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 Bohrer

Wichmann I.

männlich um 900 - 944  (44 Jahre)


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  • Name , Wichmann  
    Suffix I. 
    Spitzname der Ältere 
    Geburt um 900  [1
    Geschlecht männlich 
    Titel/Amt/Status Bardengau,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Graf im Bardengau 
    Titel/Amt/Status Wigmodi,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Graf in Wigmodien 
    Tod 23 Apr 944  [1
    Personen-Kennung I181  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 15 Nov 2015 

    Vater Billung,   geb. um 880   gest. 26 Mai 967 (Alter 87 Jahre) 
    Familien-Kennung F78  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie von Ringelheim, Bia,   geb. um 895   gest. vor 932 (Alter < 36 Jahre) 
    Kinder 
     1. Wichmann II.,   geb. 930/935   gest. 22 Sep 967 (Alter 32 Jahre)
     2. Ekbert,   geb. um 935   gest. 4 Apr 994 (Alter 59 Jahre)
     3. von Verden, Brun I   gest. 14 Feb 976
     4. Hathui,   geb. 939   gest. 4 Jul 1014 (Alter 75 Jahre)
    Familien-Kennung F79  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 15 Nov 2015 

  • Ereignis-Karte
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Notizen 
    • Wichmann I. der Ältere
      Graf im Bardengau
      Graf in Wigmodien
      um 900-23.4.944
      Sohn des Grafen Billing; älterer Bruder des Herzogs Hermann I. Billung von Sachsen

      Lexikon des Mittelalters: Band IX Spalte 60 Wichmann I., II., sächsische Grafen

      Wichmann I. (+ 944) und Wichmann II. (+ 22. September 967) gehörten zur Verwandtengruppe der BILLUNGER, jedoch zu einem von OTTO DEM GROSSEN benachteiligten Zweig.
      Wichmann I. war mit einer Schwester der Königin Mathilde (wohl Bia) verheiratet, und dennoch bestellte OTTO 936 Wichmanns jüngeren Bruder Hermann Billung zum princeps militae in Sachsen. Wichmann I. schloß sich daraufhin den Gegnern des Königs an. Nach seinem Tod fühlten sich seine am Königshof OTTOS I. erzogenen Söhne Wichmann II. und Ekbert von ihrem Onkel Hermann um ihr Erbe gebracht und wurden in ihrem Kampf gegen den Onkel und den König sozusagen zu den klassichen 'Rebellen' der OTTONEN-Zeit. Namentlich Wichmann II. wich in diesen Kämpfen mehrfach zu den Elbslaven aus, die ihn mit militärischer Kommandogewalt betrauten. So mit kriegerischem Gefolge versehen, schlug er sogar Mieszko I. von Polen. Obgleich hochrangige Vermittler (Erzbischof Brun, Markgraf Gero I.) versuchten, ihn und seinen Bruder Ekbert mit dem König auszusöhnen, fiel Wichmann II. 967 in diesen Kämpfen. Seinem Schicksal widmete Widukind von Corvey große und anteilnehmende Aufmerksamkeit (Widukind III, 50ff.).

      Literatur:
      Billunger [H.-J. Freytag, R. Bork] - W. Giese, Der Stamm der Sachsen und das Reich in otton. und sal. Zeit, 1979 - W. Goetz, Gestalten des HochMA, 1983, 41-53 - G. Althoff, Adels- und Kg.sfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung, 1984 - E. Hlawitschka, Kontroverses aus dem Umfeld von König Heinrichs Gemahlin Mathilde (Ders., Stirps regia, 1988), 355-376 - M. Becher, Rex, Dux und Gens, 1966.

      Althoff Gerd: Seite 395 "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

      G 39 Lü: 23.4. Wigman com + 944 ? Wichmann der Ältere

      Bei Wichmann handelt es sich um den älteren Bruder Hermann Billungs (H 6) und Bischof Amelungs von Verden (B 39), der sich nach der Bestellung Hermanns zum princeps militiae im Jahre 936 aus Verärgerung vom Heer OTTOS DES GROSSEN zurückzog (vgl. Bork, Billunger, S. 32 ff.) und sich 937 dem Aufstand Eberhards anschloß; vgl. Widukind II, 11; Coninuatio Regionis a. 939 und Annales Quedlinburgenses a. 937.
      In der Forschung ist strittig, mit welcher Schwester der Königin Mathilde - Fridarun oder Bia - Wichmann verheiratet war (vgl. FW G 84). Da Fridarun 971, Bia jedoch schon zwischen 929 und 932 verstarb (vgl. Althoff, Unerkannte Zeugnisse vom Totengedenken der Liudolfinger, S. 402 und Kommentar K 17), kann es sich bei der Gemahlin Wichmanns weder um Fridarun noch um Bia gehandelt haben; s. dazu ausführlich oben S. 73 f.
      Die Feststellung des Todesjahres beruht auf der Gleichsetzung des 944 in die fuldischen Totenannalen eingetragenen Wichmann comes mit dem BILLUNGER. Auch die Zuweisung zu dem 23.4. ist unsicher, da im Lüneburger Necrolog auch am 12. Mai ein sonsst unbekannter Graf dieses Namens eingetragen ist (G 46). Die älteste Schicht des billungischen Totengedenkens ist jedoch so weitgehend von dem Verwandtenkreis Wichmanns des Älteren bestimmt, dass er aller Wahrscheinlichkeit nach hinter einem der beiden Einträge zu vermuten ist.
      Zur Auswertung der älteren Einträge des Lüneburger Necrologs im Hinblick auf die Frühgeschichte der BILLUNGER s. oben S. 64 ff.

      Schwennicke Detlev: Tafel 11 "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

      WICHMANN I. DER ÄLTERE
      + 23.IV.944
      Graf

      Thiele Andreas: Tafel 155 "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte" Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

      WICHMANN DER ÄLTERE
      + 944
      Graf im Bardengau und in Wigmodien
      Rebelliert 937-939 mit gegen OTTO DEN GROSSEN; fühlt sich gegenüber dem jüngeren Bruder Hermann benachteiligt.
      oo BIA (oder FRIDRUN) VON ENGERN, Tochter des Grafen Dietrich, Schwester der Königin Mathilde
      + nach 944

      Durch die Ernennung seines jüngeren Bruders Hermann Billung zum Markgrafen fühlte sich Wichmann zurückgesetzt und gehörte 937/38 zu den Gegnern OTTOS I. Seine Empörung war so groß, dass er das Heer, das nun unter Führung seines Bruders Hermann gegen die Slawen zog, Krankheit vorschützend, verließ. 938 schloß er Frieden mit OTTO I. und hielt ihm bis zu seinem Tode die Treue.

      oo Bia von Engern, Tochter des Grafen Dietrich
      -25.5. vor 932 Schwester der Königin Mathilde

      Kinder:
      - Wichmann II. der Jüngere um 930-22.9.967
      - Ekbert der Einäugige um 930-4.4.994
      - Bruno Bischof von Verden (962-976) -26.4.976 Er stiftete das Kloster zu Odenstadt.
      - Hadwig Äbtissin von Gernrode (959-1014) 939-4.7.1014
      oo Siegfried, Sohn Geros, - 24.6.959
      - (Dietrich I. Graf von Haldensleben) -25.8.985

      Literatur:
      Adalbert: Fortsetzung des Regino a. 939 - Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 33,38,68,73,77,83,129,131,395 G 39 - Althoff Gerd: Die Billunger in der Salierzeit. in: Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 311,318 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 79,81,108 - Althoff Gerd: Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1997 Seite 30 Anm. 22 - Annalen von Quedlinburg a. 937- Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 59,72,77,127 - Bork Ruth: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation Greifswald 1951 Seite 32-57 - Die Salilier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band II Seite 472 - Freytag, Hans-Joachim: Die Herrschaft der Billunger in Sachsen, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1951 - Goetz Hans-Werner: Das Herzogtum der Billunger - ein sächsischer Sonderweg?, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 66 1994, Seite 167-197 - Goez, Werner: Lebensbilder aus dem Mittelalter. Die Zeit der Ottonen, Salier und Staufer, Primus Verlag Darmstadt 1998 Seite 41-53 - Hirsch, SSiegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II. 1. und 3. Band, Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 - Hlawitschka, Eduard: Kontroverses aus dem Umfeld von König Heinrichs I. Gemahlin Mathilde, in Festschrift für Alfons Becker, Sigmaringen 1987 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 37,94,97 - Keller, Hagen: Die Ottonen. Verlag C.H. Beck München 2001 Seite 30 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 - Laudage, Johannes: Otto der Große. Eine Biographie. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2001 Seite 111,228 - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan (Hrsg.): Ottonische Neuanfänge. Symposium zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa" Verlag Philipp von Zabern Mainz 2001 Seite 165 - Schulze Hans K: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag Seite 179 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 11 - Wenskuus Reinhard: Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1976 Seite 242 - Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart 1981 Seite 113,119 - Wies, Ernst W.: Otto der Große, Bechtle Esslingen 1989, Seite 91,93, 95,158 - [1]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .