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 Bohrer

Ridinger, Georg

Ridinger, Georg

männlich 1568 - 1617  (~ 49 Jahre)

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  • Name Ridinger, Georg 
    • "Jörg" 1568
    Taufe 25 Jul 1568  Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    • "Sontag Sant Jacobs tag" 1568
    • protestantisch
    • {Paten} "Jörg Mûle, d Melman
      Martin von Schorndorf Steinmetz
      ...... Christophi Morgehimers deß Schaffners uff aus:f.hâs,wa.." [?]
    Geschlecht männlich 
    Beruf Aschaffenburg [63739],Aschaffenburg (Stadt),Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [2
    Baumeister 
    • 1618 quondam Bawmeister aulae Aschaffenburgensis
    Beruf 1600  Durlach [76131],Karlsruhe,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [3
    Baumeister 
    • 1600 Margravischer baumeist[er] zu Durlach
    Tod 5 Nov 1617  Aschaffenburg [63739],Aschaffenburg (Stadt),Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [4
    • morgens zwischen 8 und 9 Uhr
    Beerdigung 6 Nov 1617  Schaafheim [64850],Darmstadt-Dieburg,Hessen,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [4
    • evangelisch
    • beigesetzt in der Kirche Schaafheim
    Verbindung Schorndorff, Martin (Beziehung: Pate) 
    Personen-Kennung I47021  global | Rothenh.J Ancestors
    Zuletzt bearbeitet am 8 Sep 2014 

    Vater Riedinger, Jacob,   geb. Andlau [67140],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Mutter Schechel, Cleopha 
    Familien-Kennung F866  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Schoch, Maria,   get. 5 Feb 1579, Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortbegr. 14 Feb 1613, Schaafheim [64850],Darmstadt-Dieburg,Hessen,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter ~ 34 Jahre) 
    Eheschließung 2 Nov 1600  Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [3
    • protestantisch
    • "Georg Rieding[er] Margravischer baumeist[er] zu Durlach, und
      J. Maria H. [Herrn] Johann Schochen Tochter.
      den 11 Novembris eingesegnet"
    Notizen 
    • Die vier Kinder des Georg Ridinger erhalten die Hälfte der Erbschaft des Johannes Schoch. [5]
    Kinder 
     1. Ridinger, Maria Cleophe   gest. 1632/1640
     2. Ridinger, Georg   gest. 1632
     3. Ruedinger, Johann Schweickhardt
     4. Ridinger, Elisabeth
    Dokumente
    Riedinger Georg Traueintrag 1600-11-02 Strasbourg Saint-Pierre-le-Leune S143
    Riedinger Georg Traueintrag 1600-11-02 Strasbourg Saint-Pierre-le-Leune S143
    Familien-Kennung F13000  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 9 Sep 2014 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTaufe - 25 Jul 1568 - Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBeruf - Baumeister - - Aschaffenburg [63739],Aschaffenburg (Stadt),Bayern,Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBeruf - Baumeister - 1600 - Durlach [76131],Karlsruhe,Baden-Württemberg,Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsEheschließung - 2 Nov 1600 - Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 5 Nov 1617 - Aschaffenburg [63739],Aschaffenburg (Stadt),Bayern,Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBeerdigung - 6 Nov 1617 - Schaafheim [64850],Darmstadt-Dieburg,Hessen,Deutschland Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos
    Ridinger, Georg Selbstportrait 1612, Zunftbuch der Kraemer 1582-1668
    Schloss Johannisburg Aschaffenburg
    Ridinger, Georg Selbstportrait 1612, Zunftbuch der Kraemer 1582-1668 Ausschnitt
    Ausschnitt aus Aschaffenburg-Ansicht vermutlich mit Georg Ridinger
    Schloss Johannisburg Merian

    Dokumente
    Ridinger Jörg Taufeintrag 1568 Sonntag St Jacobstag   KB Strasbourg Paroisse protestante Temple Neuf et Cathédrale S.261
    Ridinger Jörg Taufeintrag 1568 Sonntag St Jacobstag KB Strasbourg Paroisse protestante Temple Neuf et Cathédrale S.261
    Gedruckte Beschreibung des Schlosses Johannisburg
    Gedruckte Beschreibung des Schlosses Johannisburg
    Architectvr Des Maintzischen Churfürstlichen neuen Schloßbawes St. Johanns Purg Zu Aschaffenburg, samt dessen grüden, aufzügen, ... beneben einem ufzug [...] / Durch Georg Ridingern, Maintzischen Churfürstlichen bestelten Bawmeistern. Maintz : Albin, 1616
    Dokument bei dilibri Rheinland-Pfalz
    Seite aus gedruckter Beschreibung des Schlosses Johannisburg
    Seite aus gedruckter Beschreibung des Schlosses Johannisburg
    Architectvr Des Maintzischen Churfuerstlichen neuen Schlossbawes St. Johanns Purg Asta hospes et substructionis aspice
    Dokument bei dilibri Rheinland-Pfalz
    Georg Ridinger, Artikel aus Informationen zur Heimatgeschichte in Schaafheim  Nr. 10 Dezember 2004,  Herausgegeben vom Heimat- und Geschichtsverein Schaafheim e.V.
    Georg Ridinger, Artikel aus Informationen zur Heimatgeschichte in Schaafheim Nr. 10 Dezember 2004, Herausgegeben vom Heimat- und Geschichtsverein Schaafheim e.V.

  • Notizen 
    • 1586 Lehre beim Nachfolger seines Vaters im Amt des Werkmeisters des Straßburger Mauerhofes. Nach ihrem Abschluss ging er auf Wanderschaft. 1595 bewarb er sich, inzwischen fünf Jahre auf Wanderschaft, aus dem Fürstentum Ansbach, wo er beim Festungsbau mitwirkte, erfolglos um die damals wieder zu besetzende Werkmeisterstelle der Stadt Straßburg. [6, 7]
    • Vermutlich 1605 berief der Kurfürst und Erzbischof Johann Schweickard von Mainz ihn als Baumeister des Aschaffenburger Schlossneubaus. Das von ihm errichtete Renaissanceschloss Johannisburg wurde am 17.02.1614 eingeweiht. Allerdings zogen sich die Arbeiten am Schloßbau noch einige Jahre hin und sollten endgültig erst 1618/19 abgeschlossen werden.
      Am 1. Januar 1616 überreichte Georg Ridinger Kurfürst Johann Schweikard seine gedruckte Beschreibung des Schlosses Johannisburg. [6]
    • Am 11.März 1607 stellte Kurfürst Johann Schweikard von Mainz in Seligenstadt die Urkunde über seine Bestallung zum kurfürstlichen Baumeister aus, die Ridinger am gleichen Tag bestätigte. An Besoldung sicherte ihm der Kurfürst zu:
      "Item ein wonhauss sambt notwendiger beholzung, item dreissig malter korn vnd zwey fueder wein aschaffenburger mass, item anstatt zwey klaidt vierzehn eln lundisch tuch, item dreyhundert vnd funffzig gulden zu 15 pazen gemainer landlauffiger wehrung, auss vnnserer Kellerey Aschaffenburg für Jarbesoldung, cost vnd alles." [8]
    • 1607 beim Umbau der Stiftskirche in Aschaffenburg um Rat gebeten,
      1609 in der kurfürstlichen Ratifikationsurkunde der kaiserlichen Steinmetzenordnung von 1563 genannt,
      1610, 1611 und 1616 Zeuge bei Bestallungen, außerdem in einer Rechnung für 1609-1614 als Empfänger eines Geldbetrages für Beratung im Zusammenhang mit dem im Bau befindlichen Dalberger Hof in Mainz genannt; [7]
    • Ridingers beachtliche Besoldung ermöglichte es ihm, Geld zu verleihen. Belegt ist dass er 1614 auf Vermittlung der Gemeinde Schaafheim dem Grafen von Hanau-Lichtenberg ein Darlehen von 1700 fl. gewährte. [9]
    • Wohnte spätestens seit Herbst 1616 im Haus zum Greifenstein (Webergasse 4 und Metzgergasse 11 in Aschaffenburg) [4]
    • Aus dem Teilregister [der Erbteilung des Johannes Schoch] für Johann Schweickhardt Ruedinger geht noch hervor, daß Georg Ridinger in Straßburg in der Krebsgasse am Roßmarkt (heute rue de l'Ecrivisse) ein Haus besessen hatte, das zur Zeit der Erbteilung schon an einen anderen Besitzer übergegangen war. Die Gasse war im 15. und 16. Jahrhundert dafür bekannt, daß in ihr zahlreiche Maurer und Steinmetzen ansässig waren. [10]
    • Zu Georg Ridingers Tätigkeiten und Aufenthalten in der Zeit vor dem Bau des Aschaffenburger Schlosses liegt uns nur eine spärliche Nachricht vor, was immer wieder zu Spekulationen Anlaß gegeben hat, da es schwer vorstellbar ist,daß ein so imposantes Schloß das Werk eines Anfängers gewesen sein soll. Durchgehend werden Reisen nach Italien und Frankreich angenommen; Theodor Rieger stellt sie ohne Beleg als gesichert dar und fügt gleich noch Flandern hinzu. Von 1595 liegt uns ein kurzer Abriß seines Werdegangs vor, den sein Bruder Samuel in einem Schreiben an den Straßburger Rat verfaßte, als Georg für die Stelle des Werkmeisters auf dem Maurerhof - im übrigen vergeblich - kandidierte .. . "nachdem er mein bruder auch uff dem Maurhoff ein steinmetzen handwerck erlernt unnd darbey der Stadt Werck unnd gebaw gnugsam ersehen, Ist er nuhn Inn die fünff Jar in seiner Wanderschafft, da er sich dann jederzeit beflissen, das er an fürnammen Orten, da etwas zu sehen gewest, gearbeitet. So ist er nun Im 28. Jar seines Alters, halt sich zu disser Zeyet bey dem Herrn Marggraven zu Onolspach (Ansbach). Alda er dan zu erbawung einer Vestung hilfft, ..." Hätte Ridinger damals schon Italien, Frankreich und Flandern bereist würde sein Bruder dieses mit Sicherheit erwähnt haben, da es zu dieser Zeit noch durchaus unüblich war, Auslandsreisen zu unternehmen. Auch ist es keineswegs nötig sich nach einem dieser Länder zu wenden, um einen Vorgängerbau für Schloß Aschaffenburg zu finden: Jülich (1549) war bereits eine regelmäßige Vierflügelanlage mit quadratischen Eckpavillons, ebenso das sehr viel näher gelegene Meßkirch (1557) mit seinen beiden Nachfolgebauten Wolfegg(um 1578) und Zeil (1597), auch Schickhardts Schloß für das Zentrum von Freudenstadt lag 1599/1600 im Entwurf vor. Die dekorativen Formen stammen ursprünglich aus den Niederlanden, waren aber schon lange, und das mehr durch Architekturbücher wie die von Vredeman de Vries als durch gebaute Architekturen in Deutschland heimisch geworden. [11]
    • Wie lange Ridinger in einer offensichtlich untergeordneten Stellung im Ansbachischen tätig war, ist nicht mehr festzustellen. Er dürfte aber seine Beziehungen zu Straßburg nie abgebrochen haben, wohl auch häufiger dort zu Besuch gewesen sein, denn im November 1600 ehelichte er dort ... Hans Schochs Tochter Maria. In der Eintragung im Heiratsregister von Jung Sankt Peter wird auch seine damalige Stellung erwähnt, für die Forschung eine willkommene Neuheit, denn es heißt dort: "Georg Rieedinger Margravischer bawmeister zu Durlach" Ohne Zweifel hatte Ridinger diese Stellung Schochs Vermittlung zu verdanken, der sie einst, 1584/85, selber bekleidete, danach noch für Markgraf Ernst Friedrich Schloß Gottesaue erbaute und auch später noch engsten Kontakt zum Baden-Durlacher Hof hielt. [12]
    • (...) Einen festeren Boden für unsere Hypothese, daß Ridinger in den Erweiterungsbauten für das Sulzburger Schloß die entscheidende Rolle gespielt hat, gewinnen wir, wenn wir uns jetzt nach Aschaffenburg wenden. Der Straßburger Baumeister hatte dort zwischen 1605 und 1616 die stattliche Residenz des Mainzer Erzbischofs Johann Schweikard von Kronberg erbaut. Den großen, etwa 11 m breiten und über 37 m langen Kaisersaal im zweiten Obergeschoß der Südseite, den eigentlichen Prunkraum des ganzen Schlosses, hatte Ridinger ebenfalls mit einer hölzernen Segmenttonne eingedeckt, die wie in Sulzburg im Dachstuhl gehängt war. Im Vergleich zu Aschaffenburg wirkt der zwar ebenso breite, aber kürzere Saal in Sulzburg wie ein noch bescheeidenes Vorspiel. Man muß sich auch klar machen, daß gewölbte Säle erst wieder im beginnenden Barock zu Ende des 17. Jahrhunderts auftauchen, bis dahin bleibt in ganz Deutschland die Flachdecke der Renaissance beherrschend. Ausnahmen gibt es ganz im Norden, wo man in Schloß Gottorf und auch in Schloß Glücksburg Säle findet, die durch eine Tonne mit tiefen Stichkappen eingedeckt sind, was auf den ersten Blick wie ein Gratgewölbe wirkt und eher einen gotischen Charakter vermittelt.
      Nach Beendigung seiner Aschaffenburger Residenz gab Ridinger einen Prachtband heraus,in dem er mit kurzen Erklärungen versehen, auf großen Kupferstichtafeln die Malereien im Kaisersaal, dann die Schloßansicht aus der Vogelschau, Grundrisse und Ansichten der einzelnen Geschosse mit ihren Raumunterteilungen und einige Details abbildete. [13]
    • Georg Ridinger (...) hat trotz der bezeugten regen Bautätigkeit in den letzten zwei Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts niemals in seiner Heimatstadt Fuß fassen können. Seine nunmehr festgestellte familiäre Beziehung zu Hans Schoch brachte ihm danann die Stellung am Baden-durlacher Hof ein. Zu ergründen bleibt jedoch, wie er an den kurfürstlichen Hof zu Mainz gelangte, denn außer dem letzten Endes doch etwas bescheidenen Schloß in Sulzburg dürfte er nichts Überdurchschnittliches errichtet haben, das ihm den Ruf eines hervorragenden Baumeisters eingebracht hätte, wovon Johann Schweikart von Kronberg doch wohl überzeugt war, als er ihm den Großbau in Aschaffenburg in Auftrag gab. [14]

  • Quellen 
    1. [S412] KB Strasbourg Paroisse protestante Temple Neuf et Cathédrale, 261.

    2. [S310] Heinz F. Friederichs, Aschaffenburg im Spiegel seiner Stiftsmatrikel, (Schöningh, Würzburg 1962), 83 Nr.412.

    3. [S417] KB Strasbourg Paroisse protestante Saint-Pierre-le-Jeune, 143.

    4. [S414] Spies, Hans-Bernd , Georg Ridinger und seine Familie, 129.

    5. [S415] Liliane Châtelet-Lange, Biographische Nachlese zu den beiden Straßburger Baumeistern Hans Schoch und Georg Ridinger, 159.

    6. [S413] Spies, Hans-Bernd, Ergänzendes zur Biografie des Aschaffenburger Schloßbaumeisters Georg Ridinger, 81.

    7. [S414] Spies, Hans-Bernd , Georg Ridinger und seine Familie, 121.

    8. [S414] Spies, Hans-Bernd , Georg Ridinger und seine Familie, 123.

    9. [S414] Spies, Hans-Bernd , Georg Ridinger und seine Familie, 127.

    10. [S415] Liliane Châtelet-Lange, Biographische Nachlese zu den beiden Straßburger Baumeistern Hans Schoch und Georg Ridinger, 161.

    11. [S415] Liliane Châtelet-Lange, Biographische Nachlese zu den beiden Straßburger Baumeistern Hans Schoch und Georg Ridinger, 161,162.

    12. [S415] Liliane Châtelet-Lange, Biographische Nachlese zu den beiden Straßburger Baumeistern Hans Schoch und Georg Ridinger, 162.

    13. [S415] Liliane Châtelet-Lange, Biographische Nachlese zu den beiden Straßburger Baumeistern Hans Schoch und Georg Ridinger, 168,169.

    14. [S415] Liliane Châtelet-Lange, Biographische Nachlese zu den beiden Straßburger Baumeistern Hans Schoch und Georg Ridinger, 172.