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54601 Testamente 1561 und 1564 Brentano, Meister Giovanni Battista (I62633)
 
54602 Testamente N9 10.1.1636, N13 20.8.1651, Kodizill N13 21.2.1664, Testamente N13 17.3.1667, sowie am 14.5.1678 beim Notar Battista Raineri. Brentano, Giovanni Antonio (I62498)
 
54603 testiert 1528 Kühorn, Hans (I48141)
 
54604 Testimonium 17.4.1654: "Versieht Seine Kirchendienst in allen Stücken fleißig
verhält sich auch sonsten in seinem Leben und Wandel sampt den Seinigen untadenlich.
Conemann, M Johann Jacob (I52375)
 
54605 Teutberga Frankenkönigin

Äbtisin des Kloster St. Glossonde in Metz
um 835/40 -25.11.875 Begraben: Metz, St. Glodesindis
Tochter des Grafen Boso von Arles aus dem Hause der BOSONIDEN

Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 689

Theutberga, fränkische Königin
+ nach 869 Begraben: Metz, St. Glodesindis

Theutberga, aus dem Hause der BOSONIDEN (Schwester des Laienabts Hukbert von St-Maurice d’Agaune, Tante König Bosos von Vienne), heiratete im November 855 König Lothar II. Seit 857 versuchte der König zunächst in einem weltlichen Verfahren, dann seit 860 auf mehreren Synoden, seine Ehescheidung durchzusetzen, und nutzte immer neue Argumente aus dem sich erst formierenden kirchlichen Eherecht (860-863 Synoden in Aachen und Metz, MGH Cap. 2, 463-469). Ziel war die Legitimierung seiner Verbindung mit Walderada und des daraus hervorgegangenen Sohnes Hugo. Gegen die vom Episkopat aus dem ‚regnum Lotharii‘ ausgesprochene Scheidung und gegen die Erhebung Walderadas zur Königin 862 leisteten Erzbischof Hinkmar von Reims (MGH Conc. 4, Suppl. I) sowie die Päpste Nikolaus I. und Hadrian II. energischen Widerstand (Exkommunikation der Erzbischöfe von Köln und Tier 863, erzwungene Wiederaufnahme Theutbergas 865, Zurückweisung ihres Scheidungsbegehrens 867). Der Ehestreit Lothars und Theutbergas von 857 bis 869, Versuch dynastischer Sicherung im ‚regnum Lotharii‘ und Zeugnis für die fallbezogene Behauptung kirchlicher Normen wurde letztlich durch die Opposition von Lothars Oheimen KARL und Ludwig entschieden, die sich nach dem „erbenlosen“ Tod des Neffen 869 seines Reiches bemächtigten.

Literatur:
Dümmler, 2 - S. Konecny, Die Frauen des karolingischen Königshauses, 1976,103-117 - Th. Bauer, Rechtliche Implikationen des Ehestreites Lothars II. ZRGKanAbt III, 1994, 41-87.
Teutberga starb als Äbtissin von St. Glossinde bei Metz.

Konecny Silvia: Seite 103-117, "Die Frauen des karolingischen Königshauses"

Etwa zur Zeit seiner Königserhebung, also wohl noch im Jahre 855, heiratete Lothar II. die Schwester Hukberts, Teutberga. Zu dieser Ehe mag der König von seinem Adel gezwungen, zumindest aber durch die allgemeine politische Lage genötigt worden sein. Wegen der Eheschließung mit Teutberga hatte Lothar vielleicht eine andere Verbindung gelöst, zumindest wurde dies im Laufe des "Ehestreites" behauptet. Möglicherweise war Lothar wie sein Bruder LUDWIG II. zu Lebzeiten LOTHARS I. einen Konkubinat eingegangen. Ob Lothar diesen 855 auflöste oder neben der Ehe mit Teutberga bestehen ließ, kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Spätestens an Lothars Versuch, sich auch von Teutberga bald wieder zu trennen, ist klar ersichtlich, daß der Adel dessen Eheverhalten - anders als im Fall KARLS DES GROSSEN - nicht unwidersprochen hinnahm. Hukbert, der Bruder Teutberga, gehörte zu den engsten Ratgebern Lothars II. und kontrollierte zum Zeitpunkt der Heirat seiner Schwester weite Gebiete des Jura und Oberitaliens Vom Druck Hukberts wollte sich Lothar möglicherweise befreien, als er 857 eine Annäherung an seine beiden Oheime suchte. Teutbergas Verstoßung sollte wohl im alten Stil anzeigen, daß Lothar Hukberts Verhalten nicht länger hinnehmen würde und das Bündnis mit ihm aufkündigte.
Die Reaktion auf Lothars Handlungsweise, die dessen Königtum außerordentlich gefährdete, blieb nicht aus. Seine geringe Macht wurde offenbar, als er Hukberts nicht Herr wurde.
Lothars Scheidung von Teutberga wurde nun zu einem Politikum größten Ausmaßes. Innere und äußere Feinde spielten sich zu Beschützern der Königin auf.Lothar berief Geistliche zu Schiedsrichtern in dieser Angelegenheit und begab sich damit vollends in eine Abhängigkeit, die sein Königtum in Frage stellte.
Im späteren Verlauf des "Ehestreits" wurden mehrere Motive für die Verstoßung Teutbergas angeführt, die auch die neuere Forschung nicht immer scharf von den Ereignissen des Jahres 857 getrennt hat. Auch jene erste Begründung der Scheidung, nämlich der Verdacht der widernatürlichen Unzucht zwischen Teutberga und ihrem Bruder Hukbert, wurde erst auf der zweiten Synode des Jahres 860 deutlich ausgesprochen. Bei der ersten Synode von Aachen im Jänner 860 war nur ganz allgemein von einem Verbrechen Teutbergas die Rede gewesen, das Gunther als Beichtvater der Königin bezeugt hatte. So bleibt es unerwiesen, ob ein derartiges Gerücht schon 857 ausgestreut wurde. Jedoch mag schon 857 die Absicht bestanden haben, das Geschwisterpaar moralisch zu diffamieren. Vielleicht darf die Art der Beschuldigung sogar als Hinweis darauf interpretiert werden, daß Teutberga an der Politik ihres Bruders nicht unbeteiligt war. Der Vorwurf gegen sie und Hukbert entsprach einer Praxis, die auch schon gegen Judith und Bernhard, die gemeinsame Politik machten, angewandt worden war.
Auch die Geschehnisse des Jahres 858 sind nicht eindeutig überliefert. Während Prudentius berichtet, daßLothar von seinem Adel gezwungen worden sei, Teutberga wieder aufzunehmen, sie aber nicht als Ehefrau respektiere, sondern gefangen halte, weiß Hinkmar von einem Königsgericht zu berichten, in dem die Unschuld der Königin durch ein Gottesurteil erwiesen worden sei. Sofern die westfränkischen Quellen den Sachverhalt überhaupt richtig darstellen, müßte das Gericht jedenfalls vor Lothars Arrangement mit seinen Brüdern getagt haben. Insbesondere das Bündnis mit seinem Bruder Karl brachte Lothar, der 858 tatsächlich einen Tiefpunkt seiner Macht erreicht hatte, eine Wende. Danach konnte es Lothar vielleicht wieder wagen, Teutberga gefangen zu halten.
Durch einige Gebietsabtretungen war ein gutes Einvernehmen mit den Brüdern und den Oheimen erkauft worden. Im Oktober 859 zeichnete sich allerdings ein Zerwürfnis mit KARL DEM KAHLEN ab. Vielleicht hatte dessen Verhalten gegenüber Hukbert Lothar verärgert und auf den Gedanken gebracht, seine Trennung von Teutberga neuerlich zu dokumentieren. Andere Gründe für die Einberufung der beiden Aachener Synoden von 860 sind kaum festzustellen. Damals spielten nämlich weder die Frage der Unfruchtbarkeit Teutbergas noch der Wunsch Lothars, eine neue Ehe eingehen zu können, eine Rolle. Der König hatte Teutberga außerdem in seiner Gewalt und hätte, sofern er aus jenen Gründen eine Scheidung erstrebte, sein Ziel durch stillschweigendes Handeln eher erreicht. Die Oheime Lothars, insbesondere KARL DER KAHLE, scheinen erst auf Grund der unklugen Vorgehensweise des Neffen den Plan gefaßt zu haben, dessen Schwierigkeiten zu einem erbrechtlichen Vorteil auszunützen. Mit den Prozessen von 860 verfolgte Lothar II. offensichtlich das Ziel, seinen politischen Gegner Hukbert zu diffamieren. Teutberga war aber dazu ausersehen, das Werkzeug für einen Angriff gegen ihren Bruder abzugeben. Sie wurde nicht nur gezwungen sich selbst zu beschuldigen, sondern sollte vor allem die moralische Verworfenheit ihres Bruders bezeugen.
Die erste Phase des "Ehestreits" war von Lothars Bestrebungen bestimmt gewesen, sich von der Bevormundung durch seinen Adel zu befreien und seine Unabhängigkeit als König unter Beweis zu stellen. In der zweiten Phase nach den Synoden von 860 versuchte Lothar, seinen Erben zu legitimieren und ihm somit die Nachfolge zu sichern. Schon als Teutberga 860 in das Reich KARLS DES KAHLEN floh, kündigte sich die zweite Phase des "Ehestreits" an. In Sicherheit konnte Teutberga ihr Schuldgeständnis widerrufen. Dies mag Lothar dazu veranlaßt haben, beim Papst um eine Bestätigung des Synodalverfahrens von 860 anzusuchen. Eine entscheidende Wendung zeichnete sich erst ab, als 862 KARL DER KAHLE ganz offen zum Angriff überging und aus moralischen Gründen ein Bündnis mit Lothar ablehnte. Lothar hielt KARLS Angriffe für schwerwiegend genug, um 862 neuerlich eine Synode einzuberufen, die sich mit seiner Ehe befassen sollte. Er selbst war wohl zuvor die Verbindung mit Waldarada eingegangen. Ob dies schon vor seiner Ehe mit Teutberga der Fall war, wie auf der Synode von Metz im Jahere 863 behauptet wurde, muß dahingestellt bleiben.Wahrscheinlicher wäre, daß Lothar erst nach Verstoßung Teutbergas die Verbindung mit einer andere Sippe seines Reiches suchte und Waldarada heiratete. Für letzteres spräche auch das mutmaßliche Datum der Geburt von deren Sohn Hugo. Die Synode des Jahres 862, die im April in Aachen zusammentrat, strebte erstmals eine Nichtigkeitserklärung der Ehe mit Teutberga an. Dadurch sollte die Berechtigung des Königs zu einer neuen Ehe festgestellt werden. In einem Brief erbat Lothar schließlich die Bestätigung des Urteils der Synode durch den Papst und dessen Zustimmung zu einer Ehe mit Waldrada. Ernst war es dem König damit wohl nicht, denn ohne die päpstliche Entscheidung abzuwarten, machte er Waldrada noch 862 zur Königin.
Nikolaus I. sandte 865 Arsenius zu KARL DEM KAHLEN. Dieser nahm von diesem Teutberga in Empfang und führte sie Lothar als Gattin zu. Waldrada aber nahm er auf seiner Rückreise mit nach Rom. Soweit mochte der Gesandte des Papstes ganz im Sinne KARLS DES KAHLEN gehandelt haben. Auf dem Weg nach Rom kehrte Waldrada jedoch um und kam zu Lothar II. zurück. In Anbetracht dieser Tatsache nimmt sich Lothars Bereitwilligkeit, dem Willen des Arsenius zu willfahren, wie ein abgekartetes Spiel aus.
Zwischen Lothar II. und Teutberga kam nun ein gewisses Einvernehmen zustande. Die Königin betrieb selbst ihre Scheidung bei Nikolaus I., später auch bei Hadrian II. Vielleicht als Gegenleistung dafür hatte Lothar die Versorgung Teutbergas sichergestellt. Erst in dieser späten Phase des "Ehestreites" wurde das Argument der Unfruchtbarkeit Teutbergas als Scheidungsgrund ausdrücklich vorgebracht. Diese neuen Bestrebungen Lothars, eine Scheidung von Teutberga zu erwirken, konnten der Königin zugemutet werden und ließen auf ihre Mithilfe rechnen. Den Tatsachen braucht aber der neue Scheidungsgrund nicht entsprochen zu haben, es sei denn, die eheliche Gemeinschaft wäre 865 noch einmal aufgenommen worden. Dagegen spricht aber mehr noch als die Rückkehr Waldradas der Umstand, daß Lothar Teutberga auch in einer Schenkung vom Jänner 866 weder Gattin noch Königin nannte. Allerdings scheint Waldrada nach ihrer Rückkehr nicht gleich an den Königshof gekommen zu sein. Vielleicht vermied Lothar es zu diesem Zeitpunkt noch, sich festzulegen. Möglicherweise erhoffte er aber auch tatsächlich eine Nachkommen von Teutberga, den er zunächst wegen der Opposition Hukberts nicht gewollt hatte, weil er in einem solchen Sohn einen gefährlichen Konkurrenten befürchten mußte. Nun mag Lothar II. ein legitimer Nachfolger, auch wenn er von Teutberga stammte, immer noch lieber gewesen sein als einer, dessen Legitimität von allen Seiten bezweifelt wurde. Aus welchen Gründen auch immer blieb Teutberga aber jedenfalls kinderlos.

Hlawitschka Eduard: Seite 17-19, "Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte"

Lothar II. hatte noch zu Lebzeiten seines Vaters mit einer virgo nobilis namens Waldrada eine Friedelehe geschlossen, das heißt Waldrada hatte sich ihm freiwillig verbunden und war nicht in seine Munt übergeben worden. Bald nach seines Vaters Tode war Lothar II. noch eine Muntehe mit einer edlen Dame aus dem Geschlecht der BOSONIDEN, Theutberga, eingegangen; diese blieb aber, wie er wohl schon 857 erkennen mußte, kinderlos [Die Frage der Unfruchtbarkeit Theutbergas muß - trotz oftmals geäußerter gegenteiliger Ansicht - gleich 857 eine Rolle gespielt haben. Inzest mit ihrem Bruder und Abtreibung (mit Folge der dauernden Unfruchtbarkeit) war doch damals schon der Anklagepunkt; vgl. E. Dümmler, Gesch. d. ostfränk. Reiches II² Seite 6f, besonders Seite 7 mit Anmerkung 1.]. Politische Spannungen mit Theutbergas Bruder Hucbert kamen hinzu. Sein Bemühen war fortan, die Scheidung von Theutberga und die Erhebung der Friedelehe mit Waldrada zur rechtsgültigen Muntehe zu erwirken - samt aller kirchlichen und weltlichen Folgen für seinen und Waldradas Sohn Hugo. Die Frage der Vollbürtigkeit und Erbberechtigung Hugos - auch hinsichtlich der väterlichen Herrschaft - war nunmehr das Kardinalproblem, an dessen Lösung die Weiterexistenz des regnum Lotharii sich entschied. Diesem Bemühen Lothars II. war kein Erfolg beschieden.

Mühlbacher Engelbert: Band II Seite 304, "Deutsche Geschichte unter den Karolingern"

Theutberga war noch von ihrem Gemahl, um auf ihr Zeugnis hin die Lösung der Ehe leichter erwirken zu können, nach Italien berufen worden; wie es scheint, kam sie dahin und besuchte die Grabstätte ihres Gatten, der sie so tief gehaßt hatte; wenigstens stiftete sie zwei Güter an das Kloster St. Antonin, damit dort fleißig für seine Seelenruhe gebetet werde. Sie zog sich in das Kloster St. Glossonde in Metz zurück; wenige Jahre später ist sie dort als Äbtissin gestorben.



855 oo Lothar II. Frankenkönig 825 - 8.8.869



Literatur:
Dümmler Ernst: Die Chronik des Abtes Regino von Prüm. Verlag der Dykschen Buchhandlung Leipzig Seite 13,16-19,22,24-27,29,30,33 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 447-458,461,476, 505,551,570,572,574,579,586,590, 595,597,599-602,605,611-614,666,677,683,724 - Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 60 - Hlawitschka Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Kommissionsverlag: Minerva-Verlag Thinnes Nolte OHG Saarbrücken 1969, Seite 171 - Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968, Seite 18 - Konecny Silvia: Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert. Dissertation der Universität Wien 1976 - Mühlbacher Engelbert: Deutsche Geschichte unter den Karolingern. Phaidon Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion, Band II Seite 304 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 153,159-163,176 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000, Seite 66 -  
von Arles, Teutberga (I1070)
 
54606 Teutsch Deutsch, Martin (I1912)
 
54607 Teutsch Deutsch, Margaretha (I17437)
 
54608 Thankmar
900/05-28.7.938 Eresburg
Einziger Sohn des Königs HEINRICH I. aus seiner 1. Ehe mit der Hatheburg von Merseburg, Tochter von senior Erwin

Lexikon des Mittelalters: Band VIII Seite 610

Thangmar (Thankmar, Tammo)
* 900/05, + 28. Juli 938
Sohn König HEINRICHS I. und dessen 1. Frau Hatheburg

Die zweite Ehe des Königs mit Mathilde und die Nachfolgeregelung im Königtum zugunsten seines Halbbruders OTTO I. drängten Thangmar zunehmend ins Abseits. Als ihm OTTO I. das Erbe Hatheburgs in Merseburg zugunsten seines Bruders Heinrich vorenthielt und die legatio des verstorbenen Grafen Siegfried an der sächsischen Ostgrenze dessen Bruder Gero I. und nicht Thangmar übertrug, sah sich Thangmar um die beanspruchte Teilhabe an der Königsherrschaft gebracht und verbündete sich 938 mit Herzog Eberhard von Franken gegen OTTO I. Während des fehdeähnlichen Konflikts besetzte Thangmar Burg Belecke (an der Möhne), wo er seinen Halbbruder Heinrich gefangennahm, und die Eresburg. Bei deren Rückeroberung durch OTTO I. ermordete ein Vasall Heinrichs Thangmarin der dortigen Peterskirche; zuvor hatte Thangmar mit der Niederlegung seiner goldenen Halskette (königliches Herrschaftszeichen) auf dem Altar demonstrativ auf seine Rechte als Königssohn verzichtet.

Literatur:

ADB XXXVII, 652f. - BWbDG III, 2862f. - W. Glocker, Die Verwandten der Ottonen ..., 1989, 46-53 - J. Laudage, Hausrecht und Thronfolge, Hjb 112, 1992, 23ff.

Glocker Winfrid: Seite 270, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

IV, 2 THANKMAR
* c 900/06, + 938 VII 28

Daß Thankmar ein ehelicher Sohn König HEINRICHS I. und dessen erster Gemahlin Hatheburg war, ist uns ganz allein - offenbar aus der lokalen Tradition - durch die Chronik Thietmars von Merseburg I c. 9, S. 14, überliefert. Widukind II c. 9, S. 73, und ebenso II c. 11, S. 76, kennt Thietmar zwar als einen Sohn König HEINRICHS I., weiß (oder berichtet uns zumindest) nichts über die Mutter Thankmars und von der Tatsache seiner ehelichen Geburt.
Das ungefähre Geburtsjahr Thankmars errechnet sich aus dem ungefähren Heiratsjahr seiner Eltern; vgl. dazu auch BO. c/d.
Der Todestag ist genannt im Merseburger Nekrolog; vgl. dazu Althoff, Adelsfamilien Kommentar K 28.
Zum Todesjahr Thankmars vgl. Köpke-Dümmler S. 75 mit Anm. 1.
Eine angebliche Tochter König HEINRICHS I. und dessen erster Gemahlin mit nicht bekanntem Namen nimmt Krüger, Abstammung, S. 60 f., an, da der Nachricht des Chronicon Eberspergense posterior c. 29, SS XXV 870, zu entnehmen sei, die Kinder des 1029 verstorbenen Grafen Udalrich von Ebersberg seien "de regio semine Hainrici cesaris". Daher müsse Udalrichs Gemahlin, Richardis von Eppenstein, über ihre unbekannte Mutter von König HEINRICH I., wahrscheinlich über eine Tochter HEINRICHS I. aus dessen erster Ehe, abstammen. Um seine Vermutung zu stützen, verweist Krüger auf den Namen Hathumod, der sich im Hause der Ebersberger Grafen nachweisen läßt, und den wir, wie wir II, 6 gesehen haben, die erste Äbtissin des Klosters Gandersheim trug. Doch ist die Quelle Krügers nur eine Bearbeitung aus dem 13. Jahrhundert des älteren Chronicon Eberspergense aus der Mitte des 11. Jahrhunderts: in dieser älteren Quelle finden sich solche Verwandtschaftsangaben nicht. Sie sind offenbar wertlos.

Althoff Gerd: Seite 369, "Adels- und Königsfamilien"

K 28
Me: 28.7. Thancmar frater magni ODDONIS + 938 Halbbruder OTTOS DES GROSSEN

Thancmar erhob sich 938 gegen seinen Halbbruder König OTTO und wurde auf der Eresburg erschlagen; vgl. Köpke-Dümmler, Otto der Große, S. 73-75.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch seine Mutter Hatheburg ins ottonische Gedenken aufgenommen wurde; vgl. Kommentar A 40.

Hlawitschka; Eduard: Seite 122, "König Heinrich I." in: Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern.

DIE NACHKOMMEN KÖNIG HEINRICH I.

AUS DER EHE MIT HATHEBURG

1. THANKMAR
* ca. 907
+ 28.7.936
in der Feste Eresburg (= Obermarsberg a.d. Diemel) im Aufstand gegen OTTO DEN GROSSEN

Schwennicke Detlev: Tafel 10, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

THANKMAR
+ gefallen Eresburg 28. VII 936

Sein Vater enthielt ihm das Heirats- und Erbgut seiner Mutter vor, fand ihn aber andersweitig ab. Als er auch nach dem Tode seines Verwandten, des Legaten Siegfried von Merseburg, erneut übergangen wurde, erhob er sich im Bunde mit dem gedemütigten Franken-Herzog Eberhard gegen König OTTO I. Er brachte die Burg Belecke bei Warstein in seine Hand, gab sie zur Plünderung frei und lieferte seinen dort verschanzten Halbbruder Heinrich als Gefangenen an Eberhard von Franken aus. Thankmar brachte auch die Eresburg in seinen Besitz und führte von ihr aus seine Raubzüge in die Umgebung durch. Nach der kampflosen Übergabe der Eresburg durch die Besatzung floh Thankmar in die Burgkirche. Als er seine Waffen mitsamt seiner goldenen Kette auf dem Altar niederlegte, wurde er vom Ritter Mainica mit einer Lanze von hinten durchbohrt.


Literatur:
Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 157,160,369 K 28 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 42, 59 - Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Band 1- Band 6, Mundus Verlag 2000 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 26,37,88,95 -
Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 Seite 73-75 - Pleticha, Heinrich: Deutsche Geschichte in 12 Bänden. Verlagsgruppe Bertelsmann GmbH/Lexikothek Verlag GmbH, Gütersloh 1982 - Schulze Hans K: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 137,138,140,177-181, 183 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 10 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 12,34,36 - Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart 1981 - Wies, Ernst W.: Otto der Große, Bechtle Esslingen 1989, Seite 42,92,95,98,114,140 - Zimmermann, Harald: Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1976 -  
von Sachsen, Thankmar (I295)
 
54609 Thankmar
vor 876- vor 30.11.912
Ältester Sohn des Herzogs Otto der Erlauchte von Sachsen und der BABENBERGERIN Hadwig, Tochter von Graf Heinrich

Glocker Winfrid: Seite 263, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."

III, a 1) THANKMAR
* vor 876, + vor 912 XI 30

Schwennicke Detlev: Tafel 10, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

THANKMAR
+ vor 30. XI 912

Literatur:
Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 263 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 26,31,34,74,94 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 10 -  
von Sachsen, Thankmar (I286)
 
54610 The Dayton daily journal, dated 21 Nov 1907 included the following obituary:
The funeral of Herman Ludwig, a veteran of the Civil War, who passed away at the National Military Home Monday, was held Wednesday afternoon from the cemetery chapel in charge of the chaplain, Rev. Harry Kuhlman. With the usual honors paid to soldiers the venerable fighting man of the glorious old Eighth Ohio Regiment was laid away beneath the sod. He was one of the popular men of the post and his death is much regretted, particularly among the members of Company 6 to which he belonged. His last illness was a short one for he was borne down by a sudden stroke of paralysis and staved off the reaper for only a few days at the hospital. Among those who attended the funeral were his son "Judge" Ludwig, a proofreader on the Cincinnati Post, and his wife. 
Ludwig, Herman (I61088)
 
54611 The Evergreens Cemetery Ludwig, Susie (I69679)
 
54612 The Evergreens Cemetery Ludwig, Julia (I69691)
 
54613 The Evergreens Cemetery Kummer, Henry (I69692)
 
54614 The family lives 1860 in the same house as Michael Neudorfer from Lorsch. Familie: Hoheneck, John / Catherine (F19635)
 
54615 The name of her father indicated in the certificate of death (Philipp Wachtel) is not correct.
Philipp Wachtel was the first husband of her mother and already deceased at her birth. 
Kemeter, Magdalena (I68393)
 
54616 The People's Banner - September 20, 1900
Mrs. John Beierle died at her home in the southeast part of the city Sunday evening. Drs Beede and Burdick performed a surgical operation on her Saturday for a cancer of the stomach, from which she had been suffering for nearly a year. The cancer was so situated that it was impossible to remove it. Funeral was conducted by Rev. L.F. Smith at the M.E. church Tuesday at 2:30 o'clock p.m. remains being interred in the David City Cemetery. Deceased leaves a husband and ten children to mourn the loss of a wife and mother.

Ulysses Dispatch, September 19, 1990
Mrs. John Beierle, a sister of Conrad Kirschner, died at David City on Sunday evening last, aged 56 years. She had been a resident of Butler County for 30 years and leaves a husband and ten children, 3 sons and 7 daughters, five of them being married 
Kirschner, Anna Margaretha (I27957)
 
54617 The surname "Wiegand" was common in Lorsch. However, the birth entry of Margaret Wiegand was not found there. Wiegand, Margaret (I69681)
 
54618 Theis, Deis Days, Barbara (I60862)
 
54619 Theoderich (Dietrich)
807- nach 818
Illegitimer Sohn Kaiser KARLS I. des GROSSEN von seiner Konkubine Adalindis

Werner Karl Ferdinand: Seite 445, "Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)"

II. Generation 18
Geburtsjahr Annales Lobienses, MG SS 13, 231 (fehlt bei Brandenburg). Es fehlt jede weitere Erwähnung nach 818, auch bei Thegan, der von Drogo und Hugo spricht.

Literatur:

Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 57,66,97 - Epperlein Siegfried: Karl der Große. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1974, Seite 138 - Kalckhoff Andreas: Karl der Große. Profile eines Herrschers. R. Piper GmbH & Co. KG, München 1987, Seite 97,239 - Schmid, Karl Schmid: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983, Seite 398,485,491,501 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990, Seite 43 - 
von Franken, Theoderich (I500)
 
54620 Theoderich Graf von Autun (Ripuarien)
- Frühjahr 793 gefallen

Wies Ernst W.: Seite 107,153,160, "Karl der Große. Kaiser und Heiliger."

Schon auf sächsischem Boden begegnete ihnen Graf Theoderich, ein Anverwandter des Königs, mit den Truppen, die er bei der Nachricht vom Abfall der Sachsen in der Eile hatte aus Ribuarien zusammenbringen können. Er gab ihnen den Rat, zuerst, trotz ihrer Eile, durch Kundschafter möglichst rasch in Erfahrung zu bringen, wo die Sachsen seien und was bei ihnen vorgehe, und alsdann, falls die Beschaffenheit des Ortes es zulasse, zu gleicher Zeit sie anzugreifen..Dieser Rat fand Beifall bei ihnen und sie rückten nun mit jenem vereint zum Süntelgebirge, auf dessen Nordseite sich die Sachsen gelagert hatten. Nachdem hier Graf Theoderich sein Lager aufgeschlagen hatte, setzten sie der Verabredung gemäß, um so den Berg leichter umgehen zu können, über die Weser und lagerten sich am Ufer des Flusses. Wie sie sich nun aber untereinander besprachen, fürchteten sie, die Ehre des Sieges möge dem Theoderich allein zufallen, wenn er in der Schlacht bei ihnen wäre, und beschlossen, ohne ihn mit den Sachsen anzubinden, nahmen also die Waffen zur Hand und rückten, als ob sie es nicht mit einem zur Schlacht geordneten Feinde zu tun, sondern Fliehende zu verfolgen und Beute zu machen hätten, so schnell als jeden sein Roß tragen mochte, dahin vor, wo die Sachsen vor ihrem Lager in Schlachtreihe standen. So übel der Anmarsch, so übel war auch der Kampf selbst; sobald das Treffen begann, wurden sie von den Sachsen umringt und fast bis auf den letzten Mann niedergehauen. Wer sich jedoch retten konnte, floh nicht in das eigene Lager, sondern in das Theoderichs, welches über dem Berg drüben lag.
KARL rückte indes mit seinen bei Regensburg vereinigten Heeren von W auf der südlichen Donauseite vor (791). Die Sachsen und Friesen marschierten unter der Führung des Grafen Theoderich, den wir vom Süntel her kennen, und des Kämmerers Meginfried auf der nördlichen Donauseite gegen den Feind.
Als im Frühjahr 793 alle Vorbereitungen zum Awarenzug beendet waren - die Aufgebote waren teilweise schon im Anmarsch - loderte ganz Sachsen im Aufstand. Die Heeresabteilung, die Graf Theoderich dem König zuführen wollte, wurde von Sachsen angegriffen und vernichtet. An Theoderich erfüllte sich jetzt das Schicksal, dem er am Süntel noch entgangen war.




oo Aldana, Tochter von Karl Martell

Kinder:

- Wilhelm I. Graf von Toulouse - 28.5.812


Literatur:
Wies Ernst W.: Karl der Große. Kaiser und Heiliger. Bechtle Verlag Esslingen 1986 Seite 107,153,160 -  
von Autun, Theoderich (I593)
 
54621 Theodo I. Herzog von Bayern (630-680)
- 680
Sohn des Herzogs Garibald II. von Bayern und der Appa oder Gaila


oo Gleisnot

Kinder:

- Landbert
- Uta
oo Grimoald


Literatur:
Jarnut Jörg: Agilolfingerstudien. Anton Hiersemann Stuttgart 1986 Seite 8,117 -  
von Bayern, Theodo I. (I1205)
 
54622 Theodo II. Herzog von Bayern (ca. 680-ca.716)
† 11.12. ca.716
Sohn des Prinzen Agilolf von Bayern aus dem Hause der AGILOLFINGER; Enkel des Herzogs Garibald II. von Bayern

Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 626

Theodo, Herzog der Bayern, wohl seit ca. 680, zumindest vor 696-ca. 717/18
Aus dem Geschlecht der AGILOLFINGER, Eltern unbekannt

Mit Theodo beginnt die Quellenüberlieferung aus Bayern selbst. Die Herzogsherrschaft Theodos gewann eine gefestigte Stellung nach innen und außen, die in den Bischofsviten positiv hervorgehoben wird. Er berief drei oder vier „Missions- bzw. Reformbischöfe“ (besser Hofbischöfe) in sein Land: Rupert (Salzburg), Emmeram, wohl auch Erhard (Regensburg), Korbian (Freising), die aus dem Franken-Reich kamen. Allesamt trafen sie den Herzog und seinen Hof in Regensburg.
Theodo, der offenbar engen Kontakt mit dem Alamannen-Herzog hatte, griff in die langobardischen Thronwirren ein, verteidigte Bayern gegen eindringende Avaren und traf Absprachen mit dem Papst. Als erster bayerischer Herzog ging Theodo 715 nach Rom, bereitete mit dem Papst einen Organisationsplan für die bayerische Kirche vor, der 716 erlassen, aber bestenfalls ansatzweise durchgeführt werden konnte. Wie ein König teilte Theodo vor 715 seine Herrschaft unter seinen Söhnen. Schon 702 saß Theodebert in Salzburg. Bald nach TheodosTod bekämpften sich die Herzögs-Söhne.

Literatur:
Spindler I, 1982,156-162 - H. Berg, Christentum im bayerischen Raum um 700 (Der heilige Willibald - Klosterbischof oder Bistumsgründer?, hg. H. Dickerhof u.a., 1990), 69-113 - W. Störmer, Die bayerische Herzogskirche (ebd.), 116-122 - J. Jahn, Ducatus Baiuvariorum, 1991, 25-75.

Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 771

Theodo, Herzog von Bayern
† 712
oo Gleisnot oder Folchaid

Aus dem Hause der AGILOLFINGER.
Regierte ca. 690-717.
Konnte ein Vordringen der Awaren im Osten nicht verhindern.
Der Freisinger Bischof Arbeo bezeichnete ihn als einen Fürsten von großer Frömmigkeit und hervorragender Macht, dessen Ruhm weit gedrungen war.
Sein Sohn Lantpert ermordete den heiligen Emmeram.
715/16 Romfahrt zu Papst Gregor II. Versuch zur Durchführung eines Organisationsentwurfes für die bayerische Kirche.
Teilte die Regierung später mit seinen Söhnen Theodebert, Grimoald und Tassilo II.

Literatur:
ADB 37; K. Reindel, Das Zeitalter d. Agilolfinger, in: Spindler I.
Theodo II., Zeitgenosse Pippins II., war eine bedeutende Herrscherpersönlichkeit. Seine Heirat mit Folchaid aus dem mittelrheinischen Adelsgeschlecht der RUPERTINER, zeigt, dass die Verbindungen zur austrasischen Reichsaristoktratie nicht abgerissen war. Spätestens 711/12, vielleicht schon 702, beteiligte er seine Söhne an der Herrschaft. Dabei treten Regensburg, Passau, Salzburg und Freising als bayerische Herzogssitze in Erscheinung. Das Herzogtum Bayern hatte unter Herzog Theodo II. den Höhepunkt der Autonomie erreicht. Er unterstützte den vertriebenen Langobarden-König Liutprand (712-744) militärisch bei seiner Rückkehr nach Italien und dieser heiratete seine Tochter (oder Enkelin) Guntrut. Kurz vor seinem Tode hatte er eine Romreise unternommen, die der Schaffung einer (dann doch nicht zustande gekommenen) eigenen bayerischen Bistumsorganisation galt. Bei den Bayern nahm Herzog Theodo die Abschichtung seiner Söhne schon zu Lebzeiten vor. Ob er - wie die MEROWINGER - eine Teilung des Herzogtums zu gleichem Recht, aequa lance, vorsah, ist nicht klar zu erkennen, da ihn von den Söhnen nur Grimoald von Freising überlebte. Neben Grimoald erscheint jedoch Theodos Enkel Hukbert als Erbe seines Vaters Theodebert im Teil-Herzogtum Salzburg. Da beide miteinander verfeindet waren, erleichterten sie so Karl Martell das Eingreifen.

Spindler Max: Seite 156,159,161, "Handbuch der bayerischen Geschichte"

Zum Jahre 680 hören wir von bayerisch-langobardischen Grenzkämpfen bei Bozen, die für die Bayern unglücklich verliefen. Hinter den Kämpfen bei Bozen im Jahre 680 wird man eine (allerdings mißglückte) Intervention der bayerischen Verwandten für den langobardischen König erblicken dürfen.
Etwa ins Jahr 702 fällt Ansprands Flucht, die ihn über Chur und Raetien nach Bayern führte, und obwohl ihn vermutlich keine verwandtschaftlichen Beziehungen mehr mit den bayerischen AGILOLFINGERN verbanden, erhielt er dennoch von ihnen Unterstützung. Er konnte sich, zusammen mit seinem Sohn Liutprand, zunächst neun Jahre lang in Bayern bei Herzog Theodo und seinem Sohn Theodebert aufhalten, und Theodebert leistete ihm 711/12 bei der Rückeroberung Italiens militärische Hilfe.
Allerdings muß man annehmen, dass dann zwei Kinder des Herzogs im Ordo nicht aufgeführt worden sind, Uta und Lantpert, das Geschwisterpaar, das mittelbar und unmittelbar für die Tötung Emmerans verantwortlich war; aber es ist denkbar, dass die beiden auf Grund ihrer Untat hier nicht genannt worden sind. Eine andere Schwierigkeit besteht darin, dass Hermann von Niederaltaich eine Grabschrift aus Sankt Michael im Lungau anführt, in der die Gemahlin Herzog Theodos Gleisnot genannt wird. Das ist mit der im Verbrüderungsbuch genannten Folchaid nicht in Übereinstimmung zu bringen, aber weder für die Vermutung, dass wir es mit einer zweiten Ehe Theodos zu tun haben, noch für die Annahme, dass es sich um einen früheren Herzog gleichen Namen handelt, haben wir wirklich Beweise.
Herzog Theodo trat kurz vor dem Ende seines Lebens, vermutlich 715 oder 716, eine Romreise an. In Aufnahme einer bei den Germanen verbreiteten Tradition hat er vorher sein Herzogtum unter seine Söhne geteilt, ein bedeutsamer, leider jedoch nicht näher überlieferter Vorgang. Es ist nicht klar, ob die so geschaffenen Teil-Herzogtümer völlig unabhängig werden oder weiterhin einen "Ober-Herzog" unterstehen sollten. Nach dem Bericht des Arbeo hat er sein Land in vier Teile geteilt: da das Salzburger Verbrüderungsbuch auch die Namen von vier Söhnen überliefert, kann man vermuten, dass Theodo sich selbst die Oberhoheit vorbehalten hat, da ihm ja sonst keine eigene Herrschaft zugestanden wäre. Auch über die Abgrenzung und die Hauptorte der einzelnen Teilreiche erfahren wir nichts, und man kann nur vermuten, dass sich die Grenzen an die bei dem Rombesuch geplante Bistumsorganisation des Landes anlehnten. Vorausgesetzt dass diese von Bonifatius übernommen wurde, käme man auf Regensburg, Freising, Passau und Salzburg als Zentren der vier Herzogtümer. Den aus der Vita Corbiniani bekannten Grimoald finden wir in Freising wieder, für alles andere aber bleiben nur Vermutungen: die Verbindung Theodeberts mit Italien ebenso wie seine zahlreichen, der Salzburger Kirche gemachten Schenkungen könnten ihn am ehesten nach dem S des Landes, nach Salzburg weisen. Eine dunkle Stelle in der Willibalds Vita des Bonifatius, der die Thüringer an ein ihnen von einem Theotbald zugefügtes Unglück erinnert, veranlaßte Quitzmann, diesen in den Nordgau (also wohl nach Regensburg unter seinen Vater Theodo) zu versetzen und damit Tassilo Passau und den Osten anzuweisen. Doch ist der hier genannte Theotbald wohl eindeutig nach Thüringen zu lokalisieren. Nun ist Theodos Teilung schon deshalb nicht politisch wirksam geworden, weil drei seiner Söhne, Theodebert, Theodebald und Tassilo, anscheinend bald gestorben sind. Nur einer der drei, Theodebert, hat einen Sohn namens Hucbert gehabt, der dem Vater in der Herrschaft nachfolgte. Neben ihm dürfte weiterhin Grimoald regiert haben, so dass wir mit einer Zweiteilung des bayerischen Herzogtums rechnen müssen, allerdings ist damit nicht die Angabe der Vita Corbiniani Arbeos zu vereinen, der von Grimoald als dem "princeps totius gentis" spricht.

Störmer Wilhelm: Seite 18,19, "Adelsgruppen im Früh- und hochmittelalterlichen Bayern. Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte Band IV."

Von Herzog Theodo kennen wir bereits mehrere Kinder, Uta und Lantperht, die beide mit der Tötung des heiligen Emmeran in Zusammenhang stehen, ferner Theodebert, Theodebald (Theodoald), Tassilo und Grimoald. Wir sehen, wie stark der wohl von den MEROWINGERN kommende Theud-Stamm bei der Namensgebung in dieser Theodo-Familie wirksam ist. Dass Folchaid Theodos Frau gewesen sei, wird neuerdings bezweifelt, da man mit guten Gründen eine Regintrud als Gattin Theodos annimmt, die nach Eckhardt eine Tochter des MEROWINGER-Königs Dagobert I., nach Hlawitschka eine Tochter des Pfalzgrafen Hugobert und seiner Gemahlin Irmina von Oeren war. Man glaubt, Folchaid sei die Gattin des Theodo-Sohnes Theodebert gewesen; im Salzburger Verbrüderungsbuch sei der Name irrtümlicherweise nach oben verschoben worden. Das ist meines Erachtens keineswegs zwingend, denn Theodo kann ja durchaus zweimal verheiratet gewesen sein.
Schon Ernst Klebel machte die Beobachtung, dass der Name Theodo, der in Bayern als elitärer Herzogsname überaus selten ist, in den Traditionen der Klöster Weißenburg/Elsaß, Lorsch und St. Gallen verhältnismäßig häufig vorkommt und besitzmäßig vornehmlich am Mittelrhein, im Worms- und Speyergau greifbar wird. Auch der Name Theodebert, den der Sohn Herzog Theodos trägt, begegnet in den Quellen Weißenburgs, Lorschs, St. Gallens und Fuldas, wie Klebel gezeigt hat. Wir erinnern uns, dass der Vater der Schwestern Vda und Folcheith vom Mittelrhein einen Theud-Namen trägt: Theutacar. Engste Verwandtschaftsbeziehungen der "bayerischen" Herzogsfamilie der AGILOLFINGER mit Familien, die am Mittelrhein greifbar werden, sind offensichtlich.



oo Folchaid (RUPERTINERIN)

Kinder:

- Grimoald Herzog von Freising † 728
- Tassilo II. † um 719
- Theudebert um 685 † um 719
- Theudebald Herzog † um 719
1. oo Waltrada
2. oo 1. Pilitrud † um 730
- Lantpert
- Oda



Literatur:
Bosl, Karl: Bosls Bayerische Biographie, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1983 Seite 771 - Ewig Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1988 Seite 197,200 - Jarnut Jörg: Agilolfingerstudien. Anton Hiersemann Stuttgart 1986 Seite 8,117 - Paulus Diakonus und die Geschichtsschreiber der Langobarden: Geschichte der Langobarden. Phaidon Verlag Kettwig 1992 Buch VI Kapitel 44 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 42 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte. Erster Band Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München Seite 75,96,98,100,109,118-122,124,131,132,147-149,151,164,167, 170,270,292 - Störmer Wilhelm: Adelsgruppen im Früh- und hochmittelalterlichen Bayern. Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte Band IV. Kommission für bayerische Landesgeschichte München 1972 Seite 18,19 - 
von Bayern, Theodo II. (I546)
 
54623 Theodrada
Tochter des Königs Pippin von Italien

Werner Karl Ferdinand: Seite 445, "Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)"

III. Generation 4-7

Für alle Pippin-Töchter ergibt sich aus Einhard c. 19, daß sie dem Vater (+ 810) überlebten und von Kaiser KARL, also vor 814, der Erziehung zusammen mit seinen Töchtern am Hof übergeben wurden.

Schwager, Helmut: Seite 22, "Graf Heribert II. von Soissons"

König Pippin hatte aus seiner Ehe mit einer Unbekannten neben den fünf Töchtern Adalhaid (+ nach 810), Atula (+ nach 810), Gundrada (+ nach 810), Berhthaid (+ nach 810) und Theodrada (+ nach 810) nur einen einzigen Sohn Bernhard, der ihm als König von Italien folgte.

Wies Ernst W.: Seite 258,303, "Karl der Große. Kaiser und Heiliger."

Beim Tode seines Sohnes, König Pippins von Italien, zeigte er sich als fürsorglicher Großvater. Seinen Enkel, Pippins Sohn Bernhard, erhob er sofort zum König von Italien. Sodann holte er die fünf Enkelinnen Adalhaid, Atula, Gundrada, Berthaid und Theodrada an seinen Hof und ließ sie gemeinsam mit seinen Töchtern aufziehen und erziehen.
K. F. Werner macht die Dunkelziffern an zwei exemplarischen Beispielen sichtbar. Zum ersten fragt er nach den Lebensschicksalen der fünf Töchter des KARLS-Sohnes König Pippin von Italien, die bei Einhard genannt sind. Blieben Adalhaid, Atula, Gundrada, Berthaid und Theodorada, so ihre Namen unvermählt? Hatten sie keine Nachkommen? Wir wissen es nicht.

Literatur:
Schwager, Helmut: Graf Heribert II. von Soissons. Verlag Michael Lassleben Kallmünz/Opf. 1994, Seite 22 - Wies Ernst W.: Karl der Große. Kaiser und Heiliger. Bechtle Verlag Esslingen 1986, Seite 258,303 - 
von Italien, Theodrada (I381)
 
54624 Theodrada Thietrade (I505)
 
54625 Theodrada Äbtissin von Argtenteuil
785-9.1.844 /0853
Tochter des Kaisers KARL DER GROSSE aus seiner 3. Ehe mit der Fastrada

Werner Karl Ferdinand: Seite 445, "Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)"

II. Generation 12

Brandenburg bemerkt zu Theodrada "Äbtissin zu Argenteuil 828 II". Aus der Urkunde BM² 848 (mit einiger Wahrscheinlichkeit auf Anfang 828 zu datieren, jedoch nicht "Februar") geht hervor, daß Theodrada die Abtei vom Vater, also vor 814, erhalten hatte und sie jetzt, 828, an S.-Denis restituierte unter Nutzungsvorbehalt auf Lebenszeit.
Später hat sie offenbar im O-Reich gelebt, wo sie 844 I 9 in Frankfurt bei Ludwig dem Deutschen interveniert (D 34), als Nießbrauchnutzerin des Nonnenklosters Schwarzach am Main, das sie schon vor diesem Datum der Würzburger Kirche geschenkt hatte, unter Vorbehalt der Nutzung für sich selbst und Blutenda, die Tochter des 844 schon verstorbenen (quondam) Graf Folkbert. 857 III 27, im D. 79 des gleichen Königs, ist Theodrada tot (Theodrada quondam amita nostra), hat aber in der Zwischenzeit Ludwigs des Deutschen Tochter Hildegard als ihre Nachfolgerin und Nießbrauchbesitzerin Schwarzachs auf Lebenszeit durch die Würzburger Kirche anerkennen lassen. Da Hildegard 853 Äbtissin in Zürich wurde und wohl damals (so Dümmler 2,426) miit Würzburg die Vereinbarung traf, ihre jüngere Schwester Bertha möge ihr auf Lebenszeit im Besitz von Schwarzach folgen (was Ludwig der Deutsche im gleichen D. 79, jedoch erst nach Hildegards inzwischen eingetretenen Tode bestätigte), dürfte der Tod Theodradas vor 853 liegen. Voigt 42, Anm. 3 vermutet, Schwarzach sei vielleicht eine Stiftung von Theodradas Mutter Fastrada gewesen.

Beim Machtantritt ihres Stiefbruders LUDWIGS DES FROMMEN wurde sie wie all ihre Schwestern in ein Kloster gesperrt. Theodrada erhielt das Nonnenkloster Argenteuil im Gau Paris und das Kloster Schwarzach in O-Franken.

Literatur:
Bauer Dieter R./Histand Rudolf/Kasten Brigitte/Lorenz Sönke: Mönchtum - Kirche - Herrschaft 750-1000 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1998, Seite 90 - Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 57 - Epperlein Siegffried: Karl der Große. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1974, Seite 138 - Konecny Silvia: Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert. Dissertation der Universität Wien 1976, Seite 74 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 89 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990, Seite 42 - Wies Ernst W.: Karl der Große. Kaiser und Heiliger. Bechtle Verlag Esslingen 1986, Seite 226,255 - 
von Franken, Theodrada (I488)
 
54626 Theodrada Äbtissin des Marienklosters in Soissons
nach 776 † 846

Tochter des KAROLINGERS Bernhard; Nichte König Pippins des Jüngeren und Cousine Kaiser KARLS DES GROSSEN

Schwennicke Detlev: Tafel 3, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

THEODRADA
* nach 776, †
810 Äbtissin von ND de Soissons
oo N.N., † 810

Hlawitschka Eduard: Seite 81, "Die Vorfahren Karls des Großen"

53 Gundrada - Bernhar - Teodrada

Filiationsbeleg bei Nr. 51.
Vgl. dazu auch die weiteren Hinweise bei L. Weinrich, Wala, Seite 11ff. Dort auch Nachweise für Teodradas Tochter Imma.
Theodrada war, bevor sie Äbtissin von Soissons wurde, verheiratet gewesen und hatte eine Tochter Imma, die ihr 846 als Äbtissin in Soissons folgte.

Borgolte Michael: Seite 155, "Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie."

Nach einer überraschenden These Decker-Hauffs hat Isanbard zu den Vorfahren der WELFIN Judith gehört; außerdem soll er mit Teodrada, einer Tochter des PIPPINIDEN Bernhard (Hlawitschka, Vorfahren 81 Nr. 53), verheiratet gewesen sein. Die Begründung dieser Vermutungen hat Decker-Hauff (Ottonen und Schwaben 364 A. 476) zwar angekündigt, aber - soweit ich sehe - nicht vorgelegt.

oo N.N., † 810
Kinder:
- Imma Äbtissin des Marienklosters von Soissons vor 810 † nach 846

Literatur:
Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986, Seite 155 - Hlawitschka Eduard: Die Vorfahren Karls des Großen. In: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 81 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 89 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 3 -  
Theodrada (I599)
 
54627 Theodrada von Troyes Westfränkische Königin
- nach 890
Tochter des Grafen Aledram von Troyes

Ehlers Joachim/Müller Heribert/Schneidmüller Bernd: Seite 17, "Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888-1498."

Selbst Odos Hochzeit, die nur grob auf die Zeitspanne vom Frühjahr bis Sommer 888 zu datieren ist, läßt des Königs politischen Ehrgeiz erkennen. Er heiratete eine nicht näher bekannte Theotrada, von der man allerdings weiß, daß sie nicht fränkischer Abstammung war. Im 10. Jahrhundert hätte man in einer solchen Gattenwahl eine besondere Akzentuierung der eigenen Herrschaftslegitimation gesehen. Aus Anlaß dieser Hochzeit erhielten beide Eheleute Gedichte als Gabe; sie sind keine üblichen Hochzeitsgedichte, doch spiegelt sich in ihnen ein beachtlicher Rest antiken Bildungsgutes, dem sich das Herrscherpaar offenbar weiterhin verpflichtet fühlte, wenn auch die Textformen erkennen lassen, daß die karolingische Kulturblüte gegen Ende des Jahrhunderts zu verblassen begann.

Tellenbach Gerd: Seite 64, "Der großfränkische Adel"

Der Graf Aledram von Troyes, der 876 von Ludwig dem Jüngeren bei Andernach gefangen wurde, war ein Verwandter des Kaisers. Für seine KAROLINGER-Verwandtschaft spricht auch der KAROLINGER-Name seiner Tochter Theodrada, der Gattin König Odos.

888 oo Odo Westfränkischer König 858-1.1.899

Kinder:
- Rudolf König von Aquitanien
- Arnulf 885 - 898

Literatur:
Ehlers Joachim/Müller Heribert/Schneidmüller Bernd: Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888-1498. Verlag C. H. Beck München 1996 Seite 13,17 - Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968 Seite 218 - Tellenbach Gerd: Der großfränkische Adel und die Regierung Italiens in der Blütezeit des Karolingerreichs. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 64 -  
von Troyes, Theodrada (I891)
 
54628 Theophil Dofel, Cleopha (I44980)
 
54629 Theotarius austrasischer dux
† nach 683

Hlawitschka Eduard: Seite 73, "Die Vorfahren Karls des Großen."

4 Theotarius dux

Nachdem Irmina von Oeren (Nr. 12) im Jahre 698 das Kloster Echternach auf einem ihr daselbst gehörigen Grundbesitzanteil (portio mea in ipsa villa Epternaco, hoc est quantumcumque ex successione paterna vel materna michi obvenit, vgl. C. Wampach, Geschichte der Grundherrschaft Echternach im Frühmittelalter 1, 2 Quellenband, Luxemburg 1930, Nr. 3, Seite 19 und Nr. 4 Seite 22; die in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts verfaßte Vita S. Irminae nennt Irminas Anteil ausdrücklich medietas, MG. SS. 23, Seite 49) gegründet hatte, übergaben 706 Pippin der Mittlere (Nr 16.) und seine Gemahlin Plektrud dem Kloster noch illam medietatem de ipso Epternaco, quam Theotarius quondam dux ibidem tenuit et postae filius suus Theodardus quondam nobis tradidit, preter illam rem, quam Ermina in ipso Epternaco tenuit, quantumcumque in ipsa medietate nostra...videtur esse possesio; vgl. C. Wampach, ebd., Nr 14, Seite 39. Hatte der dux Theotarius Echternach nur zur Hälfte besessen und lag 698 der andere Teil in Irminas Hand, so war eine ältere Besitzteilung vorausgegangen. Dass diese Teilung nicht zwischen Irmina und Theotarius vorgenommen worden ist - dies scheinen A. Halbedel, Fränkische Studien, Berlin 1915, Seite 17 und 22, C. Wampach, Geschichte der Grundherrschaft Echternach im Frühmittelalter 1, 1 Textband, Luxemburg 1929, Seite 128 und 133, E. Ewig, Trier im Merowingerreich, Trier 1954, Seite 137 unter anderem anzunehmen -, sondern zwischen Irminas unbekanntem Vater und Theotarius erfolgte, ergibt sich einerseits schon aus den Lebensdaten der genannten Personen - 682/83 schenken Theotarius und sein Sohn Theotard an das Kloster Weißenburg (vgl. C. Zeuss, Traditiones possessionesque Wizenburgenses, Speyer 1842, Nr. 213, Seite 204), 706, zur Zeit der Ausstellung der Pippin-Urkunde für Echternach, scheinen dann beide schon verstorben gewesen zu sein, während Irmina hingegen noch nicht als quondam bezeichnet ist - wie andererseits auch aus den älteren fränkischen Erbgewohnheiten, die eine Tochter vom Landerbe ausschlossen, falls ein Sohn vorhanden war, so dass Irmina nicht neben Theotarius hatte erben können. Außerdem zeigt die von Irmina 698 gebrauchte Formel für ihren Besitzanteil in Echternach - quantumcumque ibidem ex successione paterna vel materna michi obvenit -, dass sie offenbar Alleinerbin dieser portio gewesen ist. Denn die sonst übliche Formel bei Erbgut, das man direkt nach einer Teilung empfängt, heißt: portionem meam, quam contra NN (germanum bzw. germanam bzw. allodiones) in pertem recepi! Es muß also jene Erbteilung bereits in der Generation vor Irmina gelegen haben; und Theotard hat also seinen väterlichen Anteil an Echternach der Tochter seiner Cousine, das heißt Plektrud, und deren Gemahl übertragen, und von jenen wurde er zur weiteren Ausstattung der Stiftung Irminas, der Mutter Plektruds, verwendet.




oo N.N.


Kinder:

- Theodardus † vor 706



Literatur:
Hlawitschka Eduard: Die Vorfahren Karls des Großen. In: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 73 - Werner, Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982 Seite 27,30,35,87,111,122,126,129-141, 143-147,152,154,160,173,243,255 -  
Theotarius (I627)
 
54630 Theotbald Graf von Arles
um 850- um 895
Sohn des Grafen Hugbert von Arles

Brandenburg Erich: Tafel 1 Seite 2, "Die Nachkommen Karls des Großen"

V. 8 b. BERTHA
* wohl ca. 863, + 925 8.III.
Gemahl:
a) vor 881 (wohl ca. 879)
THEOTBALD, GRAF VON ARLES + nach 887 VI, vor 898
b) vor 898 (ca. 895)
Adalbert, Markgraf von Tuszien + 915 17. VIII.

Anmerkungen: Seite 114
V. 8. Bertha,
Geburtsdatum ungefähr zu erschließen aus dem Datum der ersten Vermählung und der Geburtszeit des ältesten Sohnes. Sonst Liudpr. 1, 39. Parisot, Roy de Lorr. 444 n. 7.
1. Gemahl: Graf Theotbald
er wird Ann. Bert. 881, S. S.1,518, bereits als Hugos Schwager bezeichnet, kommt zuletzt 887 VI. vor, Chartes de Cluny n. 30, und war 898 tot, da sie damals bereits wiedervermählt war.
2. Gemahl: Markgraf Adalbert,
oo vor 898 Liudpr. 1, 39. Todeszeit: Dümmler, Gesta Bereng. 39, Anm. 2; Hofmeister, M.I.Ö. Ergb. 7,400. [Va 15]

Thiele, Andreas: Tafel 390, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

THEOTBALD
+ um 895
Theotbald war ein bedeutender und einflußreicher Magnat in der Provence.
oo um 880 BERTHA VON LOTHRINGEN + 925
Uneheliche Tochter des Königs Lothar II.
Regentin 915; besaß bis zuletzt größten Einfluß

Hlawitschka, Eduard: Seite 63, "Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962)"

Die Beziehungen dieser Familie erhellen sich aber auch noch daraus, daß der Sohn Adelberts und Rotildes, Adalbert der Reiche von Tuszien, sich in Berta, einer Tochter Lothars II. und Witwe des Grafen Thiebald von Arles, seine Frau aus der Provence holte (E. Brandenburg, Nachkommen Karls des Großen Seite 3 und Seite 87).

Dümmler Ernst: Seite 76, "Die Chronik des Abtes Regino von Prüm"

883
Um diese Zeit wird Hugo, der Sohn Lothars, von einigen Freunden der Zweitracht und des Haders zu der Hoffnung verleitet, das väterliche Reich wiederzuerlangen und alle, die der Gerechtigkeit und dem Frieden Haß geschworen, strömten ihm zu, so daß in wenigen Tagen eine zahllose Schar von Räubern seiner Hoheit sich unterstellt hatten. Zu diesen gesellen sich auch einige von den Großen des Reiches, durch eitle Hoffnung verführt und leisteten Huldigung, nämlich die Grafen Stephan, Ruotbert, Wicbert, Thiebald [Ein Sohn von Thietbergas Bruder Hucbert.], sowie auch Albrich und sein Bruder Stephan, und so arge Räubereien und Gewalttaten wurden von diesen im Reiche verübt, daß zwischen ihrer und der Nordmänner Bosheit kein Unterschied stattfand, außer daß sie sich des Mordens und Brennens enthielten.

Dümmler Ernst: Band II Seite 131,145, "Geschichte des Ostfränkischen Reiches"

Trotz dieser kleinen Niederlage verstärkte sich die Bande Hugos immer mehr, sogar mehrere von den lothringischen Großen ergriffen seine Partei und leisteten ihm Huldigung, darunter Graf Thietbald, der Sohn des im Jahre 864 erschlagenen Abtes Hukbert, den Hugo mit seiner eigenen Schwester Bertha vermählte. So verband sich jetzt die Tochter Waldradas mit dem Neffen Thietbergas, uneingedenk der alten Feindschaft, die vordem ihre Häuser entzweit.
Es wurde daher beschlossen, daß die Könige selbst zu diesem Zwecke nach Attigny ziehen und vereinigt mit der von Ludwig von O-Franken ihnen zu Hilfe gesandten Truppenmacht den Usurpator bekämpfen sollten. An der Spitze der deutschen Streitkräfte stand der ostfränkische Graf Heinrich und Graf Adalhard vom Moselgau, der Laienabt von Echternach. Wiewohl man Hugo selbst nicht habhaft werden konnte, so geriet man doch mit dem von seinem Schwager Thietbald geführten Kern seiner Macht in ein sehr blutiges Handgemenge, welches mit einer teuer erkauften vollständigen Niederlage der Aufrührer endigte. Hugo schien dadurch unschädlich gemacht, Thietbald verschwand und es verbreitete sich das Gerücht, daß er gefallen sei [Ann. Laubiens. 880 (Scr. IV, 15): Thietbaldus filius Huberti abbatis occiditur ab Heinrico duce, dagegen Hinkmar sagt ausdrücklich: illum (sc. Teutbaldum) in fugam verterunt. Gingins-la-Sarraz (Archiv für schweizerische Geschichte IX, 98) zitiert eine ungedruckte Urkunde aus der Provence: coram inluster vir Teutbold comite. Hugo, der später König von Italien war der Sohn Thietbalds und Berthas (Liudprand, antap. I c. 39, III c. 18; Urkunde Hugos Bouquet IX, 690: memoriale patris mei Teutbald et matris meae Berthae) und Arelatensium seu Provincilium comes.], er fand jedoch eine Zuflucht bei seinem Vetter Boso in der Provence, wo seine Familie später noch zu höchstem Ansehen aufsteigen sollte.



um 880 oo 1. Berta, illegitime Tochter von König Lothar II. 863 - 8.3.925
(895/98 2. oo Adalbert II. der Reiche von Lucca - 17.8.915



Kinder:

- Boso III. Graf von Arles 885 - 935
- Theutberga
oo Werner Graf von Troyes - 6.8.924
- Hugo der Böse König von Italien 880 - 10.4.947


Literatur:
Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 1 Seite 2,114 - Dümmler Ernst: Die Chronik des Abtes Regino von Prüm. Verlag der Dykschen Buchhandlung Leipzig Seite 76 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band II Seite 131,145 - Hlawitschka, Eduard: Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962), in Forschungen zur Oberrheinischen Landesgeschichte Band VIII Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1960 Seite 63,81,208 - Jahrbücher von Fulda. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VII Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1969 Seite 112 - Jahrbücher von St. Bertin. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VI Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1972 Seite 280 - Jahrbücher von St. Vaast. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VI Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1972 Seite 296 - Regino Chronik. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VII Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1969 Seite 264 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 390 -  
von Arles, Theotbald (I1077)
 
54631 Theresa Brunnengräber, Theresia (I63755)
 
54632 Theresa Juliana Ludwig, Julia (I69691)
 
54633 Theudebald Herzog von Bayern
† um 719
Jüngerer Sohn des Herzogs Theodo II. von Bayern aus dem Hause der AGILOLFINGER und der Folchaid

Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 771

Theudebald (Theobald, Theodolt), bayer. Herzog 8. Jh.
Vater:
Herzog Theodo († 717/18)
Mutter:
Folchaid
1. oo Waltrada
2. oo Pilitrud

Regierte wahrscheinlich nach der Landesteilung (nach 711) in Passau oder Salzburg.
Sein Name ist aus dem Salzburger Verbrüderungsbuch (um 784) bekannt.

Literatur:
R. Reiser, Agilolf od. d. Herkunft der Bayern, 1977.

Spindler Max: Seite 122, "Handbuch der bayerischen Geschichte"

Die gleiche Pilitrud war vorher mit dem Bruder Grimoalds, Theodolt, verheiratet, der bei Arbeo als Theodoalt erscheint. Im Verbrüderungsbuch wird jedoch Theodolts Frau nicht Pilitrud, sondern Waltrat genannt, so dass man auch hier an eine frühere Ehe denken muß, oder aber, dass der Name der Waltrat um eine Zeile zu hoch geraten ist und eigentlich zu Tassilo gehört. Störmer hält Waltrat für eine Schwester Theodolts, rechnet sie an anderer Stelle aber wieder zu den AGILOLFINGER-Gemahlinnen, und sucht für sie und Folchaid genealogische Beziehungen zum Mittelrheingebiet, für Folchaid Verbindungen zu den RUPERTINERN zu erweisen.



1. oo Waltrada

2. oo 1. Pilitrud † um 730



Literatur:
Bosl, Karl: Bosls Bayerische Biographie, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1983 Seite 771 - Jarnut Jörg: Agilolfingerstudien. Anton Hiersemann Stuttgart 1986 Seite 117 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte. Erster Band Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München Seite 122 -  
von Bayern, Theudebald (I1193)
 
54634 Theudebert Herzog von Bayern (716-719)
um 685-15.10. um 719
Ältester Sohn des Herzogs Theodo II. von Bayern aus dem Hause der AGILOLFINGER und der Folchaid

Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 771

Theudebert (Theodo III., Theotpert), bayer. Herzog
† um 720/25
Vater:
Herzog Theodo († 717/18)
Mutter:
Folchaid
oo Regintrud

Sein Vater beschwor ihn bei der Regierungsübernahme, sich allezeit schützend vor den heiligen Rupert zu stellen.
Wahrscheinlich regierte er nach der Landesteilung (nach 711) mit dem Vater in Regensburg.

Literatur:
R. Reiser, Agilolf od. d. Herkunft der Bayern, 1977.

Spindler Max: Seite 120-122, "Handbuch der bayerischen Geschichte"

Theodebert, Sohn des Herzogs Theodo, leistete dem Langobarden-König Ansprand, der neun Jahre lang in Bayern gelebt hatte, 711/12 bei der Rückeroberung Italiens militärische Hilfe. Sein Vater hatte ihn anläßlich einer Erkrankung mit seiner Vertretung beauftragt. Vor Pavia kam es zur Schlacht, die nach den Angaben des Paulus Diaconus mit einer Flucht der Bayern endete. Doch die Tatsachen sprechen eine andere Sprache: Aripert zog sich nach Pavia zurück und versuchte von dort aus ins Franken-Reich zu fliehen; dabei ist er in einem Fluß ertrunken. Das läßt wiederum einen Schluß auf die damaligen politischen Konstellation zu, die nun merkwürdigerweise die Franken als die Verteidiger der älteren agilolfingischen Linie in Italien zeigt, während die bayerischen AGILOLFINGER den mit wohl nicht mehr verwandten Ansprand und seinen Sohn Liutprand unterstützten. Jedoch wurden sogleich neue verwandtschaftliche Beziehungen geknüpft, denn König Liutprand (712-744) heiratete Guntrut, die Tochter Herzog Theodos oder Theodeberts, seiner bayerischen Helfer. Diese Vorgänge zeigen, wie das bayerische Herzogtum sich zur Vormacht im Südosten entwickelt, dass es in die inneren Verhältnisse des Langobarden-Reiches eingreift, im eigenen Interesse handelnd, ohne Rücksicht auf die Franken, im Gegensatz zu ihnen, deren Großmachtpolitik, nach Jarnut, eine "indirekte Niederlage" erlitten hat.
Theodebert wird im Indiculus Arnonis, in den Breves Notitiae und bei Paulus Diaconus erwähnt; seine Gemahlin war nach jüngeren Salzburger Aufzeichnungen eine Regintrud. Nach einer Urkunde Erzbischof Konrads I. aus dem Jahre 1117 hat eine Regintrud regina Besitz in Tittmoning an das Kloster Nonnberg, das Regintrud auch als seine fundatrix bezeichnet, geschenkt. Da hier nach den Aufzeichnungen des Indiculus Arnonis und der Breves Notitiae ebenfalls Theodebert schenkte, hat man vermutet, dass Regintrud seine Frau oder seine Mutter gewesen sei. Auch über ihre Herkunft bestehen unterschiedliche Meinungen; sie wurde für eine Tochter Dagoberts, aber auch für eine Tochter des Pfalzgrafen Hugobert angesehen, in welch letzterem Fall die Verschwägerung mit Pippin einen Hinweis auf einen Ausgleich zwischen AGILOLFINGERN und PIPPINIDEN geben, vielleicht auch eine Erklärung für das in diese Zeit fallende Wirken Ruperts in Bayern sein könnte. Da der Vater dem Theodebert während der Zeit seiner Krankheit die Herrschaft anvertraute, scheint er der Älteste gewesen zu sein.




oo Regintrud † 730/40

Kinder:
- Hukbert † 725
- Guntrud
oo Liutprand König der Langobarden † 744


Literatur:
Bosl, Karl: Bosls Bayerische Biographie, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1983 -
Jarnut Jörg: Agilolfingerstudien. Anton Hiersemann Stuttgart 1986 Seite 8,115,117 - Paulus Diakonus und die Geschichtsschreiber der Langobarden: Geschichte der Langobarden. Phaidon Verlag Kettwig 1992 Buch VI Kapitel 21,35,43 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte. Erster Band Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München Seite 120-122 -  
von Bayern, Theudebert (I1192)
 
54635 Theudoald Fränkischer Hausmeier
um 708? † nach 715/741
Illegitimer Sohn des neustrischen Hausmeiers Grimoald II. aus dem Hause der ARNULFINGER

Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 688

Theudoald, fränkischer Hausmeier
† nach 715

Nach der Ermordung des Hausmeiers Grimoald (April 714) berief sein schon todkranker Vater Pippin der Mittlere unter dem Einfluß seiner Gattin Plektrud dessen unehelichen Sohn Theudoald zum Nachfolger. Nach Pippins Tod (16. Dezember 714) besiegten neustrische Empörer die Austrasier in blutiger Schlacht bei Compiegne (26. September 715); anstelle des geflohenen Theudoald erhoben sie einen der Ihren, Raganfrid, zum neuen Hausmeier. Ob Theudoald nach den Metzer Annalen „wenig später sein unschuldiges Leben beendete“ (so die bisherige Forschung) oder 723 noch lebte (Zeugenunterschrift) und gar mit dem ‚Thedald‘ der Lorscher Annalen († 741: MGH SS I, 24) identisch ist (Collins), muß offenbleiben.

Quellen:
Cont. Fredeg. 6-8 - Lib. Hist. Fr. 49-51 (MGH SRM II) - Ann. Mett. Priores (MGH SRG 10)

Literatur:
R. Schieffer, Die Karolinger, 1992,32-38

Bauer Dieter R./Histand Rudolf/Kasten Brigitte/Lorenz Sönke: Seite 19, "Mönchtum - Kirche - Herrschaft 750-1000"

Karlmann setzte Grifo in Chevremont gefangen und wies Swanahild ins Kloster Chelles ein. Während er so im Kernraum der karolingischen Macht die angestrebte Ordnung wiederherstellte und vielleicht in diesem Operationsrahmen Theodoald, den einst von Pippin dem Mittleren als Nachfolger berufenen Hausmeier, als lästigen Mitbewerber beseitigte [179 Annales Petaviani ad a. 741, MGH SS 1, Seite 11 und Annales Alamannici ad a. 741, hg. von Lendi (wie Anm. 15), Seite 150: ..et Theod(o)aldus interfectus est. Dazu Collins, Deception (wie Anm. 121), Seite 230-235. Oder sollte Theodoald gar der von Bonifatius 741/42 einmal erwähnte avunculus ducis Francorum gewesen sein? Dann freilich wäre er gegen den Willen des Hausmeiers getötet worden; vgl. MGH Ep. sel. 1, Seite 180-186 Nr 50.], zog sein Bruder Pippin mit seinem Onkel Childebrand ins nördliche Burgund, wohl um einer etwaigen Installation Grifos und seiner Partei zuvorzukommen.

Schieffer Rudolf: Seite 33,36, "Die Karolinger"

Um die Konkurrenz der Halbbrüder abzuwehren, griff man auch jetzt nicht auf die Söhne Drogos zurück, sondern faßte den raschen Entschluß, Grimoalds Sohn Theudoald zum neuen Hausmeier zu machen, der in einem Teil der Quellen, jedoch wohl in polemischer Absicht, als minderjährig bezeichnet wird und jedenfalls den Makel hatte, seinerseits nicht ehelichen Ursprungs zu sein.
Tatsächlich lagen um die Jahreswende 714/15 die Machtmittel und die politische Initiative zunächst bei Plektrud. Sie ließ den Stiefsohn Karl in Gewahrsam nehmen und leitete unter Berufung auf Pippins letzten Willen eine Herrschaftsordnung in die Wege, nach der ihr Enkel Theudoald als Hausmeier König Dagoberts III. vorwiegend in Neustrien und sein Vetter Arnulf, einer der Söhne Drogos, mit dem Titel eines dux in Austrasien fungieren sollten, ihr selbst aber von Köln aus, wo sie sich niederließ, die höchste Autorität verblieb. Die alten Gräben zwischen West und Ost wurden wieder aufgerissen, und schon binnen Jahresfrist kam es am 26.9.715 bei Compiegne zu einem blutigen Zusammenstoß, bei dem Theudoald den kürzeren zog und die Nesutrier erstmals seit Tertry (687) die Oberhand in der Francia gewannen. Sie bemächtigten sich des Königs Dagobert und brachten ihn dazu, einen der Ihren, den nördlich von Paris begüterten Raganfrid, zum Hausmeier zu machen an Stelle des geflohenen Theudoald, der bald nach seiner Niederlage umgekommen zu sein scheint.

Dahn Felix: Seite 513,518, "Die Franken"

Nach der Ermordung Grimoalds hatten Pippin und Plektrud keinen Sohn mehr: nur von Aphaid den etwa 23-jährigen Karl; Grimoald hatte von einer Buhle einen etwa 6-jährigen [3 Theudoald ist nach den Gesta Francorum geboren im Todesjahr Drogos, also 708 auch Fredegar cont. nennt ihn c. 14: "infantulus". Bonell Seite 140 schätzt ihn ohne Grund auf 25 Jahre - so alt ungefähr war vielmehr Karl. Sie "Söhne - in der Mehrzahl - Grimoalds" in der Urkunde vom 21. März 714 sind wohl Theudoald und - noch zu erwartende eheliche von der Friesenfürstin.] Knaben Theudoald hinterlassen. Es wurde nun von verderblicher Wirkung, daß der sterbende Greis dieses Kind unter Mundschaft Plektrudens zum Major domus bestellte.
Jetzt wurde zum Major domus bestellt - ein Kind, noch um die Hälfte als der knabenhafte König; für beide sollte herrschen - ein Weib! - Rechtszwang hierfür bestand durchaus nicht: nach fränkischen Recht entschied sogar bei den Königen nur die Abstammung vom königlichen Vater: bei den Majores domus konnte um so weniger anderes gelten. Aber auch nach dem Rechte ging Karl vor; er war um einen Grad näher verwandt und er war der Sohn eines Eheweibes, war auch dieses Ehe kanonisch sehr bedenklich: Theudoald war um einen Grad ferner und der Sohn einer Buhle. Diesem Theudoald hätten aber, von Karl abgesehen, rechtlich und tatsächlich auch die Söhne Drogos vorgehen müssen.
Auf Befehl Pippins - er starb am 16. Dezember 714 - erhoben die Franken Theudoald, den etwa sechsjährigen Sohn Grimoalds von einer Konkubine, im Hof des Königs zu der Ehrenstellung seines Vaters. "Plektrud regierte alles mit kluger Leitung mit ihren Enkeln und dem König."
Jetzt erhoben sich sofort die Neustrier gegen den austrasischen Knaben und dessen Großmutter: sie riefen einen der Ihrigen Ragin oder Raganfrid zum neustrischen Major domus aus: es kam im Gotischen Walde (südöstlich von Compiegne) zu einem blutigen Zusammenstoß. Die Örtlichkeit zeigt, daß die Anhänger der Regentin den empörten Neustriern in der Richtung auf Paris entgegengerückt waren. Und lehrreich ist die Bezeichnung auf beiden Seiten: die Neustrier werden (nach einem schon früher begegnenden Sprachgebrauch) "Franci" genannt - eben die späteren "Franzosen" - auf Seite Theudoalds stehen die "leudes Pippini et Grimoaldi", das heißt die austrasischen jenen beiden besonders ergebenen Scharen. Die Anhänger Theudoalds wurden unter erheblichem Blutvergießen geschlagen; der Knabe selbst, den sie ins Feld mitgenommen, kaum durch die Flucht gerettet [1 Die Annal. Mett. zu 714 lassen Theudoald bald nach der Niederlage gestorben sein; es ist aber doch wohl der Thiedold, Neffe Karls, (oder des vorhergehenden Zeugen Adalhard?) der am 1. Janaur 722 noch am Hofe Karls zu Heristall urkundet, Pertz A. Nr. 11, ja vielleicht auch, obwohl minder wahrscheinlich, der 741 ermordete Theodald der Annal. Lauresh. Petav. Guelferb. (Mosellani: Theodolot). Hahn, Jahrb. Seite 19. Im Jahre 715 erteilt er noch als Major domus König Dagobert den Rat St. Mandrille (unter Abt Benignus) den vierten Teil des Waldes von Arlaun zu schenken. Gesta abb. Font. c. 6 1 c. p. 278)] . Der Bürgerkrieg wurde aufs heftigste fortgesetzt.



Literatur:
Bauer Dieter R./Histand Rudolf/Kasten Brigitte/Lorenz Sönke: Mönchtum - Kirche - Herrschaft 750-1000 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1998 Seite 19 - Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899 Seite 513,518 - Dahn Felix: Die Völkerwanderung. Germanisch-Romanische Frühgeschichte Europas. Verlag Hans Kaiser Klagenfurt 1977, Seite 462,464,465 - Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 56 - Ewig Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1988, Seite 201 - Hartmann Martina: Aufbruch ins Mittelalter. Die Zeit der Merowinger. Primus Verlag 2003 Seite 84 - Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968, Seite 17 - Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 Seite 301-303,307 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991, Seite 51 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 33,36,38 - Schneider Reinhard: Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter. Anton Hiersemann Stuttgart 1972, Seite 215 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 3 - Werner Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982, Seite 265, 278 - Wies Ernst W.: Karl der Große. Kaiser und Heiliger. Bechtle Verlag Esslingen 1986, Seite 30 -  
Theudoald (I612)
 
54636 Theutbald Herzog der Alamannen (712/30-744)
† nach 746
Jüngerer Sohn des Alemannen-Herzogs Gotfrid; Bruder Herzog Lantfrids

Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 685

Theudebald, Herzog der Alamannen
* vor 709, † 746?

Der Bruder des alamannischen Herzogs Lantfrid vertrieb 727 den Abt Pirmin von der Reichenau »aus Haß gegen Karl (Martell)« (Hermann von Reichenau). Seit Lantfrids Tod 730 Haupt des antiarnulfingischen Widerstands, verbannte Theudebald 732 Pirmins Nachfolger Heddo, wurde aber selbst von Karl Martell vertrieben. Seinem Einfall ins Elsaß 741 folgte 742 die Verwüstung Alemanniens durch die Hausmeier, die er 743 zusammen mit dem Herzog von Bayern, Odilo, erfolglos angriff. Theudebald - und mit ihm das alemannische Herzogtum - fand sein Ende wohl auf dem Gerichtstag von Cannstatt.

U. Nonn

Literatur:
B. Behr, Das alem. Hzm. bis 750, 1985 - Die Gründungsurkunden der Reichnenau, hg. P. Classen (VuF 24, 1977).

Geuenich, Dieter: Seite 104-107, "Geschichte der Alemannen"

Als Gotfrid 709 starb, erhoben seine beiden Söhne Lantfrid († 730) und Theudebald Anspruch auf den Titel eines dux. Demnach bestand im alemannischen Herzogshaus das Prinzip der Herrschaftsteilung und nicht das der Individualsukzession. Erblichkeit und Teilung der Herzogswürde waren entsprechend auch in der Neufassung des alemannischen Rechts vorgeschrieben, die mit dem Namen des Herzogs Lantfrid verbunden ist.
Ob Gotfrid der erste seines Hauses war, der die Herzogswürde erlangte, oder ob etwa die duces Alamannorum Crodobert (631/32) und Leuthari (643) zu seinen Vorfahren zu zählen sind, entzieht sich unserer Kenntnis. Auch die Frage, ob er und seine Söhne zu Beginn des 8. Jahrhunderts die einzigen Herzöge in Alemannien waren und ihre Herrschaft das gesamte Land umfaßte, ist aus den Quellen nicht eindeutig zu beantworten. Wir wissen nicht, aus welchem Grund und mit welchem Ziel der Hausmeier Pippin der Mittlere nach dem Tode Gotfrids (709) in Alemannien eingriff. Seine Feldzüge richteten sich gegen einen dux Wilharius (Vilarius/Willicharius), von dem die Lebensbeschreibung des heiligen Desiderius berichtet, daß er im Gebiet der Aleamannen in der Ortenau geherrscht habe. Es erscheint durchaus möglich, daß Pippin mit seinen Kriegszügen gegen Wilharius unter Inanspruchnahme königlicher Hoheitsrechte in die Regelung der Nachfolge Gotfrids - möglicherweise zugunsten der Söhne des verstorbenen Herzogs - eingreifen wollte. Sollte er damit eine engere Bindung der Söhne Gotfrids an die PIPPINIDEN angestrebt haben, so wurde dieses Ziel jedenfalls nicht erreicht. Lantfrid und sein Bruder Theudebald standen nach dem Tode Pippins den Hausmeiern in erbitterter Feindschaft gegenüber.
Die Quellen berichten, 722 habe Karl Martell (714-741) Alemannien und Bayern unterworfen, 723 hätten sich beide Völker wieder gegen Karl erhoben und die "Friedenseide schmählich gebrochen". Offensichtlich standen die beiden miteinander verwandten Herzogsfamilien in Bayern und Alemannien in gemeinsamer Opposition gegen die fränkischen Hausmeier. 724 gründete der Klosterbischof Pirmin unter dem Schutz von Karl Martell auf der Bodenseeinsel Reichenau ein Kloster, das inmitten des alten Kerngebietes der Alemannen-Herzöge offensichtlich als Provokation empfunden wurde. Nur etwa drei Jahre konnte sich Pirmin als Abt auf der Insel halten, dann vertrieb ihn Theudebald, der Sohn Gotfrids und Bruder Lantfrids, "aus Haß gegen Karl".
Das verfassungsgeschichtliche Problem, ob Theudebald bereits neben seinem Bruder als Herzog - vielleicht eines südlichen Teilherzogtums - amtierte oder ob er erst nach dem Tod Lantfrids die Herzogswürde übernahm, ist keineswegs als gelöst anzusehen. 730 wandte sich Karl Martell mit einem Heerzug gegen Lantfrid, der noch im selben Jahr starb. In der darauf folgenden Zeit bis zur Beseitigung des alemannischen Herzogtums im Jahre 746 scheint Theudebald allein das Herzogsamt in Alemannien beansprucht zu haben. Die Frage, ob er von den karolingischen Hausmeiern nach dem Jahre 732, in dem er nach dem Bericht der Chronik Hermanns des Lahmen "vertrieben" worden war, noch als Herzog anerkannt worden ist, können wir hier offen lassen.
Gemeinsam zogen die beiden Hausmeier 742 gegen den "Schwaben"-Herzog Theudebald, wie Hermann der Lahme ihn an dieser Stelle nennt. Vorangegangen war eine Rebellion Theudebalds im Elsaß, der auch Wasconen, Bayern und Sachsen beteiligt waren. Im folgenden Jahr führten Pippin und Karlmann wiederum vereint einen Feldzug gegen den Bayern-Herzog Odilo (737-748) durch, der mit Theudebald verwandt, vielleicht sogar sein Bruder war. Er wurde von Slawen und Sachsen unterstützt
Trotz der Niederlage, die Odilo und Theudebald 743 am Lech erlitten und die sie zur Flucht zwang, hören wir 744 erneut von einem Aufstand des Alemannen-Herzogs. Diesmal ist es Pippin, der Theudebald "durch die Macht seines Heeres schimpflich aus den Stellungen in den Alpen (Vogesen?) in die Flucht [trieb]". Pippin "brachte", heißt es in den Aufzeichnungen Childebrands weiter, "den Dukat dieser Gegend wieder an sich und kehrte nach Hause zurück". Im folgenden Jahr 746 schlug Karlmann, zu dessen Reichsteil Alemannien gehörte, eine letzte Empörung nieder. "In großer Wut" sei Karlmann mit einem Heer nach Alemannien eingefallen. schreibt Childebrand, "und sehr viele von denen, die sich gegen ihn erhoben, tötete er mit dem Schwert". Die Metzer Ananlen berichten von einer Versammlung bei Cannstatt die Karlmann angeordnet habe. "Dort wurde das Heer der Franken und Alemannen vereint. Es war dort ein großes Wunder, daß ein Heer das andere ergriff und fesselte ohne irgendeine Kriegsgefahr. Die aber, die die ersten waren mit Theudebald bei der Unterstützung des Odilo gegen die unbesiegbaren Fürsten Pippin und Karlmann, nahm er fest und wies sie gnädig zurecht, wie es die einzelnen verdient hatten".

Theutbald wurde nach dem Tode seines Vaters mit Erbgut im Thurgau und Bodenseegebiet ausgestattet. Er wurde 744 als Herzog abgesetzt.

Störmer Wilhelm: Seite 23, "Adelsgruppen im Früh- und hochmittelalterlichen Bayern. Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte Band IV."

Dem Herzog Landfried folgte sein Bruder Theutbald auf den alemannischen Herzogstuhl. Das schließt nicht aus, dass er möglicherweise vorher schon Teil-Herzog war. Politisch entscheidend ist, dass Theutbalds Annahme des Herzogstitels von fränkischen Quellen als Anmaßung bezeichnet wird. Trotz offenbarer fränkisch-karolingischer Widerstände baute er nach 730 wieder einen alemannischen Dukat auf. 742 erhob er sich gegen den Hausmeier Karlmann, der seines Bruders Odilo Schwager war, und teilte mit Herzog Odilo von Bayern 743 die Niederlage am Lech durch Pippin und Karlmann. Das sogenannte Blutgericht von Canstatt 746 bedeutete das Ende von Theutbalds Macht; die karolingischen Hausmeier hatten endgültig über die Alemannen gesiegt.

Stälin Paul Friedrich: Seite 81, "Geschichte Württembergs"

Unermüdlich in seinem Frankenhaß, verjagte nämlich Theutbald ums Jahr 732 Karls Schützling, den Nachfolger Pirmins, Eto, von seiner Abtsstelle, mußte jedoch dieses Unternehmen mit seiner Vertreibung büßen. Alsbald nach Karls Tod erhob er sich wieder, zunächst im Elsaß, und wahrscheinlich war es eine Folge seiner Umtriebe, dass die meisten alamannischen, insbesonders rechtsrheinischen Bischöfe von der ersten germanischen Synode im Frühjahr 742 sich entfernt hielten. Allein die Hausmeier drangen im Herbst des Jahres 742 bis zur Donau, verwüsteten das Land und bewirkten die Wiederunterwerfung ganz Alamanniens. Im Jahre 743 verband sich Theutbald mit dem Bayern-Herzog Odilo, wurde aber mit diesem durch die vereinten fränkischen Streitkräfte am Lech geschlagen und mußte fliehen. Zum letzten Male trat er zwei Jahre später zunächst im Elsaß und vielleicht, dort besiegt, auf der Schwäbischen Alb auf, unterlag aber auch hier wieder Pippin und wird von nun an nicht mehr genannt.


Literatur:
Geuenich, Dieter: Geschichte der Alemannen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1997, Seite 104-107,159 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 42,44,53 - Störmer Wilhelm: Adelsgruppen im Früh- und hochmittelalterlichen Bayern. Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte Band IV. Kommission für bayerische Landesgeschichte München 1972 Seite 23 - Stälin, Paul Friedrich: Geschichte Württembergs, Gotha 1882 Seite 81 -  
Theutbald (I541)
 
54637 Theutberga von Arles
Gräfin von Troyes
um 880/85- vor 948
Einzige Tochter des Grafen Theotbald von Arles und der Berta von Lothringen, illegitime Tochter von König Lothar II.

Brandenburg Erich: Tafel 1 Seite 2, "Die Nachkommen Karls des Großen"

VI. 9 a. THEUTBERGA
* ..., + vor 948 IX.
Gemahl:
a) Werner (Garnier),Vicomte von Sens und Troyes + 925 6. XII.
b) Engelbert, wahrscheinlich Sohn des Vicomte Berlion von Vienne + nach 945 25. I.

Anmerkungen: Seite 118
VI. 9. Teutberge
Ihre Abstammung erhellt aus der Urkunde ihres Sohnes Manasse, Cartul. de S. Victor der Marseille n. 1, in der er König Hugo seinen avunculus nennt. Sie trug den Namen der Schwester ihres Großvaters, der unglücklichen Gemahlin Lothars II., siehe oben IV, 3.
Über Werner siehe Manteyer, Origines 453f. und Le Moyenage 14, 310f.
Über Engelbert, ihren mutmaßlichen zweiten Gemahl (als dessen Frau um 941 eine Teutberge erscheint, Chartes de Cluny 476 und 523); Poupardin Prov. 353, und Manteyer 441 und 492. Kinder aus dieser (nicht völlig gesicherten) zweiten Ehe sind nicht bekannt.

* Ergänzung (Werner):
Gemahl: Warnarius, Vicomte von Sens und Graf von Troyes. Der zweite Gemahl, Engelbert, ist zu streichen.

Thiele, Andreas: Tafel 390, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

THEUTBERGA VON ARLES oo WERNER GRAF VON TROYES + 924 gefallen



1. oo Werner Graf von Troyes - 6.8.924
? 2. oo Engelbert Vicomte von Vienne - nach 25.1.945



Kinder:
- Theutberga von Troyes - nach 960
oo Karl Konstantin Graf von Vienne 901 - nach I. 962
- Manasse Bischof von Arles


Literatur:
Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen. Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 1 Seite 2,118 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 390 -  
von Arles, Theutberga (I1080)
 
54638 Theutsind
Tochter des Friesen-Königs Radbod

Konecny Silvia: Seite 51, "Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert."

Grimoald, der zweite Sohn Pippins II. und Plektruds, ging mit Theutsinda, der Tochter des Friesen-Fürsten Radbod, eine der wenigen Ausländerehen der KAROLINGER ein. Die Annales Mettenses berichten die Heirat zum Jahre 711; dieses Ereignis könnte gut mit Pippins Sieg über die Friesen im Zusammenhang stehen, der ohne stichhaltige Gründe allgemein schon im Jahre 689 angenommen wird. Vermutlich besiegelte die Ehe Grimoalds mit Theutsinda die Unterwerfung der Friesen und kam so fast einer Geiselstellung gleich, die den Frieden verbürgen sollte. Jener Friese, der 714 Grimoald ermordete, könnte der Exponent einer friesischen Gruppe gewesen sein, die die Politik des Einvernehmens mit dem fränkischen Reich ablehnte.

Schieffer Rudolf: Seite 30, "Die Karolinger"

Hier brachte Pippin in zwei Kriegszügen 690 und 695 seine Übermacht zur Geltung und erreichte nach der Einnahme von Utrecht einen Modus vivendi, der mit der Zeit dazu führte, daß der Hausmeier Grimoald der Jüngere Radbods Tochter Theudesinde heiratete, also die Aufnahme der friesischen Führung in die pippinidische Familie anbahnte.



oo Grimoald II. Hausmeier x um 680 - April 714



Literatur:
Konecny Silvia: Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert. Dissertation der Universität Wien 1976, Seite 51 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 199, Seite 30 -  
Theutsind (I611)
 
54639 They had 2 children. Familie: Rokus, Joseph Heinrich / Brunnengräber, Katharina (F18460)
 
54640 They had four children. Familie: Moeller, Martin Frank / Brunnengräber, Theresia (F18459)
 
54641 They had three children. Familie: Lechleider, Martin / Kunz, Anna (F18458)
 
54642 Thiadrich von Ringelheim, Dietrich (I1048)
 
54643 Thiemo II.
Graf von Formbach
Graf im Schweinachgau
Vogt von Regensburg
-28.8.1040 (7.3. Dungern)
Jüngerer Sohn des Grafen Thiemo I. von Formbach

GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 139

16. Thiemo (Dietmar) II.

F. Hausgenealogie unter b); eV.
c 1030 siehe 11
(1034) Regensburg Tietmarus filius Dietmari presidis nQ 9, 7 ff n 8;
c 1035 der Edle Timo gibt nach St. Emmeram ein Gut als Pfründe für seinen dort eintretenden Brüder Piligrim nQ 8, 280 n 479
+ 1040 28/8 gefallen im Kampfe gegen die Böhmen: posteriori die quidam ex legione Ottonis (von Schweinfurt) ab... sagittaris abruti, Gebehardus comes, Wulframus, Thietmarus cum pluribus Bawaricis militibus miserabiliter perempti sunt Annalista Saxo SS 6, 684; es ist zweifellos, dass der hier genannte Thietmar zu unserem Geschlechte gehört, da deren Hausgrafschaft an Böhmen grenzte; zweifeln kann man, ob Thiemo II. oder sein gleichnamiger Vater gemeint ist; aber man hat zu bedenken, dass von 2 waffenfähigen Generationen vor allem der Vertreter der jüngeren ins Feld geschickt wurde, da er leistungsfähiger war; auch hier wird das zutreffen, umso mehr, als der Annalist dem gefallenen Thietmar den Grafentitel vorenthält.

Gemahlin:
NN, Tochter Brunos I. von Braunschweig.
Ihre Abkunft verraten mit aller Deutlichkeit die Namen Bruno und Ekbert bei ihren 2 älteren Söhnen; sie weisen auf die braunschweigischen BRUNONEN, insbesondere Bruno (+ 1003) und seinen Vater Ekbert (+ 994). Bruno war der 1. Gatte der späteren Kaiserin Gisela; als beider Sohn ist Liudolf (+ 1038) bekannt, ein weiteres Kind muss die Gattin Thiemos II. gewesen sein. Dass dem so ist, beweist, dass
1.) 1141 König KONRAD III. Ekbert II. (39) seinen consanguineus (KONRAD III., der STAUFER, stammte mütterlicherseits von den SALIERN ab) und
2.) 1158 Vinzenz von Prag Ekbert III. (46) einen Fürsten aus königlichem Stamm und Verwandten des Kaisers FRIEDRICH I. nennt.

GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN GESCHICHTE, Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 42

14. Tietmar (Tiemo II.)

1017/24 (Mb.VI.14.2) filius Dietmari presidis. Tiemo und Tietmar sind wesensgleich; ich erinnere an den gleichzeitigen Vogt der Bamberger Kirche Tiemo 1007-1025, der in der Kaiserurkunde vom 12.V.1019 (MG.DD.III, Nr.401) Tietmar heißt. 17.I.1040 (MG.DD.V.25) liegen Niederaltaicher Güter im Schweinachgau-Quinziggau in seiner Grafschaft, hier Thietmar genannt. 19.II.1049 (Mb.29/I.96.371 = XI.154.35) liegt Hengersberg in seiner Grafschaft, hier Tiemo genannt.
+ 7.III. (Nec. III. 290 Niedermünster). Er ist der avus Tiemo der Formbacher Traditionen.
Seine Frau muss aus dem sächsischen Geschlechte der BRUNONEN = Braunschweiger Grafen stammen, was nicht nur aus dem Namen seiner Primogeniturlinie und seinem eigenen, der sich auf einmal vom bayerischen Tiemo in die sächsische Form Tietmar umwandelte, sondern auch aus den sächsischen Heiraten seiner Nachkommen zu schließen ist. Seine Gattin im BRUNONEN-Geschlecht richtig einzuordnen fällt mit Rücksicht auf die meisten Arbeiten über die Kaiserin Gisela (Ber. d. sächs. Akad. d. Wissenschaften philos. hist. Kl., 20. Bd.; 1928, 4. Heft: E. Brandenburg: Probleme um die Kaiserin Gisela) und über die BRUNONEN (Hist. Vierteljahrschrift, 25. Jahrg., 2. Heft, 1930, K. Woltereck: Die Gründer von Goslar und Braunschweig, S. 180 ff.) nicht leicht und bedürfte einer eigenen Untersuchung. Jedenfalls wäre aber hier zu erinnern, dass ein Bruno "nepos" Kaiser OTTOS II. vor 22.VII.976 (MG.DD.II.O.II., Nr.138) einen Teil des in der Stadt Passau zu entrichtenden Zolles besaß und dieser Bruno wohl nur beim BILLUNGER-Stamm unterzubringen sein wird, aus dem die Braunschweiger BRUNONEN hervorgingen.

Thiemo II. fiel gegen die Böhmen.

Lechner Karl: Seite 89, "Die Babenberger"

Nun wissen wir, dass der Graf im Schweinachgau, Thiemo II. von Formbach, mit einer Tochter Graf Brunos von Braunschweig verheiratet war, aus welcher Ehe mehrere Söhne hervorgingen: Bruno, Graf im Künzinggau; ferner Meginhard, der 1066 mit seinem jüngeren Bruder Pilgrim erschlagen wurde; sein Bruder Friedrich aber war mit Gertrud von Haldensleben verheiratet.

Moritz Joseph: Seite 45-50 (1803), "Kurze Geschichte der Grafen von Formbach, Lambach und Pütten"

Heinrich I. oder Hesso, Thiemo II. von Formbach und Neuburg am Inn, Brüder

3) Thiemo II. von Formbach ist uns als Advokat von Hochstift Regensburg aus der st. emmeramischen Urkunde vom Jahr 1028 bekannt. Der Ausdruck: ejusdem Diöcesis, scheint zu sagen, dass er Advokatus armatus, Schirmvogt gewesen ist, denn andere Advokaten als Klostervögte, Gerichtsvögte usw. gab es in jedem Stifte mehrere. Als bewaffneter Schirmvogt musste er die bischöflich-regensburgische Fahne ins Feld gegen den Feind führen und selbst auch selbes Hochstift gegen gewalttätige Bedrückungen verteidigen; er musste von der Hochstiftskirche erbeten und vom König bestätigt worden sein. Es kam also auf persönliche Verdienste sehr viel, ja das meiste an und diese kann man auch dem Thiemo II. nicht absprechen. Da Thiemos Gegenwart wegen der Schirmvogtei in Regensburg öfters notwendig war, so können wir ihn mit allem Rechte öfters in dieser Stadt aufsuchen. Hier ist also auch jene Urkunde nicht zu übergehen, wo ein Diethmar Sohn des Grafen Diethmar im Jahre 1034 ebenfalls zu Regensburg einem Vergleich zwischen dem Benno Bischof von Passau und dem Ellinger Abt von Tegernsee bewohnt und als Zeuge unterschrieben ist. Alle Umstände treffen darin zusammen, dass er kein anderer kann, als Thiemo II. von Formbach. Hieraus sehen wir, dass sowohl die Schreibart des Thiemo verschieden sei und dass Diethmar das nämliche ausdrücke, als Thiemo oder Timo, als auch, dass wir nicht unrecht daran sind, wenn wir den alten Thiemo noch im Leben suchen, und wenn wir den Thiemo II. als Sohn des Thiemo I., und für einen Bruder Heinrichs I. erkennen.
4) Weil Thiemo II. weder im Jahre 1028 noch 1034 Graf war und weil in der Reihe der Forbacher gewiss Thiemo, der Vater des Ekbert I., ohne gräflichen Charakter gestorben ist; indem er nach seinem Tode niemals Graf genannt wird: so glaube ich, dass eben dieser Thiemo II. schon im Jahre 1040 in der Schlacht gegen die Böhmen sein Leben verloren habe; weil uns sowohl der Sächsische Annalist, als das salzburgische Nekrologium einen Diethmar nennen, der daselbst umgekommen. Den frühzeitigen Tod Thiemo II. beweist auch, dass Graf Ekbert I., sein Sohn, schon im Jahre 1067 Graf im Quinzengau war, dem er danach noch 42 Jahre vorstand und dass er also schon frühzeitig zum gräflichen Amt befördert worden sein muss.


oo NNw von Braunschweig, Tochter des Grafen Brun

Kinder:
- Thiemo III. Erzbischof von Salzburg (1090-1102) - 28.9.1102
- Bruno Graf von Formbach - 4.2.1064/6.2.1067
- Ekbert I. Graf von Formbach - 1109
- Ita von Ratelnberg (Prinz Isenburg) - nach 1101
oo Leopold II. Herzog von Österreich um 1051-12.10.1095 
von Formbach, Thiemo II. (I968)
 
54644 Thietburg von Haldensleben, Thietberga (I1107)
 
54645 Thietburg von Haldensleben
Markgräfin von Merseburg
-23.3.
Tochter des Grafen Dietrich von Haldensleben und einer namentlich unbekannten Tochter des Grafen Lothar von Walbeck

Althoff Gerd: Seite 393, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

G 30 Lü: 23.3. Thietburg com

Als Gemahlin des WETTINERS Dedi (G 161) wird eine Frau namens Thietburg erwähnt. Da mehrere Mitglieder der WETTINER im Lüneburger Necrolog begegnen, vgl. Kommentar G 26, sei hierauf hingewiesen, auch wenn ihr Todestag nicht bekannt und daher eine Zuweisung nicht möglich ist.
Vgl. auch weitere unbekannte Gräfinnen dieses Namens (G 105 und G 125); allg. s. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 102.

Posse, Otto: Tafel 1.8. Seite 39, "DIE WETTINER. Genealogie des Gesamthauses Wettin."

1. 8. DEDI.

Beilage I, 1.
Vermählt: Thietmar 6, 34 (SS 3,821): Insuper Thiedburgam, Thiedrici marchionis filiam, et ob hoc omne adeo intumit. Es dürfte zu schliessen sein, dass die Ehe noch zu Lebzeiten des (19. Dezember 985) verstorbenen Markgrafen Dietrich vollzogen wurde, da der Zusammenhang der Stelle bei Thietmar erkennen lässt, dass Dedo zur Erhaltung des Glanzes seines Familie die Verbindung mit dem angesehenen Markgrafen gesucht hatte. Unterstützt wird diese Annahme dadurch, dass Dietrich, Dedos Sohn, welcher im Jahre 1009 die Grafschaft und Lehen seines Vaters übernahm, doch wohl bereits nicht mehr in zu jungen Jahren sein konnte. Vgl. Posse a. O. 227, Anm. 41.
Nach Behr wird Thietburg 1018 Nonne zu Quedlinburg. Diese ist aber die Tochter des Markgrafen Bernhard. Ann. Quedlinburg. 1018 (SS. 3, 84): Thiatburg Bernhardi marchionis filia, seculi onere abjecto, pie conversa, coelesti locatur in aura.

Thiele Andreas: Tafel 218, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

THIETBERGA
oo DEDI I. VON WETTIN, Markgraf von Merseburg + 1009

CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER WETTINER: Seite 231

Dedi heiratet Thiedburg [Thieberga], eine Tochter des Markgrafen Dietrich , und zeugte mit ihr einen Sohn namens Dietrich .

Thietmar von Merseburg: Seite 298, "Chronik"

Kapitel 34

Solltest aber du, mein Leser, Lust haben, zu erfahren, woher jener Graf Dädi stammte, so wisse, daß er aus dem Hause Buzici stammte, und daß sein Vater Thiedrich hieß. Er stand von Kindheit an in Diensten des Markgrafen Rigdag [von Meißen], seines Anverwandten, und war kräftig an Körper und Geist. Er führte, wie ich oben (B. III, Cap. 11) erzählt habe, die gegen uns aufgestandenen Böhmen nach der Zeizer Kirche hin. Hier durchschweifte er verheerend mit ihnen die ganze Gegend und führte zuletzt seine eigene Mutter, als ein Feind, nicht als Sohn handelnd, unter der anderen Beute mit sich fort. Darnach söhnte er sich wieder mit König Otto III. aus, wurde dessen Vasall und erwarb seine Huld und Freundschaft in kurzer Zeit. Unterdeß war Bio, der Graf von Merseburg, auf einem Kriegszuge gestorben, und Erzbischof Gisiler verschaffte dem Grafen Dädi darauf die ganze Grafschaft desselben, welche zwischen der Wippera [Wupper], der Saale, der Salta und dem Villerbizi [Wildenbach] liegt. Ueberdies erwarb er das Burgward Zurbizi, welches seine Vorfahren als ein Lehen besessen hatten, für sich und seinen Bruder Fritherich als Eigenthum. Dazu führte er noch Thiedburge, die Tochter des Markgrafen Thiedrich, heim, und über dies alles ward er so aufgeblasen, daß er dem König insgeheim und vielen Anderen offenkundig Beschwerden verursachte.

Das nächste Weihnachtsfest [25. Decbr.] feierte der König in Pölde, und dort verlieh er Thiedrich, dem Sohne Dädi's, dessen Grafschaft und ganzes Lehen, wie es Rechtens war, auf Anhalten der Königin und seiner Großen.
Damals ward auch die Mark und was sonst Wirinzo [Werner] von Seiten des Königs besessen hatte, alles dem Grafen Bernhard übertragen.

Ludat, Herbert: Seite 39; Anm. 268,278, "An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa."

Die eine seiner Töchter, Thietburga, war mit dem Grafen Dedi, dem späteren Patrizius von Rom, verehelicht [Pribislav war also zugleich verschwägert mit Mieszko I. und dem WETTINER Grafen Dedi (Ziazo), dem Patricius von Rom, der mit Thietburga, einer weiteren Tochter des Markgrafen Dietrich von Haldensleben, vermählt war (siehe oben Anm. 268; vgl. Thietmar VI, 50; Ann. Saxo a. 983.], einem nahen Verwandten Rikdags, in dessen Hand damals - zu Beginn der 980-er Jahre - das Gebiet der drei Marken im Süden erstmals vereinigt war; eine andere, Oda, hatte Mieszko sich erwählt.
[Dedis Sohn, Dedi oder Ziazo genannt, später Patrizius von Rom, der nach dem Tode des Vaters (982 in Italien) dessen Nachfolge antrat, heiratet Thietburg, die Schwester der Oda von Haldensleben, wodurch er ein Schwager Mieszkos I. wurde.]

Pätzold Stefan: Seite 13,94,274, "Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221."

Zudem beanspruchte Dedo erfolgreich den Burgward Zörbig für sich und seinen Bruder Friedrich. Ebenso ist die Ehe mit Thiedburga, der Tochter des Markgrafen Dietrich von der Nordmark, als Hinweis auf seine angesehene Stellung innerhalb des ostsächsischen Adels zu werten [Zu Dietrich von der Nordmark vgl. S. Lüpke Seite 10, und zu Dedos Ehe mit Thiedburga vgl. Thietmari Chronicon VI 50, Seite 338 sowie Lübke, Regesten 3, 277a IIIc11. Zu den HALDENSLEBENERN vgl. R. Schölkopf, Seite 93-98, H. Ludat, An Elbe und Oder, Seite 24,54-56 und Stammtafel sowie W. Petke, Haldensleben, Spalte 1873.].
Später heiratet Dedo Thiedburga, die Tochter des Markgrafen Dietrich von der Nordmark, und gewann durch diese Ehe Anschluß an die Grafen von Halsdensleben, eine adlige Verwandtengruppe aus dem Umfeld der IMMEDINGER [Vgl. R. Wenskus, Stammesadel, Seite 142 und W. Petke, Haldensleben, Spalte 1873.]
Von dessen Sohn Dedo I. erzählt der Genealoge, daß er während der Herrschaft OTTOS III. durch die Hilfe Erzbischof Gisilers von Magdeburg den Komitat im nördlichen Hassegau erhielt. Thiedburga, die Tochter Markgraf Dietrichs von der Nordmark heiratete, einen Sohn namens Dietrich II. zeugte und schließlich von Markgraf Werner ermordet wurde.



vor 985 oo Dedi I. Markgraf von Merseburg - 13.11.1009 erschlagen


Kinder:

- Dietrich II. - 19.11.1034 ermordet


Literatur:
Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 393 - CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER WETTINER, fliegenkopf verlag Halle 1996 Seite 231 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 39,56; Anm. 268,278,382 - Pätzold Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1997, Seite 13,94,274 - Posse, Otto: Die Markgrafen von Meissen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Grossen. Giesecke& Devrint Verlag Leipzig 1881 Seite 227,228 - Posse, Otto: DIE WETTINER. Genealogie des Gesamthauses Wettin. Zentralantiquariat Leipzig GmbH 1994 Seite 39 -
Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 126A - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens Seite 102 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 218 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 298 -  
von Haldensleben, Thietberga (I1107)
 
54646 Thietmar
sächsischer Graf
um 990-3.10.1048 Pöhlde
Jüngerer Sohn des Herzogs Bernhard I. von Sachsen aus dem Hause der BILLUNGER und der Hildegard von Stade, Tochter von Graf Heinrich I. der Kahle

Althoff Gerd: Seite 416, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

G 133 Lü: 3.10. Thietmarus com occisus + 1048 BILLUNGER

Thietmar, der Sohn Bernhards I. (H 4), verstarb 1048 an den Folgen eines gerichtlichen Zweikampfes wegen des Vorwurfs, einem Mordanschlag auf Kaiser HEINRICH III. geplant zu haben.
Bereits 1018 wurde ihm Beraubung des Herforder Stiftes und Bedrängung des Paderborner Bischofs Meinwerk vorgeworfen, Thietmar VIII, 26; Vita Meinwerci, cap. 100; Hirsch, Jbb. Heinrich II. 3, S. 113 ff.
1019 inszenierte er eine Erhebung gegen HEINRICH II., die zeitlich einem Aufstand Bernhards II. kurz voranging; s. dazu oben S. 105.
Da HEINRICH III., wie die Schenkung des berühmten Kreuzes an den Konvent von Borghorst erweist, sich um 1048 intensiv um die ehemals billungische Herrschaftsposition im westlichen Münsterland kümmerte, spricht viel dafür, daß Thietmar in das Erbe Wichmanns III. (G 136) eingetreten war; vgl. dazu Althoff, Borghorst, S. 246 ff.; zur Schenkung des Kreuzes ebd., S. 283 ff., bes. S. 293 mit Anm. 413.
Allg. vgl. Bork, Billunger, S. 138-141; Steindorf, Jbb. Heinrichs III. 2, S. 16 und S. 40 f.; Banasch, Paderborn, passim, bes. S. 163 f., S. 179 f., S. 193, S. 216 f.

Schwennicke Detlev: Tafel 11, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

THIETMAR
+ gefallen Zweikampf Pöhlde 1.X.1048
Graf

Thiele Andreas: Tafel 156, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

THIETMAR
+ 1048 hingerichtet
Sehr fehdefreudig, steht gegen die Erzbischöfe von Bremen und die Bischöfe von Paderborn. Rebelliert 1019/20 mit dem Bruder; wird Opfer eines "Gottesurteiles" im Zweikampf: Vorwurf des Mordanschlages gegen Kaiser HEINRICH III.

Annalen von Quedlinburg: Seite 84 (48-49)

Das Jahr 1019.

Nachdem der Kaiser Weihnachten in der Stadt Pathelburg gefeiert, brachte er die Fastenzeit in Gosleri zu. Von dort zog er in Begleitung der Kaiserin und seiner Base, der ehrwürdigen Aebtissin von Quedelingaburg Adelheid, nach Walbiki, wo er mit den Bischöfen und dem versammelten Gesinde Gottes von beiden Geschlechtern, welche eifrig im Lobe Gottes mit einander abwechselten, den Palmentag froh und festlich feierte. Dann kam er nach Mersburg um die Osterfreude zu feiern, wo die kundgewordene Nichtswürdigkeit Vieler mit der verdienten Strafe belegt wurde. In diesem selben Jahre starb Friderich, der Kaiserin Kunigunde Bruder. Der obengenannte Bolizlav unterwarf mit Hülfe der Sachsen Ruzien.

In demselben Jahre begannen die Söhne des Grafen Hermann, des Kaisers Vettern, mit dem Sohne des Herzogs Bernhard Thiatmar sich zu empören; sie wurden jedoch ergriffen und zur Haft gebracht. Inzwischen suchte Thiatmar, welcher entflohen war, wieder seine Heimat auf; aber wenige Tage später werden alle zusammen mit der Gnade des Kaisers beschenkt. Diese Wirren also waren für den Augenblick beigelegt.

Das Jahr 1020.

Im Jahre 1020 sammelte Herzog Bernhard der Jüngere, Thiatmars Bruder, das Aufgebot im Westen, um sich gegen den Kaiser zu empören, und besetzte die Schalkesburg, welche der Kaiser mit den Seinen belagerte. Aber Herzog Bernhard gab der Gerechtigkeit Raum und gewann auf Vermittlung der Kaiserin die Gnade des Kaisers zugleich mit den Lehen des Vaters.

Annalista Saxo: "Reichschronik"

Das Jahr 1011.

[Als Herzog Bernhard todt war, folgte ihm sein Sohn Bernhard im Herzogthum.] Sein Bruder war Graf Thietmar, welcher nachher im Zweikampfe vor dem Kaiser Heinrich getödtet worden ist.

Das Jahr 1020.

Dieses Herzogs Bernhard Bruder, Thietmar, wurde im Zweikampf vor dem Kaiser Heinrich getödet [5 S. oben 1011. Der Zweikampf war 1048.].

Lampert von Hersfeld: Seite 48, "Annales/Annalen"

Die Jahre 1047-1052.

1048 feierte der Kaiser die Geburt des Herrn zu Polethe. Hier fanden sich Gesandte der Römer ein, welche den Hintritt des Papstes Suitger meldeten und für ihn einen Nachfolger begehrten. Diesen bezeichnete der Kaiser den Bischof von Brixen, Boppo; das Babenbergische Bisthum aber verlieh er dem Kanzler Hezekin.

Das 1048. Fest des heiligen Michael beging der Kaiser abermals in Polethe. Hier wurde am folgenden Tage der Graf Dietmar, Bruder des Herzogs Bernhard, da er von seinem Lehensmanne Arnold eines gegen den Kaiser gefaßten Anschlags beschuldigt worden war und im Zweikampfe mit ihm sich mit eigener Hand von dem vorgeworfenen Verbrechen reinigen wollte, überwunden und erlegt.

Schölkopf Ruth: "Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 22."

Thietmar erhielt als Besitztum Bruninctherpe (eventuell Bründorf), war sehr fehdefreudig und stand gegen die Erzbischöfe von Bremen und die Bischöfe von Paderborn. Im Bunde mit seinem Bruder und den Grafen von Werl organisierte er im Jahre 1019 im westfälischen Bereich eine Erhebung gegen Kaiser HEINRICH II. Thietmar unterlag bei einem gerichtlichen Zweikampf, den er, da man ihn ein beabsichtigtes Attentat auf Kaiser HEINRICH III. zur Last legte, mit einem seiner Dienstleute namens Arnold auszufechten hatte. Den dabei erlittenen Wunden erlag er.
Sein Sohn Thiemo (+ 1053) hängte den Mörder seines Vaters nach dessen Ergreifung auf und wurde dafür für immer verbannt.

Black-Veldtrup Mechthild: "Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studie"

Graf Thietmar unternahm 1048 in Lesum einen Anschlag auf HEINRICH III., der durch Erzbischof Adalbert von Bremen vereitelt wurde. Die Bedeutung des Attentats für die Beziehungen zwischen dem Herrscherhaus und den BILLUNGERN ist noch in jüngster Zeit unterschiedlich beurteilt worden. Die Opposition des sächsischen Herzogshauses an sich scheint nicht das Überraschende an dem Attentatsversuch gewesen zu sein, deutet doch Adam von Bremen an, daß der Besuch des Kaisers im Bremen und Lesum als Test für die Treue und Zuverlässigkeit unter anderem der BILLUNGER gedacht gewesen sei. Die Gründe für die gewalttätigen Ausschreitungen Thietmars, des jüngeren Bruders Herzog Bernhards von Sachsen, bleiben weitgehend im Dunkeln. Die etwa 10 Jahre zurückliegende Konfiskation des reichen billungschen Gutes Lesum durch KONRAD II. kann wohl kaum als Erklärung für Thietmars Verhalten angesehen werden, denn das Herrscherpaar wird im Necrolog des Lüneburger Michaelsklosters zu den jeweiligen Todestagen commemoriert. Festzuhalten ist, daß der Anschlag Ausdruck einer offenbar bereits seit längerer Zeit bestehenden Unzufriedenheit der BILLUNGER mit der Politik, genauer wohl der Güterpolitik, HEINRICHS III. war.
Der vereitelte Anschlag auf HEINRICH in Lesum hatte bereits einen Anlaß zur Beschneidung der billungischen Macht geboten. Den Besitz des Attentäters Thietmar, der im Zweikampf mit seinem verräterischen Vasallen Arnold getötet worden war, hatte HEINRICH nach der blutigen Rache von Thietmars Sohn an Arnold konfisziert und im Jahre 1053 dem Bistum Hildesheim und dem Goslarer Pfalzstift geschenkt.

Fenske Lutz: Seite 18 A 16,19,64 A 189,72 A 249, "Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsenn"

Unstimmigkeiten entstanden auch zwischen dem BILLUNGER Thietmar, dem Bruder Herzog Bernhards II., und Bischof Meinwerk von Paderborn. Hierbei ging es um Eingriffe des BILLUNGERS in den Güterbestand der Reichsklöster Herford und Helmarshausen, die im Sinne der generellen Frontstellung ebenfalls einen Gegensatz Stammesadel-Reichsgewalt anzeigen und deswegen eine über den regionalen Charakter hinausreichende Bedeutung haben. Letztlich handelte es sich hierbei um die Abwehr eigenrechtlich begründeter Interessen Graf Thietmars durch den Reichsbischof, der dabei die Unterstützung HEINRICHS II. fand.
Der von Thietmar, dem Bruder Herzog Bernhards II., 1047 vorbereitete Anschlag auf HEINRICH III., wurde vorzeitig aufgedeckt und blieb eine Randerscheinung. Graf Thietmar kam 1048 bei einem gerichtlichen Zweikampf ums Leben.

Althoff Gerd: Band I Seite 319-320, "Die Billunger in der Salierzeit" in: Die Salier und das Reich

In der Forschung immer wieder zitiert wird jedoch ein Ereignis aus dem Jahre 1047, das sicher zu Recht als erstes Indiz tiefgreifender Differenzen interpretiert wurde, die sich dann unter HEINRICH IV. entluden. Als HEINRICH III. den Hamburger Erzbischof Adalbert besuchte, und sich in diesem Zusammenhang auf dem Königsgut Lesum aufhielt, soll der BILLUNGER Graf Thietmar, der Bruder des Herzogs, einen Anschlag auf den Kaiser vorbereitet haben, dem dieser durch die Wachsamkeit des Erzbischofs entging. Adam von Bremen, der über diese Vorgänge am ausführlichsten berichtet, nennt als Grund dieses auffälligen Besuchs des Kaisers im hohen Norden, man habe "die Treue der Herzöge erkunden" wollen. Daß dieser Anschlag des BILLUNGERS gerade geplant war, als der Kaiser nach Lesum zog, wird man dann kaum für Zufall halten, wenn man berücksichtigt, daß dieser überaus reiche Besitz ein Jahrzehnt zuvor von KONRAD II. den BILLUNGERN entzogen worden war. Selbst Adam von Bremen kannte nach eigener Aussage den genauen Grund nicht, wußte aber, daß er in irgendeinem Vergehen einer Tochter des billungischen Grafen Liudger und seiner Gemahlin Emma lag. Im Rahmen dieser Konfiskation hatte die Kaiserin Gisela Lesum aufgesucht.
Interessanter noch als diese nur zu vermutenden Zusammenhänge zwischen der Güterkonfiskation und dem Anschlag ist aber die Reaktion HEINRICHS III. Ihm war dieser Anschlag offensichtlich durch einen Vasallen des Grafen Thietmar namens Arnold offenbart worden, worauf es zur Austragung eines gerichtlichen Zweikampfes mit diesem Arnold kam, den nach dem Zeugnis der Quellen auch der BILLUNGER wollte. Dennoch fragt es sich, wer diesen Zweikampf angeordnet hatte. In dem Zweikampf erschlug Arnrnold den BILLUNGER. Der Sohn des Getöteten aber nahm den Sieger im Zweikampf gefangen und brachte ihn zu Tode, indem er ihn zwischen zwei Hunden aufhängte. Dies veranlaßte wiederum den Kaiser, ihn auf Lebenszeit zu verbannen und seinen Besitz zu konfiszieren. Adam von Bremen unterstreicht, daß seit dieser Zeit die BILLUNGER "von grimmiger Wut" gegen den Erzbischof erfüllt gewesen seien und "ihn selbst, sein Kirche und die Kirchenleute mit tödlicher Feindschaft verfolgt" hätten.

Althoff Gerd: Seite 44, "Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde."

Es traten in diesen Fällen sogar ganz konkrete Personen auf, die nicht nur die Mordabsichten bezeugten, sondern sich auch erboten, ihre Behauptung durch einen gerichtlichen Zweikampf zu beweisen. Der erste so geartete Fall betraf den billungischen Grafen Thietmar, einen Bruder Herzog Bernhards II. von Sachsen, im Jahre 1048. Sein eigener Vasall, Arnold mit Namen, trat mit der Behauptung als Ankläger auf, Thietmar habe die Absicht gehabt, Kaiser HEINRICH III. anläßlich seines Besuches iin Lesum zu ermorden [63 Vgl. zu den Einzelheiten Steindorff, Jbb. Heinrichs III., Band 2 Seite 16 und Seite 40f.; Bork, Die Billunger; Seite 138f.; Fenske; Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung, Seite 19f. Daß Thietmar von seinem eigenen Vasallen beschuldigt wurde, sagen nur Lampert von Hersfeld Annalen, a. 1048, Seite 61. Da auch die anderen Quellen den Vasallen Arnold als Gegner im Zweikampf erwähnen, spricht in der Tat alles dafür, daß er seinen Herrn beim Kaiser angezeigt hatte.]. Der billungische Graf stellte sich dem gerichtlichen Zweikampf und wurde von seinem Vasallen erschlagen. Sein Sohn reagierte auf dieses Gottesurteil in sehr eindeutiger Weise: Er wurde des Vasallen habhaft und ließ ihn zwischen zwei Hunden aufhängen, womit er eine schreckliche Schmachstrafe anwandte [64 Vgl. Adam von Bremen, Gesta III, 8, Seite 149. Zu dieser "Schmachstrafe" vgl. Grimm, Deutsche Rechtsalterthümer, Band 2 Seite 261ff.]. Er besaß also offensichtlich ein gänzlilich andere Verständnis von der Handlungsweise des Vasallen als der Kaiser, der denn auch die Güter dieses BILLUNGERS konfiszierte und ihn verbannte [65 Man geht in der Forschung davon aus, daß es sich bei dem in zwei Urkunden HEINRICHS III. (Nr. 310f., Seite 423ff.) genannten exlex Tiemo um den Sohn des BILLUNGERS handelt; vgl. Freytag, Die Herrschaft der Billunger; Seite 68.]. Auch die anderen BILLUNGER teilten die Einschätzung ihres Verwandten, denn sie verfolgten von dort ab den Bremer Erzbischof "mit tödlicher Feindschaft", weil sie ihn für verantwortlich für die Vorfälle hielten [66 Vgl. Adam von Bremen, Gesta, III, 8, Seite 149.].

oo N.N.
Kind:
- Thietmar um 1020- nach 1053

Literatur:
Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte - Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 33,49,126,249,416 G 13133 - Althoff Gerd: Die Billunger in der Salierzeit. in: Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 282,309,319-321 - Althoff Gerd: Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1997 Seite 44 - Annalen von Quedlinburg Seite 84 a. 1019 und a. 1020 - Annalista Saxo: Reichschronik SS. VI, Seite 661 und 674 a.1011 und a.1020 - Black-Veldtrup Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1995 Seite 129,196,198 - Bork Ruth: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation Greifswald 1951 Seite 138-142 - Boshof Egon: Die Salier, Verlag W. Kohlhammer Suttgart Berlin Köln 1987 Seite 99,146 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band II Seite 90,410/Band III Seite 309,319,511 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977, Seite 18 A.16,19, 64 A.189,72 A.249 - Freytag, Hans-Joachim: Die Herrschaft der Billunger in Sachsen, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1951 - Hirscsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II., Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 Band III, Seite 113,114 - Lampert von Hersfeld: Annales/ Annalen Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 2000 Seite 48 - Leidinger, Paul: Untersuchungen zur Geschichte der Grafen von Werl. Ein Beitrag zur Geschichte des Hochmittelalters. Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens Abteilung Paderborn 1965 Seite 36-40,91 - Schölkopf Ruth: Die sächsischen Grafen 919-9-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 22. Göttingen 1957 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 11 - Steindorff, Ernst: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich III., Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1963, Band II Seite 16,40 f. - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 VIII, 26 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 156 - Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 Seite 205,211 - 
von Sachsen, Thietmar (I774)
 
54647 Thietmar Abt von Corvey (983-1001)
-12.3.1001
Jüngerer Sohn des Grafen Lothar II. von Walbeck und der Mathilde von Arneburg, Tochter von Graf Bruno

Althoff Gerd: Seite 344, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

A 14 Lü:
12.3. Thiamarus abb + 1001 Corvey

Der 983-1001 in Corvey regierende Abt Thietmar wird in der Forschung vermutungsweise in den Verwandtschaftszusammenhang der BILLUNGER eingeordnet, und zwar von Holtzmann, Thietmar-Ausgabe, S. XV und Hucke, Die Grafen von Stade, S. 12 (nach ihm Wenskus, Sächsischer Stammesadel, S. 335) in die STADER Grafenfamilie.
Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 74 f. weist auf die Familie der Grafen von Walbeck. Direkte Zeugnisse gibt es für die Hypothesen nicht. Doch spricht neben der Eintragung des Abtes in die Necrologien von Lüneburg und Möllenbeck auch der Eintrag am 12.3. ins Necrolog von Borghorst: Thetmarus, mit dem wohl der gleiche Abt gemeint ist, für engere Beziehungen Thietmars zu den BILLUNGERN, den Verwandten der STADER und WALBECKER Grafen.
Zu seinem Abbiat vgl. Kaminsky, Corvey, S. 27 und FW A 48; zum Todesdatum BU Nr. 1403a.

Schölkopf Ruth: "Die sächsischen Grafen"

Die Fragmenta Corb., die jedoch mit Vorsicht auszuwerten sind, hielten ihn ebenfalls für einen Sohn Lothars. Sie bezogen die von einem Liudharius für seinen Sohn Thietmar gemachte Schenkung von 44 Morgen in Rothen (wüst von Marburg) auf Graf Lothar von Walbeck, der den Landbesitz für die Aufnahme seines Sohnes in Corvey übertragen habe.

Literatur:
Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 344 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 212,416 -  
von Corvey, Thietmar (I129)
 
54648 Thietmar I.
Markgraf der Nordmark (965-979)
Graf im Schwabengau (944-978)
Graf im Gau Serimunt
Markgraf von Merseburg und Meißen
um 920-3.8. nach 979 Begraben: Kloster Nienburg/Saale
Ältester Sohn des Markgrafen Christian im Gau Serimunt und der Hidda, Tochter von Graf Thietmar; Neffe des Markgrafen Gero I.

Althoff Gerd: Seite 409, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

G 98 Lü: 3.8. Thietmar mar + 979 Markgraf der Ostmark

Markgraf Thietmar gehört in den Familienzusammenhang des Markgrafen Gero und vertiefte durch seine Heirat mit Swanhild (G 168), der Tochter Hermann Billungs, die schon bestehenden verwandtschaftlichen Beziehungen seiner Sippe zu den BILLUNGERN.
Zusammen mit seinem Bruder Gero (B 70)gründete er das Kloster Thankmarsfelde, das später nach Nienburg an der Saale verlegt wurde. Eine größere Anzahl von Angehörigen dieser Sippe fand Aufnahme ins Lüneburger Necrolog; s. dazu Kommentar G 2.
Allg. vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 41-55 bes. S. 47; Lüpke, Markgrafen, S. 11.
Thietmar ist am 3. August ohne einen Titel auch im Necrolog von Magdeburg verzeichnet.

Schwennicke Detlev: Tafel 149, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

THIETMAR I.
+ 3.VIII. nach 979 Begraben: Kloster Nienburg/Saale

970 MARKGRAF
944/78 GRAF im SCHWABENGAU
951 und 965 GRAF im GAU SERIMUNT
976 GRAF der MARK MERSEBURG und der MARK MEISSEN
gründet mit seinem Bruder Gero 970 Kloster Thankmarshausen, 975 nach Nienburg verlegt

oo SCHWANHILD + 26.XI.1014
Tochter von Hermann Billung Herzog in Sachsen

(II. oo vor 1000 Ekkehard I., Markgraf von Meissen, ermordet Pöhlde 30.IV.1002; begraben: Großjena)

Thiele Andreas: Tafel 217, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

THIETMAR I., Markgraf der Nordmark + 978

Erhält aus dem Zerfall von Geros Riesenmark Hardagau (= Raum Halberstadt), Schwaben- und Nordthüringengau zum Teil und Hassegau; ist damit nicht Grenzmarkgraf, nimmt deshalb auch kaum teil am Grenzkrieg; durch den erzbischöflichen Bruder wird er mehr ins Reich hineingezogen; taucht oft in Urkunden in Dortmund und Frankfurt auf; streitet viel mit den Bischöfen von Merseburg, wird 976 auch Markgraf von Merseburg und zeitweise wohl auch in Meißen; stiftet das Kloster Nienburg

oo SUANAHILD BILLUNG, Tochter Herzog Hermanns I. von Sachsen, + 1014

Markgraf Thietmar I. verwaltete 945 die slawische Landschaft Zitizi am Zusammenfluß von Elbe und Saale mit der Dorfmark Trebnitz, die seinem Onkel Gero I. geschenkt wurde und folgte seit 951 seinem Vater im Gau Serimunt. In dieser Gegend erhielt er 965 von OTTO I. Dröbel an der Elbe und Fuhne als Eigentum geschenkt. Neben dem Gau Serimunt verwaltete Thietmar eine Grafschaft im Schwabengau, in einem Gebiet also, das sich westlich an den Serimunt anschloß. Eine dritte Grafschaft verwaltete Thietmar im Harzgau, in dem er wahrscheinlich als Nachfolger des 959 gestorbenen Grafen Thietmar amtierte. Nach Geros Tode erhielt Thietmar eine markgräfliche Stellung und aus dem Zerfall von Geros Riesenmark Hardagau (= Raum Halberstadt), Schwaben- und Nordthüringgau und den Hassegau. Er war damit nicht Grenzmarkgraf und nahm deshalb auch kaum am Grenzkrieg teil. Durch den erzbischöflichen Bruder Gero von Köln wurde er mehr in das Reich hineingezogen und tauchte oft in Urkunden in Dortmund und Frankfurt auf. 976 wurde er nach der Absetzung des Markgrafen Gunther zusätzlich noch mit dessen Mark Merseburg belehnt. Er stritt viel mit den Bischöfen von Merseburg und brachte das der Merseburger Kirche gehörende Gut Eythra (bei Leipzig) gewaltsam an sich. Außerdem erhielt er nach dem Tode des Markgrafen Wigbert die Mark Meißen zugesprochen. Zu Kaiser OTTO II. unterhielt Thietmar sehr enge Beziehungen. Zusammen mit seinem Bruder Gero stattete er das von ihnen gegründete Kloster zu Thankmarsfelde (bei Ballenstedt) im Harz mit Eigenbesitz in Asmersleben, Linthorp und Hodenstadt aus. 975 wurde das Kloster auf Hiddas Wunsch nach Nienburg (an der Saale) verlegt und zwar in die Burg, die aus der Erbschaft Geros I. stammte.

Annalen von Magdeburg

Das Jahr 971.

In demselben Jahre haben Gero, der Erzbischof der heiligen Kölner Kirche, und sein Bruder Markgraf Thietmar die Kirche der heiligen Gottesmutter Maria in Thankmaresfeld gegründet und einen Theil ihres Erbgutes den Brüdern mönchischen Standes, welche daselbst Gott dienen wollten, übergeben. Als aber hiernach fünf Jahre verlaufen, waren, wurde der mönchische Dienst von demselben Orte in ein Kastell Namens Nigenburch versetzt, welches auf dem Ufer des Flusses Sala im Gau Northuringa liegt. Denn denen, welche dort Christo dienten, und mehreren Christgläubigen schien die Rauheit jenes Ortes und Unbequemlichkeit jeder Art hinderlich zu sein.

Lüpke Siegfried: Seite 11, "Die Markgrafen der Sächsischen Ostmarken in der Zeit von Gero bis zum Beginn des Investiturstreites (940-1075)"

Hodos Nachbar war Thietmar I. (965-979). Sein Gebiet umfaßte den Hardagau, Schwabengau und Serimunt, soweit er nicht Hodo zugeteilt war und möglicherweise auch den Hassegau, der nach späteren Zeugnissen zur Ostmark gehört haben muß und in dem jetzt Siegfried eine Grafschaft verwaltete. Es wurde also im Norden und Osten durch Hodos Mark gegen feindliche Einfälle gedeckt, und grenzte nirgends an Gebiet, das nicht zum Reich gehörte. Streng genommen dürfte es demnach nicht als Mark im ursprünglichen und eigentlichen Sinne des Wortes bezeichnet werden. Damit steht keineswegs im Widerspruch, daß es nach dem Verlust der Lausitz bei dem Poleneinfalll von 1002 erneut Markgebiet wurde. Wir finden Thietmar auch niemals auf Kriegszügen beschäftigt, obgleich zum Beispiel 972 von einem unglücklichen Kampfe Hodos mit Miseko von Polen die Rede ist, der bei einer Teilnahme Thietmars leicht einen günstigeren Ausgang hätte nehmen können. Dafür scheint er mehr Anteil an innerdeutschen Geschehnissen genommen zu haben. Zweimal wird er in W-Deutschland - in Dortmund und Frankfurt angetroffen, ohne daß ersichtlich wird, welche Umstände ihn dorthin geführt haben. Der innerdeutschen Betätigung muß auch die Gründung und Ausstattung des Klosters Thankmarsfelde gemeinsam mit dem Erzbischof Gero von Köln, Thietmars Bruder, zugerechnet werden. Das Kloster wurde später nach Nienburg verlegt. Mit dem Merseburger Bischof Gisiler stand Thietmar nicht auf bestem Fuße, denn er beanspruchte das der Merseburger Kirche gehörige Dorf Eythra ungerechterweise für sich und hielt es fest in seiner Hand, solange er lebte. Dieser Eingriff in Merseburger Verhältnisse war wohl nur dadurch möglich geworden, daß ihm nach Gunthers Absetzung 976 dessen Mark - eben Merseburg - übertragen worden war. Nach Wigberts wahrscheinlich schon früher erfolgtem Tode erhielt er auch Meißen. So hatte er wenigstens in den späteren Jahren einen wenn auch geringen Anteil am Grenzschutz. Schon hier mußten einige Fragen offenbleiben.

Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Seite 388, "Kaiser Otto der Große"

An der mittleren Saale und Mulde gebot Thietmar, ein Sohn des Grafen Christian, im Schwabengau und Serimunt, der auch bisweilen schon Markgraf heißt, und der Schwester Geros, Hidda, und Bruder des nachmaligen Erzbischofs Gero von Köln, Schwiegersohn Hermanns von Sachsen [Thietmar wird bei Thietmar als Markgraf, Bruder Geros und Schwager des Herzogs Bernhard von Sachsen genannt, Chron. II c. 16 (wo er von Q. berichtet quia prefato frati suo (sc. Thietmaro) ob multas causarum species iratus fuit im Jahre 969), III c. 26, VII c. 14, 19; Annalista Saxo 965: Soror eorum Hidda nomine sancta mulier ... genuit Thietmarum marchionem et Geronem Coloniensem archiepiscopum, 970, 1002, 1029 (SS. VI, 619, 648, 678); Chronic. Magdeburg. (Meibom SS. II, 272): egregii marchionis Christiani, qui fuit pater Geronis Coloninesis archiepiscopi et Thietmari marchionis Nuenburgensis ecclesiac fundatoris. Am 29. November 965 schenkte OTTO cuidam fideli comiti nostro Thietmaro nomine ein Gut zu Dröbel zwischen Saale und Fuhne in seiner Grafschaft; am 29. August 970 stiftete Thietmarus marchio mit seinem Bruder Gero das Kloster Dammersfeld (bei dem Mägdesprunge) im Harz, von Johann XIII 971 bestätigt; 2. Juni 973 schenkte OTTO II. Thiemoni comiti Besitzungen in regione Koledizi; 2. November 974 Biendorf in pago Seremode et in comitatu Thiemonis comitis; 10. Mai 978: in pago Sueva in comitatu Thietmari com ... in pago Zirmute ebenso; 14. Juli (nach seinem Tode): in pago Suevum in comit. praedicti Thietmari marchionis (Cod. Anhalt. I, 33-50). Am 17. August 976 gab OTTO der Merseburger Kirche Eythra (bei Weißenfels) in comitatu eiusdem Thietmari marchionis sitam zurück (Stumpf Acta imp. 25). Vgl. über seine Grafschaft F. Winter (Magdeb. Geschichtsbl. X, 6). Seinen Tod und sein Begräbnis in Nienburg meldet Annal. Saxo zum Jahre 978 (SS. VI, 627), vgl. auch Ann. Magdeburg. 971 (SS. XVI, 151)]. Wenn auch sein Gebiet auf eroberten Slavenboden zum Teil lag, so hatte er doch keine eigentliche Grenzhut zu üben. Ihm schenkte OTTO noch in diesem Jahre (29. November) eine Besitzung zu Dröbel an der Saale, wiewohl er ihm später seine Gunst entzogen haben soll.

oo 1. Suanehild Billung, Tochter des Herzogs Hermann, um 945/55-26.11.1014

Kinder:
- Gero II. um 970-1.9.1015

Literatur:
Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 23,90,409 G 98 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 132 - Annalen von Magdeburg a. 971 - Annalista Saxo: Reichschronik a. 965, a. 970, a. 978, a. 1002, a. 1029 - Assing Helmut: Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter. Askanier und Ludowinger beim Aufbau fürstlicher Territorialherrschaften. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1997 Seite 180-181,183 - Bork Ruth: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation Greifswald 1951 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 200,211,251 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 Seite 388 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 24; Anm. 97,144,163,168,199 - Lüpke, Siegfried: Die Markgrafen der Sächsischen Ostmarken in der Zeit von Gero bis zum Beginn des Investiturstreites (940-1075), Dissertation Halle 1937 Seite 11 - Partenheimer Lutz: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2001 Seite 15,204 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 149 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 60,154, 376 - Uhlirz, Karl: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Otto II. und Otto III., Verlag Duncker & Humblot Berlin 1967 Band I Seite 245 -  
von Meißen, Thietmar I. (I175)
 
54649 Thietmar von Walbeck
Bischof von Merseburg (1009-1018)
25.7.975 Walbeck a.d. Aller - 1.12.1018 Merseburg Begraben: Merseburg Dom
3. Sohn des Grafen Siegfried von Walbeck und der Kunigunde von Stade, Tochter von Graf Heinrich I. der Kahle

Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 694

Thietmar, Bischof von Merseburg seit 1009 und Geschichtsschreiber
* 25. Juli 975, + 1. Dezember 1018 Begraben: Merseburg

[1] LEBEN

Thietmar entstammte der Familie der Grafen von Walbeck als dritter Sohn Graf Siegfrieds (+ 991) und seiner Gemahlin Kunigunde. Er war verwandt mit STADER Grafen, den BILLUNGERN, den EKKEHARDINERN, verfügte aber auch außerhalb Sachsen über einflußreiche Verwandte wie die KONRADINER oder die Markgrafen von Schweinfurt. Das Wissen um seine Herkunft und hochadlige Verwandtschaft hat sich in Thietmars Chronik vielfach niedergeschlagen. Seine erste Erziehung erhielt Thietmar, der für die geistliche Laufbahn vorgesehen wurden bei seiner Großtante Emnild im ottonischen Familienstift Quedlinburg. Im Jahre 990 wurde er ins Magdeburger Domstift aufgenommen; aus diesem Anlaß stiftete sein Vater den Magdeburger Kanonikern ein zweitägiges convivium. Der Verbundenheit gegenüber Magdeburg gab er in seiner Chronik später vielfach Ausdruck, nicht zuletzt durch zahlreiche Memorien verstorbener confratres. Durch die Vermittlung des Magdeburger Erzbischof Tagino bei HEINRICH II. erreichte Thietmar 1009 die Promotion auf den Merseburger Bischofssitz, obgleich er kein Mitglied der königlichen Hofkapelle gewesen war. Thietmars Wirken als Bischof war geprägt von den Problemen um die Wiederherstellung des Bistums Merseburg, dem nach seiner Meinung weiterhin Besitzungen vorenthalten wurden, sowie von überaus häufigen Aufenthalten des Königshofes in Merseburg. Thietmar gehörte zu den Sachsen, die HEINRICH II. gegen Boleslaw Chrobry nachdrücklich unterstützten, von Vorbehalten wegen seines Bündnisses mit den Lutizen abgesehen.

[2] WERK

Thietmars Chronik stellt als historische Quelle wohl einen Glücksfall dar, ist als literarische Leistung aber alles andere als unumstritten. Geschrieben für die Nachfolger im Bischofsamt, bietet sie einmal eine detaillierte und parteiische Geschichte der Einrichtung, Aufhebung und Wiedererrichtung des Bistums Merseburg. In dieser Hinsicht ist sie pragmatische Geschichtsschreibung, die Argumente gegen zukünftige Angriffe auf Status und Besitz des Merseburgs bereitstellt. Zugleich ist sie aber auch Zeugnis für Thietmars Geschichtsauffassung, die das Geschehen um die Einrichtung und Aufhebung eines Bistums als Einwirken Gottes begreift, so etwa die Niederlage von Cotrone (982, Capo Colonne) und den Slavenaufstand (983) als Folgen der "Sünde" der Zerstörung des Bistums Merseburg (981). Für die Reichsgeschichte seit den 80-er Jahren des 10. Jh. liefert die Chronik wertvolle Informationen, für die Zeit HEINRICHS II. gewinnt sie geradezu den Charakter einer Leitüberlieferung. Trotz einer deutlichen Affinität namentlich zur Politik HEINRICHS II. bewahrt Thietmar sich genügend Unabhängigkeit, um auch andere Meinungen zu Wort kommen zu lassen. Dies ist nicht zuletzt dadurch begründet, dass seine Urteile seiner Amtsstellung, seiner adligen Herkunft und seinen religiösen Auffassungen verpflichtet sind. Kaum ein Geschichtsschreiber seiner Zeit läßt unmittelbaren Einblick in die Gedankenwelt und Mentalität eines hochadligen Klerikers zu als dieser sächsische Grafensohn, der nach eigener Aussage klein, unansehnlich und im Gesicht entstellt war. Zwar ist seine Religiösität geprägt von Angst vor Strafe und Verdammnis, vom Glauben an Vorzeichen, Visionen und Erscheinungen, doch ist auffällig, wie durchgehend er religiösen und kanonischen Verhaltensmustern Priorität zubilligt, auch und gerade wenn sie mit adligen oder politischen Vostellungshorizonten in Konflikt geraten. Immer wieder unterbricht er seinen Erzählfluß, um seine Verpflichtung zum Gedenken an verstorbene Verwandte, Freunde oder confratres auch in der Geschichtsschreibung zu erfüllen. Die Angst um sein Seelenheil ist allgegenwärtig und wird nur durch die Gewißheit gemildert, durch fromme Werke Sünden ausgleichen zu können, indem er anderen Gebetshilfe leistet. Zahlreiche exempla dieser Thematik lassen erkennen, wie Thietmar seine diesbezügliche Seelsorge betrieben haben wird. Erhalten hat sich der Codex, dem Thietmar seine Verpflichtungen zum Gebetsgedenken anvertraute. Zur Teigiturinitiale trug er wohl eigenhändig eine Gebetsbitte für sich ein: "Sacerdos Dei, reminiscere Thietmari fratris tui peccatoris et indigni". In das Necrolog dieses Codex ließ Thietmar auch mehrere 100 Namen einschreiben, die wohl HEINRICH II. aus Quedlinburg nach Merseburg transferieren ließ.

Editionen:
Die Chronik des Bf.s Th. v. M. und ihre Korveier Überarbeitung, hg. R. Holtzmann (MGH SRG NS 9, 1955) - Faks.-Ausg.: Die Dresdner Hs. der Chronik des Bf.s Th. v. M., hg. L. Schmidt, 1905 - Die Totenbücher v. Merseburg, Magdeburg und Lüneburg, hg. G. Althoff-J. Wollasch (MGH LM NS 2, 1983).

Literatur:
R. Holtzmann, Über die Chronik Th.s v. M., NA 50, 1935, 159-209 - H. Lippelt, Th. v. M. (Mitteldt. Forsch.en 772, 1973) - G. Althoff, Adels- und Kgs.familien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung (Münstersche MA-Schrr. 47, 1984) - E. Karpf, Von Widukinds Sachsengesch. bis zu Th.s Chronicon (Sett. cent. it. 32, Bd. 2, 1986), 547-580 - K. Görich, Otto III. Romanus Saxonicus et Italicus, 1993, 62-86 - H. Hoffmann, Mönchskg. und rex idiota. Studien zur Kirchenpolitik Heinrichs II. und Konrads II. (MGH Studien und Texte 8, 1993), 151-176 - Herrschaftsrepräsentation im otton. Sachsen, hg. G. Althoff-E. Schubert (VuF [im Dr.]) [Beitr. von G. Althoff, E.-D. Hehl].

Brandenburg Erich: Tafel 3 Seite 7, "Die Nachkommen Karls des Großen"

IX. 35. THIETMAR, Propsst in Walbeck 1002, Bischof von Merseburg 1009
* 975 25. VII., + 1018 1. XII.

Anmerkungen: Seite 130
IX. 35. Thietmar
siehe F. Kurze, Einleit. z. s. Ausgabe Thietmars S. IX.

Althoff Gerd: Seite 336, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

B 174 Lü:
1.12. Tithmarus eps + 1018 Merseburg
Me: 1.12. Thietmarius Merseburg(ensis) eps
Me: 24.4. ordinatio Thietmaari praesulis

Thietmar war als Angehöriger des WALBECKER Grafenhauses wie seine ebenfalls ins Lüneburger Necrolog eingetragenen Brüder Siegfried von Münster (B 171) und Brun von Verden (B 104) mit den BILLUNGERN verwandt; vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 81; Lippelt, Thietmar von Merseburg, S. 48.
Im Zusammenhang der Ostpolitik erwies sich Thietmar als entschiedener Anhänger HEINRICHS II. und als Gegner der sächsischen Opposition gegen die Polenkriege, der auch die BILLUNGER angehörten; s. oben S. 105 ff.
Beide Einträge ins Merseburger Necrolog gehören nicht der Ergänzungsschicht an.
Wellmer, Persönliches Memento, S. 61 ff. hat das gesamte Necrolog als ein Zeugnis des persönlichen Gedenkens des Merseburger Bischofs interpretiert. Diese Interpretation ist jedoch nur für die Einträge zu halten, die nicht zur Ergänzungsschicht gehören: s. dazu oben S. 228 ff.
Zur Rolle Thietmars bei der Übertragung der ottonischen Gedenktradition von Quedlinburg nach Merseburg, s. oben S. 193.
Zu Thietmars Werdegang und zu seiner historiographischen und politischen Bedeutung vgl. Lippelt, Thietmar von Merseburg, mit der älteren Literatur sowie neuerdings Goez, Gestalten des Hochmittelalters, S. 70 ff.

Thiele Andreas: Tafel 219, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

THIETMAR "VON MERSEBURG"
* 975, + 1018

1002 Probst von Walbeck, steht mit den Brüdern jahrelang gegen den Onkel, der ihnen das erbe vorenthält; 1009 Bischof von Merseburg, muß für das wiedererrichtete Bistum mit seinem Vermögen bürgen und steht besonders gegen die Erzbischöfe von Magdeburg und die Bischöfe von Naumburg, aus deren Bistümern Merseburg wieder herausgenommen wurde; wichtige Stütze Kaiser HEINRICHS II. in den Kriegen gegen Polen; bedeutender Gelehrter und berühmter und wichtigster Chronist der gesamten OTTONEN-Zeit, ist mit großer Detailfülle unersetzlich.

Thietmar wurde in den Domstiften von Quedlinburg und Magdeburg erzogen und dort mit Brun von Querfurt bekannt. 1002 in Allstedt zum Priester geweiht, wurde er Probst zu Walbeck und erhielt am 20.4.1009 von König HEINRICH II. das 981 aufgegebene, 1004 wiederhergestellte Bistum Merseburg. Er mußte für das wieder errichtete Bistum mit seinem Vermögen bürgen und stand besonders gegen die Erzbischöfe von Magdeburg und Bischöfe von Naumburg, aus deren Bistümern Merseburg wieder herausgenommen wurde. Er war eine wichtige Stütze Kaiser HEINRICHS II. in den Kriegen gegen Polen. In seiner zwischen 1012 und 1018 verfaßten Chronik behandelte Thietmar die Zeit von HEINRICH I. bis 1018 vor allem auf Grund eigener Erlebnisse sowie der mündlichen Tradition, wobei ihm die weitreichenden Verbindungen seiner Familie nützten, und der schriftlichen Überlieferung. Thietmar, der die slawische Sprache verstand und als Haupt eines auch slawische Gebiete umfassenden Bistums vielfachen Kontakt mit Slawen hatte, schilderte mehrfach Bräuche und die Bekämpfung namentlich der Elbslawen durch deutsche Feudalherren. Die mit Stolz auf das sächsische Herrscherhaus geschriebene Chronik, deren Inhalt im wesentlichen als gesichert gilt und besonders für die Zeit OTTOS III. und HEINRICHS II. ergiebig ist, befruchtete die nachfolgende mittelalterliche Geschichtsschreibung in Sachsen in hohem Maße.

Finckenstein Fink von: Seite 123-125, "Bischof und Reich"

Die Vorgänge um die Erhebung von Wigberts Nachfolger kennen wir aus dessen eigenem Bericht. Danach haben, als der Tod Wigberts absehbar wurde, Beratungen wegen dessen Nachfolge zwischen HEINRICH II. und Erzbischof Tagino von Magdeburg stattgefunden. Taginos Vorschlag, Thietmar zu ernennen, fand zunächst die Zustimmung des Königs. Als Wigbert dann aber drei Monate nach dieser Besprechung starb, hatte HEINRICH II. die Absicht, Ethelgero cuidam bene merito das Bistum zu übertragen. Leider verlautet über diesen Gegenkandidaten in den Quellen sonst nichts, so dass eine Beurteilung der Gründe für diese Meinungsänderung des Königs, die Thietmarinstinctu quorundam zuschreibt, nicht möglich ist. Auf die energische Intervention Taginos hin entschied sich der König dann schließlich doch für Thietmar und beschied diesen zu sich nach Augsburg. Dort hat sich der Kandidat zunächst auf Befragung hin grundsätzlich mit einer "Unterstützung der Merseburger Kirche aus seinem Erbgut" einverstanden erklären müssen. Erst dann erfolgte, am 19. April 1009, in Gegenwart des Königs seine Wahl und Investitur, nach welcher er wenige Tage später, am 24. April, in Neuburg an der Donau von Erzbischof Tagino unter Assistenz von vier weiteren Bischöfen geweiht wurde.
Thietmar (1009-1018), Sohn des Grafen Siegfried von Walbeck und der Kunigunde aus dem Hause der Grafen von Stade, gehörte abstammungsmäßig der höchsten Adelsschicht des Reiches an, deren "mehrstämmige" verwandtschaftliche Beziehungen in ihrer Bedeutung für das Zusammenwachsen des Reiches am Beispiel Thietmars schon behandelt worden sind. Dem Rang von Thietmars eigener Familie entsprach es dann auch, dass außer ihm noch zwei seiner Brüder Bischöfe wurden, Siegfried von Münster und Brun von Verden. Einer seiner Vettern wurde königlicher Kapellan und italienischer Kanzler HEINRICHS II.
Am 25. Juli 975 geboren und von Bischof Hildeward von Hildesheim getauft, der ihn später auch firmte, erhielt Thietmar seine Ausbildung zunächst in Quedlinburg, den, seit 990, im Magdeburger Domstift, wo Brun von Querfurt, der spätere Preußenmissionar und Bischof sein Mitschüler wurde, der ihm auch verwandtschaftlich verbunden war. Im Jahre 1002 erwarb er mit Zustimmung aller Miterben die Propstei des Familienstiftes Walbeck, an dem er seit dem Tode seines Vaters erblich beteiligt war. Seine Priesterweihe erhielt Thietmar 1004 in Allstedt durch Erzbischof Tagino in Gegenwart HEINRICHS II., der dem Geweihten eine wertvolle Kasel schenkte. Hier werden schon die Beziehungen zu Tagino sichtbar, die dann 1009 bei Thietmars Promotion eine Rolle gespielt haben. Da in Thietmars eigenem Bericht von nahen persönlichen Beziehungen zu HEINRICH II. nirgends die Rede ist, wäre seine Erhebung allein dem Einfluß Taginos beim König zuzuschreiben. Diese Feststellung ist indessen bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass der Erzbischof den von ihm geförderten Thietmar gegen einen anderen Kandidaten durchsetzte, der dem König mindestens zeitweise geeigneter erschienen sein muß, obwohl Thietmar niemals Mitglied der Hofkapelle war und auch den von HEINRICH II. geförderten kirchlichen Reformkreisen ferngestanden hat. So ist die Ernennung Thietmars angesichts der Bedeutung, die Merseburg als Stützpunkt der Ostpolitik des Königs hatte - HEINRICH II. hat 26 Mal dort geweilt - gewiß ein erstaunliches Faktum.
Folgt man Thietmars eigener Darstellung, so habe er die Ostpolitik seines Königs, an der er als Bischof von Merseburg natürlich auch aktiv teilzunehmen hatte, kritisch gegenüber gestanden. Das Maß seines Einflußes auf den König wird man daraus allein doch nicht folgern dürfen. Fünfzehn Aufenthalte des Königs in Merseburg während Thietmars Amtszeit, während eines solchen fand sogar 1013 eine Festkrönung HEINRICHS II. anläßlich der Huldigung durch Herzog Boleslaw von Polen statt, aber auch die gelegentliche Anwesenheit der Königin in Merseburg in Vertretung ihres Gemahls und Besuche des Kanzlers Gunther, dazu sechs nachweisbare Zusammenkünfte Thietmars mit dem König außerhalb Merseburgs, sprechen für einen engen Kontakt des Bischofs zum Hof, der sich für ThietmarsBistum auch in Landschenkungen und in Stiftungen von wertvollem Meßgerät für die Kirchen des Bistums auszahlte. Letzteres werden wir als sichtbares Zeichen seines Ansehens am Hofe werten dürfen. Mindestens also hat sein Rat beim König Gewicht gehabt. Obwohl häufig auf Reisen ist Thietmarselten außerhalb Sachsens anzutreffen, sicher nur auf der Synode im Mai 1012 in Bamberg und vielleicht auch auf einer solchen im November desselben Jahres in Koblenz. Gleichwohl zeigt sich der Bischof über alle kirchenpolitischen Vorgänge wohl informiert. Dabei hat er sich, bei aller Hochschätzung seines Königs, in kirchlichen Fragen seinen eigenen konservativen Standpunkt bewahrt: etwa in der Ablehnung der von HEINRICH II. geförderten Klosterreform und dem energischen Eintreten auch gegen den König für das Privileg der freien Bischofswahl anläßlich der Wahlen in Magdeburg 1012.
Seine Aufgabe als Bischof von Merseburg hat er vor allem in der Wiederherstellung der Diözese in ihrem einstigen Umfang vor der Suppression und in deren innerem, besonders wirtschaftlichen Ausbau gesehen. Viermal begegnet der Bischof in Königsurkunden als Petent für sein Bistum, nur in einer Urkunde interveniert er in fremder Sache. Doch wird man dieser Intervention für Meinwerk von Paderborn nicht allzu große Bedeutung beimessen dürfen, da sie in Magdeburg gemeinsam mit 12 weiteren Bischöfen erfolgte. Fragen der Politik und die Verwaltung seines Bistums sind ihm wichtiger gewesen als sein geistlich missionarischer Aufgabenkreis, dem er in seiner Chronik nur wenig Raum gegeben hat. Er starb am 1. Dezember 1018 und wurde im Merseburger Dom, dessen Bau er 1015 noch in Auftrag gegeben hatte, beigesetzt.

Literatur:
Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 112,115,143, 145,148,154,166,187,193,195,228,239,244,336 B 174 - Annalen von Magdeburg ad a. 968 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 38,51 - Finckenstein, Albrecht Graf Finck von: Bischof und Reich. Untersuchungen zum Integrationsprozeß des ottonisch-frühsalischen Reiches (919-1056), Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1989 Seite 123-125 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 9,11,14,17,21,46,50,95,171, 179,200,211,223,233,239,259,263, 270 - Goez, Werner: Lebensbilder aus dem Mittelalter. Die Zeit der Ottonen Salier und Staufer. Primus Verlag Darmstadt 1998, Seite 106-120 - Görich Knut: Otto III. Romanus Saxonicus et Italicus, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 62-86 - Lippelt, Helmut: Thietmar von Merseburg, Böhlau Verlag Köln 1973 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II. 1. und 2. Band, Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan: Otto III. Heinrich II. Eine Wende? Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 -  
von Merseburg, Thietmar (I910)
 
54650 Thomas Thoma, Maria Anna (I65833)
 
54651 Thomas Hill Cemetery Kinstler, Jacob (I67205)
 
54652 Thomas Leonard 1862
Thomas 1890,1892 
Kimmel, Thomas Leonard (I67961)
 
54653 Thomastag : 03.07. oder 21.12. Heilmann, Michel (I46030)
 
54654 Thüringbert (Turincbertus)
- nach 770
Sohn des Dux Roberts I. und der Williswint, Tochter von Graf Adelhelm im Wormsgau

Thüringbert war bei Worms reich begütert und wurde Mitstifter von Lorsch, dem er seinen Anteil von Bürstädt abtrat. Er besaß Bretzenheim zum Teil.

Mayr Gottfried: Seite 145, "Studien zum Adel"

Thurincbert, der Sohn des Rutpert und der Williswind und Bruder des Lorscher Gründers Graf Cancor, war in Bürstadt begütert, wo er 770 Besitz gegen solchen zu Bretzenheim vertauschte. In Bretzenheim aber finden wir vor allem die unruochingische Gruppe um den Mainzer Otakar. Diese Gruppe hat Gockel wie die agilolfingisch versippten GEROLDE sowohl in Bürstadt wie auch unter den Besitzern der von den RUPERTINERN gegründeten Lambertskirche in Mainz nachgewiesen.

Glöckner K: Seite 302-306, "Lorsch und Lothringen, Robertiner und Capetinger"

In Lorsch hingegen liegen auch jene sechs Jahre frei von allem Rankenwerk in bemerkenswerter Klarheit vor uns: Cancor, Graf im Oberrheingau, und seine Mutter Williswint, Witwe Graf Ruperts und Tochter Adelhelms, gründen 764 bei ihrer Eigenkriche zu St. Peter auf ihrem Landgute Lorsch ein Kloster und übergeben es zur Einrichtung mit einer heute verlorenen Urkunde ihrem Blutsverwandten, dem Erzbischof Rutgang von Metz.
Die Gründer gehören zur Familie Ruperts, des Grafen im Oberrheingau. Wer sie waren, ersehen wir zunächst aus ihren Stiftungen. Williswint und Cancor zusamemn widmen dem Kloster ihr Dorf Hahnheim an der Selz im Wormsgau aus dem väterlichen Erbe Williswints; als Sohn Cancors unterzeichnet Heimrich, als erster Zeuge Bischof Wiomad von Trier. Von Williswint allein stammt ihr von Vater und Mutter ererbtes und ihr erworbenes Gut im Schaarhof nördlich Mannheim mit der Germanuskirche und ein Mansus in Mainz, worüber die Urkunde fehlt. Cancor und seine Frau Angila schenken den östlichen Teil der Gemarkung Bürstadt zwischen Weschnitz und Lorscher Wald und erweitern damit die beiden Mansen, die Cancors Bruder Turincbert ebendort für den Neubau des Klosters gestiftet hatte und denen wenige Tage nach CancorsUrkunde noch einen halben Mansus in der Markung Bürstadt folgen ließ.
Den Rest seines Ackerlandes in Bürstadt von etwa Hubengröße vertauscht Turincbert nach 770 an Lorsch gegen eine Abfindung in Bretzenheim bei Mainz.
Der Name Rutpert lebt weiter in Turincberts Söhnen und Enkeln. Ein wohl noch junger Sohn Turincberts tritt ohne Titel neben dem Vater in dessen Schenkung von 770 auf und wahrscheinlich dem Grafen gleichzusetzen, der 795-807 als Zeuge in Orten des Oberrheingaues auftritt; er schenkt nur in Oppenheim im Auftrag eines anderen im Jahre 795.




oo N.N.


Kinder:

- Robert II. - 807



Literatur:
Glöckner K: Lorsch und Lothringen, Robertiner und Capetinger. in: Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins Band 50 Heft 1, 1936, Seite 300-354 -  
Thüringbert (I1158)
 
54655 Tillie C. Wahlig, Matilda H. (I69752)
 
54656 Tillinger Dillinger, Wilhelm Ernst (I3798)
 
54657 Tillinger Dillinger, Johann Philipp (I8674)
 
54658 Tilmetz Dilmetz, Gerhard (I1980)
 
54659 Tilmetz Dilmetz, Susanna (I1995)
 
54660 Tilmetz Dilmetz, Maria Esther (I21216)
 
54661 Time of Residence therein [Allegheny City] 40 years Detzel, Joseph (I65313)
 
54662 Tirol? Brandel, Johann Peter (I26279)
 
54663 Titel: Häuserbuch des Dorfes Walting
Stand: 1998 bisher unveröffentlicht
http://wiki-de.genealogy.net/w/index.php?title=Walting_(Kreis_Eichst%C3%A4tt),_H%C3%A4userbuch&oldid=1354438 
Quelle (S1991)
 
54664 Tochter der Schwester des Lorscher Pfarrers Johann Philipp Sodi Antoni, Catharina Elisabeth (I60994)
 
54665 Tochter des Adam Wiesel, Lorsch, Mutter nicht genannt Wiesel, Magdalena (I67005)
 
54666 Tochter des Andrea Caroveri, Maria Cattarina (I50701)
 
54667 Tochter des Christian [Nachname fehlt] ud. Anna Maria Maria Magdalena (I8820)
 
54668 Tochter des Domenico Pini und wahrscheinlich der Giovannina Piazzola in Masnate Pini, Cattarina (I50714)
 
54669 Tochter des Gerolamo ? Caroveri, Antonia (I63079)
 
54670 Tochter des Grafen Arnulf  von Diessen, Adelheid (I33)
 
54671 Tochter des Grafen Berchtold II. von Diessen, N. (I959)
 
54672 Tochter des Grafen Otto II. von Ambras
Sie starb bei der Geburt eines Kindes 
von Diessen, Adelheid (I756)
 
54673 Tochter des Herrn Hainrich Sturmfeder Sturmfeder, Agnes (I59480)
 
54674 Tochter des Herzogs Heinrich der Schwarze von Bayern, Wulfhild (I300)
 
54675 Tochter des im diesem Jahr zu Fürth verstorbenen hiesigen Ortsbürgers Wendelin Bohrer Bohrer Meier, Elizabeth (I52513)
 
54676 Tochter des Königs Eduard I. von Wessex, Aethgiva (I227)
 
54677 Tochter des Markgrafen Ulrich I., Witwe des Domvogts Friedrich von Regensburg. von Krain, Adelheid (I735)
 
54678 Tochter des Ulrich Züll in Weißenburg als Bürger um 1489 erwähnt. Züll, N. (I23043)
 
54679 Tochter des Vincenzo und Schwester von Agostino und Maria Giovanna Redolatti. Agostino ist 1720 fern der Heimat und Maria Giovanna ist Ehefrau von Giacomo Luoni in Carate. Redolatti, Maddalena (I50696)
 
54680 Tochter des vor 1448 verstorbenen Germanolo Cetti, Pietrina (I50734)
 
54681 Tochter des Zweibrückischen Rats Dr. jur. Johannes Sturtz Sturtz, Susanna Catharina (I42599)
 
54682 Tochter eines Beisassen in Bensheim Margaretha (I55703)
 
54683 Tochter eines comes Alemanniae und der Imma Tietwindis (I880)
 
54684 Tochter Herzog Bosos von Provence von Provence, Engelberga (I225)
 
54685 Tochter Maria Dorothea ist geboren am 17.5.1701 "Zubald um ein HalbjahrFamilie: Fischecker, Johann Georg / Helena Maria (F18582)
 
54686 Tochter Marta fraglich!
Sie wird von A. Engelmann auch Giovanni Piazzoli oo Marta Puricelli zugeordnet! 
Familie: Piazzolo, Giovanni / Caroveri, Domenica (F18082)
 
54687 Tochter Marta fraglich!
Sie wird von A. Engelmann auch Giovanni Piazzoli oo Domenica zugeordnet! 
Familie: Piazzolo, Giovanni / Puricelli, Marta (F14393)
 
54688 Tochter oder ? Ehefrau Maria?? Barbara

{Paten} 1753 Georg Friedrich S.d. Joh.Philipp Reichert , Mönchzell u.d. Regina 
Holder, Georg Friedrich (I49256)
 
54689 Tochter oder Nichte von Matfried II. N. (I274)
 
54690 Tochter Radalds Lantsind (I702)
 
54691 Tochter und Erbin des Grafen Kuno I. im Sualafeld im Sualafeld, N. (I36)
 
54692 Tochter von Alexander Peeler ? Peeler, Barbara (I46225)
 
54693 Tochter von Witago dem Jüngeren von Albeck, Hiltburg (I636)
 
54694 Tochter, vielleicht auch Enkelin des Engelhard II von Maienfels von Maienfels, N. (I48975)
 
54695 Töchterchen ("filiola") Eysen, Maria Sibilla Margaretha (I50372)
 
54696 Tod: "1689 d. 6. Maii, hor. 10. antemer. (= 10 Uhr vormittags) Stirbt Anna, eine lödige Ehliche Tochter Görg Braunen, Schultheißen; Undt wird den 8. drauf begraben; Ihres Alters 29. Jahr, 9. Wochen undt 1 Tag." Braun, Anna (I53268)
 
54697 Tod: "1706 Sonntag d. 4. Jul. int. 2. et 3. matut. (= zwischen 2 und 3 Uhr Frühmesse / morgens) Stirbt: Maria, Ein Eheliche haußfrau Görgen Braunen Schultheißen, Jhres Alters 59 Jahr weniger ? tag Undt wirdt Montag d. 5. begraben. Früh, Maria (I53250)
 
54698 Todesursache: eingeklemmter Leistenbruch, Lungenentzündung Helwig, Herman I. (I69174)
 
54699 Todesursache: eingeklemmter Schenkelbruch Seitz, Anna Maria (I3338)
 
54700 Todesursache: Lungenentzündung, Arteriosklerose, Star Helwig, Johannes VII. (I66631)
 

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