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 Bohrer

Gerelind

weiblich - nach 698


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  • Name , Gerelind 
    Geschlecht weiblich 
    Tod nach 698  [1
    Personen-Kennung I1173  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 6 Jan 2016 

    Vater Odo   gest. 693 
    Mutter von Pfalzel, Adela,   geb. um 660   gest. 735 (Alter 75 Jahre) 
    Familien-Kennung F474  Familienblatt  |  Familientafel

  • Notizen 
    • Gerelind
      † nach 698
      Tochter des Odo und der Adela von Pfalzel

      Hlawitschka Eduard: Seite 80, "Die Vorfahren Karls des Großen."

      35 Gerelindis - Haderich

      Vgl. bei Nr. 24.

      Im Jahre der Gründung der Abtei Echternach (697/98) und der Übergabe dieser Abtei an Willibrord schenkte eine Gerelindis, filia Odonis, dem heiligen Willibrord einen Weinberg nebst Winzer und dessen gesamte Habe in Klotten (aus dem mütterlichen Erbe).

      Werner, Matthias: Seite 227,251-253,295-297, "Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet"

      Die hoch- und spätmittelalterlichen Nachrichten über die regina Regentrud beziehen sich, wie zuletzt Klein hervorhob, zweifellos auf jene Regindrud abbatissa, die in dem unter Bischof Virgil im Jahre 784 angelegten Verbrüderungsbuch von St. Peter in Salzburg unter dem Ordo sanctimonialium defunctarum an vierter Stelle nach den Äbtissinnen Erentrud, Gerlind und Waltrat aufgeführt wird.
      Ausgangspunkt sind die beiden folgenden, den Ort Klotten an der Mosel betreffenden Nachrichten: 697/98 schenkte hier eine Gerelind eine vineam cum vinitore et omni peculio in monte Clotariense an Willibrord.
      Hlawitschka, der sich dieser verwandtschaftlichen Zuweisung anschließt, hebt hervor, daß "gleicher Besitzanteil im selben Ort in den Händen eines Plektrud-Enkels und einer Adela-Tochter ... wieder auf eine zwischen den Irmina-Töchtern Plektrud und Adela vorgenommene Erbteilung" verweisen. Die Erbgüter Adelas in Klostten seien an ihre Tochter Gerelind, diejenigen Plektruds an ihren Enkel Arnulf gefallen [338 Hlawitschka, Studien Seite 45f.].
      Die zitierten Nachrichten besagen zunächst nicht mehr, als daß eine Gerelind an einem Orte begütert war, an dem gut 20 Jahre später mit Arnulf auch ein Angehöriger des karolingischen Hauses über Besitz verfügte. Beide schenkten Weinbergsbesitz von vergleichsweise geringem Umfang, wobei die Schenkung Gerelinds an Willibrord persönlich gerichtet war.
      Will man bei der Besitzbeziehungen zu dem Ort Klotten mit einer Erbteilung zwischen der als Mutter Gerelinds angesehenen Adela von Pfalzel und der Großmutter Arnulfs, Pippins II. Gemahlin Plektrud, erklären, so bedarf es hierfür sicherer zusätzlicher Argumente.
      Auch unabhängig von der Frage, inwieweit Gerelind als Tochter Adelas erwiesen werden kann - die Verwandtschaft wird über mehrere, im wesentlichen aufgrund von Gleichnamigkeit vorgenommener Personengleichsetzungen erschlossen -, wird man die Besitzverhältnisse in Klotten kaum als Argument dafür werten können, daß Pippins II. Gemahlin mit der in der Adela-Urkunde genannten Plektrud identisch war und Adela von Pfalzel zur Schwester hatte.
      Noch problematischer erscheint die Annahme, der toxandrische Schenker Haderich sei der Bruder jener Gerelind gewesen, die im Jahr 697/98 einen Weinberg in dem Moselort Klotten an Willibrord schenkte. Diese genealogische Zuweisung wird im wesentlichen damit begründet, daß Gerelind als filia Odonis wie Haderich einen Vater namens Odo hatte und daß beide zu den Förderern Willibrords zählten [527 Wie Anm. 502. Fraglich ist der Schluß von Hlawitschka, Studien Seite 45 Anm. 186: "Jene beiden (sc. Haderich und Gerelind) beschenkten Irminas Stiftung Echternach noch im Gründungsjahr 698, was schon auf enge Beziehungen zu Irmina hinweist." Die Schenkung Haderichs in Toxandrien war, wie die übrigen Schenkungen, die Willibrord in diesem Gebiet erhielt, mit Sicherheit an Willibrord und nicht an Echternach zum Emppfännger gehabt haben, vgl. oben Seite 81 mit Anm. 222.].
      Selbst unter der Voraussetzung, daß die beiden Grundbesitzer in Susteren, Alberich und Haderich, Söhne Adelas von Pfalzel gewesen seien, kommt somit der Zuweisung des in Toxandrien genannten Haderich und der in Klotten schenkenden Gerelind zur Familie der Adela nur eine geringe Wahrscheinlichkeit zu [530 Damit ist zugleich auch der noch weitergehenden Hypothese von Eckhardt, Merowingerblut 2 Seite 158ff., der sich unter anderem bereits Schnyder Seite 306 Anm. 14, Friese Seite 27 mit Anm. 81 und Seitze 44 sowie mit Vorbehalten auch Hlawitschka, Merowingerblut Seite 81, 85 Anm. 70 angeschlossen haben, daß nämlich Adelas Tochter Gerelind die Gemahlin des elsässischen Herzogs Adalbert (gest. 722) gewesen sei und daß die Verwendung der Leitnamen Adela und Hugo bei den ETICHONEN mit dem Namengut der aus der Familie Adelas von Pfalzel stammenden Gemahlin Adalberts zu erklären sei, bereits von ihrem wesentlichen Ausgangspunkt her die Grundlage entzogen.].




      Literatur:
      Hlawitschka Eduard: Die Vorfahren Karls des Großen. In: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 80 - Werner, Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982 Seite 47,81,132,227,231,251-253, 295-297,325 - [1]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .