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von Spoleto, Welf VI.

von Spoleto, Welf VI.

männlich 1115 - 1191  (76 Jahre)

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  • Name von Spoleto, Welf 
    Suffix VI. 
    Spitzname der Milde Welf 
    Geburt 1115  [1, 2
    Geschlecht männlich 
    Titel/Amt/Status Spoleto [06049],Perugia,Umbrien,Italien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [2
    Herzog von Spoleto 
    Titel/Amt/Status Tuszien,Italien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1, 2
    Markgraf von Tuszien 
    Titel/Amt/Status 1152  Zwiefalten [88529],Reutlingen,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [3
    Vogt von Zwiefalten 
    Titel/Amt/Status 1191  Ravensburg [88212],Ravensburg,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [3, 4
    Herzog von Ravensburg-Altdorf 
    Tod 15 Dez 1191  Memmingen [87700],Memmingen,Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1, 2
    Beerdigung Steingaden [86989],Weilheim-Schongau,Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [5
    • Kloster Steingaden in der Klosterkirche St. Johannes Baptist
    Personen-Kennung I461  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 5 Feb 2016 

    Familie von Calw, Uta,   geb. um 1115/1120   gest. 1196/1199 (Alter 79 Jahre) 
    Eheschließung 1126/1127  [6
    Kinder 
     1. von Altdorf, Welf VII.,   geb. um 1130/1140   gest. 12 Sep 1167, Siena [53100],Siena,Toskana,Italien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 27 Jahre)
    +2. von Pfullendorf, Elisabeth,   geb. 1130/1135   gest. 1164/1180 (Alter 45 Jahre)
    Familien-Kennung F184  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 4 Feb 2016 

  • Ereignis-Karte
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    Link zu Google MapsTod - 15 Dez 1191 - Memmingen [87700],Memmingen,Bayern,Deutschland Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos
    Welf VI.
    Welf VI.
    Welf VI.

  • Notizen 
    • Welf VI.
      Markgraf von Tuszien
      Markgraf von Spoleto
      1115 † 15.12.1191 Memmingen Begraben: Kloster Steingaden

      Jüngerer Sohn des Herzogs Heinrich IX. der Schwarze von Bayern aus dem Hause der WELFEN und der Wulfhilde von Sachsen, Tochter von Herzog Magnus Billung

      Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 2146

      Welf VI., Markgraf von Tuszien, Herzog von Spoleto
      * 1115/16, † 15. Dezember 1191 Memmingen Begraben: Kloster Steingaden
      Sohn Herzog Heinrichs des Schwarzen von Bayern und Wulfhilds Billung († beide Dezember 1126)
      oo ca. 1130 Uta, Erbtochter des Pfalzgrafen Gottfried II. von Calw
      Sohn:
      Welf VII. († 1167)

      Welf VI. stand auf der Seite seines Bruders Herzog Heinrichs des Stolzen und Kaiser LOTHARS III. im Kampf gegen die staufischen Brüder KONRAD und Friedrich, gegen die sich auch seine Ehe mit Uta richtete, durch die er seinen Machtbereich im Nordwesten über Donau und Schwarzwald ausdehnen konnte. Nach dem Tod Heinrichs († 1139) hielt er weiter trotz seiner Niederlage gegen König KONRAD III. 1140 bei Weinsberg (Sage der "Weiber von Weinsberg") an dem Anspruch auf die seinem Bruder entzogenen Lehen Bayern und Sachsen fest, unterstützt durch Ungarn und Sizilien. 1146 nahm er gleichzeitig mit KONRAD III. das Kreuz und gründete wohl nach Absprache mit dem nun volljährigen Heinrich dem Löwen als neue welfische Grablege Steingaden. Während des Kreuzzuges kam es zu der seine weitere Politik bestimmenden Annäherung an seinen staufischen Neffen Herzog Friedrich III. von Schwaben, der nach Welfs VI. Niederlage bei Flochberg 1150 den Frieden mit König KONRAD vermittelte. Welf VI. wählte bei der Königswahl von 1152 FRIEDRICH BARBAROSSA und wurde von ihm mit dem Besitz Mathildes von Tuszien, der Gemahlin Welfs V. (Hausgut, Herzogtum Spoleto, Markgrafschaft Tuszien und den damit verbundenen Inseln Sardinien und Korsika), belehnt, auf dem er sich mit seinem Sohn Welf VII. mehrfach aufhielt, ohne eine eigenständige Herrschaft errichten zu können. Seit 1160 trat Welf VI. zusammen mit seinem engen Berater Propst Otto von Rottenbuch offen für Papst Alexander III. ein, weshalb der Kaiser ihn aus den italienischen Lehen zu verdrängen suchte. Andererseits unterstützte FRIEDRICH Welf VII. in der Tübinger Fehde gegen Herzog Friedrich von Schwaben, vielleicht für das Versprechen der Teilnahme am Romzug zur Inthronisation Viktors IV. Nach dem Tod seines einzigen Sohnes (1167) zog sich Welf VI. mehrere Jahre völlig vom Kaiserhof zurück; trotz der betont alexandrinischen Haltung kam es zur Wiederannäherung an den Kaiser, dem er 1173/74 seine italienischen Lehen resignierte. Wegen Auseinandersetzungen mit Heinrich dem Löwen änderte Welf VI. dessen 1175 festgesetzte Erbfolge und schloß 1179 im Vorfeld des Prozesses gegen Heinrich für eine erhebliche Summe einen Erbvertrag mit FRIEDRICH I., der sukzessive vollzogen wurde und den STAUFERN unter anderem das Patrimonium Altdoefensium (um Weingarten), die terra Welfonis (oberer Lech), zahlreiche Vogteien, Teile des Calwer und Otbertinischen Erbes (ESTE) einbrachte. Am Hof Welfs VI. wurde die welfische Memoria im weitesten Sinne gepflegt: Großzügige Hofhaltung, Bauten (Altendorf, Schongau, Peiting), Geschichtsschreibung ("Historia Welforum"), Minnesang.

      Literatur:
      K. Feldmann, Hzg. W. VI. und sein Sohn [Diss. Tübingen 1971; Regesten] - E. Boshof, Staufer und Welfen in der Regierungszeit Konrads III., AKG 70, 1988, 313-341 - G. Althoff, Konfliktverhalten, FMASt 26, 1992, 331-352 - H. Schwarzmaier, Dominus tot. com. Mathildis (Fschr. E. Hlawitschka, hg. K. Schnieth-R. Pauler, 1993, 283-305 - W. VI. Wiss. Koll. zum 800. Todesjahr 1991, hg. R. Jehl (Irseer Schre. 3, 1995) [Lit.] - O. G. Oexele, Welf. Memoria (Die Welfen und ihr Braunschweiger Hof im hohen MA, hg. B. Schneidmüller, 1995) [Lit.] - W. Hechberger, Staufer und Welfen 1125-1190 1996 [Lit.]

      Bosl's Bayerische Biographie, Welf VI., Herzog von Spoleto, Markgraf von Tuszien

      * 1115, † 15.12.1191 Memmingen Begraben: Kloster Steingaden
      Vater:
      Herzog Heinrich IX. der Schwarze († 1126)
      Mutter:
      Wulfhild von Sachsen († 1126)
      oo Uta von Calw († um 1198)

      Zentrum des Widerstandes in Bayern nach dem Tode Heinrichs des Stolzen gegen König KONRAD III.
      1140 Sieg über Leopold IV. von Bayern-Österreich und Halbbruder des Königs bei Valley an der Mangfall. Im selben Jahr Niederlage gegen KONRAD III. bei Heilbronn.
      1147 auf Kreuzfahrt.
      1152 Abfindung mit der Markgrafschaft Tuszien, dem Herzogtum Spoleto, mit Sardinien und Korsika.
      1174 Verzicht auf Reichslehen in Mittelitalien.
      Verkauf seiner italienischen Güter und des welfischen Erbes an BARBAROSSA.

      Literatur:
      ADB 41; BWB 3, Historia Welforum, 1938; S. Adler, Hzg. Welf VI. u. sein Sohn, 1881.

      Brandenburg Erich: Tafel 24 Seite 48, "Die Nachkommen Karls des Großen"

      XI. 123. WELF VI., Herzog von Spoleto 1152
      * 1115, † 1191 15. XII.
      Gemahlin:
      Uta, Tochter des Grafen Gottfried von Calw (siehe XIII. 573.)

      Ergänzungstafeln: Seite 94
      XI. 123. WELF VI., Herzog von Spoleto 1152
      * 1115, † 1191 15. XII.
      Gemahlin:
      Uta, Tochter des Grafen Gottfried von Calw (siehe XIII. 573.)

      Kinder:
      XII. 200. Welf VII.
      XII 200/2.
      Elisabeth soror ducis Welph
      * 1130/35, † 1164/80

      Gemahl:
      ca. 1150
      Rudolf, Graf von Pfullendorf, Lindau und Bregenz † nach 1180
      Tochter:
      XIII ... Ita
      * ca. 1150/52, † nach ca. 1170
      Gemahl:
      ca. 1164
      Albrecht III. der Reiche, Graf von Habsburg
      * ca. 1140, † 1199
      Nachkommen: die HABSBURGER

      Schwennicke Detlev: Tafel 18, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

      WELF VI.
      * 16.XII. 1114/15. XII. 1116, † Memmingen 15.XII. 1191 Begraben: Steingaden
      1152 von RAVENSBURG
      1152/72 HERZOG VON SPOLETO und MARKGRAF VON TUSCIEN
      nimmt 1147 das Kreuz, gründet 1147 Kloster Steingaden
      1152 Vogt von Zwiefalten
      oo vor I 1133 UTA HERZOGIN VON SCHAUENBURG † 1196
      gründet 1192 Kloster Allerheiligen
      Tochter von Gottfried I. Graf von Calw, 1113/26 Pfalzgraf am Rhein

      Thiele, Andreas: Tafel 30, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

      WELF VI. * 1115, † 1191

      Welf VI. folgte in den schwäbischen Besitzungen und begann 1131 einen Erbkrieg mit dem Haus TÜBINGEN um Calw, gründete das Kloster Steingaden und half dem Bruder und LOTHAR III. Nach dem Tode seines Bruders Heinrichs X. des Stolzen wurde er Anführer der "Guelfen" und setzte gemeinsam mit der Kaiserin Richenza den Widerstand gegen KONRAD III. fort. 1140 besiegte er den in Bayern als Herzog eingesetzten Leopold von Österreich, Halbbruder KONRADS III., bei Valley an der Mangfall. 1142 erreichte er für seinen Neffen Heinrich den Löwen den ersten WELFEN-Ausgleich, setzte ihn zum Erben ein und kämpfte mit um Bayern. FRIEDRICH I., um einen Ausgleich zwischen WELFEN und BABENBERGERN bemüht, belehnte 1152 Welf VI. mit der Markgrafschaft Tuszien und dem Herzogtum Spoleto. Im Jahre 1167 übergab Welf VI. in Memmingen den Iren die Nikolauskapelle. Da 1167 sein einziger Sohn gestorben war und sich das Verhältnis zu seinem herrischen Neffen Heinrich dem Löwen immer mehr verschlechterte, verkaufte er 1174 seine italienischen Güter und setzte Kaiser FRIEDRICH I. als Alleinerben ein. Er reiste 1167/68 nach Jerusalem und wurde zunehmend wunderlich, dazu blind und geisteskrank, eine typische "Hauskrankheit".
      Mit dem Tode Welfs VI., der in Memmingen starb und im Kloster Steingaden bestattet wurde, war das Schicksal der WELFEN in Bayern besiegelt.

      oo UTA VON CALW
      Tochter des Pfalzgrafen Gottfried, Erbin von Calw

      Engels Odilo: Seite 56,79,319,328-329, "Stauferstudien. Beiträge zur Geschichte der Staufer im 12. Jahrhundert"

      Als Heinrich der Stolze am 20. Oktober 1139 starb, stand Welf VI. die Vormundschaft über dessen Sohn Heinrich den Löwen zu, obgleich er wohl nichts davon realisieren konnte. Dieser überlebende Bruder Heinrichs des Stolzen forderte nach dessen Tod - wann genau, ist unbekannt - vom König die Übertragung des Herzogtums Bayern, die ihm kraft Erbrecht zukomme, doch habe er beim König kein Recht finden können, wie es heißt. Die Initiative Welfs hat man sich als eine Handlung im Interesse des Mündels zu erklären versucht, diese Zielsetzung ist aber nicht belegt. Natürlich erhob er Anspruch als Erbe seines Bruders (zum Schaden seines Mündels), ausgelöst vielleicht durch die Geburt seines Sohnes Welfs VII. Doch er mußte sich auch Aussichten auf Erfolg errechnet haben, und sie konnten nur darin bestehen, dass KONRAD III. nicht bereit war, den erbrechtlichen Aspekt zu respektieren.
      Um den 1. Mai 1149 betrat KONRAD III. in der Nähe Aquilejas auf der Heimkehr vom Kreuzzug wieder Reichsboden. Dass Herzog Welf VI., der gegen Ende Juni 1148 das Kreuzfahrerheer vorzeitig verlassen hatte, in Absprache mit Roger II. von Sizilien einen Fürstenopposition in Deutschland um sich scharte, mag dem Heimkehrenden sofort gemeldet worden sein. Da sich Heinrich der Löwe seinem Onkel versagte, kam die Opposition Welfs VI. nicht zum Zuge. Seit dem Kreuzzug hatte sich Welf VI. mehr und mehr von seinem welfischen Neffen entfernt und dem STAUFER FRIEDRICH BARBAROSSA genähert.
      Welf VI. gehörte 1152 nach dem Tode KONRADS III. auf Grund seines Machtpotentials zu den Fürsten, die mit einer Königsnachfolge rechnen konnten. Er erscheint auf dem Regensburger Reichstag im Juni 1152 plötzlich mit dem Titel eines Markgrafen von Tuszien, eines Herzogs von Spoleto sowie eines Fürsten von Sardinien. Berücksichtigt man noch, dass Graf Konrad II. von Dachau und der Markgraf Ottokar von Steiermark, ein Neffe Welfs VI., engste Parteigänger des WELFEN im Kampf gegen den BABENBERGER Heinrich Jasomirgott gewesen waren, ihre Begünstigungen demnach nur auf Verlangen des WELFEN erfolgt sein konnten, dann grenzt sich der Kreis der zumeist Begünstigten bei der Wahl FRIEDRICHS I. auf drei principes prepotentes ein.
      In demselben Privileg für das Prämonstratenserstift Gottesgnaden taucht auch Welf VI. erstmals mit seinen neuen Rechstiteln in Italien auf. Er war allerdings höchstwahrscheinlich an der Königswahl beteiligt, zumindest testierte er seit der Aachener Krönung in mehreren Diplomen, hier allerdings mehrfach ausschließlich mit dem bloßen Titel dux. Das geschah offensichtlich im Sinne eines Titular-Herzogs als Sohn und Erbe des Bayern-Herzogs Heinrichs des Schwarzen, so wie es schon unter KONRAD III. praktiziert worden ist. Seit seiner Rückkehr vom Kreuzzug hatte er zum Schwaben-Herzog Friedrich III. einen wesentlich besseres Verhältnis als zu dessen Onkel KONRAD III. und ist auch weit über den Regensburger Hoftag hinaus in der Begleitung des neuen Königs nachweisbar, aber auch er war überzeugt gewesen, als WELFE einen Erbanspruch auf Bayern zu besitzen. Er konnte nunmehr im Rang eines ebenbürtigen Herzogs gegebenenfalls gegen dessen Neffen Heinrich den Löwen ausgespielt werden.



      1126/27 oo Uta von Calw, Tochter des Grafen Gottfried um 1120 † nach 1196

      Kinder:
      - Elisabeth 1130/35 †
      - Welf VII. Graf von Altdorf um 1130 † 12.9.1167

      Literatur:
      Ahlers Jens: Die Welfen und die englischen Könige 1165-1235. Verlag August Lax Hildesheim 1987 Seite 19,96,107,109,111,115 - Althoff, Gerd: Konfliktverhalten und Rechtsbewußtsein. Die Welfen in der Mitte des 12. Jahrhunderts, Frühmittelalterliche Studien 26 1992, Seite 331-352 - Althoff Gerd: Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1997 Seite 60-63,65,68,78,249 - Ay, Karl-Ludwig /Maier, Lorenz/Jahn Joachim: Die Welfen. Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft. Universitätsverlag Konstanz GmbH 1998 Seite 14-19,41,57,81,86,89-93,95,108-173,177,182,203 - Baaken, Katrin: Herzog Welf VI. und seine Zeit. in: Welf VI. Wissenschaftliches Kolloquium zum 800. Todestages Welfs VI. im Schwäbischen Bildungszentrum Irsee, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Seite 10-13,16-28 - Barz Paul: Heinrich der Löwe. Ein Welfe bewegt die Geschichte. Keol Verlag Bonn 1978 Seite 52,68,77,91, 113,219,235,266,267,278,307 - Bedürftig Friedemann: Taschenlexikon Staufer. Piper Verlag GmbH München 2000 Seite 226 - Bernhardi, Wilhelm: Jahrbücher der Deutschen Geschichte Konrad III., Verlag von Duncker & Humbolt Leipzig 1883 - Bernhardi, Wilhelm: Jahrbücher der Deutschen Geschichte Lothar von Supplinburg, Verlag von Duncker & Humbolt Leipzig 1879 - Biegel, Gerd: Heinrich der Löwe. Kaiserenkel - Kaiserfreund - Kaiserfeind. Verlag Joh. Heinr. Meyer Braunschweig 1995 - Boshof, Egon: Staufer und Welfen in der Regierungszeit Konrads III. Die ersten Welfenprozesse und Opposition Welfs VI., Archiv für Kulturgeschichte 70 1988 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 24 Seite 48,94 - Bühler, Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze. Anton H. Konrad Verlag 1997 Seite 15,17,368,377,473,490,494,731,822,910 - Cardini, Franco: Friedrich I. Barbarossa. Kaiser des Abendlandes, Verlag Styria Graz 1990, Seite 30,41,54,63,65,69,74,80,115,147,159,170,174,191,201 - Csendes, Peter: Heinrich VI., Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Wiesbaden 1993 Seite 26,107 - Decker-Hauff, Hansmartin: Zur älteren Geschichte der Welfen. in: Weingarten 1056-1956. Festschrift zur 900-Jahrfeier des Klosters (1956) Seite 32 - Die Chronik des Otto von St. Blasien. Die Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit. Alfred Lorentz/Leipzig 1941 Seite 2,6,20,23,25,29,32,69 - Die Staufer im Süden. Sizilien und das Reich, hg. von Theo Kölzer, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1996, Seite 46,47 A.19,104 A.91,106,106 A.116 - Ehlers Joachim: Heinrich der Löwe. Verlag Muster-Schmidt Göttingen- Zürich 1997 - Engels, Odilo: Die Staufer. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1972, Seite 33-37,39,40,43,47, 52,88,93 - Engels, Odilo: Stauferstudien. Beiträge zur Geschichte der Staufer im 12. Jahrhundert, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1996, Seite 56,64,79,89,96 A,315,319,326 A,327-329 - Feldmann, Karin: Herzog Welf VI. und sein Sohn. Das Ende des süddeutschen Welfenhauses. Dissertation (Tübingen 1971) - Feldmann, Klaus: Welf VI., Schwaben und das Reich. Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 30 1971, Seite 309-326 - Hechberger Werner: Staufer und Welfen 1125-1190. Zur Verwendung von Theorien in der Geschichtswissenschaft Böhlau Verlag-Köln-Weimar Wien 1996 Seite 12,13,16,19-27,29-36,38,91,92,98,102,103,113-119,127,130,133, 149,150,156,160,161,168,173,174,176,180,181,183,186,190,192,194-197,199-217,225,228-230,235,236,238,242,244-247,249,251,257-260, 269-283,284,287-296,298,299,301,305-307 308,309,336,338-240,342-345,349 - Heine Alexander (Hg.): Geschichte der Welfen. Phaidon Verlag GmbH Essen - Heinrich der Löwe Herrschaft und Repräsentation. (Hg. Johannes Fried/Otto Gerhard Oexele) Vorträge und Forschungen Band LVII Jan Thorbecke Verlag 2003 - HEINRICH DER LÖWE UND SEINE ZEIT. Herrschaft und Repräsentation der Welfen 1125-1235. Katalog der Ausstellung Braunschweig 1995 Hirmer Verlag München Band 1, 2 und 3 Herzog Anton Ulrich-Museum - Herde, Peter: Die Katastrophe vor Rom im August 1167, Franz Steiner Verlag Stuttgart 1991 - Hildebrand Ruth: Herzog Lothar von Sachsen. Verlag August Lax Hildesheim 1986 - Hiller, Helmut: Friedrich Barbarossa und seine Zeit. Eine Chronik Paul List Verlag KG München 1977 Seite 49,52,56,59,73,119,130,147,157,168, 173,189,194,268,285,316,354,360,420 - Hils, Kurt: Die Grafen von Nellenburg im 11. Jahrhundert. Ihre Stellung zum Adel, zum Reich und zur Kirche, Eberhard Albert Verlag Freiburg 1967, Seite 38,88,96,103-105,109,113,115-119,129 - Hlawitschka, Eduard: Konradiner-Genealogie, unstatthafte Verwandtenehen und spätottonisch-frühsalische Thronbesetzungspraxis. Ein Rückblick auf 25 Jahre Forschungsdisput. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2003 Seite 104 - Hlawitschka, Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987 Seite 49,102 - Hucker Bernd Ulrich: Otto IV. Der wiederentdeckte Kaiser. insel taschenbuch 2557 2003 - Jehl Rainer (Hg.) Welf VI. Jan Thorbecke Verlag Simmaringen 1995 - Jordan, Karl: Heinrich der Löwe, Deutscher Taschenbuch Verlag München, Seite 1,7,22,26-29,36,43,48-51,54,68,70,151,166,169,174,182,190,198,227,235,255 - Opll Ferdinand: Friedrich Barbarossa. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1998 Seite 28,30,32-34,43,44,64,68,80,87,92,103,112,120, 125,180,195,211,227,231-233,236,241,244,260,261,302 - Partenheimer Lutz: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2001 Seite 75,80,93,110,123,251,258,269,299 - Runciman, Steven: Geschichte der Kreuzzüge, Sonderausgabe in 1 Band Verlag H.C. Beck München 1978 Seite 585 - Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983 - Schmid, Karl: Graf Rudolf von Pfullendorf und Kaiser Friedrich I., Freiburg im Breisgau 1954 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 22-26,30-32,136,148,159,160,164,165,170,179,181,183-186,188,190,193-204,213,222,224,226 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 267,271,273,275,278,289,305 - Schwarzmaier, Hansmartin: Dominus totius domus comitisse Mathildis. Die Welfen und Italien im 12. Jahrhundert. in: Karl Rudolf Schnith, Roland Pauler (Hg.), Festschrift für Eduard Hlawitschka zum 65. Geburtstag, Kallmünz 1993 Seite 283-307 - Schwarzmaier, Hansmartin: Staufer, Welfen und Zähringer im Lichte neuzeitlicher Geschichtsschreibung. Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins 134 1986 - Schwarzmaier, Hansmartin: Uta von Schauenburg, die Gemahlin Welfs VI., in Welf VI. Wissenschaftliches Kolloquium zum 800. Todestages Welfs VI. im Schwäbischen Bildungszentrum Irsee, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Seite 29-43 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 18 - Simonsfeld, Henry: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Friedrich I., 1. Band 1152-1158, Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1908 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte Erster Band Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München Seite 258-260,266,311,321,324,396, 398,529 - Störmer, Wilhelm: Die süddeutschen Welfen unter besonderer Berücksichtigung ihrer Herrschaftspolitik. in: Ay, Karl-Ludwig/Maier, Lorenz/Jahn Joachim: Die Welfen. Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft. Universitätsverlag Konstanz GmbH 1998 Seite 57-97 - Störmer, Wilhelm: Die Welfen in der Reichspolitik des 11. Jahrhunderts. in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 104, 1996, Seite 252-265 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 30 - Thorau, Peter: Jahrbücher des Deutschen Reichs unter König Heinrich (VII.) Teil I, Duncker & Humblot Berlin 1998, Seite 44 A,45,191 A - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. 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    • Wikipedia - Welf VI.

      Welf VI. (* 1115; † 15. Dezember 1191 in Memmingen) aus dem Geschlecht der Welfen, auch der Milde Welf genannt, war Markgraf von Tuszien (Toskana) und Widersacher des staufischen Königs Konrad III.

      Leben

      Welf wurde 1115 als dritter Sohn Heinrichs des Schwarzen, Herzog Heinrich IX. von Bayern, geboren. Nach dem Tod des Vaters 1126 wurde sein Bruder, Heinrich der Stolze, Oberhaupt des welfischen Adelsgeschlechts. Heinrich der Stolze verheiratete Welf VI. mit Uta, der Tochter des söhnelosen Pfalzgrafen bei Rhein Gottfried von Calw. Dadurch erwarb er nach dem Tod seines Schwiegervaters 1131 oder 1133 Ansprüche auf dessen Besitztümer – darunter auch die Burg Weinsberg –, die er allerdings in der sogenannten Calwer Erbfehde gegen Adalbert IV. von Calw, den Neffen Gottfrieds, durchsetzen musste. Innerhalb der welfischen Familie verwaltete Welf darüber hinaus die Besitzungen in Oberschwaben.
      Nach der Wahl des Stauferkönigs Konrad III. 1138 kam es zum offenen Konflikt zwischen Staufern und Welfen. Konrad entzog seinem Gegner Heinrich dem Stolzen die Herzogtümer Bayern und Sachsen sowie Welf VI. die Markgrafschaft Tuszien. 1139 starb Heinrich der Stolze; sein Sohn Heinrich der Löwe war noch nicht volljährig. Welf VI. vertrat, neben der Mutter und Großmutter Heinrichs des Löwen, die welfischen Ansprüche und verteidigte sie vor allem in Bayern gegen die von Konrad neu als Herzöge eingesetzten Babenberger. 1140 schlug Welf die Babenberger bei Valley an der Mangfall, verlor aber kurz darauf in der Schlacht bei Weinsberg nahe Heilbronn die Burg Weinsberg an Konrad III.
      1142 erzielte die welfische Seite einen ersten politischen Sieg: Angesichts des zähen Widerstands der Welfen und ihrer Verbündeten wurde Sachsen an Heinrich zurückerstattet. Auf dem Hoftag in Frankfurt kam es zu einer ersten Annäherung über ein Ehebündnis, bei der Welf VI. allerdings nicht berücksichtigt wurde. Sein wichtigster Aktionsraum Bayern wurde erneut den Babenbergern zugesprochen. Bei dieser Regelung blieb es allerdings nicht lange. Im März 1147 erhob Heinrich der Löwe auf einem weiteren Hoftag in Frankfurt offiziell einen Rechtsanspruch auf das Herzogtum Bayern. Im gleichen Jahr begab sich Welf unter Konrad III. auf den Zweiten Kreuzzug nach Palästina und ordnete vorher seine Verhältnisse. In diesem Zusammenhang wurde erstmals sein um 1140 geborener Sohn Welf VII. erwähnt. Ebenfalls in dieser Zeit stiftete Welf das Kloster Steingaden (oberhalb des Lechtals bei Peiting), das seine Grabstätte werden sollte. Der Kreuzzug verlief wenig ruhmreich. Nach verlustreichen Kämpfen in Kleinasien erreichten die Kreuzfahrer im Sommer 1148 Akkon, wo Konrad entschied, Damaskus zu belagern. Welf lehnte eine Teilnahme an der Belagerung ab und kehrte in die Heimat zurück.[1] Kurz nach seiner Rückkehr scheint Welf erneut militärisch gegen Konrad vorgegangen zu sein. Nach einer Niederlage bei Flochberg brach der Aufstand 1150 allerdings zusammen. Ab diesem Zeitpunkt übernahm Heinrich der Löwe endgültig die Führung der welfischen Partei und setzte sich in den Folgejahren schließlich auch in Bayern durch.

      Welf VI. und Friedrich I. Barbarossa

      Welf VI. mit seinem Sohn Welf VII. und dem von ihm gegründeten Kloster Steingaden (Darstellung des 16. Jahrhunderts)
      1151 kam es durch Vermittlung seines und des Königs Neffen, Friedrich III. von Schwaben, den zukünftigen Kaiser Barbarossa, zu einer Einigung zwischen Konrad und Welf. Im Zuge dieser Einigung bekam Welf von Konrad III. das bedeutende Reichslehen Mertingen verliehen.
      Nach dem Tode Konrads, im Februar 1152, unterstützte Welf VI. die Kandidatur seines Neffen Friedrich von Schwaben, der am 4. März 1152 in Frankfurt zum neuen König gewählt wurde, gegen den noch minderjährigen Sohn Konrads, der später Herzog Friedrich IV. von Schwaben werden sollte. In dieser Zeit war das Verhältnis Welfs zum Reichsoberhaupt ausgesprochen gut und so wurde er vom König, spätestens auf dem Würzburger Hoftag im Oktober 1152, mit dem Herzogtum Spoleto in Italien, der Markgrafschaft Tuscien (die heutige Toskana) und anderen italienischen Gütern belehnt.
      Welf VI. war damit Herr des größten Teils Mittelitaliens; neben Spoleto und Tuscien besaß er unter anderem auch Sardinien. Gut zwanzig Jahre dauerte diese welfische Herrschaft. Dass Welf jedoch auch Wert auf seine Besitzungen in Schwaben legte, zeigte die Tübinger Fehde (1164–1166), in der er durch zahlreiche Beziehungen nahezu den gesamten schwäbischen Adel gegen den Pfalzgrafen Hugo von Tübingen und seinen wichtigsten Unterstützer, Herzog Friedrich IV. von Schwaben aufbrachte. Auch in diesem Konflikt der Welfen mit der konradinischen Stauferlinie musste Kaiser Barbarossa vermittelnd eingreifen. Und auch hier bevorzugte er Welf VI.
      1167 starb Welfs einziger Sohn, Welf VII., der am Feldzug Kaiser Friedrichs gegen den Papst teilgenommen hatte, in Italien an der Malaria. Sein Tod traf den Vater zutiefst. Gegen die ab diesem Zeitpunkt massiv betriebene Ausdehnung des staufischen Besitzes in Oberschwaben unternahm er nichts. Er verlor beinahe jegliches politisches Interesse; seine italienischen Besitzungen verkaufte er für eine beträchtliche Summe an Kaiser Friedrich. Allerdings scheinen sie nicht sofort in den Besitz Barbarossas übergegangen zu sein, denn wenige Jahre später erhob Welf noch einmal formellen Protest, als der Kaiser seine Besitzungen im Rahmen seiner italienischen Städtepolitik neu verteilte. Den tuscischen Markgrafentitel führte Welf noch bis 1173. Mit dem Erlös aus den italienischen Verkäufen scheint er seine neuen Leidenschaften finanziert zu haben: Dichtkunst, Geschichtsschreibung und Kirchenbau förderte er als Mäzen; er feierte aufwendige, vielbesuchte Feste, auf denen auch wichtige politische Entscheidungen fielen. In dieser Zeit entstand auch die Historia Welforum, die erste mittelalterliche Chronik, die ausschließlich der Geschichte eines Adelsgeschlechtes gewidmet ist und vielleicht im Auftrag Welfs geschrieben wurde.

      Erbvertrag und Tod

      Nach der Übernahme von Welfs italienischen Besitzungen nahm Barbarossa 1171 Verhandlungen über das Gesamterbe auf. Welf VI. war zu diesem Zeitpunkt fast 60 Jahre alt. Zwar war sein Sohn tot, doch hatte er zwei Neffen: Heinrich den Löwen und Kaiser Friedrich Barbarossa. Der Erbfolge gemäß hätte der Löwe den Anspruch auf das Erbe gehabt. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt der Kontakt zwischen dem neuen welfischen Machtzentrum in Braunschweig und dem schwäbischen Stamm des Geschlechts weitgehend eingeschlafen. Dennoch kam es zwischen Pfingsten 1175 und Herbst 1176 zu einem Erbvertrag zwischen Welf VI. und Heinrich dem Löwen. Heinrich sollte eine erhebliche Summe an seinen Onkel leisten und dafür das Erbrecht erhalten. Heinrich blieb die Zahlung jedoch schuldig, und Friedrich bemühte sich wieder verstärkt um Welf. Kurz vor Weihnachten 1178 kaufte er Welf seine Besitzungen nördlich der Alpen ab. Die offizielle Übergabe fand im Januar 1179 auf dem Wormser Hoftag statt, auf dem auch das endgültige Absetzungsverfahren gegen Heinrich den Löwen eingeleitet wurde. Einen Großteil der Territorien empfing Welf sofort wieder als Lehen vom Kaiser. 1191 starb Welf, „versöhnt mit den Menschen und reuevoll“, wie es in der Historia Welforum (Steingadener Fortsetzung) heißt, in „seiner Stadt“ Memmingen. Er wurde in dem von ihm gestifteten Kloster Steingaden in der Klosterkirche St. Johannes Baptist beigesetzt.

      Quellen

      Quellen zur Geschichte der Welfen und die Chronik Burchards von Ursberg. Hrsg. und übersetzt von Matthias Becher unter Mitarbeit von Florian Hartmann und Alheydis Plassmann. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1997, ISBN 978-3-534-07564-5.

      Literatur

      Karin Feldmann: Herzog Welf VI. und sein Sohn. Das Ende des süddeutschen Welfenhauses (mit Regesten). Diss. Phil. Tübingen 1971
      Rainer Jehl (Hrsg.): Welf VI. Wissenschaftliches Kolloquium zum 800. Todesjahr vom 5. bis 8. Oktober 1991 im Schwäbischen Bildungszentrum Irsee Thorbecke, Sigmaringen 1995, ISBN 3-7995-4173-X.
      Paul Zimmermann: Welf VI. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 41, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 671–676

      [7]

  • Quellen 
    1. [S7] Wikipedia, Welf VI..

    2. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .

    3. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, Schwennicke, .

    4. [S20] Karl Josef Minst [Übers.], Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 1), (1966), 44.

    5. [S7] Wikipedia, Welf VII..

    6. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .

    7. [S7] Wikipedia, abgerufen am 4 Feb 2016, Welf VI..