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 Bohrer

von Ow, Hanns

männlich geschätzt 1510 - 1579  (69 Jahre)


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  • Name von Ow, Hanns  
    Spitzname der Jüngere 
    Geburt geschätzt 1510 
    Geschlecht männlich 
    Genannt 1553  Kirchentellinsfurt [72138],Tübingen,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    • römisch-katholisch
    • nach 1541 Esslingen a. Neckar
    Titel/Amt/Status Junker 
    Tod 1579  Niederlande Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [2
    Personen-Kennung I59624  global
    Zuletzt bearbeitet am 8 Feb 2016 

    Vater von Ow, Hanns,   geb. geschätzt 1480   gest. 1568/1569 (Alter 89 Jahre) 
    Familien-Kennung F16927  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Hettinger, Catharina Dorothea   gest. nach 1589 
    Eheschließung 00 Nov 1567  Rottenburg am Neckar [72108],Tübingen,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [3
    • römisch-katholisch
    Kinder 
     1. von Ow, Catharina,   geb. geschätzt 1570
    Familien-Kennung F16944  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 3 Nov 2013 

    Familie 2 Heller, Potentiana,   geb. geschätzt 1500   gest. 1566, Esslingen am Neckar [73728],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 66 Jahre) 
    Eheschließung nach 1541  [3
    Notizen 
    • "NO: Diser d althanns von Ow hat mer? kind dann den Jungen Hannsen von Ow dem er sein gerechtigkait übergeben, namlich ain Jungen buben Hanns, auch Katharina, Ana betha?, Agnes, Annele, Maria, und noch ain Jungs kindtter kinnd"
      {Lehensbeschreibung Eschinger Lehen 1568}
    Kinder 
     1. von Ow, Anna Betha,   geb. geschätzt 1540/1550
     2. von Ow, Agnes,   geb. geschätzt 1540/1550
     3. von Ow, Annele,   geb. geschätzt 1540/1550
     4. von Ow, Maria,   geb. geschätzt 1540/1550
     5. von Ow, Hanns,   geb. geschätzt 1550/1560   gest. 1634 (Alter 74 Jahre)
    Familien-Kennung F16943  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 3 Nov 2013 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGenannt - 1553 - Kirchentellinsfurt [72138],Tübingen,Baden-Württemberg,Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsEheschließung - 00 Nov 1567 - Rottenburg am Neckar [72108],Tübingen,Baden-Württemberg,Deutschland Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Notizen 
    • Er wurde am 01.02.1550 mit 1/3 des Lehens Öschingen belehnt und zugleich als Vetreter des Exuperantius von Ow mit dem anderen Drittel und als Vertreter der Erben seines Oheims Jakob von Ow mit dem dritten Teil dieses Lehens. In einer Kriegslistte von 1553 wird er als Hanns von Ow der Jüngere im ersten Aufgebot von Öschingen als "Spießer mit Rüstung" aufgeführt. Noch 1553 saß er auf einer Besitzung seiner Frau (Potentiana Heller) zu Kirchentellinsfurth, 1554 aber mußten diese Güter nach langwierigem Prozess an eine Familie Motzbeck übergeben werden. 1556 wird er in Stuttgart erwähnt, wo er 100 fl unter der Bürgschaft des Georg von Ow-Hirrlingen aufnimmt.
      Mit den Öschingern hatte er fortgesetzt Streitigkeiten, in die sich auch Württemberg zu seinen Ungunsten einmischte. Obwohl sein Vater sich mit der Gemeinde im Jahr 1539 dahin verglichen hatte, dass er aus dem Gemeindewald so viel Holz entnehmen dürfe wie Pfarrer und Schultheiß, sowie dass er ebenso viel Vieh wie Bürger auf die Gemeindeweide treiben dürfe, wogegen der Gemeinde der Viehtrieb durch seinen Wald Salach gestattet wurde, erhielt Hanns junior 1562 von Herzog Christoph von Württemberg den Befehl, für Benutzung der Gemeindeweide jährlich an die Gemeinde 6 Schilling zu zahlen. 1563 wurde weiters von ihm Zehentwein und Bodenzins verlangt, da die Herrschaft in Öschingen Württemberg allein zustehe. Seine vielen Streitigkeiten mit der Gemeinde und den Amtsleuten solle er vor dem Tübinger Stadtgericht zum Austrag bringen. Vergebens berief er sich auf seine Eigenschaft als österreichischer Lehensmann uns suchte die Öschinger durch Drohungen einzuschüchtern. Er mususste nachgeben und es wurde ihm auch noch seine Besoldung als württembergischer Söldner abgesprochen, obwohl er sich mit zwei Schützenpferden dazu gerüstet hatte. Die kleineren in völlig württembergischer Umgebung befindlichen Edelleute kamen in immer größere Abhängigkeit den württenbergischen Herzögen gegenüber. Am 21.10.1563 beschwerte sich Hanns von Ow bei der vorderösterreichischen Regierung, dass die Bauernschaft in Öschingen vielfältig Bestandteile der österreichischen Lehensgütter an sich gerissen und Württemberg untertänig gemacht habe. Die Befehle der hohenbergischen Amtsleute wurden von den Bauern nicht vollzogen und Hanns von Ow in seinen Rechten immer mehr beschwert. Im August 1562 hatte er einen Bauernknecht, deer ihm "in seinem Lehen und seiner Behausung zu Öschingen Hochmut erzeigt"; mit "trunkenen Streichen" erschlagen. Dieser Totschlag scheint als Notwehr oder wenigstens nicht als besonderes Verbrechen aufgefasst worden zu sein, da der Untervogt von Tübingen sich damit begnügte, dem Hanns von Ow hierfür 5 Wochen Hausarrest zuzudiktieren. Zur Zeit der Ernte 1563 wurde ihm der Zehnte von zwei Äckern, die zum Lehen gehörten, mit Gewalt von den Württembergern weggenommen, desgleichen der Weinzehnt von zwei Halden, die zu Weingärten gemacht worden waren. Württemberg beanspruchte auch die Rügen und Bußgelder für Vergehen, die auf dem Lehengut begangen wurden usw. Auf seine Beschwerden bei der württembergischen Regierung über das "schädliche Handhaben" der Bauernschaft zu Öschingen, "die sich dann beflissen, mir allen Widerwillen und Schaden zuzufügen", wurde ihm mit Gefängnis gedroht, wenn er sich nicht ruhig verhalte. Seine Bitten um Vollzug der Befehle der vorderösterreichischen Regierung scheinen erfolglos gewesen zu sein. das Gut dieses armen Reichsritters *1) war nicht so groß, dass Österreich deswegen einen ernstlichen Konflikt mit Württemberg riskieren wollte. Einer Urkunde vom 19.04.1564 ist zu entnehmen, d dass die Lehengüter zu Öschingen in viele Teile auseinander gefallen waren, Teilhaber waren die Gebrüder Kaspar und Martin von Ow, Kaspars Söhne: Martin und Jakob, sowie zahlreiche Bauern als Ehemänner Owischer Töchter. Am 11.08.1564 wurde wegegen der Lehen zu Rottenburg vor den hohenbergischen Amtleuten verhandelt. Es erschien hierbei Hanns von Ow mit seinen Gegnern: Martin von Ow, Kaspar von Ow, dessen Söhne Jakob und Martin, sowie dessen Tochtermänner: Michl Mauser und Georg Wagner, ferner Michl Bautz, Hanns Schwartz, Jerg Frey, Bastan Reiser , Melchior Meikele. Dieselben wollten sich aber in keine Verhandlungen mit den hohenbergischen Amtleuten: Hanns Wilhelm von Wernau und Hanns Jakob Widmann einlassen.
      Im Frühjahr 1568 ließ sich Hanns von Ow zu einem zweiten Totschlag hinreisen. Das Reutlinger Asylbuch enthält den Eintrag: "Am 20. April 1568 hat Hanns von Auwa der Freyheit begehrt von wegen Todschlags, so er Michl Bautz von Wolschlugen (dem Schwiegersohn Jakobs von Ow), der den Beinamen Zypoy führte, begangen am Palmtag umb 4 Uhr Nachmittags uff der Strass vor sein des Junkhers Thor." In einem Rechtfertigungsschreiben vom Jahre 1569 heißt es: Als Junker Hanns von Ow vor Jahren vor Elllekort gelegen sei, habe Michl Zypoy Grenzmarken verrückt und die Zeit, da Hanns in württembergischen Diensten war, dazu benützt, um zwei hölzerne Marken 3 Furchen weit zu versetzen. Obwohl nun Michl zur Entschädigung aufgefordert wurde, habe e er nichts getan. Während dann Hanns im Vorjahr (1567) zu Rottenburg Hochzeit feierte, habe Michl ohne Auftrag zu Gomaringen 2 Simri Kernen auf des Junkhers Namen aufgenommen. Am Palmtag 1568 endlich habe Hanns dem Schütz 2 Pfennig gegeben, damimit er mit Michl unterhandle und ihn zur Ersatzleistung bewege. Statt dessen habe Michl selbigen Tags zum Spott Steine gegen ihn und seine Kinder geworfen. Hanns habe ihn hierauf zur Rede gestellt, Michl aber einen Prügel genommen und Hanns damit zu Boden geschlagen. Dann erst habe Hanns nach seinem Messer ("Duserkhen"?) gegriffen und Michl verwundet. Michl sei an der Wunde gar nicht gestorben, sondern habe nach zwei Tagen noch ein Schwein geschlachtet. Die Sache habe erst dadurch einen tödlichen Ausgang genommen, dass die Wunde mit Kupferwasser behandelt worden sei. Zum Beweise des steten guten Verhaltens des Junkhers erboten sich: Klaus Feleisen, Landschreiber und Hanns Rörach "zu der Zeit Zahlmeister zu Ellekort". Diesem DDokument ist zu entnehmen, dass Hanns den Feldzug Württembergs gegen Claude Francois de Rye, Herrn von Dicey, mitmachte, der sich am 15.03.1561 der Veste Ellekort (Héricourt Departement Haute-Saône) bemächtigt hatte. Diese Veste hatte dem Grafen Friedrich von Mömpelgard, dem Brudersohn Herzogs von Württemberg, gehört. Am 11.06.1561 wurde de Rye zur Übergabe gezwungen.
      1567 vermählte sich Hanns "christlicher und katholischer Ordnung nach" zum zweiten Mal und zwar in Rottenburg mit Katharina (alias Dorothea) Hettingerin. *2)
      Er verspricht eine Widerlage von 1000 fl. und da er als "ein Armer vom Adel" diese Summe nicht habe, auch keine eigenen Güter besitze, bittet er diese Summe auf die österreichischen Lehen verweisen zu dürfen. 1572 stellen Hanns und seine Gemahlin dem Jörg Ow-Hirrlingen einen Schadlosbrief über 100 fl. aus. Hanns scheint sich endlich in spanische Kriegsdienste begeben zu haben und fand seinen Tod 1579 in den Niederlanden.*3)

      1) Gabelkover nennt ihn 1564 als Mitglied des Viertels Schwarzwald und Neckar
      2) Hierbei wird hervorgehoben, dass Hanns die Hettingerin nach katholischer Ordnung geheiratet habe. Die Eschinger Ow blieben wohl mit Rücksicht auf ihre österreichische Lehensherrschaft katholisch, während ihre Umgebung - die Bauern von Eschingen - unter württembergischen Einfluß reformiert worden waren. Dieser Umstand trug wohl wesentlich dazu bei, ihre Stellung zu erschweren.
      3) Reutlinger Geschichtsblätter 1905 S 79. dort mehr Details über seinen Charakter und die eigentümlichen Verhältnisse, in denen er sich befand.
      {Schön, T., Gesch.d Fam. von Ow, 1910}

      Hans von Ow wird 2.5.1554, 3.1.1556 und 4.9.1557 als + Conrad Hellers Tochtermann genannt und
      beendete namens seiner Frau zusammen mit seinem Schwager Matthäus Heller vor 2.5.1554 den Rechtsstreit mit den Motzbeck wegen der Güter in Kirchentellinsfurt (HStA A 409 Nr. 52). Die Angabe NWDB 2821, dass er
      schon 26.4.1526 Tochtermann von Heller gewesen sei, beruht auf einem Versehen Pfeilstickers.
      {Faber Nachtrag Württ FamStiftung Heller S.38}

  • Quellen 
    1. [S1953] Schön, Schön,T.,Geschichte der Familie von Ow 1910, (Kastner & Callwey, kgl. Hofbuchdruckerei, 1910), 200.

    2. [S1953] Schön, Schön,T.,Geschichte der Familie von Ow 1910, (Kastner & Callwey, kgl. Hofbuchdruckerei, 1910), 208.

    3. [S1964] Faber, Faber Nachtrag Württ FamStiftung Heller, 38.