Diese Website verwendet Cookies. Wenn Sie fortfahren, ohne Ihre Browser-Einstellungen zu ändern, erklären Sie sich mit der Nutzung von Cookies einverstanden.
: Adresse
: Ortsteil
: Ort
: Region
: (Bundes-)Staat/-Land
: Land
: Nicht festgelegt
Notizen
Gerhard II.
Bischof von Speyer (1105-1107)
Abt von Hirsau und Lorsch
+ 1107
Sohn des Grafen Egino I. von Dettingen
Gerhard II. wurde als gelehrt und stolz, auch schroff und herrisch überliefert. Er wurde Prior und 1091 Abt von Hirsau. Er förderte das Kloster sehr, indem er dessen Besitz vermehrte und es baulich sicherte (Wasserleitungen und Mauern) und setzte mit harter Hand die neue, strenge Cluniazenserregel durch, ebenso auch im Kloster St. Peter und seit 1105 als Abt von Lorsch auch dort und geriet damit schroff gegen die Mönche. Er ging im deutschen Thronkrieg zu Kaiser HEINRICH V. über, wurde dadurch 1105 Bischof von Speyer, wo er zeitweise den gefangengesetzten Kaiser HEINRICH IV. in harter Haft hielt. Er wurde wegen Ämterhäufung kritisiert.
Literatur:
Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 247/Band II Seite 212-214,560 - [1]
Wikipedia - Gebhard II. von Urach
Gebhard II. von Urach († 1. März 1110) war Benediktiner, Abt der Klöster Hirsau und Lorsch, sowie von 1104 bis 1107 Bischof von Speyer.
Leben und Wirken
Gebhard II. von Urach, auch Gerhard, stammte aus dem Geschlecht der Grafen von Urach und wurde geboren als Sohn von Graf Egino I. von Dettingen (dem Älteren). Sein Bruder war Kardinalbischof Kuno von Urach († 1122), ein eifriger Förderer der gregorianischen Reformen und Vertrauter von Papst Paschalis II. (1099–1118).
Gebhard lebte als Benediktiner im Kloster Hirsau, wurde später Prior, 1091 Abt und Nachfolger des Wilhelm von Hirsau. Dieser wird als Seliger verehrt und soll Gebhard von Urach als seinen Prior und Vertrauten nach Rom zu Papst Urban II. gesandt haben, um von dort Reliquien des Hl. Petrus für die neue Klosterkirche zu erbitten; ebenso soll er in seinem Auftrag in der Abtei Cluny gewesen sein.[1] 1105 wählte man Bruno von Beutelsbach († 1120) an seiner Stelle als Abt, da man Gebhard zusätzlich zu seiner Hirsauer Abtswürde zum Bischof von Speyer und Abt von Lorsch berufen hatte.
Unter seinem Episkopat begrub man den exkommunizierten Kaiser Heinrich IV. in Speyer, wobei der Oberhirte auf genaue Einhaltung der kanonischen Vorschriften bestand, nach denen er als Gebannter nicht in der Familiengrablege des Speyerer Domes begraben werden durfte. Deshalb erbaute man an der Nordseite der Kathedrale die bis heute erhaltene Afrakapelle, wo der Herrscher vorläufig beigesetzt wurde, bis er posthum vom Kirchenbann befreit war.
Gebhard von Urach verzichtete 1107 krankheitsbedingt auf sein Bischofsamt. Er wird als beleibt und von mittlerer Größe beschrieben, litt an Gicht und hatte eine daher rührende Gehbehinderung an einem Fuß.[2]
Laut Seelbuch des Speyerer Domes starb er am 1. März 1110, wurde jedoch seinem Wunsch gemäß in der Abteikirche von Hirsau bestattet.
Die Annales Hirsaugienses des Johannes Trithemius überliefern viele Einzelheiten zu Leben und Person des Bischofs Gebhard von Urach, die bei Domkapitular Franz Xaver Remling, in seiner Geschichte der Bischöfe zu Speyer (Band 1, 1852) mit entsprechender Quellenangabe vermerkt sind. Die historische Genauigkeit dieser Annalen ist jedoch zweifelhaft.
Gebhard von Urach († 1141), Neffe des Speyerer Bischofs, war von 1131 bis 1140 Bischof von Straßburg.
Literatur
Franz Xaver Remling: Geschichte der Bischöfe zu Speyer, Band 1, Speyer, 1852, S. 334–345