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 Bohrer

Schweikhart, Prof. Dr. Michael

männlich um 1506 - 1562  (56 Jahre)


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  • Name Schweikhart, Michael 
    • Schweickhart, Schweicker
    Titel Prof. Dr. 
    Geburt um 1505/1506  Cannstatt [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Geschlecht männlich 
    Wohnort Cannstatt [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [2
    aus Cannstatt 
    Wohnort Tübingen [72070],Tübingen,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [2
    immatr. 22.3.1522 
    Wohnort Stuttgart [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [3
    wohnte in der Lorcher Kelter, seine Witwe noch 1570 
    • Hermelink, UM Tübingen 78/71, S.238; Württ. Geschichtsquellen, Bd. 22, Teil 1, S.232; HStA Rep. Stift Tübingen, S.8
    Beruf Stuttgart [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [4
    fürstl. Rat 
    Beruf 1547/1548  [2, 5
    Dr. jur., Advocat auch Prokurator 
    Beruf 1554  [3
    Kammerprokurator 1554 bis Ende 1556 
    Titel/Amt/Status Prof. lingu. 1531, Dr. jur. 23.2.1544  [2
    Tod 18 Feb 1562  [2, 6
    Beerdigung Stuttgart [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [6
    • St. Leonhard
    Personen-Kennung I62226  global
    Zuletzt bearbeitet am 4 Sep 2016 

    Vater Schweikhardt, Gall   gest. vor 1522 
    Mutter Vaut, Agnes 
    Familien-Kennung F17746  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Heid, Margarethe   gest. nach 17 Mai 1571 
    Kinder 
     1. Schweikhart, Margretha,   geb. geschätzt 1550/1555
    +2. Schweikhart, Elisabeth,   get. 14 Apr 1561, Stuttgart [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 11 Sep 1622, Tübingen [72070],Tübingen,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter ~ 61 Jahre)
    Familien-Kennung F17742  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 12 Aug 2016 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - um 1505/1506 - Cannstatt [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsWohnort - aus Cannstatt - - Cannstatt [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsWohnort - immatr. 22.3.1522 - - Tübingen [72070],Tübingen,Baden-Württemberg,Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsWohnort - wohnte in der Lorcher Kelter, seine Witwe noch 1570 - - Stuttgart [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBeruf - fürstl. Rat - - Stuttgart [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBeerdigung - - Stuttgart [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Notizen 
    • Otto-Günter Lonhard - Die neue Pfründ in Zuffenhausen und ihre Stifterfamilie, Neues zur Genealogie Vautt II (Auszug)

      Der um 1505 in Cannstatt geborene württembergische Oberrat Dr. Michael Schweicker, der viele Jahre an der Universität Tübingen tätig gewesen war, wurde 1560 wegen eines Hauses in Tübingen,das zum Stift gehörte, vorstellig, das ihm dann auch am 24.10.1560 vom Herzog geschenkt wurde. In seiner Eingabe gab er an, der Bruder seiner Mutter, der Pfarrer Michael Vautt, habe vormals in Zuffenhausen eine Kaplaneipfründ zu einem Mehrteil gestiftet, die er während seines Studiums wenige Jahre nutzen durfte, bis die Pfründ 1538 von Württemberg eingezogen wurde. Damals sei das Pfründhaus verkauft worden, ihm sei aber nur eine geringe Abfertigung zuteil geworden, so dass es nicht unbillig wäre, ihm dafür jetzt das Haus in Tübingen (Wert 400 fl.) zu überlassen. Die in Cannstatt eingezogenen Erkundigungen ergaben, dass des Doktors Mutter Bruder sei. Mag. Michael Faut vor ungefähr 65 Jahren Pfarrherr in Zuffenhausen gewesen sei und dort eine neue Pfründ oder Frühmess mit Geld und einem Haus, das er von Neuem erbaut, aufgerichtet habe. Nach ihm hätten zwei Pfaffen aus dem Schweizer Gebiet, die Weinmann genannt, von Zuffenhausen gebürtig, der Pfründ 200 fl. vermacht. Die Lehenschaft sei daher den beiden Geschlechtern Faut und Weinmann im Wechsel zugestanden, was sich aus der Erneuerung der Pfründ von 1540 ergebe. Schweicker habe zwei Jahre lang Geld aus der Pfründ erhalten. In einem Kirchenratbedenken vom 31.7.1560 wird die szt. bezahlte Abfindung angesprochen und für zu gering erachtet.
      Über die seinerzeit gewährte Abfindung gibt es zwei Urkunden: Am 5.3.1539 urkundet Michael Schweicker, Magister zu Cannstatt, er habe etliche Jahre die neue Pfründ in Zuffenhausen, die durch seine Eltern, die Weinmann gestiftet, genossen, er solle jetzt, so lange er studiere, jährlich 25 fl. erhalten und verzichte dafür auf weitere Ansprüche an der Pfründ. Am 17.10.1541, nun ließ sich wirklich nicht mehr verbergen, dass er sein Studium beendet hatte, verzichtet er nun auch auf die jährlichen Zahlungen, auch verzichtet er erneut auf weitere Ansprüche, lässt sich aber dafür 100 fl. ausbezahlen.
      Erstaunlich an dem ganzen Vorgang ist, dass der letzte Pfründinhaber insgesamt eine stattliche Entschädigung für den Einzug der Pfründ kassierte, während die für die Stiftung zuständigen Familienmitglieder den Einzug offenbar ohne aufzumucken hinnahmen. Bemerkenswert ist aber auch, dass Schweicker 1539/1541 den Bruder seiner Mutter nicht nennt und die Stifter als seine Vorfahren, die Weinmann, bezeichnet.

      Die Stiftung

      Über eine Stiftung durch Michael Faut gibt es keine Belege, auch die von Krebs veröffentlichten lnvestiturprotokolle und Annatenregister des Bistums Konstanz für die Zeit bis 1500 kennen die Pfründ nicht; sie ist vielmehr erst seit 1520 existent. Aus der Stiftungsurkunde - Anzeige an den Bischof von Konstanz mit der Bitte um Bestätigung - ergibt sich jedoch, dass schon die Voreltern der Stifter die Absicht hatten, eine Messe zu stiften, und dass auch schon Geld und Gülten dafür bereitgestellt waren, jedoch erst dadurch, dass die Stifter das Vorhandene aufstockten, so viel vorhanden war, dass davon ein Priester leben konnte.
      Der Inhalt der Stiftungsurkunde: Erhart Vout von Stuttgart und Bernhard Weinmann zu Zuffenhausen, Bürger und sesshaft, urkunden, "dass unsere Voreltern und nach ihnen wir sich vorgenommen haben, aus christlicher vornehmer und guter Meinung zum Lobe des Allmächtigen, unserer Vorfahren und Nachkommen, unserer selbst und aller Gläubigen Seelen zu Trost, Hilfe und Besserung in der Kirche Zuffenhausen mit Willen des Stifts Stuttgart, als Kirchherr von Zuffenhausen, und mit Wissen des Pfarrers Ludwig Klemmerspecht sowie von Schultheiß und Gericht auf dem Altar St. Hyppolit eine eigene Messe zu stiften und zu begaben. Die weil wir die Gülten und Gaben von unseren Voreltern und Freunden und von uns dabei verwendet, so weit erhöht und erwachsen, dass sie einem Priester genug seien". In der Urkunde wurden die Pflichten des Priesters festgelegt, insbesondere dass er wöchentlich drei Messen zu lesen habe, auch wurde bestimmt, dass die Lehenschaft und Präsentation im Wechsel jeweils dem Ältesten der Familien Vaut und Weinmann zukomme. Ausgestattet wurde die Pfründe mit 200 fl., jährlich mit 10 fl. zu verzinsen, sowie mit weiteren jährlichen Einkünften von 6 fl., 36 Pfd 7ß 2h, 2 Sommerhühner, 7 lmi Wein, dem Viertel (des Ertrags) aus einem dreiviertel Weingarten sowie je einem Scheffel Roggen und Dinkel, alles in 13 Urkunden verbrieft.
      Ein Pfründhaus wird in der Urkunde nicht genannt, war aber 1521 vorhanden. Die Stiftung der Messe fand auch in den lnvestiturprotokollen des Bistums Konstanz ihren Niederschlag. Darin findet sich
      a) unter dem 14.12.1520 die Investitur von Gallus Schweicker10 präsentiert von Erhart Vaut auf die von Erhart Vaut in Stuttgart und Bernhard Weinmann in Zuffenhausen gestiftete Kaplanei,
      b) unter dem 23. 7.1524 die Präsentation (Investitur 24.8.) von Magnus Müller durch Bernhard Weinmann auf die von den Familien Faut und Weinmann gestiftete Kaplanei, die durch die Resignation von Gall Schweicker frei geworden war.
      Wie lange Müller die Pfründ innehatte, ist nicht bekannt; eine weitere Investitur ist in den bischöflichen Quellen nicht mehr verzeichnet. Nach dem Pfründlagerbuch von 1540 sei die Kaplanei seit Georgi 1535 nicht mehr besetzt gewesen. Offensichtlich wären damals die Vaut am Zuge gewesen, denn unter dem 18.1.1535 wurde in Cannstatt eine Klage von Veit Goß in Zuffenhausen gegen Bernhard Vaut als Pfleger der Frühmesspfründ wegen der Gült aus einem Pfründacker verhandelt. Statt die Stelle neu zu besetzen, wurde Michael Schweicker aus dem Pfründeinkommen unterstützt.

      [7]

  • Quellen 
    1. [S577] Otto-Günter Lonhard, Die neue Pfründ in Zuffenhausen und ihre Stifterfamilie, Neues zur Genealogie Vautt II , (Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde in Baden-Württemberg (SWDB) Bd. 24, 2006), 485.

    2. [S295] Walther Pfeilsticker, Neues Württembergisches Dienerbuch, (J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf. GmbH Stuttgart,1957), 1148.

    3. [S295] Walther Pfeilsticker, Neues Württembergisches Dienerbuch, (J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf. GmbH Stuttgart,1957), 1661.

    4. [S560] Württembergische Kirchengeschichte Online, Schädel, Johannes.

    5. [S295] Walther Pfeilsticker, Neues Württembergisches Dienerbuch, (J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf. GmbH Stuttgart,1957), 1356.

    6. [S237] Martin Crusius, Martin Crusii Schwäbischer Chronick, (1733), Band 2, S.304.

    7. [S577] Otto-Günter Lonhard, Die neue Pfründ in Zuffenhausen und ihre Stifterfamilie, Neues zur Genealogie Vautt II , (Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde in Baden-Württemberg (SWDB) Bd. 24, 2006), 485-487.