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 Bohrer

von Ebersberg, Adalbero II.

männlich um 0980 - 1045  (65 Jahre)


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  • Name von Ebersberg, Adalbero 
    Suffix II. 
    Geburt um 0980  [1
    Geschlecht männlich 
    Titel/Amt/Status Graf an der Sempt  [1
    Titel/Amt/Status Vogt von Ebersberg 
    Titel/Amt/Status 1029-1045  Ebersberg [85560],Ebersberg,Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Graf von Ebersberg 
    Tod 27 Mrz 1045  Persenbeug [3680],Niederösterreich,Österreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Personen-Kennung I330  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 11 Sep 2015 

    Vater von Ebersberg, Ulrich I.,   geb. 960/965   gest. 11 Mrz 1029 (Alter 64 Jahre) 
    Mutter von Viehbach, Richgardis 
    Familien-Kennung F347  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie von Altdorf, Richlinde,   geb. um 0980   gest. 12 Jun 1045, Persenbeug [3680],Niederösterreich,Österreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 65 Jahre) 
    Familien-Kennung F135  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 1 Dez 2007 

  • Ereignis-Karte
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  • Notizen 
    • Adalbero II. Graf von Ebersberg (1029-1045)
      Graf an der Sempt
      Vogt von Ebersberg
      um 980/85 † 27.3.1045 Burg Persenbeug
      Ältester Sohn des Grafen Ulrich von Ebersberg aus dem Hause der SIEGHARDINGER und der Richardis von Viehbach, Tochter von Graf Markwart II.

      Schwennicke, Detlef: Tafel 28, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser"

      ADALBERO † 27.III.1045
      GRAF von EBERSBERG
      gründet um 1000 Kloster Ebersberg

      oo RICHLIND VON SCHWABEN (WELFIN) † 12.VI.1045 Tochter von Herzog Rudolf

      Glocker Winfrid: Seite 350, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."

      VIII.180. RICHLINDE † 1045 VI 12
      oo ADALBERO, Graf von Ebersberg † 1045 III 27.
      Vgl. Sepp, Stammbaum Tab. I (Nr. 32)

      Thiele, Andreas: Tafel 500, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II"

      ADALBERT II. † 1045
      Graf von Ebersberg und an der Sempt, Vogt von Ebersberg
      Adalbert II. trat 1040 sein Reichslehen Benediktbeuern an das neugegründete gleichnamige Kloster ab.
      oo RICHARDIS WELF † 1045 (Sie kam um durch das Einsturzunglück auf Persenbeug.)
      Tochter des Grafen Rudolf II. von Altdorf

      GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 64

      23. Adalbero II.

      F. s. 15 Ende; eV.
      c 1000 erhält als Erstgeborener das Kloster Ebersberg 138 n 6
      (1017/27) Aufzählung der Tegernsee entfremdeten Güter und der damit (vom Herzog) Belehnten, darunter Adalpero filius Oudalrici mit 35 Gütern Archival. Zs. nF 20 (1914) 88 ff.
      c 1020 Adalbero MB 9, 363 f;
      1025 Adalbero comes DD 3, 694 ff n 2
      1027 8/8 Tittenkofen (G Reichenkirchen AG Erding) Adalpero comes, in dessen Grafschaft das zwischen dem Reich und Freising strittige Kloster Moosburg gelegen ist, hält darüber ein placitum in Anwesenheit mehrerer Grafen, darunter Eparhard nW 5, 278 f n 1422
      c 1030 Adalpero preses schenkt die Burg Ebersberg an das gleichnamige Kloster Hundt, Ebersberg 141 n 30
      1036/37 Graf Adalpero errichtet zu Ebersberg ein neues Klostergebäude Minus 14, Maius cap. 32
      1040 1/1 HEINRICH III. beurkundet die Gründung eines Benediktinerklosters zu Ebersberg durch das Grafen-Paar Adelbero und Rihelinda, die Vogtei soll Adalbero und seinem Bruder Eberhard auf Lebenszeit zustehen DD 5, 19 f n 15
      c 1040 Graf Adalpero gibt sein Reichslehen Benediktbeuern zurück, damit es wieder dem Kloster B. zugewendet werde Rotulus hist. Benedictob. 11. Jh. Chronic. Benedictob. 12. Jh. SS 9, 223; vgl. DD 5, 402 ff n 297, eine sachlich richtige Fälschung;
      † 1045 27/3 zu Persenbeug an der Donau NÖ mit dem Auftrag an die Gattin zur Nachlassregelung Minus 14
      Ebersberg 11. Jh.: Adalpero comes filius Oudalrici Necr. 1, 4
      Obermünster: Adalbero comes de Puolrnhoven (Pielenhofen AG Parsberg) c 1200/50, Adalbero comes qui donavit villam in P. Necr. 3, 338, vgl. n 26

      Gemahlin:
      Richlind, Tochter Rudolfs aus Schwaben und Schwester des Grafen Welfhard, unfruchtbar Minus 13
      1045 Juni Einsturzunglück in Persenbeug bei dem Richlind tödlich zu Schaden kommt
      † 12/6 Ebersberg: Richlint comitissa uxor Adalperonis
      Freising Dom: domina Richiza Necr. 3, 78, 82
      wohl auch Seeon 8/6: Richiza comitissa Necr. 2, 225
      ebenso domina Richenza coniunx comitis Adalberonis de Bavaria Einsiedeln Necr. 1, 361 f
      begraben zu Ebersberg Hist. Welf. cap. 7.

      HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER, Gewin Dr. J.P.J.: Seite 46

      VIII. 21. Adalbert VI." Adalpero"
      Graf von Ebersberg, c. 1001-1045 (†).

      Gemahlin:
      Richlind
      994/ 1005 Adalpero comes erster Zeuge bei einem Tauschvertrage: F. nr. 1343.
      1022/31. Graf Adalpero schenkt für sein und seiner Verwandten Seelenheil sein Eigen zu Lengfeld (B. A. Kehlheim oder Lengenfeld im Inntal), vorbehaltlich Nutznießung für sich und seine Gemahlin "Richlind", erster Zeuge Graf Eberhard B. 22.: F. nr. 1404.
      Tittenkofen 1027 August 8. Graf Adalpero spricht auf Geheiß Kaiser KONRADS II. Bischof Egilbert die Abtei Moosburg zu. Dieser Akt fand statt in Gegenwart der Grafen Arnolf (F. 6.), Poppo (C. 20), Eberhard (B. 22.), Chadeloch (C. 18.).: F. nr. 1422.
      1034. Bischof Egilbert tauscht von dem Grafen Adalpero gegen Liegenschaften zu Oberndorf und Rinding, die dieser der Ebersberger Kirche übergibt, andere zu Tegernbach (welches?), Rudelzhausen (B. A. Mainburg oder B. A. Freising?) und Hündlbach (B. A. Erding).: F. nr. 1438ab, E. 157, II. 7.
      1029. Haselbach. Graf Adalpero, Oudalrichs Sohn, übergibt dem Kloster Ebersberg für den Seelenfrieden seines unlängst begrabenen Vaters "pro requie patrsi sui nuper sepulti" und für das Seelenheil seiner Mutter und aller seiner Blutsverwandten sein Eigen zu Haselbach (B. A. Ebersberg), Erster Zeuge Graf Eberhard, Bruder Adalperos.: E. 140, I. 27.
      C. 1030. Adalpero und seine Gemahlin Rihlint schenken ein Gut zu Thondorf (B. A. Landshut).: E. 140, I. 28.
      C. 1030/40 Adalpero übernimmt eine Schenkung seines Bruders Eberhard.: E. 141, I. 30.
      C. 1040. Graf Adalpero schenkt seiner Gemahlin Rihlind das Schloss Ebersberg mit Äckern, Wäldern und so weiter und die Weiler Möschenfeld (L. Ebersberg).: E. 141, I. 35.
      C. 1040. Adalpero und Rihlint schenken ihr Gut Pfeffenhausen und eine area in Regensburg.
      Erste Zeugen: Poppo comes de Rota (C. 20.) et filius eius Chuonrat (C. 31.).: E. 142, I. 37.
      C. 1040. Dieselben schenken das Dorf "Gisilinga, quam aliqui Gravingin vocant": E. 142, I. 39.
      C. 1040. Graf Adalpero und miles Adalpertus schließen einen Tauschvertrag: E. 158, II. 9. Adalpero und Altmann, Abt von Ebersberg schließen einen Tausch, bei dem der Abt Adalpero seinen avunculus nennt, erster Zeuge: Tagini von Oberhausen (A. 22.): E. 158, II. 13.
      1040. Januar 1. Regensburg König HEINRICH III. bestätigt die Freiheit des Klosters Ebersberg.: M. B. XXIX. a. 58., E. 143, I. 40.
      († ) 1045 März 27. Adalpero comes obiit.: E. 143, I. 41.
      Seine Gemahlin Richlint: 1045. Weissenfeld (B. A. Ebersberg). Nach dem Tode des Adalpero schenkt seine Witwe Rihlint Weissenfeld "Wizzinvelt" für sein Seelenheil.: E. 143, I. 41.
      1045. Dieselbe schenkt einen Waldteil.: E. 143, I. 43.
      (†) Nach dem Tode der Gräfin Rihlint (12. Juni 1045) schenkte Herzog Welf, Sohn des Welfhard, ihr Bruder, Güter in "Stiga" (Steig, L. Rottenburg). Der Vogt Ruodperht (Roudperht von Oberhausen A. 21.) übernimmt die Schenkung.: E. 144, I. 47.
      C. 1040. Graf Adalpero und seine Gemahlin Rihlind schenken ein eigenes Gut "Tagirihhingin" (Darching, L. Miesbach), erster Zeuge Graf Eberhard, Bruder Adalperos.: E. 142, I. 38.

      Adalbero II. stiftete 1040 gemeinsam mit seiner Gemahlin Richlind das Reichslehen Benediktbeuern dem neugegründeten Kloster Ebersberg.

      Störmer Wilhelm: Seite 173-175,"Adelsgruppen im Früh- und hochmittelalterlichen Bayern."

      Das Ansehen der EBERSBERGER wird besonders deutlich in ihrem Verhältnis zum monastischen Leben. Die EBERSBERGER gründeten noch zwei weitere Klöster, Kühbach und Geisenfeld, und das in einer Zeit, in der Klostergründungen verhältnismäßig selten waren. Nach der freilich verschleierten Angabe der Historia Welforum war Graf Adalbero II. von Ebersberg, der Sohn Ulrichs, Gründer des Benediktinerinnenklosters Kühbach.
      Nach den von Oefele edierten Traditionsnotizen des Klosters Kühbach verfügte nicht ein Ulrich, sondern ein Graf Udalschalk an seinem Lebensende zugunsten eines Klosters, welches sein Bruder Adalbero in Kühbach errichten sollte. Die beiden Brüder hatten zwei Schwestern, Liutkart und Hilta. Letztere war in zweiter Ehe mit einem Grafen Konrad, offensichtlich einem WELFEN, die ja unweit von Kühbach das Kloster Altomünster hatten, verheiratet. Der erste Gatte war ein Adalbero. Aus dieser Ehe hatte Hilta zwei Kinder mit den EBERSBERGER Namen Adalbero und Willibirg. Wie kam nun der WELFEN-Chronist zu jener Identifizierung? Da die WELFEN mit den EBERSBERGERN verschwägert und deren Miterben waren, ist kaum anzunehmen, dass er die Identität der Grafen von Kühbach mit den EBERSBERGERN aus der Luft gegriffen hat. Oefele vermutet, dass Liutkart, die Schwester der Kühbacher Gründer, die Verwandtschaft mit den EBERSBERGERN anzeige, da sie denselben Namen wie die Gattin des Ebersberger Grafen Adalbero I. († ca. 969) trägt. Einen anderen genealogischen Weg versucht Tyroller. Wie dem auch im einzelnen sei: dass bereits die Gründer Kühbachs ein Seitenzweig der EBERSBERGER sind, ist kaum zu bezweifeln.
      Das Kloster, das Graf Adalbero 1011 in Kühbach gründete, lag in comitatu Herteshusa (Hörzhausen, LK Schrobenhausen). Hörzhausen unweit der späteren Wittelsbacher Stammburg muss also der Sitz der Grafen von Kühbach-Ebersberg gewesen sein. Unmittelbar nördlich von Hörzhausen erstreckt sich der Hagenauer Forst, der vermutlich ein Reichsforst war. Diese Situation ist geradezu eine Parallele zum Fall Ebersberg. Adalbero II., der letzte EBERSBERGER, war mit der WELFIN Richlind, Tochter des Grafen Rudolf von Altdorf, vermählt. Richlinds Großvater war Kuno von Öhningen. Durch dessen Gemahlin Richlind war sie eine Nachfahrin OTTOS DES GROSSEN. WELFEN wie ÖHNINGER hatten überaus reiche Sippenverbindungen. Die Heirat des EBERSBERGERS Adalbero II., die freilich kinderlos blieb, zeigt deutlich die gesellschaftliche Rolle des EBERSBERGER Grafen-Geschlechts. Adalbero hatte laut Tegernseer Entfremdungsliste allein in 34 Orten Tegernseer Klostergüter als Lehen. Schon von hier aus lälässt sich seine beachtliche grundherrschaftliche Basis in etwa ermessen. Als Erstgeborener erhielt Adalbero das Kanonikerstift Ebersberg, das er um 1040 in ein Benediktinerkloster umwandelte. Schon um 1030 hatte er seinen Burganteil in Ebersberg seinem Hausstift übereignet. Als Adalbero 1045 kinderlos in seiner Burg Persenbeug starb, vermachte er dem Hauskloster Ebersberg "comiciam in persinpeuga", das heißt seine Herrschaft Persenbeug an der Donau. Die Lehen und den comitatus Ebersberg jedoch beabsichtigte Richlind ihrem Neffen Welfhard, dem Sohne ihres Bruders, zu übertragen. Sie lud daher Kaiser HEINRICH III., der sich auf einem Ungarnzuge befand, mit seinem Gefolge zu sich auf die Burg Persenbeug. Der König willigte dieser Besitzübertragung ein, doch während er Welfhard mit dem Stabe des Ebersberger Abts belehnte, brach der Söller, auf dem sich die Gesellschaft befand, zusammen. Richlind, Abt Altmann von Ebersberg und Bischof Bruno von Würzburg erlagen ihren Verletzungen. Ob Welfhard die Grafschaft Ebersberg und die Ebersberger Lehen tatsächlich übernahm, wissen wir nicht. Da er das Kloster Ebersberg später beschenkte, scheint er zumindest kleinere Besitzteile erhalten zu haben. Später werden aber keine EBERSBERGER Besitzungen in der Hand der WELFEN sichtbar.
      Das Aussterben der Grafen von Ebersberg mit Graf Adalbero II. 1045, deren Besitz auf vielfältige Weise verteilt wurde, musste eine politische Umstrukturierung in Bayern zur Folge haben. Denn es ist eindeutig, dass Kaiser HEINRICH III. bei der Verteilung dieser Erbschaft, zu der ja offenbar eine namhafte Zahl von erledigten Reichslehen gehörte, ganz entscheidend mitgewirkt hat. Das bedeutete aber, dass der Kaiser seine Favoriten, die unter Umständen bisher kleinere Herren waren, am stärksten bevorzugen konnte. Vielleicht lässt sich von dieser politischen Neuverteilung und Zerschlagung des weitreichenden Herschaftskomplexes der EBERSBERGER nach 1045 auch am ersten erklären, weshalb die Macht des Königs in Bayern in der ersten Phase des Investiturstreits so stark war und kaum gregorianische Einflüsse zuließ.

      Weinfurter, Stefan: Seite 104,107, "Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten"

      Anfang Mai 1025 hielt KONRAD II. in Regensburg einen Hoftag ab, zu dem Herzog Heinrich V. von Bayern und der bayerische Adel erschienen. Unter den Teilnehmern befanden sich die Grafen Altmann, Gerolt und Guntpolt aus dem Freisinger Raum, außerdem Graf Berthold, der Sohn des Grafen Friedrich von Dießen, dann die EBERSBERGER Grafen Adalbero und Eberhard sowie Pfalzgraf Hartwig aus der Familie der ARIBONEN, ebenso Graf Thiemo aus der Familie der FORMBACHER und sein Sohn Heinrich und die der PILGRIMIDEN-Sippe zugehörigen Grafen Poppo und Pilgrim. Noch ein zweiter Graf Adalbero war anwesend, der wohl identisch ist mit dem Herzog Adalbero von Kärnten (1012-1035), der die Grafschaftsrechte um Polling, Weilheim und Benediktheuern innehatte. Insgesamt sind nicht weniger als 17 bayerische Grafen zu zählen, vier vertreten durch ihre Söhne, um von diesen Vorgängen nichts zu versäumen. Außerdem erschienen zahlreiche weitere Adlige, darunter viele Vasallen der Grafen von Ebersberg.
      Was sich hier versammelte, war der erlauchte Kreis der bayerischen Grafen, die in der Zeit HEINRICHS II. als zuverlässige Helfer des Königs aufgetreten waren. Sie hatten von Anfang an seine Politik unterstützt und sich bei den Zügen nach Italien 1004, 1013 und 1021 um ihn geschart. Auch jetzt, 1025 in Regensburg, blieben sie Kunigunde treu, die in ihrer Gegenwart ihre testamentarischen Bestimmungen verfügte.
      Schließlich muß noch ein besonders wichtiger Königshof am Lech, nämlich Mering, der Ausstattung Kunigundes zugerechnet werden. In der Historia Welforum, der welfischen Hausgeschichte, wird berichtet, Graf Welf II. habe Imiza, eine Nichte Kunigundes, zur Frau genommen. Diese Ehe dürfte im Zusammenhang mit der Aussöhnung zwischen HEINRICH II. und den Grafen von Luxemburg 1017 zustandegekommen sein. „Durch sie", also durch die Nichte der Kaiserin, so überlieferte der Autor der WELFEN-Gescschichte, „haben wir das vorher königliche Dorf Mering zu Eigen". Mering war ein Ort von großer Bedeutung. Er lag auf der östlichen Hochterrasse des Lechs im Süden von Augsburg und unmittelbar an einer alten Römerstraße. Diese führte in der einen Richtung nach Salzburg, in der anderen über Mittenwald zum Brennerpaß. Es ist sehr wahrscheinlich, daß Imiza diesen Besitzschwerpunkt von Kunigunde erhalten hat. Zumindest muß man von einer engen Beziehung zwischen Nichte und Tante ausgehen, und es ist bezeichnend, daß Imiza ihrer Tochter den Namen Kuniza, die Kurzform von Kunigunde, gegeben hat.
      Alle diese Vorgänge und Verbindungen lassen erkennen, daß über Kunigunde und ihre Familie ein Netz von Freunden und Vertrauten in Bayern aufgebaut wurde. Auch die WELFEN waren in dieses Verwandtengeflecht eingebunden. Als Welfs II. Schwester Richlind mit dem Grafen Adalbero II. von Ebersberg verheiratet wurde, schlossen sich zwei führende Familien Bayerns zusammen [102 Flohrschütz, Der Adel, Seite 111f.].

      oo Richlind von Schwaben, Tochter des WELFEN Rudolf II.
      x um 980 † 12.6.1045 Burg Persenbeug

      Literatur:
      DIE SALIER UND DAS REICH. Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel im Reich der Salier. (Hg.) Stefan Weinfurter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Band I Seite 527,530,539,554/Band II Seite 519,533/Band III Seite 314 - Flohrschütz Günther: Der Adel des ebersbergischen Raumes im Hochmittelalter. C.H. Beck'sche Verlagsbuchhhandlung München 1989 - Gewin, Dr. J.P.J.: Herkunft und Geschichte führender bayerisch-österreichischer Geschlechter im Hochmittelalter, s-Gravenhage Druckerei H.L. Smits N.V. 1957 Seite 46 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 350 - Heine Alexander (Hg.): Geschichte der Welfen. Phaidon Verlag GmbH Essen - Hlawitschka, Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987 Seite 100,169 - Jakobs Hermann: Der Adel in der Klosterreform von St. Blasien. B Böhlau Verlag Köln Graz 1968 Seite 169,183,209,213,218 - Keller Hagen: Kloster Einsiedeln im ottonischen Schwaben. Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1964 Seite 67,124,155,158,160 - Klaar, Karl-Engelhard: Die Herrschaft der Eppensteiner in Kärnten, Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten Klagenfurt 1966 Seite 37,54 - Lechner, Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Köln 1985 Seite 45,74,315 A 6;322 A 46 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafeel 28 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte. Erster Band. Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München Seite 323 - Störmer Wilhelm: Adelsgruppen im Früh- und hochmittelalterlichen Bayern. Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte Band IV. Kommission für bayerische Landesgeschichte München 1972 Seite 173,175 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 500 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 64 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1999, Seite 104,107 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2004 Seite 228-229 -Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 Seite 351 - [1]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .