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 Bohrer

von Merseburg, Dedi I.

männlich um 960 - 1009  (49 Jahre)


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  • Name von Merseburg, Dedi 
    Suffix I. 
    Geburt um 960  [1
    Geschlecht männlich 
    Titel/Amt/Status Merseburg [06217],Saalekreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Markgraf von Merseburg  
    Tod 13 Nov 1009  Mose [39326],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    • erschlagen bei Mose
    Personen-Kennung I1108  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 30 Dez 2015 

    Familie von Haldensleben, Thietberga 
    Eheschließung vor 985  [1
    Kinder 
     1. von Wettin, Dietrich II.,   geb. um 990   gest. 19 Nov 1034 (Alter 44 Jahre)
    Familien-Kennung F452  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 30 Dez 2015 

  • Ereignis-Karte
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  • Notizen 
    • Dedi I. Markgraf von Merseburg
      um 960-13.11.1009 erschlagen bei Mose
      Nach Lex MA und H. Ludat als Dedi (Ziazo) Sohn des Grafen Dietrich I. von Buzici
      Nach Knut Görich, Otto III. Sohn des Grafen Dedi II.
      Nach R. Schölkopf Sohn des Grafen Brun von Arneburg

      Lexikon des Mittelalter: Band IX Spalte 595

      Ziazo, Patricius Romanorum
      + 1009

      Der Sachse Ziazo wurde von OTTO III. wohl im Frühjahr 999 zum Patricius erhoben, doch bleibt sein Wirken in Rom ganz im dunkeln; nur sein Titel ist in DDO III. 346 und 406 belegt. Vielleicht identisch mit dem kaiserlichen Kämmerer Tiezo und Getreuen Diezo (DDO III. 172, 180), begleitete Ziazo OTTO III. Ende 999 von Rom nach Gnesen.
      Üblich, aber unsicher (Uhlirz, 297 A. 3; Pätzold, 12 A. 32) ist Ziazos Identifikation mit dem WETTINER Dedi (Dedo) I., dem Vater Dietrichs II. von Wettin.
      Dedi unterstützte Heinrich den Zänker 976 gegen OTTO II. und führte ein böhmisches Heer gegen Zeitz, stand im Thronstreit 983/84 aber auf Seiten OTTOS III., dessen Vertrauen er gewann und nach dessen Tod er zu HEINRICH II. Distanz hielt (Thietmar VI 50). Mit den Grafen von Haldensleben durch Heirat und dem Markgrafen Ekkehard I. durch Einfluss in Meißen verbunden, lag Dedi mit den Grafen von Walbeck in Fehde und wurde 1009 von Werner von Walbeck ermordet, nachdem er ihn vor HEINRICH II. angeklagt hatte. In Dedis Haltung werden Rivalitäten im sächsischen Adel greifbar, die sich in unterschiedlichen Parteinahmen für den sächsischen oder bayerischen Zweig der OTTONEN niederschlugen.

      Quellen:
      Thietmar von Merseburg, Chronicon, ed. R. Holtzmann (MGH SRG NS 9, 1955)

      Literatur:
      M. Uhlirz, Die it. Kirchenpolitik ..., MIÖG 48, 1934, 201-321 - Chr. Lübke, Vethenici und Wettiner, BN NF 21, 1986, 401-428 - Ders., Reg. Zur Gesch. der Slaven an Elbe und Oder, I, 1985-1988 - K. Görich, Eine Wende im Osten ... (Otto III. - Heinrich II.: Eine Wende?, hg. B. Schneidmüller - S. Weinfurter, 1997), 95-167 - S. Pätzold, Die frühen Wettiner.

      Althoff Gerd: Seite 422, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

      G 161 Lü: 13.11. Thado occ. et Eghillerdus I. + 1009 WETTINER

      Der WETTINER Dedi erscheint wie mehrere andere Mitglieder seiner Familie, die offensichtlich mit den BILLUNGERN verbunden war, im Lüneburger Necrolog; vgl. dazu Kommentar G 26.
      Dedi gehörte zu den Teilnehmern am Aufstand Heinrichs des Zänkers (H 31) (vgl. Thietmar III,18), an dem auch der BILLUNGER Ekbert (G 33) beteiligt war, siehe dazu oben S. 94 ff.
      Zu seiner Ermordung durch Werner von Walbeck (G 160), bei der auch sein Vasall Egilhard fiel, vgl. Thietmar VI, 49-50.
      Vgl. Posse, Die Markgrafen von Meißen, S. 225-229; Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 102.

