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Notizen
Theudebert Herzog von Bayern (716-719)
um 685-15.10. um 719
Ältester Sohn des Herzogs Theodo II. von Bayern aus dem Hause der AGILOLFINGER und der Folchaid
Sein Vater beschwor ihn bei der Regierungsübernahme, sich allezeit schützend vor den heiligen Rupert zu stellen.
Wahrscheinlich regierte er nach der Landesteilung (nach 711) mit dem Vater in Regensburg.
Literatur:
R. Reiser, Agilolf od. d. Herkunft der Bayern, 1977.
Spindler Max: Seite 120-122, "Handbuch der bayerischen Geschichte"
Theodebert, Sohn des Herzogs Theodo, leistete dem Langobarden-König Ansprand, der neun Jahre lang in Bayern gelebt hatte, 711/12 bei der Rückeroberung Italiens militärische Hilfe. Sein Vater hatte ihn anläßlich einer Erkrankung mit seiner Vertretung beauftragt. Vor Pavia kam es zur Schlacht, die nach den Angaben des Paulus Diaconus mit einer Flucht der Bayern endete. Doch die Tatsachen sprechen eine andere Sprache: Aripert zog sich nach Pavia zurück und versuchte von dort aus ins Franken-Reich zu fliehen; dabei ist er in einem Fluß ertrunken. Das läßt wiederum einen Schluß auf die damaligen politischen Konstellation zu, die nun merkwürdigerweise die Franken als die Verteidiger der älteren agilolfingischen Linie in Italien zeigt, während die bayerischen AGILOLFINGER den mit wohl nicht mehr verwandten Ansprand und seinen Sohn Liutprand unterstützten. Jedoch wurden sogleich neue verwandtschaftliche Beziehungen geknüpft, denn König Liutprand (712-744) heiratete Guntrut, die Tochter Herzog Theodos oder Theodeberts, seiner bayerischen Helfer. Diese Vorgänge zeigen, wie das bayerische Herzogtum sich zur Vormacht im Südosten entwickelt, dass es in die inneren Verhältnisse des Langobarden-Reiches eingreift, im eigenen Interesse handelnd, ohne Rücksicht auf die Franken, im Gegensatz zu ihnen, deren Großmachtpolitik, nach Jarnut, eine "indirekte Niederlage" erlitten hat.
Theodebert wird im Indiculus Arnonis, in den Breves Notitiae und bei Paulus Diaconus erwähnt; seine Gemahlin war nach jüngeren Salzburger Aufzeichnungen eine Regintrud. Nach einer Urkunde Erzbischof Konrads I. aus dem Jahre 1117 hat eine Regintrud regina Besitz in Tittmoning an das Kloster Nonnberg, das Regintrud auch als seine fundatrix bezeichnet, geschenkt. Da hier nach den Aufzeichnungen des Indiculus Arnonis und der Breves Notitiae ebenfalls Theodebert schenkte, hat man vermutet, dass Regintrud seine Frau oder seine Mutter gewesen sei. Auch über ihre Herkunft bestehen unterschiedliche Meinungen; sie wurde für eine Tochter Dagoberts, aber auch für eine Tochter des Pfalzgrafen Hugobert angesehen, in welch letzterem Fall die Verschwägerung mit Pippin einen Hinweis auf einen Ausgleich zwischen AGILOLFINGERN und PIPPINIDEN geben, vielleicht auch eine Erklärung für das in diese Zeit fallende Wirken Ruperts in Bayern sein könnte. Da der Vater dem Theodebert während der Zeit seiner Krankheit die Herrschaft anvertraute, scheint er der Älteste gewesen zu sein.
oo Regintrud † 730/40
Kinder:
- Hukbert † 725
- Guntrud
oo Liutprand König der Langobarden † 744
Literatur:
Bosl, Karl: Bosls Bayerische Biographie, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1983 -
Jarnut Jörg: Agilolfingerstudien. Anton Hiersemann Stuttgart 1986 Seite 8,115,117 - Paulus Diakonus und die Geschichtsschreiber der Langobarden: Geschichte der Langobarden. Phaidon Verlag Kettwig 1992 Buch VI Kapitel 21,35,43 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte. Erster Band Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München Seite 120-122 - [1]