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 Bohrer

von Bayern, Brun

männlich 980 - 1029  (49 Jahre)


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  • Name von Bayern, Brun 
    Geburt 975/980  [1
    Geschlecht männlich 
    Titel/Amt/Status 1006-1029  Augsburg [86150],Augsburg,Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1, 2
    Bischof von Augsburg 
    Tod 24 Apr 1029  Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    • 6. oder 24. April [2]
    Beerdigung Augsburg [86150],Augsburg,Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    • St. Moritz
    Personen-Kennung I1266  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 31 Jan 2016 

    Vater von Bayern, Heinrich II.,   geb. 951   gest. 28 Aug 995, Bad Gandersheim [37575],Northeim,Niedersachsen,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 44 Jahre) 
    Mutter von Burgund, Gisela,   geb. um 950/955   gest. 21 Jul 1007, Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 52 Jahre) 
    Familien-Kennung F409  Familienblatt  |  Familientafel

  • Ereignis-Karte
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  • Notizen 
    • Brun Bischof von Augsburg (1006-1029)
      ca. 975/80-24.4.1029 Regensburg Begraben: Augsburg, St. Moritz
      2. Sohn des Herzogs Heinrich II. der Zänker von Bayern und der Gisela von Burgund, Tochter von König Konrad
      K. Reindel, Die bayerischen Luitpoldinger meint, dass Brun zwischen 974 und 976 geboren sein muß, da sein Vater sich seit 974 gegen Kaiser OTTO II. im Aufstand befand.

      Lexikon des Mittelalters: Band II Seite 753

      Brun (Bruno), Bischof von Augsburg seit 1006
      + 24. April 1029 Regensburg Begraben: Augsburg, St. Moritz
      Sohn des bayerischen Herzogs Heinrich II. der Zänker und Bruder Kaiser HEINRICHS II.

      Als Mitglied des liudolfingischen Kaiserhauses spielte Brun schon vor seiner bischöflichen Amtszeit eine Rolle in der Politik: Vermutlich weil sein Bruder bei der nach 1002 fälligen Neubesetzung des bayerischen Herzogtums nicht berücksichtigte, schloss er sich dem Empörerkreis um Herzog Boleslaw Chrobry von Polen und Markgraf Heinrich vom Nordgau an. Jedoch nahm HEINRICH II. den Bruder 1004 wieder in Gnaden auf. 1005 berief er Brun, der zeitweise dem Domstift in Hildesheim angehörte, an die Spitze der königlichen Kanzlei und betraute ihn ein Jahr später mit der Bischofswürde in Augsburg. In der Folgezeit ist Brun häufig in der Umgebung des Königs nachweisbar. Allerdings kam es zu neuen Spannungen zwischen den Brüdern, vermutlich wegen der Gründung des Bistums Bamberg und wegen Bruns Eintreten für die eigenwillige Kirchenpolitik Erzbischof Aribos von Mainz. 1024 musste Brun auf Geheiß HEINRICHS II. in die Verbannung gehen. KONRAD II. hingegen zählte Brunzu seinen engsten Vertrauten und übertrug ihm 1026 die Vormundschaft über seinen Sohn und damit die Regentschaft für die Zeit seiner Abwesenheit. - Über Bruns kirchliche Amtsausübung ist wenig bekannt. Um 1012 wurde das Kanonikerstift St. Ulrich und Afra, bis dahin mit dem Augsburger Domkapitel verbunden, als Benediktiner-Kloster verselbständigt. Ca. 1020 hat Brun das Kollegiatstift St. Moritz gegründet, in dem er seine letzte Ruhestätte fand.

      Literatur:
      F. Zoepfl, B., Bf. v. Augsburg, Lebensbilder aus dem Bayer. Schwaben 2, 1953, 47-59 - F. Zoepfl-W. Volkert, Die Reg. der Bf.e und des Domkapitels v. Augsburg I, 2, 1965, Nr. 217-263 - J. Fleckenstein, Die Hofkapelle der dt. Kg.e 2, 1966 [Register s. v.]

      Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 97

      BRUN (BRUNO), Bischof von Augsburg
      * 973/76, + 24.4.1029 Regensburg Begraben: St. Moritz, Augsburg
      Vater:
      Herzog Heinrich II. von Bayern (+ 995)
      Mutter:
      Gisela von Burgund (+ 1006)

      1003 beteiligt am Schweinfurter Aufstand gegen seinen Bruder, König HEINRICH II.
      1005 an der Spitze der königlichen Kanzlei. 1006-1029 Bischof von Augsburg.
      1006/07 in Pöhlde, 1007 in Mühlhausen (Thüringen) Aufenthalte bei seinem Bruder.
      1007 in Neuburg an der Donau, im selben Jahr in Frankfurt am Main auf Generalsynoden.
      Um 10134 Gründung des Benediktinerklosters St. Afra in Augsburg 1014 in Pavia.
      Um 1020 Gründung des Stifts St. Moritz in Augsburg unter Mitwirkung des Kaisers.
      1023 bei der Weihe des Doms in Utrecht beteiligt.
      1024 von HEINRICH II. exiliert.
      Ab 1024 bei KONRAD II.
      1025 Teilnahme an der Synode zu Grone.
      1026 Kampf gegen Welf II.
      1027 auf der Synode zu Rom.
      Brunschenkte 1029 den Augsburger Kanonikern das Gut Straubing.
      Er war der letzte Sproß des sächsischen Kaiserhauses.

      Literatur:
      NDB 2; Lebensbilder Schwabens 2, 1953; Zoepfl, Bistum Augsburg 1.

      Glocker Winfrid: Seite 305, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

      VI, 32 BRUNO
      * c 975/80, + 1029 IV 29
      1005/06 Kanzler, 1006 Bischof von Augsburg

      Brun ist uns als Bruder Kaiser HEINRICHS II. bezeugt in Othlohs Vita S. Wolfkangi c. 30, SS IV 538, bei Adalbold in der Vita Heinrici II. c. 24, S. 72, und in den Annales Hildesheimenses a. 1003, S. 29.; weitere Belege hat Volkert-Zoepfl, Regesten der Bischöfe von Augsburg, Bd. 1, Nr. 217, zusammengestellt.
      Volkert nimmt ebd. für Brun von Augsburg einen Geburtszeitpunkt v 976 an, da er den in D OO II 138 genannten "nepos" OTTOS II. namens Bruno mit dem Bruder Kaiser HEINRICHS II. identifiziert. Wie wir unter V, 24 gesehen haben, ist der Bruno aus D O II. 138 wohl eher mit einem Bruder Herzog Heinrichs II. des Zänkers gleichzusetzen, der ansonsten nur noch in einer Traditionsnotiz genannt ist.
      Die Belege für Tag und Jahr von Brunos Tod hat Volkert-Zoepfl, Regesten der Bischöfe von Augsburg Bd. 1, unter Nr. 262 gesammelt. Vgl. ebd. unter Nr. 217 zur Erhebung des Bruders gegen Kaiser HEINRICH II. Augsburger Bischof.
      Zur Rolle des Königsbruders während der Regierungsjahre HEINRICHS II. vgl. im 1. Teil Seite 228 und Seite 231.

      Glocker Winfrid: Seite 228, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

      Und wohl in der gleichen Funktion (Stellvertreterin des Herrschers) präsidierte die Kaiserin Kunigunde zusammen mit Herzog Heinrich von Bayern im Jahre 1021 einem Hoftag, auf dem der Streit zwischen dem Kloster St. Emmeram in Regensburg und dem Bischof Bruno von Augsburg, dem Bruder des Kaisers, zugunsten des Klosters und gegen Bruno entscheiden wurde.

      Thiele, Andreas: Tafel 13, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

      BRUNO + 1029

      Bischof von Augsburg ab 1006; steht 1003/04 zusammen mit Markgraf Heinrich von Schweinfurt gegen den Bruder, streitet viel mit weltlichen Gewalten und zeitweise Regent.

      Brun war im Jahre 1003 am Aufstand gegen seinen Bruder HEINRICH II. beteiligt und hoffte, dessen Nachfolge im Herzogtum Bayern anzutreten. Er wurde 1005/06 Kanzler und 1006 Bischof von Augsburg. Unter der Regierung KONRADS II. hatte er großen Einfluss auf die Reichsgeschäfte. Er war der letzte männliche LIUDOLFINGER.

      Schwennicke Detlev: Tafel 10, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

      BRUN + 24. IV. 1029 Regensburg Begraben: Augsburg St. Moritz

      Domherr zu Hildesheim
      1005/06 Kanzler
      1006/1029 Bischof von Augsburg
      1026 Vormund von König HEINRICH III., Stifter von St. Moritz zu Augsburg 1020

      Trillmich Werner: Seite 142,264, "Kaiser Konrad II. und seine Zeit"

      Vielleicht wünschten manche der Großen bei Hofe, an deren Spitze Bruno von Augsburg, der Bruder des kränkelnden Herrschers, gestanden haben könnte, die Designation eines aussichtsreichen Thronbewerbers. Jedenfalls sah sich der Kaiser 1024 genötigt, den lästigen Bischof in die Verbannung zu schicken. Er begab sich zu seiner königlichen Schwester Gisela nach Ungarn. Nach des Kaisers Tode kehrte Bruno aus der Verbannung heim und stellte sich seiner Schwägerin zur Verfügung.
      Das Herrscherpaar KONRAD II. und Gisela stützte sich nach seiner Wahl vornehmlich auf Bischof Bruno von Augsburg, der zwar oft seinem kaiserlichen Bruder getrotzt hatte, aber ein getreuer, kenntnisreicher Hüter liudolfingischer Tradition war.
      Beim Italienzug KONRADS II. übernahm der für die Erziehung des Thronfolgers verantwortliche Bischof Bruno die Führung der Geschäfte.
      Bruno nahm 1029 an den Verhandlungen mit den Ungarn teil. Danach befiel den Bischof eine schwere Krankheit, und in des Kaisers Gegenwart verfügte er mit dessen Einverständnis testamentarisch über seine Allodien. Durch den unerwarteten Tod dieses letzten männlichen LIUDOLFINGERS, des Vetters der Kaiserin, verlor KONRAD am 24. April einen Freund und Vertrauten, der ihm den Weg zum Throne geebnet und seitdem treu zur Seite gestanden hatte. Der junge HEINRICH und seine Mutter geleiteten den Verstorbenen bis in seine Bischofsstadt. Dort wurde er in beider Gegenwart in der von ihm gestifteten St. Mauritiuskirche beigesetzt.

      Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan: Seite 126,130 A,165, "Otto III. - Heinrich II. Eine Wende ?

      Nicht anders handelten jene, die sich von HEINRICH II. zurückgesetzt und damit in ihrem Ansehen geschädigt sahen. Sie suchten Hilfe bei seinem Feind Boleslaw Chrobry. Das gilt schon für HEINRICHS Bruder Brun, der 1003 die Fehde Heinrichs von Schweinfurt gegen den König unterstützte; beide flohen vor HEINRICH zu Boleslaw Chrobry.
      1004 war Bernhard I. von Sachsen der Vermittler zwischen den Rebellen Heinrich von Schweinfurt und Brun einerseits und HEINRICH II. andererseits.
      Die Konflikte innerhalb des Reichs hatten ihre Hauptursache in der Unzufriedenheit mancher Großer mit den Konsequenzen der Rangerhöhung HEINRICHS II.: Entweder rivalisierten sie direkt mit ihm um die Königswürde - wie Herzog Hermann von Schwaben und Markgraf Ekkehard von Meißen - oder sie hofften auf eine größere Teilhabe an der Macht - wie HEINRICHS eigener Bruder Brun, Markgraf Heinrich von Schweinfurt und die Luxemburger Schwäger HEINRICHS II. -, oder sie sahen ihren Besitz durch Maßnahmen des neuen Königs unmittelbar beschnitten - wie der rheinische Pfalzgraf Ezzo und wiederum die LUXEMBURGER.


      Literatur:
      Annalen von Hildesheim a. 1003 - Baumgärtner, Ingrid (Hg): Kunigunde - eine Kaiserin an der Jahrtausendwende, Furore Verlag Kassel 1997 - Bosl, Karl: Bosls Bayerische Biographie, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1983 Seite 97 - Die Salier und das Reich. Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel im Reich der Salier. (Hg.) Stefan Weinfurter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Band I Seite 71,514,523/II Seite 252,262,526/III Seite 309 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 228-231,305 - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan: Otto III. Heinrich II. Eine Wende? Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997 Seite 126,130 A,165 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 13 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 226,232,244,246,276,286 - Trillmich Werner: Kaiser Konrad II. und seine Zeit. Europa Union Verlag Bonn 1991 Seite 142,264 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg 1999, Seite 23,26,103, 114,119,153,175,186,188,191,235,252,273 - Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 Seite 41,68,77,81,97-99,109,111,114,123,132-134,159,206,246,249, 287,289,308,317 - [1]
    • Neue Deutsche Biographie - Brun(o)

      Bischof von Augsburg (1006–29), * zwischen 973 und 976 Regensburg, † 24.4.1029 Regensburg (begraben Augsburg Sankt Moritz).

      Leben
      Bruns frühe Kindheit war überschattet von dem Fürstenaufstand gegen Otto II. (974–77), bei dem Heinrich der Zänker als einer der Rädelsführer auf neun Jahre (976–85) Freiheit und Herzogtum einbüßte. Die Herzogin Gisela verbrachte diese Zeit mit ihren Kindern in Freising. Dort und vielleicht in Regensburg dürfte Brun seine geistliche Ausbildung empfangen haben. Das Verhältnis zu seinem Bruder Heinrich II. war mehrfach getrübt - wie die Quellen sagen, durch die Scheelsucht Bruns. 1003 ließ er sich in eine Verschwörung gegen seinen Bruder ein. Nachdem im folgenden Jahre seine Schwester Gisela, zu der er geflohen war, die Brüder wieder versöhnt hatte, machte ihn Heinrich zu seinem Kanzler und 1006 zum Bischof von Augsburg. Vielleicht im Zusammenhang mit der Spannung, die sich 1023 zwischen dem deutschen Episkopat und Heinrich II. herausbildete, wurde Brun (nach den Einsiedler Annalen) 1024 in die Verbannung geschickt. Konrad II. aber schenkte ihm sein vollstes Vertrauen und übertrug ihm, als er 1026 nach Italien zog, die Obhut über seinen Sohn Heinrich und die Reichsverweserschaft. Zur Krönung Konrads II. 1027 geleitete Brun seinen Schützling Heinrich nach Rom und nahm an dessen Wahl, Salbung und Krönung zu Aachen (1028) teil. Am kaiserlichen Hoflager zu Regensburg wurde Brun vom Tode überrascht. Im Auftrage des Kaisers geleiteten Kaiserin Gisela und der junge König Heinrich den Leichenzug ehrenvoll nach Augsburg. Unter Brun wurde das Kollegiatsstift St. Afra in ein Benediktinerkloster umgewandelt und das Kollegiatstift St. Moritz in Augsburg gegründet. Seinem Domstift vergabte er letztwillig sein Besitztum in Straubing. - Er war der letzte Sproß des sächsischen Kaiserhauses.

      Literatur
      ADB III; F. Zoepfl, B., Bischof v. Augsburg, in: Lb. Bayer. Schwaben II, S. 47-59 (Quelle(n), Literatur); Dictionnaire d’Histoire et de Géographie Ecclésiastiques X, Sp. 955 f. [2]


  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .

    2. [S21] Neue Deutsche Biographie Onlinefassung, Zoepfl, Friedrich, "Brun" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 669 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd132465493.html.