      Schwennicke Detlev: Tafel 150, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

      DEDO I. + erschlagen bei Mose bei Wolmirstedt 13.XI.1009
      1009 GRAF von MERSEBURG
      Verwandter (agnatus) von Ricdag

      oo vor 985 THIETBURGA
      Tochter von Dietrich Graf (von Haldensleben)

      Thiele Andreas: Tafel 182, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

      DEDI I.
      + 1009 ermordet

      Rebelliert 983-985 mit und führt ein böhmisches Heer gegen Zeitz; unterwirft sich und wird Markgraf von Merseburg, einem Teilgebiet der ehemaligen Riesenmark Markgraf Geros. Hat viel Streit mit den Slawen, gerät schroff gegen das Haus WALBECK-NORDMARK und wird von Markgraf Werner ermordet, einem üblen Fehdehahn
      oo THIETBERGA VON HALDENSLEBEN, Tochter des Markgrafen Dietrich von der Nordmark


      Schwarz Hilmar: Seite 159, "Die Wettiner des Mittelalters und ihre Bedeutung für Thüringen"


      Generation A
      (1) DEDO I.
      + 13. November 1009 erschlagen Zörbig
      oo vor 19. Dezember 985 THIETBURG, Tochter Dietrichs des Markgrafen der Nordmark
      Söhne: (2) und (3)

      GENEALOGIE DER WETTINER: Seite 231

      In den Tagen Kaiser OTTOS I. lebte ein gewisser Dietrich , ein Mann vornehmer Herkunft. Der zeugte zwei Söhne, die Grafen Dedi [Dedo] und Friedrich . In den Tagen aber Kaiser OTTOS III. gewann nach dem Tod des Grafen von Merseburg, eines gewissen Binizo [Bio] , Erzbischof Giselher dessen Grafschaft, die zwischen den Flüssen Wipper und Saale, Salza [Salta] und Böse Sieben [Willebeke] liegt, für Dedi. Der heiratete zudem Thiedburg [Thieberga], eine Tochter des Markgrafen Dietrich , und zeugte mit ihr einen Sohn namens Dietrich . Ebendiesen Dedi erschlug der Markgraf Werner [Werinzo] .
      Dedi I. war 976 Gegner OTTOS II. und führte 977 ein böhmisches Heer zur Verwüstung der Zeitzer Kirche an. Seine Auflehnung hing vermutlich mit der Einsetzung seines Verwandten Rikdag zum Markgrafen des großen südlichen Markengebietes zusammen. Dedis Beziehungen zum Erzstift Magdeburg waren sehr rege. Erzbischof Giselher verschaffte ihm 1004, nach dem Tode des Grafen Bio von Merseburg, dessen Komitat zwischen den Flüssen Wipper, Saale, Salza und Wilderbach, so dass er kirchlicher Lehnsträger wurde. Dazu erwarb Dedi gleichzeitig den Burgwart Zörbig (bei Bitterfeld), den schon seine Vorfahren als Lehen inne gehabt hatten. Dedi geriet mit dem Hause WALBECK in offene Feindschaft und brandschatzte den WALBECKER Besitz Wolmirstedt, worauf er in einem Rachakt bei Mose von Mitgliedern des Hauses WALBECK im Streit erschlagen wurde.

      Görich Knut: Seite 153,182,254, "Otto III. Romanus Saxonicus et Italicus"

      Der WETTINER Graf Dedi fiel 982 in der Schlacht bei Cap Colonne. Sein Sohn Dedi-Ziazo, der noch 977 ebenfalls als Parteigänger des Bayern-Herzogs ein böhmisches Heer gegen Zeitz geführt hatte, wurde später Vasall OTTOS III. und erwarb sich nach Thietmars Bericht schnell dessen Gunst und Vertrauen; möglicherweise ist Dedi sogar mit dem engen Vertrauten des Kaisers und römischen patricius Ziazo identisch.
      Lediglich Thietmar erwähnt in seinem Bericht über den Gnesenzug den patricius Ziazo und den Oblationar Robert als Angehörige des kaiserlichen Gefolges; Ziazo ist nach allgemeiner Ansicht der Sachse Dedi-Ziazo, und auch der Oblationar scheint kein Römer gewesen zu sein.
      Für die Jahre 1000 und 1001 ist als praefectus Romanorum der Sachse Ziazo belegt, der zuvor dem Kaiser als Kämmerer gedient hatte. Offenbar waren es die schlechten Erfahrungen mit Crecentius II. die den Kaiser dazu bewogen, nicht ein Mitglied der römischen Führungsschicht zum patricius zu ernennen, sondern einen Angehörigen seines sächsischen Gefolges.

      Görich Knut: Seite 126,129,229, "Eine Wende im Osten: Heinrich II. und Boleslaw Chrobry" in: Otto III. - Heinrich II.: Eine Wende?

      Markgraf Werner von der Nordmark hatte in einer Fehde den WETTINER Dedi erschlagen. Werner verlor sein Amt, das nun der Schwager Dedis erhielt, Graf Bernhard von Haldensleben [Der WETTINER Dedi wird dem mit dem patricius Ziazo identifiziert, der im Jahr 1000 OTTO III. nach Gnesen begleitete, vgl. Ludat (wie Anmerkung 9), Seite 137, Anmerkung 268; Lübke (wie Anm. 9), Nr. 277a und 333. Dedi war mit Thietburga verheiratet, einer Schwester Bernhards und Tochter des Markgrafen von der Nordmark, Dietrich von Haldensleben (+ 985).].
      Die WETTINER verfügten über großen Einfluß in Meißen und waren verwandtschaftlich mit Hermann von Meißen verbunden, der zumindest bis 1015 zu den Stützen HEINRICHS II. im sächsischen Adel gehörte.
      Abt Gerhard vermochte eine drohende Absetzung nur durch die Bestechung des königlichen Beraters, Graf Ziazo, zu verhindern. Dessen großer Einfluß auf OTTO III. bewirkte schließlich, daß der König wegen vermeintlich wichtiger Rechtsgeschäfte auf eine gerichtliche Untersuchung verzichtete.

      Ludat, Herbert: Seite 39,156,179,268,293, "An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa"

      Die eine seiner Töchter, Thietburga, war mit dem Grafen Dedi, dem späteren Patrizius von Rom, verehelicht, einem nahen Verwandten Rikdags, in dessen Hand damals - zu Beginn der 980-er Jahre - das Gebiet der drei Marken im Süden erstmals vereint war.
      [Zu Graf Dedis Angriffen auf Zeitz vgl. Thietmar III, 18 und VI, 50; zur Datierung 975/76 (siehe oben Anmerkung 148) vgl. M. Hellmann, Die Ostpolitik Ottos II., Seite 56. Dedi, Graf von Wettin, ein naher Verwandter Rikdags, der 982 die Gewalt über alle diese Markgrafschaften im Süden in seiner Hand vereinigte, muß ebenso wie Markgraf Gunther, der Vater Ekkehards, damals mit dem PREMYSLIDEN-Fürsten Boleslav II., dem Verbündeten Heinrichs des Zänkers, eng zusammengearbeitet haben. Gunther hat wohl deshalb 976 seine Ämter verloren; drei Jahre später wurde er jedoch rehabilitiert. Dedis Sohn, Dedi oder Ziazo genannt, später Patrizius von Rom, der nach dem Tode des Vaters (982 in Italien) dessen Nachfolgte antrat, heiratete Thietburga, die Schwester der Oda von Haldensleben, wodurch er ein Schwager Mieszkos I. wurde (vgl. zur Korrektur der Verwandtschaftsverhältnisse im Geschlecht der WETTINER zuletzt K.A. Eckhardt, a.a.O., Seite 64 ff. mit Stammtafel Seite 90.]
      [Dedi war der Sohn eines Vetters Rikdags (vgl. K. A. Eckhardt, a.a.O., Stammtafel Seite 90]




      vor 985 oo Thietburg, Tochter des Markgrafen Dietrich von der Nordmark - 23.3.


      Kinder:

      - Dietrich II. um 990-19.11.1034 ermordet


      Literatur:
      Albert Herzog zu Sachsen: Die Wettiner in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1995 Seite 12 - Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 422 G 161 - Annalen von Quedlinburg ad a. 1009 - Annalista Saxo: Reichschronik - CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER WETTINER, fliegenkopf verlag Halle 1996 Seite 231 - Eckhardt Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 64-90 - Görich Knut: Eine Wende im Osten: Heinrich II. und Boleslaw Chrobry in: Schneidmüller Bernd/ Weinfurter Stefan: Otto III. Heinrich II. Eine Wende? Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 126,129,229 - Görich Knut: Otto III. Romanus Saxonicus et Italicus. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995 Seite 153,182,254 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II. 1. und 2. Band, Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 323,333, 335,343,359,364,391,430 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 39,54,56,156,179,268,278,283,293,382 - Pätzold Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1997, Seite 10-14,86, 92, 94,105,114,123,125,139,225,238,271,273,275,339 - Posse, Otto: Die Markgrafen von Meissen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Grossen. Giesecke& Devrint Verlag Leipzig 1881 Seite 225-229 - Posse, Otto: DIE WETTINER. Genealogie des Gesamthauses Wettin. Zentralantiquariat Leipzig GmbH 1994 Tafel 1 Seite 39 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens Seite 102 - Schwarz Hilmar: Die Wettiner des Mittelalters und ihre Bedeutung für Thüringen, Kranichborn Verlag Leipzig 1994 Seite 159 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 150 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 182 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 104,116,160,298, 360,408,436,440 - Uhlirz, Karl: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Otto II. und Otto III. 1. und 2. Band. Verlag Duncker & Humblot Berlin 1967 - [1]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .