Herzog hielt nichts oder nur sehr weniges von dem, was er versprochen hatte. Seine Räte machten ihm Vorhalt. Ulrich bekam den Eindruck, dass man ihn unter eine Art von Regimentsrat stellen wolle, wie einst Eberhard II. In Ulrich
      kochte es gegen Freund und Feind. Mit seiner Gemahlin, der ihm in vielen Stücken gleichgearteten, stolzen Sabina, war er zerfallen.
      Dazu kam die Untat des 8. Mai 1515: Im Böblinger Wald ermordete Ulrich auf der Jagd im Jähzorn und aus gekränktem Ehrgeiz seinen Freund Hans von Hutten. Alles war starr vor Entsetzen! In Cannstatt sagte der Vogt Vaut öffentlich: "Hat uns der Teufel mit dem Narren beschissen!" Mit Hilfe Dietrich von Spät in Urach floh Sabina am 24. November aus dem Lande zu ihrem Bruder, dem Herzog Wilhelm von Bayern. Ulrich wurde beim Kaiser verklagt. Ulrich von Hutten, ein Vetter des Ermordeten, machte ganz Deutschland gegen den Mörder, als den schlimmsten der Tyrannen, mobil.
      Sowohl die Huttenschen als auch Ulrich wandten sich an den Kaiser. Dieser fordert im September 1516, dass Ulrich auf 6 Jahre der Regierung entsagte, und dass mit allem Ernst eine Sanierung der zerfahrenen Zustände im Herzogtum Württemberg in die Wege geleitet werde. Im andern Falle wird ihm des Reiches Acht angedroht. Ulrich lässt das Volk über die Bedingungen des Kaisers, ob er sie annehmen solle oder nicht, abstimmen. Aus Furcht vor einer
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      Herrschaft der Ehrbarkeit, der Beamten, werden sie abgelehnt. Das bestärkte Ulrich in seinem Trotz. Er wollte sich mit Waffengewalt an den Huttenschen rächen. Auch im Landtag wird in Abwesenheit Ulrichs darüber verhandelt. Die Brüder, Conrad Breuning, der Vogt von Tübingen, dem Ulrich nach seinem eigenen Geständnis sehr viel zu danken hatte als dem unbestrittenen ersten Staatsmann Württembergs jener Zeit, und Sebastian Breuning, sein Bruder, der Vogt von Weinsberg, raten zu Mässigung. "Da der Herr jung und in der Sach wie offenbar ganz hitzig, möchte gut sein seiner Gnaden nit also eine "freie Hilf" zuzusagen". In einen Verteidigungskrieg, nicht aber in einen Angriffskrieg, könnte sich die Landschaft einlassen. Das passte Ulrich ganz und gar nicht. Eine neue Gesandschaft an den Kaiser mit Kanzler Lamparter und Sebastian Breuning richtete nichts aus. Aber Ulrich hatte sie im Verdacht, dass sie hinter seinem Rücken seine Absetzung betreibe. Angesichts dieser Tatsache und aus Geldnot sah sich Ulrich gezwungen, nachträglich auf des Kaisers Bedingungen einzugehen. In einem Vergleich zu Blaubeuren am 18. Oktober 1516 nahm er alles an. Er wollte sich auf 6 Jahre ein vom Kaiser und von ihm selbst eingesetztes Regiment von 7 Personen gefallen lassen und ausser Landes gehen. "Aller Unwille, Aufruhr, Zwietracht und Widerwärtigkeit sollen tot und hingelegt sein." Nur höchst widerwillig war Ulrich auf die Amnestie eingegangen. Der Kaiser widerruft die Acht.
      Gleich nach der Rückkehr von Blaubeuren beginnt aber Ulrich mit seiner Rache. Er leiht Verleumdern sein Ohr. Vor allem ist Dr. Ambrosius Volland sein böser Geist. Er wittert überall Verrat. "Er sucht vor allem die Männer zu beseitigen, deren Vergangenheit und Begabung ihnen den leitenden Einfluss in der zu bildenden Behörde gesichert haben würde." Zugleich will er die anderen einschüchtern. Kaum 4 Wochen nach Blaubeuren, am 19. November, lässt er den schon seit längerer Zeit seines Amtes entsetzten Conrad Breuning, am 20. November dessen Bruder, Sebastian Breuning, ausserdem Konrad Vaut, den Vogt von Cannstatt, und Hans Stickel, Bürgermeister zu Stuttgart, greifen und ins Gefängnis werfen. Unter Volland wird ein Landgericht gebildet für die Hochverratsprozesse. Persönlich Feinde der Angeklagten sind die Richter. Ein Zeitgenosse sagt:

      "An Gericht hat er zusammen gelesen,
      On Gefahr und ganz ohn allen Hass,
      Recht wie der Teufel Pflomen ass.
      "

      Die auf der Folter erpressten Geständnisse (Urgichten) wurden, selbst bei Widerruf, für gültig erachtet, der vorgeschlagene Beweis der Unschuld durch Entlastungszeugen nicht zugelassen, getrennte Beratung des Gerichtshofes verhindert. Vor diesem Tribunal standen am 10. Dezember 1516 im Herrenhaus auf dem Stuttgarter Marktplatz Sebastian Breuning und Konrad Vaut. Beide waren auf dem Asperg eingekerkert und gefoltert worden. Ulrich hatte den Weinsberger Vogt dort
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      dort zornig aufgesucht. Aus seinen, unter schrecklichen Foltern erzwungenen Aussagen wird ihm u.a. vorgeworfen, er habe es durchgesetzt, dass Ulrich gegen die Huttenschen keine "freie" und unbedingte Hilfe vom Landtag erlangen konnte. Ausserdem habe er auf dem Reichstag von Augsburg intriguiert, um Ulrich, "der usserhalb Leibs und Lebens höheres und grösseres nit zu verlieren habe als seine fürstliche Regierung", entsetzen zu lassen, oder wenigstens ein "Ordnung und Mass deshalben aufzurichten."
      Ähnlich war das Verfahren, ähnlich auch die Bezichtigung der angeblich erstrebten Regierungsänderungen gegen Vaut. Er soll vor allem die Ehrbarkeit und das Volk gegen Ulrich aufgestachelt haben. Am 11. Dezember wurden beide, Sebastian Breuning und Konrad Vaut, auf dem Stuttgarter Marktplatz hingerichtet. Viel Volks war zugegen. Die einen nahmen für, die anderen gegen die Verurteilten Partei. In Armsünderkleidern wurden sie zwischen Spalieren von Landsknechten mit Schwertern, Spiessen und grossen Trommeln zum Tode geführt. Ein zeitgenössischer Dichter (13) schildert das Ereignis u.a. mit den Worten:

      "Darauf den bittern Tod gelitten,
      Fürn gemeinen Nutz hand sie gestritten,
      Darunter waren zween Bidermann,
      Da hon ich ganz kein zweyfel dran,
      Die mussten lyden Todes nott,
      Der ein, der nennt sich Conrad Fot,
      Er war ein achtzigjährig Mann,
      So sagen, die ihn g'sehen han,
      Mit Vierteil'n ward er hingericht,
      der andere zu dem Schwert verpflicht.
      "

      Das mit den 80 Jahren kann nicht ganz stimmen. Aber dass er weisse Haare hatte, könnte wohl möglich sein. Dann begann der Prozess gegen Konrad Breuning. Dieser gehörte ebenso wie Sebastian Breuning dem Zwischenregiment an, als Eberhard II. vom Kaiser der Regierung entsetzt worden war. Er wurde auf Hohenurach und dann auf Hohenneuffen fast ein Jahr lang gefangen gehalten, ohne sich verantworten zu dürfen. Auf Befehl Ulrichs wurde er in unmenschlicher Weise gemartert. Er sollte, wie sein Sohn und Nachfolger 1519 der österreichischen Regierung berichtet (14), so lange gemartert werden, "bis ihm darüber die Seel ausgehe". Unter der entsetzlichen Folter gestand er, was man haben wollte. Er widerrief aber, sobald er Luft bekam. Im Spätsommer 1517 wurde auch er auf dem Stuttgarter Marktplatz hingerichtet. Einzig und allein das steinerne Standbild des Grafen Ulrich des Vielgeliebten vom Jahre 1740 jetzt in der unteren Vorhalle der Landesbibliothek,
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      damals am Herrenhaus, mit Blick auf den Marktplatz ist noch ein übrig gebliebener Zeuge des traurigen Vorgangs, der Ulrich vollends zu einem Vielgehassten gemacht hat.
      Um auf unseren Konrad Vaut zurückzukommen, habe ich schon erwähnt, dass die Anklagen sich in der Hauptsache auf seine durch die Folter erpressten Geständnisse ("Urgichten") stützen. Noch sind diese Urgichten der drei Vögte im Stuttgarter Staatsarchiv vorhanden. Aber sie befinden sich in einem Zustand, der ihre Verwertung fast ausschliesst: Die Hälfte der Protokolle ist vollständig unleserlich!
      Zum Teil wohl angesichts der jammervoll Gemarterten von der zitternden Hand des Schreibers flüchtig niedergeschrieben. Heyd in seinem "Herzog Ulrich" bietet nur weniges. Ich kann ihn nach Einsichtnahme in die Protokolle in einigem ergänzen (15). Da heisst es bei Vaut u.a.: "Erkanntnus Conrat Vautt, Vogts zu Cannstatt. Uff den ersten Artikel bekennt er, er habe gerett, da myn gnädiger Herr der von Hutten erstochen, "hat uns der tüffel mit dem narren beschissen", meinen gnädigen Herrn maynend, er hatt uns aber in ayn spill gebracht, er ist doch kain nutz zu kainem regyrer oder regiment, es thutt auch kein gutt, man komme dann syn ab ... Uff den fünften Artikel sagt, er habe mit Friedrichen Jegern an dessen secklers Laden am Markt etlich reden gebrucht, in den syn grund und gemutt gewesen sige, das mein gnädiger Herr sollte uss dem regyment kommen, der vogt in hoffnung er sollte by synem ampt plieben, hiedruch sy mer erhöht und auch zu regierung kommen. Des wills und maynung habe er Friedrichen auch erfunden. Haben auch miteinander gerattgeschlagen wie sy alsower denn vor gewaltig wurden und inen fürgenommen so vil sy gemöcht ander mer zu bewegen irer maynung zu synd wider meinen gnädigen Hern. Zum sechsten Artikel sagt, er habe mit Bastian Welling by des Becka Hansen Hus am markt byn Laden glicher wiss und wortt gerett, wie vor angezeugt er mit dem Friederichen Jegern gerett habe, wie dass sy möchten zu wegen bringen, das der gemain man nit meines gnädigen Hern mainung wurde syn ... Er sagt auch, der Stickel und er haben mit ainander gehandlett und sigen baid des gemuts und willens gewest in allweg zu suchen wie mein gnädiger Her sins regiments entsetz wurde und er, vogt, hab das getan uss dem grund und ursachen uff das sy auch zu regieren und zu gewalt komen, er auch by synem ampt blyben oder höher zu eeren kommen mecht ... Als myn gnediger Her in Österreich gewesen, sagt er, vogt, und ettlich ander mit im, nemlich Caspar Ketzler von Gepingen, Becht von Herrenberg, Braitenstain von Tüwingen, der Burgermeister von Urach, haben vor der cantzly miteinander geredt, es werd ein landttag, alsdann wellten sy uff selbigen landtag praticieren, das myn gnediger Herr syns regiments entwetzt wurde, es geschehe doch durch wen es wellt, den Kaissern, ritterschaft, preplaten oder wie sy es hetten megen erheben und zu wegen bringen ... Er, vogt, bekenndt auch, das er uff vile Landtägen des willens und der Maynung siye, habe auch andere
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      so viel er vermecht an sich gezogen und gehandlet, wie das myn gnediger Her uss dem regiment keme. Des artickels Jacoben von Kaltentals: Sagt, er wisse witter gar nichts von im, dann da er vom Kaisser kommen, sige er, vogt, zu Hoffen by im und andern edlen zu tisch gesessen, da hab im der Jacob haymlich in das ohr gerompt, der kaisser wer maynem gnedigen Hern gantz ungnedig, die landschaft hette aber einen gnedigen kaisser, und so er allein by im were, weltt er im woll ettwas sagen" usw. usw. Die Verurteilung der Breuninge und Vauts war ein Akt der Kabinettsjustiz übelster Art, trotz des angewandten, scheinbar regelrechten Gerichtsverfahrens. Die Zeitgenossen verurteilen fast einstimmig die Art und Weise wie Ulrich verfuhr. "Diese", sagt Dr. Ohr in seinem Artikel über einen Brief Conrad Breunings an den Herzog (16) "wird wohl auch von niemand verteidigt werden können, für den überhaupt noch die Begriffe Recht und Gerechtigkeit existieren." Selbst ein herzoglich Gesinnter weiss weiter nichts zu sagen als:
      Es ist entweder mir noch dir zu wissen, ob Ihnen recht oder unrecht sey geschehen.
      Ich lass versprechen und verjehen die so Urtail darum haben geseit.
      Ich sprich dasselbig sey mir laid, auf welchen die Schuld stand.
      Ulrichs Ausgang ist bekannt. Nachdem seine Missregierung noch eine Zeitlang sich hingezogen hatte, schlug seine Eroberung von Reutlingen dem Fass den Boden aus. Der Schwäbische Bund nahm 1519 das Land mit Waffengewalt in Besitz. Es fiel an den Kaiser Karl V., der seinen Bruder Ferdinand damit belehnte. Ulrich musste das Land seiner Väter verlassen. In 15-jähriger Verbannung hat er viel gelernt.
      Als ein anderer kehrte er 1534 in sein Vaterland zurück.
      Durch sene Untat an Hutten hatte Ulrich sich damals die Ritterschaft entfremdet; durch sein Vorgehen gegen die Breuninge und Vaut hatte er sich bittere Feinde in der Verwandschaft der hingerichteten Räte und in der Ehrbarkeit des Landes geschaffen. Vor allem Konrad Vauts Sohn, der schon oben genannte Dr.jur. Johann Vaut, hatte sich aus Ärger über die Hinrichtung seines Vaters und die der einflussreichen Familie damit angetane Schmach ganz an die neue österreichische Regierung angeschlossen.
      Er spielte als Kaiserlicher Rat und "Mitregent" des Herzogtums Württemberg in der Folge eine grosse Rolle. Zunächst begegnen wir ihm im Bauernkrieg. Noch am Ostermontag, 17. April 1525, bringt ein Hiobsbote die Nachricht vom Schreckenstag in Weinsberg dem in Stuttgart versammelten Landtag. Dr. Johann Vaut und Lizenziat Königsbacher werden schnell nach Ulm gesandt, um Hilfe zu erbitten.
      Ebenso zum Herzog Ferdinand nach Innsbruck. Nach dem Bauernkrieg gehörte Vaut zu den Regimentsräten des Statthalters, des Truchsess Georg von Waldburg. Später erscheint er in der Kommission, die auf der Universität Tübingen nach dem Rechten sehen sollte. Gerne hätte man den Dr. Vaut 1529 auf den Reichstag nach Speier geschickt
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      wo Ulrich seine Wiedereinsetzung betrieb, weil "ihm des Herzogs Fehler am besten bekannt seien." Der Kaiser schlug es ab. Auch auf dem Reichstag von Augsburg 1530 hatte Ulrich kein Glück. Neben anderen war Dr. Vaut sehr gegen seine Rehabilitierung. Auf dem Bundestag hatte Vaut das Referat über die Hinrichtung des württembergischen Wiedertäufer-Königs,
      Augustin Bader. (17) Später will Ambrosius Volland in königliche Dienste in Württemberg eintreten. Die Räte sind dagegen. Rudolf von Ehingen, Dr. Vaut und die Breuninge klagten Volland an, dass auf sein Anstiften ihre Väter und Verwandten um das Leben gekommen und mit dem Schwert gerichtet worden seien, und bitten den König, ihnen nicht zuzumuten, solchen Mann zu einer solchen Stelle vorzuschlagen. Denn er habe sich kein Gewissen gemacht "als ein Doktor Juris vor dem Schrannengericht zu stehen und ihre Verwandten anzuklagen." Weil aber Vaut befürchtete, der französische Gesandte mische sich darein, liess er sich in der Folge zu Verhandlungen mit dem jungen Herzog Christof bereit finden. Herzog Christof, 18 Jahre alt, "suchte einflussreiche Leute bei dem Regiment in Württemberg für seine Sache zu gewinnen, nämentlich einen derselben, welcher zugleich Bundesrat war, einer der königlichen Kommissäre, der bei Ferdinand in grossem Ansehen stand, Dr. Vaut". Er liess ihn durch eine vertraute Person, den vormaligen Untervogt Werner in Urach, bearbeiten und schrieb ihm dann eigenhändig, "er möge doch neben anderen österreichischen Räten auf dem Bundestag helfen, handeln und mit anderen Mitregenten in seinem Fürstentum Württemberg bewirken, dass ihm nicht bloss Tübingen und Neuffen, sondern das übrige Fürstentum Württemberg als sein von Gott erblich Vaterland (doch alles mit Bewilligung und Zulassung seines Herrn Vaters) eingehändigt und zugestellt werde. Wo das in der Gütigkeit geschehe, verspricht er ihm das Amt eines Kanzlers mit 430 fl., oder geheimen und innerlichen Rats mit 500 fl. Besoldung und will auch seine Kinder, Brüder und Freundschaft bestens bedenken." Dr. Vaut bearbeitete den v. Nippenburg und Jakob von Bernhauen, und alle wurden, wie
      Sabina an Dr. Eck berichtet, "ganz gut Christoffels Parthey". Es kam aber wieder anders. Der französische Gesandte mischte sich auch darain und beschuldigte Dr. Vaut, der sich auf Forderungen Christofs nicht einlassen will, der Rachsucht wegen seines Vaters. Am 13. Mai 1534 erfocht Ulrich den Sieg bei Lauffen. Die österreichischen Regimentsräte (Konrad von Rechberg, Jakob von Bernhausen, Dr. Johann Vaut, Josef Münsinger, zwei Gaisberge, Schütz) fliegen auf den Asperg. Der letztere wird belagert und erobert. Die Räte erhalten freien Abzug. Schon 1529 hatte sich Vaut mit der Augsburger Patrizierstochter Brigitta Rehlinger verheiratet, nach deren Tod im Jahre 1534 mit der Tochter des Lukas Meuting, Felizitas, der Witwe des Dr. Hans Ungelter.
      {Seite 19}
      1532 wurde Vaut, oder wie er sich in Augsburg schrieb, Voyt (Voit, Foit), in Anerkennung seiner vielfachen und grossen Verdienste in Krieg und Frieden zusammen mit seinen Brüdern Erhard, Friedrich, Sebastian, Hainrich und Jakob von König Ferdinand in den Adelsstand erhoben. Der Adelsbrief (18) besagt in langatmigen Ausführungen, dass er ausgestellt sei für den "ersamen, gelerten vnseren getrewen lieben Johan Voyten, beder Rechten Doctor, unsern Rat und seine Eelichen und leyblichen gebrüder mit namen ... " "Zu einer sondern merung und offenbaren erkanntnus solches Ihres Adenlichen Stands und wirden haben wir Inen Ir Erblichwappen mit namen ain Schiltt darynn von unden bis in die zwei obern hindern und vorder Egg ain gelber oder goldfarber Sparren wölchs unden plaw oder lassurfarb und obertail des Schillts zwischen dem Sparren rot oder lassurfarber und rotter oder rubinfarber hellm degken, dqrauf ain vordertail aines halben Bern seiner natürlichen farb mit seinen füssen über sich zum klym erschinend, habend an seinem Hals ain gelbs oder golldfarbs hallsspand mit ainem gelben oder goldfarben Ring und rotter ausgeschlagner Zungen So Sy byssher gebraucht und gefürt haben, confirmiert und bestett und den bestimmten Hellm in ainen Turniershellm, darauf ain guldine Coron, daraus entsprichend der Ber allermassen wie obgemelt gnedigklich verkert, geziert und gebessert" usw. Ein zweiter (lateinischer) Adelsbrief, ausgestellt 1540 von Kaiser Karl, bestätigt die im ersten Brief ausgesprochene Ehrung für die Gebrüder Johann und Hainrich, beide J.U.Dr. Ebenso das Wappen. Ob und wie unser Dr. Vaut oder seine Brüder mit der Augsburger bzw. Oberpfälzer Adelsfamilie "Voit von Berg" sich verbunden haben, steht dahin. Eigene Kinder scheint Dr. Johann Vaut nicht gehabt zu haben. (19) Er starb 1549.
      Von 1568 bis zu seinem Tod, 1588, war ein Erhard Voit, "geboren in Cannstatt 1543, aus adeligem Geschlecht", Abt des Chorherrnstifts Kremsmünster (20). Im Archiv Kremsmünster finden sich weiter viele Briefe des Hans Jakob Fugger an einen Konrad Voit, Agent und Erzieher des Karl Fugger, wahrscheinlich ein Bruder Erhards.
      Im Mannesstamm ist die Vautsche Familie längst erloschen. Aber in der weiblichen Linie blühte und blüht sie, wie wir oben gehört haben, in einer grossen Anzahl von schwäbischen Familien fort. Über die familiengeschichtliche
      {Seite 20}
      Bedeutung der Mütter schreibt Ludwig Finckh (21) u.a. "Wir haben inzwischen erkannt, dass das Blut in den Frauen gerade so dick ist wie in den Männern; sie tragen das Erbgut in sich weiter nur in anderen Namen und zählen vererbungswissenschaftlich voll ... Den Müttern danken wir; denn obwohl sie ihren Namen aufgeben und hinter dem Manne zurücktreten in den Schatten seines Standes, Berufes und Namens, tragen sie ihr Erbgut unvermittelt in ihre Kinder." Mütterlicherseits stammt vor andern, wie schon zu Anfang erwähnt, Schiller (22) von dem Schultheissen von Zuffenhausen ab. Dessen Tochter, Margarete, war, wie oben berichtet, verheiratet mit Joss (Josua) Vogler, Vogt in Cannstatt. Ihre Tochter, Dorothea, mit Johannes Brassicanus, Präzeptor (nicht Professor wie sein Sohn Joh. Alexander!) in Tübingen. Seine Tochter, Dorothea, mit Albert Zorn, Gewölbsverwalter in Stuttgart. Ihre Tochter, Maria, verheiratete sich mit Johan Dannenritter, Gerichtsverwandter in Stuttgart. Ihre Tochter, Juliane, am 9. Januar 1602 mit Johann Uschalk, geistlichem Verwalter in Marbach. Sein Sohn war Johann Friedrich Uschalk, Schultheiss in Pleidelsheim; dessen Sohn: Johann Melchior Uschalk, gleichfalls Schultheiss in Pleidelsheim (+1707).
      Seine Tochter, Anna Elisabeth, verheiratete sich mit Johann Kodweiss in Marbach (1666-1745).
      Sein Sohn, Georg Friedrich Kodweiss, Bäcker in Marbach (1698-1771) war Schillers Grossvater mütterlicherseits. Von dieser Abstammung Schillers von Vaut (Zuffenhausen) schrieb Bibliotheksrat Dr. Müller (Jena) (23): "Es wäre damit auch für Schiller, dessen bisher ermittelte Ahnen auffallend abseits stehen, der Zusammenhang und die Verwandschaft aller Württemberger, Schwaben und Franken untereinander nachgewiesen; eine ganz ausserordentlich grosse Zahl Württemberger könnte gemeinschaftliche Ahnen mit Schiller nachweisen."
      U.a. stammen von Johann Vaut bzw. Konrad Vaut weiter ab Zweige der Familien (24): Andler, Andreä, Breitschwert, Bär, Binder, Bechler, Bonz, Cramer (s.u.), Eckhard-Worms, Egen, Ergenzinger, Essich, Faber, Finck (s.u.), Gerok (siebenmal, s.u.) Häcker (zweimal, s.u.), Harprecht, Hauff (s.u.), Haug, Heerbrand, Heintzeler-Hölder(s.u.)m Hölderlin (s.u.), Hohenloch, Jäger, Jenisch, Keller, König, Kugler, Lauxmann (s.u.), Lotter, Märklin, Meyding (s.u.), Mögling, Mörike (s.u.), Moser, Müller-Calw (s.u.), Murthum (s.u.), Neuffer, Ötinger, Orth, Pelargus, Renz, Reuss, Salzer, Sattler, Seybold, Schelling, Schmid, von Schmoller (s.u.), Scholl (s.u.), Sechel, Siegel, Speidel, Sperl, Stickel, Thumm, Trumpp, Uhland (viermal, s.u.), Vischer (dreimal, s.u.), Vogler, Wagner-Calw, Waiblinger (zweimal, s.u.), Winter, Wölfing, Zeller und viele, viele andere.
      Der Raum verbietet hier ausführlichere Ahnenreihen und Verbindungslinien zu Vaut. Sie sind den betreffenden Familien zum Teil schon bekannt. Neue können durch die in den Blättern für Württembergische Familienkunde (25) genannten Forscher aufgefunden und aufgestellt werden.

      [4]
    • Gewiss stammen bei genauerem Zusehen und Nachforschen noch viele unserer verehrten Leser von Vaut (26) ab. Nur wenige Proben der Abstammung von dem Zuffenhauser Schultheissen und dem Cannstatter Vogt mögen hier in alphabetischer Reihenfolge Platz finden. Ich verdanke manche davon der freundlichen Mithilfe und Beratung des Herrn H.W. Rath (Ludwigsburg).

      Cramer-Heilbronn:
      1. Jo. Vaut; Konrad V.; Katharine oo Leonhard Breitschwert; Veit B.; Veit B.; Praxedis oo Wilh. Christ. Faber, Oberrat und Konsistorialdirektor; M. Georg Friedrich F., Spezial in Markgröningen; Sabina Cordula oo Jeremias Laux, Spezial in Markgröningen; Friedrich L., Pfarrer in Schützingen; Helene oo Heinrich Zeller, Pfarrer in Sulzbach a.M.; Gottlob Z., Amtmann in Mühlhausen a.N.; Christian Z., Oberschulrat in Markgröningen; Antonie oo Max Cramer, Professor in Heilbronn.
      2. Jo. Vaut; Erhard V.; Barbara oo Joh. Stickel; Burkhard St.; Margarete oo Marcell Ramminger, Vogt in Beilstein; Burckhard R., Klosterhofmeister in Pfullingen; Anna Maria oo Joh. Valentin Moser; Joh. Jak. Moser, Rentkammersekretär; Joh.. Jak. Moser II.; Expeditionsrat; Eberhard Friedr. M., Regierungsrat; Christian Friedrich M., Garnisonsprediger; Friederike oo Gottlob Zeller (siehe oben).

      Dehlinger:
      Jo. Vaut; Konrad V.; Sabina oo 1519 Georg Essich, Vogt zu Wildbad; Joh. Konrad E. Schultheiss zu Rutesheim; Katharina oo Hans Imlin, Schultheiss; Hans Konrad I., Schultheiss in Sersheim; Agnes oo Jak. Siber, Bürgermeister in Gross-Sachesenheim; Anna Barbara oo Joh. Konrad Renz, Klosterhofmeister in Rechentshofen; Georg Christof R., Küfer, Gerichtsverwandter in Besigheim; Joh. Konrad R., Bürgermeister; Marie Dorothea oo Joh. Georg Fakler, Klostermüller in
      {Seite 21}
      Lichtenstern; Rosine Barbara oo Benjamin Nikolai, Apotheker; Christine Friederike oo Gottfried Öhler; Rosine Barbara oo Carl Friedrich Dehlinger.

      Dolmetsch:
      Jo. Vaut; Konrad V.; Katharina oo Leonhard Breitschwert, Vogt in Böblingen; Veit B., Vogt in Backnang; Veit B., Geheimer Rat in Stuttgart; Anna Agnes oo Martin Neuffer, Professor Juris in Tübingen; Anna Maria oo Joh. Christof Harpprecht, Hofgerichtsadvokat in Tübingen; Maria Benedicta oo Joh. Jak. Kerner, Pfarrer in Weil im Schönbuch; Christiane Margarete oo Joh. Adolf Held, Ochsenwirt in Sindelfingen; Rebekka oo Jakob Fr. Stitz, Rosenwirt in Stuttgart; Juliane Johanna oo Joh. Konrad Ludwig Dolmetsch, Bäckermeister in Stuttgart; Zacharias Jakob D., Bäckerobermeister; Jakob Ulrich D., Bäckermeister und Weinwirt in Stuttgart; Zacharias Heinrich D., Bäckermeister und Weinwirt; Heinrich D., Oberbaurat (+1908).

      Essich-Heilbronn:
      Jo. Vaut; Margarete oo Joss Vogler; Dorothea oo Johannes Brassicanus; Dorothea oo Albert Zorn, Gewölbverwalter; Maria oo Joh. Dannenritter in Stuttgart; Juliane oo Joh. Uschalk, Geistlicher Verwalter in Marbach; Johann Ludwig U., Apotheker in Marbach; M. Joh. Bernhard U., Diakonus in Bulach; Agnes Justine Salome oo Johann Martin Auer, Schuhmacher und
      Richter in Bulach; Christian Ludwig U., ebenso; Benigna oo Georg Friedrich Essich, Metzger (Grossvater von A. Essich = Heilbronn).

      Ludwig Finck-Gaienhofen:
      Konrad Vaut; Sabina oo Georg Essich, Vogt in Wildbad; Bartholomäus (?)(27) E., Vogt in Bulach; Johann E., Bürgermeister in Bulach, Jakob E., Bürgermeister in Bulach; Elisabeth oo Johan Georg Keppler, Kronenwirt in Calw; Georg Friedrich K., Kronenwirt in Calw; Johann Friedrich K., Teinach; Katharina Margarete oo Johann Jakob Zahn, Zuckerbäcker; Friedrich Z., Calw; Marie Elisabeth oo Jakob Michael Finckh; Heinrike oo Jakob Heinrich Göppinger; Elisabeth Wilhelmine oo Jakob Finckh; Rudolf F.; Ludwig F.

      Karl Gerok: [Anm. P.Bohrer: trifft nicht zu]
      1. Jo. Vaut; Johannes V. in Cannstatt; Johann Konrad V., Senator in Stuttgart; Agnes oo Andreas Bayer, Professor Juris in Tübingen; David B., Kammergerichtsassessor in Speyer; Philipp Jakob B., Hofgerichtsadvokat in Tübingen; Ferdinand Wolfgang B., ebenso; Anna Maria oo Georg Gottfried Dapp, Prälat in Bebenhausen; Luise Friederike Regine oo Christof Friedrich Gerok, Pfarrer in Ofterdingen; Christof Friedrich G., Prälat in Ludwigsburg; D. Karl G., Prälat und Oberhofprediger in Stuttgart.
      2. Jo. Vaut; Konrad V.; Katharine oo Leonhard Breitschwert; Veit B.; Veit B., Oberrat in Stuttgart; Praxedis oo Wilhelm Christian Faber; Johann Christof F., Rentkammerexpeditor; Cordula Praxedis oo Johann Daniel Hoffmann,
      {Seite 23}
      Landschaftsassessor in Stuttgart; Johann Daniel H., ebenso; Christine Dorothea oo Gottlob Friedrich Faber, Oberamtmann in Nürtingen; Friederike Luise Cordula oo Johann Ludwig Lenz, Dekan in Dürrmenz; Charlotte Christiane oo Christof Friedrich Gerok (siehe oben).

      Häcker:
      1. Jo. Vaut; Erhard V.; Barbara oo Johann Stickel, Bürgermeister in Stuttgart; Burckhard St., Kammerrat; Johann St., Keller in Hohenasperg; Anna Magdalena oo M. Eberhard Speidel, Pfarrer in Gerstetten; M. Friedrich Benjamin Sp., Pfarrer in Ilsfeld; Wilhelm Friedrich Sp., Kirchenratskammerrat; Wilhelm Friedrich Sp., Rentkammer-Expeditionsrat;
      Rosine oo Victor Keller, Stadtschreiber in Göppingen; Charlotte oo Valentin Schübler, Bergrat; Julie oo Ludwig Häcker, Technologe; Walter H. (+1927).
      2. Jo. Vaut; Margarete oo Joss Vogler; Margarete oo Konrad Hohenloch; Margarete oo Dr.med. Georg Renz; Esther oo Dr.jur. Sechel; Appolonia oo Hans Georg Kugler, Stadtschreiber in Weilderstadt; Marie Barbara oo Zacharias Bechler, Geistlicher Verwalter in Weinsberg; Regine oo Johann Michael Ötinger, Schultheiss in Sülzbach; Johann Christof Ö., Geistlicher Verwalter in Grossbottwar; Johann Christof Ö., Schadtschreiber in Göppingen (Vater des Theosophen); Christiane Dorothea oo Georg Adam Dertinger, Stadtschreiber in Göppingen; Johanna Elisabeth oo Wilhelm Friedrich Speidel (siehe oben).

      Wilhelm Hauff:
      Jo. Vaut; Konrad V.; Katharine oo Leonhard Breitschwert; Veit B.; Veit B., Oberrat; Praxedis oo Wilh. Christian Faber; Sebastian Friedrich F., Physikus in Urach; Sebastian Friedrich F., Vogt in Herrenberg; Gottlieb Friedrich F., Leibmedikus in Neuenstadt; Christine Margarete oo Johann Wolfgang Hauff, Landschaftskonsulent in Stuttgart; August Friedrich H., Geheimratssekretär in Stuttgart; Wilhelm H.

      Heintzeler-Hölder:
      Erhard Vaut; Barbara oo Johann Stickel; Burkhard St.; Margarete oo Marcell Ramminger, Generalfaktor in Heidenheim; Burkhard R., Klosterhofmeister in Pfullingen; Anna Maria oo Johann
      Valentin Moser, RentkammerExpeditionsrat; Johann Jakob M., Rentkammersekretär; Johann Valentin M., Expeditionsrat; Anna Rosine oo Moritz David Harpprecht, Reichskammergerichtsassessor; Christiane Elisabeth oo Friedrich Wendel Hummel, Bedenhauser Pfleger in Tübingen; Rosine Dorothea oo Gottlieb Lang, Klosterverwalter in Bebenhausen; Elisabeth Eberhardine oo Carl Ferdinand Hölder, Klosterverwalter in Stuttgart; Julius v. H., Staatsminister, Schwester Emma oo August Heintzeler, Kanzleirat, Emil v.H., Oberstudienrat; Otto H., Oberregierungsrat.

      Friedrich Hölderlin:
      Bis Cornelius Keller siehe Mörike; Maria Magdalena oo Johann Caspar Sutor, Pfarrer in Altdorf bei Böblingen; Johann Friedrich S., Rektor der lateinischen Schule in Esslingen;
      {Seite 24}
      M. Johann Wolfgang S., Dekan in Lauffen a.N.; Johanna Rosine oo Johann Andreas Heyn, Pfarrer in Cleebronn; Johanna Christiane oo Heinrich Friedrich Hölderlin, Klosterhofmeister in Lauffen; Friedrich H.

      Meyding-Lauxmann:
      Jo. Vaut, Schultheiss in Zuffenhausen; Konrad V., Vogt in Cannstatt; Katharina oo Leonhard Breitschwert, Vogt in Böblingen; Leonhard B., Amtmann in Merklingen; Marie Salome oo Paul Heerbrand, Landschreibereiverwalter; M. Johann Bernhard H.; Maria Jakobina oo Johannes Schmid, Expeditionsrat; Maria Jakobina oo Johann Jakob Vischer, Dr.jur., Oberrat und Tutelarratspräsident; Philip Jakob V., Expeditionsrat; Philip Jakob V., Hofrat und Schlossverwalter in Winnental; Marie Luise oo Johann Georg Böbel, Präzeptor in Stuttgart; Wilhelmine oo M. Ernst Meyding, Pfarrer in Höpfigheim, Neidlingen, Löchgau; Pauline oo Richard Lauxmann, Stadtpfarrer in Stuttgart; Richard L., Stadtpfarrer in Zuffenhausen.

      Eduard Mörike:
      Jo. Vaut; Konrad V.; Margarete oo Johann König; Barbara oo Balthasar Moser; Wilhelm M., Adelbergischer Pfleger in Göppingen; Anna Maria oo Cornelius Keller, Vogt in Herrenberg; Georg
      Heinrich K., Professor der Theologie in Tübingen; Ann Maria oo Christian Beyer, Ratskonsulent in Esslingen; Johann Adam B.; Christian Friedrich B., Pfarrer in Grafenberg; Charlotte oo Karl Friedrich Mörike, Dr.med. in Ludwigsburg; Eduar M.;

      Müller-Calw:
      1. Jo. Vaut; Konrad V.; Katharine oo Leonhard Breitschwert; Veit B., Vogt in Backnang, Veit B., Geheimer Rat; Anna Agnes oo Dr. Martin Neuffer, Professor in Tübingen; Joachim Ludwig N., Klosteramtmann in Pfullingen; Justina Barbara oo M. Georg Christof Seybold, Pfarrer in HäfnerNeuhausen; David Christof S., Stadtschreiber in Brackenheim; Wilhelm Gottlob S., Kaufmann in Calw; Therese Amalie oo Dr. Karl Friedrich Müller, Oberamtsarzt in Calw; Adolf M., Fabrikant in Reutlingen; K. Ad. Emil Müller, Verlagsbuchhändler in Stuttgart.
      2. Jo. Vaut; Konrad V.; Margarete oo Johann König, Zahlmeister; Barbara oo Balthasar von Moser, Kammerrat; Apollonia oo Johann Wilhelm Egen, Apotheker in Stuttgart; Johann Balthasar E., Apotheker; Johann Heinrich E., Medikus und Apotheker; Anna Felicitas oo Ludwig Friedrich Wagner, Kaufmann in Calw; Ludwig Friedrich W., Kompanie und Gerichtsverwandter in Calw; Ernst Friedrich W., Kompanieverwandter; Johanna Sabina oo Christoph Martin Dörtenbach, Kompanieverwandter; Johanna Sabina oo Wilhelm Gottlob Seybold (siehe oben).

      Murthum:
      Jo. Vaut; Konrad V.; Katharine oo Leonhard Breitschwert; Veit B.; Veit B.; Anna Agnes oo Martin Neuffer; Anna Maria oo Johann Christof Harpprecht, Hofgerichtsadvokat in Tübingen; Maria Benedicta oo M. Jakob Johann Kerner, Pfarrer in Weil im Schönbuch;
      {Seite 25}
      Christina Margarete oo Johann Adolf Held, Metzger in Sindelfingen; Johann Adolf H., Ochsenwirt in Sindelfingen; Wilhelm Heinrich H., Rotgerbermeister; Christiane Margarete oo Johann Friedrich Bach, Bürger und Bauer in Sindelfingen; Wilhelm Karoline oo Adolf Murthum, Oberrechnungsrat in Esslingen; Adolf M., Dr.med.

      Friedrich Wilhelm von Schelling:
      Jo. Vaut; Konrad V.; Katharine oo Leonhard Breitschwert; Veit B.; Veit B.; Praxedis oo Wilhelm Christian Faber; Georg Friedrich F., Dekan in Markgröningen; Sabina Cordula oo M. Jeremias Laux, Dekan in Markgröningen; Susanna Agathe oo M. Ludwig David Cless, Pfarrer in Schützingen; M. Wilhelm Jeremias C., Stadtpfarrer zu St. Leonhard in Stuttgart; Gottliebin Marie oo Josef Friedrich Schelling, Prälat in Murrhardt; Friedrich Wilhelm von Schelling.

      Schlack-Greiss:
      Jo. Vaut = v. Plieningen; Margarete oo Joss Vogler; Thomas V.; Chilian V.; Dr.jur. Professor in Tübingen; Margarete oo Johann Kielmann v. Kielmannseck, Geheimrat; Christine oo Johann Georg Sattler, Kammerrat und Landschreiberei-Verwalter; Johann Georg S., Oberratskanzlist; Agnes Christine oo Johann Georg Greiss, Stadtschreiber in Dornstetten; Johann Georg G., Stadtschreiber in Sulz; Johann Friedrich G., Amtmann in Wachbach; Albrecht Gottlieb G., Gerichtsnotar in Öhringen; Hermann Gottfried G., Polizeiamtmann in Gmünd; Hermine oo Otto Schlack, Bankdirektor; Hans Schlack, Dr.med., Schwester: Margarete oo Richard Lauxmann, Dr.jur. Postdirektor.

      Gustav von Schmoller:
      Jo. Vaut; Konrad V.; Margarete oo Johann König; Barbara oo Balthasar IV. Moser; Apollonia oo Johann Wilhelm Egen; Johann Blathasar E.; Johann Heinrich E.; Anna Felizitas oo Ludwig Friedrich Wagner, Kaufmann in Calw; Ludwig Friedrich W.; Ernst Friedrich W.; Ernst Friedrich W.; Kompanieverwandter, des Rats und Bürgermeister in Calw; Christina Sibylla oo Dr.med. Karl Friedrich Gärtner in Calw; Maria Therese oo David Friedrich Ludwig Schmoller, Kameralverwalter in Heilbronn; Gustav von Schmoller, Professor der Staatswissenschaften in Berlin (+1917).

      Reinhold Scholl:
      1. Jo. Vaut; Konrad V.; Katharine oo Leonhard Breitschwert; Veit B.; Leonhard B.; Anna oo Jakob Korn; Anna Margarethe oo Jakob Essich; Anna Maria oo Johann Konrad Zeller; Anna Beate oo Wolfgang Wilhelm Scholl, Stadtpfarrer in Brackenheim; Johann Andreas Sch., Kaufmann in Brackenheim, Vaihingen; Andreas Christoph Sch.; Pfarrer in Pflummern, Denkendorf; Heinrich Friedrich Sch., Pfarrer in Poltringen, Reusten, Ruit; Gottfried Heinrich Sch., Pfarrer in Haubersbronn, Beutelsbach; Traugott Ferdinand Sch., Gymnasialprofessor in Stuttgart; Walther Sch., Domänenassessor in Langenburg; Reinhold Scholl.
      2. Jo. Vaut; Margarete oo Joss Vogler; Thomas V.; Chilian V. I.; Chilian V. II; Margarete oo Johann Kielmann von Kielmannseck; Anna Maria oo Matheus Hiller; Anna Maria oo Johann Christoph Wagner; Maria Margarete oo Philipp Heinrich Wölfing; Christoph Friedrich W.; Philipp Heinrich W.; Johann Friedrich W.; Henriette Dorothea oo Gottfried Heinrich Scholl (s.o.)

      Schulz (Lotter):
      Bis Johann Uschalk, Schultheiss in Pleidelsheim, siehe Schiller; Hans Adam U., Ochsenwirt in Pleidelsheim; Johann Melchior U., ebenso: Anna Elisabet oo Christian Ludwig Eckhardt, Kaufmann in Pleidelsheim; Christian Melchior E., ebenso; Johann Christian Ludwig E., Kaufmann in Ludwigsburg; Luise Eckhardt oo Georg Friedrich Schulz, Kaufmann in Stuttgart; (Johanna Marie Eckhardt oo Carl Lotter, Kaufmann in Stuttgart; Carl Lotter, Gemeinderat;) Friedrich Georg Schulz, Bankier in Stuttgart; Walter Schulz.

      Ludwig Uhland:
      Jo. Vaut, Konrad V.; Katharina oo Leonhard Breitschwert; Veit B.; Veit B., Oberrat; Anna Agnes oo Dr. Martin Neuffer, Professor Juris in Tübingen; Anna Maria oo Johann Christoph Harpprecht, Hofgerichtsadvokat in Tübingen; Moriz David H., Kammergerichtsassessor in Wetzlar; Juliane Rosine oo Johannes Zeller, Prälat in Königsbronn; Rosine Elisabeth oo Jakob Samuel Hoser, Universitätssekretär in Tübingen; Rosine Elisabeth oo Johann Friedrich Uhland, Universitätssekretär in Tübingen; Ludwig Uhland.

      Friedrich Theodor Vischer:
      Bis Johann Jakob Fischer siehe Meyding-Lauxmann.
      Dann: Christian Friedrich Vischer, Dekan in Wildberg; Stephan Ludwig V., Expeditionsrat in Stuttgart; Christoph Friedrich Benjamin V., Helfer in Ludwigsburg; Friedrich Theodor Vischer, der Ästhetiker.

      Wilhelm Waiblinger:
      Jo. Vaut; Margarete oo Joss Vogler; Margarete oo Conrad Hohenloch; Anna Margarete oo Georg Renz, Dr.med. in Pforzheim; Samuel R., Adelbergischer Pfleger in Waiblingen; Georg R., ebenso; Johann Erhard R., Vogt in Schorndorf; Anna Margarete oo Johann Ulrich Schweickher, Stadtschreiber in Stuttgart; Christiane Magdalene oo Johann Friedrich Pfitz, Landschaftseinnehmer; Clara Christiane oo Leonhard Heinrich Jahn, Notar in Stuttgart; Christiane Margarete oo Amandus Günzler, Advokat in Stuttgart; Christiane Justina oo Friedrich Wilhelm Kohler, Pfarrer in Ebersbach; Christiane Luise oo Johann Friedrich Waiblinger, Regierungsrevisor in Reutlingen; Wilhelm Waiblinger.
      {Seite 27}
      Ulrich von Hutten schreibt: "Eine Zierde ist zwar das Alter des Geschlechts, aber eigentlich doch nur eine Aufforderung, den Ahnen ähnlich zu werden. Die Tugend ist der Masstab des rechten Adels." Als ein aufrechter Mann in schwerer Zeit lebt Konrad Vaut, der Vogt von Cannstatt, im Gedächtnis der Nachwelt fort. Er ist zugleich, wie sein Vater, der Schultheiss von Zuffenhausen, ein schwäbischer Ahnherr, dessen nicht nur seine zahlreichen Nachkommen, sondern auch alle Freunde der württembergischen Landes- und Familiengeschichte gerne gedenken. In seiner Iphigenie sagt Goethe:

      Wohl dem, der seiner Väter gern gedenkt,
      Der froh von ihren Taten, ihrer Grösse,
      Den Hörer unterhält und still sich freuend
      Ans Ende dieser schönen Reihe sich geschlossen sieht!
      [4]
    • {Seite 28}
      Namensverzeichnis
      (Die Ziffern bezeichnen die Seitenzahlen)

      Ander 20, Andreä 20, Angster 6, Auer 22
      Bach 25, Bader 18, Balmar 5, Bär 20, Bayer 6,22, Bechler 20,23, Becht 16, Bernhausen, von 18, Besserer 9, Beyer 24, Binder 20, Böbel 24, Bonz 6,20, Braitenstein 16, Brassicanus 6,15,20,22, Breitschwert 7,20,21,22,23,24,25, 26, Brenz 18, Breuning 1,11,14,15,17,18, Buob 7
      Christoph, Herzog 18, Cless 25, Cramer 20,21
      Dannenritter 20,22, Dapp 22, Dehlinger 21,22, Dertinger 23, Dolmetsch 22, Dörtenbach 24, Dreher 6,7 Eberhard im Bart, Graf 2,3,5, Eberhard I., Herzog 5,11,12, Eberhard II., Herzog 12,13, Echterdingen, von 4,7,8, Eck 18, Eckhard(t) 20,26, Egen 20,24,25, Ehingen, von 18, Enker 12, Ergenzinger 20, Essich 7,20,21,22,25
      Faber 7,20,21,22,23,25, Fakler 21, Faut, Fauth, Fautt 2,5,8, Ferdinand, König 8,17,18,19, Finck 20,22, Fockt, Fogt 2, Foit 19, Fot, Föt 2,15, Fout 2, Fugger 19, Fuht 2
      Gaisberg 8, Gärtner 25, Gerok 1,20,22,23, Göppinger 22, Greiss 25, Günzler 26
      Häcker 20,23, Harpprecht 20,22,23,24,26, Hauff 1,20,23, Haug 20, Häusler 7, Heerbrand 7,20,24, Heintzeler 20,23, Held 22,25, Hermann 6, Heyn 24, Hiller 26, Hipp 7, Hoffmann 22, Hohenloch 6,20,23,26, Hölder 20,23, Hölderlin 1,20,23,24, Hoser 26, Hummel 23, Hutten, von 13,14,15,16,17,27
      {Seite 29}
      Jäger 20, John 26, Jeger 16, Jenisch 20, Jmlin 21
      Kächelin 6, Kaltental, von 17, Karl V, Kaiser 7,17, Keller 7,20,23,24, Kessler 16, Kielmann von Kielmannseck 25,26, Kodweiss 20, Köhl 6, Kohler 26, König 8,20,24,25, Königsbach(er) 6,17, Korn 7,25, Kugler 20,23, Kungspach 6, Kürner 6, Kurrer 6
      Lamparter 14, Lang 23, Laux 21,25, Lauxmann 20,24,25,26, Leininger 6, Lenz 23, Löffler 6, Lotter 20,26, Ludwig, Herzog 9
      Märklin 20, Maximilian, Kaiser 12,19, Meiderlen 6, Meuting 18, Meyding 20,24,26, Mögling 20, Mörike 1,21,23,24, Moser 4,8,21,23,24,25, Müller 21,24, Münchingen, von 4,5, Münsinger 18, Murthum 21,24,25
      Neuffer 7,21,22,24,26, Nikolai 22, Nippenburg, von 18
      Öhler 22, Orth 21, Ötinger 21,23
      Pelargus 21, Pfat (Faut) 8, Pfitz 26, Phrygion 9, Plieningen (Bliningen), von 1,4,5,25, Plieninger 4
      Ramminger 21,23, Rathgeb 6, Rechberg, von 18, Rehlinger 18,19, Renz 6,21,23,26, Reuss 21, Riekh 9
      Sabina, Herzogin von Bayern 10,13,18, Salzer 21, Sattler 8,11,21,25, Schelling 1,21,25, Schiller 1,20,26, Schlack 25, Schmid 6,21,24, Schmoller, von 1,21,25, Scholl 21,26, Schropp 7, Schübler 23, Schulz 26, Schütz 8,18, Schweikhardt 6, Schweikher 26, Sechel 21,23, Seybold 21,24, Siber 21, Sickingen, von 13, Siegel 3,21, Spät, von 13, Speidel 21,23, Sperl 21, Stehelin 7, Stickel 5,7,14,16,21,23, Stitz 22, Stock 4, Stockmayer 4, Suntheim 10, Sutor 23
      Thumm 21, Trautwein 6, Trinkler 12, Trumpp 21
      Uhland 1,21,26, Ulrich, Graf 3,15, Ulrich, Herzog 7,8,10,12,13,14,15,17,18, Umgelter 19, Uschalk
      20,22,26
      Vaut(t) 1,2,3,4,5,7,8,11,12,13,14,15,16,17,18,19,2027,
      Vaut, von 8,16, Vauth 3, Vischer
      1,4,5,11,21,24,26, Vogt 2, Voit, Voyt(t) 2,5,8,19, Voit von Berg 19, Volland 9,14,18, Vot, Vott 2,3,6,11,
      Voutt 2,8
      Wagner 21,24,26, Waiblinger 21,26, Waldburg, Truchsess von 17, Weinmann, Winmann 3,6, Wekherlin 6, Welling 16, Werner 18, Wertz 11, Wilhelm, Herzog von Bayern 13, Winter 21, Wolf 11, Wölfing 21,26
      Zahn 22, Zeller 21,25,26, Zipffel 3, Zorn 20,22

      (Vergleiche dazu auch das Namensverzeichnis der Bayer-Stiftung bei "Faber, Die Württembergischen Familienstiftungen")

      [4]
    • Anmerkungen

      (1) Von "advocatus". Sozusagen Oberamtmann, Oberamtsrichter und Stadtvorstand in einer Person. Seit 1759 heisst der Vogt "Oberamtmann.
      (2) Verfasser war 1903 bis 1929 Stadtpfarrer in Zuffenhausen.
      (3) So in den Urkunden. Faber nennt ihn "Johannes". J.J. Moser sagt: "Jo. Vautt".
      (4) Heft 4: Bayersche Stiftung, die für Vaut hautpsächlich in Betracht kommt.
      (5) J.J. Moser kennt in seinen "Vischerischen Ahnentafeln" diesen Beinamen nur bei dem Sohn Erhartd.
      (6) Konnte im Original nicht eingesehen werden. Doch wird es J.J. Moser und Faber eingehend benützt haben.
      (7) Siehe auch Seytter, Unser Stuttgart, S. 202: "Ein stücklein vom alten Stickel". Die Bandstrasse hiess einst Stickelsgässle. Über Stickel, der gemainer Stadt viel guths gethon", siehe E. Schneider, Stuttgart im Bauernkrieg. W.V.H. 1901, Seite 401 slg.
      (8) Kirchenbuchauszüge von Professor Max Cramer (Heilbronn) und Lagerbücher.
      (9) Bis vor kurzem haben die Genealogen angenommen, dass Georg Essich-Vaut einen Sohn namens Bartholomäus, Vogt in Bulach (siehe oben), gehabt habe, durch welchen manche Stammbäume zu Vaut kommen. Namhafte Forscher (+Oberstudiendirektor Dr. W. Häcker (Heilbronn), Pfarrer A. Rentschler (Möglingen), vor allem aber Professor A. Essich (Heilbronn) haben nachgewiesen, dass das nicht möglich sein kann, sondern dass Bartolomäus ein Sohn des Matthäus war. Dagegen dürfte wohl Johann Konrad Essich, Schultheiss in Rutesheim, ein Sohn, und die Nonne Sabina im Kloster Neutin bei Wildberg eine Tochter der Sabina Vaut gewesen sein.
      (10) Siehe dazu E. Pfleiderer: "Aus Cannstatts Vergangenheit." (Cannstatter Zeitung 1904.)
      (11) Cannstatt 1486,1490,1494 "Joss Vogler, der Zeit Vogt; Conrad Vot, Burgermeister (Staatsarchiv, Lagerbuch Nr 269).
      (12) Siehe E. Pfleiderer: "Eine Cannstatter Ehetragödie aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts."(Cannstatter Zeitung 1926)
      (12a) Siehe Heyd, Ulman, Kugler u.a.
      (13) Wohl Johann Alexander Brassicanus, Professor der schönen Künste in Tübingen. Siehe Sattler II Seite 141.
      (14) Paulus, Sophronizon VI, Heidelberg 1820. (Landesbibliothek Misz.)
      (15) Personalien sind dem Protokoll nicht beigegeben.
      (16) Besondere Beilage des Staatsanzeigers 1904, Nr. 15 und 16.
      (17) Siehe G. Bossert: "Johannes Brenz, der Reformator Württembergs und seine Toleranzideen" in Blätter für Württembergische Kirchengeschichte 1923, Seite 33. Desgl. Bossert: "Augustin Bader" und "Wiedertäufer".
      (18) Im früheren Adelsarchiv Wien. Abschrift im Besitz des Verfassers.
      (19) 1541 hat in Augsburg Hochzeit Herr Johann Voytt, Doktor der Arznei, mit Brigitta Reglingerin, Herrn Doktor Rehlingers Tochter. Sein Wappen ist das gleiche wie das des kaiserlichen Rats. (Siebmacher, Ausgestorbener Bayrischer Adel, III, Seite 123) 1567 wird von Kaiser Maximilian II. ein Johann Voyt in den Adelsstand erhoben und ihm gestattet, "sich von seinem Sitz Perg" zu nennen. (Voit v. Berg gab es aber schon viel früher!) Wappen = Mann mit Streitkolben hinter einer Mauer.
      (20) Mitteilung von Pfarrer Schwarz (Kirchentellinsfurt) und Archivar Dr. Abeleis (Kremsmünster).
      (21) Schwäbischer Merkur vom 15. September 1926.
      (22) Nach den Feststellungen von Professor Essich (Heilbronn), H.W. Rath (Ludwigsburg), Dr.Hans Müller (Jena), Pfarrer Fr. Schwarz (Kirchentellinsfurt).
      (23) Auf der Fährte nachden Ahnen Schillers." (Familiengeschichtliche Blätter 1929, Heft 6).
      (24) Nach Faber, Lotter, Professor Max Cramer, Professor A. Essich, Hanns Wolfgang Rath, Pfarrer Rentschler u.s. Seite 21
      (25) Organ des Vereins für Württembergische Familienkunde. Geschäftsstelle: Stuttgart, Werastrasse 109.
      (26) Der Geschäftsführer des "Vereins für Württembergische Familienkunde", Herr K. Ad. Emil Müller, Stuttgart, Werastrasse 109, schrieb mir u.a. "Vaut ist übrigens einer von denen, die in den Ahnentafeln von "halb Württemberg" vorkommen.
      (27) Unter Vorbehalt des zu der Sabina-Frage auf Seite 7 bemerkten.

      [4]

  • Quellen 
    1. [S573] Thilo Dinkel; Günther Schweizer, Vorfahren und Familie des Dichters Friedrich Schiller, (Verein für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden e.V. / Schillerverein Marbach am Neckar e.V., Stuttgart, 2005), S.102.

    2. [S573] Thilo Dinkel; Günther Schweizer, Vorfahren und Familie des Dichters Friedrich Schiller, (Verein für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden e.V. / Schillerverein Marbach am Neckar e.V., Stuttgart, 2005), S.101.

    3. [S577] Otto-Günter Lonhard, Die neue Pfründ in Zuffenhausen und ihre Stifterfamilie, Neues zur Genealogie Vautt II , (Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde in Baden-Württemberg (SWDB) Bd. 24, 2006), 494.

    4. [S574] Richard Lauxmann, Konrad Vaut, der Vogt von Cannstatt, ein schwäbischer Ahnherr, (Schriften des Vereins für Württembergische Familienkunde 3, Stuttgart: Müller, 1930).