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 Bohrer

im Lahngau, Rudolf I.

männlich um 860 - 908  (48 Jahre)


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  • Name im Lahngau, Rudolf 
    Suffix I. 
    Geburt um 860  [1
    Geschlecht männlich 
    Titel/Amt/Status 892-908  Würzburg [97070],Würzburg (Stadt),Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Bischof von Würzburg 
    Tod 3 Aug 908  [1
    • fiel im fränkisch-thüringischen Heer gegen die Ungarn
    Personen-Kennung I359  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 3 Nov 2015 

    Vater im Lahngau, Udo,   geb. um 825/830   gest. nach 879 (Alter > 50 Jahre) 
    Mutter N. 
    Familien-Kennung F145  Familienblatt  |  Familientafel

  • Ereignis-Karte
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  • Notizen 
    • Rudolf I. Bischof von Würzburg (892-908)
      ca. 860-3.8.908
      Sohn des Grafen Udo im Lahngau aus dem Hause der KONRADINER

      Althoff Gerd: Seite 314, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

      B 91 Me: 3.8. Ruodolfus eps + 908 Würzburg

      (Es.) Rudolfs Eintrag gehört zu den Übernahmen aus älteren Vorlagen, die beim Beginn des eigenständigen ottonischen Gedenkens gemacht wurden. In diesen Vorlagen, die vielleicht aus der Halberstädter Domkirche stammen, waren alle Würzburger Bischöfe seit dem endenden 8. Jahrhundert enthalten; siehe dazu oben S. 190.
      Zu Rudolfs Herkunft - er war KONRADINER - und seiner Tätigkeit vgl. Wendehorst, Würzburg, S. 51f.; Lindner, Würzburg, S. 235ff.
      Zum Todesdatum: Wendehorst, S. 55 sowie FW B 22 mit weiteren Hinweisen.

      Rudolf wurde durch Kaiser ARNULF Bischof von Würzburg und war dessen treuer Anhänger. Er wurde zeitweise von den BABENBERGERN verjagt, die dort dominierten, wurde 899 Mitregent für König Ludwig IV. das Kind, bekriegte die BABENBERGER und war 906 an der Hinrichtung des Grafen Adalbert beteiligt. Rudolf fiel im fränkisch-thüringischen Heer gegen die Ungarn.

      Finckenstein Fimck von: Seite 148, "Bischof und Reich"

      Die Bedeutung Würzburgs für Franken und das ostfränkische Königtum wird schon vor unserem Betrachtungszeitraum an der Ernennung Bischof Rudolfs (892-908) erkennbar, der mit König ARNULF verwandt und Vater-Bruder König KONRADS I. war. In seine Amtszeit fiel die für die KONRADINER siegreiche Auseinandersetzung mit den sogenannten älteren BABENBERGERN um die Vormachtstellung in Franken, in deren Mittelpunkt das Bistum Würzburg stand, und die eine wesentliche Voraussetzung für den Aufstieg der KONRADINER zum Königtum wurde.

      Literatur:
      Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 190,314 B 91 - Barth Rüdiger E.: Der Herzog in Lotharingien im 10. Jahrhrhundert. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990 Seite 20 Anm. 32,183 - Diwald Helmut: Heinrich der Erste. Die Gründung des Deutschen Reiches. Gustav Lübbe Verlag GmbH, Bergisch Gladbach 1987 Seite 176 - Dümmler Ernst: Die Chronik des Abtes Reginno von Prüm. Verlag der Dykschen Buchhandlung Leipzig Seite 103,109,115 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band II Seite 356,488,498,521-524,549,565 - Hlawitschka Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Kommissionsverlag: Minerva-Verlag Thinnes Nolte OHG Saarbrücken 1969 Seite 51 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 190,198 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 93 - [1]
    • Neue Deutsche Biographie - Rudolf (Ruodolfus, Rathulfus, Rothulff)

      Bischof von Würzburg (wahrscheinlich seit 892), ⚔ 3.8.908.

      Die Annahme, R. sei Abt von Hersfeld gewesen (Fries), ist unrichtig. Wohl aufgrund der guten Beziehungen seiner Familie zu Kg. Arnulf erhielt er – wahrscheinlich noch 892 – den Bischofsstuhl von Würzburg, hat aber in der Umgebung des Königs keine nachweisbare Rolle gespielt. Lediglich auf der Reichsversammlung und dem Konzil von Tribur läßt er sich am 5.5.895 nachweisen.

      R.s Regierung steht im Zeichen der sog. Babenberger Fehde, in der es zwischen den Konradinern und den älteren Babenbergern (Popponen) um die Vormachtstellung in Ostfranken ging. Da die Babenberger dem Königtum Arnulfs distanziert gegenüberstanden, hatte der König in dem bis dahin von den Babenbergern dominierten ostfränk. Raum Güter an die Konradiner vergeben. Ein daraus resultierendes aggressives Ausgreifen der Popponen im Bistum Würzburg provozierte die konradin. Reaktion: 897 begann angeblich „aus geringfügigen Ursachen“ (ex parvis minimisque rebus), wie Regino v. Prüm berichtet, die Fehde zwischen R. und den babenberg. Brüdern Adalhard und Heinrich; der König selbst hielt sich im Hintergrund. Umfangreiche Verwüstungen nötigten R. 902 zu einem Hilferuf an seine Brüder Eberhard und Gebhard. Vor der Burg Bamberg kam es zur Schlacht, wobei Heinrich und Eberhard fielen sowie Adalhard in Gefangenschaft geriet; Gebhard ließ Adalhard eigenmächtig hinrichten. Dieser Landfriedensbruch wurde im Febr. 903 in Forchheim vom König zugunsten der Konradiner entschieden. Kurz darauf wurde R. von dem letzten lebenden Babenberger Adalbert aus Würzburg vertrieben; in der Folge konnte er sein Bistum wohl kaum noch betreten. 906 wurden die Konradiner erneut von Adalbert besiegt; daraufhin belagerte ihn Kg. Ludwig, nahm ihn gefangen und ließ ihn am 9.9.906 hinrichten. Sein Besitz verfiel dem König, der diesen „inter nobiliores“ und wohl auch an das Bistum Würzburg wieder verteilte. R. stellte sich im Sommer 908 mit einem thür.-fränk. Heer den einfallenden Ungarn und fiel in der Schlacht am 3.8.908. Über seine kirchliche Tätigkeit ist nichts bekannt.

      [2]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .

    2. [S21] Neue Deutsche Biographie Onlinefassung, Flachenecker, Helmut, "Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 192 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd123676770.html.