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 Bohrer

von Urach, Konrad

von Urach, Konrad

männlich um 1185 - 1227  (42 Jahre)

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  • Name von Urach, Konrad 
    Geburt um 1185  [1
    Geschlecht männlich 
    Titel/Amt/Status Ostia (Rom),Latium,Italien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Kardinalbischof von Ostia 
    Tod 1227  Bari [70100],Apulien,Italien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Personen-Kennung I1254  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 27 Jan 2016 

    Vater von Urach, Egino I.,   geb. um 1160   gest. 1230 (Alter 70 Jahre) 
    Mutter von Zähringen, Agnes,   geb. um 1165   gest. 1239 (Alter 74 Jahre) 
    Familien-Kennung F506  Familienblatt  |  Familientafel

  • Ereignis-Karte
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  • Fotos
    Kardinal Konrad von Urach
    Kardinal Konrad von Urach

  • Notizen 
    • Konrad von Urach Kardinalbischof von Ostia
      um 1185 - 1227 Bari
      Jüngerer Sohn des Grafen Egino I. der Bärtige von Urach und der Agnes von Zähringen, Tochter von Herzog Berthold IV.

      Konrad wurde durch die Zähringer Verwandtschaft, vor allem durch Bischof Rudolf von Lüttich, gefördert und wurde dort auch Domherr. Er war 1198 in Köln in Geiselhaft, da der Onkel - Herzog Berthold V. von Zähringen - seinen Anhängern, die ihn zum Gegenkönig gewählt hatten, Geld schuldete. Er wurde 1199 Zisterzienser zu Villiers in Brabant, bald Prior und 1209 Abt. Er wurde 1214 Abt von Clairvaux und 1217 von Citaeux und damit Ordensmeister der Zisterzienser. Er stand bei Papst Honorius III. in höchster Gunst und wurde durch ihn 1219 Kardinal und Bischof von Porto und Sankta Rufina, dazu päpstlicher Legat im Deutschen Reich. Er nahm 1215 am Laterankonzil unter Innocenz III. teil und war einer der angesehensten und gebildetsten Kirchenmänner überhaupt, ein geschickter Diplomat von großer Weltmännigkeit. Er war 1220-1223 Legat in S-Frankreich im Krieg gegen die Albigenser und scheiterte letztlich an den Grafen von Toulouse. Er residierte in Narbonne, förderte die Universität Montpellier und verhängte viele Exkommunikationen. Er war 1216 päpstlicher Gesandter in Paris und vermittelte im französisch-englischen Thronkrieg. Er löste den Bruder Egino II. von dessen Kreuzzugsgelübde und half ihm im Erbkrieg, geriet damit gegen Kaiser FRIEDRICH II. und erreichte günstigere Erbbedingungen. Er war 1224 Kreuzzugsprediger im Reich, ordnete als Legat in vielen kirchlichen Fragen und hielt etliche Synoden und 1225 das Nationalkonzil zu Mainz ab. Er griff auch in die Reichspolitik ein, verhinderte unter anderem die geplante Heirat König HEINRICHS mit einer französischen Prinzessin, da eine staufisch-französische Allianz gegen die päpstlichen Interessen stand und vermittelte im Krieg Dänemarks mit den norddeutschen Fürsten. Er war 1227 Papstkandidat, sollte Honorius' III. Nachfolger werden und lehnte ab. Er förderte die neue Bettelordenbewegung des Franz von Assisi und starb in Bari.


      Literatur:
      Die Zähringer. Schweizer Vorträge und neue Forschungen. Hg. von Karl Schmid; Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990, Seite 226-230,234,238,250,258,264 - Stürner, Wolfgang: Friedrich II. Die Königsherrschaft in Sizilien und Deutschland 1194-1220, Primus-Verlag 1997, Seite 215,238 - Stüner, Wolfgang: Friedrich II. Der Kaiser 1220-1250, Primus-Verlag 2000, Seite 94,108,110,118,121 A. 127 - [1]
    • Neue Deutsche Biographie - Konrad (Kuno) von Urach

      Zisterzienser, Kardinal, päpstlicher Legat, † 30.9.1227 Bari, ⚰ Clairvaux.

      Leben
      K. erhielt im Lütticher Domstift seine Erziehung, wurde dort Domherr und 1195 Dekan. 1199 trat er in das Zisterzienserkloster Villers in Brabant ein, wurde dort Prior und 1209 Abt, 1215 Abt von Clairvaux und 1217 von Cîteaux: damit erhielt er das höchste Amt des Ordens. Schon als Abt von Clairvaux vermittelte er als päpstlicher Legat zusammen mit dem damaligen Abt von Cîteaux nicht erfolglos im Krieg zwischen England und Frankreich. 1219 wurde er von Honorius III. zum Kardinalbischof von Porto und Rufina erhoben, und seitdem war er ständig als Legat für die Kurie tätig. Seine Tätigkeit wurde als so wichtig angesehen, daß der Papst K.s einstimmige Wahl zum EB von Besançon nicht bestätigte. Dieses war wohl im Einvernehmen mit K. geschehen, hatte doch gerade 1218 unter seinem Vorsitz das Generalkapitel strenge Vorschriften über die Wahl von Brüdern zu Bischöfen erlassen. Zunächst wurde K. nach Südfrankreich entsandt, um die Gegner der Albigenser in ihrem Kampf gegen diese zu einigen. 3½ Jahre lang suchte er diesem schwierigen Auftrag gerecht zu werden, ehe er nach Rom zurückkehren konnte. Er war daran gescheitert, daß Philipp II August nicht bereit war, den Papst mit Waffen zu unterstützen. Sofort im April 1224 begab sich K. über Paris (Aussöhnung des jungen König Ludwig VII. mit dem Grafen von Toulouse) als Prediger für den Kreuzzug nach Deutschland, und zwar zunächst nach Köln zu EB Engelbert, dem Vormund des jungen König Heinrich (VII.). Da sich aber der Aufbruch zum Kreuzzug immer wieder verzögerte, traten bald andere Aufgaben in den Vordergrund. Frieden verkündend, kirchliche und weltliche Streitigkeiten schlichtend, Privilegien gewährend, Übeltäter strafend, zog er kreuz und quer durch Deutschland, durch Böhmen bis nach Ungarn und Burgund, im Mai 1226 schließlich nach Italien. Es galt, hier zwischen dem Kaiser und den Lombarden zu vermitteln. Seine Bemühungen scheiterten allerdings an dem Widerstreben der Lombarden. Als sich im Sommer 1227 die Kreuzfahrer in Bari zu sammeln begannen, begab sich K. dorthin. Er starb jedoch während einer Epidemie, ohne den Aufbruch des Heeres noch zu erleben. – K., der nach dem Zeugnis des Dominikaners Thomas von Cantimpré ein tief religiöser Mensch war, hat bei seiner ausgedehnten diplomatischen Tätigkeit zwar nicht immer Erfolg gehabt, aber er hat in der Zeit der beginnenden Auseinandersetzung zwischen den Päpsten und Friedrich II als Legat die Allgegenwart des Papsttums in Frankreich und vor allem in Deutschland und Italien aller Welt vor Augen geführt.

      Literatur
      ADB 16; S. Riezler, Fürstenberg, UB I, 1877 (Nachtrag 4, 1879); L. Frhr. Roth v. Schreckenstein, in: Forschungen z. dt. Gesch. VII, 1867; A. Clément, C. d'Urach, légat en France et en Allemagne, in: Revue Bénédictine 22, 1905, 23, 1906; D. Willi, Päpste, Kardinäle u. Bischöfe aus d. Cistercienser-Orden, 1911; H. Zimmermann, Die päpstl. Legation in d. 1. Hälfte d. 13. Jh., 1913; H. Beumann, Kardinallegat K. v. U. u. d. Bernburg. Lande, in: Bernburg. Kal. 11, 1936.

      [2]
    • Kardinal Konrad von Urach

      Kardinal Konrad von Urach

      [3]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .

    2. [S21] Neue Deutsche Biographie Onlinefassung, Rieckenberg, Hans Jürgen, "Konrad von Urach" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1979), S. 551 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd119169657.html.

    3. [S41] Joseph Felizian Geissinger, Chroniken der Habsburger, der Zähringer und der Stadt Freiburg i. Br. mit Materialsammlung , http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hs497-3/0043.