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 Bohrer

Imhild

weiblich - nach 873


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  • Name , Imhild 
    Geschlecht weiblich 
    Titel/Amt/Status Sachsen,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Gräfin in Sachsen 
    Tod nach 873  [1
    Personen-Kennung I454  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 13 Jan 2016 

    Familie Rikdag I.,   geb. um 800/810   gest. nach 873 (Alter > 64 Jahre) 
    Kinder 
     1. Friedrich I.
     2. Adelgar
     3. Rikburg
    Familien-Kennung F182  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 13 Jan 2016 

  • Ereignis-Karte
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  • Notizen 
    • Emnildis (Imhild) Gräfin in Sachsen
      - nach 873

      Tochter des N.N.; KAROLINGER-Verwandte
      Nach R. Wenskus Tochter des Grafen Bernhard und der Emhild
      Nach Lex. MA und H. Ludat als Imhild Gemahlin Graf Rikdags I.

      Wenskus Reinhard: Seite 200,301-305,337,501, "Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel."

      Während wir Adalhard, der vielleicht mit dem POPPONEN gleichen Namens identisch ist, vorerst beiseite lassen, bemerken wir zu Erinfrid/Ermanfrid, daß ein älterer Namensvetter mit seiner Schwester Emmihildis ebenfalls mit einer Tradition in Dossenheim vertreten ist. Es ist möglich, daß es sich bei dieser Emhild um die bekannte Äbtissin von Milz im Grabfeld oder eine Verwandte von ihr handelt, da Angehörige der "Nibelungen"-Familie, zu der Ermanfrid gehört, auch im Zusammenhang der großen Schenkungen dieser hochgestellten Dame immer wieder genannt werden [1781 Vgl. den Nibelungenexkurs bei Anm 166ff.]. Eine jüngere Emhild war jedoch auch mit einem Bernhard vermählt, wie wir aus einer fuldischen Tradition in der Rannunger Mark im Grabfeld entnehmen können [1782 CD Fuld. 306 (815).]. Ob dieser Bernhard identisch ist mit jenem Bernhard, der 824 in Marisfeld (Kr. Suhl) einen Beifang an Fulda schenkt [1783 CD Fulda 453.], ist zwar fraglich, da hier seine Frau Hadaburc heißt. Dies könnte jedoch auf eine zweite Ehe hindeuten, denn im gleichen Ort tradiert später noch eine jüngere Emhild [1784 CD Fuld. 671.]. Die Zeugen an diesem Ort, nicht nur für die Schenkung Bernhards, sprechen jedenfalls für eine Verwandtschaft mit den BILLINGEN.
      Das im letzten Drittel des 9. Jahrhunderts errichtete Stift verehrte eine Emhildis als Gründerin, die als de prosapia regum Francorum bzw. als filia regis Franciae gilt [2704 Vgl. E. E. Stengel, in: Fuld. UB I Seite 395f.]. E. E. Stengel hält sie wie schon J. S. Seiberts für identisch mit der berühmten Emhild von Milz, die um 800 dem Kloster Fulda große Schenkungen in Franken machte [2705 Fuld. UB I 264, 274*.+. J. S. Seibert, Wer hat das Frauenkloster zu Meschede gestiftet, in: Westfäl. Zs. 23 (1863) Seite 330ff, 24 (1864) Seite 197ff. W. Metz (wie Anm. 1606) Seite 268f. Weiteres dazu unten bei Anm. 3843ff. Vgl. auch K. Bosl (wie Anm. 508) Seite 93; A. Klinsporn, Beobachtungen zur Frage der bayerisch-fränkischen Beziehungen im 8. Jahrhundert (Phil. Diss. Freiburg i. Br. 1965) Seite 52ff.]. Emhild von Milz wird in einer Fälschung Eberhards von Fulda ebenfalls unter Berufung auf ein - nicht feststellbares - Annalenwerk als Blutsverwandte KARLS DES GROSSEN bezeichnet [2706 E. E. Stengel (wie Anm. 2704) Seite 375f.]. Daß die Identifizierung Stengels nicht zutrifft, hat Hömberg aus chronologischen Gründen zweifelsfrei erwiesen [2707 A. K. Hömberg (wie Anm. 924) Seite 111 Anm. 312. Weitere Indizien im Waldrada-Exkurs bei Anm. 48f., die zeigen, daß Emhilde tatsächlich aus karolingischer Umgebung stammte.]. Dennoch dürfte, wie auch Hömmberg annimmt, eine Verwandtschaft vorliegen, ohne daß genaueres darüber gesagt werden kann.
      Nun heißt die Frau des Grafen Ricdag ebenfalls Imhilde (= Emhildis), wie wir aus der Überlieferung des von diesem Paar gegründeten Stifts Lamspringe (6,5 km nördl. Alt-Gandersheim) erfahren [2708 MGH DLdD 150 (873). Vgl. dazu H. Goetting (wie Anm. 602) Seite 29ff.]. Dessen erste Äbtissin wurde Ricdags Tochter Ricburg. Ob die Frau Ricdags mit der Stifterin von Meschede identisch ist, bleibt eine Frage. Hömberg [2709 A. K. Hömberg (wie Anm. 924) Seite 114.] möchte eher eine Tochter oder Nichte Ricdags in ihr sehen, und W. Zimmermann [2710 W. Zimmermann, Das Münster zu Essen (Die Kunstdenkmäler der Rheinlande Beiheft 3, 1956) Seite 42 mit Anm. 64.] macht sie zur Gemahlin eines Hermann, der 850-860 im Lochtropgau um Meschede erwähnt wird und der der Ahnherr der Grafen von Werl sein soll, deren Hauskloster Meschede dann wurde.
      Es ist für die Beziehung von Altfrid zum Herzog Liudolf nicht notwendig, mit Goetting eine solche über die fränkische Billing-Tochter Oda, die Frau Liudolfs, anzunehmen, da Altfrid und Liudolf wohl Agnaten waren, doch mag eine Verbindung der Ricdag-Familie zu den LIUDOLFINGERN auch über die BILLINGE laufen, denn ein Angehöriger dieses Kreises, Bernhard, war mit einer anderen Emhild vermählt [2725 Vgl. oben bei Anm. 1782-1784.], die möglicherweise die Mutter der Ricdag-Gemahlin war.
      Es muß darauf hingewiesen werden, daß der einzige bekannte Hochadlige Sachsens im frühen Hochmittelalter, der den Namen Karolus trägt, ein Sohn des WETTINERS Ricdag war, der seinen Namen dem aus der Ricdag-Sippe stammenden Teil des Namensbestandes der Harzgrafen verdankt [3016 Vgl. oben bei Anm. 2955 c ff. Dazu H. Ludat, An Elbe und Oder um das Jahr 1000 (1971) Seite 86 mit Anm. 497)]. Die Frau des älteren Ricdag jedoch, Emhild, soll, wie wir sahen, "karolingischer" Herkunft gewesen sein [3017 Vgl. oben bei Anm. 2704.] Gleichzeitig wissen wir aber, daß der Name Emhild auch bei der nibelungischen -frid-Sippe verbreitet war. Eine Emhild war Schwester Ermanfrids [3018 CL 403 (781) Über die Beziehungen der -frid-Gruppe zu Emhild von Milz vgl. Nibelungen-Exkurs Seite 501.] und damit auch Sigifrids.
      Wenn Sigfrid mehrfach im Zusammenhang mit Äbtissin Emhild von Milz genannt wird [166 K. Bosl (wie Anm. 29) Seite 90f.], wird uns das angesichts der Tatsache, daß uns eine Emmihildis ja als Schwester Ermanfirds in Dossendorf begegnete [167 CL 403 (781); vgl. bei Anm. 97.], nun nicht weiter verwundern. Bezeichnend ist auch, daß 784 in der großen Schenkungsurkunde der Emhild von Milz Hemming und Liutfrid nebeneinander als Zeugen genannt werden [168 Fuld. UB I 154. Es ist in diesem Zusammenhang auch bezeichnend, daß unter den Schenkungsorten der Emhild nach Fuld. UB I 264 sich auch ein Uuigfrideshus befindet.]

      Krüger, Sabine: Seite 72, "Studien zur Sächsischen Grafschaftsverfassung im 9. Jahrhundert"

      Quellen zur Genealogie der Ecbertiner

      I) I. Ricdag-Sippe
      a) Ricdag comes fidelis noster (DLdFr. BM² 891; Wilm. I, nr. 12, p. 36, 833); Besitz in Billerbeck,
      Kreis Gandersheim, Liuckiungen (unbekannt); Liuttingeshem (wüst bei Hildesheim) (Trad. Corb. §
      351); Rüden (ibidem); Bensen (§ 401); Zeuge in Schmechten, Kr. Brakel (§ 297); Haaren, bei
      Meppen (§ 280); Wuringereshusun (§ 301); Kaierde (§§ 305, 314); Eggerhem (unbekannt) (§ 309);
      Wüst. Eidenhausen bei Wünnenberg (§ 339); Unterrieden bei Büren (§ 461). Stifter von
      Lamspringe (DLdDt. 150; p. 211)
      Vermählt mit Imhilde, Tochter Ricburg, Äbtissin von Lamspringe.

      Störmer, Wilhelm: Seite 85, "Entwicklungstendenzen in der ostfränkischen Klosterlandschaft der Karolingerzeit, in Mönchtum - Kirche - Herrschaft 750-1000"

      Der Bedarf an adeligen Frauenklöstern scheint nicht gering gewesen zu sein. Dafür nur zwei Beispiele von mehreren aus Franken: Vor 784 hatte eine reiche hochadelige Dame am Nordostrand des Grabfelds auf elterlichem Gut in Milz (heute Thüringen, Kr. Hildburghausen) ein Nonnenkloster gegründet und zusammen mit ihrer bedeutenden Verwandtschaft reich ausgestattet [50 M. Gockel, Die Verwandtschaft der Äbtissin Emhilt von Milz, FS für W. Schlesinger, hg. von H. Beumann (Mitteldeutsche Forschungen 74/II, 1974), Seite 1-70.]. 799/800 übertrug die Äbtissin und Gründerin Emhilt ihr Eigenkloster an die Großabtei Fulda.





      oo Rikdag I. Graf 833 und 873 um 800/10- nach 873

      Kinder:

      - Adelgar Graf im Liesgau
      - Friedrich I. Graf im Harzgau
      - Rikburg Äbtissin von Lamspringe 873



      Literatur:
      Eckhardt Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 64-90 - Krüger, Sabine: Studien zur Sächsischen Grafschaftsverfassung im 9. Jahrhundert, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1950 Veröffentlichung der Historischen Kommission für Hannover Seite 72 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Stammtafel im Anhang - Störmer, Wilhelm: Entwicklungstendenzen in der ostfränkischen Klosterlandschaft der Karolingerzeit, in Mönchtum - Kirche - Herrschaft 750-1000 Seite 77-99 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1998 Seite 85 - Wenskus Reinhard: Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1976 Seite 301-305, 334 - [1]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .