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 Bohrer

Emnildis

weiblich um 975 - 1017  (42 Jahre)


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  • Name , Emnildis 
    Geburt um 970/975  [1
    Geschlecht weiblich 
    Titel/Amt/Status Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Herzogin von Polen 
    Tod 1017  [1
    Personen-Kennung I1129  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 1 Jan 2016 

    Vater Dobromir 
    Mutter von Arneburg, Emnilde,   geb. um 950   gest. 991 (Alter 41 Jahre) 
    Familien-Kennung F478  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie von Polen, Boleslaw I.,   geb. 967   gest. 17 Jun 1025 (Alter 58 Jahre) 
    Eheschließung 987 
    Kinder 
     1. von Polen, N.,   geb. 988
     2. von Polen, Mieszko II.,   geb. 990   gest. Mai 1034 (Alter 44 Jahre)
     3. von Polen, Mathilde,   geb. um 995   gest. nach 1018 (Alter 24 Jahre)
     4. von Polen, Regilindis,   geb. um 989   gest. nach 1014 (Alter 26 Jahre)
     5. von Polen, Otto,   geb. um 1000   gest. 1033 (Alter 33 Jahre)
    Familien-Kennung F460  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 1 Jan 2016 

  • Ereignis-Karte
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  • Notizen 
    • Emnildis Herzogin von Polen
      um 970/75- 1017
      Tochter des Heveller-Fürsten Dobromir und der Emnildis von Arneburg, Tochter von Graf Bruno

      Lexikon des Mittelalters: Band III Seite 1890

      Emnild (Emnildis) + 1017
      Tochter des "senior Dobromir"
      3. Gemahlin (oo 987) des polnischen Königs Boleslaw I. Chrobry (965/67-1025)

      Kinder:
      Tochter N.N., Äbtissin 1017
      Regelindis (+ nach 1014), oo 1002 Markgraf Hermann von Meißen
      Mieszko II. Lambert (10. Mai 1034), König von Polen 1025, oo 1013 Richeza, Nichte Kaiser OTTOS III.
      Tochter N.N. (+ nach 1018) oo zw. 1009/12 Sjvatopolk von Kiev
      Otto (+ 1033).
      Thietmar von Merseburgs Lob für Emnild (IV/59) läßt auf ihr hohes Ansehen und ihren großen Einfluß am PIASTEN-Hof schließen.

      Thiele, Andreas: Tafel 333, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

      BOLESLAW I. "DER TAPFERE"

      * um 967, + 1025
      1. oo N (HEMNILDE?) VON MEISSEN, geschieden 985, Tochter des Markgrafen Rikdag
      2. oo JUDITH VON UNGARN, 987 geschieden, Tochter des Fürsten Geisa
      3. oo HEMINILDE + 1017, Tochter des Elbsorbenhäuptlings Dobromir
      4. oo ODA VON MEISSEN + 1025, Tochter des Markgrafen Ekkehard I.

      Ludat, Herbert: Seite 21,22,26, "An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa."

      Welch außerordentlicher Bedeutung die PIASTEN diesem Pakt beigemessen haben müssen, beweist, dass Boleslaw die erst kurz zuvor geschlossenen Ehe mit der Ungarin Judith löste, um sich selbst mit Dobromirs Tochter Emnildis vermählen zu können, eine Ehe, die durch keine anderweitigen politischen Rücksichten mehr in Frage gestellt worden ist.
      Als Zeitpunkt für die Eheschließung Boleslaws mit Emnildis gilt 987; es war seine dritte Ehe. Da die Eheschließungen zwischen Adelsgeschlechtern in jener Zeit stets einen politischen, das heißt friedens- und bündnisstiftenden Charakter trugen, ist fraglos auch die drei Jahrzehnte währende Ehe mit Emnildis aus ebensolchen Gründen zustande gekommen.
      Absolute Gewißheit, dass es sich bei Dobromir nur um eine Persönlichkeit gehandelt haben kann, die im Gebiet zwischen Elbe und Oder im Bereich der sächsischen Grafengeschlechter eine politische Rolle gespielt haben muß, erbringt nun folgender Gedankengang: Von den drei Töchtern, die Emnildis geboren hat, ist zwar nur die älteste, Reglindis, mit ihrem Namen bekannt. Aber die beiden Namen Emnildis (Erminildis) und Reglindis beweisen bereits, dass Dobromir seine Frau aus einem deutschen Grafengeschlecht genommen hat. Da nun der Name Emnildis in sächsischen Familien dieser Zeit belegt ist, diese Grafengeschlechter aber - wie neue genealogisch-besitzgeschichtliche Forschungen erwiesen haben - weithin miteinander versippt gewesen sind und viele in enger verwandtschaftlicher Beziehung zum Königshaus und durch sie und über die EKBERTINER auch zu den KAROLINGERN gestanden haben, wo ebenfalls der Name Reglindis auftaucht, liegt es nahe, zunächst an ihren Kreis zu denken, aus dem DobromirsGemahlin gestammt haben dürfte.

      Görich Knut: Seite 102,133, "Eine Wende iim Osten: Heinrich II. und Boleslaw Chrobry" in: Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?

      In dieser Mächtekonstellation spielte Ekkehard von Meißen die zentrale Rolle. Bis zum Tod OTTOS III. und der Ermordung Ekkehards im Jahre 1002 herrschten friedliche Verhältnisse im östlichen Vorland Meißens. Folgt man Herbert Ludat, so ist der Grund dafür der Interessenausgleich zwischen den EKKEHARDINERN und den PIASTEN im Milsenerland und der Lausitz, dem wahrscheinlichen Herrschaftsgebiet eines venerabilis senior Dobromir, dessen Tochter Emnildis wohl 987 Mieszkos Sohn Boleslaw Chrobry geheiratet hatte [41 Dazu die Ausführungen von Ludat (wie Anm. 9), Seite 19.-31; außerdem Christian Lübke, Milsener, in: Lexikon des Mittelalters 6, München 1993, Spalte 628.].
      Schließlich berichtet Thietmar, Boleslaw habe schon lange vor dem Frieden von Bautzen 1018 um Hermanns Schwester Oda als Gemahlin geworben. Möglicherweise hängt Boleslaws Werbung mit dem Tod von Hermanns Gemahlin, Boleslaws Tochter Reglindis zusammen [224 Todesdatum allerdings unbekannt; wird datiert auf die Zeit nach 1014, vgl. Rupp (wie Anm. 40), Seite 135 mit Anm. 195; Lübke (wie Anm 9), Nr. 505 (ab 1016 März 21). Hinzuweisen ist ferner auf den Tod von Boleslaws Gemahlin Emnildis 1017, vgl. Lübke, Nr. 519.].




      987 oo 3. Boleslaw I. der Tapfere Herzog von Polen 967-17.6.1025


      Kinder:

      - Otto um 1000 - 1033 ermordet
      - Mieszko II. Lambert 990-10./11.5.1034
      - Regilindis 989-21.3. nach 1014
      1002 oo Hermann II. Markgraf von Meißen um 980-1.11.1038
      Tochter - nach 1018
      oo Swjatopolk I. Großfürst von Kiew 980 - 1019
      - Tochter Nonne 1017 988-



      Literatur:
      Black-Veldtrup, Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien, Böhlau Verlag Köln 1995, Seite 159 - Eickhoff Ekkehard: Theophanu und der König. Otto III. und seine Welt. Klett-Cotta Stuttgart 1996 Seite 474 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 21-23,26,29,31,35,85;109,116,118,124-126,131,134,202,235,426,496 - Schneidmüller, Bernd/ Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 102,133 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 333 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 174,338 - [1]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .